1865 / 297 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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4118 - Pon den auf den ganzen s A O 10 Millionen Grund- Ae allmälig und Schritt vor Schritt sieigt die Steuer der einzelnen

z „(Bi ; / x s nd dem Gumbinner Bezirke 285,013 Thlr. auferlegt, etwa 2,85 Pro- | lirtauischen Kreise , die Kreise Ragnit und Justerburg, welche sehr glei-

s Das Giornale di Roma berichtet Über zwei Gefechte der Telegraphische Depe steuer | anzen Summe, während der Bezirk nach seinem Flächeninhalte | mäßige Boden- und Absaz-Verhältnisse haben, stehen bis auf Bruchtheile von Päpstlichen am 9. und 10. Dezember mit i S nt Proze : ha | | M ta N nas | |

L “Fautr lr g auberbanden, Eine aus dem Wolff’shen Telegraphen - - g Prozent des Staates bildet. Der bisher von dem Bezirke aufzubrin- | Pfennigen völlig gleich und die Kreise Gumbinnen, Stallupönen und Niede-

Bande, ‘welche die Grenze überschritt, wurde im Neapolitanischen ) elegraphen - Büreau. ibe Vetrag an Grundsteuer urd grundsteuerartigen Abgaben, namentli | rung schließen endlih die Skala, als die notorisch fruhtbarsten Kreise. Der

von italienishen Truppen zersprengt. Hamburg, 16.Dezbr., Nachmitt. Die Nachricht, daß das von u inkl. des De M T va Thlr. , ne A A A Die DA O eines Morgens in den 7 masurischen Kreisen

p t E : : | j ê onDover t 52,079 Thlr. Dieser Mehrbetrag trifft aber beinahe ausschließlich auf die | ist mit Hinweglassung der Bruchpfennige, wie die obige Tabelle zeigt,

i Türkei. Aus Konstantinopel, 6. Dezember, wird berichtet : nah Calais bestimmte Postdampfschiff gesunken sei, bestätigt sich. Dasselh A völlig steuerfreien, meistens entschädigungsberechtigten und auf die be- | 1 Sgr. 2 Pf., derjenige cines Morgens in den littauiscen Kreisen 2 Sgr.

»Die Vorbereitungen zur neuen Häusersteuer sind beendet; die- | führt den Namen »Samphies« und stieß in der Naht vom Mittwo porzugten Grundstücke, wogegen die mit der vollen landesüblichen Grund- | 4 Pf. Liltauen ist also gerade doppelt so ho, als Masuren besteuert,

f N S De L e So Miethswerthe belaufen und | zum Donnerstag mit der amerikanischen Bark »¿Fanny Buck-« eis A ver Ube Wéniate dit: bib G Bade: Cine f R e Se M 8 fe Se B “va E en. Î n der Hauptstadt allein sammen. Das belgische Postdampfschiff » La Belgique« rettet jl: A Ermäßigung und zwar bis zu zwei Fünfteln des bisherigen Be- 4 ret, die Entwickelung der Provinz Posen in Hinsicht drt He : 10 : j rlich dubetagea. Die Abrhuisslor, | Ee enbole: e, n S 20 i e, der sen 8 is den fölmischen Grundstücken in den masurischen “Kreisen völkerung, des Grundbesizes und des Schulwesens entlehnen wir einem am Vlive die Éiitbanderima der S schertessen u teguliven haite, i | Bee 1 4 me reter Passagiere, welche ex, trage 4. d. Mts. in Posfen gehaltenen Vortrage tes Militair-Oberpredigers Bork tranken, die übrigen 70 an Bord befindlichen Passagiere. :

el Theil geworden, während dort ebenso wie in den litthauischen U wieder aufgelöst worden. « : iede j Ba fe bisher nur sehr gering besteuerten Rittergüter eine Er- Folge A di inz - 779,000 ärt Nußlaund und Polen. S t. Petersburg, 14. Dezember. Wien, Freitag, 15. Dezember, Abends, Sicherem Vernehmey 9 1,485,530 Bewohner, Ver 50 Zabten kamen ier au

66hung ihrer Grundsteuer erlitten haben. Die von den einzelnen Kreisen VBolkéräblurg 4,485 550 Belwöbher. Vor 50 Jäbten fa P

Das neueste Reichsgesehblatt veröffentlicht einen Kaiserlichen Befehl | na erfolgt morgen die Unterzeichnung des Handelsvertrages zwischen des E v aaa G IEN S O LAOIAI S A O Polen U 25, gegenwärtig aber 79 Beate Af seit 1815 die

rüfsitben M ale e russische Unterthanen und in den | England und Oesterreich. E giebt folgende / also | Gesammtbevölkerung fast auf das Doppelte gesliegen, so bat sich inzwischen n Unterthanenverda i Ï j U ck R j i t Ge, L S E

nd eingetretene Ausländer, welche die Triest, Sonnabend, 16. Dezember, Mittags. Nach mit der bisher jeht “mdr weniger die Zahl der Deutschen mehr als verdreifaht, nämli auf circa 650,000,

französische, deutsche und durchaus auch die russische Sprache kennen i ; i unter welchen sich weit über 100,000 deutsche Katholiken befinden. Die zum wirklichen Dienst bei der Postcensur iticnomitión din dür- E eingetroffenen Berichten aus Athen vom 9, d. M. if Thlr. Thlr. Thlr. Thlr. evangelische Bevölkerung beläuft sich gegenwärtig auf circa 460,000 Seelen, fen, auch wenn sie nicht das Recht zum Eintritt in den Staats- das Ministerium Deligergis in Folge eines Votums der Na P Mgibleg E N r ae Lage etwa 15,000 evangelische Polen, far welche das Evangelium in i i ; i s A E "B 9) Darkehmen i c S (1, ] h Sar ld trei 0 dienst haben. Die Annahme erfolgt na denselben Bedingungen, |ton0l - Verseunmkung zurückgetreten man spra ven cin Ÿ 9 veite E La O E E OTTST welche für die Annahme zum Dienst bei der Telegraphenverwältung | Ministerium Bulgaris oder auch von einer bevorstehenden Auf. 4) Gumbinnnen ……..... 18,275 18,631 396 i s :

elten 4 s / « tholifen 53 Protestanten. gene lôsung der Nationalversammlung. Jn den Pyraeus waren eine M Le us E

s | LA E H ta E a Was den Grundbesiß betrifft, so wurde im Jahre 1859 nagzwiesen, ungen in unserer Gouvernements - Landver- | französische und eine russische Fregatte eingelaufen ; andere Kriegs, 2 A ilbatg cs, ved 18070 He 208 10 Damals A gUINROteT N), gLEDeeE E d ge D e n

R E Ei CHE D E E E E E R R Siv E L N E S T aan e M7 Mes

sammlung, schreibt die »D. P. Z.«, können wir unseren Lesern i 4,462 Händen polnischer, 786 Güter in den Händen deutscher Besizer befanden. nur M furze Auszüge aus den in den tuen E schiffe wurden erwartet. 4A S ch- L T h neuesten siatistischen NEM engen en fd, E ingen das Ver- mitgetheilten Berichten bringen. Jn der Sihßung vom 12. De- Berichte aus Konstantinopel! vom 9. d I A 90 9 309 00 f e o kelia 9290, 020 S Mera, ben polnischen 2863 514 O Mörcen zember wurde in Betreff der zum Unteebalt des Gouverne- | Kommission unter Osman O en Me 10) Niederung Ar aa» L008 92 hören gegenwärtig 2,929,559 Q.-Morgen, den polnischen 2,863,914 Q.-Morgen i n Pascha, welche dem Sklavenhandel 11) Olehko 11,294 10,061 ter 1,233 Von dexr lehteren Ziffer kommt ein sehr ansehnlicher Theil auf einzelne polnische ments-Landamts erforderlichen Summe verhandelt und beschlossen, | mit großem Erfolge t , Í 2) Pillfall 14,195 21/154 6,999 it lien | ÿ die Z h daß für das ganze Triennium die Mitglieder des G | g ge entgegengetreten, aufgelöt werden soll | 12) Pillkallen 19 e111 ¡9D Magnatenfamilien; daraus begreift es sich, daß die Zahl der deutschen Gutshe- M is U ze V i géteder des Gouvernements- | _ Der Schach von Persien hat die Konzessi ' 13) Ragnit 14,0588 295/9317 11,879 bein sitzer die der polnischen schon etwas überwiegt ; im Bromberger Departemént Landamts eine Besoldung beziehen sollen, und zwar der Präsident au binits Een ; A nzession zum | 14) Sensburg 11,798 14,241 2/443 A besindet sih der größere Theil des gutsherrlichen Grundbesißes in deutschen jährlich 3000 Rubel, jedes der übrigen sechs8 Mitglieder jährlich isenbahn zwischen Tabris und Dzulfah mit | e Stallupönen 14,894 19,529 4,639 “t Händen. Besonderer Beachtung is es werth, daß in den lehten Jahren 1

1000 Rubel, und daß diese Besoldungen, einschließlich der übrigen | Abzweigungen nah dem s{chwarzen Meere durch Georgien und nah | ) Tilsit 19,796 23/311 3/919 der Großherzog von Baden, der Herzog von Sachsen - Altenburg, der Erb-

zum Unterhalt des Gouvernements-Landamts erforderlichen, auf | Erzerum gegeben, Aus Erzerum war vom 18, v. M. die Nachricht | Summa: 232/934 289,013 e g N Schönburg: Moldén bing be E S Si S E ondieDüta:

E B R E

Ma, Lid AETO R E E A Mi Ce G E E A A A IEL I; T L

15/000 Rubel veranschlagten Kosten den allgemeinen Steuern zu- eingegangen, daß 15,0900 bei Musch gelagerten Tschetschenzen wegen

geshlagen werden sollen. Zum Präsidenten wurde \chließlich der

Deputirte von Kruse erwählt. / | Riga. Auf Anordnung des Grafen Schuwalow, General- Gouverneurs der baltischen Gouvernements, is, der »Rigaer Ztg.«

zufolge, eine Kommission zusammengetreten, welche aus den drei

Vice-Gouverneuren, aus Mitgliedern des livländishen und des kur- ländischen Hofgerichts, des estländischen Ober-Landgerichts und der Magisfirate von Riga und Reval gebildet ist. Diese Kommission soll „die Frage prüfen, ob und -in wie weit die im Oktober d. J. Aller- höchst bestätigten Vorschriften für die zeitweiligen Veränderungen in der Civil- und Kriminaljustiz auf die baltischen Gouvernements an- wendbar wären. d

Von der polnischen Grenze, 14. Dezember, schreibt man der »Osis. Ztg.«: Ein wichtiges Mittel zur Russifizirung Lit- thauens und Weißreußens sind die fast ununterbrochenen Jnspections- reisen, welche bald die Kreischefs, bald die Gouverneure, bald der General-Gouverneur in ihren respektiven Verwaltungsbezirken machen und auf denen sowohl die Thätigkeit der Beamten, wie die Sitten und die Stimmung der Bevölkerung der strengsten Kontrole unterworfen werden. Dem General-Gouverneur müssen auf seinen Jnspections- reisen, deren Ziel in der Regel die Gubernial- und Kreisstädte sind, sämmtlihe Gutsbesißer des Kreises und Vertreter des Bür- ger- und Bauernstandes sich persönlih vorstellen und er richtet

bei dieser Gelegenheit bald freundlihe und aufmunternde, bald |

ernste und tadelnde Worte an sie, je nahdem sie in der Aneignung russischer Sprache und Sitte größern oder geringern Eifer gezeigt haben. Das größte Lob ernten in der Regel die Bauern, die sich schon so weit russifizirt haben, daß sie seit einiger Zeit bei diesen Vorstellungen in vollständiger russisher Nationaltracht er- scheinen und nur russish \prechen. Nächst den Bauern zeigen die Jüden den größten Eifer in der Aneignung russischer Sprache und Sitten, und die Rabbiner, welche diesen Eifer anspornen, werden vom General-Gouverneur mit großer Auszeichnung behandelt. Das Der Annahme des russischen Wesens am hartnäckigsten widerstrebende Element ist das polnische, und namentli ist es der polnische Adel, "Der sich grollend von der russischen Gesellschaft zurückhält und im stillen Familienkreise polnishe Sprache und Sitte pflegt und den Faden der polnischen Tradition weiter \pinnt.

merika, Daß in Peru die Revolution durch Eroberung

Der Hauptstadt Lima am 6. November die Oberhand gewonnen hat, bestätigt sich. Der neue Präsident Canseco hatte das höchste Kommando übernommen und in Lima und Callao die Ordnung hergestellt. Der flüchtige Präsident Pezet hatte an Bord des bri- tischen Kriegsschiffes »Shearwater« ein Asyl gefunden und wollte sich über Panama nah England begeben.

_ Asien. Die neueste Ueberlandpost mit Nachrichten aus

Kalkutta, 7, November, thut des mit Bhutan abgeschlossenen

Friedens feine Erwähnung. Die ostindishen Blätter bringen im

ana die dem Befehlshaber der Expedition ertheilten Jn- onen.

worden sind. s

Morgenblätter finden die Kongreßbotschaft John son's nach allen Seiten gemäßigt und Frieden verheißend. Graf Russell is} von jeiner Unpäßlichkeit vollkommen wiederhergestellt.

nen und sich mit beiden Kabineten über die an Chile zu ftel-

Southampton mit dem Postdampfer abgegangen sein.

den 15. Dezember, enthält Personal-Chronik, und unter

Kompetenz-Konflikte vom 14, Oktober c., das dahin geht:

eine bestimmte Abgabe auferlegt und die Erhebung derselben von Seiten der Königlichen Regierung genehmigt worden is so ist der Rechsweg dagegen unzulässig.

Archivs« enthält unter Gesehgebung: Convention in Bezug auf die Ver-

Briefportos für den internen Verkehr in Oesterreich. Aufhebung des Ver

reich. Zollbehandlung von bedruckten Filzwaaren in Oesterrei. ZU-

für Schiffe mit Kreide-Erde 2c. in Itzehoe. Unter Statistik: Ueber- sicht des Schifffahrtsverkehrs auf der Elbe bei dem Cette Elb-Zoll- amte Wittenberge im Jahre 1864, Handelsbericht aus Gala. Schiff fahrt und Handel von Marseille in den Jahren 1863 und 1864 (Fort- Lung, Jahresbericht des preußischen Vice - Konsulats zu Matamoros für 1864. Japans auswärtiger Handel im Jahre 1864. Jahres bericht des preußischen Konsulats zu Port au Prince für 1864. Jahres El E Uet zu Ciudad Bolivar für 1864. Unter eilungen; Berlin. Memel, Danzig. Elding. u, Bielefeld, Elbéefetb. Ee Danzig. Elding. Breslau, Bielef

Als Anlagen sind beigefügt die Bogen 89, 90. 91. 92 der Handels kammerberichte. ;

a

Statistische Nachrichten. Ueber die Ergebnisse der Grundsteuer-Veranlagung nach den

Gejeße vom 21sten Mai 1861 im Regierungsbezirk Gumbinnen macht das Amtsblatt der betreffenden Regierung nachstehende Mittheilungen:

zahlreicher Räubereien von den Türken umzingelt und entwaffnet |

London, Sonnabend, 16. Dezember, Vormitt. Die heutigen |

| London ¡ Freitag, 15. Dezember, Abends. Von zuverläfsiger | Seite wird versichert, daß die spanische Regierung die Vermittelung | Englands und Frankreihs im Konflikt mit Chile angenom- |

lenden Forderungen verständigt hat. Neue, hierauf lautende Jn: structionen sollen für den Admiral Pareja bereits gestern von |

Die Nr. 46 desi» Justiz-Ministerial-Blatts«, ausgegeben |

Nr. 80. Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der |

Wenn durch einen Beschluß der städtischen Behörden zur Er- haltung der Straßenbrunnen den benachbarten Hausbesihern |

Die am 15. Dezember ausgegebene Nr. 50 des »Preuß. Handels- | hältnisse des Postwesens im Herzogthum Lauenburg. Ermäßigung des

zollungsstempels in Oesterrei. Zollbegünstigung für den Bezug von | Maschinen und Zollbehandlung von wollenen Walzenüberzügen 2c. Oester-

lassung ausländischer Actién- 2c. Gesellschaften in Oesterreich. Hafenabgabe |

52,079 Thlr.

Die vorstehende Tabelle zeigt zunächst, daß die masurischen Kreise Jo- hannisburg, Lyck, Olegko und Lögen jegt bedeutende Beiträge weniger als früher zu entrichten habcn. Es hat dieses seine vollständige historische Be- gründung. Denn sogleich nach der Veranlagung des General-Hufenschosses in den Jahren 1716 bis 1719 stellte es \sih heraus, daß jene Kreise, die fo- genannten polnischen Aemter, mit der Grundsteuer überbürdet worden. Es erhoben fich sogleich vielfache Klagen aus jenen Kreisen und wenn auch die damalige Verwaltung einige Beschwerden abgeholfen zu haben scheint, fo blieb doch die Ueberbürdung bis auf den heutigen Tag im Wesentlichen be- stehen. Veranlassung zu jener stärkeren Heranziehung der polnischen Aemter gab zunächst der Umstand, daß dort, speziell im Amte Lyck, mit der Veranlagung begonnen wurde. Die damalige Kommission hatte den Befehl, ein bestimmtes Steuer - Aversum auf die ganze Pro- vinz zu legen und um die Veranlagung nicht mit einem Manko zu schließen, belegte man die exsten in Angriff genommenen Aemter mit höheren Beträ- gen, als es nöthig war. Dann aber waren auch die Prinzipien der dama- ligen Veranlagung mangelhaft und für Masuren deshalb insbesondere nach- theilig, weil auf die Bonität weniger als auf den Flächeninbalt, auch mehr auf die Fläche der Aker, als auf diejenige der Wiesen gerüksichtigt wurde. Die fruchtbaren Ebenen Littauens, die wiesenreichen Thäler des Pregels und der Memel wurden daher verhältnißmäßig niedriger als die wiesenarmen Höhen der masurischen Kreise veranlagt. So ist es gekommen, daß, wie die obige Tabelle zeigt, der Kreis Johannisburg bisher 2076 Thlr. mehr als. der Kreis Ragnit, der Kreis Lyck 1497 Thlr. mehr als der Kreis Jn- sterburg, der Kreis Löten beinahe eben so viel als der Kreis Darkehmen zu entrichten hatte. Diese seit anderthalb Jahrhunderten bestehende Ueberbürdung ist jeßt beseitigt; der Kreis Jnsterburg bat jeyt das doppelte des Kreises Lyck, der Kreis Ragnit mehr als das doppelte des Kreises Johannis- burg zu entrichten, was der wahren Steuerkraft dieser Kreise vollständig entspricht. Wie richtig die jehige Veranlagung den Reinertrag der Grund- ste ermittelt und damit die Steuerkraft der Kreise erfaßt hat, ergiebt die nachstehende Tabelle , in welcher der durchschnittliche jehige Steuerbetrag pro Morgen angegeben, die Kreise übrigens nah der Höhe des Steuerbetrages rangirt sind. Ein Morgen zahlt durchschnittlich an Grundsteuer in den Kreisen: 1) Johannisburg 11 Pf. 2) Olehko 1 Sgr. 1 Pf. 3) Lyck 1 Sgr. 2 Pf. 4) Gen 1 Sgr. 2 Pf. 5) Sensburg 1 Sgr. 3 Pf. 6) Goldap 1 Sgr. 3 Pf. 7) Angerburg 1 Sgr. 8 Pf. 8) Heydekrug 1 Sgr. 9 Pf. 9) Darkehmen 2 Sgr. 10) Pillkallen 2 Sgr. 11) Raguit 2 Sgr 25 Pf. 12) Insterburg 2 Sgr. 25 Pf. 13) Tilsit 2 Sgr. 45 Pf. 14) Gumbinnen 2 Sgr. 5 Pf. 15) Stallupönen 2 Sar. 8 Pf. 16) Niederung 3 Sgr. 9 Pf. Durchschnitt aller Kreise 1 Sgr. 10 Pf. Durchschnitt der masurischen Kreise (1—T7) 1 Sgr. 24/, Pf. Durchschnitt der littauischen Kreise (8— 16) 2 Sgr. 45% Pf. : i

Wer die landwirthschaftlidben Verhältnisse der einzelnen Kreise nur einigermaßen kennt, muß anerkennen, daß in der obigen Skala der Steuer- beträge alle einzelnen Kreise nach ihrem Kultur- und Absaz-Verhältnisse richtig rangiren. Der von dem Meeresufer entfernteste, mit unfruchtbaren Sandländereien reichlih versehene Kreis Johannisburg zahlt die niedrigste Steuer, an ihn {ließt sich der Kreis Olehko, der höchste Über dem Meeres- spiegel, der gebirgigste und kälteste Kreis, oft genug an gänzlichem Miß- wachs leidend. Ihm folgen demnächst die übrigen masurischen Kreise in kleinen Abständen, bis der Ängerburger Kreis mit seinen fruchtbaren Kirchspielen Engelstein, Rosengarten, Angerburg und Benkheim denUebergang zu den littaui- chen Kreisen bildet und sich demgemäß auch dem Steuerbetrage Littauens nähert,

Augustenburg, der Graf zu Stolberg - Wernigerode u. a. zum Theil sehr bedeutenden Grundbesiß in unserer Provinz gewonnen haben.

Im Jahre 1815 fanden sich in der ganzen Provinz im Ganzen 543 Elementarschulen vor, darunter 273 evangelische, 157 katholische. Die Zahl solcher Schulen ist gegenwärtig auf 2096 gestiegen, darunter 877 evangelische, 1207 fatholishe und 12 Simultanschulen. Wäbrend die Pro- vinz 1815 von höheren Schulen nux 2 Gymnasien besaß, sind gegenw 17 höhere Schulen vorhanden, nämlih 6 ältere vollständige Gymnasien ( in Posen und je 1 in Bromberg, Krotoschin, Lissa und Ostrowo), 5 neuere in der Ausbildung zu voliständigen Gymnasien begriffene Anstalten (in Gnesen, Jnowraclaw, Rogasen, Schneidemühl, Schrimm), 1 Pädagogium zu Osirowo bei Filehne und 5 Realschulen (in Bromberg, Fraustadt, Meseriß, Posen und Rawicz).

Von Schullehrer-Seminarien hatte die Provinz im Jahre 1815 nur eins, während gegenwärtig 3 katholische (in Posen, Paradies und Exin), mit 153 Zöglingen, und 2 evangelische (in Bromberg und Kozmin ) mit 66 Zöglingen bestehen. Es kommt dazu das Seminar für Erzieherinnen in Posen. Es wird anerkannt werden müssen, daß unsere Regierung, wenn uns auch am 15. Mai c. die öffentliche und gemeinsame Feier eines großen Gedächtnißtages gefehlt hat, dur die Eröffnung der Seminarien von Koz- min und’ Exin doch eine höchst würdige Jubelfeier gehalten hat. Jn den neuen Seminarien is übrigens die etatsmäßige Zahl von Zöglingen noch nicht erreicht, nämlich für Kezmin 60, für Exin 80. Jn den katholischen Seminarien is Raum für 227, in den evangelischen für 105 Zöglinge.

Ueber die Straßen-Bauten im Regierungs Bezirk Arnsberg macht das Amtsblatt der betreffenden Regierung nachfolgende

dittheilungen :

Die unverkennbar großen Vortheile gut gebauter Straßen waren Ver- anlassung, daß bereits im vorigen Jahrhundert für verschiedene Theile des jeßigen Regierungs-Bezirks Arnsberg, namentlich die Grafschaft Mark, das Herzogthum Westfalen, die Grafschaft Limburg und den Kreis Siégen; be- sondere den Wegebau fördernde Gesehe und Verordnungen erschienen, und obwohl ungünstige Zeitverhältnisse und in Folge dessen Mahgel an Fonds längere Zeit einem regeren Betriebe des Wegebaues entgegenstanden, so waren doch in den dermalen zum Regierungsbezirk Arnsberg vereinigten Landestheilen im Jahre 1806 schon circa 43 Meilen | und im Jahre 1816 73 Meilen funsimäßig gebauter Straßen vorhanden, also in lehkgenanntem Jahre, bei einem Flächeninhalte des Regierungsbezirks von 135,8 Preußi- chen Quadratmeilen durchschnittlich ‘etwa F Meile auf ‘die Geviertmeile. Diese Straßen entsprachen nun allerdings größten Theils den Anforderungen nicht, die man heut zu Tage an Kunsistraßen stellen zu müssen ' glaubt, sie gewährten aber doch im Vergleich zu der früher so ungemein erschwer- ten Communication, für den Verkehr so bedeutende, augenfällige Vortheile , daß der fkunstmäßige Ausbau auch anderer wichtiger Verkehrs - Straßen im Interesse des Staats wie der Verwalteten, immer mehr und mehr als ein anzuerkennendes Bedürfniß sich /heraus- stellte. Die s{hweren Kriegsjahre mit ihren Folgen gestatteten es indeß auch damals noch nicht, auf Straßen - Neubauten allzu erhebliche Kosten zu ver- wenden, und wurden deshalb zunächst nur die während der Kriegszeiten unvollendet gebliebenen Bauten, “namentlich die Cöln « Berliner Straße, so wie die Straße von Hagen über Jserlohn und Arnsberg ‘Zur Walde schen Grenze allmälig ausgebaut und vollendet. Später wurden die Minden- Coblenzer Straße, welche den Regierungsbezirk auf eine Länge / von5 mehr dénn 17 Meilen dúrchschneidet, ‘die Ruhrstaatéstraße | von Nuttlax « über Winterberg bis zur Großherzoglich hessischen Grenze unterhalb: Hallenberg,