1908 / 14 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Jan 1908 18:00:01 GMT) scan diff

fommen bestimmt gegangen, um ey J um die in der Algecirasakte vorgesehene Einrichtung der Polizei in die Wege zu leiten. Aus Verschiedenheit in der Haltung beider Staaten ergebe fih weder die geringste Meinungsverschiedenheit bezüglich ihrer Entscheidungen, noch die geringste Shwierigkeit in ihren gegen- seitigen Beziehungen. Der Minister {loß mit den Worten: „Wir folgen bei der Durchführung unserer Pläne stets der gleihen Richtlinie.

sei. Frankreich

nach Marokko Unruhen

fei

Belgien. Die Deputiertenkammer hat gestern, „W. T. B.“

zufolge, an Stelle Schollaerts den Deputierten Cooreman

(Katholik) mit 74 gegen 45 Stimmen zum Präsidenten gewählt.

Schweden.

In der Thronrede, mit der der König Gustav gestern den Reichstag eröffnete, erwähnte er zunächst den harten Schlag, den der Tod König Oskars dem Königlichen Hause und dem \hwedishen Volke zugefügt habe. s

„Ich fühle“, sagte der König nah dem Bericht des ,W. T. B.“, „die große Verantwortlichkeit, die ih mit dem Throne meines Vaters übernommen habe, werde aber in eifriger Arbeit für die Wohlfahrt und die Entwicklung des Vaterlandes stets bemüht sein, meine Aufs gabe zu erfüllen. öhte mir doch mein s{wedisches Volk in guten wie in {lechten Tagen in gemeinsamer Arbeit zum wahren Wohle des Vaterlandes zur Seite stehen.“

Die Thronrede weist dann auf die guten Beziehungen zu den auswärtigen Staaten hin, die besonders beim Tode König Osfars zum Ausdruck gekommen seien, und fährt dann fort:

Der vom vorigen Reichstage angenommene Wablgeseßentwurf werde dem jeyigen Reichstage zur endgültigen Beschlußfaffung vor- gelegt werden. Nicht zu erwarten set für diese Session ein Entwurf, betreffend das politishe Stimmrecht der Frauen. Die Fragen, welche die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern beträfen, ferner die Armee-, Marine- und Landesverteidigungsfragen würden in Spezialkommissionen beraten werden. Schließlih erwähnt die Thron- rede, daß tie Vorverhandlungen, betreffend die Einrichtung einer Dampffährenverbindung mit Preußen, zum Abschluß gebracht seien und der Entwurf dem Reichstage zugehen werde.

Der von der Regierung dem Parlament vorgelegte Budgetvoranschlag balanciert, obiger Quelle zufolge, mit 216 707 000 Kronen. Ferner wurden zwei neue Steuer- geseßentwürfe vorgelegt. Der eine Geseßentwürf erhöht die Zucersteuer um 3 Dere für das Kilogramm und seht gleichzeitig den Zoll auf Rübenzucker von 113/, auf 10 Oere und auf raffinierten Zucker von 17 auf 14 Oere herab. Der Ertrag aus der Zuckersteuererhöhung wird auf 3100000 Kronen veranschlagt. Der zweite Geseß- entwurf betrifft die Stempelabgabe beim Kauf oder Tausch von Aktien oder Obligationen, deren Ertrag auf 500 000 Kronen veranschlagt wird. Die Ausgaben für das Heer mit 58 635 600 Kronen weisen gegen das Vorjahr eine Erhöhung um 3905 400 Kronen auf. Bei den Marine- ausgaben mit 26 751 900 Kronen ergibt sich gegen das Vor-

jahr ein Mehr von 1 404 400 Kronen. Ferner wird die Auf- nahme einer Anleihe im Betrage von 14 820 000 Kronen beantragt.

Afien. ;

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ hat der Shah von Persien telegraphisch An- weisungen ergehen lassen, von verschiedenen Punkten Aserbeid- hans Truppen zu entsenden, um den Prinzen Ferman- Ferma, der in Saudsh-Bulag eingeschlossen ist, zu entsegen.

Afrika.

Jn Marrakesch is am 11. Januar in allen Moscheen ein Schreiben Mulay Hafids verlesen worden, das „W. T. B.“ zufolge die Einwohner auffordert, ihm zum heiligen Kriege, der vornehmlich gegen die Franzosen gerichtet sei, Gefolgschaft zu leisten, und der Hoffnung Ausdruck gibt, daß Casablanca bald wieder den Marokkanern zufallen und kein Christ in der Stadt verbleiben werde. Alsdann werde man wieder das heilige Gese zur Geltung bringen. Aus- rufer laufen durch die Straßen und fordern die Einwohner auf, dem Sultan in den heiligen Krieg zu folgen. Die Aus- rufer scheinen aber feinen großen Erfolg zu haben, denn die Zahl der Soldaten nimmt beständig ab, weil sie keinen Sold erhalten. Es wurde angeordnet, keine Waren und namentlich keine Nahrungsmittel nah der Küste abgehen zu lassen.

Nach einer Meldung der „Agence Havas‘‘ hat die in Fez erfolgte Ausrufung Mulay Hafids zum Sultan auf die Schaujastämme nur geringen Eindruck gemacht. Sein Ansehen ist, seitdem seine Mahalla Mediuna im Stiche gelassen hat, sehr gesunken. Jn Casablanca nimmt das Werk ber Beruhigung seinen Fortgang; Handel und Wandel kehren wieder in das alte Gleise zurüuck. Jn Rabat, wo das R ohne Zwischenfall verlief, herrscht vollkommene

uhe.

Einem telegraphischen Bericht des Generals d’'Ama de zu- folge hat am 14. d. M. ein Ae Kampf stattgefunden, der qus Einnahme der Stadt Settat durch die französischen

ruppen unter erheblihen Verlusten des Feindes geführt hat. Die Stadt war von der hafidishen Mahalla des Mulay Reschid, die durh Schaujastämme verstärkt war, verteidigt. Eine weitere Meldung des Generals d’Amade besagt, „W.T. B. “zufolge, daß die Mahalla Mulay Reschids während des Kampfes mehrere Offensivstöße versuhte. Die Stellung bei Settat sei später von den französishen Truppen, weil außerhalb des Bereiches des Operationsfeldes liegend, wieder geräumt worden. Da die Mahalla Mulay Reschids auseinander- gesprengt sei, könne fie die für den Marsch Mulay Hafids nach Fes in Frage kommenden Straßen niht mehr offen halten.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sißzungen des Reichs- tags und des Hauses der Abgeordneten befinden si in der Ersten und Zweiten Beilage.

zu unterdrücken, Spanien,

| und für 1901/05 nur -noch 1,60 v. H. ausmachen.

Abg. Shiffer (Zentr ): Es LFandelt sh bei dieser Frage um n überaus widtige Angelegenheit bei der nit nur die Snteressen r annäher eee, sondern eigentlich die Interessen “ganzen de : haft auf dem Spiele stehen. Diese

macht nach unserer Auffafsurg ein Einschreiten des

unbedingt erforderli. Es hat êine Zeit gegeben, wo die Knappen mit Stolz an die Arbeit gingen; speziel im NRuhrrevier bildeten die B raarbriter einen festen Beruféestand, die Berg- knappen waren Sütger ihres Intuñriebezirks. Die Mehrzahl der Cn [lebte früher noch niht so von der Hand in den Mund, saßen meist eine eigene Scholle. Die Geschichte des Berg- “erzählt uns von ‘Privilegien der De auf verschiedenen Sebieten, die Arbeitersha\t war vor Not urd Sorge geschütt. Vieles _inzwis@en anders geworden, die Bevorzugun haft Hat aufgehört, fie sind von den Wohltaten der Reichs- ersicherung ausgeschloffen. Ueber 40 Jahre hat es gedauert, bis ¿berhaupt das Knappschaflsgeses einer Reform unterzogen wurde. Seit Zeit ist die Zahl der Bergarbeiter im Ruhrrevier und der u überhaupt, namentlih ter Koblenbergbau, in ungeahnter Weise gestiegen. Es werden jeßt nit nur deutsche, sondern auh polnische, russishe, italienische und andere Arbeiter dort besckäftigt. der Wirtschaftskrise würden Lohnreduktionen und

Bei Ar ungen besonders unbeilvoll wirken. Wenn es diesmal

der Bergarbeiter-

niht zu cinem Streik gekommen ist, wie ver zwei Jahren, so 5, aus Rückicht auf die Abbrige Konjunktur geschehen. en, fo if diz (Schluß des Blattes.)

Ra Statiftik und Volkswirtschaft.

Die Ursachen der Schadenbrände inPreußen und di der durch sie entstandenen Schäden 1899 19052 ht

In Nr. 154 des „Reichs- und Staatsanzeigers" vom 29. Junid J ist eine Uebersicht über die Ergebnisse der ersten fünfundzwanzig Jaly preußischer Brandstatistik gegeben worden, wobei aber nah einen ih auf die Jahre 1881—1905 erstreckenden, Stadt und Land unter, scheidenden Gesamtübexrblickde über die Zahl der Schadenbrände mh die Höhe der Schadensummen in Grund- und Vethältniszahlen n Zahl der Bewohner und Gebäude den Ursachen der Schadenbräns, in Preußen während desselben Zeitraumes nur in betreff der amt, zahl der Brände nähergetreten werden konnte. Für die Jahre 1899 bis 1905 hat das Statistische Landesamt inzwischen eine besondey Auszählung der Brände nach den Brandurscehen und den dur hervorgerufenen Schadenbeträgen abgeschlossen, deren Erçebnisse jet in der „Stat. Korr.“ wveröffentlicht worden und in der folgende Tabelle wiedergegeben find.

Ursachen der Brände und der dadurch entstandenen Schäden in den Jahren 1899—1905.

Vollbrände Ursathen

Immobiliar- brärde

Mobiliar-

brânde Zufammen

Ge-

Schaden

ei Mobiliar

M. a

der

Brände. Anzahl

Schadey

t. La

samt- ¿ahl

Mobiliar [zende

Schaden

Immo- biliar

M M M

Anzahl] Schaden

j Bi gde:

24280274 682] 193865

19} 146100 5932| 443793

5) : „len 23| 32536 6) von Aether 26| 178372

7) Explosion von anderen Ga 1598} 2396116

len E rplosion von Petro- f: . 1 2367| 3073364 345) 4526312| 5590514 189

8s) E [eum 9086 Ga 7088225] 1873 2809| 18770983! 24744674] 1051 6831| 18022876] 130129 5986

14998654] 1613 175447] 4163

149146 23 478870) 429 51284 16 92058 9 2907042] 3130

29723911 587

2 Z E 3) E pl von Dampf- 4 . D756 . . t-; ) O eb

12) Mangelhasle 13) Lehr sig! “im lm: gange mit Sireich- Liclibetur tbe Sahrlässigkeit 17) Lokomotivfu E 18 Dur bile 63 20 Unbelannie Sd 31851/131193273 anderen Gemeinden , |* /146| 1054004

. [103952/322894223 14850| 46127746

__Veberhaupt. .

im Dur®schnitt .

In den sieben Jahren 1899 bis 1905 sind in Preußen nah der Tabelle überhaupt Brandschäden in Höhe von 646,1 Millionen Mark entstanden, davon durch höhere Gewalt, als welche hier ledigli L R anzusprehen ift y der immerhin ret erheblihe Betrag von 41,5 Millionen Mark. urch Leu{cht- und Heizgas sind in diesen 7 Jahren nur die verhältnismäßig geringen Schäden von 1,1 Million Mark (0,16 v. H.) hervorgerufen worden; Azetylen hat nur für 90 000, Aether für 281 400 Æ Schaden verursacht. Dagegen entfällt auf die „anderen Gase“, in erster Linie die Generator- und Gichtgase, der recht bedeutende Schadenbetrag von 6,03 Millionen Mark (0,95 v. H.). Auch das Petroleum verursacht viel Schaden, da es mit 6,5 Millionen Mark (rund 1 v. H.) in der Brandverlustliste auftritt. Die elektrischen Leitungen haben freilih noch mehr Schäden verursaht, und zwar in Höhe von 10,54 Millionen (oder 16 v. H.). Auf Beleuchtungsgegenstände im allgemeinen ohne genauere Angabe entfallen 14,85 Millionen Mark (2,3 v. H.) Schäden. Eine überrashend hohe Bedeutung, die man früber faum vorauêgeseßt bat, komwt der Selbstentzündung von Stoffen zu, die in vorstehender Verlustliste mit 45,69 Millionen Mark (und 7 v. H.) vertreten ist. Mangelhafte Feuerungsanlagen haben auch noch Schäden von 32,25 Millionen Mark (5,1 v. H.) geo Ein bedauerlihes Kapitel betrifft die Fahrlässigkeit, nébesondere im Umgange mit Streihhölzern, die nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen eine große Rolle spielt. Die leßteren haben Schäden von 20,76 (3,3 v. H.), die Kinter folhe von 18,25 Millionen Mark (2,84 v. H.) auf ihrem Schuldkonto. Durch „fonstige Fahrlässigkeit“ sind weitere Schäden von 47,2 Millionen Mark (7,31 v. H.) ent- standen. Es ist wohl nicht zu bezweifeln, daß ein großer, wenn nit der größte Teil der „aus unbekannten Ursachen entstandenen Brände, die in der Verlustliste mit dem ungeheuren Betrage von 252,7 Millionen Mark, also mit rund 39 v. H. des Gesamtschadens auftreten, gleichfalls durch Fahrlässigkeit entstanden i. Mißlich ift die s estflelung der Brandstiftung. Die erwiesenen Brandftiftungsfälle sind mit einer Schadensumme von 14,1 Millionen Mark = 2,2 v. H. vertreren, die gemutmaßten dagegen mit dem 82 fach höôberen, gewaltigen Betrage von 125,5 Millionen oder 19,4 v. H. Freilih ist es nicht unwahrscheinlih, daß bei dieser ebenso wie bei der vorherigen Klafse von andursahen die Selbst- entzündungsfälle eine bedeutende Rolle spielen. In der lezten Zeit ist nicht selten wifsenshaftlih festgestellt worden, daß Fälle, bei denen man zunächst Brandstiftung vermutete, sich {ließli aus der Selbst- entzündung von Stoffen erklärten. Durch Lokomotivfunken sind endlih für 4,4 (0,65 v. H.), dur Lokomobile für 1,4 Millionen (0,22 v. H.) Mark Schäden entstanden.

_ Was die Anzabl der Fälle der Brandursachen, die in der Schluß- überlihk enthalten ist, anlangt, so bietet diese in vieler Beziehung ein abweichendes Bild, das - aber nihttdestoweniger ebenfalls von hohem Interesse ist. Man sieht, wenn man bloß die in Nr. 154 des „Neihs- und Staatsanzeigers" vom 29. Juni d. I. mit- eteilten Verhältniszahlen für die einzelnen Jahrfünfte betrachtet, ÿ die „Blißshläge" im Verhältnis zur Gesamtzahl der Fälle 1881/85 6,90'v. H. ‘betrugen, voòn ‘da ab aber ständig Se find ; e „Selbst- entzündung von Stoffen® ift nur mit 0,96, 1,32, 1,08, 0,97, f

1715 956 6833

8867224 10222240 19315183 72647740 2300

1253130 812

573578) 63 11 6266

9466351 6845116 21011593

9822 5070 14834 . 1 15786 e 239

14) 15) Sonsti 16) Bran

Auf der Tagesordnung der heutigen 82. Sißung des ! Reichstags, welcher der Staatssekretär E i A Bethmann Holl weg beiwohnte, stehen die drei Jnter- | pellationen der wirtschaftlichen Vereinigung, des Zentrums und ! der Sozialdemokraten, betreffénd die reihsgeseßlice ' Regelung des Knappschaftswesens. Die erste diese j Resolutionen war bereits gestern begründet worden. Zur Begründung der Resolution des Zentrums erhält das Wort der

* im Umagange mit | nämli von 7,95 und 10,46 auf 5,29 v. H. aller Brandfälle. genommen, aber find fie von 1255

beben im Rheinlande und in Hefsen-Nafsau Brände

b. H. aller Fälle vertreten, „Mangelhafte Feuerungsarlagen“ be- dingten noch 1881/85 6,11, 1886/90 sogar 6,81 v. f er Boendfälte 1901/05 jedo nur 1,92 v. H. Die Fälle von Fahrlässigkeit Erwahsener Streichhölzern® find verhältnismäßig zurückgzegangen, bsolut Jáhresmittel auf 3322

*) Ob durh Stürme und die wenigen, an si geringfügi en Erd-

784287 637512

36702 20

65386 4375 19

3759540 5058

82171 295272

218925 826502 1009634

1041746 309747 2886837/124401 395352952 1138684 17056 564387

| 80 61168 2 282791498] 38042/19526829/261212 2789547] 37316

ervor; ist dem Statistischen Landesamt nicht bekannt geworden. M

E

40473387 1084738

353009 1099803 90018 281425 6033079

6540100 10543646

14850122 45689480 32250686

627 324

410172 77914

21061 111754 1823 5347 354381

412174 131548

1839712 1347321

29064561 831377

182802 509179 36911 184020 2771656

3155539 4821584

9922185 19597485

|

| 19032510

15408826] 8063 253361] 5169

170207 62 590624] 1864 53107 58 97405) 76 3261423] 9786

3384565] 10587 5722062] 1095

8927937] 71071 26091995] 6096| 13218176] 14634

903 5648 41

7633 561)

60112 2236) 1817

9908970 10534987

590634 136837143

228| 1665687 2982757] 57601] 48917293

30382 9305

1085268

37919} 20761650 7721711

11331] 18253698 146068] 47196403 216731139649261

3987 472

41 17671

43381542] 57601] 92298835,

gelegen. Die SohrIäisialeit von Kindern im Umgange mit Streig- ölzern war 1901/05 Ursahe von weiteren 1197 Brandfällen. Die „sonstige Fahrlässigkeit* ist fländig mit hohen Anteilziffern in 25,37 bis 35,97 v. H. der Fälle als Brandurfache angeführt. Eine schein bare Befserung des Nachweises von Brandursachen ift, daß die „unbe- kannten Ursachen“ von 47,97 v. H. der Fälle in den Fahren 1881/85 auf deren 34,02 v. H. im Jahrfünft 1901/05 zurückzegangen sind; absolut genommen, ist freilich au hier ein Ansteigen um nahezu das Dreifache, nämlih von 37 843 auf 106 790 Fälle zu verzeichnen.

Zahl der Fälle

1891 bis 1895

1896 N

bis 1905

1900 O gus sammen

Ursachen der Brände

1) Blibschläge, zündende 6084| 6450 2) Blibschläge, kalte 582] 1396| 4248 3) Explosion von Dampikefseln .. ¿ 22 19 45 4) Explofion von s Leucht-, Koch- und Heizgas 5) Explofion von Azetylen 9 48 57 6) Explosion von Aether 62 56) 369 7) Explosion von anderen Gasen . 3641! 7616 2927| 7896

8) Explosion von etroleum . .…. 1894| 293 673

9) Explosion von Bere eumlampen 13 654| 50 249 1902| 2299

10) Elektrische Lei- 4773| 6025

28 812 6 26

128

5 98

999 63 903 7782 27 16

825 tungen

33 11) Beleuhtungs- gegenstände . ..| Z 12) Selbftentzündung von Stoffen . 760] 1296| 1525 13) Mangelhafte euerung8Sanlagen | 4821| 6677| 4849 14) Fahrläsfigkeit im Umgange mit Streichhsölzern durch Erwathsene | 6274| 10 246 15) Desgleichen dur - 16) Sonstige Fah onstige Fahr- lässigkeit 17) Brandstiftung . . 19 Lokomotivfunken 19) Durch Lokomobile 20) Unbekannte 21) Uebertragung aus anderen meinden Zusammen .

16 608| 53 778 5 984| 7360 96 160/264 607 9 932| 1963| 9734 380| 701 168

9 44 78 559/106 790/318 703

9032| 11 618 1376

63 074

50 132 1 868 288

61167

20 008 2 289 35

37 843

35 233 1382 190

34 344

1671 1291 1361 146 62

44 97 968/141 773/195 197/313 959/827 782.

78 885

Die Entwicklung der englishen Gewerkvereine ; war auch im Jahre 1906 nah Ausweis des ih vom Boaró je Trade veröffentlihten amtlichen Berichts eine aufwärtsgehende.

r Gewerkvereine in Grofibritarnien betrug 1161 mit 2 106 283

Zah iedern ; dies bedeutet gegen das Vorjahr eine Zunahme von 10,1%/o. Am veträhtlihsten war der Mitgliederzuwahs bei dem Gewerkveretn Kohlengräber : 73 000 oder 15,39%; bei den Textilarbeitern

der 1g der Zuwachs 38 000 oder 13,8 °/o, bei den Eisenbahnbediensteten 19 000 oder 23,7 9%, bei den Metallarkteitern 22 000 oder 6,4 9/9. Sehr beträchtlih ist die Zunahme der weiblichen Gewerkvereins- mitglieder, die zumeist aus die Textilindustrie entfielen; sie belief sich in den beiden lezten Jahren auf 37 111 oder 29,894. Die Zahl der weiblichen Gewerkvereint mitglieder überhaupt betrug Ende 1906

162 433.

Zur Arbeiterbewegung.

eber den gegenwärtigen Stand der Lohnbewegung der Leipziger Mas intsten und Heizer (val. Nr. 280 v. I. d. Bl.) berichtete, der -„Lpi. Ztg.“ zufolge, am Mittwoch in einer Versammlung die Lohnkommisfion. Die Kommission hat 700 Arbeitgebern einen die neuen Forderungen der Arbeiter enthaltenden Lohntarif vorgelegt, mit dem Mißerfolg, daß überhaupt rur 23 Ai1beitgeber darauf geant- wortet haben, und diese auch nur teils ablehnend, teils au8weichend. 4 längerem Meinungsaustaush beauftragte die Versammlung die Kommission, nochmals mit den verschiedenen Verbänden der einzelnen Arbeitgeber in Verbindung zu treten, die Einführung von Sonder- tarifen vorzubereiten und demnächst über den Grfolg an die Gebilfen- {aft in öffentlicher D Rg Iu berihten. Gin gewifser Grfolg der Bewegung wurde in der Tatsache erblidt, dos verschiedene Firmen E SIREE der Maschinisten und Heizer bereits freiwillig auf-

ert haben.

gebeser London wird der „Vof}. Ztg.“ telegrapbiert, daß 99 v. H. aller Baumwoll spinnereien des Bezirks Manchester (val. Nr. 3 d. Bl.) die Arbeits\perre auf den 25. Januar vereinbarten. Gleihwohl bezeihnet Lloyd Eeorge die Aut sichten für eine friedliche Beilegung des Streits als günstig, wenngleih die Gefahr noch nit vorüber sei. Das Handelsamt unterhalte telephonishe Verbindung mit beiden Seiten. j

Kunft und Wissenschaft.

Die Königlihen Museen (das Alte und Neue Museum, das Pergamonmusfeum, das Kaiser Friedrih-Museum, die Nationalgalerie, das Kunstgewerbemuseum und das Museum für Völkerkunde) bleiben am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und

Königs geschlossen.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften bielt am 9. Januar unter dem e thres Sekretars Herrn Auwers eine Gesamtsizung, in der zunächst Herr Nernst über die Theorie der alvanishen Polarisation und ihre Anwendung zur

erechnung der Reizwirkungen elektrischer Strôme las. dem Vortrage wurden zunähst die Gleihungen für die Polari- sation [ôsliher Metallelektroden besprohen und fodann die Anwendung der so gewonnenen Formeln auf die physiologishen Reizwirkungen durch elekirishe Ströme erörtert. Insbesondere wurde gezeigt, daß sih für den durch Stromstöße ausgeübten Reiz eine einfache Formel ergibt, indem der Strom, der gerade noh einen Reiz ausübt, der Quadratwurzel aus seiner Zeitdauer umgekehrt proportional ift. Dur die Versuche verschiedener Forsher konnte dieses Gesey quantitativ geprüft werden. rr Fischer legte eine von ihm und . F. Wrede ausgeführte Untersuhung vor über die Bestimmung der Verbrennungs- wärme organisher Verbindungen mit Benußung des Platinwiderstandsthermometers. Durch die verbefserte thermo- metrishe Mefsung wurde eine g1ößere Genauigkeit in der Bestim- mung der Verbrennung3wärme von Benzoesäure und BohemnGer er- reiht. Herr Meyer machte eine Mitteilung über das erste Auf- treten der Arier in der Geschichte. Es handelt fich dabei um Bemerkungen zu den von H. Winckler aus den chetiti- {en Urkunden von Boghazkiöi nachgewiesenen arishen Götter- namen in Mitani (nordwestliches esopotamien) aus dem An- fang des 14. Jahrhunderts. Herr Branca überreichte die weitere Ausarbeitung seiner Mitteilung vom 25. Juli 1907 zu der Frage, ob Ichthyosaurus Sa vivipar und stirpivor gewesen fei. Die Abhandlung wird noch in den Jahresband 1907 der Schriften der Akademie aufgenommen werden. Herr Fischer legte eine Mitteilung des Professors I. Ro senthal in Erlangen vor über Zerlegung bhochkomplizierter hemischer Verbindungen im \chwankenden magnetischen Kraftfeld. Chemische Verbindungen von der Art, wie sie dur Gnzyme Hydrolytisch gespalten werden Proteine, Glucko- soide, Poly- und Difsacharosen —, _ zerfallen in ganz ähnliher Weise unter Bildung der gleihen Spaltungsprodukte, wenn sie in das Janere eines von starkem, in regelmäßigen Intervallen unterbrohenem Gleihstrom oder von Wechselströômen durchflofsenen Solenoids gebraht werden. Die Zahl der dazu erforberlihen Stromunterbrehungen oder Stromwechsel is für verschiedene Substanzen vershieden bei Stärke z. B. gleich 340—380 in der Sekunde. Die Zerlegung dieser Substanz wird genauer beschrieben und die Uebereinstimmung mit der durch diastatische Enzyme bewirkten nah- gewiesen. Schließlich wird auf die Analogie mit den chemischen Wirkungen des Lichts hingewiesen und die Ansicht ausgesprochen, daß es sich um eine Uebertragung der Gnergie des Aethers auf die materiellen Molekeln handle, welhe dadur zum Zerfall in kleinere Bestandteile angeregt werden. : :

Die folgenden Druckschriften wurden überreiht: durch Herrn S@{moller Acta Borussica. Denkmäler der preußishen Staats- verwaltung im 18. Jahrhundert. Behördenorganisation. Band 4 Hälfte 1, 2 (1723—1729). Bearb. von G. Schmoller und W. Stolze. Berlin 1908, Band 9 (1750—1753). Bearb. von G. S@chmoller und O. Hintze. Berlin 1907; durch Herrn Diels Band 2, Hälfte 1 der zweiten Auflage seiner Ausgabe der Frag- mente der Vorsokratiker. Berlin 1907 ; ferner Ferdinand von Richt- bofens Tagebücher aus China. Au8gewählt und herausgegeben von E. Tiessen. Bd. 1, 2. Berlin 1907. J

Weiter wurden die zwei Unternehmungen der Humboldtstiftung betreffenden Schriften überreiht: zwei Arbeiten enthaltend Ergebnisse der Reise des Professors Thilenius nach Polynesien und Neu-Seeland, E. Sauerbeck, Eine Gehirnmißbildung bei Hatteria gn Halle 1905 (Aus den Nova Acta der Kaiserl.

eop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforsher. Bd. 85), und Julia Gisi, Das Gehirn von Fatteria unctata. Naumburg a. S. 1907 ; und drei Berichte des Professors H. Klaats\ch über seine Reise na Australien in den Jahren 1904—1907.

Die Akademie hat aus ihrem Fonds für wisseusGafktlige Unternehmungen bewilligt: durch ihre physikalisch- mathematishe Klasse 500 A dem Professor Dr. Adolf Schmidt in Potsdam zur Beschaffung von Instrumenten für magnetishe Mefsungen auf hoher See;

durch ihre philosophisch-historishe Klasse 509 4 dem Professor Dr. Gustav Beckmann in Erlangen zur Herausgabe des Liber diurnus curiae Romanae des Andrea da Santa Croce, und 500 „G dem Privatdozenten Dr. Konrat.Ziegler in Breslau zu einer Reise nah Italien behufs Vergleihung von Handschriften der Biographien DEIA y

Die Akademie hat das auswärtige Mitglied der physikalish- matbematishen Klasse Lord Kelvin in Largs (Schottland) am 17. Dezember 1907 durch den Tod verloren.

In den berihten der bayerishen Akademie der Wissens shaften vom ai ist das älteste rätoromanishe Sprach- denkmal von Gröber, noch mit einer Vorrede des verstorbenen Traube, veröffentliht. Weitere Bemerkungen dazu gibt, wie der „Frankf. Ztg.“

(ia wie Robert van Planta (Veeean G) E on l um eine rätoromanishe Uebersezung E pseudoaugustinischen

Literatur in Graubünden erst Mitte des 16. Jahrhunderts beginnt.

Predigt, die zwischen den Zeilen des lateinischen Textes in einer Einfi-dler- randschrift erhal!er ist. Der lateinishe T: rt stammt aus dem 8. oder 9. Jahrhundert, die Uebersegung aus dem Beginn des 12 Jahrhunderts, wodurch das Rätoromanishe in die Reibe derjenigen romanischen Spragen eintritt, die ein ansehnlihes \riftlihes Alter aufzuweisen baben. Frühere Denkmäler der rätoromanishen Sprache sind mit Sicherheit niht nachzuweisen, da den um 800 geshrieBenen Caffeler Glofsen und den späteren Wiener Gloffen der rätoromanishe Charakter abgestritten sind. Erst von 1340 an sind bestimmt in fränkischen Rechnungsbüchern urd aus dem graubündlerif Münstertal räto- romanishe Einträge naŒzuweisen, während die zusammenhängende

Die historishe Kommission des Vereins für thüringishe Geschichte und Altertumskunde will ein großes Wörterbuch der thüringishen Mundart herausgeben. Der unter dem Vorsiß von Professor Dr. Michel8s-Fena arbeitende Auss{uß wird, da die finanzielle Durhführung des Unternehmens gesichert erscheint, an weitere Kreise Thürincens mit einem Aufruf zur Mitarbeitershaft herantreten. Das Wörterbuch ist, der „Tägl. Rundschau“ zufolge, auf ¡wei starke Lerikonbände berechnet und wird iu seiner Fertigstellung vorauésihtlih ein volles Jahrzehnt brauchen.

Dos lehte Heft des „Zentralblatts für Bibliothek8wesen“ enthält aus der Feder des Ersten Direktors der Königlichen Bibliothek in Berlin, Geheimen Regierung8rats Dr. Paul Schwenke, einen Aufsaß „Der Neubau der KönigliGen Bibliothek“. Es find dies die erften authentishen Mitteilungen über eine die weitesten Kreise seit Jahren interessierende Angelegenbeit, die hier mit Genehmigung des Bau- herrn, des Königlichen Ministeriums der geistlichen usw. Angelegen- beiten, in die Oeffentlichkeit gelangen. Danach ist raui, die jetzige Königliche Bibliothek bereits im Herbst dieses Jahres zu verlaffen. Sie fol zunächst in vorläufig fertiggestellte Räume des Neubaues verlegt werden. Die alte Königliche Bibliothek soll bis zur Jubelfeier

der Üniversität im Jahre 1910 zur Aulg umgebaut sein

Ein neues Kunstmuseum foll in Basel errihtet werden. Es hat sich dafür ein Komitee gebildet, das bereits eine stattliche Summe gesammelt hat und nun mit einem Aufruf an die Oeffent- lihkeit berantritt. Nach der „Kunsthronik* möchte man das neue Museum mit großen Vortragsräumen auf der Elisabetenshanze er- bauen; der Kostenvoranschlag beläuft fih auf rund eine Million Francs.

Land- und Forstwirtschaft.

Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Ane hat in einem an die Landwirtshaftskammern und die eutshe Landwirtschaft8gesellshaft gerihteten Erlaß vom 4. v. M. die Ausbildung deutscher Landwirte in dänishen Land- wirtschaft3- und Molkereibetrieben angeregt. Der Wortlaut des Erlasses ist folgender : i - „Der anerkannt hohe Stand, den manche Zweige der landwirt- shaftlihen Tehnik in den skandinavishen Ländern, insbesondere in Dänemark, aufzuweisen baben, läßt es erwägen8wert erscheinen, jüngere deutshe Landwirte zu ihrer weiteren Ausbildung nah dort zu ent- senden. Nah einem Berichte des landwirtshaftlihen Sach- verständigen beim Kaiserlihen Generalkonsulat in Kopenhagen, Dr. Hollmann, besteht die Möglichkeit, geeignete- junge Landwirte aus Deuts{hland in beschränkter Zabl in Eleven- oder Volontärftellungen in dänishen Landwirtshafts- und Molkereibetrieben unterjubringen. In Uebereinstimmung mit dem ers Minister der auswärtigen Angelegenheiten habe ich hieraus Iaß genommen, eiwaigen Futerefsenten die A ¡ur Grlangung derartiger Ausbildung8angelegenheiten nach Möglichkeit zu ebnen. Der genannte Sachverständige ift zu diesem Zweck beauftragt worden, die Vermittlung solher Stellen auf Wuns zu übernehmen. 4 Ih gebe anheim, eine entsprehende Bekanntmachung zu erlafsen, etwaige Bewerbuneen entgegenzunehmen und diese, falls Bedenken nicht obwalten, dem landwirtshaftlihen Saverftändigen un- mittelbar zuzustellen. Die Bewerber haben ihren esuen eine Darlegung ihres Lebens- und Bildung8ganges nebft Zeugrifsen beizufügen. Diese Anlagen find dem landwirtshaftliten Sach- verständigen mitzuteilen. Für Bewerber, die eine größere praktische und wifsenshaftlize Vorbildung nachweisen können und eine hinreihende Kenntnis der dänishen Sprache angeeignet haben, ist die Möglichkeit niht ausges{lofsen, später in gelohnte Stellungen aufzurücken. Eine entsprehende Zusicherung kann indes niht gegeben werden. Unter diesen Umständen empfiehlt es fih, dem landwirschaft- lichen Sachverständigen nur solhe Bewerber vorzuschlagen, die im- stande sind, die Kosten des auswärtigen Aufenthalts und der Zus und Nüdreise aus eigenen Mitteln zu bestreiten. D : In besonders begründeten Ausnahmefällen würde ih auch bereit sein, mäßige Beihilfen zu den Reisekosten aus Staatsmitteln zu ge- währen, fofern es sich um bedürftige Bewerber handelt, die nah Vor- bildung und Beanlagung geeignet ersheinen, die zu erwerbenden Kennt- mne nes ibrer Rückehr der heimishen Landwirtschaft nußbar zu machen.“

Im Jahre 1908 werden am Königlihen pomologischen Institute (Gärtnerlehranftalt)) ¡u Proskau folgende Kurse im Obst- und Gartenbau abgebalten: 1) Lehrerkursus in der Zeit vom 27. April bis 9. Mai urd vom 3. bis 13. August. 2) Baum- wärter- und Baumaärtnerkursus in der Zeit vom 9. bis 21. Märi und vom 20. bis 29. Juli. 3) Baumschnittkursus in der Zeit vom 24. bis 29. Februar und vom 9. bis 14. November. 4) Kursus für Liebhaber des Obst- und Sartenbaues unter besonderer Berückfichtigung der Bekämpfung der Pflanzenkrankbeiten vom 25. bis 27. Mai. 5) Garten- baukursus für Damen in der Zeit vom 23. bis 25. April und vom 8. bis 10. Oktober. 6) Kursus für Schulaufsichtsbeamte in der Zeit vom 22. bis 24. Juni. 7) Kursus für Kreisbaumeister in der Zeit vom 15. bis 17. Juni. 8) Kursus für Förster und Forftaufseher in der Zeit vom 6. bis 11. Juli. 9) Kursus für Obstweinbereitung am 12. und 13. Oktober. 10) Der Blaubeerweinbereitungskursus an einem noch näher zu bestimmenden Termine. _

Der Minister für Landwirtshaft, Domänen und Forsten hat ge- nehmigt, daß vom 1. April 1908 ab Damen ihre vollständige

ärtnerishe Ausbildung an dem Institut erhalten könren.

Damen steht es demnach frei, niht nur die kürzeren obengenannten

Kurse wie bisher zu besuchen, sondern auch als Hospitantinnen den

2 jährigen Kursus durhzumahen. Nähere Auskunft über die Be-

dingungen der Aufnahme, über Honorar 2c. erteilt der Direktor der njtalt.

Viehrückversiherung in der Provinz Sachsen.

Am 1. Ianuar d. I. ist die Viehrückversiherung der Landwirt- [&afttlamwer für die Provinz Sachsen in Wirksamkeit getreten, die m Interesse der örtlihen Viehversiherungen der Provinz Sachsen eingeführt worden ist. Sie bezweckt, den Uebelstand der unberehen- baren Prämienshwankungen den kleinen Versicherungs- vereinen insofern abzushwähen, als sie diesen seit langem als einzig richtige ngsform für die landwirt- \ ihen Nugttiere anerkannten Einrihtungen die Möglichkeit einer gleihbleibenden Prämie auf die Dauer von je fünf Jahren gewähr- leistet. Die dieser Rückv rung fih anschließenden Vereine be- balten ihre volle Selbständigkeit be f ihre Geshäfts- führu eine Aenderung der Sahßungen ist nit lediglih die Höhe des Normalprämiensagzes, die für jeden Ver aus seinen Geschäftsresultaten gesondert zu berech und stellen if, wird von dem Kuratorium der R stimmt. Eine gegenseitige Haftbarkeit der

von Verlusten, die der Rückversicherung selbst entfieben könnten; auch findet eine Heranziehung der Mitgliëdsvereine zur Deckung der Ver- waltungskosten der Rückversicherung niht stat. Zur Durth- führung der Bestrebungen dieser gelun "Elürkhtung hat die Landwirtschaftskammer einen größeren rag dem Fonds der ng ü ein gleihes ift ry der

rovinzialverwaltung zu erwarten. Erfreulicherweise hat bereits eine größere Anzahl bestehender Viehverficherungtvereine ihren An- [s an die Rückversiherung bewirkt, sodaß in der erften Situng des Kuratoriums, die am 4. d. M. stattfand, die Tatsache festgestell werden konnte, daß über vier und eine halbe Million, genau: 4 571 111 A Versicherung8werte, die durch Pferde, Rinder, Schweine und Ziegen repräsentiert sind, von örtlihen Viehversiherungsvereinen ¡ur Rückoeckung angemeldet waren. Die Landwirtshaftskammer wird s Wuansh jede gewünschte speziellere Auskunft über dieses Institut erteilen.

iesen;

UebersiGt

über die Gin- und Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln E in Antwerpen“im Dezember 1907. ees

(Nat einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen.)

Eingeführt wurden:

g Rumänien 16 480 ds E R 9600 , Bulgarien . “D. Chile ia ats

32410 dz. 49 dz

724 680 364 870 152 000 100 860 22 130 11 450 6 820 5 200 3 000 2 000 1260 250

1 394 660 2 280 132 530 37 850 34 000 9 150 7 380 6 480 4 300 4 300 3 590

241 860

S DentsMland . « «e o_ch den Vereinigten Staaten von a e s Rumänien “arme E Beh Sndien - ; der Türkei . Uruguay . ; O + den Niederlanden . Bulgarien ;

Weizen:

Oeñfter E S E tennien j

Gerste: aus Deutschland .

Eid Iudien Se den Niederlanden . rankrei . E Großbritannien . . Oesterreih-Ungarn .

Hafer: nichts. ais: 188 860 _ 147 780 57 420 21 150

16 690 1150 930

(2 E

434740 dz. 4430 dz O

M 4670 dz.

aus Rumänien

Argentinien .

r E

U

den Vereinigten Staaten von E ad s D

British-Indien .

den Niedezanden .

Großbritannien .

Kartoffeln: aus den Niederlanden . Cas ere e roßbritannien . .

Ausgeführt wurden : Roggen: nach Deutschland . . Es den Niederlanden Norwegen .

23 900 ds: 5000 ,„ O 30930 dz. 335 160 dz 75 690 8 000 20 418 870 dz. 68 660 dz ¡ 330 72010 dz.

nach Deutschland . den Niederlanden No.» e 6 Großbritannien .

Weizen:

nach Deutschland .

Gerste: den Niederlanden

Hafer nichts, Mais: 61 630 44 200 2710 1 650 1460 111 €50

nach Deutschland . . dsz den Niederlanden S@weden . Spanien

Norwegen .

Kartoffeln: nach Großbritannien . A. q Norwegen . dem Kap . . Sriechenland . dem Congo Gibraltar . Irland

Theater und Musik.

Trianonthbeater.

Das Trianontheater darf man dazu beglückwünschen, daß es mit dem feineren neuzeitli franzöfishen Lustspiel bessere Erfahrungen macht, als mit den derben Boulevardshwänken, denen es fi zeitweilig zuwandte: das anmutige Werk von Gavault und Charvay „Fräulein Iosette meine Frau“ kat dort am Dienstag das Jubiläum der 300. Aufführung begehen können. In der Besetzung des Stückes hat fih iwar einiges verändert, sein Eindruck aber ist derselbe geblieben. Die weibliche Hauptrolle der Josette spielt jezt Fräulein Mila Gdels8berg, die im Gegensaß zu ihrer Vorg n R von Ratters- beim, nit so sehr die gemütvolle als die n des Charakters betont, aber ihrerseits auch eine durchaus wirkung8volle Vertreterin der ist. Herr Junkermann ift als ihr Mesruipirer guwanbi, frisch und voll Humor wie immer. Unter den anderen den verdienen Fräulein Zademack, die Herren Laurence und Claudius volle Anerkennung.

Konzerte.

Am Sonntag der Gro liche Kammersänger Her- mann Gura im Beethovensaal eînen Lieder- und Balladen- abend und fand mit seinen Darbietungen , die fh aus Kompo-

nen von Schumann, Schubert und Loewe zusammen- eßten, bei der überaus zahlreiGen Zuhörers “es

allen. Anfangs {hien der Künstler nicht ganz glücklih aufgelegt zu sein, seine ipone gad, [G im. Piano Hanglos und ged im Forte ohne SE@elz, Intonation nicht immer rein; ü mate es den Eindruck, als ob ihm die Shumannschen Lieder

beig ebenso au8ges{lofsen, wie eine Verpflichtung für den Fall des Eintritts

gün lägen, namentli soweit fie lyrisch waren. Besser gelang