1930 / 244 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Oct 1930 18:00:01 GMT) scan diff

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RNeichs- und Staatsanzeiger Nr. 244 vom 18, Oktober 1930, S, 2,

Versteuerte und steuerfrei abgelassene Zuckermengen im Monat September 1930.

Z Aut die Erzeugnisse der Spalten 3—8 ck z In den freien Vertehr übergeführter Zucker?) u entfallen an Zukersteuer Steuerfrei abgelassene Zukermengen?) T T Rübenzuckerabläufe, Nübenzuckerabläuf

ck Sek Anderer o vrhns 77 raggga e Noh- Rübensäfte, andere Anderer Nübensäfte, ‘andere 2 5 Landess- fristalli- | Nübenzuckerlöïungen | Stärke- | Fester und Nübenzucker1lösungen | Stärke- | Zusammen : fristallisierter Nübenzuckerlösungen Z 2 | Fi g Nob- | fierter d Mitchungen dieser k Verbrauchs- | und Mischungen dieser ck Nohs- und Mischungen dieser | f S Fans M iS. J Bod Zuer E aiianiile mit einem | ¿udcker- | Stärke- | * zuer Eezrnaneas mis einem M r Spalten z Zuer Erzeugnisse mit einem | S E bezirke zucker „[Ver- Reinbeitsgrad sirup zucker Spalten Reinheitsgrad E D 9 bis 12 [ ¿uer | (Verbrauchs- Reinheitsgrad 4 È |

E von von mehr 3 u. 4 von von mehr i E En von mehr | | 70—95 vH | als 95 vH 70—95 vH | als 9% vH 70—95 vH | als 95 vH FI dz R M dz

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Unterweser. . « «| D ves G G Gas s qud wia _— 26 Würzberg : —- 98 929 32 14 64 -— 1 038 754 201 106 269 | 1039330 | —— ——

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Im September E : 99 1 233 2 9611 3996 | 26 628 4465 | 12 956 607 öl 358 29 385 | 132558 | 13 149908 130666|?) 80566 144 | 349

Davon Auslandszucker 261 5 189 - 2 A 10 | Im September 1929 . | 1054| 1 186 884 5 774 b 025 | 28888 6178 | 12459 332 20 328 36943 | 149 140 | 12665 743 | 1 448 2 062 _— 73 | 190) Davon Auslands8zucker 362 14 844 37 30 E F |

1) Der aus dem Ausland eingeführte versteuerte Zucker i mit nautishen Zahlen naGgewiesen. Die Mengen sind in den darüberstehenden Ziffern mitenthalten. *) Ausgeführte Zuilces

ferner aut öôffentlide Niederlagen und in den Freihafen Hamburg gebrachte Mengen einschließlich Bedarf für deutsche

iffe. ?) Davon für den Freihafen Hamburg 24 796 dz Verbrauchszuer.

Nachrihtlich: Im Betriebsjahr 1929/30 wurden zum inländishen Verbrauch steuerfrei abgelassen: 113 685 dz Verbrau(hszucker zur Bienenfütterung, 22 122 dz Rohzucker und Rohzuckernaderzeu zur Viebfütterung sowie 4631 dz NRübenzucker und 449 dz Stärkezucker zu gewerblihen Zwecken. (Vorläufige Ergebnisse.)

Berlin, den 18. Oktober 1930.

* Statistishes Reichsamt. Wagemann.

Ulla rceGte der Anleiheablösungs\chuld des Landes Mecklenburg- Schwerin. Bei der öffentlichen Ziehung der Auslosungsrehte für das Jahr

1930 wurden gezogen die Nummern: 37 86 154 253 255 341 344 381 392 401 413 415 421 426 453 508 518 525 541 597.

Die gezogenen Nummern gelten für alle Gruppen jedes Wertabschnittes.

Bei der Einlösung werden gezahlt für je 100 NRM Nenn-

wert de Auololtingott. 4 e 000 RM dazu 43 vH Zinsen für 5 Jahre . 112,50 NM abzüglich 10 vH Steuer vom Kapital- E S 1020 zusammen 601,25 NM

Der auszuzahlende Gesamtbetrag wird nah Abzug der Steuer auf volle Reichspfennige nah unten abgerundet.

Die oben aufgeführten Auslosungs|cheine werden am 31. De- zember 1930 gegen Quittung und Einreichung der Auslosungsscheine und eines gleihen Nennbetrags in Schuldverschreibungen der Anleihe- ablösungssculd des Landes Mecklenburg-Schwerin bei der Haupt - staatskasse in Shwerin eingelöst. Die Besizer der ge- nannten Auslosungöscheine werden aufgefordert, Quittung und Wert- papiere rechtzeitig einzureichen.

Schwerin, den 16. Oktober 1930. Mecklenburg-Schwerinsches Finanzministerium. J. A.: Schwaar.

Preußen.

VELLLbvuUu Kg gur Ausführung des Reichsgeseßes über die Herkunftisbezeihnung des Hopfens vom 9, Dezember 1929.

Vom 14. Oktobex 1930.

Auf Grund des § 26 Abs. 2 des Reichsgeseßes über die Herkunftsbezeichnung des Hopfens vom 9. Dezember 1929 (RGBVIl. 1 S. 213) wird folgendes verordnet:

8 1.

Die im Regierungsbezirk Sigmaringen gelegenen Hopfen- anbaugemeinden werden im Einvernehmen mit der Regierung des Landes Württemberg in die württembergishen Hopfenanbau- gebiete einbezogen.

8 2.

Für die im Regierungsbezirk Sigmaringen gelegenen Hopfen- anbaugemeinden finden die von der württembergishen Staats- regierung zur Durchführung der reihsgeseßlihen Bestimmungen erlassenen oder noch zu erlassenden Verordnungen mit der Maß- gabe Anwendung, daß an die Stelle der württembergishen Ober- amter die zuständigen Landräte und an die Stelle des württem- bergishen Wirtschaftsministeriums der Regierungspräsident in Sigmaringen treten. Die württembergischen Vors lea sind vom Regierungspräsidenten in Senn unter Angabe des Tages, mit welchem sie für den Regierungsbezirk Sigmaringen Rechtskraft erlangen, zu veröffentlichen.

8 3.

Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Veröffentlihun in Kraft. 2 E

Berlin, den 14. Oktoberx 1930. Das Preußische Staatsministerium. Braun. Steiger.

Ministerium des Fnnern.-

Das Preußishe Staatsministerium hat mittels Erlasses vom 19., 20., 22. bzw. 26. September 1930 verliehen:

Die Rettungsmedaille am Bande an:

Gustav Frank, Unteroffizier im 2. (Preuß.) Pionier- Bataillon, Stettin, Herbert Donath, Fuhrherr, Berlin-Wilmersdorf, Carl Heinz Kaldewey, Volontär, Nordwalde, Kreis Steinfurt, Heinri Sieteo; Posthelfer, Herne, B h Kopp, kaufm. Lehrling, g m e erner Michaelis, Baugewerks\chüler, Berlin, Gerhard Bielig, Schriftseßer, Berlin.

Die Erinnerungs3medaille für Rettung aus Gefahr an:

Yrans Sievert, Verwaltungsanwärter, Soest,

rtur Hölzer, Polizeioberwachtmeister, Düsseldorf,

Walter Le Mang, Student, Halle a. S.,

Hermann Grundmann, Unterfeldwebel, 2. (Preuß.) Pionier-Bataillon, Stettin,

Bes übner, Matrose, Duisburg-Hamborn, as ; E Maurerlehrling, ohlhausen, Kreis

ersfeld, Heinz Petereit, Kaufmannslehrling, Königsberg, Pr.

Auf Grund des 5 Nr. 4 und § 13 des Geseßes zum Schuße der Republik vom 25. März 1930 (RGBl. I S. 91) verbiete ih das Erscheinen der Wochenzeitung „Der Trommler“ auf die Dauer von 5!/z Monaten, und zwar für die Zeit vom heutigen Tage bis zum 31. März 1931 einschließlich.

Das Verbot umfaßt auch jede angeblich neue Drukschrift, die sih sahlih als die alte darstellt.

Magdeburg, den 16. Oktober 1930.

Der Oberpräsident der Provinz Sachsen.

Dr. Falck.

Nichtamtliches.

Deutscher Reichstag. 3. Sißung vom 16. Oktober 1930. NCPVtLad r

Die Rede des Reichskanzlers Dr. Brüning hat nah dem vorliegenden Stenogramm folgenden Wortlaut:

Meine Damen und Herren! Unter den Zeihhew größter Not tritt der neue Reichstag zusammen. Es ist nicht nur eine Not des deutschen Volkes; sie wird von fast allen Völkern der Welt durch- lebt. Ueberall stockt das Wirtschaftsleben, steigt die Erwerbslosig- beit, sinken die Einkommen. Seit Monaten aber herrscht eine Krise in einem Umfange, wie sie die Welt selten erlebt hat. Wir in Deutschland aber fühlen die Folgen vervielfaht. Die Weltkrise trifft mit besonderer Wucht das deutsche Volk und trifft zusammen mit einer großen seelishen Erregung, die geboren ist aus den Leiden und Enttäuschungen der vergangenen Fahre. (Erregte Zu- rufe von den Kommunisten: Die durch Jhre Politik entstanden ist!) Die Stunde ist ernst, die Not fordert Handeln.

Das hohe Haus wird von der Reichsregierung nit erwarten, daß sie sih mit Erörterungen über die Vergangenheit aufhält. (Lebhafte Zurufe von den Kommunisten.) Die Reich8regierung

hat einen großew Wirtshafts- und Finanzplan aufgestell Ueberwindung der Krise. Die einzelnen Geseßesvorlagen wi

shafts- und Finangzpl=lans, um den die Reichsregierung mit parlamentarishen Mitteln kämpfen wird (lebhafte Zurufe den Kommunisten: Lohnabbau! Artikel 48!), ist die Nichtauf der Notverordnung des Herrn Reichspräsidenten vom 2. d 1930. Mit dieser Notverordnung hat der Herr Reichspräsidet sammen mit der Reichsregierung auf dem im Artikel 8

(lebhafte Zurufe von den Kommunisten) zur Milderung der fi ziellen, wirtschaftlihen und sozialen Notstände getan. Zuvufe von den Kommunisten.) Dieses Gesetgebungswel die Reichsregierung verfassungsmäßig dem neuen Reichstag j leitet; es liegt dem (hohen Hause vor.

Gleichgeitig sind aber Anträge oingegangen, die Notverotd aufzuheben. Die Reichsregierung fordert die Ablehnung di Anträge. Sie steht auf dem Standpunkt, daß eine Beseil der Notverordnung eine unmittelbare Gefahr für ordnungs Zustände in- Reith, Ländern und Gemeinden bedeutet. DutŸ Notverordnung ist eine geordnete Haushaltsführung für da fende Etatsjahr sichergestellt. (Andauernde Zurufe vot Kommunisten. Glocke.) Sie enthält unentbehrliche Vors über die Gemeindefinanzierung und die Länderhaushalte. * Eiinahmequellen sind durch sie ershlossen. Wichtige Tilt Sozialversiherung haben eine Gestaltung erhalten, die eint tung der Sogialversicherung erst möglih macht. Nicht zule}! das Werk der deutshen Osthilfe durch sie in Angriff geno Würde die Notverordnung außer Kraft gesetzt, so sind dit shaftlihen und politishen Schwierigkeiten in Deutschland mehr zu überwinden.

Die Reichsregierung wird sich dem Wunsche niht seßen, die Notverordnung genau so, wie es im Fahre 1904 shah, einem Ausschuß dieses Hauses zu überweisen. Gegel lihe Verbesserungen, die Zweck und Ziel der Verordnung gefährden, hat die Reihsregierung natürlih nihts einzu

Die ungeheure Wirtschaftskrise Hat in fast allen Lände Etatsshäßungen durch die Entwicklung überholt. Keine gierung der Welt vermag für solhe Zeiten absolut sicherte nahmen zu ergreifen. Die Steuern gehen zurück, die Kost! die Arbeitslosen werfen die vorsichtigsten Shähungen übe! Haufen. (Fortgeseßte Zurufe des Abgeordneten Lotgltl Glocke.) Als Zuschuß zur Arbeitslosenversiherung, Ur g fürsorge und zur produktiven Erwerbslosenfürsorge Haushalt für 1930 im Voranschlag 430 Millionen Reichsm0 der verabschiedeten Form 730 Millionen Reihsmark vor. / dem brauchen wir Heute noch 300 Millionen Reichsmar, fl! keinerlei Deckung vorhanden ist. (Zurufe von den Kommi" Die Steuereinnahmen im laufenden Haushaltsjahr sind su im Rückgang begriffen. Der Ausfall wird, soweit er ¿l übersehbar ist, im Taufendén Etatsjahr 450 bis 600 Mil Reichsmark betragen. Bei gleihbleibender Wirtschaftslagt er im nähsten Etatsjahr auf eine Milliarde Reichsmark gi woran Länder und Gemeinden mit etwa 8300 Millionen mark beteiligt sind.

Die Bewältigung solher Schwierigkeiten ist nux n durch außergewöhnliche Maßnahmen. Selbst mit der s? Sparsamkeit und durh die wiederholte Erschließzung !

Steuerquellen lafsen sie sich niht beheben, Auch mit

dem Reichsrat schon in den allernähsten Tagen unterbä werden, Voraussetzung für die Durchführung dieses großen Y

Weimarer Verfassung vorgegeihweten Wege die ersten Sh

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 244 vom 18, Oktober 1930. S, 3,

„nen Fiskali

e e renden Fehlbetrages des laufenden Haushaltsjahres t ihemarkt in Anspruch genommen. t

am vis zu den Wahlen ungewöhnlich flüssige Geldmarkt De

sein Gesicht völtig verändert. Auslandsguthaben

itdem Die i x E ge worden. (Hört, hört!) Zahlreiche Deutsche ‘M mangelnder Staatsgesinnung und Verblendung ihr i À

zaen in Auslandswerten angelegt. (Hört, hört! und leb- ‘Aurufe von den Nationalsozialisten.) Die Verzagtheit und R at dieses Teiles unseres Volkes und die damit ver- E Vertrauenskrise Haben unsere Finanzen auf das O geschädigt (Zurufe von den Nationalsozialisten), uns T iti zurückgeworfen und die Zahl der Arbeitslosen ver- ges diese Veränderungen wäre voraussichtlich der ‘e Geldmarkt in der Lage gewesen, die Mittel herzugeben, z finanziellen Schwierigkeiten des bevorstehenden Winters

Cber. So aber waven wir genötigt, uns an das Ausland wenden. Nach eingehenden Verhandlungen if es den deut-

1 Unterhändlern gelungen, zu befriedigenden Bedingungen ti leberbrückungSredit auf zwei Fahre im Ausland gu er- jen, und zwar nur unter der” einen Voraussetzung, daß die tigung zu seiner Aufnahme und die Vereinbarung zur ung durh Gefeß planmäßig festgelegt werden. Diese Vor- seßung hat in dem dem hohen Hause vorliegenden Geseß- urf ihren Niedershlag gefunden. Jh rihte an Sie, meine nen und Herren, die Aufforderung, dasselbe Vertrauen zur {hen Wirtschaft und zur Regierung zu haben (Lachen und gesehte Zurufe bei den Nationalsozialisten und den Kom- nisten, Glodcke), dasselbe Vertrauen zu haben, das man n jenseits der Grenzen entgegenbringt, und nunmehr au erseits dem Geseßentwurf zuzustimmen. Fast könnte ich versucht sein, mit diesem Appell meine Aus- ingen zu schließen, um dem hohen Hause keine Zeit zur Er- zung dieser ersten vordringlihen Aufgabe wegzunehmen. Aber halte mich für verpflichtet, Jhnen schon in diesem Augen- über die weiteren Pläne der Reichsregierung Aufs{luß zu n, da der Ueberbrückungskredit und seine Tilgung nur einen [ des gesamten Wirtschafts- und Finanzplans der Reichs- ierung darstellt. Die Reichsregierung hat {on im Zusammenhang mit der flöósung des Reichstägs versprochen, dem neuen Reichstag ein fassendes Sanierungsprogramm vorzulegen. Sie is mit erster Energie an diese Arbeit gegangen und hat ihren Plan 0, September dieses Jahres der Oeffentlichkeit unterbreitet. nah der Erledigung dieser zahlreihen Vorlagen durch den ihsrat erneut Gelegenheit gegeben sein wird, sie vor Jhnen, ine Damen und Herren, im einzelnen zu begründen, darf ih heute auf wenige Worte beschränken. Die Grundlinien des Reformplans der Reichsregierung sind volllommen ausgeglihener Haushaltsplan für 1931, Selb- diqmahen der Arbeitslosenversiherung, Sparsamkeit auf n Gebieten, auch an den Gehältern, Vereinfahung des behörd- n Apparates, insbesondere auf dem Gebiete der Steuer- waltung, eine Steuerpolitik, die den Produktionsprozeß nicht rträglih belastet, vielmehr die Kapitalbildung, namentlich bei den kleinen Sparern, fördert, und schließlich die Vor- tung eines endgültigen Finanzausgleihs zwishen Reich, dern und Gemeinden. Dieser endgültige Finanzausgleich soll dern und Gemeinden die Verantwortung, die sie im wesent- en nur noch für die Ausgaben haben, auch für die Einnahmen dergeben. Die Gehalts- und Preispolitik der Reichsregierung verfolgt, é ih mit Nachdruck betonen möchte, in ihrem auf längere Sicht stellten Plan keine dauernde Senkung des Reallohns; sie will ehr das sahlich vielfach nicht gerechtfertigte und daher un- bare deutshe Preisgebäude unter allen Umständen ins Wanken gen. Dieses Ziel ist niht zu erreichen, ohne daß auch eine isse Beweglichkeit in die Gehälter und Löhne gebracht wird rufe von den Kommunisten und Nationalsozialisten), die in {land zu etwa 75 vH, sei es dur Gesey, sei es dur ifverträge, gebunden sind. Die Aufgabe, die deutschen Preise Veltpreislage anzugleichen, ist für unsere wirtschaftlihe Gé- ing so wichtig und dringend, daß sie selbst dann durhgeführt muß, wenn alle Schichten des deutshen Volkes unbequeme tr tragen müssen. (Erneute Zurufe von den Kommunisten.) Vei solchen Maßnahmen bedarf die Reichsregierung vor allem der tatkräftigen Mithilfe der Beamtenschaft. Die Beamten- hat in alter Pflichttreue ihre Kräfte dem Staat zur Ver- ung gestellt. (Wiederholte Zurufe von den Kommunisten.) Vei der besonderen Schickfalsverbundenheit zwischen Beamten Staat ist es nicht zu vermeiden, daß auch die Beamtenschaft trielle Opfer bringt. Die Beamtenschaft wird und muß es ver- n, daß sie nicht unberührt bleiben kann, wenn es gilt, die ierung der Finanzen der gesamten öffentlihen Hand in die fe zu leiten. (Abgeordneter Torgler: Deswegen sechsprozentiger alisabbau bei Gehältern von 180 Reichsmark!) Sie wird 8 Opfer bringen troß dex unverantwortlichen Hege, die sich in lehten Zeit gegen das Berufsbeamtentum breitgemacht hat. o! in der Mitte. Zurufe von den Kommunisten. Ab- neter Moericke: Halunke! Glockte des Präsidenten.) Staat Volk haben ein unbedingtes Fnteresse an der Aufrecht- lung eines pflichttreuen Berufsbamtentums. (Sehr wahr! ker Mitte.) Die Reñierung wird das Jhrige tun, um un- tútfértigte Angriffe von der Beamtenschaft abzuwehren. (Zu- von den Kommunisten. Rufe von den Nationalsozialisten den Deutshnationalen: Preußen!) h Die Reichsregierung nimmt für sich in Anspruch, daß sie sih \6zialer Gesinnung von kêiner ihrer Vorgängerinnen über- ffen läßt. (Lachen bei den Kommunisten und National- Uisten.) Aber Sozialpolitik um ihrer selbst willen ist ein lde im luftleeren Raum. (Sehr richtig! im Zentrum.) Nur \ kann die Sozialpolitik der allgemeinen Wohlfahrt dienen den Hand- und Kopfarbeitern zum Segen gereihen, wenn Uf soliden wirtschaftlihen Verhältnissen fußt. Eine blutleere N Virtschaft und ein gusammengebrochener Staatshaushalt k N mehr in der Lage, die Durchführung noch so ae g itischer Gesehe weiterhin zu gewährleisten. (Sehr wahr! r Mitte, Zurufe von den Kommunisten.)

3mus ist der Lage nicht Herr zu werden. Die ; hat daher zur vorübergehenden Beseitigung des |

Von der Gesundung und Beruhigung unserer politishen und wirtschaftlihen Verhältnisse erwartet die Reichsregierung auhch eine erheblihe Minderung der Arbeitslosigkeit. Sie wird bei Durchführung ihres Wirtschasts- und Finanzplans nichts un- versucht lassen, um möglichst viele Arbeitsfähige in Arbeit zu bringen, und hofft hierbei auf die tatkräftige Mitarbeit dieses hohen Hauses. Solange aber die Arbeitslosigkeit andauert, will die Reichsregierung - unter allen Umständen eine ausreichende Unterstüßung der unfreiwillig Arbeitslosen nah wie vor siher- stellen.

Die Reichsregierung wird den Entwurf eines Arbeitss{huß- gesebes, der bereits dem vorigen Reichstag vorgelegt war, und die mit ihm im Zusammenhang stehenden Entwürfe eines Berg- arbeitsgeseßes und einer Neuregelung der berufsgenossenschaft- lien Unfallverhütung dem Reichstag vorlegen. Der Entwurf eines Tarifvertragsgeseßes geht seiner Vollendung entgegen und wird dem Reichstag hoffentlich bald vorgelegt werden können. Auf dem Gebiet der Sozialversiherung sollen die Jnvaliden- versiherung und die knappschaftlihe Pensionsversicherung gesichert und die Unfallversiherung vervollständigt werden. Die Novelle zur Angestelltenversiherung wird dem Reichstag wieder zugehen.

Die dauernde Erhaltung des Reallohnes der Beamten, An- gestellten und Arbeiter troß geringerer Nominalbezüge is ohne eine allgemeine Selbsikostenminderung in der gesamten deutschen Wirtschaft und einer ihr entsprehenden allgemeinen Preissenkung niht möglih. Eine derartige Preispolitik wird vor allem einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung des weltwirtshaftlihen Gleichgewichts bedeuten, das jeßt durch den Sturz der Rohstoff- preise empfindlih gestört ist. Die deutshe Wirtschaft würde si dann den weltwirtshaftlich gegebenen Bedingungen wieder an- passen. Die Reichsregierung ist davon überzeugt, daß ein reht- zeitiges und opferbereites Zusammenwirken aller beteiligten Wirt- schaftskreise die Gewähr dafür bietet, daß noch größere und schwerere Ershütterungen vermieden werden.

Jhre besondere Ausmerksamkeit hat die Reichsregierung der Frage der Kohlenpreise zugewendet, da diese für die Selbstkosten- basis der gesamten Produktion von grundlegender Bedeutung ist. Zu meiner Befriedigung kann ih feststellen, daß die Ruhrkohlen- industrie in der Erkenntnis dieser volkswirtshaftlihen Zusammen- hänge soeben ihre grundsäßliche Bereitwilligkeit erklärt hat, troß der noh nicht erleihterten Selbstkostenlage mit einer durchs{hnitt- lihen sech8prozentigen Senkung der Kohlenpreise voranzugehen, die am 1. Dezember wirksam werden soll. (Bravo! in der Mitte.) Jch erkenne diesen bedeutsamen Schritt um so mehr an, als die Lage der deutshen Kohlenwirtshaft infolge ihrer mangelnden Elastizität boi Anpassung an die jeweilige Marktlage in der gegenwärtigen Konjunktur besonders s{chwierig ist. Die Reichs- regierung betrahtet es als eine ihrer wichtigsten wirtshafts- politischen Aufgaben, an der Beseitigung der Hemmungen, die dem Anpassungsprozeß der Wirtschaft an die weltwirtschaftlichen Bedingungen und an die heimishe Kaufkraft entgegenstehen, auf

Die Reichsregierung is aber troy aller staatlihen Hilfsmaß- nahmen nur imstande, der fortshreitenden Krise Einhalt zu ge- bieten, wenn ihr der entshlossene Selbstbehauptungswille der Landwirtschaft über alle Not und Verzweiflung hinweg zur Seite steht. Dieser Wille hat bereits in der von der Landwirtschaft selbst eingeleiteten Umstellung der Produktion und der Regelung des Absatzes einen erfreulihen Ausdruck gefunden.

Die Macht der Regierung ist auf dem Gebiete des Kredit- wesens am stärksten beengt. Die Reichsregierung muß bei der be sonderen Anpassung der landwirtshaftlihen Shuldverhältnisse von den Kreditinstituten eine besonders pfleglihe Behandlung der Be- triebe erwarten. (Lachen bei den Kommunisten.)

Die Durchführung des dem lebten Reichstag vorgelegten, auf fünf Jahre abgestellten Osthilfegesetzes ist durh die Reichstags- auflösung verhindert worden. (Lebhafter Widerspruch Hei den Deutshhnationalen.) Fn der Verordnung des Herrn Reichspräsi- denten vom 26. Juli sind die dringlichsten Maßnahmen verordnet; daraufhin haben die Landstellen für einen begrenzten Teil der bes drohten Ostgebiete am 10. September ihre Tätigkeit begonnen. Die Osthilfe wird nach Verabschiedung des Osthilfegeseßes in vollem Umfange durch die Reichsregierung durchgeführt werden. Jhr Wirksamwerden hängt jedoch ausschließlich von der Wieder- gewinnung der landwirtshafüichen Rente ab.

Höchstes Ziel jeder deutshen Fnnen- und Außenpolitik ist die Erringung der nationalen Freiheit (große Unruhe bei den Natio» nalsozialisten und erregte Rufe: Leipziger Urteil!) sowie der moralischen und materiellen Gleichberechtigung Deutschlands. (Erneute große Unruhe bei den Nationalsozialisten. Glocke.)

Der Weg zur Verfolgung dieses Ziels (Abgeordneter Straßer: Mit Herrn Groener befaßt sih kein anständiger Mensch! Glocke des Präsidenten.) Der Weg zur Verfolgung dieses Ziels wird wie bisher der Weg des Friedens sein. Eine Politik der Abenteuer lehnt die Reichsregierung ab. (Bravo! in der Mitte. Zuruf rechts: Und die Tribute?) Warten Sie doch ab! Es geht viel einfacher, wenn Sie ‘abwarten. Seitdem die Sachverständigen im vorigen Jahre den Reparationsbericht ab- geshlossen haben, ist die allgemeine Wirtschaftslage in Deut\schs land und in der Welt von Monat zu Monat shlechter geworden. (Zuruf rechts: Wer hat das vorausgesagt? Abgeordneter Dr. Goebbels: Am Radio habt ihr also gelogen!)

Die Arbeitslosigkeit hat in den wichtigsten Fndustrieländern ein nie geahntes Maß erreiht. Die wesentlichsten Erzeugnisse der Weltwirtschaft haben einen Preis\turz erfahren, wie ihn in diesem Umfange die jeßige Generation noch nicht erlebt hat. (Abg. Dr. Goebbels: Was hat Herr Wirth im Radio gesagt?) Das | Wertverhältnis zwischen Gold und Ware hat sich zuungunsten der Länder verschoben, die internationale Schulden abzutragen haben. Die Verfasser des Neuen Plans haben deutlich erkannt, daß von der Ausdehnung des Welthandels und der Stabilität der inter- mationalen Finanzen die deutshe Fähigkeit, Reparationen zu zahlen, entscheidend abhängt. Sie haben der Bank für Fnter-

das energishste mitzuarbeiten und, falls die notwendige Einsicht niht vorhanden i#t, auch zu Zwangsmaßnahmen zu greifen.

Mit vershärftem Druck lastet die Krise auf der ländlichen Wirtschaft. (Zuruf von den Kommunisten: FJeyt kommen die Großagrarier! Wie Herr Oldenburg {hon s{munzelt! Un- ruhe.) Jn den ärmsten Gebieten, namentlich des Ostens, muß bereits von einer Agrarkatastrophe, von einem völligen Verfall der Landwirtschaft und der mit ihr verbundenen Gewerbe ge- sprohen werden. (Zuruf von den Deutschnationalen und den Nationalsozialisten.) Die Reichsregierung ist sih des ungeheuren Ernstes dieser Lage voll bewußt. Die Ursachen der Agrarnot liegen vor allem in dem internationalen Zusammenbruch der Preise für landwirtschaftlihe Erzeugnisse, die auf dem Weltmarkt durhweg einen noch nie--dagewesenen Tiefstand erreiht haben. (Zuruf vechts: Durch die Handelsverträge!) Durch diese Entwicklung außerhalb unserer Mahhtgrenzen werden uns die bisherigen Mög- lihkeiten für den Absaÿ unserer eigenen überschüssigen Agrar- erzeugnisse versperrt. (Zuruf von den Nationalsozialisten.) Warten Sie doch ein bißchen, Herr Goebbels, vielleiht nehmen Sie son etwas vorweg von dem, was ih sagen will. Dazu treten verschärfend die innerwirtschaftlihen Schwierigkeiten, ins- besondere die Kreditnot, die mangelnde Kaufkraft und die noch unzureihende Organisation des Absayes. Hierzu kommen. der Mangel an Betriebskapital, die hohen Zins- und Steuerlasten, die bei der allgemein vorherrshenden Unrentabilität besonders drückend sind. Die Reichsregierung betrachtet es daher als drin- gendstes Gebot der staatlihen Agrarhilfe, für den Schuß der Landwirtschaft gegen Ueberschwemmungen mit ausländischen Pro- dukten in dem heute möglichen Umfange zu sorgen und diesen Schuy auszubauen.

Daneben is die Reichsregierung gewillt, jeden gangbaren Weg zur innerdeutschen Absaßsiherung zu beshreiten, um einen Mehrverbrauh heimisher Erzeugnisse herbeizuführen. Nah dem Vorbilde des Weizenvermahlungszwangs wird daher die Reichs» regierung dem hohen Hause in aller Kürze entsprehende Geseße vorlegen. Es sind dabei zunächst ein Verwendungszwang für wichtige heimishe Produkte und neue Wege für die Hebung des Roggenverzehrs in Ausficht genommen. Luxuseinfuhren müssen entbehrt werden. {Lebhafte Zustimmung in der Mitte.) Fn den gegenwärtigen Zeiten unerhörter Not muß das deutsche Volk das Brot, das seine eigene Scholle hinreihend wachsen läßt, wieder achten lernen. (Erneute lebhafte Zustimmung. Lachen bei den Kommunisten.) Angesichts der besonderen Notlage des Roggen- und Kartoffelbaues, von deren Behebung die Gesundung des Ostens abhängt, und der mit diesen Betriebszweigen aufs engste verbundenen Shweinemast schreckt die Reichsregierung auch vor außerordentlihen Maßnahmen nicht zurück. Neben dem ver- stärkten Schuß gegenüber dem Auslande sowie der Absabfördevung und Absaßsicherung im eigenen Lande hat sie deshalb auch un- mittelbar marktregulierend, insbesondere durch Magazinierung, eingegriffen. Sie wird diese Notmaßnahme mit allem Nachdruck fortseßen. Jhre Durchführung ist in jeder Beziehung sichergestellt. Die Erhöhung des Brennrehts über den vom Monopolamt bisher in Aus\iht genommenen Say und ein möglihst hoher Bei- mishungszwang für Treibstoffe im Rahmen der bestehenden Vor- schriften sollen neben der Förderung der tehnischen Verarbeitung auf allen Gebieten dem Ernteübershuß der Kartoffeln die Rente

sichern. (Sehr gut! in der Mitte.)

nationalen Zahlungsausgleih unter anderem die Aufgabe gestellt, | an der Ershließzung neuer Absaßgebiete mitzuwirken und so zur Lösung des besonderen deutshen Problems beizutragen. (Zurufe von den Kommunisten.)

Der Internationalen Bank ist mit voller Absicht die Möglich» keit gegeben worden, im Falle wirtschaftlicher Schwierigkeiten rehizeitig Vorbeugungsmaßnahmen von sich aus zu ergreifen und so zur Ueberwindung von Krisen “beizutragen. Vor allem aber haben die Sachverständigen ausgesprochen, daß die Lösung des Reparationsproblems nicht nur eine Aufgabe Deutschlands sei, sondern daß sie im gemeinschaftlihen JFnteresse aller beteiligten Länder liegt und die Zusammenarbeit aller Beteiligten fordert. (Zuruf vechts: Davon haben wir bisher noh nihts gehört! Fragen Sie Frankreih!) Die deutsche Regierung hat sih diesen Stand- punkt restlos zu eigen gemacht. (Zuruf vow den National- sozialisten: Das ist die Befveiungstat, der Befreiungswille!) : Aber sie kann nicht daran vorbeigehen, daß jene Gedankengänge in der Entwicklung, die seither erst stattgefunden hat, keinerlei Widerhall gefunden haben. (Zuruf von dew Nationalsogialisben: Durh Jhre Schuld! Zurufe von den Kommunisten. Glocke.) f

Deutschland, das schon shwere Zeiten politischer, sozialer und wirts{aftlicher Erschütterungen hinter sih hat, ist ohne wirtschaft- lihe und finangielle Reserven in die neue Depression hinein» gegangen. Um so tiefgreifender sind daher in Deutschland die Auswirkungen der weltwirtf{haftlichen Krise. Diese Entwicklung darf keinesfalls dazu führen, daß das deutsche Volk seiner sittlichen und sogialen Lebensgrundlagen beraubt wird. (Lachen bei den Nationalsogialisten. Abgeordneter Dr. Goebbels: Deshalb sigen Sie in Preußen mit der S. P. D. zusammen!) Die unmittelbare Aufgabe des deutshen Volkes ist es, alles in seinen Kräfben Stehende zu tun, um Ordnung im eigenen Hause zu schaffen. (Sehr wahr! im Zentrum und bei der Deutschen Volkspartei. gs Zurufe von den Nationalsozialisten: Weg mit dieser Regierung!) Die Durchsezung des Wirtschafts- und Fäinangplans der Reich8- regierung ist daher au eine elementave Forderung der deutschen Außenpolitik und entscheidend dafür, ob wir infolge der Krise von den Maßnahmen Gebrauch machen, die Deutschland vertragsmäßig zur Abwehr von Gefahr für Wirtschaft und Währung zur Ver- fügung stehen. (Zurufe von den Nationalsozialisten und den

mmunisten. : N Alle T aber, die wie wir den ernsten Willen zum ge- meinsamen Wiederaufbau Europas haben, sollten vor den tieferen Ursachen der leßten Entwicklung in Deutschland niht die Augen vershließen. Seit Jahren leiden weite Kreise des deutschen Volkes unter imme: steigender Not. Unsere junge Generation lebt in voller Ungewißheit über ihre Zukunft. (Lebhafte Zu- stimmung bei den Nationalsozialisten. Zuruf von den Kom- munisten: Die junge Generation streikt in Berlin! Glocke des Präsidenten. Jebt kommt die Poesie.) '

Ueber „Poesie“ verfüge ih niht in gleichem Ausmaße wie Sie, Herr Abgeordneter. Man muß es verstehen, wenn herbe Enttäushung zum Ausdruck kommt über das, was wir troß unserer aufrihtigen Bereitschaft zur Verständigung erfahren haben. Was unser Volk und besonders die Jugend auf das tiefste erregt (Zuruf von den Nationalsozialisten: Das Leipziger Urteil?), ist die Tatsache, daß nah der ersten shweren Enttäushung Mar die Nichtinnehaltung der Wilson-Punkte jeßt niht einmal die Bestimmungen des Versailler Vertrags, die zu unseren Gunsten

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