1865 / 290 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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bexeits wegen der allzu großen Troenheit zu kränkeln, haben sich aber in Folge der legten Regengüsse wieder erholt. i A

3) Aus. dem Reg.-Bez. Marienwerder, 1m November. Die Thier- ärzte von Kulm und Graudenz wollen bei Schafen und Pferden eine der Genickstarre bei Menschen ähnliche epidemische, akut aufgetretene Gehirn- rückenmarkshaut-Afectation beobachtet haben; die Sectionen ergeben den Heerd der Krankheit an der bezeichneten Stelle. Tollwuth brach bei zwei Küben einer Viebheerde im Stuhmer Kreise unter den gewöhnlichen Erschei- nungen aus, nachdem die Kühe vier Wochen vorher von einem mit der Wasserscheu befallenen Hunde gebissen waren. Unter den Hunden selbst war die Krankheit. in den beiden Monaten fast gar nicht vorgekommen.

4) Aus dem Reg.-Bez. Posen, Mitte November. Die meist warme, trockene Witterung hat die Kartoffel-Ernte so wie alle anderen Feld- arbeiten sehr begünstigt. Die Kartoffeln haben im Ganzen einen reich- lichen Ertrag geliefert, sind jedoch hin und wieder ausgewachsen und wässerig. Auch die übrigen Hakfrüchte sind größtentbeils gut gerathen. Der zweite Heuschnitt hat einen befriedigenden Ertrag gewährt, Die Hopfenernte ist im Ganzen mittelmäßig ausgefallen. Die Saaten waren anfangs wegen der anhaltenden Trockenheit sehr spärlich aufgegan- gen, erholten sih aber nach dem späteren Regen und stehen jeßt im Ganzen gut. Kreise, mehrere Fälle von Milzbrand vor. Fälle von Rot unter den Pferden, ferner Raude und Bandwurm

unter den Schafen und Tollwuth bei Hunden beobachtet, Jin Uebrigen | war der Gesundheitszustand der Hausthiere im Ganzen befriedigend. Ein | Fortschritt in der Landeskultur ist nicht nur auf größeren Gütern, sondern |

da auch auf den Besizungen bäuerlicher, besnnders deutscher Wirthe,

hier und : 2 6 Bemühen der lehteren bemerkbar, die Ertragsfähigkeit

namentlich in dem

ibrer Ländereien durch eine ausgedehntere Düngung mit Mergel zu erhöhen. |

Die fortdauernd niedrigen Getreidepreise nöthigen aber die Landwirthe

zu Einschränkungen , kommen jedoch andererseits wieder der Arbeiterklasse zu | statten, welche überdies bei den Feldarbeiten und den zahlreichen Privat- bauten guten Verdienst gehabt hat. Mehrere Güter im Schrodaer Kreise |

sind durch Kauf aus polnischen in deutsche Hände Übergegangen.

5) Aus dem Reg. Bez. Liegniß, Mitteu November. Die Feldfrüchte jeglicher Art sind bei der günstigen Witterng vollständig und gut einge- braht worden. Die Kartoffel-Ernte wird im Allgemeinen als eine

mittlere, theilweise aber auch, der Qualität und Quantität nach, als eine | gute bezeichnet, und sind die Kartoffeln fast durchgehends gesund. Auch die | Die Bestellung der | Aecker zur Wintersaat konnte wegen der trockenen Witterung fast ohne | Unterbrechung bewerkstelligt werden, und wenn auch anfangs diese Trocken- | heit dem Aufkeimen der Saaten -nicht zuträglich war, so hat doch der in | den leßten Tagen des Monats Oktober eingetretene Regen. sehr günstig ein- | gewirkt und stehen zur Zeit die Saaten recbt frisch. Die Flachsdernte | au die | vollen | Die Qualität is jedoch eine gute und wurde das Quantum | von 500 Pfúnd Trauben durchschnittlich mit 24 Thlr. bezahlt. An Speise- | trauben wurden aus Grünberg per Post in ca. 15,000 Posten 220,000 | Pfd. versandt. Die Pflaumen-Ernte war eine ‘gute und die Nuß- | ernte eine ziemlich reicliche , dagegen giebt es verhältnißmäßig nur wenig | Der Gesundheitszustand der Hausthière war im | Allgemeinen günstig. - Fälle von Lungenseuche waren sehr selten und blie- | ben unter Anwendung der vorgeschriebenen Schußmaßregeln auf wenige |

Grummet-Ernte ist ziemlich reichlich ausgefallen.

sehr mittelmäßig ausgefallen und

ist fast durchgängig án Quantität ungefähr nur

Weinlese lieferte Ernte.

einer

Birnen und Aepfel.

Stücke beschränkt. 6) Aus dem Reg. Bez. Sigmaringen, im November. Die

ernte bezeichnet werden.

reiches Erträgniß. Die Hülsenfrüchte eine gäwährt, Linsen ünd Linsengerste Futterpflanzen sind gut gediehen, ebenso

Ernte “die gehegten Erwartungen weit Übertroffen. nannten Kartoffel-Krankheit wurde äußerst wenig bemerkt,

rüben 2c. sind in vorzüglicher Weise gerathen, dagegen is der Mohn, der

haben gute etwas hat die

Von der soge-

zwar in den unteren Landestheilen nicht so häufig gepflanzt und gebaut | wird, wie im Oberlande, in Folge der trockenen Witterung zurückgeblieben, | Der Ertrag des Obstes i durchweg ein |

ebenso Kohlraps und Rübraps. geringer gewesen. Ebenso hat die Grummet- Ernte in Folge der Witterungs-Verhältnisse einen geringen Ertrag geliefert, und sind die Vieh- preise wegen des eingetretenen Futtermangels erheblich gefallen. Die Wintersaaten sind zum großen Theile noch nicht aufgegangen. Feldmäuse sind in diesem Herbste in bedeutenderer Anzahl als imz-lehten Jahre wahr- genommen worden. i

Auf Sicilien und auch jenseits der Meerenge in Calabrien sind, dem »Commercio di Sicilia« zufolge, die Citronenbäume von einer eigenthümlichen Krankheit ergriffen worden. Schwarze Flecken entstehen an der Rinde, worauf der Baum vertrocknet und abstirbt. schwarzen Flecken ab, so quillt eine Art schwarzen Saftes aus dem Baume. Alle bisher angewendeten Mittel haben sich unwirksam gezeigt. Für Sici- lien ist diese Heimsuchung sehr schwer, da es jährlich für nahezu 30 Millio- nen Fr. Citronen und aus Citronensaft bereitete Essenzen versendet.

Eisenbahn- und Telegraphen - Nachrichten.

__— Am 295. Oftober d. J. wurde auf Station Mülheim der | Cöôln- Mindener Eisenbahn unter ejnem der Rheinischen Eisenbahn- |

Gesellschaft zugehörigen Güterwagen , welcher wegen Heißlaufens ausgeseßt worden war, bei Revision desselben ein Achsbruch entdeckt. Die Achse war eine Puddelstahlahse und wurde im Jahr 1858 aus der Fabrik von Lehr- kind, Falkenroth u. Comp. in Haspe bezogen. Dieselbe hatte über- haupt 12,000 Meilen und seit der leßten Revision 790 Meilen durchlaufen. Der Bruch war vollständig; die Beschaffenheit der Bruchfläche kann indeß nicht näher angeg:ben werden, da die Nchse glühend gewesen und deshalb

Unter dem Rindvieh kamen, namentlih iun Adelngauer | Außerdem wurden einige |

die Bruchfläche geshwärzt war. Die Normalbelastung des Wagens het: 200 Centner und das Eigengewicht desselben incl. Achsen und Räd eträgt Centner, excl. Achsen und Räder dagegen nur 71 Centner. Dex Me war beladen mit 200 Centnern Kohlen. Agen Wie die »Cobl. Ztg.« hört, wird in diesem Winter die Cobley, Eisenbahnbrücke über den Rhein auch dem Verkehr der Fuhrwerke überg, l werden. Das hierzu nöthige Material wird bereits jegt zu diesem ueben herbeigeschafft, und somit künftig der Eisgang feine Störung in Set des allgemeinen Ve1kehrs veranlassen. i nsidt Wie der »Fyens Stiftstid.« aus Kopenhagen geschrieben wi hat der König ein neues Telegraphen-Reglement approbirt taa am 1. Januar 1866 in Kraft treten soll. Außer den allgemeinen glei tarischen Bestimmungen enthält dasselbe auch eine neue Taxe, derzuf D fünftig für ein inländisches Telegramm von 20 Wörtern nur 32 Schill gt dänisch (10 Sch. Cour.) statt wie früher 60 Sch, und für jede 10 Wo? mehr 16 Sch. bezahlt werden soll. Auch für die Korrespondenz nad) Va Auslande i} die Taxe nach Maßgabe der im internationalen Telegraphe, Kongreß angenommenen Bestimmungen bedeutend ermäßigt worden x

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Telegraphiseche D itteruaungsheriehte,

dies- | jährige Ernte, welche nunmehr völlig beendigt ist, kann als eine gute Mittel- Roggen und Gerste sind reichlich ausgefallen, | Dinkel dagegen etwas zurückgeblieben und Hafer liefert ein gutes ¡und | Ernte | weniger. Die | Kartoffel- |

Rüben, Kohl- |

Löst man die |

Baro- | Tempe-i meter, | Tatur, Paris. | Réau- Linien.| mur.

Allgemeine Himméels- angicht.

Beobachtungszeit.

Ort,

Wind.

Stunde |

00e ne 220

Ats W 2PM Le Stattonen.

7. Dezember.

ol 4 3,5 |S0., schwach, 338,1 2,9 |0S0,

8, Dezember. 345,4 SSW., s. schw. 338,6 SW., schwach, 349,1 SW., mässig. 346,7 S., mässig. 345,5" 0., sehr stark, 240,3 Windstille. 219,9 WSW.,, schw.

8 Mrgs | Helder

10e bewölkt, Nebel » [Gröningen . i

bedeckt,

Brüssel..., Haparanda. Petersburg Riga

Libau Moskau ……. Stockholm .

wenig bedeckt. bedeckt. bedeckt. heiter.

heiter, bedeckt, bedeckt, Maxim. 0,1, Ninim. —6,2, gewöhnl., Nebel, bewölkt, bedeckt, Nebel, 99 bedeckt, Regen, 340,1 bedeckt.

Fes e STATI O e 8. Dezember.

9.0

9,3

7,9 1,8

417 3442 343.8 339,6

Skudesnäs . Gröningen . Helder

Hernösand. Christians. .

S0., sehr stark. SW.,

S, s, schwach. W.

SW., schwach.

„Memel... Königsberg Danzig Putbus: ¿i Cöslin Stettin Berlin

346,1 345,9 345,8 342.6 344,6 9/2 349,8 |— 2,4 343,2 |— 0,8 343,3 |— 3,4 340,8 0,2 341,2 1,0 339,3 |— 2,6 341,9 2,0 337,7 |— 2,5 338,2 0g

=

g «e

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heiter.

heiter.

heiter.

trübe. bedeckt, bedeckt. bezogen, Nebel. bedeckt, ziemlich heiter, ganz bedeckt, heiter, ziemlich heiter, heiter,

| neblig, Reif.

S0., mässig. S0., schwach, S80., mässig, S, schwach. S., mässig. SS0, mässig. 0S80., schwach. SSW., schwach. 0., schwach. 0., schwach. S0., schwach, S0., schwach. S., lebhaft.

NO0., sebr schw.

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Münster ... Orea, s Breslau...

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Ratibor.

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Königlicße Schauspiele.

Sonnabend, 9. Dezember. Jm Opernhause. (240ste Vor stellung.) Neu einstudirt: Die weiße Dame. Oper in 3 Abthei lungen, nah dem Französischen des Scribe. Musik von Boieldieu,

Mittel-Preise.

O Schauspielhause. (217te Abonnements-Vorstellung. Donn Diana. Lustspiel in 4 Abtheilungen nach dem Spanischen dét Don August Moreto, von West.

Gewöhnliche Preise.

Sonntag , 10. Dezember. Im Opernhause. (241ste Vorstel lung.) Sardanapal. Großes historisches Ballet in 4 Akten und eus von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Anfang

Li

Mittel-Preise.

Im Schauspielhause. (218te Abonnements-Vorstellung.) Y. L Lustspiel in 3 Akten von Otto Girndt. Vorher: Lokalnachrichten. Lustspiel in 1 Aft von Rudolph Hahn.

Gewöhnliche Preise.

Sonnabend, 9, Dezember. Jm Saal-Theater des Königlichen Schauspielhauses. 40. Vorstellung der französischen Schauspielet- Gesellschaft. Jean Baudry.

Die eingehenden Gesuche um Billets zur Gala-Vorstellung an Dienstag den 12. d. M. können, da kein Billet - Verkauf stattfindet nicht berücksichtigt werden und finden hierdurch ihre Beantwortung

Beilagé

on hier entfernt.

4009 Beilage zum Königlich P

M

reußischen Staats - Anzeiger. Sonnabend 9. Dezember

1865.

290.

Oeffentlicher Nuzeiger.

Stee#briefe und Untersuchungs - Sachen.

Stx 1.0 f.

Gegen den unten näher bezeichneten Scharfrihtergehilfen Carl Fer- zinand Paul Sw oboda ist die gerichtliche Hast wegen Vergehens gegen ‘o1d des Strafgeseybuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht usgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch "a hier nicht betroffen worden ist, er latitirt daher oder hat sih heimlich ih Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des Swo- oda Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei- Behörde Anzeige zu machen. S h /

Gleichzeitig werden alle Civil - und Militair - Behörden des Jn- und Yuslandes dienstergebens| ersucht, auf den Swoboda zu vigiliren, ihn im Ketretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ibm sih vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt- poigtei-Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurh entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden j Auslandes eine gleiche Rechtswilfährigkeit versichert.

Berlin, den 21. Novembvec 1869.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VI. für Vergehen. Signale me: t

Der Scharfrichtergehilfe Swoboda isst 41 Jahre alt, am 30. Mai (1824 in Berlin geboren, fatholischer Religion, 5 Fuß 6 Yoll groß, hat hwarzbraune Haare, blaue Augen, s{warzbraune Augenbrauen, \chwarz- braunen Schnur- und Baenbart, ovales Kinn, gewöhnliche Nase, gewöhn- (chen Mund, ovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, ist schlanker Ge-

falt, und hat als besondere Kennzeizhen: }ößt etwas mit der Zunge an.

Stehle n

Gegen den unten näher bezeichneten Handlungs-Commis Adolph Fönigöberger ist in der Sache K. 577. 65 die gerichtliche Haft wegen lrfundenfälschung beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausge- führt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch font hier nicht betroffen worden ist, er latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des 2c. Königs- erger Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei- Behörde Anzeige zu -machen.

Gleichzeitig werden alle Civil - und Militair-Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den 2c. Königsberger zu vigiliren, ihn in'Vetretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt- voigtei-Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden d Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 6. Dezember 1865. /

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission Il. für Voruntersuchungen. Signalement

Der Handlungs-Commis Adolph Königsberger ist 31 Jahre alt, am 14, Juni 1834 in Ratibor geboren, jüdischer Religion, 5 Fuß 4 Joll 6 Strich groß, hat dunkelblonde Haare, graue Augen, blonde Augenbrauen, (londen Baken- und Schnur-Bart, breites Kinn, dicke Nase, großen Mund, jemlih volle Gesichtsbildung, gesunde Gesithtsfarbe, oben sehr, unten hinten tw. defekte Zähne, ist schlanker Gestalt, spricht die deutsche Sprache u. hat als besondere Kennzeichen auf dem äußern Ende der linken Augenbraue eine 00 lange, & Zoll breite shwache Narbe, in dem linken Obrzipfel ein ingloch,

Stéeckbrie s. j

Der Maurergesell Johann Friedri ch Gottlieb Dainz zu Ahrens- if bei Jessen, unehelich im Jahre 1838 geboren, evangelisch, der sich auch Veinze, Danneberg, Müller und Koch nennt, ein wegen Diebstahls mehrfach bestrafter Mensch , ist wegen neuer Diebstähle zu verhaften und in das Ge- fingniß des Königlichen Kreisgerichts zu Jüterbogk abzuliefern. Er hak zu- jt am 2. d. M. in Jüterbogk gestohlen. Ein Jeder , welcher von dem Ufenthalt des x. Dainz Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der tdsten Gerichts- oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Alle Civil- und Nlitairbehörden des Jn- und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf im 2c. Dainz zu vigiliren , ihn festzunehmen und nach Jüterbogk abzu- lfera, Erstattung der Kosten findet sogleich statt.

Potsdam, den 6. Dezember 1865.

Der Staatsanwalt. Signalement. d

9 Fuß 6—7 Zoll groß , hellblonde dünne Haare ; freie Stirn , blonde Augenbrauen , blaue Augen , breite Nase , aufgeworfener Mund , blonder Venbart, seit 30. v. M. rasirt, vollständige Zähne, ovales Kinn, längliche Visihtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, untersezte Gestalt, deutsche Sprache. inizeihen: Sommersprossen. N Bekleidung: Dunkler gerippter Ueberzieher (Twine), shwarzer Ro, lhwarze Hose , Müge wie Baubeamte sie tragen auch s{hwarzer Cylinder- bu, falblederne Stiefel, Chemisett, Shawl, schwarzseidener Regenschirm.

Ste Cp:pi e f

Der unten näher bezeichnete Arbeiter Friedrich Ferdinand Kroll aus Charlottenburg is wegen versuchten s{chweren Diebstahls durch Erkennt- niß vom 8. August 1865 rechtskräftig zu einer achtmonatlichen Gefängniß- strafe verurtheilt worden. Derselbe verbüßt seine Strafe in den hiesigen Gefängnissen seit dem 12. August 1865 und is den 7. Dezember 1865 früh von der Außenarbeit entwichen.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des 2c. Kroll Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes“ dienstergebenst ersucht, auf den 2e. Kroll zu achten, im Betre- tungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefangen-Jnspection abzuliefern.!

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts- willfährigkeit versichert.

Perleberg, den 7. Dezember 1865.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung. Signalement.

Der Arbeiter Friedrich Ferdinand Kroll is 21 Jahre alt, in Charlottenburg geboren, 6 Fuß groß, hat dunkelblonde Haare, graue Augen, dunkelblonde Augenbrauen, im Entstehen der Bart, rundes Kinn , gewöhn- liche Nase, gewöhnlichen Mund, länglihe Gesichtsbildung, gesunde Gesichts- farbe:, shadhafte Zähne , is von schlanker Gestalt und hat als besondere Kennzeichen feine.

Bekleidung.

Schwarzgrüntuchener Rock, roth und weißer Shawl , s{hwarztuchene Mügze mit Lederschirm, grauleinene Hosen, weißleinenes Hemde, weißbaum- wollene Weste, rindlederne Schuhe, und 1 Paar blauwollene Handschuhe.

Offene Regu 4t4 om.

Der Handschuhmachergeselle Carl Aug. Boot, aus Deligsch gebür- tig, zulegt in Berlin, 34 Jahre alt, evangelisch, welcher wegen Diebstahls durch rechtöfräftiges Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 19. Januar 1864 zu einer 14tägigen an ihm noch zu vollstreckenden Gefängnißstrafe verurtheilt worden ist, hat den bisherigen Wohnort heimlich verlassen und ist der gegenwärtige Aufenthalt nicht zu ermitteln gewesen.

Sämmtliche Cioil- und Militair-Behörden werden ersucht, auf denselben Acht zu haben, im Betretungsfall verhaften und an ihm obige Gefängniß- strafe zu vollstrecken und uns davon gefälligst zu benachrichtigen.

Driesen, den 1. Dezember 1865.

Königliche Kreisgerichts-Deputation.

Ste Folgende Personen : 1) der Arbeitsmann August Roether aus Bärwalde, 2) der Tagelöhner Gottfried Palluy aus Kantopp, 3) der Arbeiter Anton Moryson aus Staczkowo, : 4) die Arbeiter Wockowiak, Martin Gill und Wilhelm Ber- tram, haben sich an einem am 23. August e. auf dem Hofkammergut Löpten bei Wendish-Buchholz stattgehabten Arbeitertumult betheiligt und sich insbe- sondere einer Erpressung nach §. 236 und einer Vermögensbeschädigung nach §. 284 des Strafgesezbuchs dringend verdächtig gemacht. Sie waren da- mals auf der Berlin-Görlißer Eisenbahn in der Nähe von Löpten unter dem Schachtmeister Sprenger als Arbeiter beschäftigt, jedoch is ihr jeßiger Aufenthaltsort unbekannt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsort der- selben Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts« oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil- und Mi- litairbehörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht," auf dieselben zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und von ihrer Ergreifung uns schleunigst zu benachrichtigen, Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstehenden baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Mittenwalde, den 6. Dezember 1865. Königliche: Kreisgerichts - Deputation. Der Untersuchungs-Richter. Signälement S 1) Der Roether ist am 2. Januar 1836 zu Bärwalde geboren, 9 FUß 33 Zoll groß, hat blonde Haare und Augenbrauen, röthlichen Bart, graue Augen, und is untersehter Statur. : L 2) Der Pallug ist am 15. April-1836 zu Kolzig geboren, 9 GUp 2 Zoll groß, hat braunes Haar und desgleichen Augenbrauen und Augen, ra- sirten Bart, und is mittlerer Statur. ï h 3) Der Moryson ist 1839 zu Dobinko geboren, 5 Fuß 5 Zoll groß, hat dunkelbraunes Haar, blonde Augenbrauen, graue Augen, rasirten Bart, auf der linken Hand eine Narbe, und ist unterseßt. Die zu 4 genannten Personen können nicht näher bezeichnet werden.