1865 / 304 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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genannten Pläye heranzubringen.« Nachdem sie am 16. in ihre

Verschanzungen zwischen dem Jamesflusse und dem Appomattox zu--

rückgeworfen worden , sei die Butlershe Armee von ferneren Opera- tionen gegen Richmond so abgeschnitten gewesen, »als ob sie in einer stark verkorkten Flasche gesessen habe.« Eine verhältnißmäßig ge- ringe feindlihe Schaar konnte fie dort festhalten. Grant beschreibt weiterhin die Bewegungen der Potomac-Armee gegen Richmond, den Qug Sberidans aus dem Shenandoahthale und den sließlihen Fall der südstaatlichen Hauptstadt. Die Uebergabe Lee's wird in dem Grantschen Rapporte eingehend beschrieben und die zwischen den beiden Feldherren gewechselte Korrespondenz hinzugefügt; worauf noch die amtlichen Berichte über Johnstons und Kirby Smiths Ca- pitulationen folgen.

Nach dem Berichte des Kriegs-Ministers hat der Norden vom 15. April 1861 bis zum 14. April 1865 nicht weniger als 2,656,553 Mann ins Feld gestellt, am 1. Mai d. J. stand noch eine Million unter Waffen. Die Gesammtitstärke der unter den ver- {iedenen Capitulationen begriffenen sÜdstaatlichen Heere war 174,223 Mann. Wie viel Soldaten von Anfang des Krieges unter dem Banner der Conföderation ins Feld gerückt sind, läßt sich in Ermangelung vollständiger Berichte noch nicht fesistellen.

In seinem dem Kongresse vorgelegten Berichte giebt der Schaß- secretair M’Cullo ch eine sorgfältige Berehnung der zur Tilgung der National\schuld erforderlichen Zeit und Besteuerung. Ange- nommen, die Schuld betrage 3000 Mill. Doll. , so wird eine Ver- zinsung zu 55 pCt. 165 Millionen, zu 5 pCt. 150 Millionen jähr- lich erfordern. Werden jährlich 200 Millionen zur Zahlung der Interessen und Abtragung des Kapitals verwandt, so würde die Schuld bei einer Fundirung zu 5# pCt. in 32 Jahren, bei einer Fundirung zu 5 pCEt. in 28 Jahren getilgt sein. Trägt man dem Aufshwunge der Productionskraft des Landes und gleichzeitig aber auch den steigenden Ausgaben der Regierung Rechnung, so wird * die zur Abtragung der Schuld nôtbige Besteuerung des Kapitals und der Jndustrie im Jahre 1870 4,93 pCt,, im Jahre 1880 2,26 pCt., im Jahre 1890 1,17 p Ct. und nur 0,7 pCt. im Jahre 1890 betragen. Gegen cine Erneuerung des bereits gekündigten Reziprozitäts- Vertrages mit Canada protestirt Herr M’Culloch, weil die Vortheile des Vertrages auf canadischer Seite seien und weil die Angelegenheit der Staatsrevenuen besser niht durch Vertragsbestimmungen beein- trächtigt werden, sondern der Thätigkeit des Kongresses offen bleiben sollte. Zwischen den Vereinigten Staaten und Canada könnte auf dem Wege beiderseitiger Gesehgebung ein ebenso wohlthätig wirkendes Arrangement erzielt werden, wie durch andere Mittel.

Die politishen Berichte, welche der Dampfer »Scotia« aus New-York vom 13. d, M. überbracht hat, enthalten Folgendes: Der Kongreß hat eine Resolution der Kommission überwiesen, in welcher der Präsident ersucht wird, in der mexikanischen Frage solche Schritte zu thun, wie sie durch die Interessen und die Ehre der Vereinigten Staaten geboten seien.

Der Senat hat in Betreff der Zulassung der südstaatlichen Repräsentanten zum Kongreß eine modifizirte Resolution angenom- men. Die Gerüchte Über den Entschluß des Generals Logan bezüglich der Annahme des mexikanischen Gesandtschafspostens lauten widersprechend.

Die Legislatur von Mississippi hat das Amendement zur Verfassung der Vereinigten Staaten in der Sklavenfrage abgelehnt.

Nachdem nun auch der Staat Georgia dem Antrage auf eine Veränderung in der Verfassung in Bezug auf die Sklaverei beige- stimmt, haben sich 27 von 36 Staaten für diesen Antrag ausge- \prochen und derselbe hat nun bereits Geseheskraft erlangt, da zu jeder Veränderung an der Verfassung die Zustimmung von minde- stens drei Vierteln der Vereinigten Staaten erforderlih ist. Die Sklaverei ist somit jeßt in den Vereinigten Staaten als geseßlich abgeschafft zu betrachten.

Asien. Bombayer Telegramme melden aus Shanghai vom 295. November, daß die den Fremden feindliche Partei in Pe- king mit großem Eifer intriguirt. Jn Japan hat der Mikado die Oeffnung der Häfen verweigert; die fremden Gesandten haben an ihre Regierung berichtet. Die Flotten find nah Yokohama zu- rüdgekehrt.

Australien. Aus Melbourne, 25. November, telegraphirt man : »Der Tarif ist vom gesehgebenden Rathe verworfen, und die Minister verweigern die Anweisung der Subsidien. Das Parlament ist prorogirt. An die Königin is eine Petition um Abberufung des Gouverneurs abgegangen. Aus Neu-Seeland meldet man, daß die Eingebornen im Bezirke Opotikai mit Erfolg angegriffen worden find, Das Pah Cawa war erstürmt worden.«

Bei der Einweihung der von Rockhampton auslaufenden Great-Northern-Eisenbahn in Queensland sagte der Gouverneur der Kolonie, Sir G. Ferguson Bowen: »Als ih Rockhampton zum ersten Male sah, im Jahre 1860 nämlich, oar es ein kleines Dörf- hen aus hölzernen Hütten mit faum 500 Seelen. Das Friedens- gricht wurde damals in einem Lcinwandzelte gehalten. Bei meinem

zweiten Besuche im Jahre 1862 hatte ih die Bevölkerung verdreifaht. Jeht, da ih zum dritten Male hier bin, höre i

Vergnügen, daß die Stadt beinahe 5000 Einwohner zählt. O mi

Sie bat

öffentliche Gebäude jeder Art : Kirchen, Schulen, Lehranstalten

und Telegraphen-Acmter, zahlreiche Banken und Magazine ; r einen Oberrichter, einen Mayor und Alderman, und am Sto sehe ich Werften, die von blühendem Geschäfte und rühriger Thäti keit zeugen! « So {nell wachsen die Städte in Australien. U

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen - Bürean.

London, 27. Dezember. Nach weiteren Berichten aus New, York vom 16. d. hat der französische Gesandte Graf Montho!loy einen Gesandtschafts-Secretair mit dem Auftrage nach Granfreig gesandt, in der mexikanischen Frage Jnstructionen einzuholen, Gra Montholon- soll erklärt haben, daß er abreisen werde, falls die Union einen Gesandten bei Juarez beglaubigen sollte.

Paris, Mittwoch, 27, Dezember, Vormittags. Der »Monj. teur« bringt in seinem amtlichen Theile ein Dekret, durch wel(ez Troplong auch für die nächste Session zum Präsidenten des Se nats ernannt wird. Ferner meldet das offizielle Blatt, daß de Kaiser Sylvestre deSacy, Saint-Marsault und den Genergl Gudin zu Senatoren ernannt hat.

Nach Berichten aus Rom hat die päpstliche Regierung di wegen der Cholera angeordnete Quarantaine wieder aufgehoben, Beim Empfang der Kardinäle, welche dem heiligen Vater ihre Glückwünsche zum Weihnachtsfeste darbrachten, erinnerte der Papst an den auf dem See von Genezareth s{chlafenden Jesus; auch jejt scheine der Heiland zu schlafen, aber er wache beständig über die Kirche, die {ließlich doch den Sieg davontragen müssc.

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Kunft: und wisseuschaftliche Nachrichten.

4 Berlin, 27. Dezember. Am 19. Dezember is von Tempel in Marseille im Sternbild des kleinen Bären ein Komet entdeckt worden welcher seitdem mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit (an einigen Tagen fas mit der Winkelgeschwindigkeit des Mondes) den Cepheus und die Andre meda durcheilt hat und jeßt durch den Pegasus nah Süden hinabgeht. Diese Geschwindigkeit ließ bereits vermuthen, daß der Komet der Erde sehr nahe sei. Die Messungen und Rechnungen, welche auf der hiesigen Sten warte angestellt worden sind, haben mit Benugzung der Beobachtungen von Marseille, Wien und Leipzig in der That ergeben, daß der Komet am 20. und 21. Dezember der Erde auf etwa 4 Millionen Meilen nahe gt kommen ist, si aber jetzt bereits wieder entfernt und in den ersten Tagen des Januar seine Sonnennähe erreichen wird. Er is in entgegengeseßter Bewegungsrihtung über die Erde hinweggegangen und deshalb so ungt wöhnlich stark bewegt erschienen.

Die Helligkeit des Kometen is gering, so daß er wahrscheinlich nur auf kurze Zeit und nur dem Fernrohr sichtbar sein wird.

Seit dem 22. d. M. sind, berichtet die »yKöln. Ztg. «, die Verst arbeiten am Dome gänzlih eingestellt. Das eingetretene Frostwetter hat denselben Halt geboten. Nur in den Bauhütten klingen vor wie nah Hammer und Meißel der Steinmegen und schaffen neue Werkstüke für dit nächstjährige Bauzeit. Die diesjährige Bauthätigkeit galt, abgesehen von den Regulirungen, Terrassen- und Treppenbauten an der Nordseite Domes, ausschließlich dem Weiterbaue des nördlichen Hauptthurmes. Vir freuen uns, mittheilen zu können, daß das vom Dombaumeister für das Jahr 1865 in Aussicht genommene Ziel des Thurmbaues glülid erreicht ist, denn der Thurm ist bis über das Triforium hinauf gänzlich vollendet und ragt jet schon dreißig und einige Fuß über den ersten horizontalen Hauptgurt hinaus. Die erreichte Gesammthöhe des nördlichen Hauptthurmes beträgt hiernach jeßt schon etwas über 90 Fh und da der südliche Hauptthurm, dieser Träger des Wahrzeichens der heil gen Stadt Köln, des Domkrahnens, mit Ausnahme der 180 Fuß hohe üdöstlichen .Ecke, auf den am meisten in die Augen fallenden Seiten nl 170 Fuß hoch ist, so ist der nördliche Thurm bereits auf mehr als die halbt Höhe seines südlichen Nachbars gediehen und wird in nicht langer Ff dessen volle Höhe erreichen. Die gleichfalls eingestellten Arbeiten an d Nordseite des Domes waren schon so weit vorgerückt, daß mit Legung bet Stufen zu der nah dem Nordportale fübrenden Treppe begonnen werden konnte. Gedenkt man hierzu der Freistellung des Domes an der nördli nord- und südöstlichen Seite desselben, so werden die Dombaufreunde, e in Allem gerechnet, mit den heurigen Fortschritten des großen Werkes red wohl zufrieden sein können. :

Regierungsrath Prof. Dr. Franz Schuh, meldet die „Viet Ztg. «, ist, am 22sten d. M. nach kurzer Krankheit, noch nicht 62 Jahre all am Typhus gestorben. An ihm verliert die Wiener Hochschule eine ihre hervorragenden Größen und *namentlih auf dem Gebiete der Chirurgie t sein Ruf weit über die Grenzen der Monarchie hinausgegangen. Seit 1 als Professor an einer der beiden chirurgischen Kliniken an der hiesigen Un!

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¡t wirkend hat er eine bedeutende Anzahl ausgezeichneter Wundärzte | ngebildet, unter denen sich nicht wenige aus dem Auslande befinden, | (0 Prof. Fr. Brünnow, der u, A. in Bilk sein beliebtes Lehrbuch der

¡rischen Astronomie geschrieben und später in Berlin und Amerika Pla- jha Tafeln herausgegeben hat, geht demselben Blatte zufolge nächstens als

nach Duoun. Z

[ron is der Vergleichung der von Herrn P. A. Secchi in Rom am and 10. Dezember angestellten Kometenbeobachtungen mit der von Hrn. rofessor Möller in Lund berechneten Ephemeride des Faye' sen Ko- Lia geht hervor, berichtet die »Düsseld. Ztg.e, daß die Secchi’schen Be- chtungen dem Faye’schen Kometen angehören,

ha Reu-Rußland. Der Bergbau hat nur noch auf wenigen Punkten lands seine Schachte und Stollen in den Boden gesenkt. Jn den mei- 1 Fällen bieten nur die tief in den Boden geschnittenen Flußläufe die p éalichfeit, den Bau der Erdrinde zu erkennen. Eine fernere Gelegenheit nte der Bau der Eisenbahnen gewähren; aber man hat dieselbe bisher r beim Bau der Nikolaibahn benußt. Der Chef von Neurußland. hat un dem Finanzministerium den Vorschlag gemacht , beim Bau der Linien n Odessa nach Balta und Tiraspol und von Balta nach Jelissawetgrad glogische Forschungen anstellen zu lassen. Der »Od. B.«e, dem wir diese tachricht entnehmen, \& reibt, daß das Ministerium auch bereits Berg - Jn- nieure beauftragt hat, diese Forshungen anzustellen und zugleich die nie- rigen Theile der Krim bis zum Nordabhange des südlichen Küstengebirges h untersuchen und die Punkte zu bezeichnen, welche zum Anlegen artesischer zrunnen geeignet wären.

Statistische Nachrichten.

Wie sehr die Zink-Jndustrie in Preußen gestiegen ist, schreibt je »Düsseld. Ztg.« geht aus der Thatsache hervor, daß 1816 nur 2098 Fentner, 1861 aber son 1,171,445 Ctr. gewonnen wurden. Jm Jahre 346 war der Bergamtsbezirk Breslau der einzige, in dem Zink gewonnen hucde. Jm Jahre 1823 steuerte der Oberbergamtsbezirk Dortmund schon 1871

‘ntner, Bonn 1638 Cir. bei, während Oberschlesien 152,080 Ctr. lieferte.

f mit dem Jahre 1842 begann sich in Rheinland und Westfalen die | dintproduction zu heben. Bonn lieferte damals schon 22,428 Ctr, Dort- | und nur 1955 Ctr. 1846 hatte Bonn schon 53,845 Ctr, 1854 son | 12183 Ctr, 1859 135,031 Cir. 1858 152,253 Ctr. Die Sitze dieser |

roduction waren hauptsächlich Stolberg sowie das neutrale Gebiet von Alten- jg in der Gegend von Eupen. Jm Jahre 1864 hat die Gesammtproduction

Preußens an Rohzink 1,184,930 Ctr. zum Geldwerthe von 7,2251469 Thlr., | n Zinfweiß 41,262 Ctr. zum Geldwerthe von 332,929 Thlr., an Zinkblech | (8247 Ctr. zum Geldwerthe von 2,339,590 Thlr. betragen. Zinkblech findet | chr und mehr Verwendung zum Bedecken der Häuser, während der Zink- ju, namentlich zu architektonischen Zween, einer großartigen Entwicklung | nigegengeht. Leider reicht unsere Galmei- und Blendegewinnung nicht aus, | im den Bedarf zu deen, so daß Zufuhren aus Schweden und Spanien | hatifinden müssen. Die größte Produftion hat die Gesellschaft Bieille Mon- | 1gne zu Altenberg. Nach ihr kommt die Gesellschaft für Zinkfabrikation | u Stolberg und in Wesifalen, die ium Besize der Ramsbeer Werke ist, y wie der Märkisch-Westfälische Bergwerks-Verein , der seine Etablissements | mer mehr ausdehnt, und die Galmeilager bei Jserlohn ausbeutet. Die |

ÿruben bei Bensberg gehören der Altenberger Gesellschaft.

Gewerbe: und Handels-Nachrichten.

Königsberg, 24. Dezember. Wie hiesige Blätter melden, is die

Memel bis auf geringes wieder vom Eise befreit, ebenso der Pregel.

Im Haff war gesiern die ganze Eismasse vor den Pregel geschoben, heut |

ird gemeldet, daß die Masse von der Pregelmündung bis Caporn noch is legt Elbinger und Danziger Haff ist frei, ebenjo die ganze „Weichsel, d daß die große Schleuse bei Rothebude wieder dem Verkehr hat übergeben

verden können. / | : Essen, 23, Dezember. Jn der heutigen Sißung des Vorstandes des

vtreins für di i i itthei i Slüd auf«, treins für die bergbaulichen Interessen ist nach Mittheilung im »Glüù U had A, Eeetetuña der Frage über die Bildung von Specialklran- infassen neben den Knappschaftsvereinen, der Beschluß gefaßt worden, p uhôweise die Bildung dieser Kassen den Knappschaftsvereinen unseres Be- ils warm zu empfehlen. ' 5 4 Côln, 26. N ib Da sich in Folge des augenblicklichen E ntters bereits Eis im Rheine zeigt, #0 ist, wie die yKôln. Zig e mi A i Anordnung zum Abfahren der Schiffbrücke getroffen wor E O beit wird im Laufe des Nachmittags begonnen und vollendet werden, ver Rhein fällt ziemlich stark. : B pu eg. N Dlnber. Der Senat hat gestern nachstehende Be

\inimahung erlassen : ¿

Na Doe Va übereinstimmenden Beschluß des S E Bürgerschaft die folgenden Gesege beliebt worden, n das Gese rungêgesey zum Allgemeinen Deutschen Handelsgeseßbuche/ G äßbeit beireffend die Papiere für Hamburgische SeesWis T pebgeseßbuches , das uh V, Titel 4 des Allgemeinen Deutschen für den Wasserschout

eglement für den Wasserschout zu Hamburg und en Y us zu E aven, die S nase Seemannsordnung / revidirt n T heit Buch V. Titel 4 des Allgemeinen Deutschen Handelsgesehbuches,

bringt der Senat diese Gesehe nachstehend zur öffentlichen Kunde und ver-

ndnet hierdurch, was folgt : e

1) Das Al tei Deutsche andelsgesehbuch tritt nach Maßgabe der im Einfübrungbgesehe ini näheren Bestimmungen am 1. Mai 866 in Geseteskraft,

2) E, E Tage treten auch die oben genannten Geseze in Wirk- samkeit.

Die Gerüchte, schreibt die »Berl. Börs. Halle«, daß zwischen Ham- burg und Hannover eine Vereinbarung zu Stande gekommen seè, über die Frage der Elbüberbrückung, beruht auf einem Mißverständnisse; aller- dings war ein hannoverisher Commissair vor Kurzem hier, welcher die Frage wegen Austiefung des Köhlbrandes zwischen Hannover, Holstein und Hamburg zur Endschaft gebracht hat. Aber selbst dieser Abschluß bedarf noch der Ratification , indem die Auslieferungsfrage in untrennbarer Ver- bindung mit der Ueberbrückungsfrage steht. Letztere aber soll dadur ver- zögert worden sein , daß, während die Brücken für 5 Millionen Thlr. auf gemeinsame Kosten gebauet werden sollen, Hannover an Hamburg nur einen Frachtantheil aus der Benußung der ganzen Strecke zubilligen wollte, welcher seinem Gebietsantheile entspräche; Hamburg dagegen ein Präcipuum von 25,000 Thlr. beanspruchte, zu welchem die hannoverische Regierung ihre Zustimmung noch nicht- ertheilt habe.

Triest, 23. Dezember. Nächste Woche, wird der »Triest. Ztg.« mit- getheilt, werden wir 100 Ballen ostindishe Baumwolle direkt über Suez und Alexandrien hier ankommen sehen, und so klein diese Partie an und für sich auch ist, so begrüßen wir ihre Ankunft dennoch mit Freuden als Vorbote baldiger größerer Sendungen. Mit Recht iff man erstaunt, in Triest indische Baumwolle immer noch durch zweite Hand aus England beziehen zu sehen, während doch die ganze Reise von Bombay pr. Dampfer nach Suez, dann pr. Bahn bis Alexandrien und von dort nach Triest eben nicht länger dauert als von Liverpool oder London nach Triest, mit dem einfachen Unter- schiede, daß die Zinsen der 6 Monat längern Reise von Jndien um ganz Afrika herum nach dem Nordwestende Europas erspart sind, das Kapital schneller umgeseßt wird und die theuern Ein- und Verkaufsspesen, Asse- kuranzen 2c. in England wegfallen. Man wird fragen, aber warum hat denn Triest so lange gewartet, da ja doch England selbst dieses Jahr sehr bedeutende Beziehungen über Suez gemacht hat. Hierauf können wir ant- worten, weil das arme Triest zu lange von einem Junstitute abhängen mußte, welches bei den vielen Vortheilen, die ihm der Staat gewährte, sich nicht besonders nach Waaren umsah. Jett, da Tonello und die italienischen Boote konkurriren , hat sih die Sachlage endlih geändert und wir hoffen bald in Triest größere Niederlagen indischer Produkte zu sehen. /

Auf 1 Centner Baumwolle von circa Fl. 100 Werth stellen sich die Kosten über Egypten wie folgt:

Pfd. Sterl. 6 pr. Ton bis Alexandrien inklusive : Bahnfracht, also pr. Ctr. Fl. 3 Fracht bis Triest D 0 i TO AffekUranz T Pl acer e eas G E R A, l D 29

»

2 pCt. Zinsen für 24—30 Tage Reise » 90 Kleine Spesen 029 Von Bombay über Egypten nach Triest pr. Ctr. sl. 6 Ueber England. Fracht nach England pr. Segel- _chiff Pfd. Sterl. 2 ; . Fl. 1

Fracht von England nach Triest pr. Steamer :

Pfd. Sterl. 3 1 50 Zinsen 85 Monat 4 29 Ausschiffen , Lagern und Wiedereinschiffung in)

England Verkaufs- und Einkaufs-Sensarie Verkaufs- und Einkaufs-Provision Del Credere beim Verkauf in England Eine Menge Spesen aller Art » 9 Assekuranz nach England und von England

hierher 4 pCt 4 : iber England nach Triest mit Von Bombay übe g ch f Il. 19 65

Wechslung der Hand : r Bei theuern Artikeln, wie Jndigo, Seide 2c. ist der Unterschied noch

| viel beträchtlicher, weil deren Werth pr. Ctr. sih auf Fl. 400 bis Fl. 1200

beläuft. : | O 16. Dezember. Durch Bekanntmachung der hiesigen Ge-

rundbeitsbehörde vom 14. d. (im »Diario» vom 15. d.) sind die Häfen an p Mündung des Rio Pontevedro für von der Cholera angesteckt und alle anderen Häfen der Provinz Galicia (Spanien) für verdächtig erklärt. Chili. Folgendes sind die Bedingungen, unter denen die Dampfer der Pacific Steam Eng Comp. jeßt die Erlaubniß erhalten n, ihre Fahrten wieder zu beginnen. : : n A S der Compagnie fönnen nach und von Valparaiso , mit Anlaufen von Coquimbo und Caldera , sowohl offizielle, als gewöhnliche Korrespondenz und auch Passagiere befördern. Die Korrespondenz des spanischen Geschwaders wird ebenfalls mit den Schiffen der Compagnie und zwar entweder unter Begleitung einer von dem Admiral dazu bestimmten Person, oder in versiegelten Beuteln ‘unter Empfangsschein des Capitains oder Zahlmeisters des Dampfers, befördert und an irgend einem oder allen denjenigen Häfen , welche angelaufen werden , an Diejenigen , an welche dieselbe adressirt ist , “überliefert werden. Als Passagiere wer- den auch Personen, welce dem spanischen Geschwader angehören, auf den Dampfschiffen zugelassen und sind die obigen Bedingungen in Be- tracht der Neutralität, welche die Compagnie zu beobachten hat, auf beide kriegführende Parteien anzuwenden, Es dürfen daher von jeder der bei- den Parteien Offiziere, Soldaten, Matrosen oder öffentlich Angestellte, jedoch nicht über sechs auf einmal, genommen werden. Den Dampfern ist gestattet, in Caldera hinreichend Kohlen einzunehmen. Uebrigens kön- nen die obigen Mena falls Admiral Pareja es nöthig findet, na- irlichecrweise annullirt werden. i : D Lidäte span. Vice-Admiral hat ferner den mit Kohlen für die Compagnie nah Caldera bestimmten Schiffen gestattet, zu löschen, t, daß der Geschäftsführer der Compagnie die Namen der

t, î i i i vorauêgeseÿ chiffe dem Capitain der Blokadeschiffe mittheilt. Auch is

rteten S l den Dampfschiffen gestattet, Contanten mitzunehmen.«

avuatrevaiintmi drien E