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liegenden Pflicht werde ih stets gern bereit sein, diese Unterlagen zu er- gänzen und überhaupt nach Kräften jedé Jhnen erforderlich scheinende
Auskunft zu geben. Indem ich Jhren Berathungen den besten Erfolg wünsche, erkläre
ih hiermit kraft des mir gewordenen Allerböchsten Auftrages die Sizun- | gen des 16. Provinzial-Landtages der Mark Brandenburg und der Nieder- |
lausiß für eröffnet.
Hierauf nahm der Landtags - Marschall das Wort und sprach |
etwa Folgendes: Meine Herren !
ben, wie die eigenthümlichen Verhältnisse unserer Provinz es
sammelt. Allerhöchstihrer Räthe genehmigt haben, über die Vertheilung einer nicht
unbedeutenden Provinziallast die Wünsche und Vorschläge der Provinzial- | diesmaligen Diät eröffnet.
Vertretung zu hören, indem hierdurch zugleich das Gefühl und die CErin- nerung der Gemeinsamfkfeit in uns erneuert wird.
Meine Herren ! nach
von dem anderen nicht gebilligt werden werden. recht machen können. Wunsche beginnen, bei dem wir sicher sind, die Billigung aller derer die wir vertreten , zu sinden: in Königs: Se. Majestät der König lebe hoch!
putation zurück geleitet.
An die Eröffnung {loß sich eine Sißung des Provinzial-Land- tages an, welche die Einleitung der geschäftlichen Verhandlungen |
zum Gegenstande hatte. Posen, 3. Dezember.
vinzial - Landtages benachrichtigt, daß derselbe versammelt sei. Landtags - Kommissarius begab
ten Abgeordneten den Provinzial - Landtag :
Drei ereignißreiche Jahre sind seit Jhrer lehten Versammlung ver- |
flossen.
ten , den alten Fahnen neuen Glanz hinzugefügt.
reichende, für das ganze Vaterland freudige Erfolge gekrönt worden. Auch über dem Großherzogthum hat Gottes
gewaltet.
nisse, dasselbe in
derung seiner Wohlfahrt nicht zurückgeblieben ist) Ergebnisse, auf welche
das eifrige Streben der Staatsregierung gerichtet ik, und welche bei vielen | bier entgegenstehenden Schwierigkeiten zwar langsam, aber dennoch stetig
sih bemerkbar machen. Die wichtige Angelegenheit
gehendsten Prüfung besonders empfohlen. Daneben aber schiedene Vorlagen, betreffend Provinzial-Angelegenheiten, Jhnen zugehen ; nicht bloß die regelmäßig erforderlichen Ausweise über die in der Zwischen- zeit stattgehabte Verwaltung , sondern auch Vorschläge zur Hebung und Erweiterung der, der Vervollkommnung bedürfenden Provinzial-Justitute.
Die erprobte geschäftskundige Leitung Jhres Vorsißgenden, Jhre stets bewährte Hingebung für die Jnteressen der Provinz bürgt dafür, daß das ansehnliche und wichtige Arbeitsmaterial eine sorgfältige, beschleunigte und ersprießlihe Erledigung finden wird. An meiner Unterstühung wird es hierbei, so weit dieselbe erforderlich ist, nicht fehlen.
Indem ich Ihnen, Herr Landtags-Marschall, das allerhöchste Pro- positionsdekret vom 16. v. M. und eine polnische Uebersegung der eben von mir verlesenen Worte Überreiche, erkläre ih im Auftrage Sr. Majestät
des Königs den 14. Provinzial-Landtag des Großherzogthums Posen für“
eröffnet. Der Landtags-Marschall entgegnete hierauf: Geehrter Herr Landtags-Kommissarius!
Mit dem besten Danke für die uns von Jhnen so eben zugesicherie Unterstühung begrüße ih Sie das erstemal vor dieser Versammlung ver- trauungsvoll und mit dem aufrichtigen Wunsche, daß es Jhnen gelingen möge, die Wohlfahrt des Großherzogthums, dessen Verwaltung Jhnen von Sr. Majestät dem Könige unter schwierigen Verhältnissen anvertraut wurde, nach allen Seiten hin zu fördern.
Meine Herren!
Mit vollem Rechte hat der Herr Landtags-Kommissarius Jhre stets
bewährte Hingebung für die Jnteressen unseres Landestheils anerkannt, diese Hingebung wird sich auf dem heute beginnenden Landtage von Neuem bewähren und ih darf daher mit Zuversicht die Hoffnung aussprechen,
Der Herr Landtags - Kommissarius, den wir zum | ersten Mal in unserer Mitte willkommen heißen, hat bereits hervorgeho- | mit sich. | bringen , daß die Vertretung derselben als ein Ganzes sich nur selten ver- | Um \o erfreulicher ist es, daß Se. Majestät den Vorschlag |
Der Provinzial - Landtag wird über diese Vorlage | (¡g ei L le | reiflider Erwägung Beschlüsse fassen und Wünsche aussprechen | lich einberufenen Landtags der Provinz Sachsen vereinigten si müssen, die voraussichtlih von einem Theile der Eingesessenen gebilligt, gestern früh zur gemeinschaftlichen Theilnahme am Gottesdienste in Er wird es nicht Allen |
Darum lassen Sie uns unsere Arbeiten mit dem |
dem Wunsche für das Wohl unseres |
Nachdem die zum Uten Provin- | zial-Landtage des Großherzogthums Posen einberufenen | Abgeordneten heute früh dem Gottesdienste beziehungsweise in der fatholishen Pfarrkirhe ad Sanctam Mariam Magdalenam und in | der evangelischen Kreuzkirche beigewohnt hatten, versammelten fich | dieselben in dem ständischen Sitzungssaale in dem Königlichen Re- gierungsgebäude. Um 12 Uhr Mittags wurde der Königliche Kom- | missarius, Ober - Präsident Horn, durch eine Deputation des Pro- | Der | sich hierauf in die Mitte der Ver- | sammlung und eröffnete mit folgender Ansprache an die versammel- |
Ein sieghafter Krieg hat Preußens Ansehen und Macht gesteigert; | sein Heer, in dessen Reihen Söhne des Großherzogthums rühmlich fämpf- | Die weisen Entschlie- | ßungen unseres theuren Königs sind sichtlich gesegnet und durch weit- |
schirmende Hand | Wir haben es mit Dank anzuerkennen, daß, troy mancher Bedräng- |
der Entwickelung auf geistigem und materiellem Ge- | biete, in der Arbeit an der Besserung seiner Zustände und an der För- |
welche zunächst Jhren gegenwärtigen Zusammentritt in außerordentlicher Weise "veranlaßt hat, 1t speziell in dem allerhöchsten Propositionsdekrete bezeichnet und demnach Ihrer ein- |
verden ver- |
daß wir das uns zugewiesene Arbeits-Material in möglichst kurz gründlichst erledigen werden. 108 TEEN Meine Herren, wenn in der jüngst vergangenen VJeit i thum die geseßliche Ordnung aufrecht cébalten 16s Las B desselben keine wesentliche Störung erlitten, so haben wir dies n unse:em theuren Könige und Herrn zu danken, der zugleich dur vorigen Jahre geführten ruhmvollen Krieg Seinem Staate MachtsteUung dauernd gesichert hat, die ihm gebührt und die len unseres Landes zum reichsten Seegen gereichen möge. Mit diesem Wunsche, meine Herren, lege ich Zeugniß ab vo rem Danke, unserer Treue und Hingebung mit dem Rufe: : Se. Majestät der König lebe hoh — hoh — hoch! Die Versammlung stimmte in das von dem Marschall aus gebrachte dreimalige Hoch auf Se. Majestät den König begeistert e / Demnächst wurde der Königliche Kommissarius durch die Cas: tags-Deputation wieder zurückbegleite, und die Verhandlungen b
Zeit oßberzog,
mmileben
äst Gott ch den im die volle allen Thei»
Merseburg, 4. Dezember. Die Mitglieder des außerordent.
der hiesigen Schloß- und Dom-Kirche und begaben sich sodann gegey 12 Uhr Vormittags nach dem Provinzial-Ständehause. Daselbs erschien bald darauf, geleitet von einer aus der Provinzial-Stände- Versammlung ernannten Deputation, der Königliche Landtags-Kom-
ogs Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präfident von Wiß, i : T , / N LEVEN. In diesen Ruf stimmte die Versammlung mit Begeisterung ein. |
Der Königliche Kommissarius wurde hierauf durch die ständische De- |
Derselbe Übergab das Allerhöchste Propositions - Dekret vom 16. November d. J. dem Landtags-Marschall , Grafen Botho zu Stolberg-Wernigerode, und hielt dann folgende Ansprache an die Versammlung:
Hochgeehrte Herren! Se. Majestät , Unser Allergnädigster König und Herr, haben inmitten der zwischen den gewöhnlichen Berathungen der Provinzialstände liegenden Periode eine außerordentliche Versammlun der Landtage aller Provinzen der Monarchie anzuordnen geruht, um über die Vertheilung und Aufbringung der durch die Ausführung des Grund steuergeseßes vom 21. Mai 1861 entstandenen Kosten die gutachilidh Aeußerung Allerhöchstihrer getreuen Stände zu vernehmen. O
__ Das Allerhöchsie Propositions-Dekret vom 16ten v. M., welches ich
hiermit in Jhre Hände, Herr Landtags - Marschall, niederlege , nebst det
demselben bcigefügten Denkschrift, enthält das Nähere über ‘diesen wichti gen Gegenstand. |
Die Staats-Regierung hat jene Kosten, unter Fesihaltung der dur den Y. 0 des eben erwähnten Gejeßes vorgeschriebenen Trennung der beiden westlichen und der sechs óôstligen Provinzen der Monarchie, unter die legteren Provinzen nach dem Maßstabe der neuregulirten Grundsteuer so vertheilt, daß auf die Provinz Sachsen, mit Ausschluß der vier Alt- märkischen Kreise, vorbehaltlich der sih etwa bei dem definitiven Abschluß der Rechnungen ergebenden voraussichtlich nur geringen Mehrausgaben, 1,236,012 Thlr. 28 Sgr. 11 Pf., treffen. Diese Vertheilung, so wie den zur alimäligen Rückerstattung der eben genannten Sumine an die Staats Kasse gewährten Zeitraum von zehn Jahren, betrachtet die Staatsöregie- rung als uvabänderlih. Jnnerhalb dieser Schranken aber erwartet sit vertrauensvoll das Ergebniß einer freien und eingehenden Berathung der getreuen Stände über die Art und Weise der Vertheilung der Last unter die Einsassen der Provinz.
5 Die Wichtigkeit dieser in die materiellen Jnteressen der Bewohner der
Provinz tief eingreifenden Berathung leuchtet von selbst ein , meine hoch
geehrte Herren. Neben den zur Befriedigung der vermehrten öffentlichen
Bedürfnisse von den Unterthanen unter der Form der Einkommen- der
regulirten Grund- und der Gebäudesteuer zu tragenden fortlaufenden Ab-
gaben erscheint das der Provinz nicht zu ersparende neue Opfer, welche sie für das nächste Decennium mit einer jährlichen Beisteuer von etwa
123,000 Thlr, zu bringen hat, ungeachtet der fortschreitenden erfreu-
lichen Vermehrung des Wohlstandes unter den erwerbenden Schich
ten der Bevölkerung, nicht unerheblih. Aber die Staats - Re gierung darf vertrauen, daß die Eintracht und die oft bewährte lebendige und einsichtösvolle Sorge für das wahre Wohl der Provinz, welche unsere sächsischen Provinzial-Landtage beseelt, auch diese hohe Versammlung die rechten Mittel und Wege wird erkennen lassen, um durch cine die Junker essen der verschiedenen Klassen der steuerpflichtigen Einsassen der Provinz gerecht und wohlwollend beachtende Vertheilung die Darbringung des Ul vermeidlichen Opfers so viel als möglich zu erleichtern. s
Neben der Frage wegen der Vertheilung der Grundsteuer-Veran- |
lagungölosten wird die hohe Versammlung nach Jnhalt des Allerhöchsten Propositions-Dekrets nur noch mit den Neuwahlen von Mitgliedern der O ° ee An A die Einshäßgung zur Einkommensteuer U mmission für die Vertheilun iegsSLeif si bejhas
un e f heilung der Kriegsleistungen sich zu besch __ Der Erlaß des Allerhöchsten Bescheides auf die Beschlüsse und An' träge des 17. Sächsischen Provinzial-Landtages is bei der Kürze der Zeil
für den Zusammentritt des nächsten Provinzial - Landtages vorbehalten |
worden.
Aus demselben Grunde habe ich meinerseits von der Vorlage der gewöhnlichen umfassenden Berichte über die verschiedenen Gegenstände der ständischen Verwaltung Abstand nehmen zu dürfen geglaubt. Da- gegen habe ich mich zu einigen Mittheilungen über Vorgänge in einzelnen Zweigen dieser Verwaltung, so wie zu einigen Bitten um neue Bewilli? gungen für einzelne ständische Jnstitute, namentlich für die Correctioné- Anstalt zu Gr. Salze und für das Provinzial-Blinden-Jnstitut, v anlaßt gefunden. Die zu Jhrer Disposition stehenden Antheile an den UVeberschüssen der Provinzial-Hülfs-Kasse bieten mehr als ausreichende Mittel zur Befriedigung der größeren Bedürfnisse des erweiterten Blinden- Instituts, Nachdem ich die bezüglichen Schriftstücke Jhnen, Herr Land?
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tags-Marschall, bereits übergeben habe, überlasse ih dieselben mit Zu- | versicht der wohlwollenden Prüfung ‘und Beurtheilung dieser hohen Ver- |
lung. { pad Live, meine Herren, nun {on so oft die Ebre gehabt, Jbnen
zu gleichem Qwecke und in gleicher Stellung wie heute gegenüber zu stehen, daß cs der Versicherung meiner BereitwilUigkeit , Jhnen in Jhrer Geschäftsführung, fo weit ih immer vermag, helfend zur Seite zu gehen, faum noch bedürfen wird/ und ebenjo rechne ih mit Zuoersicht auf ein eneigtes und vertrauensvolles Entgegenkommen von Jhrer Seite, ver- ehrter Herr Landtagé-Marschall , sowie von Seiten aller Mitglieder dieser
hohen Versammlung. i | 6 y Im Allerhöchsten Auftrage und im Namen Seiner Majestät des
Königs erfläre ich hiermit diesen 18ten Landtag der Provinz Sachsen für rôffnet. De Landtags-Marschall erwiederte auf dieselbe Namens der | ammelten Stände und {loß mit einem Hoch auf Seine Maje- | den König, in welched die Versammlung freudig einstimmte. der Landtags - Kommissarius den Sißungssaal verlassen vatte, brachte sodann der Landtags - Marschall das Allerhöchste Propositionsdefret zur Verlesung Und {loß nach einigen, auf die | Geschäfte des Provinzial - Landtags bezüglichen Anordnungen DIe | heutige Sihung. A A | “ Um 2 Uhr versammelten sich sämmtliche anwesende Landtags- Mitglieder im Königlichen Schlosse zum Diner bei dem Landtags- | Kommissarius, zu welchem auch die Spiyen der hiesigen Militair- | (d Civilbehörden eingeladen waren. | Der erste Toast, welcher von dem Landtags-Kommissarius aus- | ebracht wurde, galt Seiner Majestät dem Könige. Jn dem- | selben wurde namentlich auch der \{chönen Tage des Septembers ge- | dacht, in welchen es der Provinz vergönnt war, den geliebten Lan-
yers sát Nachdem
ul
desherrn in ihrer Mitte verweilen zu schen, und es stimmten in | danfbarer Erinnerung an diese Tage und die während derselben | erfahrene sandesväterlibe Huld und Gnade alle Anwesende freudig und begeistert ein. Später folgten noch Toaste auf den Landtags- | Kommissarius, die Provinz Sachsen, deren Vertreter und den Vor- | sißenden der Provinzial - Stände, in denen die Gesinnungen der | Loyalität, der Einigfeit unter den Ständen und der Liebe zu der | heimathlichen Provinz Sachsen den lebhaftesten Ausdruck fanden. Breslau, 4. Dezember. Das dem Provinzial-Landtage por- gelegte Propositions-Dekret vom 16. November c. betri: ad 1. Die Vertheilung der aus der Ausführung der Grundsteuer- | Regulirung entstandenen Kosten. Jn Betresf derselben heißt es in jenem:
Die durch die Ausführung des leßteren entstandenen Kosten sind fesi- | gestellt und nach dem Maßstab der neu regulirten Grundsteuer unter Feste |
L
haltung der durch das Geseßz bestimmten Trennung zwischen den beiden westlichen und den sechs östlichen Provinzen dahin vertheilt worden, daß die Provinz Schlesien die Summe von 1,4382089 T 21 Sgr. 5 Pf. der Stäatskasse zu erstatten hat.
ad 2. heiß es? A ‘ | Wir lassen Unseren getreuen Ständen in Gemäßheit des §. 1, Ab-
und für den Marktslecken Georgenberg im Kreise Beuthen zur gutacht- lichen Aeußerung zugehen.
ad Z. Betrifft die Wahlen neuer Mitglieder und Stellver- |
treter zu den der Provinz angehörigen Bezirks-Kommissionen für die klassifizirte Einkommensteu«. E ad 4. Die Wahl des Ausschusses in Gemäßheit des
Berlin, 5. Dezember. I h Generalstabes des General-Kommando's Il, Armee-Corps, Pe tersen, ist am Sonntag Abend ohne vorangegangene Krankheit plöylih am Herzschlage verstorben. A N
Magdeburg, 3. Dezember. Das Königl. Konsistorium hat unter dem 6. November 1865 an die Kreis - Synoden der Provinz Sachsen, dem » Magd. Corresp. zufolge, cine Cirfular-Versügung auf die Synodal - Verhandlungen des Jahres 1865 erlassen. Nach Jn- balt derselben zeigen die diesjährigen Verhandlungen einen Fortschritt seit dem Vorjahre , und von zahlreichen Synodal-Vorständen ist der Ern und Eifer der Berathungen , an denen sich au die weltlichen Mitglieder lebendiger betheiligt haben, wie die Einmüthigkeit des Geistes, von denen sie getragen worden , bezeugt. Zur He- bung der Betheiligung der Gemeinden an dem meist nicht zahlreih besuchten Synodal - Eröffnungs - Gottesdienst empfiehlt die Behörde Weckung des Interesses bei den Gemeinden und Beschränkung des Gottesdienstes auf die Zeit einer Stunde, sowie zur Hebung der kirchlichen und sittlichen Zustände die seelsorgerishe Pflege der Jugend und die Uebung einer ernsten und gewissenhaften kirchlichen Zucht gegen die überwuchernde Unzucht. Die von dem Konsistorium gestellte Frage über die Feier des Reformationsfestes hat eine ecinmüthige Beantwortung nicht gefunden. Jm Ganzen haben sich 47 Kreissynoden für den 3lsten Oftober und 42 für den nachfolgenden Sonntag entschieden, die trsteren meist unter: der Bedingung, daß der 31. Oftober ais ein ganzer Festtag gefeiert und unter den Schuß der Feicrtag8gesehe gestellt werde, die legteren meish weil sie eine Durhführung jener Bedingung nicht erwarten. Unter diesen Verhältnissen bleibt die
" und die Frau Prinzessin Georg trafen heute ] | von Dresden bier ein und reisten auf der Thüringer Bahn weiter saß 2 der Städte-Ordnung vom 30. Mai 1853 die Entwürfe zweier Ge- | nah Frankfurt a. M., um daselbst mit Jhren Majestäten dem König meinde-Statuten für die Stadt Friedland im Kreise Falkenberg |
Der General - Major und Chef des | die ) nöthig ist, um eine Gehirnverrückung
bisherige Ordnung bestehen. Der Erlaß einer besonderen Festordnung ist dem Ev. Ober-Kirchenrathe anheimgestellt. Die Verhandlungen über Abänderung der Gemeinde-Kirchenraths-Ordnung sind in den verschiedenen Synoden noch nicht zum Abschluß gebracht und sollen im nächsten Jahre fortgeseßt werden , eben so die Über Aufbringung der nothwendigen Synodalkosten. Nur den Antrag, die Kosten auf Staatsfonds zu übernehmen , bezeichnet die Behörde als erfolglos. Schließlih fordert das Königliche Konsistorium die Gemeinde-Kirchenräthe zu ernster Fürsorge für Hebung der Sonntagsfeier, der kirchlichen Sitte, für Beseitigung fonfessio- neller Mißstände auf, und bezeichnet die Herstellung der verfassungs- mäßigen Selbstständigkeit der Kirche zunächst durch Uebertragung des
| äußeren Kirchenguts auf kirhlihe Behörden, so wie die rechtliche
Feststellung des Verhältnisses der Sekten , insbesondere auch der so-
| genannten Jrvingianer zur evangelischen Landeskirche als höherer | Erwägung unterliegend.
Düsseldorf, 4. Dezember. Jn dem bereits gestern erwähn-
| ten, dem Provinzial-Landtage vorgelegten Propositions§-
Dekret vom 16. November c. heißt es ad 1 in Betreff der Auf-
| bringung der durch Ausführung des Grundjteuer- Gesehes vom | 21. Mai 1561 entstandenen Kosten:
Die durch Ausführung des Grundsteuer-Gesehes entstandenen Kosten sind festgestellt und nach dem Maßstab der neu regulirten Grundsteuer unter Festhaltung der durch das Geseh bestimmten Trennung, zwischen den beiden westlihen und den sechs östlichen Provinzen dahin vertheilt worden, daß die Rheinprovinz die Summe von 842/144 Bhlr: 11 Sgr. der Staatskasse zu erstatten hat.
Köln, 4. Dezember. Heute Nachmittag kurz vor 3 Uhr, mel- det die »Köln. Ztg. «, verschied hierselbst nach längerem Kranfkenlager
| der Rektor Adolf Kolping, in weiteren Kreisen bekannt als der
ersie Gründer der fatholischen Gesellenvereine. Schleswig-Holstein. Hadersleben, 2. Dezember. (Ndd. Ztg.) Die vom Haderslebener Amthause vorläufig verfügte Schlie-
| hung des hiesigen Bürgervereins is heute wieder aufgehoben worden.
Sonderburg, 29. November. »Ny Sönderb. Avi§« zufolge soll während des heftigen Sturmes am verwichenen Freitage ein
| großes Dampfschiff mit 3 bis 400 Personen in der Nähe von Am - "rum zu Grunde gegangen sein. | Hilfe gesandtes Boot dasselbe Schicfsal gehabt haben.
Auch ‘soll ein von Sylt aus zu
Sachsen. Dresden, 4. Dezember. Heute, meldet das »Dresd. Journ. «, trat der Landeskultur-Rath für das König- reich Sachsen zu ciner Sitzung allhier zusammen, um unter andern Vorlagen, namentlih den ihm vom Königlichen Ministerium des
| Innern zur Begutachtung unterbreiteten Entwurf einer neuen Wege- | bau-Ordnung, zu berathen.
Ihre Königl. Hoheiten der Prinz
Leipzig, 4. Dezember. Vormittag 10 Uhr ormiIitiag
und der Königin von Portugal zusammenzutreffen.
Schweiz. Genf, 4. Dezember. Der Kandidat der Inde- pendenten, Richard, is mit 3652 Stimmen zum Staatsrath ge- wählt worden. Perrier erhielt 2742, der Kandidat der Ultramon-
c 5. Ne 2 tanen, Montfalcon, 478 Stimmen.
des Geseßes wegen der Kriegsleistungen und deren Vergütung. |
Belgien. Brüssel, 4. Dezember, Abends 5 Uhr. Der Zustand des Königs ist fortdauernd sehr bedenklih. Der Appetit fehlt gänzli, obgleich die Zuführung stärkender Nahrung durchaus
(transport au cerveau) zu
Der Patient ist äußerst schwach. (S. telegr. Dep.)
Spanien. Madrid, 4. Dezember. (W. L. D) Folge der Haltung der europäischen Großmächte in dem spanisch- cilenischen Konflikt ist Admiral Pareja în neuen Instructionen angewiesen worden, gegen die Neutralen die möglichste Rüfsicht zu
verhüten.
| beobachten.
_— Die Desamortisirung is in Spanien um einen bedeutenden Schritt vorangegangen: der apostolische Administrator der Diözese Teneriffa, der Bischof der canarishen Juseln, hat, fowie der Bischof von Gerona, die canonische Cessions-Urkunde der Kirchengüter seiner Diözese ausgestellt. Von 61 spanischen Bischöfen haben nun bereits 48 die Cession unterzeihnet, und in den übrigen 13 Diszesen ist diese Maßregel zum Abschlusse reif.
Portugal. Aus Lissabon wird über Paris, den 4. De- zember, gemeldet, daß die in die Hände der argentinischen Regierung gefallene Korrespondenz des Präsidenten Lopez von Paraguay auch die Briefe und Berichte seiner europäischen Agenten umfaßt. Es befinden sich unter denselben namhafte Persönlichkeiten j denen die angekündigte Veröffentlichung Verlegenheiten bereiten wird.
äStalien. In Florenz finden gegenwärtig Verhandlungen mit Fn daselbst vdiitn Kardinal Grassellini über die Rückkehr der aus ihren Sihen entfernten Bischöfe statt. Diese Unterhandlun- gen waren durch Vegezzi bereits verabredet worden. :
Florenz, 30. November. Der Minister der öffentlichen Ar-