1908 / 9 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Jan 1908 18:00:01 GMT) scan diff

betriebe der Landwirtschaft, 2. Teil. Maschinentechnishe Uebu und Demonstrationen. Feldmefsen und Nivellieren für orstmeister Kottmeier: Waldbau. Forstliche orstlihe Grkursionen. Gartenbaudirektor Lindemuth:

au. Zoologe Dürigen: Geflügelzucht. Praktikum

flügelzuht. i f 2) Naturwissenschaften.

a. Physik und Meteorologie. Prof. Dr. Börnst Experimentalpbysik, 2. Teil: Licht, Elektrizität. Púysikalishe Uebungen. Privatdozent Dr. Leß ligen Witterungsvorgänge. Meteorologishe Uebungen. in die Klimatologie.

b. Chemie und Technologie. : e blick der organischen Experimentalhemie. Theorie der Gârung Experimenten. Chemische Uebungen. Groyes chemisches Prakt Kleines chemishes Praktikum. Geh. Reg.-R, P Grundzüge der anorganishen Chemie. Honorardozjent Dr. Ne \{eck: Repetitorium der Chemie. l heimer: Anleitung ju chemischen Sculversuchen. i Herzfeld: Zulerfabrikation. Privatdczent Dr. Ehrlich: nische Gasanalyse und Kalorimetrie mit praktishen Uebungen.

c. Mineralogie, Geologie und Bodenkunde. Gruner: Grundzüge der Geologie.

für

Reg.-R., Prof. Dr.

wichtigsten Bodenarten mit Derud Geologie mit Bezug auf die Aufsuchung, barkeit des Wafsers. beiten

bodenkundlihe Exkursionen. 2 : d. Botanik und Pflanzenphysiologie.

rof. Dr. Kny: Experimentalphysiologie der Pflanzen. Pr Hr Pflanzenphysiclogie und Pflanzenpathologie. Arbeiten für geshrittenere im botanishen Institut. Geh. Wittmack: a1 d r der Nut- und Zierpflanzen. Gräser und Futterfräuter ;

der kulturtehnisch wihtigen Pflanzen. Züchtung der Kulturpfl

Botanische Exkursionen. Privatdozent, Prof. Dr. Kolkwih:

gemeine Süßwasserbiologie. Privatdozent Dr. Magnus: Botanisch-

Botanisches Nepetitorium.

mikroskopisher Anfängerkursus. i Prof. Dr. P

s. Zoologie und Tierphysiologie. Mirbeltière, einschließlich Geschichte der Haustiere. Praktikum. Führungen im zoologishen Garten. Reg «R. Dr. Röôrig: Ueber die der Landwirtschaft nüßlihen und wirbellosen Tiere. Entomologische Grkurfionen. Schiemenz: Fishzuht, 2. Teil. Fischerei Fischereibiologishe Uebungen. Fischereibiologische Gch. Reg.-R, Prof. Dr. Zung: U?berblick der pbvsiologie. Tiervbysiologi|hes besonderer Berücksichtigung von Schmecken

Prof.

Erkurfione gesamten

und NRiechen.

Dr. Caspar! 1 Ern Dr. Cronheim: Ernährung der Teichfische.

3) Tierheilkunde.

Prof. Dr. Fröhner: Innere Kra |

-of. Dr. Eberlein: Aeuß?re Krankheiten der Haustiere.

Dr. Sh malt: Geburtskunde der Haustiere. Oberroßarzt Küttner: Hufbeschlagslehre.

4) Rechts- und Staatswissenschaft. Prof. Dr. Auhagen: Nationalökonomie. Bodenpolitik.

dozent dozent

Einzel- und Gesellshaftébetriebe. Einführung in das landwir lie Genofsenschaftswe]en. 5) Kulturtechni k.

Geheimer Oberbaurat von werfen kulturtechnischer Anlagen. Baukorstruktionslehre. Erdbau. Wasserbau.

werken des Wege- und Brückenbaues. 6) Geodäsie und Mathematik.

Geh. Reg.-Rat, Prof. Dr. Vogler: Geodätishe Rechenübungen. Ausgleihunosrechnung. gemeinsam mit Prof. Hegemann. Prof. | graphische Ortébestimmuag. Uebungen im Ausgleichen. übungen. Geh. Reg.-Rat, Prof. Dr. Reichel: metrie und hôbere Analysis. Algebraishe Analysis. Uebungen zur Analyfis. Mathematishe Uebungen. analytishen Geometrie und Elementarmathematik.

Beginn der Immatrikulation am 15. April; Vorlesungen wird seitens der Dozenten dur

Meßü

V Beclin, ben 8. J 1908 Berlin, den 8. Januar _ Der Rektor.

Dr. Zunt.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung der Feldzeugmeisterei. 2 zember. Mit dem 1. Januar 1908 werden ernannt :

etatsmäß. Meister bei der n Spar meister, La, Meister Reichsbeamter auf Kündigung Art. Werkstatt in Straßburg i. Els, zum etatsmäß. Meister

Landwirte. Betriebélehre. Gemüse-

Dioptrik. Hydraulik. : Ueber die jewei- Einführung

Prof. Dr. Buchner: U-eber-

rof. Dr. Gruner:

Privatdozent Dr. Meisen- Prof. D

mit Berücksichtigung threr rationellften Kultur. f Beschaffenheit und Brauch- Demonstrationen im Museum. Prafktishe Ar- im mineralogisch-bodenkundlichen Laboratorium. Grologisch-

Geb. Reg.-R., Praktikum

Reg.-N., Prof. Dr.

Systematische Botanik, mit besonderer Berücksichtigung Bestimmung

Zoologishes \hädliden

Fischereilihe Süßwasserbiologie.

Praktikum. Ueber unsere Sinne, mit Arbeiten

im tiervhysiolo,„ischen Laboratorium für Vorgeschrittenere. Privat- i Physiologie der Grnährung. Honorar-

Krankheiten der Haustiere.

Í Landeskultur- und Staatswissenshaftliches Seminar. Prof. Dr. Faß - bender: Gesichtspunkte für den Handel sverkehr des Landwirts im

Münstermann: Kulturtehnik. Ent- Geheimer Oberbaurat Nolda: Entwerfen von Bau-

Praktische Geometrie.

Hegemann: Zeichen- Analytishe Geo- Trigonometrie. Uebungen zur

der Beginn der

Anschlag am shwarjzjen Brett bekannt gemaht. Programme sind durch das Sekretariat zu

Palverfabrik in Spandau, zum ODber-

ngen

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und gestern von dort nah Bangkok in See gegangen.

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anzen. All- L@f é: Prof. Dr.

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Prof. D:

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bungen, Geo-

D. De- Glidt,

bei der

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 11. Januar.

Die vereinigten Aus\hüsse des Bundesrats für

und Steuerwesen und für Justizwesen, die vereinigt {üsse für Zoll- und

heute Sißungen.

Der Königlich bayerishe Gesandte Graf Lerchenfeld- Köfering ist nah Berlin zurügekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Regierungsassessor Gamp in Münster ist der König-

lihen Regierung

Düren dem Landrat des aïessor von Oesterreih aus Düsseldorf dem Lan Kreises Westprigniß und der Regierungsassessor Kra Münster dem Landrat des Kreises Sonderburg zur Hil in den landrätlihen Geschäften zugeteilt worden.

A US-

en

Steuerwesen und für Handel und Ver- fehr sowie der Ausshuß für Zoll- und Steuerwesen hielten

in Liegniß zur weiteren dienstlihen Ver- wendung überwiesen, der Regierungsasse\ssor Dr. Banke in Kreises Euskirchen, der Regierungs-

drat des mer aus feleistung

vorgestern in Rio de Janeiro eingetroffen und geht am 29. Januar von dort nach Port of Spain auf Trinidad

der Landesverteidigungsminister

wegt sich, wie das „W. D. .BAY wie im Vorjahre.

ufolge, olizei n e, È l erflärt, daß man angesichts der gegenwärtig herrschenden Ruhe und der verfügbaren ô l

der Polizeitruppe schreiten könne.

Antwort auf verschiedene Fragen Krondomäne übermittelt, in der es,

heißt: für 6 374 900 Frarcs und

worden. m keine antere Verpflichtung, domäne selber fortzu}eßen,

gebunden sei. i aub t rihtung der Steuern în Arbeit sowie Zwangsarbeit hon geregelt set.

Fn Wirklichkeit gäbe es feine unfreiwillige persönliche Leistung als die, die sich aus der Felder 64 Millionen Francs, ( wenn die Kautshuksprößlinge au8gebeutet werden könnten, heinlih wolle die

Arbeiten, ( L e von Eingeborenenshulen in Belgish-Coago, ferner zur ErriHtung von Schulfkolonien,

werden, 1 zu 1 der Schlaffrankheit und zur Unterftüßung des fat1holishen Missions-

werkes in Belgisch-Congo dienen.

daß der Gründer des : l L seit Unterzeihnung des Angliederungsvertrags nicht mehr abändern

könne, es sei denn, L fommen getroffen wurde.

organisation / dem „K. K. Telegraphen-Korrespondenzbureau“ zufolge, Dieser Tage wurde unter Leitung eines {hen Majors eröffnet.

Etatsvoran} Gren für dem Bericht des „W.

Einnahmen und 125 250 900 Kronen Ausgaben vorgesehen, was einen Uebershuß von außerordentlichen Eisenbahnbauten gefordert. 501/24 Millionen Kronen veranschlagt. 1 1 vom 1. Januar 1909 ab den Zuckerzoll um fünf Dere für

das Kilogramm zu ermäßigen.

(Regierungspartei) und der gemäßigten Linken, die zusammen die Mehrheit in )

ein Uebereinkommen hinsihtlih des Gesegentwurfs über das allge- meine, gleihe Kommunalwahlreht erzielt worden. Der Ver-

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Bremen“

See.

S. M. S. „Luchs“ ist vorgestern in Pakhoi eingetroffen

T

Oesterreich-Ungarn. Im ungarishen Abgeordnetenhause brachte gestern J G Ï : die Vorlagen, betreffend Fest- llung und Bewilligung des Nekrutenkontingents

r das Jahr 1908, ein. Das geforderte Kontingent be- meldet, in der gleichen Höhe

vo

Spanien. Das Ministerium des Auswärtigen gibt, „W. T. B.“ bekannt, daß der spanische Instruktionsoffizier der in Tetuan ihm mitgeteilt habe, der Pascha habe ihm

Kräfte nunmehr zur Rekrutierung

Belgien.

Die Regierung hat der Kolonialfommission als eine Denkschrift über die „W. T. B.“ zufolge,

Im Iahre 1906 sei für Rechnung der Krondomäne an Kautschuk an Elfenbein für 152 978 Francs verkauft Nah dem Angliederung8vertrage babe der belgische Staat als die gegenwärtige Ausbeute der Kron- obne daß er an ein bestimmtes System Es sei ein Irrtum, wenn man glaube, daß die Ente | L

Verpflichtung zum Kriegsdienst herleite. Die ergäben zur Zeit einen Gewinn von ch aber auf das Vierfahhe erhöhen könnte, was wahr- in etwa 18 Iahrea der Fall sein werde. Der König der Krondomäne keine persönlihen Vorteile ziehen; Krondomäne sollten vielmehr zu öffentlihen und fozialen Werken, zur ründung

Krondomäne

der der fi

aus * Einkünfte der wohbltätigen

Har dwerkershulen und Krankenhäuscrn verwendet unter Umständen sollten bedeutende Summen, zur Bekämpfung

Zum S&luß erkiärt die Regierung,

Congostaates dea Charakter der Krondomäne

daß zwischen den Vertragsstaaten ein neues Ab-

Türkei.

Die auf Betreiben der. Zivilagenten beschlossene Re- der mazedonishen Polizei 4 ort. in Saloniki die neuerrihtete Polizeishule belgischen Hauptmanns und eines türki-

Nowegen. Sigung des Staatsrats wurde der das Jahr 1908/09 genehmigt. Nach find im Etat 125 500 000 Kronen

Jn der gestrigen T, B

950 000 Kronen ergibt. Bei den Ausgaben werden 7 392800 Kronen für Die Zolleinnahmen sind auf Ferner ist vorgeschlagen,

Dänemark. Zwischen den Freikonservativen, der linken Neformpartei

beiden Kammern des Reichstags haben, ist

gleich befürwortet, laut Meldung des „W.T.B.“, die Einführung des allgemeinen gleichen Kommunalwahlrechts für Männer und Frauen über 25 Jahre. Die Wahlen follcn nah der pro- portionalen Wahlmethode vorgenommen werden. Nur bei Wahlen zu den höheren Kommunalämtern auf dem Lande soll den größten Steuerzahlern ein privilegiertes direktes Wahl- ret verliehen werden, jedoch sollen die direkten Wähler nur ein Drittel der Wahlmänner bilden, während sie bisher die

Hälfte der Pläße innehatten. Afrika. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist der Gouverneur von Rabat, Mulay el Amid, ein Onkel des Sultans, gestern in Casablanca eingetroffen, um dem General d’Amade den Dank des Sultans an die französishe Regierung für die Intervention der französishen Truppen und zugleih die Glück- wünsche zur Einnahme der Kasbah der Mediunas zu über- mitteln. Mulay el Amid fügte hinzu, Frankreih müsse in Vollendung des begonnenen Werkes die Aufständischen be- kämpfen, bis ihr legter Widerstand gebrochen sei. Mie ein Londoner Blatt aus Tanger meldet, ist Mulay Ra in Fes zum Sultan ausgerufen worden und sein nkel Abdessalam zum Vizekönig bis zu Mulay Hafids Ankunft.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sißungen des Reichs- tags und des R der Abgeordneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Die heutige 77. Sigzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Jnnern Dr. von Bethmann Holl- weg und der Staatssekretär des Neichsjustizamts Dr. Nieber- ding beiwohnten, eröffnete der Prähident Graf zu Stol- berg-Wernigerode mit der Mitteilung, daß der Entwurf eines Scheckgeseßes eingegangen sei.

Auf der Tagesordnung stand die erfte Lesung des Geseß-

betreffend 1892, zugegangen :

Als erster Redner ergriff der Staatssekretär des Reichs-

justizamts Dr. Nieberding das Wort, dessen Ausführungen übermorgen im

Wortlaut mitgeteilt werden werden.

Dem Reichstage is folgender Entwurf eines Geseßes, die Abänderung des Gesezes über das elegraphenwesen des Deutschen Reichs vom 6. April

Einziger Artikel.

Das Gese über das Telegraphenwesen des Deutschen Reichs m 6. April 1892 (Reichsgejebl. S. 467) wird dahin geändert :

1) Der § 3 érhâlt folgenden Abs. 2:

Elektrishe Telegraphenanlagen, welche ohne metallische Verbindungéleitungen Nachrichten vermitteln, dürfen nur mit Genehmigung des Reichs errihtet und betrieben werden.

2) Hinter § 3 werden folgende Vorschriften eingeschaltet:

8 33. Auf deutschen Fahrzeugen für Seefahrt oder Binnen- \chiffahrt dürfen Telegraphenanlagen, welhe nit aus\{ließlich zum Verkehr innerhalb des Fahrzeugs bestimmt sind, nur mit

Genehmigung des Reichs errichtet und betrieben werden.

8 3b. Der Reichskanzler trifft die Anordnungen über den Betrieb von Telegraphenanlagen auf fremden Fahrzeugen für Seefahrt oder Binnenschiffahrt, welche sich in deutschen Hoheits- gewässern aufhalten.

3) Der § 7 erhält folgenden Abs. 2: :

Die Vorschrift des Abs. 1 Saß 1 findet auf Telegraphen- anlagen der im § 3 Abs. 2 bezeichneten Art keire Anwendung«

Jn der Begründung wird u. a. ausgeführt: In dem verbältnismäßig kurzen Zeitraum ihrer prafktishen An-

wendung hat si die Funkentelegraphie unter stetigem Fortschreiten

ihrer tehnishen Vervolllommnung | e für die Marine, das Landheer und die allgemeine Verkeh1stelegraphie

unentbehrlich ist. Das Hauptfeld ibrer Anwendung liegt auf dem Meere;

ße ermögliht es, t ' Ius DIE Q mit den auf der Fahrt befindlihen Schiffen und die Schiffe auf hober

See untereinander in Verkehr treten

so entwidelt, daß sie schon jeßt

daß auf weite Entfernungen hinaus die Landstationen

fônnen. Die Kiiegéflotten aller fh die Funkentelegraphie in immer

änder wetteifern miteinander,

weitergehendem Maße nußbar zu machen. Ohne fie würde die Marine heutzutage überhaupt nit mebr Auch in der Handelt flotte,

Personendampfe:n, nimmt ; 1e ausgerüsteten Schiffe ständig zu. Im Binnenlande ist das Anwendungs8-

gebiet der Funkentelegraphie beschränkter; sie ist jedo auch hier jeßt \{hon von großer /

Interessen der Landeêverteidigung in bindung der Festungen mit ihren Foris und anderen Orten, sondern auch im Gelände für die Verbindung der Truppenteile unt-reinander und mit ihren höheren Befehlshabern ist die Funkentelegraphie dem Land- heere von unschäßbarem 5 l deutung i

der Funkentelegraphie zukommt, |ind zwet Uebelstände în erheblichem Maße zu beeinträchtigen geeignet, die mit der Eigenart der Funken- telegraphie verbunden . ( i ftr

graphie werden nur die an die metallische Verbindungsleitung ange» \chlofsenen Apparate betät breiten sich die von der ion entsan : Richtungen im Raume aus und beeinflufsen nicht nur die Empfangs- station, andere in stationen, sind. Hierdurch wird

rhre Aufgaben erfüllen können. namentli% unter den großen überseeischen e:n, nimmt die Zahl der mit Funkentelegravhenstaiionen

In erster Linie kommen hier die

Wichtigkeit. n hi Betract; nicht nur für die Ver-

Merte. Die hohe Bedeutung, die hi-rnah

sind. Bei der gewöhnlichen elektrishen Tele- igt; bei der Furkentelegraphie hingegen Gebestation entsandten Wellen nach allen

die das Telegramm bestimmt ist, sondern auch ihrem Wirkungskreise vorhandene Ewpfangs- die auf eine Welle gleicher oder ähnlicher Länge abgeftimmt es einerseits ermögliht, daß diese andexen Empfangéstationen die telegraphishen Zeichen unbefugt auffangen können, anderseits tritt, wenn mehrere Gebestationen _gleizeitig arbeiten, eine Stôrung der verschiedenen, glei oder ähnlih ab- gestimmten Empfangsstationen ein, da sie die Zeichen der mehreren Gebestationen wirr durheinander echalten. Diesen Uebelständen läßt fh wirksam nur begegnen, wenn der gesamte funkentelegraphis e Verkehr unter Einwirkung des Reichs einheitlih nah festen Regeln gestaltet wird. Hierzu aber ist ein geseßgeberisches Eingreifen er-

forderlih.

für

Statistik und Volkswirtschaft.

Statistik der Reihstagswahlen.

Ein Ergaänzungsheft zum I1V. „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“, Jahrgang 1907, enthält als dritten Teil der im Kaiserlichen Statistishen Amt bearbeiteten Statistik der Neichstags- wablen von 1907 die Ergebnisse der ersten, ordentlichen Wabl am 95. Januar 1907 in den einzelnen Wahlkreijen (Tabelle V), in den Staaten und Landeéteilen (Tabellen V a, b und c) nah Ortêgrößen- fiafsen und in Tabelle VI die Wahlergebnifse in den Großstädten (100 000 Einwohner und verant Das Heft bildet den Séluß der Statistik der Reichstagswahlen von 1907 und wird den Abonnenten der Vierteljahrshefte unentgeltlich gelieter, ist aber au einzeln zum Preise voa 1G durch den Buchhandel e: hältlih. Die Gliederung der Wahlergebnifse ist nah drei Ort8größenklafsen erfolgt. In Klasse a sind diejenigen Ortschaften zusammenge aßt, die nach der Volkszählung am 1. Dezember 1905 weniger als 22900 Einwohner hatten, in Klasse þ die Octshaften mit 2000 bis unter 10 000 Einwohner, in Klasse c die Ortschaften mit mindestens 10 000 Einwohnern, die außerdem (in Tabelle V) namentlich aufgeführt und einzeln nah- gewiesen find. Die Wablbeteiligung beläuft dd in Ortegrößen- flafse a auf 85,2, in Klafse b au! 84,3, in Klafse c auf 84,2 und in den Großstädten zusammen auf 83,2 v. H. der Wabhlberehtigten. In einzelnen Großstädten blieb die Wahlbeteiligung noch erhetlih unter diesem Durchschnitt zurück; es erschienen in München nur 71,6, in Charlottenburg 73,8, in Danzig 74,6, in Cöln 77,0 urd in Berlin 77,5 v. H. der Wahlberechtigten an der Wabhlurne. Nach Orts- arôßenklassen verteilen sih die abgegebenen gültigen Stimmen auf dîe

Parteien, wie folgt: i Von 100 abgegebenen gültigen Stimmen entfallen :

‘auf Kandidaten folgender Parteistelung | A A |

Ortsgrößen- fasse

Freis. Antis., Bd. d. Ldw. Andere Parteien

Sozialdem

Zentrum

National- liberale

E

S p O M r

-_

m [0D o | v [O

a b 22,9 | -3,5 | 30,6 | E 2,3 | | 44,7 | in Großstädten 15,8| 9,3| 50,6 |

im Reich | 10,9 | 19,4 | 28,9

—_

Zur Arbeiterbewegung. nde

Dem neugegründeten Kartell der Arbeitgeberverbä de für das Baugewerbe Groß-Berlins find, wie die „Post mitteilt, bereits vierzehn Vereinigungen der verschiedensten baugew€l?- lichen Berufe angeschlossen. Cine weitere Stärkung findet diejer Zusammensbluß durch ein noch im Stand ter Verhandlungen befindliches Uebereinkommen mit d-n Grofilieferanten für das Baus gewerbe, ‘das binnen kurzem abgeschlossen fein wird. Diese Vertrage \chafen für das Baugewerbe eine Gewähr, die bei den zukünftigen

entwurfs wegen Aenderung des Z 338 Bürgerlichen

Geseßbuchs (Haftung des Tierhalters).

Kämpfen von großem Wert für alle Beteiligten sein wird.

| für eine Studienreise nach der chinesishen Provinz Kiangst (ata von Richthofen-Stiftung an Dr. Rübl für eine Studienrèise in

i: Boddens. Die goldene Nachtigal-Medaille wurde an Kapitän

h E E E Untersuhungen 2 L Î magnetisGen Nordpols und für die glücklihe Bezwing er Nord- Ÿ westpassage von Grönland nah Alasca. i N Ï Gesellshaft von dem Geheimen Kommerzienrat Franz Mendels\obhn-

E Löß-Landschaften Innerchinas darstellend, wie sie von Ferd, von Richt-

i Dr. A. Krämer aus Kiel über seine Forsch

5 Karolinen-Inseln. Wie der Vorsitzende, Geheimrat Hellmann Y in seiner Degrüßungs8ansprache bemerkte, verdankt die Erd- und Völker- N funde Dr. Krämer bereits ein trefflihes Werk über S2moa, dem sh Ÿ bald ein voraussitlich glei verdienstlihes Buch über den jüngsten 4 deutshen Kolonialbefiß anshli:ßen wird, der in vielfacher Beziehung N größerer Shägung würdig ist, als er bisher findet. De

H Non seinen von vielen treffliYHen Lichtbildern erläuterten Bericht M Krämer M u Beginn

M aus) von Madagascar, Mauritius, Rodriguez (600 km ösöftli M Mauritiaó), dee Mülcbivés und voi Tai L öftliß von

F wurde den nahen, unter deutsher Hohei hler C j inseln ein Besuch gematht. (her Hoheit stehenden Admiralitäts-

N Seeufers. F vlaß. Ganz äbnlihen Verbältnifsen begegnet man in der Inf ) l der Karolinen, die gleichfalls Atolle in dem Sinne sind, baß E h ues von weit ausgreifenden Korallenriffen umgeben, dabei Ì vulkanisher Entstehung sind. Es

h De. Feter a fl war Ende Dezember 1906, als Ï abwechselnd Ÿ längeren einen ausgedehnten Teil des nördlihen Stillen Ojeans, nämli

J Einrehnung der westlich ganz benachbarten, ihrer Zeit O / 1225 Sant D SLE L Palaugruppe den Naum vom M 132 er Länge von Greenwich bis zum 163° un i

E D um 10 9 rôrdliher Breite. il Varl R Ÿ Palaugruppe markiert, deren Hauptinsel sih in nordsüdliher Nicht

y 29 km weit erstr-ckt bei einer Maximalbreite von 12 L der öftlicko Y dur die 110 qkm haltende Insel Kusaile. j E E Ai fts und j Karolinen, zusammen 1450 qkm groß mit 26 000 bis 40 000 Ein-

F DORES werden in West-, Zentral- und Ostkarolinen unterlie,

N Sig Ï Die Zentralkarolinen werden bezeichnet durch den Truk- oder

Y Vie 1 i - opolu- L Fuseln benannten Archipel, dessen drei bedeutendste Q Nu Ï Bes qkm) öôstlich, Tol westlich, Moni oder Uola nordöftlih sind; die ÿ Viltarolinen endlich durch die {hon genannte Insel Kusaile oder

j aller Eilande der Gruppe ist und abweichend von der schlanken Form der ] Durchmesser zeigt.

F Zentralfarolinen, nordöftlih von Yayp, ü i i

} Dentrall ; | VYap, über welhe die Verbindun . Marie Me der Hauptinsel der nördli gelecenen, gleichfalls dentscen E pen Genet und weiterhin nach Japan weist und von wo der von j eir qeeaeborenen leidenschaftlich geliebte Tani nach den anderen Inseln j va L „worden sein soll, und vor allem Kocror der Palaugruppe, Í eibe: meisten und besten der bis 2m im DurWschnitt großen Stein- q Stel „gebroen werden, die auf der Hauptinsel Yap vor allem die N feberd eldes exseyen. Von ihrer bis vor wenig Jahren be- : dalkburgée eltabgeshiedenheit sind die Inseln jeßt erlöst; denn die

/. \itmmte Cie L ' j Beidiudina, 2a mehrere der Inseln unter sih und mit der Welt in E dur Y durch Y auszeihret.

Y auf Tol, wo

| ceben c ' D s | a durhforshen und die e: fartographisch auf-

Dataten, Brotf: üchte,

Wohlfahrtspflege.

Die Vertwoaltung des Deutschnationalen gehilfenverbandes (juristishe Person) in A ICNdER Rg 0 gezeigt, do Jer Verband mit Genebmigung des Kaiferlichen Aufshts- m ung den Betrieb der Stellenlosigkeit in Preußen aufgenommen L VeEung gegen

Kunft und Wissenschaft.

Das Königliche Institut für Meereskun

straße 34—36, veranstaltet in der kommenden Woche, Ae U folgende öffentlihe, Herren und Damen zugänglihe Vorträge: Am Dienstag spricht der Dr. Vogel-Berlin über „Die Seefahrt des Apostels Paulus“; am Freitag und am Sonnabend der Professor

ergesell- Straßburg über „Ozeanographishe und meteorologische Forshungen an Bord der Jacht Seiner Hoheit des - Fürsten von ace e ae E E 12 M 2 Uhr Mittags und an den Yortrag8abenden se on r ab zum is 25 i Geschäftsstelle des Instituts zu haben. L Se O S

A. F. Aus dem in der ersten Sigzung der Gesell 1 Erdkunde im neuen Jahre erstatteten Ge haftedeiei Halt R geht hervor, daß die Mitgliederzahl zur Zeit 1237 beträgt, von denen 1134 ordentlihe, 55 korrespondierende und 48 Ehrenmitglieder find (s fanden im verflossenen Jahre 10 allgemeine, 7 Fathsitzungen und ein Ausflug nah dem Teltow-Kanal statt. Die von den Herren Geheimräten Meißen und Lifsauer naGgeprüfte und in vor- zügliher Ordnung befundene Bibliothek hat sh in 1907 um 480 Bände und 51 Kartenweike mit 190 Blättern vermehrt. Aus der Karl Ritter- Stiftung wurden Beiträge gewährt an Professor Dr. Kretshmer zu Spzszialstudien in italienishen Bibliotheken und an Dr. Georg Wegener

atalonien und an Kand. Ballauf für Unter}uhung de is und physikalishen Eigenschaften der Gia a Greifen

An Geschenken empfing die Bartholdy ein Oelgemälde von Kapstein, eine der carakteristiscen

hofen so anshaulich geschildert worden sind. Den Vortrag des Abends hielt der Marineokterstab8arzt, Professor ungsreise nach den

Der Vortragende

diese Forshungsreise mit deren kurzer VorgeschGichte

Teilnehmer der wissenshaftliben Expedition. E von 1906 an Bord S. M. St@iff „Planet“ sich nach den südliGen Gewässern einshiffte, trennte sich von ihr aber in der Kapstadt und ging nach Norden, während der „Planet“ scine Fahrt nah Süden fortsezte. Nah einem vierwöhigen Auf-

enthalt im Basuto-Land und einem längeren Besu (von Durban

war

t M n Ï

Gattin traf, die fortan feine Begleiterin war, blieb Dr. K Galas Zeit auf Matupi, jener paradiesisch schönen, kleinen Insel im Biémarck-Archipel, „nordöôstlich von Neupommern, wo 1884 in diesem Meereßteil zuerft die deuische Flagge gehißt wurde. Von hier aus

seln ein Sie werden vom Vortragen

die in ihrer Ausbildung bvollendetsten aller Atolle e Sobald man in die Lagune eingefahren ist, bat man den Eindruck sib auf einem groß-n See zu befinden, denn der hohe Korallenzaun, meist von üppiger Vegetation bedeckt, gewährt ganz den Anblick eines Dem entsprechend ift die Lagune stets ein treffliher Anker-

reht verschiedenen geologishen Ursprungs, zumeist von

hier anlangte, für auf verschiedenen der Aufenthalt ju nehmen.

um eine Reihe von Monaten Hauptinseln kürzeren oder

Die Karolinen umfassen

Der westlichste Punkt wird dur die

Die im ganzen weit

kleinere Inseln enthaltenden eigentlichen

ist 207 qkm groß,

uvd Westkarolinen.

Yap Pa!au

Hauptinsel der ersteren des Bezirksamtmanns für

Nuk

N

Ualan und durch Ponape, die mit 340 qkm Snhalt das größte anderen größeren Inseln eine beinahe runde Gestalt von 20 bis 27 km den vorgenannten Inseln sind noch

Außer 5 nämlich Ugai und Oleai in den

‘ttalge andere bemerken8wert,

_—

ausftralishe Dampferlinie kreuzt auf dem Wege von Hongkong nah Sydney und. umgekehrt die Gruppe und bringt in be-

Dr. Krämer begann mit einem Bes si nn such von Ponape, das sti fohe Fruchtbarkeit, eine Folge seines verwitterten e des „leine bis 870 m aufsteigende Bergwelt und reihe Bewässerung Dann besuchte er Ruk und nahm längeren Aufenthalt a E in einem Häuëhen mitten im Urwalde Unterkunft ' gegen den Schluß seiner Reise erst Yz1p, dann Palau ein-

; e diese Inseln mit einer üppigen itrengung d die dem Menschen und Natbu rh, wessen sie für des Leibes Nahrung Stadien ie rft bedürfen, vor allem die Kokoënuß in drei Beeren tdres Wachétums als Nahrung verwertet, die Booi-Nüfsse, Cierfrühte Z19 Bananen, Ananas, Apfelsinen, Tomaten und Fleishnabrur ogs in drei Arten, Wassermelonen und Kürbis. Langusten AO SrISE Hühner und Schweine, vor allem aber Fische, witiderung des" rabben sowie viele andere Schaltiere. Die Durh-

: s der oben genannten Inseln ergab den erfreulihen Anblick

Ueberwiegend find a

Begetati F ñ on Pbedeckt, ohne große An-

meisten Inseln verdanken ihren Bestand ebenso der Koralle

späteren vulkanishen Tätigkeit, die den gehobenen Me ent durhbrohen und überflutet hat; in einigen wenigen Fällen wie auf Yap, trifft man auch auf - festländischen Boden, nämli auf einen friftallinishen Schiefer. Als ganz hervorragend schilderte der Vortragende die Auésihten, die man von den 3—400 m hohen Basaltbergen der vershiedenen Inseln auf das an jedem Standpunkte durch Inseln belebte Meer und die waldreihe nächste Umgebung genießt. Auf Ruk sahen die Reisenden einen prächtigen Wafserfall, auf Tol wurde eine Höhle von 50 m Länge und 16—15 m Breite besucht. Aus folchen Höhlen werden auf einigen Inseln die Sinterkalksteine gebrochen, die als Geld Ver- wendung finden. Es erscheint ziemlich natürli, daß ih auf einem Heimatboden von so glücklihen Verhältnissen eine Bevölkerung und eine Kultur entwidelt hat, die sich vorteilhaft von anderen des weiten Gebiets des Stillen Ojeans unterscheiden. Der Vortragende fand in diesem Punkte alles bestätigt, was vor 90 Jahren Kotzebue und Asanuvo und später Kubary und andere Besucher von den Eingeborenen der Karolinen berihtet haben. Die Bewohner der Karolinen sind Mikronesier, von dunkelbrauner bis hellbronzefarbener Haut, der Verglei mit den Polynesiern und Melanesiern hier fällt durchweg zu ihres Gunsten aus Daß sie jemals Kannibalen waren, scheint ausgeschlossen, fowobl auf Grund der Uzberlieferung als auf Grund der religiösen Vorstellurgen und einer in rohen Bildern an den Hausgiebeln und innerhalb da Häuser dargestellten Mytbologie. Die vergleih8weise Kulturböbe der Bevölkerung der Karolinen aber zeigt sih, gemessen an den öfent- lien Einrihtungen von Yap und Palau, von denen das erstere 1900 etwa 7400 Einwohner zählte, fomit eine Volksdihte von 37 Köpfen auf das Quadratkilometer, in den festen Regeln, zu denen man im Verkehr der Geschlechter, namentli im Beginn des mannbaren Alters gelangt ift, wie in einer Art von Häuptlingéverfassung, die strenge Ordnung und Unterordnung beischt und findet. Es gibt auf Yap und Palau allerdings Freie und Un- freie, erstere 80, leßtere 20 9/0 der Bevölkerung bildend, aber die Un- freiheit ift sehr entfernt von Sklaverei, mebr oder weniger ist sie freiwillige Unterordnung der in starker Minderzahl sch findenden Nachkommen eines unterworfenen Volkes. Denn als folhe aub förperlih fich etwas untersheidend, er'cheinen auf den genannten Inseln die zu Frondiensten verpflichteten, im übrigen jedoch nit Not leidenden Unfreien. Die unter auch wieder in Rang- ftufen fi gliedernder Freien sind äußerlih erkennbar dur den Kamm den sie als Wahrzeichen ihrer höheren fozialen Stellung im Haar tragen. Im allgemeinen darf man den Bewohnern der Karolinen eine gewisse Ritterlihkeit der Gesinnung nahrühmen. Alle ihre guten Eigenschaften aber drohten in den leßten Jahrzehnten Schiffbruch zu [eiden unter der Gewöhnung an den Genuß \{chlechten Alkohols. Hier hat die deutsche Kolonialverwaltung den Hebel“ angeseßt zur Volks- erziehung, und sie findet bereitwillige Hilfe bei den Häuptlingen. Der Vortragende schilderte sehr eingehend die merkwürdigen \pitgiebeligen Wohnhäuser mit ihren Skulpturen und Bilderschmuck, die Einrichtung der Junggesellenhäufer am Meeresstrande, der großen Gemeindebäuser der „Geisterhäuser“ mit gruselig anzuschauenden Biorainen- oder G ößzen- bildern, die aber nur eine wenig inbrünstige Verehrung zu finden cheinen wogegen ein'recht pietätvoller Totenkultus besteht. Die Stellung der Frau entspricht niht vôllig den loben8werten Charaftereigenshaften der als freie, stolie und feinfühlige Naturmenschen zu kennzeihnenden Männer; denn fie überlafsen den Frauen die Arbeit der Feldbestellung, der Haus8wirt schaft, der Kindererziehung und der Kleideranfertigung beinabe völlig, treiben auf ausgezeihnet gebauten Segelbooten Fischfang und ergeben \sich am liebsten dem Nichtstun. Der Alkoholgenuß bot natürlich Förderung solcher Haltzng der Männer, und es ist des- halb sehr anzuerkennen, daß es der deutschen Kolonialverwaltung gelungen zu sein scheint, den Ehrgeiz der Männer zu nüßlicher Arbeit anzuregen. In den legten Jahren sind Straßen verbessert, Wege neu angelegt, Dämme über Meeresarme geschüttet, andererseits Durs stihe vorgenommen worden. Auch gab der Vortragende Mit- teilungen über den eigenartigen Shmuck, wonach sh Männer und Weiber, die ersteren durch Durchbohrung der Nase und Anlegen eines Nasenringes, leßtere durch Erweiterung des Ohrläppchens und Ein- bängen \chwerer Ketten verunstaltezn. Dagegen ist das Tätowieren keineswegs allgemein üblich, eine bestimmte Tätowierung wird als eine dem Manne zuzuerkennende Ehrung von seinen Stammes8genossen beschloffen und ausgeführt. Jhrem im ganzen sorgenfreien Leben ent- spricht die Heiterkeit des Volkes, ihre Freude am Lachen und vor allem am Tanjz, der hohentwickelt ist und von Gesang begleitet wird wovon eine Probe durch den Phoncgraphen vorgeführt wurde. :

¿Gesundheitswesen, Tierkran?heiren]und Absperrungs- maßregeln. :

Norwegeri

Durch* Königliche Verordnung vom 30. v. M. sind die Stä Tunis, Philippeville und Oran in Norbafrite für S MFEeI erklärt worden. (Vergl. .R.-Anz.* vom 22. November v. F. Nr. 278.) Die russishen Gouvernements Astrachan, Perm, Viatka' Wladimir, Riasan, Ufa, Jeniseisk, Stawropol und Irkutsk sowie das russishe Tran3baikalgebiet sind für Soleratres R Den (Vergl. „R.-Anz.* vom 4. und . September, ober und 4. S 211, 225 266 t Sa8A d Dezember v. J. Nr. 211, 225,

Konstantinopel, 10. Januar. (Meldung des „Wi L

FeTegr «Marre pee UrentE t Fen Pilgerft P res Sd D einabhe e 1efä

S0 o LEdILS verla E olerafälle vor, von denen ungefähr

Verkehrsanftalten.

Die Sirecke Kopenhagen—Korsör ist, ,„W. T. B.“ zuf wieder fahrbar. Au auf der Bahnstrecke Kope nhagen— Gi oes ist der Verkehr wieder ler rede Kopenhagen—Giedser

Theater und Musik,

Deutsches Theater.

Der Höhepunkt aller Aufführungen von Schillers Schausvi „Die Räuber“ ist die Szene, in der der befreite Roller e den böhmischen Wäldern harrenden Kameraden wiedergegeben wird; sie war es bei der gestrigen Erstaufführung unter der Regie Mar NReinhardts im Deutschen Theater, wie sie es vor Jahren an derselben Stätte gewesen ist, als die Meininger Schillers kraftgenialisches Jugendwerk in einer neuen, mit dem alten Bühnenshlendrian völlig aufräumenden Auffassung brahten. Jene denkwürdige Aufführung war für alle künftigen Negisseure vorbildlih, besonders für die Art wie man wohldisziplinierte Massen zu ungeahnter Steigerung der Wirkung verwendet. Seit jener Zeit sind auch die technischen Hilfsmittel der Bühnenkunst roh um ein Beträchtliches ver- mehrt worden; bei den szenishen Bildern begnügt man ih heute nicht mehr mit den alten, auf Flähen gemalten Pro- spekten und Versaßstücken; gestern zeigte sih den Blicken der Zuschauer das vollständig naturgetreue Bild eines grasbewasenen Waldhangs, auf dem die aufstrebenden Stämme bundertjähriger Bâume in plastischer Wirklichkeit standen. Diesen Abhang hinab flutete in lawinengleih anwahsendem Strome die Menge, die en den Händen des Henkers entrissenen Roller mit sich führte und deren Jubel in den spontan losbrehenden Be: fallsftürmen im Zuschauerraum widerzuhallen s{hien. Im übrigen wies diese Räuberaufführung neben vielen guten auch manche flache Stellen auf; besonders litt fe aber unter ihrer überlangen Ausdehnung. Es heißt doch die Pietät gegen den Dichter zu weit treiben, wenn Kürzungen, die er selbft für unbedingt erforderlich hielt, unterlassen werden. Obwohl ich der häufige Szenenwehsel {nell vollzog, währte die Vor- tellung von 7 Uhr an bis spât in die zwölfte Stunde. Als Karl Moor hatte der neuverpflihtete Herr Oskar Beregi zum ersten Male

tines F 1 7 tropischen Pflanzenwuchses von seltencr Schönheit; denn die

Gelegenheit, sih in einer großen Aufgabe vorzustellen. Sein edel-

profilierter Näuber zeigte auch Adel des Wesen di Si s un é

pes us S Een e Bestticende nion Bause

- ‘atur, die z. B. Matkowsky3 Karl Moor berv ragend auszeihnen, suhte man bei ihm vergebens git schien, obwohl von gelegentlihen Yeberticibunden in R E Gebärde nicht ganz frei, der Franz Paul Wegeners. Im ganzen befleißigte er ih eines natürlihen Tons, den er ganz besonders in den \{wierigen Monologen ungezwungen traf; nur fehlte seiner Era Leistung der große Zug ins Dämonis§e und Un- E E en in der Szene mit Daniel und dem, beiläufig sehr fe en e die Bühne gebrachten, Gespräh mit dem Pastor Moser tur reten muß. Als alter Moor ging Rudolf Schildkraut eigene Wege; er war, am ejndrucksvollsten in der ersten und in der leßten SIE Fräulein Höflihs Amalie wirkte dagegen bei aller s etwas blaß und farblos. Unter den Räubern ragte der shlidte, charakteristise Schweizer Wilhelm Diegelmanrs nicht nur körperlich um Haupteslänge hervor, ibm am nätsten kam der treuberzige Roller Ludwig Hartaus, der die Erzählung von seiner Be- freiung paend vortrug. Moissis Spiegelberg zerfiel in kleine Einzel- ¿üge, die fih nicht zu einem geshlossenen Bilde vereinigen wollter und Feldhammers Kosineky war von dem Zwang der Theaterscule e nit frei. Eine vollsaftige Gestalt war Viktor Arnolès drolliger reti und von wohltuender Schlihtheit sowohl Eduard von Wintersteins Hermann wie Pagays rührender Daniel. Außer B der erwähnten Waldszene gab die Regie ihr Bestes noh bei dem U in der Schenke, wo das aufbrausende Ungestüm der Jugend be ans{aulich und ¿wanglos widerspiegelte. Gar zu finster war die ühne abex vor der Befreiung des alten Moor aus dem Ounger- turm; man konnte nicht einmal die s{hattenhaften Umrife der Be- teiligten erkennen. Alles in allem aber dürfte die interessante Vor- stellung, die gegenüber den vortrefflihen Aufführungen des Werks auf der Köriglichen Bühne ihre eigenen Vorzüge bat, eine starke An-

ziehungskraft auf die Besucher des Theaters ausüben. :

G ia d Lustspielhaus.

Stn Automobil als deus ex machina auf der ist vergnügliche Einfall, auf dem sh Richard E S Stück „Panne“, das am Freitag im Lustspielhause zum ersten Male aufgeführt wurde, aufbaut. Daß eine „Panne* ein Automobilunfall S den Zuschauern gleih im ersten Akt dadur vor- E „daß der Kraftwagen des Hamburger Kommerzienrats E e in einem Walde in der Uckermark dadurh lahmgelegt wird, daß ihm das am Boden liegende Jagdmesser des Grafen Ringerode, dem der Forst gehört, die Pneumatik zersneidet Der Kommerzienrat, seine Schwester, seine Tothter “und deren Bräutigam bleiben rettung8los am Wege liegen. Das ist um so unangenehmer für die Beteiligten, als sie in Berlin von Herrn Weber senior zu bestimmter Stunde bei Dressel erwartet werden, wo das Verlobungsdiner von Fränze Röfide mit Weber junior stattfinden foll. Der junge Graf Ringerode findet die Herrschaften im Walde und ladet fie auf jein Shloß ein. Mit diesem Schloß hat es eine besondere Bewandtnis, denn es ist so stark vershuldet daß ter Graf ein blutarmer Husarenleutnant, der es “vor furzem von einem allzu lebensluftigen Onkel geerbt hat, im Begriff steht, auf die Uebernahme zu verzihten. Da führt ibm die Panne das reie KommerzienratstöHterlein in den Weg, ‘und die beiden verlieben ih lo prompt, wie sih ein Goldfish und ein \chmu&er Leutnant eben im Lustspiel ineinander zu verlieben pflegen, Trotzdem droht das Schicksal sie zu trennen. Die Verlobung mit Weber junior besteht noch, und der Kraftwagen, vom Dorfshmied ausgebefsert erscheint wieder reisefertig vor der Tür. Da versieht der Gericht8- vollzieher, der gekommen war, um die Sachen des jungen Grafen ¡u pfanden, und den ein treuer Diener des Hauses absihtlich angetrunken gema#t hat, in seinem umnebelten Zusta-de das Automobil mit seiner gefürhteten Marke und saust in ihnï davon. Die Panne hat immer verbängnisvollere Folgen, denn auch ein Wolkenbruch mit Donner und Bliß geht nieder, der die Eisenbahnverbindung unter- briht und sogar die Benußung des Telephons vorübergehend unmög- lich macht. Kommerzienrats werden immer länger auf Ringerode fest- gebalten. Und es kommt, wie es kommen muß. Weber junior ent- hüllt die Tiefen der Berehnung, die ihn zur Werbung um Fränie veranlaßt hat. Die Verlobung geht auseinander Fräulein Nöfide und der Husarenleutnant sinken sich in die Arme, während der Kommerzienrat und Tante Aurelie versprehen, mit ihrem Gelde das vershuldete Stammgut wieder flott zu machen. Das ift der Hergang des schwankartigen Lustspiels, das quf jeden literarischen Ehrgeiz verzichtet, aber durch seine drolligen Einfälle und die frishe Ursprünglihkeit seiner Situationen die Zu- hôrer vollauf befriedigte. Nach jedem Akt, ja, auf offener Szene brachen Beifallsstürme los, die den Verfasser wiederholt zum Er- \heinen nôtigten. Es wurde hübsch und flott gespielt. Franz Shön- feld als cholerisher Kommerzienrat, Asta Hiller als Tante Aurelie Marie Wendt als Fränze brachten ihre Rollen zu bester Geltung. Albert Paul wußte dem Grafen Ringerode eine aristokratishe Note zu geben, und Grnst Bah {uf in dem Dresdener Kommerjzienrats- sohn eine bödst vergnüglide Figur. Von den Nebenpersonen sind Lucie Euler als Minchen und Friß Beckmann als Zernikow lobend zu erwähnen. Sicher wird das Stück noch manche Wiederbolung er- leben, und lailustige Zuschauer werden dabei stets auf ihre Rehnung

kommen.

S E Ea ne ate, __ Der erste Abend von Alexander Girardis Gastspiel gef si gestern zu einem besonderen Ereignis. Als der ber brt iere Komiker als Valentin in Raimunds alter Zauberposse „Der Vershwender“ die Bühne betrat, brauste ihm als Wilikomm minutenlanger Beifall entgegen, ‘der, sch u einem Be- geisterungssturm steigernd, fich im Laufe des Abends unzählige Male wiederholte, Es ist ein Loblied auf die Diener- . treue, die in der Zauberpofse gesungen wird; und vor der rührenden, rein mens{lichen Gestalt des Dieners Valentin verblaßten gestern abend alle übrigen Figuren, au die des eigentlihen Helden der Dichtung, des Verschwenders Flottwell. Dieses Vershwenders merkwürdige Lebens\chicksale, die ihre Zauberfäden von der Erde zum Feenreih hinüberspinnen, wurden zur wirksamen Folie für die prähtige Charaktergestalt des Valentin. Alexander Girardi eroberte ih mit dieser Rolle, die er vor Jahrzehnten {hon einmal in Berlin auf der Königlichen Bühne spielte, die Zuneigung der Zuschauer im Fluge; es war nicht kühle Bewunderung, sondern ein herzlihes Mitgehen mit der großen Kunst Girardis, welche solchen Zauber ausübte; sein fein abwägendes Spiel quillt eben ganz aus einem warmen Gemüt, aus seiner Stimme klingt das gerühmte goldene Herz des Wieners; dabei ist alles, was er gibt, von einer s{lichten Vornebmbeit umkleidet, die alle äußerlichen Zierraten verschmäht. Auch als ein Meister des Vortraas im Gesang zeigte er si; sein Jäzerlied war von bezwingender Schalkhaftigkeit getragen; ein warmes Leuchten des Auges, ein inniger Klang der Stimme hob das Hobel- [ied zu einer Musterleistung empor. Der Gast fand eine aus- gezeihnete Partnerin in Mila Theren, die das kecke Kammer- mädhen ebenso eht gestaltete wie die resfolute Hausfrau und Mutter der Kinder. Frit Junkermann fand \ich mit der Rolle des Vershwenders zur Zufriedenbeit ab; die empfindsamen Sjzenen mit der Fee Cheristane, die Emmy Wehblen mit Erfolg verkörperte, wurden von beiden Spielern mit dem nötigen Pathos durchgeführt. Als prächtiger Spreher und tüchtiger Sänger zeigte sich Walter Formes in der Partie des Azur. Julius El. Herrmann als Kammerdiener Wolf ftellte den intriganten Bösewiht ohne Uebertreibungen, auf die Bühne; die übrigen Mitwirkenden füllten ihre Rollen gleichfalls angemefsen aus. Der s{wierigen Inszenierung war anerkennenêwerte Sorgfalt gewidmet, und Konradin Kreuzers immerhin anfpruchsvolle Musik wurde unter der Leitung von Marx Schmidt ansprehend zu Gehör gebracht.

m ant qo o Rndo ck= f gui A Len O pernhause findet morgen, Sonntag, eine ssubrung von V. Nicolais komisher Oper „Die lusticen Weiber

von Windsor“ statt, in der die Damen Hempel, Rothauser, Dictrich,