1887 / 185 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 10 Aug 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Bedeutung des Ereignisses etwas herabgemindert. Die Andaris und andere Aufständishe in Mizan waren bisher mit Erfolg den Truppen des Emirs ausgewichen, hatten die Heerstraße von Khelat überschritten, waren nah Nawabi Tarakhi und von da südlich nach Atagarh gerückt, wo sie sich mit den Hotaks und Nasaris vereinigten und den Paß über die Landstraße von Khelat-i-Ghilzai vershanzten. Gholam Hyder zog ihnen am 25. Juli von Khelat entgegen und eroberte den Paß am nächsten Morgen. Er sagt, daß er die gesammten Aufstän- dischen besiegt, eine Menge von ihnen getödtet oder gefangen genommen und den Rest mit seiner Kavallerie bis Nawabi Margub verfolgt hat. Seine eigenen Verluste erwähnt er niht. Die Ghilzais bingegen be- haupten, daß der Paß nur von einer zumeist aus Nafiris und Andaris bestehenden starken vorgeshobenen Abtbeilung vertheidigt wurde und ihr Gros fi einen Tagesmarsch entfernt befand, da sie erst am nächsten Tage den Angriff erwarteten. Nah ihrer Behauptung behielt Gholam Hyder drei Regimenter, in denen Ghilzais waren, in Reserve und machte den Angriff mit Truppen von Kandahar, Herat und Logar. Er habe 300 Mann verloren, ehe er die Feinde aus den Verschanzungen trieb. Die Verstärkungen der Ghilzais kamen erst an, als sie nur noch den Rüdckzug decken konnten. Der leßtere Bericht scheint ziemlich genau zu sein und wird indirekt bestätigt dur Nachrichten, welche in Quetta von Kandahar eingetroffen sind, denen zufolge 110 abgeshlagene Köpfe und 40 Gefangene aus Hyder's Lager daselbst angekommen sind. Nur 8 von den Köpfen waren Andaris, die meisten anderen waren Nasiris, einige von Frauen, Der Emir erließ den Befehl, aus den Köpfen eine Sieges\äule zu bauen. Gholam Hyder scheint seinen Sieg nicht weiter verfolgt zu haben. Dennoch ist es niht wahr- heinlih, daß si der Aufstand von selbst legen wird.

riefe aus A melden, daß dort sehr anarhistishe Zu- stände herrshen. Die Firuz-Kohis haben sich erhoben und rauben auf der Straße von Maimeneh. Auch die übrigen Straßen sind sehr unsicher für kleine Expeditionen. Die versöhnlihen Bot- schaften des Emirs üben einen berubigenden Einfluß auf die Truppen. Sein General mußte aber 2 Bataillone aus Herat aufstellen; um die Regimenter von Kabul dazu zu veranlassen, einen zweimonatlihen Sold anzunehmen, während vier Monate schuldig sind. Die Kabuler Truppen in Herat warten den Auêëgang ab, che sie sich entscheiden, ob se sich dem Aufstande anschließen sollen. Mittlerweile ist dort Alles rubig. Aus Nord-Afghanistan liegen wenige Rachrichten vor. In Kabul soll die Cholera ausgebrochen sein, Der Emir, welcher sich nach Paghman begeben hatte, um dort während des Sommers seine Residenz zu nehmen, soll plößlich nah der Hauptstadt zurückgekehrt sein. Noor Mahomed soll in aller Stille nach Indien zurückgereist sein; dies ist aber zweifelhaft.“

Spanien. Madrid, 10. August. (W. T. B.) Durch ein heute veröffentlichtes Dekret der Königin-Regentin ist die Formation von 4 neuen Kavallerie-Regi- mentern angeordnet worden.

Bulgarien. Sofia, 9. August. (W. T. B.) Ein Tele- ramm der „Agence Havas“ meldet: Die Regenten haben ust\chuk heute Abend 8 Uhr auf einer Yacht verlassen, werden in Lompalanka die Minister aufnehmen und dem Prinzen Ferdinand von Coburg nah Turn- Severin entgegenfahren. Die Sob‘ranje ist zum 13. d. M. nah Tirnowa einberufen worden.

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Zeitungsftimmen.

In der „Kölnischen Sang lesen wir:

Unter den deutshen Ausfuhr-Industrien hat in den unteren Donauländern keine für sch so \{chöône Erfolge und für die deutsche Arbeit so rühmlihe Anerkennung erzielt, als das deutshe Cisen- und Eisenwaarengewerbe, Die Wohlfeilheit deutshen Robeisens und die Preiswürdigkeit und Güte deutscher Eisenwaaren haben in Serbien, Ru- mânien und Bulgarien die ôsterreihish-ungarischen, belgischen und eng- lisden Erzeugnisse merklich zurückgedrängt, obshon Oesterrei und Ungarn die Vortheile des kürzeren Landweges, England und Belgien die gün- stigere Lage zum Seewege für \sih hatten. Für die oberschlesis{e Industrie hat si die unmittelbare Cifenbahnverbindung über Galizien als die vortheilhafteste erwiesen, freilich nur nach der Moldau, wo sie mit ihren Erzeugnissen Überwiegt. Dagegen verkehrt die rheinpreußische Eisenindustrie mit Rumänien über Antwerpen und Galay auf dem Seewege, nahdem die von Oesterreih-Ungarn stark vernachlässigte Wasserstraße der Donau sih als unzulänglih erwiesen. In Galatz ist Eisen so ziemlich der wi@tigste Einfuhrgegenstand. Nah dem Bericht des österreihisch-ungarishen Konsulats daselbst stammten drei Viertel der gesammten Robeisen-Einfuhr aus Deutschland Auch Stahl kommt zum größten Theil aus Deut'chland . Draht und Drahtstifte, zumeist aus Westfalen

Dem JFahresberiht der Handels- und Gewerbekammer zu Plauen auf das Jahr 1886 entnimmt die „Leipziger E folgende, die allgemeine Lage von Handel und

ewerbe betreffende Stelle:

Wenn die Kammer ihr Urtheil über die allgemeine Lage von Handel und Gewerbe im Jahre 1885 mit einem .trüben Ausblick auf die Zukunft {loß, so hat sih diese Befürhtung im Jahre 1886 zum Glück nur theilweise verwirkliht. Insbesondere zeigt das Jahr 1886 von seinen beiden Vorgängern insofern eine erfreulihe Abweichung, als ih die Verbältnisse der meisten Industriezweige allmählih und besonders in der zweiten Hälfte des Jahres, wenn auch keineswegs an fich zufriedenstellend, so doch günstiger gestalteten. Auh im Jahre 1886 war die Entwickelung der wirthschaftlihen Lage von äußeren, insbesondere politishen Vorgängen und Ereignissen so gut wie voll- ständig unbeeinflußt und wo, wie gegen das Ende des Jahres hin, die Gefahr einer Störung des Friedens eine greifbarere Gestalt anzu- nehmen sien, machten sih die Wirkungen hiervon, welch{e allerdings von den Vertretern verschiedener Industriezweige in ihren Berichten an die Kammer hervorgehoben worden sind, im Iahre 1886 selbt nur auf ganz turze Zeit und in unerheblihem Maße geltend. Ebenso läßt sich war nicht verkennen, daß nah verschiedener Richtung die in das Jahr 1886 selbst oder in dessen Vorjahre fallenden verkehrs- ershwerenden zollpolitischen Maßnahmen des Auslandes auf die Ex- portfähigkeit und damit auf die Produktion der einheimischen Industrie einen merklich natheiligen Einfluß ausgeübt haben; es ist aber dem gegenüber darauf hinzuweisen, daß gerade die für den Export maß- gebenden Länder, insbesondere England und die Vereinigten Staaten, wieder eine größere Aufnahmefähigkeit gezeigt haben, durch welche jener Ausfall, freilich der Natur der Sahe nach nicht immer bei den gleihen Industriezweigen, mehr als genügend aus- geglihen worden ist. Von etwas größerer Bedeutung waren für das Jahr 1886 die vielfah recht abnormen und ungünstigen Witterungêverhältnisse, welhe fast das ganze Jahr hindurch mit Ausnahme des zweiten Quartals die auf die Benußung der Wasser- kraft angewiesenen S Anlagen empfindlich in ihrer Produktionsfähigkeit eeinträhtigten, die Regelmäßigkeit des Geschäfts in einer Reihe von Bedarfsartikeln störten und zum Schlusse des Jahres sogar die rehtzeitige Ertheilung und Erledigung von Aufträgen durch Unterbrehung der Kommuni- kation behinderten. Im Großen und Ganzen verlief indeß das Geschäft in ungestörter und gleihmäßiger Weise. Charakteristisch blieb für daëselbe der ungewöhnlih tiefe Stand und weitere Rück- gang fast aller wihtigen Roh- und HülfsstoFe der Industrie (außer Wolle), welcher, zumal nach den im Vorjahre gemachten Er- fahrungen, es fast nirgends zu einem von der Spekulation ermuthigten Aufschwunge des Geschäfts kommen ließ, das viel- mehr an fortdauernder Trägheit und Scchwerfälligkeit litt. Mit vershrwindenden Ausnahmen wird von den Vertretern aller In-

„, ebenso

dustriezweige behauptet, daß der Absatz iproße Shwierigkeiten verursaht habe und, auch wo dies nicht der Fa war, in den Verkaufs- preisen und damit in dem Umsage ein viel stärkerer Rückgang ein- etreten sei, als der Rückgang in den Rohmaterialien dies geren ertigt habe. Die noch lebhafteren Klagen über Unzulänglichkeit des Geschäftsertrages und Geschäftsgewinnes, die in_ der stetigen Ab- wärtsbewegung des Zinsfußes ihr getreues Spiegelbild finden dürften, erklären sich wohl zur Genüge durch die an si gewiß hocherfreulißhe Thatsache , E der Dur({shnittsfaß der Arbeitslöhne im Jahre 1886 fkeinesfalls zurückgegangen, eher vielleicht noh um eine Kleinigkeit gestiegen ift, diese Thatsahe aber beim Unternehmergewinn umsomehr zum Ausdruck kommen mußte, als die erst in der lehten Zeit geseglih an- geordneten Leistungen der Unternehmer für die Zwecke der Kranken- und Unfallversiherung wohl nirgends auf eine Verminderung der be- ftebenden Arbeitslöhne oder einer an sih angezeigten Steigerung der- selben bingewirkt haben

Die „Weser- Zeitung“ knüpft an die von ihr mit- getheilte Statistik des Bremer Schiffsverkehrs im Monat Zuli d. J. die Bemerkung:

Aus der . . . . Uebersiht über Bremens Schiffsverkehr in allen Weserbäfen ergiebt ih, di die bereits für die ersten 6 Monate des Jahres erwähnte günstige Entwiklung sih auch für den Juli zeigt. Auch der Juli weist eine Zunahme der Tonnenzahl von 108 513 auf 143 467 auf, so daß die ersten 7 Monate 1886 734204 t gegen 854 349 t in 1887 ergeben. Die Stadt Bremen nimmt an dieser Steigerung mit 51 961 t (1886) gegen 68156 t (1887) Theil. An Seedampfern sind in den leßten 7 Monaten bereits 93 mit 20 747 t zur Stadt gekommen. 9

Centralblatt für da8DeutscheReich. Nr. 31. Inhalt:

gol- und Steuerwesen: Zollbehandlung der vom Auslande zurück- ommenden Postsendungen. Feststellung des Nettogewichts des in

Bassinwagen ausgeführten Branntweins mittelst der Centesimalwaage. Konsulatwesen: Ermättigung zur Vornahme von Civilstands- Akten. Aufhebung eines Konsulats. Exequatur- Ertheilung. Polizei- wesen : Ausweisung von Auéländern aus dem Reichsgebiet.

Post - Dampfschiffverbindungen nach außereuro- päischen Ländern. August 18€ :

Veröffentlichungen des Kaitferlihen Gesundheits- amts. Nr. 32. Inhalt: Gesundbeitsftand. Volkskrankheiten in der Berihtswoche. Volkskrankheiten und Sterblichkeit im Juni 1887, Sterbefälle in deutshen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslands. Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgleichen in deutschen Stadt- und Landbezirken. Cholera-Nachrihten. Lepra in Livland, Sarlachepidemie in Hannover 1886. Sanitätsverbältnisse des österreichish-ungarischen Heeres, Januar bis März 1887. Witterung. Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. Thierseuchen in Italien, 28. Februar bis 1. Mai 1887. Desgl. in Rumänien. Rinderpest in Polen. Desgl. in Batavia. Medizinalgesetz- gebung 2. (Bayern.) Verkehr mit Milch. (Frankreih.) AlUlge- meiner Viehzolltarif. Rechtsprechung. (Reichsgeriht.) Bezeichnung „Homöopath“. Kongresse. 60. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte. Vermischtes. Thätigkeit der Impfinstitute in Sachsen 1885. Die hygienishen und sanitären Verhältnisse in den Ge- meinden Italiens. Petition, betreffend die fanitätspolizeilibe Be- handlung des Fleishes krank befundener Thiere. Sterbefälle in deutschen Orten mit 15000 und mehr Einwohnern für den Monat Juni 1887. Desgl. in pern Städten des Auslandes.

Centralblatt der A gaben-Geseßgebung und Ver- waltung in den Königlich preußishenStaaten. Nr. 16.— Inhalt: Anzeige der in der Geseßsammlung und im Reihs-Geseßblatt erschienenen Geseße und Verordnungen. Allgameine Verwaltungs- gegenstände: Veränderüngen in dem Stande und in den Befugniffen der Zoll- und Steuerstellen. Zulassung von Eisenbahn-Prioritäts- Obligationen zur Bestellung von Amtskautionen. SIndirekte Steuern: Erkenntniß des Reichsgerihts. Sachen, welche Pertinenz- Eigenschaft baben, können unter Umständen Bestandtheile anderer Sachen sein, wenn sie begrifflich mit den leßteren ein Ganzes bilden. Personalnachrihten. Beilage: Klafseneintheilung der Orte.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 32. Inhalt: Amtliches: Personal-Nachrichten.— Nichtamtliches: AmtlicherBaubericht über den Fortbau des Domes zu Köln. Der Eisenbahnunfall in Wannsee und die Gasbeleuhtung der Personenwagen. Aus dem neuen Rom (Schluß). Zur Berechnung der Schienenlaschen (Schlu f). Vermischtes: Ergebniß der Bauführer- und Baumeisterprüfungen in Preußen im Rechnunçsjahre 1886/87. Physikalisch - tehnische Reichsanstalt in Berlin. Deutsches Zeichenpapier in der Güte des englishen Whatman. Besuch des Königlich sächsischen Nolte nikums in Dresden im Studienjahre 1. Juli 1886/87. Neues in Schlachthöfen großer Städte. Baurath Leopold f. Erdbewegung am Zuger See. Bücherschau.

Statistische Nachrichten.

Der bereits erwähnten, im 8. Jahrgang 1887 des „Statistischen Jahrbuchs für das Deutshe Reih“ veröffentlihten Statistik der Hausindustrie im Deutschen Reih (nah der allgemeinen Berufszählung vom 5. Juni 1882) entnehmen wir noch nabstehende Angaben über die Gewerbearten, in denen die Hausindustrie relativ am meisten verbreitet ist. Dabei wird zugleich die territoriale Vertheilung der Hausindustriellen, und zwar von den Gebiets- theilen mit den absolut größten Zahlen bis zu denjenigen, die noh den zehnten Theil der im Reich überhaupt in dem betreffen- den Gewerbe industriell Beschäftigten umfassen, nachgewiesen. In Fällen, wo diese Spezialisirung niht auêsreiht, um wenigstens für die Hâlfte der Hausindustriellen eines Gewerbes die Site zur Dar- stellung zu bringen, sind, wie voraus zu bemerken, die Gebietstheile mit den nähsthöchsten Zablen hinzugefügt worden. Hierbei sind alle Gewerbearten in Betracht gezogen, in denen das hausindustrielle Personal mehr als 20 %% ihrer Gewerbthätigen überhaupt (d. h. ein- \chließlich der niht bausindustriell Beschäftigten) beträgt, dann auch diejenigen, in denen dasselbe zwar diesen Prozentsaß nicht erreiht, aber der absoluten Zahl nah doch so bedeutend ist, daß mehr als 1 auf 10000 der Reichsbevölkerung, nämli mehr als 4500 Köpfe umfaßt. Die Gewerbearten sind na den für die systematishe Eintheilung mafigebenden Gruppen geordnet : 1) Meétallverarbeitung. Gold- und Silberdrahtzieherei und Verfer- tigung von leonischen Waaren 940 Hausindustrielle im Reich, davon im Königreih Sachsen 560, in den drei bayerishen Regierungsbezirken Franken 306; Zeug-, Sensen- und Messershmiede, Verfertigung von eiser- nen Kurzwaaren 11 818 Hausindustrielle im Reich, davon in der preußi- {en Provinz Rheinland 9640, in der Pren isen Wann Westfalen 1327. 2) Tertil-Industrie. Seidenfilanden und Seidenhaspel-Anstalten : 420 Hausindustrielle im Reich, davon in Elsaß-Lothringen 146, in Baden 137, in der Stadt Berlin 44; Seiden- und Seidenshoddy- Spinnerei 4780 Hausindustrielle, davon 4415 in der preußishen Pro- vinz_Rheinland; Baumwollenspinnerei : 4943 Hausindustrielle, davon 3107 in der preußishen Provinz S{lesien, 698 in der preußischen Provinz Rheinland; Spinnerei ohne Stoffangabe: 177 Hausindustrielle, davon 64 in Württemberg, 27 in Sachsen-Altenburg, 21 in den drei bayerischen Regierungsbezirken Franken ; Seidenweberei, eins&ließ- lich Sammetverfertigung: 53 286 Hausindustrielle, davon 49 022 in der preußishen Provinz Rheinland; Wollenweberei: 23 799 Haus- industrielle, davon 9243 im Königreih Sachsen, 3820 in der Provinz Rheinland; Leinenweberei : 41 045 Hausindustrielle, davon 15 328 in der preußishen Provinz Schlesien, 12965 im Königreih Sachsen; Baumwollenweberei: 52 295 Hausindustrielle, davon im Königreich Sachsen 21 964, in der preußishen Provinz S{lesien 13 026, in den drei bayerishen Regierungsbezirken Franken 7130; Weberei

von gemischten und anderen Waaren: 22212 Hausindustrielle, davon im Königreich Sachsen 11 706, in der preußishe1 Provinz Rheinland 2493 ; Weberei ohne Stoffangabe: 515 Hausinduttrielle, davon in Sachsen- Weimar 145, in Sachsen-Altenburg 122, in Württemberg 97 ; Strickerei und Wirkerei (Strumpffabrikation): 40528 Hausinduíîtrielle, davon 30513 im Königreich Sachsen; Häkelei und Stickerei: 6450 Hausindustrielle, davon 1743 in Elsaß-Lothringen, 1237 im Königreih Sachsen, 809 in Württemberg; Spigtenverfertigung und Weißzeugstickerei: 8812 Hausindustrielle, davon 5504 im König- reich Sachsen; Appretur für Strumpf- und Strickwaaren : 4697 Haus- industrielle, davon 4522 im Königreich Sachsen; Wäsherei, Bleicherei und Appretur für Spißen und Weißzeugstikereien : 347 Hausindustrielle, davon 338 im Königreih Sachsen; Posamenten- fabrikation: 14 658 Hausindustrielle, davon 12849 im Königreich Sahsen. 3) Papier und Leder Fabrikation von Steinpappe und Papiermaché: 1513 Hausindustrielle, davon 1225 in Sachsen- Meiningen, 228 in Sacsen-Coburg-Gotha. 4) Holz- und Schnit- stoffe. Weberei und #Flechterei von Holz, Stroh, Bast 2c. (ausgenommen Korbmacherei): 4977 Hausindustrielle, davon 3116 in Elsaß- Lothringen, 637 im Königreih Sachsen; Korkshneiderei : 800 Haus- industrielle, davon 504 in Oldenburg, 145 in Sachsen-Weimar, 85 in Sachsen-Altenburg. 5) Nahrungs- und Genußmittel. Taback- fabrikation : 8394 Hausindustrielle, davon 2209 im Königreih Sachsen, 1827 in der preußishen Provinz S{bleswig-Holstein, 824 in Bremen. 6) Bekleidung und Reinigung. Näherei : 49 958 Hausindustrielle, davon 9 697 in der Stadt Berlin, 6540 in der preußishen Provinz Rheinland, 4920 in der preußishen Provinz S{hlesien, 2864 im Königreich Sachsen, 2392 in der preußischen Provinz Sachsen; Schneiderei : 39 928 Hausindustrielle, davon 11 803 in der Stadt Berlin, 4262 in der preußischen Provinz Schlesien, 3292 im König- rei Sachsen, 2944 in der preußishen Provinz Rheinland; Verferti- gung von fertigen Kleidern und Wäsche (Confektion): 6082 Haus- industrielle, davon 5574 im Königreich Sachsen; Verfertigung von OHofenträgern, Kravatten und Handshuben: 9082 Haus- industrielle, davon 4565 im Königreich Sachsen; Verfertigung von Corsets: 1440 Hausindustrielle, davon 1117 in Würt- temberg , 216 im Königreih Sachsen; Schuhmatherei : 18 774 Hausindustrielle, davon 2476 in Bayern links des Rheins (Regierungsbezirk Pfalz), 1984 in der preußishen Provinz Rheinland, 1961 in Württemberg, 1826 in der preußishen Provinz S({hlesien, 1801 im Königreih Sachsen. -

Im Verlage von E. Heinrich in Dresden erschien soeben: „Kalender und Statistishes Jahrbuch für das König- reich Sachsen nebst Marktverzeichnissen für Sachsen und die Nachbarstaaten auf das Jahr 1888“, herausgegeben vom Statistischen Bureau des Königlich sächsischen Ministeriums des Innern. (23 Bogen, Preis 1 4) Wie in früheren Jahrgängen bringt diese Veröffent- lihung zunächst den astronomishen Kalender, bearbeitet von dem Direktor des mathematishen Salons in Dresden, Hofrath Dr. A. Drecbsler, und fodann das Marktverzeichniß, enthaltend sämmt- liche Messen, Kram-, Vieb-, Woll- und Produktenmärkte im Königreich Sachsen, in den Thüringischen Staaten und den angrenzenden König- li preußishen Regierungsbezirken Merseburg und Liegniß im Jahre 1888, Das Statistishe Jahrbuch, redigirt von dem Direktor des Königlich sächsisden Statistishen Bureaus, Geheimen Regierungs- Rath Professor Dr. Victor Böhmert, behandelt im ersten Abschnitt : «Stand und Bewegung der Bevölkerung“ unter folgenden Haupt- rubriken: Flächeninhalt und Bevölkerung der deutshen Bundesstaaten nah den Volkszählungen von 1871, 1875, 1880 und 1885; die Be- völkerung der deutshen Bundesstaaten am 1. Dezember 1885 nah der Staatsangedörigkeit; bewohnte Gebäude, Haushal- tungen und Bevölkerung, ODichtigkeit der Bevölkerung und \tädtise und ländlihe Bevölkerung des Königreihs Sachsen nach den Volkszählungen von 1834 bis 1885; die speziellen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 im Königreich Sachsen. Der zweite Hauptabschnitt des „Statistischen Iahrbuchs“ bringt Mittheilungen aus der Finanzstatistik, darunter die Erträge des Staatséforstwesens, der Intraden- und Domänenverwaltung, die Er- trägnisse des Erzbergbaues, des fiskalisden Berg- und Hüttenwesens und der Porzellanmanufaktur im Jahre 1885, den Werth der fiska- lishen Gebäude, die Erträge der indirekten und direkten Steuern in den Jahren 1885 und 1886 bezw. 1877 bis 1885, die Hauptresultate der Einkommensteuereins{äßungen im Iahre 1886. In dem dritten Abschnitt, der Wirthschaftsstatistik, werden dargestellt: der Gesammt- bergbau Sachsens in den Jahren 1856—1885, die Eisenproduktion und Eisenverarbeitung im Jabre 1885, das Steinbruhswesen im Meißner Hochland în den Jahren 1875—1886, die Frequenz der sähfisden Wollmärkte von 1869 1886, der Verkehr bei den Sparkassen Sachsens in den Jahren 1884, 1885 und 1886 u. \ w. Die übrigen Abschnitte behandeln die Konsum- statistik, die Landwirtbschaftsstatistik, die Verkehrs-, Brände- und Brandversicherungs-, Dampfkessel- und Dampfmaschinen-, Armens-, Kriminal-, Bettler- und Vagabunden-, Medizinal-, Kirhen- und Schulstatistik, sowie die Ergebnisse der meteorologishen Beobatungen. Aus vorstehendem Auszuge ergiebt \ich die große Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit des Jahrbuhs, welhes nicht nur den Behörden, Beamten und Geschäftsleuten, sondern überhaupt allen denjenigen, welche sich für die staatlihen und wirtbhschaftliben Einrichtungen Sachsens interessiren, reihe Belehrung bieten und als nüßliches Nach- \{chlagebuch dienen wird.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Von den kürzlih besprohenen „Studien über Feld- dienst auf Grund der Felddienst-Ordnung vom 23. Mgi 1887“, von J. v. Verdy duVernois, General-Lieutenant und Gouverneur von Straßburg i. E., erschien soeben das zweiteHeft, betreffend die Avantgarden-Kavallerie und die gemishten Vorposten mit Vorposten- Kavallerie, nebst einer Skizze (Theil TII, 2 der „Studien über Truppenführung“). (Berlin 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Kochstraße 68—70. Preis 1,50 M)

Das Augustbeft der „Jnternationalen Revue über die gesammten Heere und Flotten“ (Verlag von Th. Fischer in Kassel) hat folgenden Inhalt: Frankreichs Revanchegelüste sind Deutschlands Segen. Die Festungsverstärkung brieflih besprochen. Kritishe und unkritische Betrabtungen über die neue Felddienst- ordnung des deutschen Heeres. (Schluß.) Das Gefängnißwesen 1n der österreihis@en Armee. Die Kavallerie in den Armeen der europâischen Großstaaten in ihrer gegenwärtigen Organisation, Aus- rüstung, Bewaffnung, Auëbildung und Verwendung. Vergleichende Studie von Oberst Walter von Walthoffen. Die medizinischen Frauenkurse beim Kriegs-Ninisterium in St. Petersburg. Von O, S ivee, Das mobile französische Armee-Corps. Le service personnel en Belgique. Die \chweizerishe Westfront und der nâchste Krieg zwiswen Deutschland und Frankrei. Von Edmond Laivrieur. Italienishe Correspondenz. Von n. Armee- Instruktoren in Perfien.

Gewerbe und Handel.

_In der gestrigen ordentlihen Generalversammlung der Victoriabütte, Aktiengesellschaft, wurde der Bilanz pro 1886/87 die Genehmigung nicht ertheilt und zur Prüfung der Bilanz eine Revisionskommission gewählt. In der sich an die ordentliche anschließenden außerordentlichen Generalversammlung wurde die Liqui- dation der Gesellschaft beschlossen.

__— Vom rheinish-westfälischen Metallmarkt beritet die „Rhein. Westf. Ztg.“ : Die Physiognomie des rheinish-westfälishen Eisenmarktes gestaltet sich von Tag zu Tag freundlicher. Fast in allen Branchen ist die Haltung eine durcbaus feste; die Nachfrage ist allenthalben sehr rege und die Preise haben steigende Tendenz. Im Auslande begegnen wir auf dem englishen und \{hottishen Eisen- markte ebenfalls einer größeren Festigkeit, während in Belgien die hon seit längerm dort vorhandene, durchaus günstige Geschäfts- lage unverändert fortdauert, und wenn irgendwie sih nur zu Gunsten

des Marktes geändert hat. Ebenso anhaltend flau ist die Ge- \chäftslage der Eisenindustrie in Frankreich. Von sehr günstigem Einfluß auf die hiesigen Verbältnisse ist die stetig fortschreitende Besierung des Eisenmarktes in Amerika gewesen; es hat dieselbe in erster Linie sih für die Orahtwalzwerke geltend gemaht. Was speziell die Geschäftslage des rheinish-westfäli]schen Eisenmarktes anbelangt, so ist die Nachfrage nach Eisenerzen eine regere gewesen und es haben die Preise in der leßten Zeit in Folge dessen weiter angezogen. In Roheisen hat der Bedarf in leßter Zeit entschieden zugenommen. Wir finden deshalb die Preise im Allgemeinen sehr fest und stetig steigend. Die Lagervorräthe haben im Juni nur sehr unbedeutend zugenommen. In Puddel- rohbeisen ist die Nachfrage besonders lebhaft und die Preise gehen langsam in die Höhe. Die Hütten haben vielfah ihre Produktion Gan auf einige Zeit verschlossen, es sind uns Aufträge bis Ende ovember bekannt geworden. Au in Spiegeleisen hat sh die Geschäftslage günstiger gestaltet, namentlih sind in leßter Zeit au wieder Exportaufträge eingeläusen und werden auch bier bereits etwas höhere Preise verlangt und bewilligt; dasselbe ist für Stabeisen der all. Für Gießereiroheisen hat sich der Verkehr niht wesentlich ge- ändert. Bessemereisen ist ebenfalls in lebhafterer Nachfrage und werden etwas böbere Preise dafür bewilligt. Als günstig auch für die rheinis- westfälishe Eisenindustrie, welche vielfah auf die Luremburger Werke angewiesen ist, muß man den Beitritt eines dem dortigen Roheisen- verbande nicht angehörigen größeren Werkes zu leßterem betrachten. Bis jeßt hatte dieses Werk dem Syndikate erfolgreihe Konkurrenz gemacht. In der Walzeisenbranhe hberrsht durchweg eine sehr be- sriedigende Thätigkeit, in erster Linie sind die Stabeisenwalzwerke sehr lebhaft beshäftigt und zwar zu Preisen, welhe wenigstens einen befriedigenden Gewinn lassen. Der Absayß iît allerdings seit Inkraft- treten des gemeinsamen Verkaufsfyndikats kein so lebhafter als vordem, was übrigens leiht erklärlih ist, da die Abnehmer noch vorher zu den früheren Preisen anzukommen suchten und daher ihren Bedarf auf längere Zeit deckten. Das oben für Stabeisen Gesagte gilt auch für Fagçoneisen, auh in diesem Artikel sind die Werke flott beschäftigt. In Kesselblechen und überhaupt Grobblechen sind die Werke jeßt ebenfalls in befriedigender Thätig- keit. Was Feinbleche anbelangt, so ist die in unserem leßten Be- rit bereits angedeutete Verständigung zwisben den rheinish- west- fälishen und den Siegener Feinblechproduzenten in Betreff des Minimalgrundpreises nunmehr perfekt geworden. Es wurde der Grundpreis auf 135 M erhöht und beschlossen, an den im Februar dieses Jahres festgeseßten Ueberpreisen festzuhalten, außerdem geht man mit der Bildung einer festen Vereinigung um, und ist bereits eine Kommission zum Ausarbeiten von Statuten gewählt worden. Die günstige Geschäftslage wird jeden- falls dem Zustandekommen förderlih sein. Es hat überhaupt den Anschein, als ob die boffentlih jeyt überstandene kritische Periode der Eisenindustrie die Nothwendiakeit eines festen Zusammenhaltens ret deutlich vor Augen geführt habe, denn es wird bereits über Vor- arbeiten zu einem beabsichtigten Drahtsyndikate gemeldet. Es ist unver- kennbar, daß die Bildung der gereinsamen Stabeisenverkaufsftelle, die Erhöhung der Roheisenpreise sowie die größere Nachfrage von Amerika her auf das Drahtgeschäft belebend eingewirkt haben, und dürften diese Umstände der beabsichtigten Vereinbarung nur förderlich sein. Die Kauf- [ust ist reger geworden und die Kundschaft gewährt bereitwillig einen aller- dings sehr bescheidenen Aufschlag. In Amerika sind die Preite für Walz- draht, wenn auch nicht in der von einigen Blättern gemeldeten Höhe, so do immerhin nicht unerheblich heraufgegangen und es dürften größere Abschlüsse in Walzdraht, wele sicherem Vernehmen nach in Auésiht stehen, noch eine weitere Preiserhöhung zur Folge haben. In Eisen- bahnmaterialien ist nihts Wesentlihes von Bedeutung zu berichten. Die Lage der Waggonfabriken ist unverändert. Die Beschäftigung der Cisengießereien und Maschinenfabriken ift stellenweise eine regere geworden. Der verflossene Monat brahte den Gelbgießereien pom In- und Auslande zahlreihe Aufträge, so daß selbige auf circa 3 Monate vollständig, manche überfüllt, beschäftigt sind. Nur nah Oesterreih und Rußland hat, wegen der Erhöhung des Zolles, der Export fast ganz aufgehört. In einzelnen Fällen war es mögli, böbere Preise zu erzielen , S : Die elsâssische Maschinenbaugesellshaft Mül- bausen, welche mit einem Kapital von 12 Millionen Francs Aktien und 1,90 Millionen Francs Obligationen arbeitet und über einen Reservefonds von 2 341 927 Fr. verfügt, hat, wie wir der „Frkf. Ztg.“ entnehmen, in dem am 30. April zu Ende gegangenen Geschäfts- jahr cinen Reingewinn von 152 000 Fr. (1885/86 704 000 Fr.) erzielt, wovon 150000 Fr. als Dividende von 1} °/o (1885/86 5 °%/0) an die Aktionäre vertheilt und restlihe 2000 Fr. vorgetra- gen werden. Auf das Jahr 1885/86 war, abgesehen von dem obigen Reservefonds, noch eine Dispositionsreserve von 165 772 Fr. vorgetragen worden, die mit 170 365 Fr. auf das neue Jahr über- gebt. Den mit 12,03 Mill. Francs zu Bu stehenden Immobilien und Mobilien stehen 4,31 Mill. Francs Abschreibungen gegenüber. In Cassa, Wechseln und Effekten waren bei Schluß des Geschäfts- jahrs 0,73 Mill. Francs, in Materialien und Fabrikaten 4,70 Mill. Francs (Ende 1885/86 6,77 Mill. Francs) vorrätbig. Bei Debitoren tar.den 6,79 Mill. Francs aus, während die Gesellschaft an Kreditoren 3,38 Mill. Francs s{uldete. E Die soeben erschienene 8. Lieferung 25. Jahrgangs 1887 der „Gewerbehalle, Organ für den port in allen Zweigen der Kunstinduftrie* (unter E ewährter Fahmänner_ redigirt von Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle, Architekten in Stuttgart, Verlag von I. Engelhorn daselbft), enthält folgende Tafeln: Tafel 50: Petrolcumfkrone und Balkongitter, entworfen und ausgeführt von Ed. Puls in Berlin. Tafel 51: Bemalte Holzdecke aus 8. Micchele al Cimitero in Venedig, nach einer Aufnahme des Pro- fessors H. Herdtle aezeihnet von Architekt F. C. Nillius in Mainz. Tafel 52: Schmuckgegenstände, entworfen von Max Vicari in Mainz. Tafel 53: Toilettentisch, entworfen von Architekt F. C. Nillius in Mainz, ausgeführt in der Hofmöbelfabrik F. C. Nillius u. Co. daselbst. Tafel 54: Entwurf zu einem Grabmonument auf dem Fricdbof zu Bozen von Architekt L. Theyer, k. k. Direktor daselbst. Tafel 55: Wandscbränkchen und Truhe, entworfen von Architekt F. Genzmer in Saargemünd. Tafel 56: Stoffmuster im Bayerischen National-Museum in München, aufgenommen von Georg

Vöbner daselbst. _ : Rotterdam, 9. August. (W. T. B,) Die von der Niederländischen Handelsgesellshaft abgehaltene Kaffee- Auktion eröffnete für Nr. 1 zu 54 bis 54}, Nr. 2 zu 53s bis 532, Nr. 4 zu 522 bis 53, Nr. 6 zu 524 bis 523, Nr. 19 zu 56} bis 564, Nr. 20 zu 56} bis 562, Nr. 21 zu 55 bis 551, Nr. 22 zu 504 bis 552, Nr. 25 zu 52} bis O2, / New-York, 8. August. (W. T. n Weizen - Ver- \chiffungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Ver - einigten Staaten nah Großbritannien 186 000, do. nah Frank- reih 28 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 112 006, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 124 000, do. nach anderen

Häfen des Kontinents Qrts. Snbmissionen im Auslande.

Italien. 22. August, Mittaas. Schiffsbau-Direktion des II. Seedeparte- ments. Neapel. Verschiedene Holzarten und Gegenstände von Holz. Voranschlag : 75 389,40 Lire. Kaution 7500 Lire. Niederlande. i 1) 15. August, Nachmittags 12 Uhr 30 Minuten. Gemeente- bestuur zu Zierikzee (Provinz Zeeland): Lieferung von 20 009 Stück at und Eichenholz für Wasserbauzwecke. Auskunft an Ort und Stelle. 7 15. August. Direktion der Hollandshe Vzeren-Spoorweg- Maatshappy in Amsterdam: Lieferung von 1810 t Steinkohlen. Auskunft an Ort und Stelle. 3) 16. August, ao 10 Uhr.

- Ministerium des Innern, im Gebäude der Provinzial-Verwaltung zu Maastricht :

Bau einer

höheren Büugershule nebs Turnlokal und Pedellwohnung in Venlo. Bedingungen auf franko Anfrage käufliG bei dem Buchbändler M. Nyhoff, Nobelstraat 18, ‘im Haag.

4) 16. August, Nachmittags 3 Uhr. Gemeentebestuur zu Dreumel (Provinz Gelderland) im Haufe des C. G. Story daselbst : Aelerung und Aufstellung von 2 Dampfkesseln. Bedingungen für 2,90 Fl. fäuflih beim Buchdrucker A. van Loon in Tiel.

Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 9. August. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert* der Hamburg-Amerikanishen Padcketfahrt- Aktiengesell\chaft ist, von New-York kommend, heute Morgen auf der Elbe eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Malta. L

Dur Verfügung der Lokalregierung vom 27. Juli 1887 ift Folgendes angeordnet worden:

1) Sdiffe, welbe aus Häfen der Provinz Neapel kommen, sind einer siebentägigen Quarantäne unterworfen.

2) Reisende aus der Provinz Neapel haben fi in der Quarantäne- anstalt einer siebentägigen Quarantäne zu unterziehen.

3) Schiffe, welhe aus den Häfen der Provinz Neapel kommen, dürfen in Quarantäne solchen Theil ihrer Ladung löschen, welcher nicht aus ansteckungsfähigen Gütern besteht. O

4) Ansteckungsfäbige Güter aus der Provinz Neapel dürfen nicht gelandet werden.

Berlin, 10. August 1887.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 176; Königlich preußischer Klas)enlotterie fielen in der Nahmitiags-Ziehung:

1 Gewinn von 40 000 auf Nr. 138 133.

2 Gewinne von 15000 Æ auf Nr. 561. 24 705.

1 Gewinn von 10 000 # auf Nr. 123 478.

3 Gewinne von 5000 6 auf Nr. 605. 150 155. 151 337.

23 Gewinne von 3000 A auf Nr. 9959. 11 148. 14 133. 24 433. 29486. 35589, 38207. 50095. 70197. 86 608. 88 086. 88 661. 102 733. 107 680. 114 729, 135 400. 144 810. 153 264. 153 542. 167 391. 167 781, 185 193. 188 492.

43 Gewinne von 1500 # auf Nr. 2468. 14581. 16308. 16542. 21333. 24438. 26 422. 33 960. 39352. 40291. 51889, 58913. 68066. 80 333, 80 771. 81895. 82959. 91 207, 92 446. 97170. 108907. 109690. 113064, 114295. 128 800. 129 977. 136 885. 144065. 144 522. 154 949. 158 329, 159657. 165477. 173 799, 182 527, 188 423. 5

35 Gewinne von 500 M auf Nr. 4558. 10 383. 17044. 24245. 28451. 32 779. 33 661. 42298. 44075. 49 573, 57075. 57418. 65094. 70788. T9 168. 79 780. 80979, 81997. 82094. 85605. 92119, 99 710. 110 529. 114 941. 115759. 126184. 137951. 148 758. 154 606. 156 946. 161 948. 172060. 178580. 184 807.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 176. Königlih preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor- mittags-Ziehung: E 2

Z Gewinne von 15 000 #4 auf Nr. 23267, 147 253. 151 177.

1 Gewinn von 10 009 F auf Nr. 93317.

1 Gewinn von 5000 # auf Nr. 34 153.

33 Gewinne von 3000 /(# auf Nr. 1531. 7528. T7563. 8896. 11248. 16 000. 34 463. 41 419. 50246. 55065. 57791. 67918. 69 766. 73736. T5028. 76 292, 86218. 89 946. 99 903. 117 525. 123 688. 138 227, 149174. 150987. 153396. 154 324. 172973. 174671. 177051. 185 672.

35 Gewinne von 1500 4 auf Nr. 16 708. 18 728. 32 725. 32 995. 34822, 36497. 42274. 45280. 45381. 57158. 72 385. 76 202, 90 870. 98 636. 102 229, 106 141. 107 734. 110389, 112608. 113930. 117685. 118417. 121 564. 122 091. 129577. 135221. 139272. 148773. 162 040. 162 613. 163 474. 171 886. 172 620. 176 087. 186 931.

56 Gewinne von 500 #Æ# auf Nr. 15 332. 30210. 36 924. 37219, 39211. 40980. 47 826. 56 260. 59057. 61603. 61993. 71 893. 73 136. 83 744. 84631. 85377. 87865. 92129, 93047. 100394. 100675. 103669. 104685. 107027. 109 587. 112620. 113159. 116 988. 117016. 119341. 121155. 128752. 129 480. 130 090. 138086. 138238. 139950. 142535. 143 552. 150 415. 153365. 155311. 162 627. 169014. 183 691, 184919. 185 020.

6627. 32 668. 73 914. 94411. 126 762, 148 500. 173 922,

15 121.

2103. 41 240.

73 511.

26 552. 49 195. 76 855. 98 188. 107 583. 117 050. 133 903. 144 101. 182 748,

Kunst-Ausstellung bat unter den Am Tage der Eröffnung war die Ausstellung von achttausend zahlenden Personen Besißer von Saisonkarten nicht eingerechnet besucht, und in der ver- flossenen Woche bielt sich der Besuch auf einer diesem Anfang entsprehenden Höhe. In den Vormittagéstunden finden die Kunstfreunde Gelegenheit zu ruhiger und eingehender Be- trachtung der Gemälde und Bildwerke; bereits am Nachmittag beginnt ein reger Verkehr, der immer mehr anwächst, bis \{ließlich am Abend das Publikum in dichtem, lebhaftem Gewoge durch die elektrisch erleuhteten Ausstellungsräume ftrömt. Am ver- gangenen Sonntag war der Besuch der Kunst-Ausstellung ein bedeutend lebhafterer als am Tage der Eröffnung. Gegen zwanzigtausend Per- sonen besichtigten die Kunstwerke im Landes-Ausstellungspalast und verweilten im Park.

Die Akademische glücklihsten Auspicien begonnen.

Im Belle-Alliance-Theater geht morgen die lustige Posse „Tricohe und Cacolet", von Meilhac und Halévy zum ersten Mal in Szene. Am Freitag findet im Sommergarten das erste große Elite- Concert statt, zu welhem wieder 3 Musikcorps engagirt sind.

Bâäder-Statistik.

Aachen bis zum 7. August (seit dem 1. Januar, Fremde) . 451 Ablbeck bis zum 321. Juli... 2 605 Mee Es (im Fichtelgebirge) bis Mitte August (Kur- E

O. 5 Augustusbab (bei Radeberg) bis zum 31. Juli (403 Parteien) 541 Baden-Baden (Stand am 5. August) (Fremde) S060 Badenweiler am 3. August E 2 448 Bentheim bis Ende Juli . 2 014

Personen 17 451

Berggießhübel bis zum 31. Juli (64 Part.) Bertrich bis zum 1. August s 6 M Boltenbagen bis zum 1. August (Badegäste) Borby bis zum 27. Juli (Badegäste) Borkum bis Ende Juli ege S U L E Burt|\cheid bis zum 5. Aug. (seit dem 1. Jan., Fremde u. Kurg.) Charlottenbrunn bis zum 30. Juli (außer 389 Durchr., Kurg.) Deey (Bex Sleltin) bis zum 31 li, Dievenow bis zum 31. Juli . S Driburg bis Ende Juli (Kurgäste) . Eilsen bis Ende Juli (Kurgäste) . Elgersburg bis zum 29. Juli (Kurgäste) Elmen bis zum 2. August (Badegäite und Pafsanten) . El'iter bis zum 2. August (außer 711 Durchreis., Kurgäste) GENaSbUrO S Um A E Goczalkowit (bei Pleß) bis zum 4. August (außer 104 Dr U L Göhren (Rügen) bis zum 31. Juli ._, Gottleuba bis zum 31. Juli (85 Part.) . Graefe v8 M Aa Grieëba bis zum 1. Aug. (außer 200 Durchreis., Badegäste) Großmöllen und Umgegend bis zum 31. Iuli (Badegäste) . Hamm bis zum 27. Juli (außer 1800 vorübergehenden Frem- den, ständige Kurgäste) S Heiligendamm bis zum 27. Juli (Badegäste) L AS bis zum 6. August (Nrn.) . ; ecingédorf bis zum 30. Juli . ._, ermsdorf am 6. August (Kuraäste) . omburg v. d. Höhe bis zum 7. August Horst, Groß Und Wein b A Q... Joyannisbad (Böhmen) bis Ende Iuli (769 Parteien) . JIonédorf bis zum 31, Juli (133 Parteien) . L S Kappeln-Schleimünde bis z. 2, August (Badegäste u. Pafsanten) Königsborn bis zum 26, Juli (außer 482 Paf, ständ. Kurgäste) Königsbrunn bis zum 31. Juli (108 Parteien) Kösen bis zum 26. Juli (132 Nrn.) . : Kolberg bis zum 31. Juli (Badegäste) Krampas bis zum 31. Juli . i Kranz (Oftpr.) am 2. August (anwesende Kurgäste) . Kreta bis zum 31. Juli (02 Parte) Kurxhaven kis zum 1. August (Fremde und Badegäste) . Landeck am 1. Avguît (Kur- und Erbolung8gäste) Langebrück bis zum 31. Jult 280 Parte)... Langen-Schwalbach *) bis zum 2. August (außer 442 Be- suchben und Paffanten, Kurgäste) L Sang L Ge U. ZieagU bis zum 31. U N ate Lippspringe bis zum 7. August (Kurgäste ohne Pafsanten) Lohme (Rügen) bis zum 309. Juli . E Liineburg bis zum 1 August (Bades) ...... Marienborn (bei Panshwit) bis zum 1. Juli (119 Part.) Meinberg bis Ende Juli (Kurgäste) S VESDIOD Dis Un 30 Q; Münster a. Stein b1s zum 1. August (Kurgäste) . Mulda bis zum 31. Juli . O Nenndorf bis Ende Juli . Neuenahr bis zum 5. August S Neubäuser am 1. August (anwesende Kurgäste). Neufuhren am 1. August (anwesende Kurgäste) Niendorf (Ostsee) bis zum 1. August . FEOTDCIN C D E S Oeynhausen bis zum 5. August (außer 6238 Durbreisenden, Nen. der Kurgäste) . E E Ddo E U La. Oppelsdorf (bei Reibersdorf) bis zum 31. Juli (411 Part.) Osternotbhafen bis zum 30. Juli ._. E SDUbIN DIS zum 31 SUE O Pa Peterêthal (Baden) bis Ende Juli (außer 265 Dur- e enden, Bade)... S Polzin bis zum 31. Juli (Badegäste). Prerow bis zum 30. Juli Putbus bis zum 30. Juli 6 Pyrmont bis Ende Juli (Kurgäste) Rauschen am 1. August (anwesende Kurgäste) . Mebbura Dis zun E Quart Gua)... Reichenball bis zum 6. Aug. (außer 3235 Pass.-Part., Kurgäste) Reinerz bis zum 6. August (außer 1866 Erholungsgästen und GDUTGret eno O Netwakbl bis ¿zum 30. Julî S NRügenwaldermünde bis zum 309. Juli (Badegäste) Mien felne L Ge Salzbrunn bis zum 3. August (außer 1999 Durchreisenden, O Salzdetfurth bis zum 1. August (Kurgäste) . Salzbemmendorf bis zum 1. August (Kurgäste) Con Eu Schandau bis zum 31. Juli (außer 9232 Durhreisenden 833 Kurparteien mit Personen) S Sc{warzort am 1. August (anwesende Kurgäste) Scchweizertnühle bis zum 31, Juli (175 Part.). Soden bis Anfang August Sooden a. d. Werra bis zum 29. SPieleroog bis Gnde Ult Stolpmünde bis zum 31. Juli (Badegäste) . Swinemünde bis zum 3. August Teplit-Schönau bis zum 6. August (Kurgäste) S (Die Gesammtzahl der Fremden mit Einrechnung der Pafsanten 1. Touristen 18 708.) Tharandt bis zum 31. Juli (337 Part.) . Se u E Travemünde bis zum 1. August IBungerooga bis Ge Q Warmbad bei Wolkenstein bis zum 28. Juli (313 Parteien) Warmbrunn bis zum 31. Juli (außer 3393 Erbolungsgästen E und durhhreisenden Frembven, Kurgäste) .. 1 677 Warnemünde bis zum 31. Juli (Familien bzw. einzelne Perfon. ) 4 100 Weißer Hirsch bis zum 31. Juli (414 Parteien). . . 838 Werne (Lez, Münster) bis zum 31. Juli (ausw. Kurgäste). 489 Westerland-Sylt bis zum 6. August (Kurgäste u. Pafsanten) 3101 Wiesbaden bis ¿zum 7. August (Fremde) . L 57 801 Wildungen bis zum 1. August (1645 Nn). ... .. 2170 Wilhelmshöhe (bei Kassel) bis zum 29. Juli (Kurgäste u, Paf.) 469 Wittekind (b. Giebichenstein u. Halle) bis z. 31. Juli (287 Nrn.) 515 Wyk (Föhr) bis zum 2. August (Badegäste und Pafsanten) 1 641 ingít bis zum 28. Juli E 358 INHUOIDIE Di Ult 28 U. A 1 870 Zoppot bis Anfang August (1520 Familien bezw. Parteien) 3 890 Von anderen Bädern wurden besucht: Bad Einsiedel bis zum 31. Juli von 619 Personen (38 Parteien), Georgenbad (bei Neukirch in der Lausitz) bis zum 31. Juli von 55 Pers. (19 Part.), Gruben (Sawsen) bis zum 31. Juli von 49 Pers. (29 Part.), Johannisberg (bei Glüc{sburg) bis zum 4. August von 50 Pers., Kollund bis zum 28. Juli von 94 Per!,, Neuendorf bis zum 30. Juli von 40 Perf., See-Badeanstalt Sonderburg bis zum 4. Aug. von 59 Pers.

*) In L. SHwalbah betrug bis zum 31. Juli die Zahl der Kurgäste 2673, die Zahl der Passanten 431, die Gesammtfrequeni 3104 Personen. Hiernah ist die Angabe der leßten Bäder-Statistik zu berichtigen,

Juli (Nren.)