1887 / 189 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Aug 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Waaren ist, wie das genannte Journal sagt, die Bedeutung Deuts{- lands noch weit vorwiegender, denn Deutschland erscheint in dieser Rubrik im JIahre 1886 mit einer Cinfuhr im Werthe von 36 540 824 Rubeln, während England wit 19,6 Millionen Rubeln erst die zweite Stelle einnimmt. Dann felgen Oesterreich-Ungarn mit 6,5 Millionen und Frankreih mit 2,96 Millionen Rubel. Die ge- sammte Handelsbewegung Rußlands mit Deutschland im Jahre 1886 bewerthet sich auf 253,75 Millionen Rubel, und zwar die Ausfubr aus Mußland auf 11859 Millionen Mubel und die Einfubr nach Rußland auf 125,16 Millionen Rubel. Für die anderen Länder bewerthete sih die Handelsbewegung mit Rußland, in Millionen Rubel ausgedrückt, wie folgt: Großbritannien: Ausfuhr von Rußland 139,9, Einfuhr nah Rußland 108,0, Oester- reich-Ungarn: Ansfuhr 23,9, Einfuhr 16,5. Niederlande: Ausfuhr 36,2, Einfubr 3,9, Frankreich: Ausfuhr 24,5. Einfuhr 11,5, Jtalien: Ausfuhr 19 8, Einfuhr T7, Türkei: Ausfuhr 11,3, Einfuhr 16,1,

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Belgien: Ausfuhr 17,2 Einfuhr 8,6, Vereinigte Staaten: Ausfuhr 08, Einfuhr 26,7, Egypten : Ausfuhr“ 2,9, Einfuhr 15,0. Den eiten Vlay bezüglich des russishen Expcrts nimmt \omit Groß- britannien eit als bedeutendster Abnehmer der russishen Nahrungs- mittel-Produktion. Dagegen empfängt Deutschland von Rußland besonders die Rohstoffe für die Industrie (1886 für 65,5 Millionen Rubel), und ¿zwar aus erster Hand, während Deutschland seinerseits für mehr als 77 Millionen Rukel Rohstoffe (allerdings größtentheils fremdländi’cher Herkunft) an Rußland übermittelt. Deut\chland bleibt einer der Hauptabnehmer russishen Getreides: im lTctzten Jahre wurden von Rußland nah Deutschland ausgeführt: Weizen 7 113 000 Pud, Roggen 17 311000 Pud, Gerfle 2911000 Pud, Hafer 4 038 700 Pud, Buchweizen 931000 Pud, Hirse 31 500 Pud, Mais 172300 Pud, Erbsen 954900 Pud, Grügte 24800 Pud, Mehl 148€00 Pud, Kleie 3751 800 Pud. Seit 1884 haben die Ausfuhren Rußlands abgenommen: um

64,3 Millionen Rubel nach Deut*chland, um 12,2 Millionen Rubel }

nah England, um 14,7 Millionen Rubel nach Frankreich und um 6,9 Millionen Rubel nah Oesterreich-Ungarn. Ueberhaupt hat der gesammte russische Handel in den letzten drei Jahren eine all- mählihe Abnahme erfahren. So sind die Einfuhren von 550,5 Mil- lionen Rubel im Jahre 1381 auf 497,9 Millionen Rubel im Jahre 1885 und 436,5 Millionen im Iahre 1886 gefallen. Die Einfuhren bewertheten sich in entsprechender Folge auf 486,3 Millionen, bezw. 379,8 Milltonen und 382,9 Millionen Rubel, wobei zu be- merken, daß die unbedeutende Zunabme im vorigen Jahre dem Ende 1886 außercrdentlih gesteigerten Import gewisser Artikel zuzuschreiben ist, weldze vom 1. Januar 1887 an mit einem höheren Zoll belegt worden sind. Was die Wein- Einfuhr betrifft, so haben, dem „Journal de St. P." zufolge, die Entwickelung dcs Weinbaus in Rußland und die Verheecrung der französi\chen Weinberge durch die Pbylloxera ihre Einwirkung darauf niht verfehlt. Im Jahre 1884 bat Rußland 217913 Pud im- portirte französishe Weine in Fässern, 123 0099 Flaschen herben und 347 797 Flaschen Schaumwein verbrauht. Im folgenden Jahre fiel die französische Wein-Einfuhc auf 108 012 Pud Weine in Fäfsern, 70436 Flaschen herbe Weine und 316 144 Flaschen moussirende Weine. Noch viel beträchtliher war die Abnahme im Jahre 1886, in welchem die Cinfubr sich wie folgt bezifferte: Wein in Fäfsern 93 020 Pud, herbe Weine 70 272 Flaschen, Schaumweine 151 495 Flaschen. Der Außenkandel Rußlands über die asiatische Grenze ist seit einigen Jahren in stetigem Wachsen: im Jahre 1884 bewerthete {ich der russishe Export von Waaren nach Usien auf 24,7 Millionen Nubel, im Jahre 1886 aber bereits auf 35,3 Millionen. Der In port Über die asfiatishe Grenze hat in ähnlicer Weise zugenommen, männlich von 36,2 Millionen Rubel ‘im Jahre 1584 auf 45,3 Millionen Rubel im Jahre 1886.

-— Der Aufsichtsrath der A ktienge{ellschaft Lauchhammer vorm. Gräfl., Einsiedel’ \che Werke hat die Vertheilung einer Dividende von 59/6 für das verflossene Geschäftéjahr gegen 2,8% im Vorjahre beschlossen. Der Reingewinn von 368 780 46 ermöglicht neben der Dividende und der Abschreibung die Bildung ciner außer- ordentlihen Reserve von 30 000 A

Dem Jahresbericht der Zulkerfabrik Glauzig für vas leßte Geschäftsjahr entnehmen wir Folgendes: Die Nübenerite war gegen ihre Vorgängerin um circa 25 (Ltr. pro Morgen zurückgeblieben. Der Ertrag der Landwirthschaft im Ganzen stand indessen in Folge der reicheren Getreideernte wenig hinter dem Vorjahr zurück, Der eigene Rübenbau umfaßte 3310,5 Morgen, von denen 20 710860 kg Rüben abgeliefert wurden, deren Erzeugungêpreis sich auf 1,10°/10 46 pro 50 kg (gegen 1,0710 in 1885/86) stellte. Angekauft wurden noch 7 020 640 kg, fo daß 27 731500 kg zur Bearbeitung kamen, welche im Durchschnitt 14,51 9/0 polarisirten. Der Durci\chnittépreis der Rüben stellte fich auf 1,01 # per 50 kg. Behufs der Fabrifation von Konjum-ZuEer (granulated für das Ausland und gemahlene Raffinade für das Inland) wurden als Zusatz zum MRübensaft aus vorigem Rechnungsjahre im TInventur- werthe von 61500 4 herübergenommen: 150000 kg Roh- zuckder von 96,68 9/9 Polarisation, nebst ferner hinzugekauften 800000 kg 96,27 9%) polarifirend 327 483 M, zusammen 950 000 kg durchschnittlih 20,47 M pr. 50 kg frei Glauzig gleih 388983 6 veruandt. Das Ergebniß aus dieser gemeinschaftlichen Verarbeitung beziffert sich ausschließlich eincs fleinen Nestbestandes von 1050 kg gemahlenen Zucker aus vorjähriger Inventur auf 3 567 300 ke Granu- lated und gemahlene Raffinade à 24 Æ= 1728 828 \. unt 2680 kg dergleichen 1340 1, 193 800 kg Nachprodukte 32 954 4, 615 000 kg Füllmasse Natpropukte 61500 4, 140 100 kg Melasse 7005 A, von welchen die erstbenannter Fabrikate zu dem beistehenden Erlöse verkauft wurden, die anderen im Inventurbestande pro ult. Mai cr. verblieben, inzwischen aber zum größten Theil ebenfalls zu Preisen realifirt worden sind, welche den vorstehenden Werthannahmnen vel entsprechen. Die Aufwendungen für Wiederherstellung der Fabrik uümfaßten auf Fabrifgebäude-Conto 211 689 1, auf Maschinen-Conts 428 124 46 Der Betriebsgewinn beziffert sich mit 218 729 4 Davon werden außer der durch Hypothek- Amortisation sich ergebenden Tilgungsrate auf den Buch- werth der Fabrikgebäute 28442 4, Gebäude cußerhalb der Fabrik 1282 M, Maschinen und Geräte 26 711 Æ, Mobilien 321 4M ab- geschrieben. Von den übrigen 161 972 1. unter Abrechnung des ein- begriffenen Gewinnsaldo vom vorigen Jahre entfallen nach den Statuten zum Reservefonds 7775 F, als Tantième des Aufsichts- raths 7775 M, desgl. für Beamte 7775 4, cs verbleiben hiernach 138 646 J Reingewinn; hiernach beträgt die Dividende auf das Aktienkapital von 4 500 000 4 2"/ bei Ueber tragung von 3646 auf neue Rechnung.

Siegen, 12. August. (Köln. Volks-Ztg.) Der hiesige Eisen- markt bleibt fortdauernd in guter uno sestcr Slimmuna, und die Nachfrage ist verschiedentlih stöckec geworden. So mehren si namentlich in Eisenstein die Anfragen für das vierte Quartal, und die Forderungen gehen für roßen Spath un etwa 2 4. per Waggon höher als vor ca. 14 Tagen; für Rosteisenstein beträgt die Steigerung stellenweise etwas mehr. Ju Roheisen ift ebenfalls die Nachfrage pro viertes Quartal stärker geworden und die zuleßt für Puddel- eiscn gemeldete Notirung von 43—44 A per Tonne wird beute richtiger dahin angegeben, daß der Preis von 44 M jeßt ziemlich allgemein verlangt wird, wenn niht noch eine Kleinigkeit mehr. Zur weiteren Befestigung des Robeisen-Marktes trägt wesentlich bei, daß jet auh das Spiegeleisen-Geschäft lebhafter geworden ist. Sowohl bei dem Syndikat als au denjenigen Hochofenwerken, welche vornehmlih das hohmanganhaltige Spiegel- eisen erblasen, sind in letzter Zeit bedeutende Ordres etngcgargen. Die Besserung auf dem amcrikanishen Markt ist hier von besonders gutem Einfluß. Die Blechwalzwerke sind jetzt allgemein stark bescâftigt, und manhe Werke wissen die Aufträge faum zu be- wältigen. Die seiner Zeit ziemlich niedrig gegriffenen Minimal- Grundpreise werden {lank bewilligt, und in Anbetracht der höheren Notirungen für Roheisen ist mit Sicherheit zu erwarten, daß in der innerhalb 14 Tagen stattfindenden neuen Versammlung der ver- einigten Werke der Grundpreis um 5 oder gar 10 46 vec Tonne erhöht wird. i

Glasgow, 13. August. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 911 985 Tons gegen 803 968 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Howöfen 84 gegen 853 im vorigen Jahre.

New-York, 13. August. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10192 183 Doll., davon für Stoffe 3 185 997 Doll. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 9164776 Doll, davon 2 508 339 Doll. für Stoffe.

Submissionen im Auslande.

Italten.

1) 18, August. Direz. Costruz. Navali d, R Marina in Spezia. 16 Kohblentransportkähne zu je 60t Tragkraft. Boranschlag 116000 Lire (bercits ein Mal vergeblich ausgeschrieben, vergl. „R.-A.“ Nr. 170).

2) 20, August. Prefettura in Como. Bau eines Zellen- aefängnisses in Varese. Voranschlag 105800 Lire (bereits ein Mal vergeblich ausgeschrieben, vergl. „N.-A."“ vom 21. Juli 1887).

3) 23. August. Direz. Arwamenti R. Marina in Neapel. Segeltuch, halbleinen. Voranschlag 111 562 Lire (vergl. „N.-A.“ vom 26. Juli d. I., bercits ein Mal vergeblich ausgeschrieben).

4) 31. August. R. Fonderia (Gießerei) in Genua. Kupfer in Stäben. 9908 kg, Modell F, und 5677 kg, Modell 1. Vor- ans{lag zusammen 32 728,50 Lire.

D Cie Cen Uet n Gaben 17 800 kg, Modell H, und 10 200 kg, Modell 1. Voranschlag zu- fammen 58 800 Lire.

6) 5. September. Ebendort. 800 kg Treibrienen zu 90—150 mm. Voranschlag 6560 Lire. Ferner demnächst

7) bei der Direktion der Mittelmeerbahn in Mailand. Bau einer eisernen Brücke von 40 m Länge über den Lordo-Fluß, zwischen den Stationen Gioiosa und Siderno, Linie Tarent-Neggio- Calabria.

Verkehrs - Anstalten.

Hambura, 13, Auaust ŒW. T B) Dex Postdampfer „Lessing“ der Hamburg-Amerikanishen Padctetfahrt- Aktiengesellschaft hat, von New-York kommend, heute Vor- mittag Séilly passirt. Der Postdampfer „Borussia“ der- selben Gesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Spanien.

Laut Verfügung der Königlich spanishen General-Direltion der Wohlthätigkeit und der Saunität vom 3, August 1887 werden alle *eit dem 30. Juli d. J. zur See von der Insel Malta kommenden Pro- ventenzen für unrein erklärt und der Abhaltung einer Quarantäne unterworfen.

Rußland.

Zufolge einer i.n Odessaer Amtsblatt vom 7. August/26. Juli 1887 veröffentlichten Anordnung des General-Gouverneurs von Odessa werden Provenienzen aus Malta wegen der dort aufgetretenen Cholera einer Obsfervation unterzogen.

Berlin, 15. August 1887.

Die erste englishe Post vom 153. August ist aus- geblieben. Grund: Das Schisf} hat den Ans{hluß an den Zug nach Verviers nicht erreicht.

Die erste englishe Post vom 14 August ist aus- geblieben. Grund: Das Schiff ist in Ostende wegen Un- wetiers im Kanal nicht herangekommen.

Der Hotelbesißter Adolf Mühling in Berlin hat im Jahre 1861 aus Veranlassung der damaligen glücklichen Errettung S r. M a- jestät des Kaisers und Königs bei dem Attentat auf Aller- höchstdenfeiben am 14. Juli des genannten Jabres im Anschluß an den National-Dank sür Veteranen eine Speztial-Stiftung zum Besten \cchulpflihtiger Kinder von Unteroffizieren der Krmee mit der Bestimmung errichtet, daß die Revenuen alljöhrlich am 14. Juli zur Verwendung gelangen. Nachdem in den Jahren 18E2 bis 1886 die Revenuen d'eser Stiftung der Neiße nach in den Bezirken der preußischen Armee-Corps verthe!ilt worden sind, ist im Ja hre 1887 die Summe von 240 M an fleißige shulpflihtige Kinder von Unteroffizieren aus dem Bereich des 11, Armee-Corps zur Vertheilung gelangt.

Das Meeting, welches der „Verein für Hindernißrennen“ am gestrigen Sonntage auf seiner Rennbahn bet Charlottenhurg veranstaltet hatte, war wicderum vorn Wetter begünstigt und schr zaßlreilh besucht. Die einzelnen Konkurrenzen begannen uni 34 Uhr mit:

1. Preis von Börnicke. Ehrenpreis, gegeben von einer1 Mitgliede dcs Vereins und 1000 ( Herren-Reiten. Flach-Renncr- Hardicap. Für 4iähr. und ältere Pferde, welhe mindestens drei Mal im Hinderniß-Zennen gestartet sind. Distanz cc. 3600 m. Bon 8 zu diesem Nennen aigemeldeten Pferden zahlten § Reugeld und 2 c: schienen am Pfosten, von denen des Lieut. Herzog (Frnst Günther zu SchleZwig-Holstein (Garde-Hus.) 4jähr. br. W. „Valnagowan“ 71 kg unter Lieut. v. Sydow vom Regt. der Gardes du Corps des Licut. Kek1.lé (25. Art.) a. F.-W. „Cadichon“ unter scinem Besißer lciht mit 6 Längen s{lug. Der Sieger erhielt außer dem von Hrn. Ritter- guiébesiter Siemon-Vörnicke (Kapt. Joë) gegebenen Ebrenpreis, einem Silberzeschirr, 1000 # und der Zweite die Einsätze in Höhe von 220 Æ Zeit: 2 Minuten 13 Sekunden.

il, Preis von Stendal. Jagd-Rennen. Für 4jäzrige und ältere Pferde, im Befßitz von aktiven Offizieren der Deutschen Armee und vor solchen zu reiten. Distanz 3000 r2, 19 Pferde waren zu diesem Nennen angemeldet: es starteten 8, von denen nach einem interessanten Lauf des Nittmeisters von der Osten (Gde.-Kür ) öjähr. br. W „A. D. C.* ‘inter seinem Besiter siher mit zwei Lüngen des RNittmstr. von Boddien (17. Ul.) 5jähr. F.-St. „Peereß“ unter ihrem Besitzer mit zwei Längen {lug. Eine Kopflänge hinter der letzte«tn landete des Lieut. Suffert I. (17, Ul.) öjähr. br. St. „Erins Hope“ unter ihrem Besitzer als Dritte. Dann folgten: „Alwin“, „Modjeska“, „Montebello“, „Paragon“-Stute und „Roserea“. Zeit: 5 Minuten 11 Sekunden. Werth des Rennens: 970 4 dem Sieger, 300 # der Zweiten, 260 4 der Dritten.

L Steglißzer Hürden-Nennen, JIockey-Rennen. Für 3 löhrize und âltere Pfecve, die noch kein Hürden-Rennen gewonnen haben und die für 4000 6 fäuflih sind. Mir Gewichtsermäßigung je nah Herabminderung des Preises und den bisherigen Leistungen der Jockey. Von 7 angeineldeten Pferden ftacteten 3. Es siegte leicht im Canter mit 2 Längen des Hrn. Adalbert 3 jähr. dbr. H. „Doria“ gegen des Lieut. Grf Schwerin 6 jähr. F. St. „Telegram“. 8 Längen hinter dieser wurde des Lieut. y. Wutbenau 4jähr. \{wbr. W. „(Hanymede“ Dritter. Zeit: 4 Minuten 48 Sekunden, Werth des Rennens: 1280 4 dem Sieger, 200 46 dem Zweiten.

IV. Großes Charlottenburger Jagd-Rennen. Preis 3000 M e N Für 4 jährige und ältere Pferde; mit Ge- wichtsermäßigung je nach den biëherigen Leistungen der Pferde. Distanz ca. 5000 m. Von 17 zu diesem Nennen angemeldeten Pferden zahlten 11 Reugeld und 6 erschienen am Start, von denen na einem fehr spanrencken Lauf des Grafen Sierstorpff-Franzdorf «. dbr. W, „Anderton“ unter Lieut. von Sydow (Gardes du Corps) sicher mit

drei Lingen des Nittmstr. von Goßler (Grd.-Hus.) a. br. H. „Cliffs Brow“ unter Lieut. von Heyden - Linden (13. Ul.) \{lug. Des Rittmnstr. von Schmidt-Pauli (1. Gde.-Ul.) 6 jähr. br. St. „Viper“ unter NRittmstr. Graf zu Dohna (1. Garde-Drag.) wurde Dritte. Zeit: 7 Minuten 43 Sekunden. Werth des Rennens: 3050 M den Sieger, §300 # dem Zweiten, 300 H der Dritten.

V. Peculium-Jagd-Rennen. Preis 1000 . dem ersten,

300 s dem zweiten Pferde. Jockey-Rennen. Zu reiten von deutschen und österreichish-ungarischen Jockeys, die noch kein Rennen gewonnen haben. Für 3jährige und ältere Pferde, die für 3000 4 fäuflih sind, mit Gewichtsermäßigung für Ermäßigung des Preises. Von 8 zu diefem Rennen anuemeldeten Pferden starteten drei. Es siegte nah Gefallen und im Canter mit 20 Längen des Lieut. Prinz Fried- rich Carl von Hohenlohe döjähr. br. St. „Idee“ gegen des Lieut. v. Willich a. dbr. St. „Mrs. Bedsant“. Hrn. O. Germann's »sjähr. F. Stk. „The Nun“ wurde noch weiter zurück Dritte. Dauer des Rennens: 5 Minuten 16 Sekunden. Werth des Rennens: 1220 4. der Siegerin, 300 4 der Zweiten. Den Schluß des Tages bildete um 6 Uhr: __ YVI, Stolper Hürden - Rennen. Preis 1000 4 Herren- Neiten. Für 4jähr. und ältere Pferde. Mit Gewichtserhöhungen je nach den Leistungen im leytverflossenen Jahr. Distanz ca. 2600 m. Von 15 zu diesem Rennen angemeldeten Pferden zahlten 12 Reu- geld und 3 erschienen am Star). Des Hrn. Adalbert 4jähr. \{chw. St. „Veêper Bell“ unter Mr. Beasley siegte nah einem interessanten Lauf und fcharfem Schlußgefecht mit einer guten Halslänge gegen des Nittmstr. v. d. Osten (Garde-Kür.) 4jähr. br. W, „Longknock“ unter Rittmstr. v. Kramsta von demselben Negiment. Des Lieut. von Wuthenau (1. Garde-Drag.) d5jähr. br. St. „Norna“ unter ihrem Besitzer kam an der fünften Hürde zu Fall, konnte aber bald wieder bestiegen werden und zur Waage zurückkehren Da sein Reiter versäumt hatte, die letzten beiden Hindernisse zu nehmen, so konnte er den dritten Preis nicht erhalten. Die Siegerin crhielt 1060 #., der Zweite 300 Dauer des Rennens: 4 Minuten 38 Sekunden.

Das nächste Meeting findet auf derselben Bahn am Sonntag, 21. August, Nachmittags 34 Uhr, statt.

Weißenburg i. E., 13. August, (W. T. B.) Heute trafen 800 Mitglieder der Kriegervereine des Königreichs Sachsen hier ein, besuchten den Geisberg und die übrigen Punkte, wo am 4. August 1870 um den Besiß von Weißenburg gekämpft wurde, und legten auf den dort befindlihen Massengrabstätten der Gefallenen Kränze nieder. Bei einer Nachmittags stattgehabten geselligen Zusammenkunft brachte der Commandeur des hier garnisoni- renden 60, Infanterie-Regiments, Oberst von Hake, ein Hoch auf Se. Ma jestät den Kaiser sowie auf Se. Majestät den König von Sachsen aus, in welches alle Versammelten begeistert einstimmten.

Basel, 14. August, (W. T. B) Aus Mayenfeld (Grau- bünden) wird gemeldet, daß heute auf dem Falknis brei Personen durh Absitürzen den Tod gefunden haben.

New-York, 13, August. (W. T. B.) Die Zahl der bei dem großen E isenbahn-Unfall bei Bloomington getödteten Personen beträgt nach den bis jetzt erfolgten Feststelungen 155, wird ch aber wahrscheinlich dur weitere Nachforshungen noch erhöhen. Viele Todte oder Verwundete würden der Werthgegenstände, die sie an sich trugen, ganz oder theilweise beraubt aufgefunden; man will daraus schlzeßen, daß tem Brande der Brücke resp. dem Herabfstürzen des Eisenbahnzuges nicht ein unglücklicher Zufall, sondern ein Ver- brechen zu Grunde liege,

Das Friedrich-Wilhelmstädtishe Theater brachte am Sonnabend vor ausverkauftenm Hause und mit durhshlagendem Er- folge die erste Novität der neuen Saison zur Aufführung. „Farinelli“, eine Vperette in 3 Akten, mit Benußung eines älteren Stoffes von Willibald Wulff und Charles Caßmann verfaßt und von Hermann Zumpe in Musik geseßt, verdient den Ecfolg, sowohl des Stoffes der Handlung als der gefälligen Musik wegen. Der Schauplatz der Handlung ist Madrid und der Gegenstand derselben bringt in unterhaltender neuer Gestalt die Macht des Gesanges auf das ver- düsterte Gemüth cines Königs zur Darstellung, Dem Lihretto wird [ierdurch ein poetises Mctiv untergelegt, welches das menf{liche Gemüth {hon seit uralter Zeit bewegt und gerührt hat. Die Abenteuer des Sängers Farinelli bilden zwar den her- vorragendsten Theil der Handlung, aber troßdem hat die erwähnte Grundidee des Stücks genügend eingewirkt, um das Libretto verständig, zum Theil fogar poectish zu gestalten. Hermann Zumpe hat mit vielem Geschick die musikalische Ausstattung des Werkes durchgeführt. Er wendet sich der Annahme zu, daß die Operette vor Allem zefällig und ergößlih sein soll, und hat deshalb die Melodien leiht sich eins{meichelnd und im Rhytl mus unerer Tanzweisen gehalten, wie das auch seine berühmtesten Vorgänger thaten; aver Zumpe monopolisirt nicht die eine oder andere lustige Weise Tervsichcre's, fondern läßt in buntem Durchcinander Polka- oder Walzerklänge ertönen, welche ihre anregende Wirkung auf das Publikum nicht verfehlten. Einzelne Lieder erheben sich auch dur Gefühlstiefe und Zartheit der Empfindung über das Durch- \chnittsniveau ähnlicher Leistungen, wie das Duett im zweiten Aft „Schon fingt mit süßem Schalle im Hain die Nachtigall“, das Antrittslied der Königin im dritten Aft und das Lied Farinelli's im ersten Aft „Wenn der Spanier lieberglüht.“ Auch eine große Zahl anderer Nummern fand reichen Beifall und mußte oft wiederholt werden. Brausfenden Jubel erregte ein von den Herren Wellhof und Hanno ganz vorzüglich vorgetragenes Couplet mit dem Nefrain „Das hab’ ich nit kontraktlih"; Strophe auf Strophe mußte gesungen werden beinahe bis zur Er[chöpfung der Darsteller. Man kann sagen, daß im Durchschnitt jede Nummer gefiel und viele außergewöhnlichen Beifall fanden, welcher auf Kosten ter heiteren, unterhaltenden Musik zu seten ist. Die Ausstattung zeigte in ihrerglänzenden Pracht und malerischen Wirkung die geschickte und freigebige Hand des Direktors. Bei der Darstellung waren natürlih die besten Kräfte des Instituts hervor- ragend betheiligt. Frl, Stubel war als Manuela humorvoll, eine pikante Sängerin, deren Stimme vorgestern besonders glockenhell und rein töônte. Die Königin wurde von Frl. Fischer geschmackvoll esungen, doch fehlt ihren Gestalten noch immer die belebende Wärme. O Schmidt leistete in ihrer kleinen Rolle sehr viel an drastischer tomik. Der glänzende Vortrag der Herren Wellhof und Hanno ist {hon erwähnt worden; der Haupttheil des Erfolges ruhte aber auf den Schultern des Hrn. Steiner, welher mit glühender Em- pfindung sang und spielte. Dem Beifall, welchen die Darsteller ernteten, {loß si die lcbhafte Anerkennung des Publikums für den Komponisten, den Hrn. Direktor Frißshe und auch den Kapellmeister M nach jedem Akts{hluß mehrfah auf der Bühne erscheinen mußten.

Kroll's Theater, Fr. Baumann-Triloff, welhe am Mitt- woch die „Norma“ singt, beschränkt sich mit ihren Gastrollen nur auf zwei Abende. Die bereits erwähnte Schülerin der Fr. Artôt, Frl. Milka Kronegold, debütirt am Donnerstag als „Pamina“ in der „Zauberflöte“.

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: —— : Verlag der Expedition (Scholz). Dru der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen

(eins{ließlich 2 Börsen-Beilagen).

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A2 1D,

Dea O E, die Unfallversiherung betreffend.

Die Königliche Regierung erhält beifolgend 4 Exemplare der Anweisung zur Durchführung der Bestimmungen der S8. 102 bis 107 des Reichsgeseßes vom 5. Mai 1886, be- treffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschaftlichhen Betrieben beschäftigten Perjonen, für die dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten unterstellten Betriebe, welche für Rechnung des preußischen Staats verwaltet werden, insoweit diese Betriebe den Berufs- genossenschaften nicht angeschlossen worden sind, und des zu- gehörigen Wahlregulativs vom heutigen Tage nebst Anlagen mit der Veranlassung, von dem Fnhalt genaue Kenntmß zu nehmen und schon jeßt die Ausführung thunlichst vorzu- bereiten. :

Ueber den Zeitpunkt der Ausführung, sowie bezüglich der Veröffentlichung der Anweisung und des Wahlregulativs wird der Königlichen Regierung von mir, dem Minister für Land- wirthschast, Domänen und Forsten, noch eine weitere Miit- theilung zugehen.

Berlin, den 16. Juli 1887.

Der Minister für Landwirth- schaft, Domänen und Forsten. Gewerbe.

Lucius. In Vertretung:

Der Magdeburg.

Minister des Fnnern. Der Finanz- Minister.

Jn Vertretung : Jn Vertretung :

Herrsurth. Meinecke. An sämmtliche Königlichen Regierungen.

Der Minister für Handel und

A C O zur Durchführung der Bestimmungen der §8. 102 bis 107 des Neichsgescßes vom 5. Mai 13886, betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschaft!ichen Betrieben beschäftigten Personen, für die dem WPünister für Landwirthschast, Domänen und Forsten unterstellten Betriebe, welche für Rechnung des preußischen Staats verwaltet werden, insoweit diese Betriebe den Berufsgenossenschaften nicht an- geschlossen worden find.

Auf Grund des §. 108 des Reichsgeseßes vom 5. Mai 886 (Neichs-Geseßbl. S. 132) werden für die oben bezeich neten Betriebe die nachstehenden Ausführungsvorschriften crlasen :

N

Ausführungsbehörden (8. 102 des Gesetzes) sind die Re- gierungen innerhalb ihrer Bezirke mit folgenden Abweichungen.

Die Regierung zu Minden is die Ausführungsbehörde für vie Regierungsbezirke Minden und Münster und den Kreis Rinteln im Regierungsbezirk Kassel.

Die Negierung zu Osnabrück ist die Ausführungsbehörde fir die Negtierungsbezirke Osnabrück und Aurich.

Abgesehen von der Oberförsterei Münster find für die einzelnea Oberförstereien diejenigen Regierungen, von welchen sie ressortiren, die Ausführunasbehörden ohne Rücksicht auf die Lage der Oberförsterei und der zu ihr gehörigen Flächen. i

Bei denjenigen Regierungen, bei welchen Abtheilungen für direkte Steuern, Domänen und Forsten bestehen, sind diese Abtheilungen die Ausführungsbehörden.

I,

Für den Bezirk jeder Ausführungsbehörde ist ein Schieds- gericht mit dem Siy am Orte der Ausführungsbehörde zu er- rihten. (8. 50 des Gesetes.)

E

Sind in dem Bezirk der Ausführungsbehörde cine oder mehrere wahlberehtigte Orts- oder Betriebskrankenkassen vorhanven, so erfolgt die ihnen zustehende Wahl zweier Bei- sier des Schiedsgerichts und deren vier Stellvertreter nah Maßgabe des -Negulativs vom heutigen Tage (3. 51 Absatz 4, 6 des Geselzes).

Befinden sich dagegen keine wahlberechtigten Orts- oder Betriebskrankenkassen in dem Bezirk der Ausführungsbehörde, so werden diese Beisißer und Stellvertreter durch den Provinzial- aus\{huß derjenigen Provinz, welcher die Ausführungsbehörde angehört, berufen (8. 51 Absay 5, 6 des Geseßes).

Bis zu dem im §. 155 des Gesezes über die allgemeine Landesverwa!tung (G.-S. S. 195) bezeichneten Zeitpunkte treten au die Stelle des Provinzialausschusses:

1) in der Proviiiz Posen die Provinzialständische Ver- waltungskommission bezw. dasjenige Organ, welchem die Ob- liegenkt eiten der genannten Behörde übertragen werden ;

2) in der Provinz Schleswig-Holstein einschließli des Herzogthums Lauenburg die Provinzialständishe Ver- waltung ;

3) in der Nheinprovinz der Vrovinzial-Verwaltungsrath.

V

Die Ausführungsbehörde hat die nah §8. 105 Absatz 1 des Gesetzes von ihr ernannten und die nach der vorstehenden Vorschrift gewählten Beisißer des Schiedsgerichts und deren Stellvertreter von ihrer Ernennung bezw. Wahl mit dem Be- merken zu benachcichtigen, daß dieselbe als angenomnen an- gesehen werden würde, falls niht deren Ablehnung unter An- gabe der Gründe (8. 29 Absatz 2, §. 53 Absatz 2 des Gesebßes) binnen 14 Tagen \chriftlich angezeigt werden sollte.

Die Benachrichtigung ist nah Vorschrift des §. 132 des Gesezes zuzustellen. |

Erkennt die Ausführungsbehörde die Gründe der Ab- lehnung als geseßlich an, so hat sie eine anderweite Ernennung vorzunehmen bezw. eine Nachwahl zu veranlassen, andernfalls aber den Ablehnenden über die Unzu- lässigkeit dexr Ablehnung aufzuklären und wenn der- selbe dennoch bei seiner Ablehnung verbleibt, darüber an den Minister für Landwirthschast, Domänen und Forsten zur Entscheidung zu berichten (§. 53 Absag 3Ydes Gesetzes).

Schiedsgerichts und ihrer Stellvertreter und der Annahme des Amts Seitens derselben deren Vor- und Zunamen, Stand, Beruf und Wohnort dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten unge- säumt anzuzeigen (8. 52 des Geseßes).

Stellvertretern zu geschehen (8. 51 Abscz 7 des Gesetzes).

von dem Zeitpunkt ab zu rehnen, mit welhem der Ab- {nitt A IX des Geseßzes in Kraft tritt.

Loos ist von dem Vorsißenden des Schiedsgerichts und zwar in dessen ersier Siyung zu bewirken; findet eine Sißung während der ersten beiden Fahre nicht tatt, so hat der Vor- sißende nah Ablauf derselben die Ausloosung unter Zuziehung

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 15. August

Y; Nach der Ernennung bezw. Wahl der Beisißer des

hat die Ausführungsbehörde

Dasselbe hat bei jeder Neubestellung von Beisißern und

Die Amtsdauer der ersten Beisißez und Stellvertreter ist

Die Bestimmung der erstmalig Auzsscheidenden durch das

1

eines vereideten Protokollführers vorzunehmen.

V Für das von den Betriebsvorständen zu führende Unfall-

verzeihniß (8. 56 des Gesetzes) sind Formulare nah dem anliegenden Muster zu benußten.

Unfälle, welche nah §8. 57 des Geseßes zwar eine sofortige

Untersuchung nicht errordern, indeß auch nicht als ganz un- erheblich anzusehen sind, hat der Betriebsvorstand in ihren weiteren Folgen zu beobachten, damit bet etwa eintretender

Anlage zu den Auéführungsvorschristen.

schaft, Domänen und Forsten.

Wes

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Vershlimmerung die Untersuchung rechtzeitig eingeleitet wer- den kann.

Bei Fällen dieser Art ist in Spalte 9 anzugeben, warum

die Untersuchung erst nah einiger Zeit vorgenommen wor- den ist.

VII, Die Feststellung der Entschädigungen erfolgt in allen

Fällen dur die Ausführungsbehörde (8. 62 des Geseßes).

VIII!. Die Kosten des Verfahrens, insbesondere auch die Kosten

des Schiedsgerichts, sowie die Kosten des Verfahrens vor demselben, sind aus der Regierungs-Hauptkasse am Siß der Ausführungsbehörde zu bestreiten. (8. 53 Absay 2, §. 54 Absay 5, §. 58 Absatz 2, §. 60 Absag 1, §. 61 des Gesezes.)

C)

Zu dieser Kasse fließen auch die auf Grund des §. 53

Absatz 3 des Gesetzes etwa festzusezenden Geldstrafen.

Ebenso hat die Regierungs-Hauptkasse am Sit der Aus-

führungsbehörde die von den Postbehörden gemäß 8. 84 Absaß 1 des Gesetzes liquidirten Beträge zu zahlen.

Beri Det 16 Sul Ss Der Minister für Landwirth- Der Minister für Handel und (Gewerbe. Us In Vertretung : Der Magdeburg. Minister des Jnnern. Der Finanz-Minister. Fn Vertretung : n Vertretung : Ge. Meinedcke.

Ca

(8. 56 des Meichsgesetzes vom 5. Mai 1886).

Wird die Verletzung vorauéfichtlih den

Betrieb, / Vor- uno Zuname, in welchem fich sowie Wohnort des Nr. der Unfall Verleßten, bezw.

ereignet hat. Getödteten.

) E RA Laufendè

I N 0E 4

1) Oberförsterei Friedrich Schönberg (Bei- RNumdbeck, DTto- in Üentrop. \ptels- )er

weise aus-

gefüllt.)

2)

46 «V4

Mea

betreffend die Wahlen der dem Arbeiterstande angehörenden

Beisißer des Schiedscierichts für die dem Minister für Land-

wirthschaft, Domänen und Forsten unterstellten land- und

forstwirthschaftlichen Betriebe, welche für Rehnung des preuß1- {hen Staats verwaltet werden, insoweit diese Betriebe den Berufsgenossenschaften niht angeschlossen worden sind, auf Grund des §8. 51 Absay 4 und 6 des Unfallversicherungs- geseßes vom 5. Mai 1886 (R.-G.-Bl. S. 132). S L

Die Ausführungsbehörde hat die nah §. 51 Absatz 4 des Gesetzes wahlberehtigten Orts: und Betriebskrankenkajjen und die Zahl der ihnen angehörenden, in den oben bezeich- neten Staatsbetrieben beschäftigten versicherten Personen fest- zustellen. s

S 2.

Mit derx Leitung des Wahlverfahrens wird der Justitiar der als Ausführungsbehörde fungirenden Regierung dezw. Regierungs-Abtheilung beauftragt.

Q O

Der Beausftragte übersendet dem Vorstande einer jeden wahlb-rehtigten Kasse (§. 1) einen Stimmzeitel nah an- liegendem Formular mit dem Ersuchen, die Vornahme der Wah! zu veranlassen und den ausgefüllten und bescheimgten Stinunzettel innerhalb zweier Wochen, von der Zustellung des Schreibens an gerechnet, portofrei an ihn zurückzusenden.

Auf dem Stimmzettel hat der Beauftragte Namen und Sitz der Kasse, sowie die Zahl der in Betracht kommenden Kasseninitglieder zuvor anzugeben. E E

Jn dem Schreiben, für dessen Zustellung Y. 152 des Gesezes maßgevend ist, find die etwa sons noch wahl: berechtigten Kassen nebst der Zahl ihrer in Betracht kommenden Mitglieder anzugeben, um den betheiligten Kassen die Ver- ständigung über die zu O Personen zu erleichtern.

Sogleih nah Empfang des Schreibens (§. 3) beruft der Vorsißende nach der für die Kasse geltenden Geschäftsordnung die Mitgliedec des Kassenvorstandes mit Ausschluß der Arbeit- geber zur Wahl. S :

Gehört der Vorsitzende zu den Arbeitgebern, so wählt er selbst nicht mit.

Q H

Die erschienenen Vorstandsmitglieder bezeihnen unter Leitung des Vorsizenden mit einfacher Mehrheit der Stimnien die in den Stimmzettel als gewählt einzutragenden beiden Beisiter, die beiden ersten und die beiden zweiten Stellvertreter.

Außer Vor- und Zunamen ist auch der Wohnort des Gewählten, sowie der Betrieb, in welhem er vcschäftigt wird, in den Stimmzettel einzutragen. .

Darunter is} mittelst Namensunterschrift der Wählenden zu bescheinigen : S S

a, daß die wahlberehtigten Mitglieder des Kassenvor- standes in üblicher Weise zur Wahl der Beisißer des Schiedê- gerichts und deren Stellvertreter eingeiaden worden sind,

b. daß mehr als die Hälfte der Erschienenen denjenigen Personen, deren Namen vorstehend eingetragen worden, ihre Stimmen gegeben hat,

Tod oder eine Cr- ertéunfäbigkeit vo 1 wertéunfamgteit von e a.

mehr als 13 Wochen

Erwerbsunfähigkeit).

Ist der Unfall untersucht ? Wenn ja,

an welchem

Veranlassung Bemerkungen.

A [ 1 ) M gd 5

Ca Galyon T a2 zur Folge haben age

jr f ( i O D.

Untersuchung nah- träglih vorge- ommen, da die Her- ellung des Verletten ih hinzieht.

(ca. 3 Wochen [Fall von über- Ja, : hängendem | am 15. No- Gestein. vember 1888, [n

( T4 14

c daß die Gewählten großjährige, auf Grund des Reichs geseßes vom 5. Mai 1886 |(N-G.-Bl. S. 132) versiherte Personen sind, welche in den in der Ueberschrift bezeichneten Betrieben beschäftigt werden, sich im Besiß der bürgerlichen Ehrenrechte befinden und nicht durh richterliche Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beschränkt sind. 9G

Fnnerhalb zweier Wochen nah der Zustellung an den Vorstand (8. 3) ist der Stimmzettel dem Beaustragten porto- frei zurückzusenden. L

E

Stimmzettel, welche niht nach dem vorgeschriebenen Formular ausgefertigt odex nicht unterschrieben sind, snd ungültig.

S{:mmen, welche auf niht Wählbare fallen oder die Ge- wählten nicht deutlich bezeihnen, werden nicht mitgezählt.

S 8,

Binnen längstens zwei Wochen nah Ablauf der Einlicfe- rungéfrist (8. 6) stellt der Beauftragte aus den eingesandten gültigen Stimmzetteln das Wahlergebniß fest.

8: 9,

Fs in dem Bezirt der Ausführungsbehörde nur eine wahllerehtiate Orts- od:x Betriebskrankenkasse vorhanden, fo nd die in dem Stimmzettel dieser Kasse gültig bezeichneten Personen als gewählte Beisißer und Beisißerstellvertreter des Schiedsgerichts anzuseher. S

Jst der Stimmzettel einer folhen Kasse für ungültig zu erachten oder sind die darin bezeichneten Personen oder einzelne derselben nicht wählbar, so hat der Beauftragte eine Nachwahl herbeizuführen.

Wird cauch hierbei den geseßlichen Anforderungen nicht rechtzeitig genügt, so ist nah Vorschrift des §. 53 Absaß 4 des Geseßcs zu verfahren.

S0

Sind 1n dem Bezirk der Ausführungsbehörde mehrere wahlberechtigte Orts- oder Betriebskrankenkassen vorhanden, so gilt für die Ermittelung des Wahlergebnisses Folgendes:

Die Stimme einer Kasse, welcher bis zu 100 in den tin der Ueberschrift bezeichneten Betrieben beschäftigte versicherte Personen angehören, zählt einfa, einer Kasse mit mehr als 100 bis zu 500 solcher Mitglieder doppelt, einer Kasse mit mehr als 500 bis zu 1000 solher Mitglieder dreifach, ener Kasse mit über, 1000 solher Mitglieder vierfach. e

Unter Berücksichtigung dieses verschiedenen Geltungs- werths der Stimmen wird zunächst aus sämmtlichen Stimm- zotteln bezüglih des ersten Beisißzers ermittelt, welcher der Bezeichneten die meisten Stimmen (relative Stimmeninchrheit) auf sich vereinigt. Derselbe gilt als gewählt; bei Stimmen- gleichheit entscheidet das von dem Beauftragten zu ziehende V00s. E

Die gleiche Ermittelung findet der Reihe nah für den zweiten Beisißer, für den ersten Stellvertreter des ersten Bei- sißers, für den ersten Stellvertreter des zweiten Beisißers, für den zweiten Stellvertreter des ersten Beisißers und für den

zweiten Stellvertreter des zweiten Beisißers slatt. E Hat einer dec Bezeichneten in der Reihenfolge der Ermitte- lungen bereite einmal die Mehrheit der Stimmen auf \ih

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