1887 / 191 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Aug 1887 18:00:01 GMT) scan diff

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der Miniggardhte Hannover, Soltau und Stade. Vom 29. Juli 1887. Berlin, den 17. August 1887. Königliches Setey S ELRES idden.

Bekanntmachung.

Nah Doc des Geseßes vom 10. April 1872 (Gesez-Samml. S. 357) sind bekannt gemacht : j E i 1) der Allerhöchste Erlaß vom 4. April 1887, betreffend die Ce E ritten 2910s für die Landschaft der vinz achfen, dur mtsêblätter e s R Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 22 S. 225, aus- gegeben den 4. Juni 1887, A der Königlichen Regierung zu Merseburg Nr. 24 S. 195, aus- gegeben den 11. Juni 1887, i der Königlichen Regierung zu Erfurt Nr. 23 S. 113, ausgegeben den 4. Juni 1887, : i (Anm. Die Berichtigung eines in dem oben erwähnten Statut enthaltenen Druckfehlers ist erfolgt durch die Amtsblätter derselben Regierungen Nr. 27 S. 293, ausgegeben den 9. Juli 1887, _Nr. 28 S. 232, ausgegeben den 9. Juli 1887, Nr. 28 S. 142, ausgegeben 9. Juli 1887.); : S 5 2) 2A Ms 20. April 1887 Allerhöchst vollzogene Deichstatut für den Verband Kosel-Klodniß durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 28 S. 176, ausgegeben den 15. Juli 887 ; e i / 3) das unterm 20. April 1887 Allerhöchst vollzogene Deichstatut für den Verband Pogorzelleß-Birawa durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 28 S. 178, ausgegeben den 5, Juli 1887; L #4 4) das unterm 20. April 1887 Allerhöchst vollzogene Deicstatut für den Verband Kofel-Podlesh_durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 28 S._180, ausgegeben den 15. Juli 1887 ; 5) das unterm 23. Mai 1887 Allerhöchst vollzogene Statut für die Ent- und Bewässerungsgenossenschaft des Enz-, Emmelbaum- und Grimbadthales zu Neuenburg im Kreise Bitburg durch das Amts- blatt der Königtgen egierung zu Trier Nr. 29 S. 259, aus- den 22. i ¿: L y gegeben Zen Allertöchste Erlaß vom 20. Juni 1887, betreffend die Abstandnahme von der Ausführung der unterm 13, März 1874 der fälzishen Ludwigsbahn-Gesellschaft konzessionirten Eisenbahn von Wellcomeiler zum Anschluß an die Zehenbahn nach der Grube König bei Neunkirhen, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 29 S. 265, ausgegeben den 22. Juli 1887; - : 7) der Allerhöchste Erlaß vom 27. Juni 1887, betreffend die Verleihung des Enteignungêrechts an den Kreis Woblau für die zum Bau der Chbaufseen: 1) von Wohlau bis zum Maltscher ODderdeiche mit einer Abzweigung von Prankau bis zur Oderfähre bei Städtel Leubus, 2) von Wohlau über Buschen bis zum Treffpunkte der Straßen nach Winzig und über Herrnmotschelniß nach Steinau, 3) von Krehlau nah Gimmel, 4) von Winzig in der Richtung nah Trachenberg zum Anschlusse an die Sekundär-Eisenbahn Trachenberg— errnstadt bei dem Bahnhofe Pakuswiz und 5) von Auras über A bis zur Grenze mit dem Kreise Trebniß erforderlichen Grund- stücke, durch das Amtsblatt der Königlihen Regierung zu Breslau Nr. 30 S. 232, ausgegeben den 29. Juli 1887; s 8) das Allerhôcite Privilegium vom 27. Juni 1887 zur Aus- fertigung auf den Inhaber lautender Schuldverschreibungen der Residenzstadt Kassel im Betrage von 3 500 000 #4 durch das Amts- blatt der E e E, éGryug zu Kafsel Nr. 37 S. 175, aus- ben den 30. i ; s : E der Allerhöchste Erlaß_ vom 29. Juni 1887, betreffend | die Verleihung des Rechts zur Chaufseegeld-Grhebung an den Kreis Teltow für die Chausseen: 1) von Zossen über S{höneiche und Kallinchen nach der Teupiz-Mittenwalder Chaussee unweit Moßen, 2) von Marienfelde über Bukow nach Rudow und 3) von Zossen über Telz nach Mittenwalde, sowie den Uebergang des der Stadt Teltow hin- sihtlich der von ihr erbauten Chaussee von Teltow nah Zehlendorf verliehenen gleihen Rechts auf den genannten Kreis, durch das Amts- blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam Nr. 30 S. 293, aus- gegeben den 29. Juli 1887; S N 10) das Allerhöchste Privilegium vom 29. Juni 1837, wegen Aus- fertigung auf den Inhaber lautender Anleibescheine der Stadt Saar- brúcken im Betrage von 360 000 A durch das Amtsblatt der König- liden Regierung zu Trier Nr. 31 S. 273, ausgegeben den 5, August 1887.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Bere, Bad Gastein, 4. August. Rosentreter, Hauptm. und Comp. Chef vom Füs. Regt. Nr. 33, Hesse, Haupt- mann und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 16, den betreff. Regtn., unter Beförderung zu überzähl. Majors, aggregirt. Hoffmeister, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 16, zum Hauptm. und Comv. Chef befördert. v. Klaeden, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 87, dem Regt., unter Beförderung zum überzäbhligen Major, aggregirt. Schaible, Hauptm. und Comp. Chef vom Gren. Regt, Nr. 109, in das Inf. Reat. Nr. 87 verseßt. Frhr. v. Zedlitz u. Neukirch, Pr. Li. vom Gren. Regt. Nr. 109, zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Woyna, Sec. L. von demselben Regt., zum Pr. Lt. befördert. : : M

Bad Gastein, 6. August. Steinmann, Major vom Inf. Regt. Nr. 83, der Charakter als Oberst-Lt. verliehen. v. Sommer- feld u. Falkenhavyn, Major vom Inf. Regt. Nr. 95, dem Regt., unter Verleibung des Charakters als Oberst-Lt., aggregirt. Dühring, Major, biéher im See-Bat., mit seinem Patent als Bats. Com- mandeur im Inf. Regt. Nr. 95 angestellt. Normann, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 131, zum Comp. Cbef ernannt. v. Forelkl, Sec. L. von demselben Regt., zum Prem. Lt. befördert. Liebe,

uptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 83, dem Regt., unter

‘efórderung zum überzähl. Major. aggregirt, v. Bergmann, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 92, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 83 einrangirt. Frhr. S{huler v. Senden, Hauptm. und Comp. Chef vom Füs. Regt. Nr. 35, dem Regt., unter Beförderung zum überzähl. Major, aggregirt. Frhr. v. Seld, Pr. Lt. von demselben Reagt., zum Hauptm. und Comp. Chef befördert. Alberti, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 75, in das Si: Regt. Nr. 35 einrangirt. Foerster, Hauptm. und Comp. Chef vom Jäger-Bat. Nr. 8, dem Bat., unter Beförderung zum überzähl. Major, aggregirt. Gottbrecht, Hauptm. und Comp. Chef vom Jäger-Batailleon Nr. 11, in das JIäger-Bataillon Nr. 8, v. Borries, Pr. Lt. rom Garde-Jäger-Vat., unter Beförderung zum Hauptm. und Comp. Cbef, in das Jäger-Bat. Nr. 11, versegt. v. Reng ell, Hauptm. à la suite des Kaiser Alexander Garde-Gren.- Reats. r 1, unter vorläufiger Belaffung in seinem Kommando als Adjut. bei der 2. Garte-Inf. Brig., in das Garde-«Jäger-Bat. ein- rangirt. Graf v. Bredow, Sec. Lt. vom Garde-Jäger-Bat., zum überzähl. Pr. Lt. befördert. | N

Bad Gastein, 9. August. Gallandi, Major vom Inf. Regt. Nr. 45, als Bats. Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 47

verjezt. v. Maunb, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr, 45, in

diejes Regt. einrangirt. Abschiedsbewilligungen

Bad Gastein, 6. August. Lettgau, Hauptm. u. Comp. Ghef. vom Inf. Real Ne. 131, behufs Uebertritts zur Marine (See- ) ausgeschieden. i j

e auge Ren 9. August. v. Saldern-Ahlimb, Major vom Inf. Regt. Nr. 47, mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. : L

Beurlaubtenstande. Bad Gastein, 4. August. v. SUtaf ug Sec. Lt. a. D,, bisher von der Res. des Kür. Regts. Nr. 1, der Charakter als Pr. Lt. verlieben.

Königlich Bayerische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versegungen. Im aktiven Heere. 5. August. Klarmann, Hauptm. à la suite des Ingen. Corps und Lehrer an der Kriegsshule, als Comp. Chef in das 1. Pion. Bat., Ott, Hauptm. und Comp. Chef vom 1. Pion. Bat., unter Stellung à la snite des Ingen. Corps, als Lebrer zur Kriegsschule, beide vom 1. September d. I., Rosen- stengel, Pr. Lt. à la suite des 11. Inf. Regts. bisher Inspektions- Offizier am Kadettencorps, in den etatsmäß. Stand dieses Regts., Kollmann, Prem. Lieut. im 10. Inf. Regt. unter Stellung à la suite dieses Truppentheils, als Inspektions - Offizier zum Kadettencorps, diese beiden vom 1. Oktober d. JI., verseßt. Clauß, Pr. Lt. im 6. Chev. Regt., unter Beförderung zum Rittm,, zum Escadr. Chef es E e, Sec. Lt., zum Pr. Lt. obne Patent im 5. Chev. Regt. befördert.

: Îm Beurlaubtenstande. 5. August. Zell, Pr. Lt. vom 9. Inf. Regt. zu den Res. Offizieren dieses Truppentheils, Haßler, Sec. Lt., im Reserveverhältniß vom 2. Feld-Art. Regt. zum 4. Feld- Art. Regt., verseßt. Reitzenstein, Pr. Lt. im Beurlaubtenstande des Eisenbahn-Bats., zum Hauptm, v. Löwenich, Sec. Lt. im Beurlaubtenstande im 14. Inf. Regt, Kucbler, Sec. Lt. im Beurlaubtenstande im 15. Inf. Regt., zu Pr. Lts. im Beurlaubten- stande befördert. i j E E eb ábewilligungen. Imaktiven Heere. 9. August. Friedl, Pr. Lt. des 1. Train-Bats., unter Verleihung des Charakters als Rittm., mit Eon E mit der Erlaubniß ¿zum Tragen der

if der Abschied bewilligt. 7 mae e S Sternega, Pr. Lt. des 2, Fuß-Art, Regts., mit dia und mit der Erlaubriß zum Tragen der Uniform r Abschied bewilligt. :

pi Sm E helaubtenliante 7. August. Den Pr. Lts. des Beurlaubtenstandes: Strobel des 13. Inf. Regts., diesem unter Ertbeilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Graß des 17. Inf. Regts. S chuck des 18. Inf. Regts., der Abschied bewilligt. Den Sec. Lts. des Beurlaubtenstandes : Reichert, Ehmann des 5. Inf. Regts, Reiter des 11. Inf. Regts, Jacobus des 3. Feld-Art. Regts., der Abschied bewilligt.

XIIE. (Königlich Württembergisches) R E : Abschiedsbewilligungen. ImaktivenHeere. 9. August. a Cal v. Fürsteneck, Rittm. und Eskadr. Cbef im Ulan. Regt. Nr. 20, mit Pension und mit der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. Franck, Hauptm. und Comp. Chef im 4. Inf. Regt. Nr. 122, in Genehmigung seines Abschiedëgesu&s mit Pension und mit der Regts. Uniform zur Disp. gestellt. i S Im Beurlaubtenstande. 9. August. Fricker, Pr. Lt. der Res. des Gren. Regts. Nr. 123, Stockmayer, Sec, Lt. der Res. des Pion. Bats. Nr. 13, Nördlinger, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 121, der Abschied be-

illigt. N Kaiserliche Marine.

ruennungen, Beförderungen, Versetzungen 2. Bad i 4 August. Koester, Kapitän zur See, von der Stellung als Kommandant S. M. Panzerfregatte „König Wilhelm entbunden. v. Betde dur See, zum Kommantanten

. M. Panzerfregatte „König Wilhelm“ ernannt.

M Bad Gast F PR 6. August Dühring, Major vom See-Bat., bebufs Uebertritts zur Armee, von der Marine ausgeschieden. Gresser, Hauptm., bisber Comp. Chef vom See-Bat., der Charakter als Major verliehen. Lettgau, Hauptm., bisher Comp. Cbef im Inf, Regt. Nr. 131, mit einem Patent vom 12. Juni 1885 als Comp. Cbef im See-Bat. angestellt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

reußen. Berlin, 17. August. Se. Majestät der ain r e König ließen Sich gestern auf Schloß Babels- berg von dem Chef des Militärkabinets und dem Chef der Admiralität Vortrag halten und empfingen dann den General à la suite von Winterfeld.

Ueber die am 18, August stattfindende Nagelung und Weihe der den neu errihteten Truppen- theilen zu S Fahnen ist auf Allerhöchsten Befehl Folgendes bestimmt worden :

E ‘Die Nagelung der Fahnen findet am 18. August, Vormittags 101/75 Uhr, im Stadtshloß zu Potsdam, im Marmorsaal, statt. i A /

Die näheren Anordnungen in militärisher Beziehung sind dem General-Major von Versen, z. Z. mit den Ge- \chäften der Kommandantur von Potsdam beauftragt, über- tragen worden. | l :

Jn der Begleitung Sr. Majestät des Kaisers und Königs ersheinen außer Fhrer Majestät der Kaiserin und Königin: a, die Prinzen und Prin- zessinnen des Königlichen Hauses, welche hier anwesend sind; b. die im Garde-Corps dienenden und zur Zeit bei ihren Truppentheilen anwesenden Prinzen aus regierenden deutschen Häusern, also: General-Major Prinz von Hohenzollern, Com- mandeur der 3. Garde-Kavallerie-Brigade, Second-Lieutenant Erbprinz von Hohenzollern vom 1. Garde-Regiment z. F., Second- Lieutenant Prinz Ferdinand von Hohenzollern vom 1. Garde- Regiment z. F. , Oberst-Lieutenant Erbprinz von Sachsen- Méiningen vom Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment, Second-Lieutenant Prinz Eduard von Anhalt vom 1. Garde- Dragoner-Regiment, Rittmeister Herzog Johann Albrecht von Medlenburg-Schwerin vom Garde-Husaren-Regiment, Premier- Lieutenant Erbprinz Reuß j. L. vom Garde-Hujaren-Regi- ment, Premier-Lieutenant Herzog zu Schleswig-Holstein vom Garde-Husaren-Regiment, Second-Lieutenant Prinz Friedrich von Sachsen-Meiningen vom 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiment bezw. mit ihren Gemahlinnen ; e :

c. die sämmtlichen aktiven Generale der Garnison Berlin bis incl. General-Lieutenants ; i :

d. die General-Adjutanten, Generale à la suite und Flügel-Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs ;

e. die Umgebungen JZhrer Majestät der Kaiserin und Königin und der Prinzlichen Herrschaften.

Se. Majestät der Kaiser und König {lagen bei jeder ne den ersten Nagel ein, den zweiten Jhre Majestät die äiserin und Königin event. für Allerhöchstdieselbe Se. Majestät

der Kaiser und König; dann folgt Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von P : ( :

liche und Königliche Hoheit den Kronprinzen, einem Nagel für Jhre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin, einem 3. für Sich, 5., 6. für Seine Söhne; dann Jhre Königliche Hoheit die Wilhelm mit einem Nagel für Sich. L Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses nah JFhrer Rangordnung und demnächst ebenso die vorbezeichneten Prinzen event. die Prinzessinnen der deutschen Generalität nach dem Patent, die zur ( neuen Fahnen befohlenen_ Regiments-Commandeure, die zu denselben kommandirten Offiziere und zuleßt die Fahnen-Unter- offiziere.

reußen mit einem Nagel für Se. Kaiser-

6. und T. für die Prinzen, Prinzessin Hierauf folgen die

dem 4., 5.,

äuser; dann die pfangnahme der

Nach beendeter Nagelung verlassen Se. Majestät, gefolgt

von den Prinzen, den Generalen und den Umgebungen den Marmorsaal.

Unmittelbar folgt im Marmorsaal: L j IT. Die kfirhliche Feier zur Weihe der Fahnen. Mit diesen stellen sich die Fahnenträger in zwei geöffneten Gliedern gegenüber dem Altar auf; vor ihrer Fahne (resp. vor ihren

drei Fahnen) die Regiments-Commandeure, hinter denselben die kommandirten Lieutenants.

Se. Majestät der Kaiser und König und Jhre Majestät

die Kaiserin und Königin mit den Prinzen und Prinzessinnen sowie den Umgebungen werden rets vom Altar Plaß nehmen,

die Generalität links desselben, sodaz eine Art Carré gebildet

wird.

Kurze Rede des Geistlihen und Weihe der Fahnen. * Nah Beendigung der kirhlihen Feier begeben Jhre Majestäten Sich mit den Prinzen und Prinzessinnen und den Umgebungen in die Nebenräume. ; Die Generalität bleibt im Marmorsaal. Die Fahnen rangiren ih vor dem Altar in zwei Gliedern, Front nach dem Lustgarten. Der älteste der Regiments- Commandeure übernimmt ihre Führung; auf dem rechten Flügel steht ein Lieutenant des 13. Jnfanterie-Regiments, auf dem linken Flügel ein Lieutenant des Eisenbahn-Regi- ments. Die übrigen Regiments-Commandeure und Lieutenants treten von den Fahnen zurü. : A Die Leib-Compagnie des 1. Garde-Regiments z. F. bringt die neuen Fahnen nach dem Exerzierhause. Die Fahnen werden dort von den Regiments-Commandeuren übernommen. Später findet im Stadtshloß ein Dejeuner statt.

Jn der 1. und 2. Beilage zur heutigen Nummer des „R.- u. St.-A.“ ist der Entwurf zu Ausführungs- bestimmungen zu dem Branntweinsteuergeseß vom 24. Juni d. J. abgedruckt, welcher von dem FinanxMinister den preußischen Provinzial-Steuerdirektionen zur Begutachtung vorgelegt worden ist.

Der große Lesesaal in der Königlichen Bibliothek wird vom 29. August bis zum 17. September, also auf drei Wochen, geschlossen sein. Während dieser Zeit wird, nah Uebereinkunft mit der Verwaltung der Universi- täts-Bibliothek (Dorotheenstr. 9), zum Ersaß das dortige Lesezimmer täglich von 9—7 Uhr geöffnet fein.

Der Kaiserlihe Gesandte am Königlih serbischen Hofe, Graf von Bray-Steinburg, hat Belgrad mit Ürlaub verlassen. Während der Abwesenheit desselben von seinem Posten fungirt der Legations-Sekretär Graf von Lur- burg als interimistisher Geschäftsträger.

Der Königlih sächsishe Gesandte am cinen Aller- höchsten Hofe, Graf von Hohenthal und Bergen, hat einen ihm von seiner Regierung ed mehrwöchigen Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben von Berlin fungirt der der sächsishen Gesandtschaft attachirte Assessor von Salza und Lichtenau als interimistischer Geschäftsträger.

Der General-Lieutenant von Schlichting, Com- mandeur der 1. Garde-Jnfanterie-Division, ist von Urlaub hierher zurückgekehrt.

otsdam, 16. August. (W. T. B.) Jhre Majestät die | var Aen und Königin traf heute Abend 8 Ke von Eisena hier ein und begab Sich sofort nah Schloß Babelsberg.

Großbritannien und Frland. London, 16. August. (W. T. B.) Jn der heutigen Sizung des Oberhauses wurde auf eine bezügliche Anfrage regierungsseitig mitgetheilt, daß die E e zum Zweck eines inter- nationalen Abkommens über die Verhinderung des Verkaufes von Spirituosen, Waffen und Munition an die Eingeborenen der Fnseln des westlihen Stillen Ozeans hätten aufgegeben werden müssen, da die Vereinigten Staaten den Beitritt verweigert hätten.

Frankreich. Paris, 15. August. (Fr. C.) Von den 18 neugeschaffenen Fnfanterie-Regimentern, welhe die Nummern 145 bis 162 tragen, sind nah Verfügung des Kriegs-Ministers das 145. nah Maubeuge (1. Corps), das 146. nach Commercy (6.), das 147. nah dem Fort Lerouville (6.), das 148. bis 150. nah Verdun (6.), das 151. und 152. nach Toul (6.), das 153. nah Neufchateau (6.), das 154. nach Epinal (6.), das 155. nah Troyes (6.), das 156. nach Belfort (7.), das 157. und 158. nah Lyon (14.), das 159. nah Grenoble (14.), das 160. nach Nizza (15. Corps), das 161. und 162. endlich nah Paris als Bestand der Pariser Armee (Gouvernement mili: taire) verlegt. 9 der neuen Regimenter kommen also an die

deutshe Grenze.

Rumänien. Bukarest, 17. August. (W. T. B.) Das Journal „Etoile Roumaine“ sagt bezüglih der bul- garishen Angelegenheit: Wir Rumänen haben uns weder auszusprechen, noch für oder gegen eine Person Partei u ergreifen. Wir haben einfah zu wünschen, daß die bulgarische Krise so bald wie möglih zum Wohl der benahbarten und befreundeten Nation ihre Lösung erhalte. Wir haben überdies die Pflicht, die Ereignisse jenseits der Donau aufmerksam und als uneigennüßige Zuschauer zu

Gastein, 4. Aucrf. v. Lo Reat. Nr. 11, der Charakter

Die Vorfahrt bezw. der Zutritt findet allgemein im innern Schloßhofe, vom Lustgarten her, statt.

verfolgen.

i Bulgarien. Tirnowa, 17. August, früh. (W. T. B.) Prinz Ferdinand von Coburg, welcher gestern früh von hier abreiste, ist Abends in Gabrowa angekommen und von der Bevölkerang enthusiastish empfangen worden. Die Minister Stoilow, Stransky, Petrow und Tschomakow be- Ee den Prinzen auf der Reise. Die bisheri gen

egenten sind hier zurückgeblieb en.

Rußland und Polen. S t. Petersburg, 16. August. (W. T. B.) Ein heute veröffentlihtes Gesetz bestimmt, daß sämmtlihe Eisenbahngesellshaften, für deren Rein- ewinn die Regierung aufkommt, oder welhe der Regierung Geld \hulden, ihre Budgets dem Verkehrs-Minister zur Bestätigung vorzulegen haben. 17. August. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ glaubt zu wissen, daß der russische Geschäststtäger in Konstantinopel, Onou, in der That der Pforte eine Mittheilung gemacht habe, in welher er gegen die Wahl und die An- kunft des Prinzen von Coburg in Bulgarien Protest erhebt, und bemerkt: Es war unmöglich, die Ausrede gelten zu lassen, hinter welhe sich der Prinz von Coburg in jeinem Cirkular, worin er seine Abreise na Bulgarien anzeigte, geflüchtet hatte. Wenn der Prinz hat versichern können, daß etwaige Einwände sich nicht gegen seine Person wendeten, sondern gegen die Ungesezlihkeit des Akts, durch welhen er sich auf den bulgarishen Thron be- rufen glaubte, und der Versammlung, von der dieser Akt ausging, so ist es vollkommen klar, daß mit dem Tage, wo es dem Prinzen beliebte, die Rathschläge der bulgarischen Emissäre lieber zu hören als die, welche alle Mächte ihm ertheilten, der Prinz aufhörte, außerhalb der Sache zu stehen, und daß die Verantwortlichkeit für das Abenteuer, in welches er sich mit offener Verlegung des Rechts der Mächte und der Pforte, welche er bloßstellt, auf ihn ganz und gar zurückfällt. Bezüglih der Depesche aus Konstantinopel des Jnhalts, daß die Pforte die Ansichten der Mächte über die geeigneten Mittel zur Lösung der aus diesem Unternehmen entstandenen Schwierigkeiten kennen zu lernen wünsche, sagt das „Journal de St. Pétersbourg“: Wir sind der Ansicht, daß keine Macht, ebensowenig wie Rußland, die Gültigkeit der Wahl des Prinzen, noch auch besonders die Gesezlichkeit seiner Besivergreifung der Regierung in Bulgarien zugeben kann, daß auch fortan keine Macht diesen offenbaren Bru des Berliner Vertrags billigen wird, und daß hierin nit der Aus- gangspunkt der von der Pforte gewünschten Berathung liegen kann. Das Journal bemerft weiter: Was man wiederholenmuß!und niht aus den Augen verlieren darf, ist, daß das Unternehmen des Prinzen von Coburg auf keinerlei Art von Rechtstitel beruht, sondern daß dasselbe vielmehr nah allen Gesichts- punkten hin sich als ein verwegener Angriff auf das euro- päische Recht und auf die Rechte der Mächte darstellt, wie die- jelben in dem Berliner Vertrage festgestellt worden sind. Kann man, wenn es den Mäthten gefallen sollte, eine Verleßung dieser Rechte unter den von uns hervorgehobenen Umständen zuzulassen, in der That voraussegen, daß \sich Rußland allein für verpflihtet halten könnte, als Vertheidiger dessen aufzutreten, was von diesen Rechten noch übrig bleiben würde? Am Schluß des Artikels heißt es: Uebrigens ist das Alles die natürlihe Kon- sequenz eines ersten Fehlers, der nothwendiger Weise andere nach sich zieht. So lange der Prinz Ferdinand sich in Ebenthal befand, gefiel es ihm, zu verkünden, daß seine Ankunft in Sofia das Signal einer allgemeinen Be- ruhigung sein würde, die Männer, die bei den Ausschreitungen und Grausamkeiten der Regentschaft b:theiligt waren, sollten einer gemäßigten Regierung Play machen, die Parteien sollten mit der neuen Ordnung der Dinge ausgesöhnt werden durch eine allgemeine Amnestie. Aber das Alles konnte niht stimmen zu der Rechnung der Parteiführer, denen sich der Prinz ausgeliefert hat. Augenblicklich, wo sie den Prinzen in den Händen haben, ist niht mehr die Rede von einem Ministerium der Versöhnung, noch von einer Amnestie. Der Prinz kann die Regenten und die Minister von gestern nit hindern, ihr Werk des Hasses und der Rache fortzusegen.

Amerika. New-York, 15. August. (A. C.) Die Arbeiterpartei des Staats New-York hielt ihre Konvention in Rochester ab und ernannte Kandidaten für die November-Wahlen. Jn ihrem Programm sprach ih die Partei für Schußzzölle und gegen die Einwanderung Mittelloser aus. Die Politiker haben die Verhandlungen mit großer Spannung verfolgt, da die Arbeiterpartei im Staate New-York den Ausschlag giebt, und somit von ihrem Ver- halten das Ergebniß der nächsten Präsidentshaftswahlen wesentlich abhängt.

__ Der frühere Bundes-Senator von Kalifornien und Ge- sandte der Vereinigten Staaten in Deutschland, Sargent, ist gestorben.

Aus Colorado wird eine Jndianererhebung ge- meldet. Der Stamm Ute beschritt den Kriegspfad. Truppen erhielten Befehl, fih in Marshbereitschaft zu halten.

. Afffrita. (A. C.) Aus Zanzibar wird dem „Reuter- hen Bureau“ unterm 14. d. gemeldet:

Die von dem britischen und dem italienishen Konsul von hier abgesandten Boten, welde Emin Pascha von der Entsendung der Entsaß-Expedition unter Stanley in Kenntniß seten sollten, kamen Anfangs Mai in M'Lifa, einem an der Ostküste des Albert Nvanzasees gelegenen Orte, an, nabdem sie lange Zeit von Kassiki, dem König von Unvanyembe, und M’Wanga, dem König von Uganda, zurückgebalten worden waren. Wenn diese Boten im Stande wären, Mittel zu finden, den Albert Npanza zu überschreiten, um nah M'Hagi, einer Station an der Westküste des Sees und einer der zehn Stationen, die noch immer von Emin Pasha und Signor Casati gehalten werden, zu gelangen, sollte Emin Pascha’s Lager Nachrichten über Stanley's Versuch Ende Mai empfangen haben. In M'Lisa bieß es Anfangs Mai, daß Emin Pascha sih im Distrikt Umjaro bei gutem Befinden und nach dem See Muta N'Zige via den Kakibbifluß Unterwegs befunden habe.

Zeitungsstimmen.

Die „Kölnische Zeitung“ schreibt:

In Baden ift das Branntweinsteuergeseß bekanntli bereits an- genommen. Die Landtage von Württemberg und Bayern werden \ih in den näbsten Wochen mit der Angelegenheit zu beschäftigen haben. Der Beitritt zu dem Gese is auch hier vollkommen gesichert. Wenn 1h eine fleine Minderheit gestatten wird, gegen das Gesetz zu stimmen,

licher Natur ist. Es wird au aller Vorauësi{t na gelingen, den Beitritt der süddeutscken Staaten {on bis zum 1. Oktober N F zu ermöglihen. Wer die Stimmung in Süddeuts{land auch nur oberfläblich kennt, wird zugeben, daß sich das Branntweinsteuergesetz dort einer Zu- stimmung zu erfreuen beginnt, wie niemals ein Steuergeseß. Die Ueberzeugung, daß es keinen bessern Weg gegeben baben würde, aus den Finanznöthen des Reis und der Bundesstaaten berauszukommen, ift dort nacgerade allgemein geworden, und jeder Versu, aus dieser Frage Kapital gegen die Reichstagémehrheit zu \{chlagen, würde auf gänzlich unempfänglihen Boden fallen. Viel anders ist es freilih au in Norddeutshland nicht mebr. Auch bier ift wahrzunehmen, daß die Erregung gegen das Geseß bereits bedeutend nabgelafen bat und nirgends einen Widerhall mebr findet. Die ganze Erregung war eben fünstlih gemaht und batte in den breiten Massen des Bürger- thums feinen Boden.

_In demsel ben Blatt finden wir nachstehenden weiteren Beitrag „zur Geschäftslage in Deutschland“: …_ Den kürzli erwähnten deutschen Handeléfammern, die, im Gegen- laß _ zu den meiften andern, von einer im Jahre 1886 stattgehabten Besserung der Ges(äftélage zu berichten wissen, reibt si die Handels- und Gewerbekammer für Ober-Bayern in München an. Dieselbe reibt in ihrem Jabreëberiht: Das Jahr 1886 nimmt insofern eine kennzeihnende Stellung in der neuesten Wirtbscbaftsgescihte cin, als auf vielen Gebieten eine deutli erfennbare Besserung zu Tage trat. Die in den früheren Jabren allenthalben lautgewordenen Klagen über den Rückgang des Handels und das Darniederliegen der Geschäfte ver- stummen zum großen Theile, uyd neu errungene Erfolge beleben Handel und Industrie, obne daß gerade die erböhte Staffensfreudig- keit eine allgemeine Zuvielerzeugung veranlaßt bätte. Wiz in Deutschland, lo zeigte sich aub in den übrigen Län- dern ein wirtbsckaftlidber Aufs&wung, und er bätte ih wobl allenthalben noch weiter ausgebreitet, bätten nit die im Herbst eingetretenen politishen Verschärfungen läbmend auf Handel und In- dustrie gewirkt. Diese in dem Weltbandel bervortretende Erseinung wiederbolte sich au ir den besonderen Verkbältnifsen unseres Kreises. Theils wird von einer bereits eingetretenen Besserung gemeldet, tbeils ilt die Stimmung eine zuversihtlihere, und man gebt boffnungs- freudiger der Zukunft entgegen. Freilih darf dies nur den bervor- tretendsten Zug des Wirthscaftsjahres kennzeibnende Urtheil nit so ausgesaßt werden, als ob etwa in sämmtlichen Zweigen der gewerb- lichen und Handelstbätigkeit ein durchweg zufriedenstellendes Ergebniß erzielt worden wäre. Es feblt au beuer nit an folchen Zweigen, die über den Rückgang des Geschästs klagen; in vielen wird eine Zu- nahme der Gescbäftstbätigkeit gemeldet, obne daß eine entsprechende Steigerung des Gewinnes eingetreten üt; aber immerbin ift dies die Minderheit ; in den meisten Zweigen wird ein günstiger Geschäftsgang und ein befriedigendes Ergebniß verzeichnet.

Die „Darmstädter Zeitung“ giebt einen Auszug aus dem Jahresberiht der Großherzoglichen Handelskammer Mainz für die Jahre 1885 und 1886, dessen Schluß folgender- maßen lautet:

Oktwobl die allgemeine wirtb\haftlihe Lage keine günstige ge- nannt werden kann, und obwohl die Besserung der Eristenzbedingungen nur auf einem bes{ränkten Gebiete, auf anderen jedo sogar eine Verschlebterung eingetreten ist, darf der deutshe Handel und der deutsche Gewerbefleiß, die Grundlage des Woblstandes der Nation, troßdem mit guten Hoffnungen der Zukunft entcegensechen, umsomehr, als seine Konkurrenzfähigkeit im internationalen Handel auf allen Seiten bereitwillig anerkannt wird und der deute auêwärtige Handel eine Stärkung erfuhr, welche ihn den anderen Nationen gegen- über zu einem mäßtigen Nebenbubler erboben bat. Wie viele Ver- luste an Nationalvermögen die jetzige leider noch nit zum Abschluß gelangtè Weltkrisis aug forderte, das eine Gute scheint sie bewirkt zu haben, daß die deuts%e Industrie und der deutsche" Handel fi er- mannt und mit emsigem Fleiß und rastlosem Müben eine gesicherte Wesltstellung zu erwerben gewußt baben.

__— Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ wird aus Shanghai geschrieben : Die mit dem Norddeutschen Llovddampfer eBraunshweig* am 19. Juni bier eingetroffene Post von London bis Shanghai hat nur etwas mehr als zweiunddreißig Tage gebraut, also einen Tag weniger, als die biéher \cnellfte, ebenfalls durch ein Sbif .des Norddeutschen Llovd überbrahte Post. Selbst die englischen in China erscheinenden Zeitungen können nit umbin, diesen Leistungen der deutschen subventionirten Linie die größte Anerkennung zu zollen.

Veröffentlichungen des Kaiserlihen Gesundbeits8- amts. Nr. 33. Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtêwohe. Cholera-Nacrihten. Typbusepidemie in Dassel. Sterbefälle in deuten Städten von 40 000 und mebr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. Deêëgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken, Sterblichkeit in Brüssel, London, Stock- bolm 1886, Infektionskrankheiten in Moskau. Witterung. Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. Thierseuchen. Rinderpest in Frankreich. Tuberkulose bei Sélawttbieren. Veterinärpolizeiliße Maßregeln. Mediiinalgesezgebung 2c. (Sabsen- Meiningen.) Arzneien. (Spanien.) Einfubr von Wein, Recht- sprechung. (Reichégeriht.) Verkauf von verdorbenem Kubfleish. Kongresse. 5. Hauptversammlung des preußisben Medizinalbeamten- vereins. Internationale Versammlung zur Bekämpfung des Miße brauchs alkobolisher Getränke. Sanitätékonvention in Micigan. Vermischtes. (Preußen. Kriegs-Ministerium.) Preisaus\creiben betr. Brust- und Rotblaufseuhe bei den Pferden. Thâtigkeit der

Impfinstitute in Sachsen 1855. (Schluß)

Statiftishe Nachrichten.

Die Eisenbahnen in Preußen, in DeutsGland über- baupt und in Oesterreich 1833—1885. (Stat. Corr.) Nach- dem im XII. Ergänzungsheft zur Zeitschrift des Königlich preußischen Statistisben Bureaus die Entæickelung des deutschen und deutsch- österreichischen Cisenbahrneßzes während des 438 jährigen Zeitraumes von der Eröffnung der ersten deutshen Eisenbahn im Jahre 1835 bis zum S(luß des Jahres 1882 zur Darstellung gelangt und |väter Gelegenheit genommen war, die Hauptergebnisse dieser Arbeit au den Lesern der Zeitschrift selbst in deren XXNII. Jahrgang (1883) mitzutbeilcn, ersien vor Kurzem im Schlußbeft des XXVI. Jahr- ganges der Zeitschrift (1886) eine Fortsezung jener Abhandlung, die Weiterentwickelung der preußischen, deutschen und deutsh-österreichischen Eisenbahnen in den Jahren 1883 bis 1885 betreffend, der wir Fol- gendes entnehmen. ;

Die Bahnlänge sämmilicher deutshen Eisenbahnen (einshließlich der deutshen Eisenbahnen auf außerdeutshen Gebieten, sowie der Theilstreken außerdeutsher Eisenbahnen auf deutshem Gebiet) betrug :

Kilometer: S6luß der Jab A Se am Schluß der Jahre

für die 1883 1884 1885 . Hauptbahnen)) . . 34 881,6 35 619,5 36 164,72) . normalspurigen Nebenbahnen . 11366 12212 1417,3 . schmalspurigen Nebenbahnen. . 107,3 107,3 147,3 . Zahnradbahnen . S 1,5 A, zusammen . . 36127,0 36 953,5 37736,8. 1) Einscbließlich der zu den Hauptunternebmungen gebörigen normal- und s{malspurigen Nebenbahnen. 2?) Davon s{chmalsvurig 244,6 km. 3) Eins{[l. der außerdeutshen Strecken auf deutshem

so thut sie es nur, weil sie weiß, daß diese Opposition ganz unschäd-

Da im Jahre 1885 die Länge der TheilstreFen außerdeuts{cher Eisen- bahnen auf deutshem Gebiet 77,3 km und diejenige der deutschen Eisenbahnen im Auëlande 159,6 km betrug, so stellte sich zu Ende genannten Jahres die Länge der deutschen Eisenbahnen im Deutschen Reich auf 37 499,9 km und der deutschen Eisenbahnen überbauvt auf 37 659,9 km. Im Jahre 1886 vermebrte sid dur Betriebs- eröffnung die Länge der deutschen Eisenbahnlinien weiter um 941,5 km, wovon auf normalspurige Bahnen 779,1 km, auf \@malspurige 162,4 km entfielen, so daß am S@&luß 1886 die deutshen Eisen- babnen (mit Einschluß der auf deutshem Gebiet belegenen außer- deutschen Streden fowie der im Ausland belegenen deutschen Strecken) eine Gesammtlänge von 38 678,3 km aufwiesen, von denen 38 116,5 km normalspurig und 561,8 km schmalspurig bezw. Zahnradbabnen waren. Die Länge der mehbrgeleisigen Strecken batte n zur selben Zeit auf über 11 000 km erhöht. e , In den einzelnen deutschen Staaten gestalteten sch Ende 1885 die absolute Länge aller Eisenbabnen, deren relative Vertheilung nah Vaupt- und Nebenbabnen, fowie endlich die Ausstattung mit Eisen- babnen folgendermaßen : famen von 1009 km entfelen betrug die (deutscher) Eisen- auf 1 qkm Länge der babnen?) auf Flâdbe an Eisenbahnen Haupt- Neben- CEisen- babnen bahnen babnen j Em km Meter T 9388 467,8 124,8 E D 117,5 17,3 Sr A 2 203‘ 44,2 14,2 Wol 444 3,4 B Î : 4,0 S 335 r 0,1 Medcklenburg-S{hwerin 640,8 3 Satbsen-Weimar . . 317,1 Medlenburg-Streliz 167,0 Da 358,9 Bali... 341,7 Sachsen-Meiningen 182,6 Satbhsen-Altenburg .. 139,3 Sacbsen-Coturg-Gotha . 173,5 A 247,8 Schwarzburg - Sonder®ê- S Schwarzburg-Rudolstadt Waldeck . S Reuß älterer Linie Reuß jüngerer Linie . Schaumburg-Lippe Lippe . N Lübe . Bremen . Hamburg ¿ Elfaß-Letbringen . 1 347,4 6,0 im Ganzen 371 5771,2 80s, 187,5 69,ò. Ende 1885 lagen außerdem von deutshen Eisenbahnen auf ôster- reihishem Geoiet 99,4 km, auf niederländishem 19,1 km und auf \chweizeris{em Gebiet 41,1 km, bei deren Zurehnung sih die erst- angefükrte Summe von 37 736,8 km ergiebt. Der Bestand der preußischen Staatë- und Privatbahnen zeigte am S&luß der Jahre 1883, 1884 und 1885 folgende Ver- anderungen. Es betrug Kilometer

die Länge

der Staats-Eisenbahnen . Privatbabnen unter Staatsver- waltung .

b Y N C

D - 100 009 09 00ck D

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am Séluß der Iabre 1883 1884 1885 15 301,0 19766,9 211384

29246 12175 Privatbahnen unter Privatver-

E 406097 17861 18569: Während also im Laufe dieser drei Jabre auf Grund der Eisenbahn- verstaatliGung die Länge der Privat-Eisenbabnen unter Staatsver- waltung auf ein Viertel und diejenige der Pricat-Eisenbahnen unter Privatverwaltung auf weniger als die Hâlfte sih verminderte, stieg die Länge der Staats Eisenbabnen um 38,2 9%.

Aebnli gestalteten sich diese Verbältnisse bei den deutsch- österreichischen Eisenbabnen, bezügli welcher in den obigen drei Iahren folgende Veränderungen eintraten. Es betrug bei den deuts{- ôstecreihishen Eisenbahnen Kilometer :

am Scluß der Iabre

t Gz ? B die-Age S 1883 1884 1885 der Staats- und für Rechnung des Staats 16282 35420 3542,0

etriebe Da,

Privateifenbahnen unter Staattverwal- O4 412,0 493,1

Privateisenbahnen unter Privatverwal- E. 260000 05662 6060605 zusammen . . 10 329,6 10 510,2 10 685,6 Die Länge der österreicbisch-ungarischen Eisenbahnen überbaupt stellte ih auf Kilometer

Ñ am S{luß der Jahre

1883 1884 1885 Dle... 103296 106102 106806 Galizien, der Bukowina und Dalmatien 17806 25090 2 514,4 Ungarn mit Fiume, sowie Kroatien und

Slawonien mit dem Grenzgebiet . 9 013,8 außerhalb Oesterreih-Ungarns . j 7,8

im Ganzen 20439,1 217332 222216.

Während die Länge sämmtlicher österreihisch-ungarishen Bahnen von 1883 bis 1885 al’c um 8,7% zunahm, war dies bei den deutsch- österreihisden Bahnen allein nur um 3,4% der Fall.

Nah dem „Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich (1887)“ kommen auf den Quadratkilometer: im Deutshen Reich 86,7 Einwohner, in Preußen 81,3 (Ostpreußen 53,0, Westpreußen 99,2, Brandenburg mit Berlin 91,7, Brandenburg obne Berlin 58,8, Pommern 52.0, Posen 59,2, Stlesien 102,0, Sachsen 96,2, Stles- wig-Holstein 61,1, Hannover 56,5, Westfalen 109,1, Hessen-Naffqu 101,5, Rheinland 161,0 und Hobenzollern 58,4), Bayern 71,5, Sachsen 212,2, Württemberg 102,3, Baden 106,2, Hessen 124,5, Mecklenburg- Schwerin 43,2, Sachsen-Weimar 87,3 Medcklenburg-Streliz 33,6, Oldenburg 53,2, Braunschweig 100,9, Sachsen-Meiningen 87,1, Sathsen - Altenburg 122,0, Satsen - Coburg - Gotha 101,6, Anhalt 105,7, Sch{warzburg - Sondershausen 85,4, SHwarz- burg - Rudolstadt 89,1, Waldeck 50,5, Reuß älterer Linie 176,7, MReuß jüngerer Linie 133,9, Schaumburg - Lippe 109,5, Lippe 101,4, Lübecck 227,3, Bremen 64890, Ham- burg 1265,5 und Elsaß-Lothringen 107,8. Unter den deutshen Staaten bat, abgesehen von den Hanseitädten, das Königreih Sachsen die dihteste, das Großherzogthum Medcklenburg-Strelitz die dünnste, unter den preußischen Provinzen Rheinland die dicbteste, Pommern die dünnste Bevölkerung. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ift über dem Durcsnitt in Hamburg, Bremen, Lübeck, Sachsen, Neuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie, Hessen, Sachsen-Altenburg, Scaumburg- Lippe, Elsaß-Lothringen, Baden, Anhalt, Württemberg, Satsen- Coburg-Gotha, Lippe, Braunschweig, Shwarzburg-Rudolstadt, Sawsen- Weimar und Sachsen-Meiningen; unter dem Durchschnitt in: Schwarz- burg-Sonderébausen, Preußen, Bayern, Oldenburg, Waldeck, Mecklen- burg-Schwerin und Mecklenburg-Streligtz.

Land- und Forstwirthschaft.

Die Deutsche Landwirthshafts-Gesellshaft hat bekannt gemacht, daß sie in den Tagen vom 7. bis 11. Zuni 1888 in Breslau eine allgemeine landwirthshaftlihe Aus- stellung veranstalten wird. Die Gesellschaft wird also ihrem Programm, alljährlich eine solche Ausstellung abzuhalten, gemäß, auf

Gebiet.

die Frankfurter Ausstellung von 1887 eine Breslauer Autstellung von