1887 / 196 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Aug 1887 18:00:01 GMT) scan diff

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sandt von luxemburgischen Erzen ist ebenfalls bei unveränderten, fest behaupteten Preisen sehr lebhaft, namentlih gehen große Posten nah Westfalen, wodurch die Lager rasch abnehmen. Graue Minette wird zu 1,85 notirt, gelbe dito zu 2,40. Für Roheisen ist die Marktlage ebenfalls eine durchweg günstige, im Allgemeinen haben die Tee bei lebhafter Nachfrage steigende Tendenz. Erfreulich ist, daß

rifermäßigungen für den Export deutshen Roheisens nah den Niederlanden in ziemli sicherer Aussicht stehen. Für Stahl-Walzdraht ift dieselbe bereits bewilligt und wird wobl in nächster Zeit zur Ein- führung gelangen. Wer die von uns regelmäßig mitgetheilten statistischen Angaben über die belgische Handelsbewegung verfolgt hat, wird ftetige Abnabme des deutsden Roheisenexports dorthin bemerkt haben wäbrend andererseits eine Steigerung der belgischen Einfuhr na den Niederlanden bis fast zum dreifachen Quantum und zwar baupt- sächlih in Folge der günstigen Frachtverhältnisse stattgefunden hat. Es wird also eine Tarifermäßigung deutscherseits dringend geboten sein, tamit deutsdes Robeisen ih das dort verlorene Terrain möglicbst bald wiedererobern fann. In Spiegelecisen hat sich das Geschäft wieder lebhafter entwidelt und namentlich ist vom Autlande her eine rege Nachfrage nach dieser Sorte zu verzeibnen. Auch in Puddel- roheisen ist ein anbaltend reger Verkehr bemerkbar. Durch die flotte Beschäftigung der Walzwerke ist dieses Roheisen sehr begehrt und bält id daber sebr fest im Preise. Gießereiroheisen wird ebenfalls in leßter Zeit lebhafter begehrt, da die Gießereien im Ganzen besser be- schäftigt sind und allmählich zu neuen Anschaffungen übergehen müssen. Aehnliches gilt von Bessemer- und Thomaseisen, wel leßteres nament- li bedeutend flotter abgeht und daher im Preise anzieht. Was die Walzeisenb'ranche anbelangt, sv hat die Beschäftigung der ein- zelnen Industriezweige fast stetig zugenommen. In Stabeisen werden die vom Syndikat festgesetten Preise, welche der stetigen Preissteigerung des Rohecisens zunächst gefolgt sind, meist anstandslos bewilligt. Die Merke sind meist dur ältere Aufträge sowohl in Stab- als in Façen- eisen flott beschäftigt. Ueber Kesselbleche ist dem leßten Bericht nichts Neues hinzuzufügen. In Feinblechen hält die lebhafte Nab- frage an, die Preise behaupten sih und es werden die erhöhten Preise ohne vielen Widerstand von Seiten der Käufer durchgesezt. In Walz- draht ist die Nachfrage sowohl vom Inlande wie auch namentlich vom Auslande her eine regere, die Preise sind fester geworden und es ist gegenüber den heutigen erhöhten Preisen der Stahlknüppel und des Roheisens eine weitere Preissteigerung erforderlih, wenn die Fee lohnend bleiben sollen. Es stehen daher Preiserhöhungen in

uésiht, da die Steigerung der Rohmaterialien dazu drängt. Dazu fommt noch der Umstand, daß die Stahlwerke bis Ende des Jahres fast gänzlich ausverkauft sind und es heute niht mehr, oder do nur zu erheblich erhöhten Preisen möglich ist, sich in Stabl für die genannte Zeit zu decken. In der Waggonfabrikation herrsht augen- dlidlich vollständige Ruhe. In der Lage der Maschinenfabriken und Cisengießereien ist seit dem lcßten Bericht eine wesentliche Aenderung nicht zu verzeichnen.

Die Nr. 33 des „Gewerbeblatts aus Württemberg, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel“ hat folgenden Inhalt: Die nächsten Aussichten für Handel und Industrie Verwendung des Rotb, buchenbolzes in der Möbel- tishlerei. Verschiedene Mittheilungen. Literarishe Erscheinungen. Frequenz der Sammlungen der K. Centralftelle. Reichs-Patente von Erfindern aus Württemberg. (Patent-Anmeldungen.) Nr. 34: Ueber Körperzeichnen in der Scbule. Die nächsten Aussichten für Handel und Industrie (Schluß). Verschiedgne Mittheilungen. Entscheidungen des Reichsgerichts. Neues im Landes-Gewerbe- Museum. Literarishe Erscheinungen. Ankündigung.

Die „New-Yorker Hd1s.-Ztg.“ schreibt unter dem 12. d. M.: Die alarmirenden Nachrichten, welche in den ersten Tagen dieser Woce betreffs der Maisernte aus dem Westen eingetroffen, haben sich als in hohem Grade übertrieben crwiesen. Konservative Scâätßungen stimmen jeßt dahin überein, daß die diesjährige Maisernte in den Vereinigten Staaten einen Ertrag von mindestens 1500 Mill. Bushels, wahr\scheinlih aber einen solchen von 1800—1700 Mill. lie- fern wird. Hafer wird wahrscheinlich etwas weniger als cine Durchschnitts-Ernte ergeben, Gerste einen befriedigenden Ertrag. Heu kat im Westen durch die Dürre stark gelitten, ebenso Kartoffeln. Für die Obsternte werden die Aussichten als sehr ungünstige hin- gestellt. Sehr gut steht es mit Baumwolle. Taback, foviel davon gebaut, steht in den „seed leaf“-Distrikten sehr gut, im Westen Hingegen {lecht. Mögen nun guch in einigen Theilen des Landes, in Folge gertngerer Ernte-Ergebnisse als man sih versprochen hatte, die Auspizien für ein ausnahmêweise gutes Herbstgeshäft sih er- beblich vermindert haben, so ist und bleibt die Simmung im Großen und Ganzen dennoch eine zuversichtlihe. Fast alle Pee der Industrie sind reichlich beschäftigt, zum Theil mit

rères auf längere Zeit hinaus versehen und mit wenigen Ausnahmen berrscht gutes Einverständniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitern. Die Goldverschiffungen aus Europa nach hier baben jeßt in größerem Umfang begonnen. Der heute hier cingetroffene Dampfer „Eider“ bat 865 000 Doll. Gold gebracht.

Frankfurt a. M., 22. August. (W. T. B.) In der heute stattgebabten außerordentlichen Generalversammlung der Lothringer Eisenwerke wurde beschlossen, 2821 Stück neue Prioritätsaktien Litt. A. à 1000 Æ auszugeben, ferner gegen eine Nachzablung von 100 4 per Aktie die Aktien in Prioritätsaktien Litt. B. umzu- wandeln, falls bis zum 22. September 4000 Aktien nachgezahlt sind und \chließlich die nicht nachzahlenden Aktien auf die Hälfte zu reduziren. 2

Die Zusammenkunft der hessishen Brennercibesißer ist auf den 29. August verlegt.

Nürnbera, 20, August. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held ) Die starken Regengüsse dieser Woche haben die Ernteaussichten an vielen Orten gebessert. Namentlich in Bavern waren die Nieder- {läge von großem Einfluß und kamen noch gerade rechtzeitig. Im Laufe der nähsten Woce wird allgemein mit der Pflüccke begonnen werden. Es kommen jeut bereits täglich 30—40 fleine Ballen neuer Waare aus Württemberg, Baden und der Hallertau hier an, dagegen haben die Steiermärker Zusendungen fast ganz aufgehört. Die Preise sind seit meinem Bericht vom 16. d. M. wiederum etwas gefallen, es fosten heute beste Württemberger 125—135 A, Hallertauer 115 bis 125 M, Steierisbe, je nah Qualität 100—125 #, Badische und nicht ganz s{ône Württemberger und Hallertauer mußten {on zu 95—100 M abgegeben werden. Die Frage nah Frühhopfen bleibt immer noch eine sehr mäßige, wenn sie auch ein klein wenig besser wie zu Beginn der Woche ist. Für 1886er hat das Interesse auf- gehört; verkauft wurden im Laufe der leßten 4 Tage ca. 140 Ballen zu gedrückten Preisen.

Leipzig, 22, August. (W. T. B) Heute hier versammelte 120 Spiritusbrenner sprachen einstimmig ihren Beitritt zur Aktiengesellschaft für Spiritusverwerthung aus.

Antwerpen, 22. August. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten wurden 2950 B. Sydney-Wolle, davon 2598 B. verkauft, 1879 B. Portphilip - Wolle, wovon 1576 B. verkauft und 100 B. Adelaide-Wolle angeboten und verkauft. Es wurden mittlere Preise der L Ln Londoner Wollauktion bezahlt.

las8gow, 22. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 14200 Tons gegen 6500 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

_Bradford, 22. August. (W. T. B.) Wolle fester, un-

verändert, Exportgarne besser, Stoffe ruhig.

Submissionen im Auslande.

Belgien.

1) Nächstens. Börse zu Brüssel, Lieferung im Jahre 1888 von 100 060 eihenen Schwellen von 2,60 m Länge ür die Verwaltung der Staatécisenbahnen Näheres beim Ingenieur en chef Direktor Goffin, rue Latérale Nr. 2 zu Brüssel und bei der Commission de réception des fers et bois, rue d’Italie Nr. 38 zu JIrelles.

2) Nächstens. Börse zu Brüssel. Erweiterung einer Werkstätte tes Éisenbahn-Arsenals zu Luttre. Veranschlag 58282 Fr. Vor-

läufige Kaution 2300 Fr. Näheres beim Architekten De Blieck, rue de Brabant No 3 zu Brüssel. Ï .

3) Nächstens. Wartesaal 1. Klasse der Station Charleroi. Bau eines Postgebäudes mit Wohnung zu Charleroi. Voranschlag 113 619 Fr. Vorläufige Kaution 5500 Fr. Näheres wird noch ver-

öffentliht werden. : Ftalien.

1) 5. September. Präfektur in Ravenna: Material für 98 Weichen und Schienen-Kreuzungen mit verlegbaren Herzstücken in Stabl; Tangente 0,10, ökonomisher Typus Nr. 1; ferner 3 recht- winklige Interfektionen. Alles für die Stationen auf den Strecken Bastia—Alfonsine und Alfonsine— Ravenna. Voranschlag 45 485 Lire,

in Auésicht stehend: ; j L

9) eine große, mit Dampfkraft bewegliche Drebscheibe für das Depot in Turin P. N.- i

3) eine große Drehjscheibe für die Station Rom-Termini,

4) Sthienen und Weichen für die Station Mailand, Porta- Ficinese. Voranschlag 48 000 Lire, L bei der Direktion der sizilischen Eisenbahnen.

5) Ausbau der Strecke Magazzolo—Caltabelotta, Linie Castel- vetrano—Porto Empedocle, 9000 m, darunter 2802,90 m in großen fostspieligen Kunstbauten, nämlih: eine \chwierige Tunnel- baute von 2495 m dur Lehmboden bei Piz2no-Spadaro, ferner 3 Viadukte über Einschnitte bei Greco, Morto und Conduto, endlich eine Brücke über den Verdura- Fluß. Voranschlag 7 706 756 Lire. Die Kosten der ganzen Strecke einschließli des rollenden Materials werden auf 11 387 662 Lire veranschlagt.

6) Ebendort. Ausbau der Strecke Caltabelotta—Sciacca. Voranschlag 9 471 822 Lire, wovon 151 352 Lire auf rollendes Material. ,

Schweden.

30. November. Stockholm. Königliches Ober-Intendanten-Amt (Kongl. Öfver-intendents-embeted). Preiskonfurrenz für Vorshlags- zeihnungen zum Bau eines neuen Theaters in Stockholm. Zwei its von 1500 und 1000 Kronen fowie 1500 Kronen zur Belohnung anderer verdienstlicher Pläne. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs: Anstalten.

Hamburg, 22. August. (W. T. B) Der Postdampfer „Holsatia“ der Hamburg-Amerikanischen Padetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.

Hamburg, 23. August. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg-Amerikaniscen Patdetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von New-York kommend, heute früh 8 Uhr auf der Elbe eingetroffen. /

London, 22. August. (W. T. B.) Der Union- Dampfer „Roman* ist heute auf der Heimreise in Southampton angekommen.

Sanitäts8wesen und Quarantänewesen.

Cypern.

Dur Verfügung der Lokalregierung der Insel Cypern if über Provenienzen aus Sizilien und der Südküste von Calabrien, zwischen Pizzo bis Cotrone, eine zehntägige Quarantäne verhängt worden.

Griechenland.

Die Seitens ter Königlih griehischen Regierung über die Provenienzen aus Brindisi verhängte fünftägige Beobachtungs- quarantäne (.R.-A.* Nr. 194 vom 20. August 1887) muß in der Quarantänestation Vido (Corfu) beziehungsweise in einem derjenigen Ara Häfen, in welchen sich Sanitätsbehörden befinden, abge- jalten werden.

Tunis. Dur Ministerialbes{luß vom 12. August 1887 ift die gegen rovenienzen aus Sizilien und Pantellaria bestehende achttägige Quarantäne auf sämmtliche Häfen des italienishen Festlandes und Sardiniens ausgedehnt worden.

Berlin, 23. August 1887.

Auf der diesjährigen Akademischen Kunstausstellung ist es insbesondere die sogenannte imprefsionistishe Malerei, welche für ihre Bestrebungen Propaganda macht und die Aufmerksamkeit der Kunstliebhaber auf sch lenkt. Als ein beachtenswerther Versuch auf diesem Gebiet sei gleih das Skarbina’she Bild „Aufbruch zur Arbeit * angeführt, welches die Eigenarten der neuen Schule deutli veran- \chauliht. Ob der begabte Maler sih mit diesem Werk viel Freunde erwerben wird, ersheint zweifelhaft ; abgesehen von einigen vershwin- denden Vorzügen in der Zeichnung ist an diesem grauen, überdies für den einfahen Stoff viel zu groß gehaltenen Gemälde nur die große Nachahmungskunst des Künstlers anzuerkennen. Besser gefallen dürfte das kleinere Bild desselben Malers, eine Küche in einem bretonischen Gasthof, wo er seine Freude an den Farben zur Befriedigung seiner Liebhaber in günstigerem Licht zeigt.

Phil. Franck's Kinderprozession ist der beste Beweis dafür, wohin ein verirrter Geshmack führt. Die impressionistishe Malerei dient hier wieder dazu, das an und für sich Anmuthige häßlich zu machen. Diese groben Gesicter der Dorffinder mögen naturwahr sein, ge- \chmückt mit dem Festpuy einer heiligen Handlung sehen sie doppelt widerwärtig aus. Daß das Kolorit wieder ashgrau ist, braucht bei derartigen Malereien wohl nicht noch besonders tadelnd erwähnt zu werden.

Paul Borgmann malte einen Auswandererzug in charakteristishen Gruppen; das fkreidige Kolorit zeigt seinen Nachtheil namentli in den Gesichtern der Personen, welche skizzenhaft behandelt erscheinen.

Leopold Graf von Kalckreuth zeigt in seinem Kinderreigen einen 10 aaa welchen man an seinen sonstigen Werken nicht ge- wohnt ift.

Paul Weimar hat einen an und für sh gefälligen Stoff ein gefälliger alter Ebemann fädelt sciner Frau die Nadel ein in so abshreckenden Farben und mit so gesuht sonderbarer Umgebung ge- malt, daß man eine rechte Freude niht daran haben kann.

Fritz von Uhde's Art zu malen und einen biblishen Stoff modernen Verhältnissen anzupassen, ist hinlänglich bekannt Auf seinem Gemälde der „Bergpredigt" muß der Ausdruck der Jnnigkeit, der Gläubigkeit anerkannt werden, welchen der Künstler den Gesihtern der dem Heiland lausbenden Frauen zu geben verstand. Shwerlih werden mit der von Uhde geschaffenen Gestalt des Erlösers, noch weniger aber mit dem Kolorit, welches der Maler in seinen Gemälden liebt, viele von den Zuschauern einverstanden sein. j i

Viel zu aroß und gleichfalls von häßlih kreidigem Kolorit ist Santoro’s „Das täglihe Brod.“ s

Habermann's „Krankenbesuch" is eines jener Gemälde, welche selbst bei minder guter Ausführung niemals ihren Eindruck verfehlen würden ; der Gedanke, sie zu shaffen, ist einem warmempfindenden Gemüth entsprungen, und das eben wird diesem Bilde die Sympathie der meisten Zuschauer, welche die öde Nüchternheit der realistischen Richtung verabsheuen, erwerben. Habermann hat es verstanden, in seinem Gemälde Idealismus der Handlung und Naturaliëmus der Ausführung zu verbinden; er zeigt, daß die impressionistishe Malerei keineswegs nur zur Darstellung abstoßender Scenen dienen muß, sondern sehr wohl Scöpfungen hervorzubringen vermag, welche den bislang ae vowaadid Anschauungen über Wesen und Wollen der Kunst ent-

prechen.

Unter dem geradezu abshreckenden Kolorit leidet das Interesse, welches Carl Jacoby’s „Wittwer“ bei weniger übertrieben realistischer Zeichnung erwecken würde. Der Vorwurf, daß die Impressionisten zu wenig Gewicht auf die Pbysiognomie legen oder doch dem Ausdruck derselben dur die todte Farbe schaden, trifft auch H. Laasner's „Streit beim Kartenspiel*, desgleihen F. Mazo's: „Begräbniß einer

alten Frau in Catalonien“. Das in hellem Licht mit feinem Farben- sinn gemalte Bild Friedrich Stabl's „Am Swluß der Saison“ ver- räth in der Zeihnung und Charakteristik der Figuren Geist und feine Beobachtungsgabe.

Die Geshmacklosigkeit und die Farbenunshönheit der neuen Squle in ihren Auswücsen bekundet H. Neubaus in seinem „Ave Maria“ ; die Größe des Biltes dient dazu, die abschreckende Nüchtern- heit in verstärktem Maße dem Zuschauer zu Gemüth zu führen. In dem „Besuch" von Josef Gisela ist diese Helligkeit im Zimmer, das Fehlen fast jeden Hintergrundes und Schattens unnatürli.

Von sonstigen Genrebildern, welche niht der impressionistishen Schule angehören, seien hier noch einige erwähnt. Von überaus großer Feinheit und trefliher Ausführung sind Carl Seiler's „Ver- trag von Haag“ und „Episode aus der Verhaftung Voltaire's in Frankfurt am Main“ ; meisterhaft hat der Künstler es verstanden, E Eigenart der damaligen Verhältnisse im Bilde zu vergegen- wärtigen.

ine hübshe Szene aus der vaterländishen Geschichte bietet uns L. Herting in seinem Gemälde „Anna Stegen, die Heldin von Lüne- burg“, jenes patriotishe Mädchen feiernd, das den Vertheidigern der Stadt im Kampf gegen die Franzosen 1813 Munition zutrug. Die

Figur der Heldin ist am Besten gelungen; in ihrem Gesicht ist freilih von der Aufregung des Augenblicks wenig zu merken.

Friedrich Kallmorgen verbindet in seinen drei Gemälden: „Der Feuerreiter“, „Der blinde Musikant“ und „Der Geschirrmarkt“ Genre und Landschaft in harmonischer Weise; bedauerlicherweise ist auf dem erst- und leßtgenannten Bild auf den Ausdruck der Physiognomien wenig Ge- wit gelegt, wie überhaupt eine sorgfältige Behandlung des Figürlichen die Vorzüge der Kallmorgen’schen Malweise in ein noch vortheilhafteres Licht gestellt hätte. Von vornehmem Kolorit und feiner Charak- teristik sind A. Holmberg's „Alte Freunde“, eine treffliche Leistung.

A. Heydeck behandelt in seinem Bild: „Königin Luise auf der E von Königsberg nach Memel 1807“ ein Motiv aus der vater-

ändishen Geschichte, dem niemand seine Sympathie versagen wird. Saubere Ausführung der Figuren und treulihe Wiedergabe der \{chwermüthigen landshaftlihen Szenerie sind Vorzüge des Bildes ; nur wünschte man, der Maler hätte das Hauptinterefse mehr auf die Person der Königin zusammenfafsen sollen: s vershwindet in der gebotenen Ausführung.

H. Prell lieferte ein eigenartiges Idyll, betitelt „Herbst“; man fönnte glauben, ein Shakespeare’ sches Liebesfonett bâtte ihm den Vor- wurf zu dem Bilde geliefert ; die Farbengebung ift etwas stumpf.

Rudolf Hellgreve führt uns eine Scene aus dem afrikanischen Forscherleben vor: Neger tragen Reisende über einen Fluß; das Bild interessirt mehr durch den Verwurf, als durch die Art der Ausführung.

__ Paul Hödter ift mit ciner kleinen Holländerin erschienen, einer frischen kleinen Person, die sich in ihrer Nationaltracht drollig genug auênimmt; weniger freundlich \chaut die chwarze Kate drein, welche sie auf dem Arm trägt; in Farbe und Zeichnung ist das Bild ent- schieden tüchtig. e

Paula Monjé scheint eine Freundin dunkler Farben zu sein, solhe wendet sie wenigstens in ihrem „Mädchen vor dem Kamin“ an, einer gefälligen Leistung.

_ Papperitß hat ein ansprehendes Genrebild im niederländischen Geshmack ausgestellt.

Hugo Oehmichen bietet mit seinem jungen Ehepaar ein recht an- sprechendes, hübsch ausgefübrtes Bild.

A. Weiß vermag mit seiner Nymphe kein Interesse zu erregen ; die Art, wie sie den todten Orpheus am Kinn faßt, hat zudem etwas Spaßhaftes an si. /

C. von Iwonski hat in seinem „Kaiserrennen in Scheitnig“ einen \chwierigen Vorwurf gewählt. Es kam hier darauf an, eine große Zahl von Personen, unter denen eine Reihe Porträtfiguren ift, so zu vertheilen, daß sie niht durch Wiederholungen in den Stellungen und Gruppen das Auge ermüdeten. Ganz hat der Künstler die nahe- liegenden Fehler nit vermieden, namentli mißfällt es, daß fast alle Lun en face gemalt sind und nah einer Richtung sehen. Bei aller

nerkennung für den angewandten Flei kann man sich desEindrucks nicht er- wehren, als sehe man eine kfolorirte Momentmassenphotographie vor sich. Zune Charakterstudiea zeigen Vinc. St. Lerche's „Politisirende Spießbürger“; das etwas dunkle Kolorit thut der Wirksamkeit der N feinen Abbruh. Jean Lulvès malt mit prächtigen lasirten

arben, Kostüme und Draperien sind trefflich behandelt, die Gesichter könnten eine N Vertiefung vertragen. Stimmungsvoll, dem Stoff na, und tüchtig in der Zeichnung sind Chr. Mali's „Abendglocke“.

H. Oebmichen's „Klarinettenbläser“ ist dem Vorwurf, Kolorit und der Zeichnung nach eine überaus ansprechende Leistung. Caesar Philipp steht in der Behandlung des Marmors auf seinem Gemälde: „Nach dem Bade“ Alma-Tadema wenig nach; nit so gut ist das A. Tschautsch in seinem „Griechischen Mädchen“ gelungen, der Marmor sieht hier aus wie mit Oelfarbe angestrichener Sandstein. Karl Stockmeyer erregt mit seinem Bilde „Königin! deinen Herrn“ weder durch den sonderbaren Vorwurf noch durch die Ausführung Interesse.

Oswald Achenbah bietet in der mit bekannter Vortrefflihkeit ausgeführten Landschaft (Begräbnißplay auf Ischia) eine geschickt it Staffage, welche trefflich in die farbensatte Umgebung

ineinpaßt.

Konventionell in Entwurf und Zeichnung erscheint H. Behmer's: „Christus heilt den Kranken“ ; die Charafteristik der Gesichter ist mangelhaft. Für Adolf Bot's fleißige Arbeit hätte sich auch wobl ein erfreuliherer Stoff finden lassen als der im „Gestörten Früh- \choppen“ gewählte, bei dem ein eigentliher Humor niht zum Aus- druck kommt. Max Doetshy's: „Berliner Rathhaus am Abend des Sedanfestes“ ist eine hocherfreulihe Leistung. Der im rothen Feuer glühende Thurm, die dunkel erscheinende, nur von wenigen Laternen und Lampions erhellte Straße bieten prächtige Beleuchtungseffekte, welche der Künstler mit anerkennens- werther Technik malerisch verwendet hat. Sauber in Zeichnung und Kolorit sind P. Ehrentraut's drei Bilder: „Unterhaltendes Buch“, „Beim Spiel“ und „In Gedanken“. Friedrich Friedländer, dessen Inbalidenbilder bereits in der Jubiläums-Ausstelllung beifällige Auf- nahme gefunden, ist wiederum mit einem die bekannten Vorzüge auf- weisenden Bilde „Die Geburtstagsfeier“ vertreten. Caspar Augustin Geiger's „Verehrung des Dionyfos* leitet, troy der tüchtigen Kom- position, an der todten Farbengebung..

Kroll's Theater. Frl. Jenny Broch wiederholt morgen (Mittwoch) die „Lucia“, welche bei dem Publikum und der Kritik großen Beifall gefunden hat. Das Gastspiel der ausgezeichneten Sängerin umfaßt nur noch wenige Abende. Bei der Borstellung von „Norma“ am leßten Sonntag war das Haus ausverkauft. Die Hauptdarstellerinnen Fr. Baumann-Triloff und Frl. Kepòs erhielten so reihen Beifall, daß eine Wiederholung diefer Vorstellung will» fommen sein dürfte. Hr. Gorski, der neue Tenorist, welcher als Octavio im „Don Juan“ mit so außerordentlihem Ersolg debütirte, singt am Donnerstag den „Stradella“.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Oruck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

und die Juhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeige (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesell\ en) für die Woche vom 15. bis 20. August 1887.

Berlin:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

V 196. Berlin, Dienstag, den 23. August

1887

e

Deutsches Reich.

Nachweisung der Bestände an Zucker in Zuckerfabriken, Raffinerien und amtlichen Niederlagen im deutschen Zollgebiet am 31. Juli 1887.

11. Raffinirte und | Mario iter I. Robzucker und Farine. Konsumzucker au8lándis her ; (mit Ausfluß der Farine). : Zutcker. i 1) Rohzuck 1) Zuder 5 1) Rob- | 2) Raffi- Bezeichnung ) Rohzuer. j der böhsten | 2) Sonstige A S j Vergütungéklasse| raffinirte und zucker Zuer der | G SoA | p Bus O | Aosumingker, a tri stes | © E | des Gesetzes vom | zur zweiten : : Lagerstätten 1). d) E | produkte | 9) Farine. / 16 T Sun 1886, Vergütungsklafse| Zollsaßz E und | vom | (Spalte 2,| einsGließlih der | nah Art. 1 §. 2c} on 24.4 Zollsag zweites | dritten | 3, 4). | vom Bundesrath | des Gefeßes vom 7 von 20 C Produft | Produkt ñ dieser Klasse | 1. A 18386 sür | für 1 Æ ; E ita 100 kg. | 100 kg. 1, 2. | d. | 4. | D. 6. T. 8. 9. Mengen von 100 kg netto. 1) Rübenzuckerfabriken . 195 715] 48207| 10700| 254622 47210 | 17 141 E 9) Zuckerraffinerien und Melasse- | | | Entzuckerungsanstalten ohne Rüben- | | verarbeitung . . . . .. . «+ | 143374 6118 12616 162108 243581 | 61 930 darunter ausländisher Zuer . 365 l H 365 S | —_ S Summe 1 und 2 339089 54325) 23316 416730 290791 |! 79 071 darunter ausländisher Zuer . 365 l 365 | 3) Oeffentliche Niederlagen für unver- | | j E E : zollte Gegenstände . . . «. . - 6451 _Y 2008) 84599) 135705 3 4 379 7332 4) Privattransitläger unter amtlihem | | | | / E i MitversSluß E 20H 347) 112 045}8) 32278 9 5 422 350 1753 Summe 3 und 4 118 462' _— | 2042 120 504 45853 | 5 425 4 729 9 US5 Summe L bis 4 . |) 1 ol 51 820/10) 25 39811) 537 234/12) 336644 |y 84496 L 29 9 085 darunter ausländis&er Zucker . 365 _— | _365 | R E Dagegen Bestand am 31. Juli 1886 | 1195 647 57 280 37 290 1 290 217 259431 | 65 304 933 63 732 darunter ausländischer Zuter 279 S 279 |

1) Zahl der betheiligten Rübenzuerfabriken : 191; Raffinerien und Melasse-Entzukerungsanstalten:: 49: öoffentlihen Niederlagen :

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Gemeinde-Zeitung. (Verlag von P. Stankie- wicz, Berlin 8W.) Nr. 34. Inhalt: Zur Wohnungéêfrage (Forts.) Erhebungen der teutsden Reichsregierung über zu erlassende Maßnabmen gegen die Trunksuht. Ergebnisse der Erbebung über die Beschäftigung gewerblicher Arbeiter an Sonn- und Festtagen im Deutschen Nei. Erhebungen über die Verhältniffe der Adjazenten- Fischerei. Ueber die Trennung von Schul- und Kirdenamt. Mitwirkung der Schule (um Schutze nützlicher Vögel. Bebördliche Verfügung, betr. die Zübtigung der Schulkinder. Kreisversicberung von Séweinen gegen Trichinen und Finnen. Vorgehen der König- li säbsishen Behörden gegen die Trunksuht. Ergebnisse der Unterrichtsstatistik für Bayern. Statistisle Uebersiht über die Gefangenenarbeit in den Strafgnstalten Bayerns. Ueber die Verwaltungskosten der Berufsgenofsenshaften. Arbeitsforderung für tie Naturalverpflegungéstationen. Zum Hausire bandel. Ueber die geschütteste Lage der Wohnungen. Ueber den Wasserverbrauchß in den größeren deutschen Städten. Verein zur Besierung entlassener Strafgefangener in Berlin. Polizeiliches Verbot der Ankündigungen von Geheimmitteln zu Berlin. Rege- lung der Schulgelderbeträge zu Hamburg. Polizeiverordnung, betr. die Beleubtung der Räume während der Dunkelbeit zu Stettin. Orts Straßenkau-Statut und Markt-Standplaß-Verordnung zu Brom-

berg. Staatswis!enschaftliche Literatur. Beilagen: _ Deutscher Gemeinde- Anzeiger und Schul-Anzeiger Nr. 34. Vrtksce?eße.

Die landwirthschaftlichen Versuchs - Stationen. Heft 4. (Berlin, Paul Parev.) Inkbalt : Versuche zur Entscheidung der Frage, ob salpetersaure Salze für die Eatwikelung unserer land- wirtbscaftliden Kulturgewäse unentbebrlid sind oder nicht, aus- geführt an der Reichélandbauschule zu Wageningen (Niederlande). Von Dr. Otto Pitsh, später unter Mitwirkung des Chemikers van Lockeren Campagne, Assistenten (3 Abbildungen) (Schluß). Ueber die Bestimmung des Ammoniaks im Boden nach der Methode Knov- Wolf. (Antwort auf die „Bemerkungen“ von W. Knop zu meiner Abhandlung Bd. 32 dieser Zeitschrift.) Von Dr. Anton Vaumann, Privatdocent an der Universität München. Beschädigung von Garten- und Feldgewädsen durch Hüttenrauh. Von Dr. E. Frie, Assistent der landw. Versubs-Station Münster in Westfalen. Avena elatior, eine tebnisde Schwierigkeit. Aus der „Dansk Frökon-

| trol“ mitgetheilt von E. Mölier- Holst. Ueber denselben Gegenstand.

98; Privattransitläger: 31; 2) Darunter Zucker, welher mit der Maßgabe niedergelegt ift, daß bei seiner Entnahme in den freien Verkehr |

der Eingangszoll dafür zu entrihten ist: 8; 3) 651; 4) 3; s) 17 370; è) 34; 7) 17 404; §8) 7182 13) 1559 (100 kg).

: 9) 1556; 10) 42; 11) 17 412; 12) 7833; |

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Von Prof. Dr. F. Nobbe. Naturforscerversammlung 1887. Preisfrage über den Nachweis von Butterfälshung. Preis - Aus- ichreiben. Ueber die Bedeutung des Atparagins für die thieris {c Ernährung. Von Dr. H. Weiske. Beiträge zur Kenntniß des Kjeldahl'’ihen Stickstoff-Bestimmungs-Verfahrens. Von Dr. F. W,

Dafert. (4 Abbildungen.) E E Für die SchHreibstube. (Schmidt, Berlin C., Neue Friedric-

Berlin, im August 1887. I r S0 D1 erlt Reue Friedr tFovli +{0tistiihea | straße 39.) 3. Jahrgang. Nr. 2 Inhalt : Vorträge über Sas S Amt. | deutsche Literaturge\chite. Fadfrage. Büchertish. Ver- Jn Vertretung: | mistes. Rerein8nahrihten. Aufgaben. Briefkasten. von Scheel. | Inserate. 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sahen. 0 6. Berufs-Genoffenschaften. i / : 92, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 9 {f Wocen-Ausweise der deutsGen Zettelbanken. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. ; c c Î 2 2, Verschiedene Bekanntmachungen. 4. Verloosung, Zinszablung 2c. von öffentlichen Papieren. 9. Theater-Anzeigen. l In der Börsen-Beilage. 5. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 10, Familien-Nachrichten. | —- S of 25621 Oeffentliche Laduug. Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- | [25546] e - S L) Steckbriefe [ g Paul Carl Scholz, zuleßt in Dortmund ermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Se- In der Zwangsrollstreckungsfache des Dachdecker- und Untersuchungs - Sachen. wohnhaft gewesen, boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger | meisters Rovert Thôde hieselbst, wider i : wird beschuldigt, widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu maden, 1) Die Wittwe des ‘ias Markworth, geb. VBues, zu Yegersleven,

[25588] Steckbriess-Ericdigung.

Diebstahls in den Akten I. 11. B. 614. 82 unter | biet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen | im Range zurücktreten. a E vai 10D. erlassene GSIeddrel wirs Alter ch außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten 1

Berlin, den 20. August 1887. zu haben,

Staatsanwaltschaft

é cieß 8, bei dem Königlichen Landgericht T. geseßbuch

Derselbe wird auf Bezug ( den 16. Dezember 1887, Vormittags 9 Uhr, | Stelle des Grundstücks tritt.

vor die 1I. Strafkammer des Königlichen Landgerichts

[20687] Bekauntmachtüag, zu Dortmund zur Hauptverhandlung geladen.

Der hinter den Müller Paul ALeens _aus S 2 - = - -

Ci e T E rat A E auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeyordnung

Naumburg a. S,., den 18. August 1887. von dem Königlichen Landrath zu Militsch über

Königliches Amtsgericht die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus-

; gestellten Erklärung verurtheilt werden. :

Zugleich ist durch Beschluß der Strafkammer des

Königlichen Landgerichts zu Dortmund vom 1. d. M.

Berlin, den 17. August 1887.

Si als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Ein- widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringiten Der gegen den Gärtner, Carl Horn, geboren am tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der | Gebots nit berücksihtigt werden und bei Vertheilung 2 13, November 1852 zu Prillwiß, Kreis Pyriy, wegen Flotte zu entziehen, obne Erlaubniß das Bundes- | des Kaufgeldes gegen die berücksictigten Ansprüche Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstüds O ) vortd, bj a beanspruchen, werden aufgefordert, vor Súluß3 des 4) die Ebefrau des Bâäcktermeisters Sch{wieicr,

V e 40 Abs. 1 Nr. 1 des Straf- | Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens Vergehen gegen §. 1 1 : s S eigerungstermins di g 1 V b. Harzbur herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag | Beklagte, wegen Forderung, werden die Gläubiger das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die | aufgefordert, ihre Forderungen unker Angabe des

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe | an obengenannter Gerichtsstelle verkündet werden. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

(25620) Hwwangsversieigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im

2) die unvereheliŸte Anna Markw rth zu Braun- \chweig,

3) die Ebefrau des Hausdieners August Meyen- berg, geb. Markwortÿ, dasfelbît,

geb. Markworth, zu SchleweFe b. Harzburg,

Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Neben-

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlage | forderungen binnen ¿wei Wochen bei Vermeidung wird am 17. Oktober 1887, Mittags 1 Uhr, | des Aus] chkusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungêplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 1. Dezember 1887, vor dem unterzeihneten Amtsgerihte anberaumt, wozu die Betbeiligten und der Ersteber hiermit vor- geladen werden. _ Wolfenbüttel, den 19. August 1887,

[25586] c Z E M 4 S 9727 Herz¿oalies AmtSae ibt i iteri if J Vauvel, geboren | auf Grund des §. 140 Str.-G.-B. und des | Grundbute von der Königstadt Band 46 Ar. 2(39 Herzogliches Amtêgeri@t. S A "1 Zuli | §. 326 St.-Pr.-O. das im Deutschen Reiche befind- | auf den Namen def Kausmanns Alexander Konsfi Reinbedck.

1864, ist durch vollstreckbares Urtheil des biefigen | lihe Vermögen des Angeklagten mit Beschlag belegt | zu Berlin eingetragene, Keibelstraße Nr. 42 belegene E

Königlichen Schöffengerihts vom 8. Januar 1887 | worden, was mit dem Bemerken hierdurch öffentlih | Grundstück

wegen Beleidigung zu 10 4 Geldstrafe, eventuell bekannt gemacht wird, daß Verfügungen des-

am 20. Oktober 1887, Vormittags 10 Uhr,

[25591] : , : In der Zwangévollstreckungsfabe des Bürger-

2 Tagen Gefängniß und in die Kosten verurtheilt. | selben über das Vermögen der Staatskasse gegenüber | vor dem unterzeihneten Gericht an Geridtsstelle másters Wendt zu Hasselfelde als Konkursverwalters

S d Nachricht zu B. 396/86 | nichtig sind. E di E / Dortmnnd, den 13. August 1887.

Hannover, den 22. Juli 1857. Königliche Staatsanwaltschaft. Königliches Amtsgericht. Abiheilung IV e. v. Michels.

Saal 40, versteigert werden.

ungen können in der

2) Zwangsvollstreckungen, j 2 Ladung. = 6 : E z | Di l rbeiter Anton Kwiatkowski aus Diedrich3- Aufgebote, Vorladungen u. 9g

walde, Kreis Allenstein, 31 Jahre alt, zu Diedrichs- | [25619] 2 :

walde geboren, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und l Zwangsversteigerung. welchem zur Laft gelegt wird, A E seines Wohnortes und pons n A e Dritlbit uv Band 15 Nr. 597 auf den Namen des Architekten | rungsvermer

i li Ni 1j daselbst und des, ) e E Na aa Ie Daenber 1886 | Karl Schilling, genannt Pollmer, hier, eingetragene, | Forderungen von Kapita Bilder N zu haben, obne den zu diesem Ge- | in der Oderbergerstr. (20) belegene Grundstück ebungen oder Kosten,

werbebetriebe erforderlihen Gewerbeschein zu besißen, | am 17. Oktober 1887, Vormittags 104 Uhr, | termin vor der Aufforderung zur

Uebertretung gegen §8. 1, 18, 26 und 29 des Gesehes, | vor dem unterzeih betr. die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umher- Neue Friedrichstra

Königlichen Amtsgerichts bierselbst auf D OLRE den Ee: 1887, ormitta r, 1 2 vor das Königlihe Schöffengeriht zu Northeim (im | Abschrist des Grundbuchblatts, etwaige Amtsgerichtsgebäude, eine Treppe ho zur Hi verhandlung geladen. Auch bei unent|[chuldigtem

und einer Fläche von 8 a 11 qm zur Grundsteuer | theilung des Kaufgeldes veranlagt. “Setno aus der Steuerrolle, beglaubigte | Ansprüche im Range zurüdcktreten. Abschäßungen

i i schritt E 0a M P DIAREE Slúgel D, part, Zimuer Ll, einge e 1 hie nit | an die Stelle des Grundstücks tritt thei 7 lle Realberehtigten werden ausgesordert, I e Stelle des Grun ritt. Ee N een Aftuar, von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, | Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

c. GerihtssMreiber des Königlichen Amtsgerichts. III.

Berlin, den 11. August 1887.

buche zur Céetreets

nicht verp ag insbesondere derartige Forderungen von Kapital,

Zinsen, wiederkehrenden

z , | und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, | stücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor S(hluß V A Sein sowie besondere Kaufbedingungen können in der | des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver-

iMtsshreiberei, Neue Friedrichstr. 13, Hof, | fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem î : Gerichtgstreibereh eee 17 einget Zuschlag das lp in Bezug auf den Ansp-uh 9) Nr. 2515 ad 899 f 31 „4, lautend aus

Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- | wird am 20. Oktober 1887, Mittags 12 Uhr, Jul Es Beit der Eintragung des Versteigerungs- | an obiger Gerichtsstelle, Saal 40, verkündet werden.

Königliches Amtsgericht I, Abtheilung 53.

Neue Friedrihstraße 13, Hof parterre, Flügel C., | iber das Vermögen des Kaufmanns Robert Bote-

müller daselbst werden die Gläubiger aufgefordert,

L tüd if mit 2910 A Nußungswerth zur | ; D 2 2 E Gebäudesteuer veranlagt, Auézug aus der Steuer | Frpitsl Zinfen, Koften un Nebenforderungen Linen E | rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, | - G S C : etwaige Abschäßungen und andere das Grundstü be- anzumelden. treffende Nahweisungen, sowie besondere Kaufbedin- A D Alarniee 42 d ebenda, | ¡ur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin a

., , l A Age , E e g O ibéegchenden Ane | vor dein unteräeiGneten Amtsgerthie anberaum, O S d0z Betheiligte d Frsteber hiermi

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im | sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Lóraelaben 5% igtiidde und der Sr]teder Grundbuche von den Niederschönhauser Parzellen Grundbuche due Zeit der Eintragung des Versteige-

zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier Zur Erklärung über den Vertbeilungsplan, sowie uf

den 4. Oktober 1887

Blankenburg, den 17. August 1857.

nit hervorging, insbesondere derartige E Ras Na A l Hufen ‘vieverkèbrenden Detog ies Amtsgerit. pätestens im Versteigerungs- Abgabe von Ge- neten Gericht an Gerichtsstelle | boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi- | [95637] ße_ Nr. 13, Doe Flügel C., par- dee Brig, den C O an ziehen vom 3. Juli 1876, wird auf Anordnung: des terre, Saal 36, versteigert werden. Reinertra a s eat N E bet ata A ( D

Das Grundstück ist mit 7 # 50 G E e n “aden die berücksihtigten | am 8. d. M. stattgehabten Brande in Scönkirh

ibbentroPp.

Ausfertigung.

Aufgebot.

Nach glaubhaft gemachten Vorbringen find bei dem

folgende Sparkassabücher der Stadtsparkasa Tirschen-

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grunde | reuth zu Verlust gegangen :

1) Nr. 2373 ad 377 # 98 J, lautend auf Steuerer Johann, Bräuerskinder von Schön- fir, und

D

Steuerer Katharina, Franziska, Josef und Johann, Bräuersfinder von Schönkirch. Antrag des Vormundes dieser Kinder wird daher an die allenfallsigen Inhaber dieser Sparkafse- bücher die Aufforderung erlassen, spätestens in dem Aufgebotstermine, welher auf

gr 4 SPRCT U Ei g -