1865 / 307 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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4) Geshmolzenes Talg kann nur in Fässern zugelassen werden und das sogenannte Wampentalg (d. h. geshmolzenes Talg in bäutigen, vom Rindvieh selbst herrührenden Emballagen) passirt nur, wenn die häutigen Emballagen an der Grenze vom Talg völlig getrennt und vernichtet worden sind.

5) Ungeschmolzencs Talg und frishes Fleisch werden an der Grenze unbedingt zurückgewiesen.

Bezüglich der Kreise Creuzburg, Rosenberg und Lublinih verbleibt es bei unseren Amtsblatt - Bekannimachungen vom 4. Mai, 21. August, 29. Dezember v. J. und 9. Juni dieses Jahres ; wonach für den Grenzverkehr in diesen Kreisen die Bestimmungen des §. 2 der Verordnung vom 27. März 1836 noch in Kraft geblieben sind. :

Oppeln, den 23. Dezember 1865.

Königliche Regierung, Abtheilung des Junern. von Eichhorn.

Ve ichtamtlich es.

__ Preuß Berlin, 30. Dezember. Jhre Majestät

die Königin, Allerhöchstwellhe vorgestern mit Sr. Majestät dem Könige die neue Synagoge in Augenschein genommen hat, empfing gestern den Besuch Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin Katharine von Rußland und Jhres Gemahls, des Herzogs Georg von Melenburg-Strelizy. Das Familien- Diner fand bei den Königlichen Majestäten im Palais statt. Vom 4 bis 19. Januar übernehmen den Dienst bei Jhrer Majestät der Königin die Königlichen Kammerherren Graf Schwerin und Graf Behr.

E Diejenigen Personen, welche Jhrer Majestät der Kö- nigin aus Veranlassung des eintretenden Jahreswechsels ihre Glück- wünsche darbringen möchten, werden sich am 31. d. Mts., da die Oberhofmeisterin Gräfin von Schulenburg tiefe Familientrauer trägt und demgemäß an dem sonst üblichen Empfange verhindert ist, darauf beschränken müssen, bei derselben vorzusahren und Karten abzugeben.

De Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern die Meldungen des General-Lieutenants z. D. von Gries- heim, bisherigen Commandeurs der 1. Division, des General-Majors von Rosenberg-Gruszczinski und des General-Majors Freiherrn von Wrangell. Um 5 Uhr begaben Sich Jhre Königlichen Hoheiten zum Familiendiner bei Jhren Königlihen Majestäten.

__ Oels, 27. Dezember. Bei der heute hier stattgehabten Wahl für das Herrenhaus des alten und befestigten Grundbesitzes der Kreise Oels, Trebnitz, Militsch und Wartenberg hatten sich von den 34 wahlberechtigten Mitgliedern 22 eingefunden und ist, der »Prov.- Ztg. « zufolge, von denselben der Königliche Landrath des Trebniger Kreises, Herr von Sa lisch auf Jeshüt, mit 21 Stimmen gewählt worden, um präsentirt zu werden. h

: Schleswig-Holstein. Aus Schleswig, 27, Dezember, wird dem » Alt, Merk.« geschrieben: »Die Steuern zur Regulirung der Zwangsanleihe laufen jeßt doch schon regelmäßig ein. Die Landbevölkerung scheint einzusehen, daß ein fernerer Widerstand nußlos sei. So is die Gottorffer Amtsstube zu Schleswig jeyt im Stande, die fälligen einjährigen Zinsen der Zwangsanleihe des Amts Gottorff auszuzahlen. «

Eine Zusammenstellung über die Reorganisation des \chleswigshen Kirchenwesens, die in der Hauptsache jeßt als beendet angesehen werden kann, ergiebt, {reibt man den »Hamb. Nachr.«, daß in den Jahren 1564 und 1865 entlassen find, außer dem dänischen Bischof, 8 Dänen und 2 Schleswiger in der Propstei Hadersleben, 11 Dänen und 1 Schleswiger in der Propstei Apenrade, 6 Dänen und 2 Schleswiger in der Propstei Sonder- burg, 13 Dänen und 2 Schleswiger in der Propstei Tondern, 28 Dänen und 2 Shleswiger in der Propstei Flensburg, 11 ©Dä- nen in der Propstei Gottorf, 4 Dänen in den Propsteien Husum und Bredstedt, 1 Däne in der Probstei Hütten, 2 Schles- wiger in der Probstei Eiderstedt, 1 Däne in der Norder- und 1 in der Süder-Probstei auf Alsen, 1 Däne im Törninglehn (Westeramt Hadersleben) zusammen 97. Jn ihren Aemtern blieben & Dänen. Die Wiederbesezung der dadurch entstandenen Vacanzen dürfte gegen- wärtig zum größten Theil geschehen sein. Von den in den Jahren 1848 bis 51 (namentlich im leßteren Jahre) durch die Dänen Vertriebenen sind 27 ins Herzogthum zurütgekehrt; und zwar 5 in ihre alten Ge- meinden. Eine größere Zahl s{hleswigsher Prediger und Rektoren rückte aus bisher deutschen Stellen in dänische; ferncr kamen aus Holstein außer den hier angestellten früheren Vertriebenen, 22 Prediger und

Preufen.

3 Rektoren, so wie reichlich 40 Kandidaten, unter denen eini bejahrte sih befanden. Auch kamen 3 Schleswig - Holsteiner A Vertriebene), welche auéwärts angestellt gewesen waren, zurück un 1 Mecklenburger wurde durch Wahl berufen. Aus der oben 4 gegebenen Zahl der 27 zurückgekehrten Vertriebenen waren nur (9 außer Landes angestellt. Dagegen sind cine größere Zahl ältere Prediger, nämlich 26, nicht aus ihren auswärts übernommenen Aemtern zurückgekehrt und dürften , bis auf geringe Ausnabmen auch wohl nicht die Absicht haben, ihre jeßigen Stellen aufzugeben __ Meelenburg. Schwerin, 29, Dezember. (Melenb. Zt ) Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Frau Groß herzogin-Mutter, sowie Se. Hoheit der Herzog und Ihle Königliche Hoheit die Frau Herzogin Wilhelm werden dem Vernehmen nah bald nah dem Neujahrsfeste Sich auf einige Ta nach Ludwigslust begeben. E

_ Sachsen. Gotha, 28. Dezember. (L. Z.) Da zufolge der mit dem 1. Januar k. J. im Fürstenthum Schwarzburg-Son- dershausen ins Leben tretenden neuen Gewerbe- Ordnun dort die gewerbliche Niederlassung diesseitiger Staatsangehörigen A der sogenannte Grenzverkehr gleich den Juländern gesichert ist so wird laut Ministerial - Bekanntmachung vom 1. Januar an im bie sigen Lande die Niederlassung sondershausischer Staatsangehörigen behufs des Gewerbebetriebes ohne Weiteres gestattet, wenn die Peten- ten eine Heimaths- und Leumunds-Bescheinigung beibringen. Auch L S gs ss Verkehrs im hiesigen Lande von

rem ohnorte aus ist den sondershausisch Hewwerbetreibend

a Beshränkung A \ hausischen Gewerbetreibenden aden. Karlsruhe, 27. Dezember. (Karlsr. Ztg.) S Durchlaucht der Fürst und Jhre Hoheit die Sa ctin von 2E Langenburg sind heute Abend von Langenburg hier eingetroffen und haben Wohnung im Großherzoglichen Schlosse genommen. Die Herrschaften sind auf der Reise nah England begriffen und gedenfen mehrere Tage hier zu verweilen.

_ Bayern. München, 28. Dezember. Die »Bayer. Ztg.« theilt heute mit, daß Se. Majestät der König von seinem Unwoh[- sein so weit wieder hergestellt isi, daß Allerhöchstderselbe gestern den “nad 4 L add von der Pfordten in anderthalbstündiger ai und später den Kriegs - Minister zum Vortrag empfangen

_ Jhre Majestät die Kaiserin von Oesterreich wird, so weit bis jeyt bestimmt is, Übermorgen, Sonnabend, unsere Stadt wieder verlassen und nah Wien zurückreisen. Am Montag kam Dr. Gußfow mit seiner Familie aus Bayreulh bier an; er sehte am folgenden Tage die Reise nah der Schweiz fort.

Desterreiccko. Wien, 29. Dezember. Unter dem 26. De- zember ist, auf Grund des Patentes vom 20. September, durch cin Geseh, ivirfsam für das ganze Reich, eine Bestimmung der Kaiser- lichen Verordnung vom 23. November 1858 über die Stempelpflicht der Fachblätter abgeändert worden. Dasselbe verordnet:

Jene Zeitschriften des Jnlandes, welche der Besprechung rein wissen

schaftlicher, künstlerischer, technischer oder anderer Fachgegenstände gewidmet

sind, werden von der ihnen mit der Kaiserlichen Verordnung vom 23, No- vember 1898 (R. G. Bl. Nr. 217) für den Fall, als sie Ankündigungen

a auferlegten Verpflichtung zur Entrichtung des Zeitungöstempels

Zades cat sie sich auf Ankündigungen über Gegenstände ihres urch eine Verordnung des Finanzministers vom 28. Dezem-

ber wird das vorstehende Geseh mi | F - 1866 i adi : A e, steh sey mit dem 1. Januar 1866 in Wirk

_(W. T. B.) Die »General-Korrespondenz« dementirt die von A a Zeitungen gebrachten Gerüchte von dem nahe beyor- S eines Handelsvertrages zwischen Oesterreich und Der Kaiser nahm heute in besonderer Audienz eine ‘esse des böhmischen Landtages entgegen, welche durch ba i btrf-Gantet mas Aan Mett Überreicht wurde. Der Kaiser soll bei R L seine Krönung als König von Böhmen in Aussicht Ueber die Gründe der von der Regierung in Betreff der öster- reichischen Kredit-Gesellschaft getroffenen Maß i i ‘Ee R R gund OUE ad O E __ Seit einiger Zeit cirkuliren über die österreicbi it-Anstalt Handel und Gewerbe beunruhigende Gritie, L Ta are ind ennen Rückgange des börsenmäßigen Werthes - der Kredit - Actien ihren A9 ruck fanden und von der Speculation in einem für die Verwaltung der Anstalt höchst ungünstigen Sinne ausgebeutet worden sind.

Dei der Bedeutung, welche die Creditanstalt als Handelsunterneh- mung sür das österreichische Verkehrsleben behauptet, und bei dem Range, den 1hre Actien als ecstes Speculationspapier auf dem Geldmarkte ein- nehmen, hielt es die Kaiserliche Regierung für angezeigt, diesen nachtheili- E aas L zu sehen und anläßlihz der Qusammen-

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vollem Mas: L PHA er Anstalt das staatliche Aufsichtsreht 11 s hat sich nun hrerbei herausgestellt, daß die Kredit tet bedeutender durch die allgemeinen E E i

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hungen von ihrem Esfektenbesiße, ungeachtet eines großen Verlustes bei einem «inzelnen von ihr unternommenen Geschäfte und ungeachtet der allgemeinen Nerkebrsstagnation, dennoch ein Jahresergebniß aufzuweisen hat, welches hon jeßt mit Bestimmtbeit voraussehen läßt, daß den Actionairen am 9, Januar k. J. die gewöhnliche fünfprozentige Dividendenabschlags- zahlung à 10 Gulden per Actie geleistet werden könnte, wénn bei Be- rechnung des Werthes der gesellschaftlichen Activa für die Bilanz des Jahr es 1865 die bisherigen Grundsäße maßgebend bleiben soliten. Allein vom Standpunkte der Staatsaussicht haden sich gewichtige Bedenken gegen eine solche Berechnungsweise exhoben , weil durch dieselbe eine Bi- anz aufgesiellt wird, welche den Vorschriften des Handelsgeseßbuchs nicht entspricht, und es fehlt diese Uebereinstimmung bei der Taxirung des Merthes der im Besize der Anstalt befindlichen Theiß-Bahnactien im No- minalbetrage von nahezu zehn Millionen Gulden und bei der Bestim- mung des Werthes der im Eigenthum der Anstalt befindlichen Wiener- Neustädter Maschinenfabrik und des in Wien gelegenen, der Ansialt ge- hörigen Hauses. ;

Nachdem der Unterschied in den Werthbeslimmungen, je nachdem die genannten Objekte nah ihrem bisherigen Bücherwerthe oder nach dem effektiven Werthe angeseßt werden, mehrere Millionen Gulden beträgt, die in Gemäßheit der Vorschriften des Handelsgeseybuchs vorwegs abge- schrieben werden follten, bevor zu der Vertheilung eines Gewinnes ge- schritten werden kann, hat sich die Staatsverwaltung veranlaßt gesehen, durch den l. f. Kommissair an den Verwaltungsrath der Kreditanstalt die ernsie Aufforderung zu richten, daß er der nächsten ordentlichen oder einer ad boec einzuberufenden Generalversammlung die entsprechenden An- träge zur Abstellung dieser offenbaren Unregelmäßigkeiten vorlege und einstweilen von der von ihm beabsichtigten Dividendenabschlagszahlung bis zur Entscheidung der Generalversammlung Abstand nehme.

Indem die Staatsverwaltung von ihrem unbestreitbaren Rechte, auf RKichtigstelung der gesellschaftlicten Bilanz zu dringen, hiemit Gebrauch machte, will sie jeder von der General-Versammlung zu treffenden Maß- regel, wodurch die gesehlich gebotene Bilanzrektifizirung mit dem unmittel- baren Jnteresse des auf einen Dividendenbezug zählenden Actienbesitzers möglich in Einklang gebracht werden würde, gerne die thunlichste Berük- sichtigung angedeihen Lassen.

Schweiz. Bern, den 27. Dezember. Laut offizieller Meldung des Dr. Kern an den Bundesrath is die Unter- zeichnung des in Paris berathenen Vertrags über Einführung «ner in Frankreich; Jtalien, Belgien und der Schweiz gemein- | samen Silbermünze nach dem Münzfuße von #%o00 fein Sei- | tens der diplomatischen Vertreter der genannten Staaten so eben erfolgt. Ferner ward dem Bundesrath aus Paris berichtet, daß nun auch die Türkei dem am 27, Mai d. J. abgeschlossenen inter- nationalen Telegraphen - Vertrage definitiv beigetreten sei und daß der Beitritt der Donau-Fürstenthümer zu demselben in Aussicht stche. Bei dieser Gelegenheit sei auch bemerkt, daß am vergangenen Sonn- abend im Bundespalais zwischen dem österreichischen Gesandten, Frei- | berrn v. Menshengen, und dem Kanzler der Eidgenossenschaft, Herrn | Schieß, der Austausch der Natificationen des zwischen Oesterreich und der Schweiz abgeschlossenen Separat-Telegraphenvertrags betreffend | die Ausdehnung der Grenzrayon®, Statt fand. Zu Davos ist | am 24. d. M. der cidgenössische Oberst Fr. Kern von Basel in Folge | cines Brustleidens mit Tode abgegangen.

Brüssel, 27. Dezember. gende Persönlichkeiten find ausersehen worden, um die nb gung des Königs Leopold 11. den verschiedenen Höfen zu nolisiziren : in Paris Herr Van Pract, Minister des Königlichen Haujes (der | in dieser Stellung vom gegenwärtigen Monarchen bestätigt worden) j | in London Graf v. Lannoy, Großmeister des Königlichen Haujesj | in Wien Herzog von Ursel; in Berlin Senator Baron v. Dorn in Petersburg General Goethals, Adjutant des Königs; îm Haag | Abgeordneter Dolez j in Madrid Graf Ch. v. Merode-Westerloo, der | gegenwärtige Chef des Hauses Merode ; in Florenz Senator Baron | v. Selys-Longchamps; in Rom Graf Vilain X1V. (derselbe, welcher | im Jahre 1831 die Thronbesteigung Leopold’s I. dem Papste _notifi- zicte); in Lissabon Fürst H. von Ligne, der Sohn des Senats- | PYräsidenten; in Stockholm und Kopenhagen Senator Fortampsj Un Dresden und bei den kleinen sächsischen Höfen General Renard,

Adjutant des Königs. Der Gemeinderath von Mons hat be- | {chlossen, dem versiorbenen Monarchen auf dem Hauptplaße der Stadt | ein ehernes Gedenfkbild zu errichten. Der Graf von Flandern hat | an Stelle seines Königlichen Bruders das Prásidium der belgischen | Kommission für die pariser Weltausstellung übernommen.

London, 28. De- | Andenken und die |

(Köln. Ztg.) Fol-

Belgien- Z! Thronbestei-

Tornaco j |

Großbritannien und Frland. L zember. Jhre Majestät die Königin hat das wissenschaftlihen Verdienste Sir William des vorigen k. Astronomen für Irland, dur

eehrt.

In dem Generalmajor John Fiy1 j nachtstage im Alter von 7J Jahren gestorben ih Armee wieder einen ihrer alten Krieger verloren y die sich ihre Spo- ren auf der pyrenäischen Halbinsel verdient haben. In der Cam- pagne von 1815 führte er bei Quatre -Bras die Vorhut, wobei er eine bedenkliße Wunde in der Hüfte empfing. Zum Generalmajor wurde er im Jahre 1861 befördert.

naurice, welcher am Weih- hat die englische

festgeseßte Schilderhebung der Fenier nichts 1e l war wird jeßt dadurch des Näheren bewfésen, ¿daß die Polizei während der Festtage in doppelter

| lehten Sihung vor den

auf sechs Monate gegeben worden, hat | fürchterlice Jahre geherrscht und wenig genußt.

" meldet: Dem »Levant Herald« zufolge, | rath die Entdeckung gemacht, daß sich im lehten

| jenigen Gouvernements, in denen

Rowan Hamilton's, | die Gewährung eines |

Jahrgehaltes von 200 Pfd. St. an seine Wittwe und seine Tochter

Daß die militairisGen Vorsichtsmaßregeln in Dublin und die

verstärkte Garnisonirung der Forts ihren Grund in ciner bestimmten

Befürchtung hatten obwobl der Glaube an cine auf Weihnachten weniger als allgemein

Stärke, und was sür Dublin eine ganz ungewohnte Erscheinung ist, den Säbel an der Seite die Straßen der irischen Hauptstadt durchzog. Die ganze Garnison Dublins soll Befehl gehabt haben , jeden Augenbli auf den Aus- marsch von den Forts gerüstet zu sein. Zur Vertheidigung des Schlosses und der Wohnung des Lordstatthalters waren besondere Anstalten getroffe® Jn Kingstown und entlang der Küste nach Süden hin war gleichfalls Alles in Bereitschaft, um Ruhestörungen vorzubeugen. Nach der Unterbrehung durch die Festtage ist der Fenierprozeß in Cork* gestern wieder aufgenommen worden. Die zur Uebernahme ihrer Functionen nach Cork zurückkehrenden Richter Keogh und Fihgerald wurden an der Station von einer großen Anzahl hervorragender Bürger, aber zugleich auch von einer tüchtigen Eskorte von Dragonern und berittenen Polizisien empfan- gen, die sie nach ihrer Wohnung geleitete. James Mountaine war der ersie der Angeklagten, welcher vor die Kommission gestellt wurde.

Die Nachforschungen nah James Stephens (dem » Haupt- centrum«, wie sein offizieller fenischer Titel lautet) ruben noch fkeines- wegs. Jn der Umgegend von Jrishtown und Sandymount erschie- nen am Dienstag Abend starke Abtheilungen Konstabler und ein Detachement Kavallerie, welche die Naht und den jolgenden Tag hindur die eingehendsten Untersuchungen anstellten, doch ohne den geringsten Erfolg. :

Frankreich. Paris, 28. Dezember. Der Kaiserliche Unter- rihtsrath hat in Betreff der Studenten, die dem Lütticher Kongreß beiwohnten, den Beschluß des akademischen Rathes bestätigt, jedoch Bigourdan's Auss{ließung von der Pariser Akademie auf zwei Jahre gemildert. Auf zwei Jahre von allen übrigen Akademicen des Kaiserreiches sind ausgeschlossenTRey, Lafargue, Jaquelard, Casse und Losson, auf ein Jahr Regnard.

Ftalien. Florenz, 25. Dezember. (Köln. Ztg.) Ein neuer

| Aufschub in der Ministerkrisis wird dadurch nothwendig, daß Lanza

und Saracco, mit welchen die Unterhandlungen noch s{chweben, dem Könige nach Turin nachgereist sind. Die größte Schwierigkeit macht das Portefeuille der Finanzen. Lanza hat dasselbe definitiv

abgelehnt und Saracco hat es noch keineswegs definitiv angenom-

| men. | beiten. Er will ferner eine bedeutende Armee-Reduction.

Saracco verlangt Einstellung aller großen öffentlichen Ar- Das

Minisierium des Handels und der Landwirthschaft wird mit dem der öffentlichen Arbeiten vereinigt werden. Von den 26 Wahlen,

| die am 24. Dezember stattgefunden, sind nur fünf sofort entscheidend

gewesen j für alle anderen bedarf es noch einer Ballotage. Das italienische Abgeordnetenhaus erklärte sich noch in seiner Ferien mit der Zurücknahme des Gesetzes

Pica gegen die Räuber einverstanden. Am 1. Januar treten also

| die neapolitanischen Provinzen wieder in den vollen Genuß der bürgerlichen Gesetze ein.

Das Geseh Pica, das ursprünglih nur zwei volle, für den Süden

Türkei. Aus Konstantinopel, 20. Dezember, wird ge- hätte der neue Staats\schaß- Budget statt eines Ueberschusses, im Gegentheil ein beträchtliches Defizit herausstelle. Es soll cin General-Syndikat gebildet werden für alle ausländischen

Anleihen, für die Einnahme der Einkünfte und für die Auszablung

der Dividenden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 25. Dezember.

In Betreff der Errichtung von lokalen Kontrol-Jnstitutionen in den-

die Einheit der Kasse eingeführt ist, verordnet ein Reichsrathsbefehl vom 21. Dezember Folgendes:

1) Am 1. Januar 1866 werden behufs gleiczeitiger Dokumental-

Revision der Geldumsäge Kontrolhöfe in folgenden Städten errichtet: in

Astrachan, Charkow, Grodno, Jarosslawl, Jrkutsk, Kaluga, Kamenez- Podolsk, Kasan, Kiew, Kosstroma, Kowno, Krassnojarsk, Kurk, Minsk, Mohilew, Moskau, Nishni-Nowgorod, Omsk, Orel, Orenburg, Pensfa, Perm, Poltawa, Rjasan, S\molensk, Ssamara, Ssaratow, Ssimbirsk, Sfstawropol, Tambow, Tomsk, Ts\chernigow, Tula, Twer, Ufa, Wilna, Witebsk, Wjatka, Wladimir Wologda und Woronesh, 2) Qu aglei- her Zeit werden ein Kontrolhof in Warschau zur Revision der im Königreich Polen auf Rechnung des Reichsschaßes vollzogenen Umsäße | und eine Kontrol - Jnstitution unter dem Namen »Amursche Kontrol» | Expedition« in Nikolajewsk zur Revision der Geldumsäße in dem Küsten- | und Amur - Gebiet errichtet. 3) Die gegenwärtig bestedenden Abtheilun- gen des St. Petersburger Kontrolhofes in Nowgorod, Pskow und Petro- {awodsk und des liviäadischen Kontrolbofes iw Reval werden zu selbst- ständigen Kohtrolhöfen umgestaltet und nah den Gouvernements benannt. | 4) das Beamtenpersonal der Kontrolhöfe wird nach dem Verzeichniß des Reichskontroleurs ernannt. 5) Zum Unterhalie dieser Kontrolböfe werden

4 Million 34,500 R. 29% K. angewiesen.