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genannten Pläye heranzubringen.« Nachdem sic am 16. in ihre
Verschanzungen zwischen dem Jamesflusse und dem Appomattox zu--
rückgeworfen worden , sei die Butlershe Armee von ferneren Opera- tionen gegen Richmond so abgeschnitten gewesen, »als ob sie in einer stark verkorkten Flasche gesessen habe.« Eine verhältnißmäßig ge- ringe feinoliche Schaar konnte fic dort festhalten. Grant beschreibt weiterhin die Bewegungen der Potomac-Armee gegen Richmond, den Qug Sheridans aus dem Shenandoahthale und den scließlihen Fall der südstaatlihen Hauptstadt. Die Uebergabe Lee's wird in dem Grantschen Rapporte eingehend beschrieben und die zwischen den beiden Feldherren gewechselte Korrespondenz hinzugefügt; worauf noch die amtlichen Berichte über Johnstons und Kirby Smiths Ca- pitulationen folgen.
Nach dem Berichte des Kriegs-Ministers hat der Norden vom 15. April 1861 bis zum 14. April 1865 nicht weniger als 2,656,553 Mann ins Feld gestell, am 1. Mai d. J. stand noch eine Million unter Waffen. Die Gesammtstärke der unter den ver- {iedenen Capitulationen begriffenen südstaatlichen Heere war 174,223 Mann. Wie viel Soldaten von Anfang des Krieges unter dem Banner der Conföderation ins Feld gerückt sind, läßt sich in Ermangelung vollständiger Berichte noch nicht feststellen.
In seinem dem Kongresse vorgelegten Berichte giebt der Schaß- secretair M’ Culloch eine sorgfältige Berechnung der zur Tilgung der Nationalscchuld erforderlichen Zeit und Besteuerung. Ange- nommen, die Schuld betrage 3000 Mill. Doll., so wird eine Ver- zinsung zu 54 pCt. 165 Millionen, zu 5 pCt. 150 Millionen jähr- lich erfordern. Werden jährlich 200 Millionen zur Zahlung der Interessen und Abtragung des Kapitals verwandt, so würde die Schuld bei einer Fundirung zu 5% pCt. in 32 Jahren, hei einer Fundirung zu 5 pCt. in 28 Jahren getilgt sein. Trägt man dem Aufshwunge der Productionskraft des Landes und gleichzeitig aber auch den steigenden Ausgaben der Regierung Rechnung, so wird - die zur Abtragung der Schuld nötbige Besteuerung des Kapitals und der Jndustrie im Jahre 1870 4,93 pCt,, im Jahre 1880 2,26 pCt., im Jahre 1890 1,17 pCt. und nur 0,7 pCt. im Jahre 1590 betragen. Gegen eine Erneuerung des bereits gekündigten Reziprozitäts- Vertrages mit Canada protestirt Herr M'Culloch, weil die Vortheile
des Vertrages auf canadischer Seite seien und weil die Angelegenheit |
der Staatsrevenuen besser nicht durch Vertragsbestimmungen beein- trächtigt werden, sondern der Thätigkeit des Kongresses offen bleiben sollte. Zwischen den Vereinigten Staaten und Canada könnte auf dem Wege beiderseitiger Geseygebung ein ebenso wohlthätig wirkendes Arrangement erzielt werden, wie durch andere Mittel.
Die politischen Berichte, welche der Dampfer »Scotia« aus New-York vom 13. d. M. überbracht hat, enthalten Folgendes: Der Kongreß hat eine Resolution der Kommission Überwiesen , in welcher der Präsident ersucht wird, in der mexikanischen Frage solche Schritte zu thun, wie sie durch die Interessen und die Ehre der Vereinigten Staaten geboten seien.
Der Senat hat in Betreff der Zulassung der südstaatlichen Repräsentanten zum Kongreß eine modifizirte Resolution angenom- men. — Die Gerüchte über den Entschluß des Generals Logan bezüglich der Annahme des mexikanischen Gesandtschafspostens lauten widersprechend.
Die Legislatur von M ississippi hat das Amendement zur Verfassung der Vereinigten Staaten in der Sklavenfrage abgelehnt.
Nachdem nun auch der Staat Georgia dem Antrage auf eine Veränderung in der Verfassung in Bezug auf die Sklaverei beige- stimmt, haben sich 27 von 36 Staaten für diesen Antrag ausge- \prochen und derselbe hat nun bereits Geseßeskraft erlangt, da zu jeder Veränderung an der Verfassung die Zustimmung von minde- stens drei Vierteln der Vereinigten Staaten erforderlih is. Die Sklaverei ist somit jeßt in den Vereinigten Staaten als gesetzlich abgeschafft zu betrachten.
Asien. Bombayer Telegramme melden aus Shanghai vom 25. November, daß die den Fremden feindliche Partei in Pe- king mit großem Eifer intriguirt. Jn Japan hat der Mikado die Oeffnung der Häfen verweigert; die fremden Gesandten haben an ihre Regierung berichtet. Die Flotten find nah Yokohama zu- rüdgekehrt.
Australien. Aus Melbourne, 25. November, telegraphirt man: »Der Tarif ist vom geseßgebenden Rathe verworfen, und die Minister verweigern die Anweisung der Subsidien. Das Parlament ist prorogirt. An die Königin ist eine Petition um Abberufung des Gouverneurs abgegangen. Aus Neu-Seeland meldet man, daß die Eingebornen im Bezirke Opotikai mit Erfolg angegriffen worden sind, Das Pah Cawa war erstürmt worden. «
Bei der Einweihung der von Rockhampton auslaufenden Great-Northern-Eisenbahn in Queensland sagte der Gouverneur der Kolonie, Sir G. Ferguson Bowen: »Als ih Rockhampton zum ersten Male sah, im Jahre 1860 nämlich, war es ein kleines Dörf- hen aus hölzernen Hütten mit kaum 500 Seelen. Das Friedens- gricht wurde damals in einem Leinwandzelte gehalten. Bei meinem
zweiten Besuche im Jahre 1862 hatte sih die Bevölkerung ch verdreifaht. Jeht, da ih zum dritten Male hier bin, höre i; Vergnügen, daß die Stadt beinahe 5000 Einwohner zählt. Sie u öffentlihe Gebäude jeder Art: Kirchen, Schulen, Lehranstalten, Poi und Telegraphen-Aemter, zahlreiche Banken und Magazine; sie bu einen Oberrichter, einen Mayor und Alderman, und am Skad sehe ich Werften, die von blühendem Geschäfte und rühriger Thäti, keit zeugen! « So {nell wachsen die Städte in Australien. | G
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen - Büreau.
London, 27. Dezember. Nach weiteren Berichten aus N em, York vom 16. d. hat der französische Gesandte Graf Montho!qy einen Gesandtschafts-Secretair mit dem Auftrage nach Frankreih gesandt, in der mexikanischen Frage Jnstructionen einzuholen. Graf Montholon- soll erklärt haben, daß er abreisen werde, falls d Union einen Gesandten bei Juarez beglaubigen sollte.
Paris, Mittwoch, 27. Dezember, Vormittags. Der » Moni. teur« bringt in seinem amtlichen Theile ein Dekret, dur wel Troplong auch für die nächste Session zum Präsidenten des Sz, nats ernannt wird. Ferner meldet das offizielle Blatt, daß dy Kaiser Sylvestre deSacy, Saint-Marsault und den Gener Gudin zu Senatoren ernannt hat.
Nach Berichten aus Rom hat die päpstliche Regierung di wegen der Cholera angeordnete Quarantaine wieder aufgehoben. — Beim Empfang der Kardinäle, welche dem heiligen Vater ihn Glücckwünsche zum Weihnachtsfeste darbrachten, erinnerte der Paps an den auf dem See von Genezareth shlafenden Jesus; auch je scheine der Heiland zu schlafen, aber er wache beständig über dk Kirche, die \{hließlich doch den Sieg davontragen müfsc.
Kunft: und wissenschaftliche Nachrichten.
4 Berlin, 27. Dezember. Am 19. Dezember is von Tempel i Marseille im Sternbild des kleinen Bären ein Komet entdeckt worde welcher seitdem mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit (an einigen Tagen fas mit der Winkelgeschwindigkeit des Mondes) den Cepheus und die Andre meda durcheilt hat und jeßt durch den Pegasus nah Süden hinabgeht Diese Geschwindigkeit ließ bereits vermuthen, daß der Komet der Erde seht nahe sei. Die Messungen und Rechnungen, welche auf der hiesigen Sten warte angestellt worden sind, haben mit Benugzung der Beobachtungen von Marseille, Wien und Leipzig in der That ergeben, daß der Komet an 20, und 21. Dezember der Erde auf etwa 4 Millionen Meilen nahe gt kommen ist, sich aber jetzt bereits wieder entfernt und in den ersten Tagin des Januar seine Sonnennähe erreichen wird. Er is in entgegengesehtt Bewegungsrichtung über die Erde hinweggegangen und deshalb so ungr wöhnlich stark bewegt erschienen.
Die Helligkeit des Kometen is gering, so daß er wahrscheinlich nur auf kurze Zeit und nur dem Fernrohr sichtbar sein wird.
— Seit dem 22. d. M. sind, berichtet die »Köln. Ztg. «, die Verst arbeiten am Dome gänzlih eingestellt. Das eingetretene Frostwetter hä denselben Halt geboten. Nur in den Bauhütten klingen vor wie na Hammer und Meißel der Steinmeßen und schaffen neue Werkstücke für dit nächstjährige Bauzeit. Die diesjährige Bauthätigkeit galt, abgesehen vot den Regulirungen, Terrassen- und Treppenbauten an der Nordseite di Domes, ausschließlich dem Weiterbaue des nördlichen Hauptthurmes. Vi freuen uns, mittheilen zu können, daß das vom Dombaumeister für das Jahr 1865 in Aussicht genommene Kiel des Thurmbaues glüdlil erreicht ist, denn der Thurm ist bis über das Triforium hinau gänzlich vollendet und ragt jeßt schon dreißig und einige Fuß über di ersten horizontalen Hauptgurt hinaus. Die erreichte Gesammthöhe dé nördlichen Hauptthurmes beträgt hiernach jezt schon etwas über 90 Fh und da der südliche Hauptthurm, dieser Träger des Wahrzeichens der heil! gen Stadt Köln, des Domfkrahnens, mit Ausnahme der 180 Fuß hoh üdöstlichen .Ecke, auf den am meisten in die Augen fallenden Seiten nl 170 Fuß hoch ist, so ist der nördliche Thurm bereits auf mehr als die halbt Höhe seines südlichen Nachbars gediehen und wird in nicht langer Ff dessen volle Höhe erreichen. Die gleichfalls eingestellten Arbeiten an d Nordseite des Domes waren schon so weit vorgerückt, daß mit Legung dit Stufen zu der nah dem Nordportale fübrenden Treppe begonnen werd! konnte. Gedenkt man hierzu der Freistellung des Domes an der nördlich nord- und südöstlichen Seite desselben, so werden die Dombausfreunde, Als in Allem gerechnet, mit den heurigen Fortschritten des großen Werkes red wohl zufrieden sein können.
— Regierungsrath Prof. Dr. Franz Schuh, meldet die »Wient Ztg. 4, ist, am 22sten d. M. nach kurzer Krankheit, noch nicht 62 Jahre all am Typhus gestorben. An ihm verliert die Wiener Hochschule eine iht hervorragenden Größen und namentlich auf dem Gebiete der Chirurgie ? sein Ruf weit über die Grenzen der Monarchie hinausgegangen. Seit 180 als Professor an einer der beiden chirurgischen Kliniken an der hiefigen Un
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t wirkend y hat er eine bedeutende Anzahl ausgezeichneter Wundärzte |
angebildet, unter denen sich nicht wenige aus dem Auslande befinden,
— Prof. Fr. Brünnow, der u. A. in Bilk sein beliebtes Lehrbuch der hárischen Astronomie geschrieben und später in Berlin und Amerika Pla- jen-Tafeln herausgegeben hat, geht demselben Blatte zufolge nächstens als sronom nach Dublin. h
_— Aus der Vergleichung der von Herrn P. A. Secchi in Rom am | und 10. Dezember angestellten Kometenbeobachtungen mit der von Hrn. rofessor Möller in Lund berechneten Ephemeride des Faye' schen Ko- ten geht hervor, berichtet die »yDüsseld. Jtg.«, daß die Secchi’schen Be- achtungen dem Faye' schen Kometen angehören.
Neu-Rußland. Der Bergbau hat nur noch auf wenigen Punkten jujlands seine Schachte und Stollen in den Boden gesenkt. Jn den mei- in Fällen bieten nur die tief in den Boden geschnittenen ¡Flußläufe die nóglichkeit, den Bau der Erdrinde zu erkennen. Eine fernere Gelegenheit inte der Bau der Eisenbahnen gewähren; aber man hat dieselbe bisher r beim Bau der Nikolaibahn benuyt. Der Chef von Neurußland. hat un dem Finanzministerium den Vorschlag gemacht , beim Bau der Linien (n Odessa nah Balta und Tiraspol und von Balta nach Jelissawetgrad vologische Forschungen anstellen zu lassen, Der »Od. B.«, dem wir diese richt entnehmen, std reibt, daß das Ministerium auch bereits Berg - Jn- nieure beauftragt hat, diese Forschungen anzustellen und zugleich die nie- rigen Theile der Krim bis zum Nordabhange des südlichen Küstengebirges untersuchen und die Punkte zu bezeichnen, welche zum Anlegen artesischer drunnen geeignet wären,
Statistische Nachrichten.
— Wie sehr die Zink-Jndustrie in Preußen gestiegen ist, schreibt ¿ »Düûsseld. Ztg.« geht aus der Thatsache hervor, daß 1816 nur 2058 imtner, 1861 aber schon 1,171,445 Ctr. gewonnen wurden. Jm Jahre 346 war der Bergamtsbezirk Breslau der einzige, in dem Zink gewonnen inde. Jm Jahre 1823 steuerte der Oberbergamtsbezirk Dortmund schon 1871 niner; Bonn 1638 Cir. bei, während Oberschlesien 152,080 Ctr. lieferte. is mit dem \nfyroduction zu heben. j T. und nur 1955 Ctr. 1846 hatte Bonn schon 93,8645 Ctr., 1854 \chon
(9783 Ctr, 1855 135,031 Ctr, 1858 152,253 Ctr.
sreußen®
ehr und mehr Verwendung zum ij, namentlich zu architektonischen ntgegengeht. m den Bedarf zu deen, attfinden müssen.
gne zu Altenberg. Stolberg und in
Nach
mer mehr ausdehnt, und die Galmeilager bei Jserlohn ausbeutet. Gruben bei Bensberg gehören der Altenberger Gesellschaft.
Gewerbe- und Handels-Nachrichten.
Königsberg, 24. Dezember. Wie hiesige Blätter melden, ist die Nemel bis auf geringes wieder vom Eise befreit, ebenso der Pregel, m Haff war gesiern die ganze Eismasse vor den Pregel geschoben, heut ird gemeldet, daß die Masse von der Pregelmündung bis Caporn noch st liegt. Elbinger und Danziger Haff ist frei, ebenjo die ganze Weichsel, ) daß die große Schleuse bei Rothebude wieder dem Verkehr hat übergeben erden können. i ; j
Essen, 23. Dezember. Jn der heutigen Sihung des Vorstandes des Vereins für die bergbaulichen Jnteressen ist nach Mittheilung im yGlüdck auf«; ah eingehender Erörterung der Frage über die Bildung von Specialkran- inkassen neben den Knappschaftsvereinen, der Beschluß gefaßt worden, ver- weise die Bildung dieser Kassen den Knappschaftsvereinen unjeres Be- ns warm zu empfehlen. N D
Cin, 26, e Da sich in Folge des augenblicklichen Frost- hitters bereits Eis im Rheine zeigt, #0 ist, wie die »Köln. Ztg.« mittheilt, t Anordnung zum Abfahren der Schiffbrücke getroffen worden. Diese beit wird im Laufe des Nachmittags begonnen und vollendet werden, er Rhein fällt ziemlich stark.
Hamburg, 23. Dezember.
\intmachung erlassen : | Naciviin e übereinstimmenden Beschluß des Senats und der
Bürgerschaft die folgenden Geseße beliebt worden, nämlih: Das Einfüh- daese zum P R Deutschen Handelsgesegbuche/ das Geseh, betreffend die Papiere für Hamburgische Seeschiffe, revidirt in Gemäßheit Buch V, Titel 1 des Allgemeinen Deutschen Handelsgesehbuches , das Reglement für den Wasserschout zu Hamburg und für den Wasserschout zu Cuxhaven, die Hamburgische Seemannsordnung | revidirt in Gemäß- heit Buch V. Titel 4 des Allgemeinen Deutschen Handelsgesehbuches, so ua der Senat diese Geseße nachstehend zur öffentlichen Kunde und ver- ordnet hierdurch, was folgt: i l) Das Mluuteine Vie Handelsgesehbuch tritt nach Maßgabe der im Einführungsgeseße getroffenen näheren Bestimmungen am 1. Mai 1866 in Gesegzesfraft.
Der Senat hat gestern nachstehende Be-
Jahre 1842 begann sich in Rheinland und Westfalen die | Bonn lieferte damals schon 22,428 Ctr., Dort- |
Die Sitze dieser | roduction waren hauptsächlich Stolberg sowie das neutrale Gebiet von UAlten- | irg in der Gegend von Eupen. Jm Jahre 1864 hat die Gesammtproduction | an Rohzink 1,184,930 Ctr. zum Geldwerthe von 7,225,469 Thlr, | Ün Ainkweiß 41,262 Ctr. zum Geldwerthe von 332,929 Thlr., an Zinkblech | §27 Ctr. zum Geldwerthe von 2,339,590 Thir. betragen. Zinkblech findet | Bedecken der Häuser, während der Zink- | Zwecken, einer großartigen Entwiklung | Leider reicht unsere Galmei- und Blendegewinnung nicht aus, | so daß Zufuhren aus Schweden und Spanien | Die größte Produktion hat die Gesellschaft Vieille Mon- ihr fommt die Gesellschaft für Zinkfabrikation | Wesifalen, die im Besiße der Ramsbecker Werke ist, | ) wie der Märkisch» Westfälische Bergwerks-Verein , der seine O |
Die |
2) avi E Tage treten au die oben genannten Geseze in Wirk- amfeit.
— Die Gerüchte, schreibt die »Berl. Börs. Halle4, daß zwischen Ham- burg und Hannover eine Vereinbarung zu Stande gekommen seë, über die Frage der Elbüberbrücung, beruht auf einem Mißverständnisse; aller- dings war ein hannoverischer Commissair vor Kurzem hier , welcher die Frage wegen Austiefung des Köhlbrandes zwischen Hannover, Holstein und Hamburg zur Endschaft gebracht hat. Aber selbst dieser Abschluß bedarf noch der Ratification , indem die Auslieferungsfrage in untrennbarer Ver- bindung mit der Ueberbrückungsfrage steht. Lehtere aber soll dadur ver- zögert worden sein, daß, während die Brücken für 5 Millionen Thlr. auf gemeinsame Kosten gebauet werden sollen, Hannover an Hamburg nur einen éFrachtantheil aus der Benutzung der ganzen Strecke - zubilligen wollte, welcher seinem Gebietsantheile entspräche; Hamburg dagegen ein Präcipuum von 25,000 Thlr. beanspruchte, zu welchem die hannoverische Regierung ihre Qustimmung noch nicht- ertheilt habe.
Triest, 23. Dezember. Nächste Woche, wird der »Triest. Ztg.« mit- getheilt, werden wir 100 Ballen ostindische Baumwolle direkt über Suez und Alexandrien hier ankommen sehen, und so klein diese Partie an und für sich auch ist, so begrüßen wir ihre Ankunft dennoch mit Freuden als Vorbote baldiger größerer Sendungen. Mit Recht is man erstaunt, in Triest indishe Baumwolle immer noch durch zweite Hand aus England beziehen zu sehen, während doch die ganze Reise von Bombay pr. Dampfer nach Suez, dann pr. Bahn bis Alexandrien und von dort nach Triest eben nicht länger dauert als von Liverpool oder London nach Triest, mit dem einfachen Unter- \chiede, daß die Zinsen der 6 Monat längern Reise von Jndien um ganz Afrika herum nach dem Nordwestende Europas erspart sind, das Kapital schneller umgeseßt wird und die theuern Ein- und Verfaufsspesen, Affe- furanzen 2. in England wegfallen. Man wird fragen, aber warum hat denn Triest so lange gewartet, da ja doch England selbst dieses Jahr sehr bedeutende Beziehungen über Suez gemacht hat. Hierauf können wir ant- worten, weil das arme Triest zu lange von einem Jnstitute abhängen mußte, welches bei den vielen Vortheilen, die ihm der Staat gewährte, sich nicht besonders nach Waaren umsah. Jeßt, da Tonello und die italienischen Boote konkurriren , hat sich die Sachlage endlih geändert und wir hoffen bald in Triest größere Niederlagen indischer Produkte zu sehen.
Auf 1 Centner Baumwolle von circa Fl. 100 Werth stellen sih die Kosten über Egypten wie folgt :
Pfd. Sterl. 6 pr. Ton bis Alexandrien inklusive Bahnfracht, also pr. Ctr. Fl Fracht bis Triest D T E E R L 0 20 2 pCt. Zinsen für 24—30 Tage Reise » » — 90 Kleine Spesen » 4 — 29 Von Bombay über Egypten nach Triest pr. Ctr. isl. 6 — Ueber England. Fracht nah England pr. Segel- _ if Pfd. Sterl. 2 ; «A1 Fracht von England nach Triest pr. Steamer B E: R Dinsen Sb Mat ied wentg : Auss\chiffen, Lagern und Wiedereinschiffung in ) England Verkaufs- und Einkaufs-Sensarie Verkaufs- und Einkaufs-Provision Del Credere beim Verkauf in England Eine Menge Spesen aller Art 9 — Assekuranz nah England und von England hierher 4 pCt 4 — Von Bombay über England nach Triest mit Wechslung der Hand l 19. (0 Bei theuern Artikeln, wie Jndigo, Seide 2c., ist der Unterschied noch
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" viel beträchtlicher, weil deren Werth pr. Ctr. sich auf Fl. 400 bis Fl. 1200
beläuft. M 16. Dezember. Durch Bekanntmachung der hiesigen Ge- sundheitsbehörde vom 14. d. (im »Diario» vom 15. d.) sind die Häfen an der Mündung des Rio Pontevedro für von der Cholera angesteckt und alle anderen Häfen der Provinz Galicia (Spanien) für verdächtig erklärt. Chili. Folgendes sind die Bedingungen, unter denen die Dampfer der Pacific Steam Navig. Comp. jeßt die Erlaubniß erhalten haben, ihre Fahrten wieder zu beginnen. „, : »Die Böte der Compagnie können nah und von Valparaiso , mit Anlaufen von Coquimbo und Caldera, sowohl offizielle, als gewöhnliche Korrespondenz und auch Passagiere befördern. Die Korrespondenz des spanischen Geschwaders wird ebenfalls mit den Schiffen der Compagnie und zwar entweder unter Begleitung einer von dem Admiral dazu bestimmten Person, oder in versiegelten Beuteln unter Empfangsschein des Capitains oder Qahlmeisters des Dampfers, befördert und an irgend einem oder allen denjenigen Häfen , welche angelaufen werden, an Diejenigen , an welche dieselbe adressirt ist , überliefert werden. Als Passagiere wer- den auch Personen, welche dem spanischen Geschwader angehören, auf den Dampfschiffen zugelassen und sind die obigen Bedingungen in Be- tracht der Neutralität, welche die Compagnie zu beobachten hat, auf beide friegführende Parteien anzuwenden. Es dürfen daher von jeder der bei- den Parteien Offiziere, Soldaten, Matrosen oder öffentlich Angestellte, jedoch nicht über sechs auf einmal, genommen werden. Den Dampfern ist gestattet, in Caldera hinreichend Kohlen einzunehmen. Uebrigens köôn- nen die obigen Bedingungen, falls Admiral Pareja es nöthig findet, na- türlicherweise annullirt werden. / / » Der erwähnte span. Vice-Admiral hat ferner den mit Koblen für die Compagnie nah Caldera bestimmten Schiffen gestattet, zu löschen, vorausgeseßt, daß der Geschäftsführer der Compagnie die Namen der erwarteten Schiffe dem Capitain der Blokadeschiffe mittheilt, Auch is} den Dampfschiffen gestattet, Contanten mitzunehmen,«