1865 / 271 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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»Herald« s{chreibt diese Anordnungen der Regierung dem Streben zu, sich gegen eine plöhliche Bewegung der Fenier gerüstet zu hal- ten. Halbamtilich wird angezeigt, daß der zum Gouverneur von Südcarolina erwählte James Orr amnestirt worden sei, daß jedoch Südcarolina, da es die Rebellenshuld noch nicht für null und nichtig erklärt habe, noch nicht reif sei, von der Union als ein loyaler Staat anerkannt zu werden. Dem Gouverneur von Geor- gien hat Präsident ; Anerkennung der Staatsschulden des Südens dürfe, und daß der Staat nicht zögern solle, sie für nichtig zu er- klären. Die New-Yorker Handelskammer hat bei der Regierung einen Protest gegen fernere Emissionen von Nationalbanknoten cin- gelegt und befürwortet eine Reduction des Notenumlaufs. Die Staats\huld betrug am 31. Oktober 2740 Millionen Dollars, welche Summe gegen den 30. September eine Verminderung von 4 Millio» nen ergiebt. Der in dem New-Yorker Hafen eingelaufene Dampfer »Atalanta« is einer Quarantaine unterworfen worden. Er hatte 60 Cholerafranfe an Bord, von denen 15 starben.

Es ist mehrfah versichert worden, daß Herr Caleb Cushing in einer Mission zur Verhandlung der Entschädigungsfrage mit der britischen Regierung nach Europa gereist sei. Die »Newro-York Tri- bune« vom 1sten d. stellt dies in Abrede und bemerkt, daß Herrn Cushings Mission keinen diplomatischen Charakter reine Fach-Angelegenheit sei.

Von dem über New-Orleans gemeldeten dreitägigen | in einer Niederlage der Re- |

publikaner endete, hört man weiterhin, daß die Besiegten 500 Todte |

Kampfe vor Matamoros/ welcher

und Verwundete gezählt hätten , während der Verlust der Sieger unbedeutend gewesen sei. Aus Vera „Cruz vom 23. Oktober be- richtet man von zwei Treffen , aus welchem die Kaiserlichen siegreich hervorgegangen seien; ob und in wie weit eine Jdentität mit dem Kampf bei Matamoros vorliege, läßt sih uicht ersehen.

Der Kaiser soll in scinem Kabinet bedeutende Veränderungen

vorgenommen haben. Sennor Duran is} zum Gesandten am briti-

hen Hofe ernannt worden.

Es gehen der »Patrie- über Havannah Nachrichten aus Vera- Cruz vom 17. Oktober zu. Man hatte soeben die nöthigen An- structionen Betreffs der Reise des Kaisers, die derselbe am 15. No- vember nah Yucatan zu machen beabsichtigt , erhalten. Auf dieser Reise wird der Kaiser mehrere Fragen von großer Wichtigkeit näher prüfen. So is namentlich von der Anlage eines Hasens bei Anton Lizardo , so wie vom Baue eines Kanals von cinem Meere zum andexen, der Yucatan durhschneiden soll, die Rede.

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ shen Telegraphen - Büreau.

Paris, Donnerstag, 16. November , Morgens. Der »Moni- teur« bringt einen Bericht des Kriegsministers Marschalls Randon an den Kaiser , begleitet von einem Kaiserlichen Dekrete , welches nachstehende Reductionen in der Armee anordnet: Die Kaiserliche Garde-Jnfanterie verliert 7 Bataillone, die Garde- sowie die Linien- Kavallerie die sechste Schwadron per Regiment, die Linien-Jnfanterie 200 Compagnieen , die Artillerie 40 Battericen. Die Carabiniers, die fortan nur ein Regiment bilden , treten zur Garde. Einige an- dere Verminderungen betressen das Detail; dagegen werden drei neue Bataillone Algierische Tirailleurs (Turcos) gebildet.

Die Reductionen werden durch allmälige Verabschiedungen bewerkstelligt. Die Offiziere deren Chargen aufhören , erhalten Urlaub.

Rom, Mittwoch, 15. November, Abends. Heute überreichten der abberufene und der neuernanntke Botschafter Oesterreihs in Rom, die Freiherren von Va und von Hübner, dem Papste ihr Abberufungs- resp. Beglaubigungsshreiben.

Qufolge Bekanntmachung der Königlichen Regierung zu Posen vom 4. d Mts. tritt mit Genehmigung des Herrn Ober-Präsidenten der Provinz vom 1. Januar 1866 ab an die Stelle der bisherigen Eintheilung des Kreises Samter in die vier Polizei-Distrikte Samter, Bythin, Wronke und Pinne eine anderweitige Eintheilung dieses Kreises in fünf Polizei- Distrikte mit dem Siy der bezüglichen Distrikts-Kommissare in den Orten Dußnik, Pinne, Samter, Scharfenort und Wronke in Krast.

Die am 15. November ausgegebene Nr. 46 der Annalen der

Landwirthschaft enthält:

Die Rinderpest in England und Holland. Vom Departements- Thierarzt Dr. Fürstenberg. Ursachen des Ausbruchs der Krankheit / sie i} importirt. Spezieller Nachweis. Verbreitung in England. ‘Ausbruch in Holland. -— Ausbruch in Belgien.

Der zweite thierärztlihe Kongreß in Wien.

Johnson zu wissen gethan, daß von einer | nicht die Rede sein |

habe, sondern eine

Berichte und Korrespondenzen: Aus Paris, im November. (Die Reinigung der Städte und die An- wendung der si in denselben anhäufenden Abfälle.) Aus Breslau, Anfang November. (Die Thätigkeit des Quellensuchers Abbé Richard in Preußen.) Literatur: Spezialberiht über die Maschinen und Geräthe der internationalen Jn- dustrie- und landwirthschaftlichen Ausstellungen zu Stettin und Köln im Mai und Juni 1865 von J. Wottig. Die Braunkohle und ihre Verwendung von C. F. Zincken in Halle. Zeitschrift des Vereins deutscher Spiritusfabrikanten. Die chemische Zusammenseßung der gebräuchlichen Nahrungsmittel und Futterstoffe von Dr. Alex, Müller und Düngungstafel 2c. von Dr. H. Grüneberg. Ländliche Arbeiterwohnungen 2c. Kinzel. Vereins- Versammlungen. Vom 16. bis infl. 26, November. Notizen. Die Geflügel- und Käseshau in Paris. Provinzial-Pferdezucht- Verein in / Rheinpreußen. Die Verlegung der Versuchs - Station des landwirthschaftlichen Central-Vereins. Verordnung, betreffend die Rinder- pest. Prämiirung. Noch ein Wort über Kartoffelgraber. Das landwirth- \chaftliche Seminar in Berlin. Briefkasten. Berichtigungen. Produktenpreise.

von Dr. Frhr. v. d. Golß und W.

Butterpreise. Viehpretse.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

London, 14. November. Vorgestern starb die als Erzählerin auch in Deutschland bekannte Mrs. Elisabeth Cleghorn Gasfell (geb. Strom- fin). Sie war 1822 geboxen und machte sih zuerst mit dem Roman »Mary Barton« anno 1848 einen Namen. Auf dieses Werk folgten »The Moorland Cottage«, »Rutd«, »Cranford« (zuerst im »Household Words« abgedruckt), »Round the Sofa4, »Right at Last«, die Lebensbeschreibung ihrer Freundin Charlotte Bronte (Currer Bell) und andere Schriften. i

Bei den Erdarbeiten an der Eisenbahn in der Gegend von Ram- [ôsa in Schonen, reibt die »yOresunds-Post«, hat man in den oberen Erd- \chichten eine Reihe Geräthschaften und Waffen, dem Steinalter angehörend, gefunden. Es befanden sich darunter: Messer, Beile, Dolche und Pfeil- spigen aus Granit und Basalt. Ebenso fand man unter einem dünnen Torflager eine größere Menge fossiler Thierknochen, theils riesig großen, theils kleineren Thieren angehörend, die jedenfalis von einem Osteologen näher be- stimmt zu werden verdienen.

Statistische Nachrichten. Holsteins Handelsflotte und Schifffahrt. Am 1. Ja- nuar 1864 besaß Holstein 1593 Fahrzeuge mit einer Tragfähigkeit von 28,9752 Lasten à 5200 Pfund oder 75,336 Tonnen zu 2000 Pfund, dar- unter 7 Dampfschiffe von zusammen 82% Lasten. Die größte Tragfähigkeit hat Blankenese aufzuweisen (7617 Lasten oder 26,03 pCt.), dann folgen Altona mit 66572 Lasten (22,98 pCt.). Rendsburg mit 26075 Lasten (9 pCt.), Elmshorn mit 19275 Lasten (6/65 pCt.), Kiel mit 18935 Lasten (6,54 pCt.) und Heiligenhafen mit 1359% Lasten (4,69 pCt.). Die übrigen Orte haben weniger als 1000 Lasten. Während des Jahres 1863 liefen in die holstein- \chen Häfen, mit Ausnahme Altona's, 24,130 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 165,232 Lasten oder 429,603 Tonnen ein. Die Ladung betrug jedoch nur 107,360 Lasten oder 64,98 pCt. der Tragfähigkeit. Von den eingelaufenen Schiffen kamen aus scleswig - holsteinschen Orten 12,450 (51,59 pCt.) mit 38,012 Lasten Ladung (35,41 pCt.), aus Hamburg und anderen fremden Elborten 8331 (34,53 pCt.) mit 20,004 Lasten (18,63 pCt.), aus Dänemark 1607 (6,66 pCt.) mit 11,608 Lasten (10,81 pCt.), aus den Ostsechäfen 1115 (4,62 pCt.) mit 15,996 Lasten (14,53 pCt.), aus England 371 (1/54 pCt.) mit 18,038 Lasten (16,74 pCt.) ‘aus anderen Nordseehäfen 239 (0,99 pCt.) mit 1846 Lasten (1,72 pCt.) und aus transatlantischen Häfen 17 Schiffe (0,07 pCt.) mit 2309 Lasten (2,15 pCt.), Die aus transatlanti- schen Häfen eingelaufenen Schiffe brachten allein volle Ladung; die aus England eingelaufenen Schiffe waren 99,71 pCt., die aus den Osfisechäfen mit 90,07 pCt., die aus Dänemark mit 77,25 pCt., die aus den schleswig- holsteinischen Häfen mit 55,15 pCt., die aus Hamburg mit 50,13 pCt, und die aus den Nordseehäfen mit 49,80 pCt. ihrer Tragfähigkeit beladen. Aus- gelaufen sind im Ganzen 22,0715 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 167,926 Lasten oder 436,608 Tonnen. Die Ladung betrug jedoch nur 63,076 Lasten oder 3,279,952 Centner (37,56 pCt. der Tragfähigkeit). Von den auslaufenden Schiffen gingen nah \{leswig-holsteinischen Häfen 10,759 (48,72 pCt.) mit 32,458 Lasten (51,46 pCt.), nah Hamburg und anderen fremden Elborten 7982 (36,16 pCt.) mit 15,728 Lasten (24,93 pCt.)/ nach Dänemark 1685 (7,63 pCt.) mit 3599 Lasten (5/71 pCt.), nach den Ostscehäfen 1214 (5,50 pCt.) mit 2364 Lasten (3,75 pCt.), nach England 240 1,09 pCt.) mit 5052 Lasten (8,01 pCt.), nach anderen Nordseehäfen 196 (0,89 pCt.)_ mit 3810 Lasten (6,04 pCt) und nach transatlantischen Häfen 1 mit 65 Lasten (0,10 pEt.). Von den ausgelaufenen Schiffen waren die nach der Nordsee mit 78,88 pCt., die nach transatlantischen Häfen mit 50 pCt., die nach s{leswig-holsteinischen Häfen mit 49,27 pCt, die nah England mit 42,88 pCt., die nach Hamburg uud anderen Elb- häfen mit 35,81 pCt., die nah Dänemark mit 21,52 pCt. und die nach der Ostsee mit 969 pCt. ihrer Tragfähigkeit beladen. Dampfschiffe gingen 881 mit 10,021 Lasten ein und 862 mit 10,862 Lasten aus. Von den eingelaufenen Segelschisfen waren \chleswig-holsteinische 20,319 (84,21 pCt.) mit einer Tragfähigkeit von 119,935 Lasten (72,59 pCt.), hannoversche 1822 (7,55 pCt.) mit 11,515 Lasten (6,97 pCt.) und dänische 942 (3,90 pCt.) mit 10,831 Lasten (6,56 pCt.). Die ausgelaufenen Schisfe vertheilen sich der Flagge nah mit 18,349 (83,13 pCt.) und 122,827 Lasten (73,14 pCt.) der Gesammttragfähigkeit auf Schleswig - Holstein, mit 1803 (8,17 pCt. und 414,539 Lasten (6,87 pCt,) auf Hannover und mit 9

Beilage

| M 271.

E (4,29 pCt. ) an Altona Tragfähigkeit 90/9 oer ¡ _Die T betrug jedoch nur 83,712 Lasten, also O pCt, der Tragfähigkeit. T yon fommen auf die Seeschifffahrt 1238 L \EP

Lasten (59,99 pCt. der Einfuhr) - auf die Flußschifffahrt 4571 Fahrzeuge |

| auf dic Seeschiffe E 468 Fischerfabrzeuge find leer ausgegangen.

Y durch einen Ueberschuß [ 19,086 Köpfen erseßt.

: 1) Civilprozesse überhaupt

N 3) Klagen auf Ehescheidung-..-.-----

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5D E L AUBR S N A SCE li Pl

und 140,891 Lasten (6,49 pCt. ) liefen außerdem noch 6377 Segelschisse ein von 96,397 Lasten oder 250,632 Tonnen.

mit einer Die Ladung Hier- Sciffe (19,41 pCt.) mit 50,222

(73/25 pCt.)

mit Je Lasten (36,53 pCt.) und auf 468 Fischerfahrzeuge (1,34 pCt.)

mit 2913 Lasten (3,48 pCt.). Ausgelaufen sind 6376 Schiffe,

5 darunter 1108 Seeschiffe (17,38 pCt.) und 4800 Flußfahrzeuge (75,28 pCt.)

mit 29,271 Lasten Ladung (30,40 pCt. der Tragfähigkeit), davon kommen 52,43 pCt. und auf die Flußschifffahrt 47,57: pCt. Die Außerdem sind noch 10 Dampf-

\chiffe mit 712 Lasten ein- und eben so viele mit 657 Lasten ausgelaufen.

E Kon den eingelaufenen Schiffen waren 3148 (49,29 pCt.) \{le8wig-holstei- nische,

1676 (26,324 pCt.) hannovershe und 103 (1/61 pCt.) dänische. Die Gesammt- Einfuhr beläuft sich demnach auf 202,366 Lasten oder 10,523,032 Ctr. und die Ausfuhr auf 105,341 Lasten oder 5,477,732 Centner. E (Zur Post-Statistik.) \chau/, Kreis Pr. Stargardt, eingerichteten

Mit der am {. November er. in Garde Post - Expedition hat si , der

„Westpr. Ztg-« zufolge , die Zahl der Post - Anstalten im Regierungsbezirk

Danzig, welche nah 1854 nur 32 betrug, auf 59 erhöht. Die Vertheilung derselben auf den Flächen - Jnhalt des Bezirks ergiebt 1 Post - Anstalt auf 2/57 Quadrat - Meilen , also fast dasselbe Verhältniß, welches in einem der verkehrreihsten Staaten Europas, in Belgien , besteht, wo 1 Post - Anstalt auf 2,41 Quadrat - Meilen kommt. Dennoch nimmt unter den übrigen Regierungsbezirken des preußischen Staates der Regierungsbezirk Danzig, was die Zahl der Post - Anstalten anbetrifft , erst die 18. Stelle ein. Es fommen nämlich auf 1 Post - Anstalt im Regierungsbezirk Düsseldorf 0,59, Côln 0,86 , Arnsberg 0,98 , Aachen 1,00, Breslau 1,06, Minden 1,07, Coblenz 1,15, Eifurt 1,16, QUier. 1/91 Münster 1,33 , Magde- burg 1/56 / Liegniy 2,76, Merseburg 1,85, Oppeln 1,86, Stralsund 1,97, Frankfurt 2/44, Stettin 2,45, Danzig 2,57 , Posen 2/59, Potsdam (ohne Berlin) 2/63, Gumbinnen 2,68, Bromberg 2,90, Cöslin 2,93, Königs- berg 3,21 und Marienwerder 3,26 Quadratmeilen. Eine gleichmäßige Ver- theilung der sämmtlichen Postanstalten in Preußen, deren Zahl gegenwärtig %61 beträgt, auf den Umfang des Staates ergiebt 1 Postanstalt auf 1,33 Quadratmeilen, also ein viel günstigeres Verhältniß als in Belgien. In Berlin selbs sind 25 Postanstalten in Wirksamkeit. Dagegen befindet ih in 11 Städten, wovon 1 in der Provinz Brandenburg, 2 in der Pro- vinz Sachsen und 8 in der Provinz Posen, noch keine Postanstalt, was sich indeß daraus erklärt, daß diese Städte, troy ihres Städte-Privilegiums8, doch nur die Bedeutung mäßiger Dörfer haben und die meisten von ihnen über- dies in unmittelbarer Nähe eines Postortes gelegen find.

Nach der Oktober-Nummer der vom Königl. statistischen Bureau zu Hannover herausgegebenen Zeitschrift betrug am 3, Dezember 1861 die Zahl der Mitglieder der verschiedenen Konfessionen in Hannover 1,888,060. Von der Gesammtsumme lebten 1,555,448 Lutheraner (82 pCt.) in 935 Pfarr- gemeinden mit 1047 Geistlichen j 97,018 Reformirte (5 pCt.) hesonders in den Landdrostei - Bezirken Aurich und in der Grafschaft Bentheim in 107 Pfarrgemeinden mit 128 Geistlichen; 221,576 Katholiken (etwa 12 pCt.)

auf - Danemart. —— |

| | | l | f j î |

| vom Jahr 1836—37 bis einschließlich

vorzugsweise in den Landdrostei - Bezirken Osnabrück und Hildesheim; |

1343 Sektirer und 12,085 Juden. Das durchschnittlihe Einkommen, außer Wohnung, belief si für die lutherischen und reformirten Pfarrstellen auf jährlich 777 Thlr. zwischen 217 und 1950 Thlr. Die verhältnißmäßig bestdotirten Stellen waren im Fürstenthum Calenberg/ im ürstenthum Lüneburg Celleschen Theils und im Bremischen. Die Gesammtzahl der im Jahre 1864 Aus- gewanderten (5974) wird durch die Zahl der Eingewanderten 1104) und der Lebendgeborenen über die Gestorbenen von

Die Einnahmen der einzelnen Stellen \chwankten | jeß 41,140.

(Zur Statistik der Rechtspflege im Königreich Sachsen.) |

E Aus einem so eben erschienenen Tabellenwerk des Königlich sächsischen Gene- M ral-Staatsanwalts Dr. F Osfar Schwarze über die Statistik der Civil-

und Strafrechtspflege im Königreich Sachsen 1860—62 theilt die » Augsb.

E Allg. Ztg. « nachstehende Ergebnisse mit:

Es waren bei den Civilgerich.ten anhängig geworden 1860. 18641. 78,539 83/839

Fim Jahre: 1862. T 95,035 Darunter befanden sich Dotations- und Ali- mentations- Klagen wegen außerehelicher Schwächung : Wechselklagsachen Executionsklagsachen 2) Ronkutse eee u tba der eno eee Davon wurden im Laufe des Jahres über- haupt beendigt . Darunter insbesondere durch Vergleich

2,100 6,451 2,136

Di

330 133 909 433

2,282 4,884 2,600

673

244 130 849 470 417 128 106 100

i 815 Davon endeten mit gerichtlicher Trennung - Darunter wegen Ehebruchs 2c 3 ( Wegen lebensgefährlicher Mißhandlung 126 131 137

4) Vormundschaftssachen 120,353 132,994 142,889 Nach dieser Zusammenstellung haben zwar die Dotations- und Alimen-

tationsklagen abgenommen , dagegen zeigen die Wechselprozesse eine bedenk-

liche Zunahme. Von den bei den sächsischen Ehegerichten in der Periode

1860/62 angebrachten 2573 Ehescheidungsklagen wurden 1083 (oder 42 Pro-

zent) von den Ehemännern, und 1490 (oder 58 Prozent) von den Ehefrauen

gestellt, Von den 1320 getrennten Ehepaareu hatten 48 weniger als 1 Jahr

Beilage zum Königlich Preußischen Staats - Anzeiger. Freitag 17. November

1865.

1 R AARBE R A "Cs BNCVB L T 1A P V A PEICHL M Ai Bli ce me

lang beisammen gelebt, 417 Ehepaare haben es nur zwischen 1 5 Jahre

| lang mit einander ausgehalten, 357 Ehen hatten zwischen 5 und 10 Jahre,

232 zwischen 10 bis 15, 144 von 15 20, 64 zwischen 20 und 25 Jahre gedauert j 42 Eben hatten zwischen 25 und 30, 12 zwischen 30 und 35, ñ E 35 und 40, und endlih 1 Ehe hatte {hon über 40 Jahre be- anden. Die Ergebnisse der Strafrechts pflege im Königreich Sachsen wei- sen folgende Hauptzahlen für dieselben Jahre nach: s M 1861. 1862.

1860. 10,832 11,411 9,360 9,856 1,112 1,599 238 225 8,216 8,409 : 5 s . 3/222 2280 Bereits früher kriminell bestrafte Männer 21180 . 4/494 L « 725 851 Verurtheilt wurden zur Todesstrafe 1 2 zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe 1 zu zeitlicher Zuchthausstrafe 239 zu Arbeitshausstrafe 1,508 zu einer Grfängnißstrafe 6,819 7,300 Wegen Forstvergehen unter 17 Thaler Werth wurden Personen angezeigt ........--...--- 15/024 12/21, AGS

Von den in der Periode 1860/62 wegen Mordes zur Todesstrafe ver- urtheilten 8 Personen (männlichen Geschlechts) wurde nur in einem Fall, nämlih aus dem Jahre 1860, das Todesurtheil vollstreckt, die übrigen 7 Verbrecher wurden vom Landesherrn zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe be- gnadigt. Die Zahl der verurtheilten jugendlichen Verbrecher (im Alter von 14—18 Jahren) zeigt eine ziemlich rasche Zunahme, denn sie stieg in den drei Jahren 1860/62 von 1202 auf 1305 und im lehten Jahre gar auf 1456 Köpfe; von diesen 1456 Personen gehörten 986 dem männlichen und 470 dem weiblichen Geschlecht an.

(Der österreichische Lloyd.) Am 14. September d. J. hat in Triest die 33. Generalversammlung der Dampfschifffahrts-Gesellschaft des österreichischen Lloyd stattgefunden ; aus dem Bericht über das Jahr 1864 entnehmen wir die nachstehenden allgemein interessanten Data:

Die Einnahmen betrugen 8,400,853 Fl, die Ausgaben 7,157,041 Fl, darnach ergab sich ein Ueberschuß von 1,243,803 Fl.

Im Jahre 1864 wurden auf 1490 Fahrten 970,677 Seemeilen durch- laufen, 290,597 Reisende, 1085 Mill. Gulden Gelder, 2,023,031 Centner Waaren und 39,114 »kleine Päke« befördert. Dagegen im Jahr 1863 wurden auf 1536 Fahrten 917,477 Seemeilen durchlaufen, 301,210 Rei- sende, 105 Mill. Gulden Gelder, 1,857,166 Centner Waaren und 38,990 fleine Päcke befördert.

Es ergiebt sich ferner, Kreuzer, per Centner und 0.057 Kreuzer betrug.

Höchst interessant is die M Eee Transportbewegung des Lloyd 1864.

Die Zahl der Schiffe in diesen 28 Jahren bildet folgende Reihe: 7; 10, 10, 10, 10, 11, 11) 14, 20) 20, 21, 26, 28, 30, 34, 34, 47, 60, 65; 68, 07, Gl, 62, 62, 61, 60, 62, 63. Die Pferdekraft, im Anfang 630, ist jezt 12,530; der Tonnengehalt, im Anfang 1974, war nie höher als jeßt mit Das erste Jahr zeigt: Fahrten 87, zurüfgelegte Meilen 43,092, Reisende 7967, Geld\sendungen im Betrage von!3,934/,269 Fl, Briefe 35,205, Waaren a) »Gebinde« 5752, b) Centner 9613, »fleine Páde« 5787. Da- gegen das leyte Jahr: Fahrten 1490, Meilen 970,677, Reisende 290,579, Geldsendungen 108,560,262, Briefe (unbekannt), Gebinde 1,477,668, Cent- ner 2,023,031, fleine Pâcke 39,114.

Anziehend zu beobachten ist das Steigen des Briefverkehrs: in Tausen- den angegeben ergiebt sich für die ersten 24 Jahre die Reihe: 35, Le 91, 100, 98, 101, 111, 227, 271, 299 289, 342, 417, 522, 981, 748, 901, 938. Jn den nächsten 3 Jahren 1856—58 ist die Million überschrit-

Es waren nämlich von den Civilstrafgerichten abgeurtheilt worden, Personen Davon wurden verurtheilt freigesprochen Es trifft je ein Verurthéilter auf Einwohner... Unter den Verurtheilten befanden fich Männer . Weiber

289 1,485

daß die Fracht per Passagier und Meile 3.444 Meile 0.230 Kreuzer, per 100 Fl. und Meile

| ten, sinkt aber 1859 auf 670,168 herab, und steigt 1860 wieder auf 899,086.

| 14,650,700 Fl.

| Vertrages.

Von da an sind die Zahlen unbekannt. Die heutige Zahl der Lloyddampfer beträgt 68, im Werth von

Im Bau begriffen waren die » Austria« und » Minerva. «

Gewerbe- und Handels: Nachrichten.

Es schweben in diesem Augenblicke, meldet d. »Rostocker Tag« unter dem 14. d. Mts. zwischen Mecklenburg-Schwerin und England Ver- handlungen wegen Abschlusses eines neuen Handels- undSchisffahrts- Der bereits im vorigen Monate von Seiten Englands ab- gefaßte Entwurf zu demselben ist gegenwärtig auch hiesigen Sachverständi- gen zur Begutachtung vorgelegt; er enthält 22 Artikel, deren Bestimmungen sämmtlih zum Zwefe haben, nicht nur in Allem, was auf Handel und Schifffahrt Bezug hat, namentlich also auch in Bezug der für Schiffe und Waaren auf den Jmport und Export ruhenden Abgaben und Zölle beide Länder gegenseitig auf völlig gleichen Fuß zu stellen, sondern auch den Un- terthanen jedes der beiden Länder in dem andern Lande gleiche Befugnisse mit den eigenen Landesunterthanen zum Betriebe von Handel und Jndu- strie zu gewähren. Dieser Vertrag soll dem Entwurfe zufolge vorläufig auf 10 Jahre abgeschlossen werden. :

London, 14. November. Das Porto für frankirte Briefe nach der Schweiz ist vvn 6 d, für die Viertel-Unze auf 5 d. herabgeseyt worden,