1908 / 36 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Feb 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

Im Königlihen Opernhause wird morgen, Mittwoch, Boieldieus „Johann von Paris* in der neueinstudierten Form wieder- holt. Die Damen Herzog, Kauffmann, Rothauser, die Herren Kirch- hoff, Knüpfer, Krasa sind in den Hauptrollen beschäftigt. Den Abend eröffnet Maécagnis „Cavalleria rusticana“, mit Fräulein Destinn als Santuzza, Herrn Sommer als Turridu, Herrn mann als Alfio und den Damen von Scheele-Müller und Parbs als Lucia bezw. Lola.

Im Königlihen Schauspielhause wird morgen Ecnft von Wildenbruchs Schauspiel „Die Rabensteinerin*, mit Fräulein Wachner in der Titelrolle, gegeben. In den übrigen Hauptrollen find die Herren Matkowsky, Kraußneck, Zeisler, Staegemann, Patry, Pohl und die Damen von Arnauld und Bute bes{chäftigt. /

Im Deutschen Theater wird als näcbste Neuheit die fünfs aktige Tragödie „Sonnenfinsternis" von Arno Holz vorbereitet, in den FCR Me Rams „LWsistrata“ in einer neuen Ueber- tragung von Leo Sretner.

E Ernft Arndt ist auf. seinen Wunsch von seinen Verpflihtungen dem Königlichen Schauspielhause gegenüber enthoben worden und hat mit dem Direktor Halm einen neuen mehrjährigen Vertrag für das Neue Schauspielhaus abgeschlossen.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, 11. Februar 1908.

Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers ftehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen hielt gestern, Montag, im Königlichen Justizpalast in der Grunerstraße unter dem Vorsitz des Generalstaatkanwalts Dr. Wahl er seine Monatsber- fammlung ab. Was die Unterbringung von Strafentlafsenen in Arbeits\tellungen betrifft, so wurden im Monat Januar von 372 Nathsuhenden 312 Personen in Arbeit gebracht ; es entspann sich hier- über eine längere Diskussion wegen der augenblicklihen Schwierig- keit, bei der Arbeitslosizkeit im allgemeinen Strafentlafsene in Arbeit zu bringen. Im Korridor d:s Arbeitsnahweife- bureaus stehen täglih über bundert Personen, und die Polizei R Anspru genommen werden, um die Rube aufreckt zu erhalten. Herr Neve empfabl, daß sih das Bureau doch an die früheren Gutsbesiger wenden möhte, die auf ihr Ansuchen längere Zeit keine Arbeitskräfte vom Verein erhalten baben; der Pastor Dieftel {lug vor, daß fi d28 Bureau mit den Arbeitsämtern der Ps in Verbindung setzen möge. Von letztgenanntem Herrn wurde sodann auf Grund besonderer Fälle ein Antrag eingebraht: „daß der Verein an zuständiger Stelle dahin vorstellig werden möge, daß mittellosen, von aus- wärts zur Wahrnehmung eires Termins nah Berlin kommenden Ans- geklagten oder solhen Verurteilten, welhe auf freiem Fuye belaffen werden, von Staats wegen die Geldmittel zur Rückceise in die Heimat bewilligt werden.“ Nach erfolgter Aufklärung durch den Präsidenten und den Geheimen Justizrat Barschdorff, daß der Verein nit befugt sei, in diesem Sinne vorzugehen, wurde der Antrag zurüdck- ezogen. Eine gleichfalls längere Diskussion rief eine Anregung, betreffend die Schußauffiht über gefallene Mädchen hervor. Hierzu bemerkte der Or. Rosenfeld, daß bereits Bestimmungen wegen einer milteren polizeilihen Handhaburg ergangen seien, die den Aufsihtsorgaren noch nit e in Fleisch und Blut übergegangen find. Uebrigens müfse der Verein si vor allem mehr der Schuß- aufsiht der Jugendlihen annehmen. Hauptgegenstand der Tages- ordnung war der Jahresbericht der Frau Landgeribtéêrat Langer - hans über „die Tätigkeit der Abteilung für Familien- fürsorge“. Diese ist im steten Wachsen begriffen. Im Fahre 1907 wurden 269 neue Familien unterstüßt, zu denen eine Menge Familien und einzelne Personen aus früheren Jahren hinzutraten; an Geldmitteln wurden hierfür 2076 aufge- wendet. Das Geld gelangte meist in Form von Lebenemitteln dur die Firma Damaschke in Paketcn zu 3 & an die Familien, ferner in Milchmarken, die zum Bezug eines halben Liters Vollmilch an den Bolleshen Milchwagen berechtigten. Zu Weihnachten konnten 111 Familien, mit 121 Knaben und 106 Mädchen, beschenkt werden. ¡u welher Bescherung von Gönnern 715 Æ in bar, ferner verschiedene Gegenstände und mehrere Ballen Stoff beigesleuert worden waren. Die Berichterstatterin wies auch auf überaus traurige

amilienverhältnisse hin, die der Abbilfe bedürftig find, fa der Vorsitende bat, diese Fälle der Oberstaats- anwaltschaft einzureihen, damit dem Vormundschaftsrihter Mitteilung gemaht werden kann. Es handelt fich bier um fittlihe Vergeben von Vätern an ibren eigenen Kintern, nit Stiefkindern. Die be- treffenden Väter wurden zwar bestraft, aber fie kamen wieder zu ihren Kindern zurück, die in erneute Gefahr gerieten. Des weiteren berihtete Frau Landgerichtsrat Langerhans über die Ergebnisse der

Verdienfianteilreherchen, von denen 240 gemacht worden find, und über die Besuche in den Frauengefängnifsen und die Unterbringung

der weiblihen Gefangenen nah ihrer Entlaffung.

Der Hauptaus \chuß für Berlin und die Mark Branden- burg des Deutschen Flottenvereins veranstaltet am Doñners- tag, den 13 d. M,, Abends 8 Uhr, eine Besichtigung des Instituts für Meereskunde (Georgenstraße 34—36). Die Führung bei den Besichtigungen baben die Herren des Instituts übernommen. Die Teilnehmer versammeln sich um 8 Uhr Abends im großen örsaal des Instituts, woselbst der Dr. Brühl „Ueber die deut che Hosee- fisherei“ \prehen wird. Eintrittskarten (für Mitglieder 50 H, für Nichtmitglieder 75 A) find auf dem Geschäftszimmer des Haupt- autshufses (Bernburger Straße 35 T) und, soweit der Play reicht, Abends im Institutsgebäude zu haben.

Der am Sonntagvormittag auf dem Gelände der Tegeler Gas8werke entflogene Ballon „Tschudi*“ des Berliner Ver- eins für Luftschiffahrt, mit dem der Vorfißende der Breslauer Luft- shifahrtsgesellihaft Abegg aufsteigen wollte, ist, der „Schlesischen ep ¡ufolge, am Sonntagnahmittag um 24 Uhr in Altrognihß

ei Trautenau in Böhmen geborgen worden. Die Ballon- bülle wies einige Risse auf.

Der Deutsche Tiershußverein zu Berlin (gegründet 1841) veranstaltet unter dem Protektorat Ihrer Kaiserlihen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin in den Gefamträumen des Neuen König- lihen Operntheaters am Sonnabend, den 22. d. M., Abends 8 Uhr, wie alljährlih, ein Winterfest. Die Königlihe Kammer- sängerin Frau Emilie Herzog, die Königliche Pelepemisngern Frau Lieban-Globig, der Königliche Hofopernsänger Lieban, der Balladen- sänger Dr. Brause, der Pianist Dr. Krone, die 12 jährige Rezitatorin Miß Radford, der Rezitator Ado Conrad haben ihre Mitwirkung zugesagt. erner werden die Damen Rosa und Henny Porten eine Duettszene mit Tanz aufführen; außerdem wird Suppés Operette „Flotte Burshe“, von dem Opernsänger Franz Porten ein- studiert, dargestellt werden. Nach der Vorftellung werden von der Internatioralen Kinematographen- und Lichteffektgesell schaft [lebende und singende Bilder vorgeführt. Ein Ball mit Tembola beschließt das Fest. Einlaßkarten zum Preise von 5, 3 und 2 (numeriert) find durch das Vercinsbureau (Bellevue-str. 4), das Tierdepot (Stadt- bahnbogen 79—80), durch die Herren Robert Winkelmann (Haus- vogteiplay 11a) und Ziehm (Stegliß, Humboldtstr. 23) sowie an der Abendkafse zu haben.

Auf Veranlaffung des „Deutschen Vereins für Volks- bygiene“, Ortsgrup7e Berlin, und des Zweigvereins Berlin des Vaterländischen Frauenvereins spriht an Stelle des ver- storbenen Profefsors Dr. Hoffa am Freitag, den 14. d. M., Aterds 8 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses zu Berlin der Pro- fessor Dr. Joachimsthal über „Abweihungen von der normalen Gestalt des wenschlichen As und ibre Verhütung“. Der Vortrag wird durch Lichtbilder erläutert. Der Zutritt fleht jedermann unentgeltlih frei. 7

Zu den billigen Koh- und Haushaltungskursen des Vereins „Jugendshuz“ in Berlin können fich noch einige junge Mädchen melden. Eltern und Vormünder werden darauf aufme:kfsam gemacht, daß die jungen Mädchen außer der praktischen und gründlichen Anleiturg im Kochen, Haushalten, Zimmerkreinigen, Wäschebehantlung, Auébefsern, au Fortbildungäunterriht in Deutsch, Gesundheits- und Erziehungslehre, Anftandslehre, Körperpflege, auf Wunsch auch Schneidern und Puß erhalten. Unbemittelten wird Ermäßigung gewährt. Die jungen Mädten von außerhalb finden billige Pension in den Heimen des Vereins, auch wird ihnen jederzeit Rat und Beistand durch den Vorstand geleistet. Pafsende Stellen werden ihnen unentgeltlich vermittelt. Anmeldungen werden im II. Heim des Vereins „Jugendshuß“ (Beuthbstr. 14111) an die Vorsteberin daselbst erbeten.

Ein Komitee, bestehend aus ersten Kräften des Deutschen Theaters, veranstaltet am 29. Februar einen Kostüme? und Maskenball, dessen Reinertrag für eine in größte Not ge- ratene Künstlerin bestimmt ist. Der Direktor Reinhardt hat zu diesem Zwecke sämtlite Räume der Kammerspiele zur Ver- fügung gestellt, deren dekorative Aus8gestaltung der Maler Ernst Stern als künstlerisher Leiter der Veranstaltung übernommen hat. Teilnehmerkarten zu 20 4 find gegen vorherige Anmeldung dur das Ballkomitee (Deutsches Theater) erhältlich.

Königsberg i. Pr., 10. Februar. (W. T. B.) Von zuftändiger Seite wird mitgeteilt : Am 10. Februar, 3 Uhr 30 Minuten Vormittags, fuhr eine Leermashine von Baitkowen bei der Einfahrt in den

Bahnhof Neuendorf auf den dort im Schnee leNag om menen Zug 361. Die Maschine und sämtliche en find be- \chädigt. Zwölf Personen sind verleßt, ein Reisender und ein Sette s{chwer. Die Strecke Lyck— Johannisburg ist bis auf weiteres durch Schneeverwehung gesperrt. Die Daver der Verkehrs- ftôrung ift vorerst unbestimmt. ie Verleßten wurden mit Hilfszug nah LWck übergeführt. Die Untersuchung ift eingeleitet.

Deutsch-Eylau, 10. Februar. (W. T. mri Amtlich wird gemeldet : Die Strecke Osterode— Thorn, zwischen den Stationen Deut\ch-Eylau und Jamielnick, ift vorautsichtlih auf 12 Stunden, die Strecke Soldau—Lautenburg vorausfihtlich auf 48 Stunden durch Schneeverwehung gesperrt.

Grindelwald, 10. Februar. (W. T. B.) Der Direktorial- ftellvertreter Eugen Wolff der Oesterreihishen Anglo- bank in Wien, der in Begleitung mehrerer Herren und zweier Führer den Weg von der Loetschenlucke nach Grindelwäld auf Skishneeshuhen machen wollte, ift beim Aufftieg zum oberen Mönchjoch, die Ski bubgen, dur Verlassea des gebahnten Weges in einen 70 m tiefen Sletsherspalt gestürzt und tot ge- blieben. Eine Bergungserpedition von 12 Führern begibt sih heute naht auf den Weg.

amburg, 9. Februar. (W. T. B.) Dem beim vierten Elb- feuerschifff liegenden dänishen Dampfer „Simsah“ brah die Ankerkette. Er vertrieb hoch auf Kleinvogelsand. Die Instrumente der hiesigen Hauptstation für Erdbebenfors{ung zeichneten gestern abend um 74 Uhr ein Fernbeben von mäßiger Stärke auf. Die Entfernung betrug ungefähr 8000 km, die Dauer etwa 1} Stunden.

St. Petersburg, 10. Februar. (W. T. B.) Der Polizei ist es gelungen, einen räuberischen Ueberfall auf die Kasfe einer St. Petersburger Behörde zu vereiteln, der von dem in Wiborg lebenden Abgeordneten der erften Reichsduma Dr. Kornilie ff und mehreren Mitgliedern der sozialrevolutionären Partei geplant war. Die Polizei verhaftete in St. Petersburg und Wiborg 14 Personen, die bei dem gepla: ten Anschlag beteiligt find; bet einer von ibnen, einem Gendarmerieunteroffizier, wuden 4Spreng - geschosse und bei ciner anderen Person 12 kg Dynamit gefunden.

Baku, 10. Februar. (W. T. B.) Als gestern um Mitternacht der neuernannte Pol izeimeister Bushen das Theater verließ, wurde eine Bombe geworfen und Buschen leiht verwundet. Der T äter, ein Symrasiast aus Tiflie, wurde von der Begleit- mannschaft niedergeschossen.

Brüssel, 9. Februar. (W. T. B.) Infblge eines Bahn- frevels entgleiste in der vergangenen Naht auf der Strecke Spaa—Landen bei dem Dorfe Wamant die Lokomotive des gegen 7 Uhr von Spaa abgegargeren Personenzuges und stürzte in den längs des Schienenweges gezogenen Graben. Der Maschinist wurde getötet, drei andere“ Zug- beawte tödlich verleßt, zwei Reisende erlitten er- beblihe Verleßungen. r Zug geriet in Brand, der jedoch bald gelösht werden konnte. Die Untersuhung ergab, daß die Schienen auf einer Stredcke von etwa 100 m von verbrecerisher Hand auf- gerissen worden waren. Die Werkzeuge, deren sih die Bahnfrevler bedient baiten, sind in der Nähe des Bahnkörpers aufgefunden worden.

Konstantinopel, 11. Febrnar. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Wiener K. K. Telegr. Korresp.-Bureaus“ herr|cht seit Sornabend auf dem Schwarzen Meere Sturm, der zablreihe S (Us älITe mit Verlust von Menst&enleben im Ges olge hatte.

Belgrad, 10. Februar. (W. T. B.) Gestein früh {of in der Belgrader Festung der auf Posten lebende Infanterist JIlic auf eine Patrouille urd verwuxdete den die Patrouille führenden Leutnant Nikolic \chwer und einenInfanteriften leiht. Die Patrouille zog si sofort zurück. Jlic wurde später neten dem S@ilderhaus tot auf gefunden. Den Blättern zufolge soll Ilic das Losungkwort vergeffen und aus Angst vor Strafe auf die Patrouille gefeuert haben. Hierauf babe er fich felbst ershofsen. Der König suckte gestern Nik olic im Spital auf.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater. Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern-

haus. 40. Abonnementsvorstellung. Johann von Paris. Oper in 2 Abteilungen, nach dem Fran- ¿ôsishen des St. Just. Musik von Boieldieu. Musikalis®e Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Vorher: Cavalleria rusticana. (Baueru- ehre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Maëcagni. Tert nach dem gleihnamigen Volksftück von G. Verga. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie : Herr Regifseur Braunschweig. Anfang 7f Uhr.

Séauspielhaus. 43. Abonnementsvorstellung. Die

Donnerstag, Borkman.

von Wildenbru. MNegie: Herr Regisseur Keßler. | werbe. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 41. Abonnements- vorstellung. Dienst- und Freiplätze sind aufgehoben. Zur Erinneruna an b und Isolde. In 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 44. Abonnementsvorstellung. Die

Braut von Mesfina, oder: Die feindlichen

¡ügen von Schiller. Anfang 7# Ubr.

Schauspielhaus. Preise der Pläge für die Vor- ftellunz zum Besten der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger am 16. Februar: Die Raben- feinerin: Fremdenloge 6 #&, Erster Rang Loge 5 4. Erster Nang Balkon 4 A, Orchestersessel 5 , Parkettsefsel und -Loge 4 #, Parkett 3 4, Balkon und Loge 2,50 4, Zweiter Balkon 1,50 46, Galerie 50 4. Ein Aufgeld wird niht erhoben.

Deutsches Theater.

wolt. Anfang 74 Ubr. Donnerstag: Die Räuber.

Kammerspiele.

MittwochŸ: Was ihr | traum.

Tiefland.

Donnerstag: Hochzeit.

Neues Schauspielhaus. Mittwoÿ, Abends 8 Uhr: Wolkenkraztzer.

Donner3t20, Abends 74 Uhr: Alt-Heidelberg.

Freitag: Wolkenkragter.

Sonnabend, NaHmittags 3Uhr (Schülervorstellung) : Iphigenie auf Tauris. Abends 73 Uhr: Zum ersten Male: Die Dame mit den Lilien.

Lessingtheater.

Kaiser Karls Geisel. Abends § Uhc: John Gaßbriel

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Biberpelz.

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.) Nabenfteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst Mittwoch, Abends 8 Uhr: Frau Warrens Ge-

: Mittwoch, Abends 8 Ubr: Wagners Todestag: Triftan | Komödie in 5 Akten von Gerhard Hauptmann.

Charlottenburg.

; „| Der Hexenkefsel. Schauspiel in 3 Akten von Brüder. Ein Trauerspiel mit Chören in 4 Auf Georg Gngel. Hierauf: Jungfer Jmmergrün. Volks\tück in 1 Akt von Ernst von Wildenbruch. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Auf der Sounenseite. Freitag, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum.

Donnerttag und folgende Tage: Ein Walzer-

Komische Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Mittwoch: Frühlings Erwacheu. Anfang 3 Uhr. Freitag: Tieslamd. Erzählungen.

onnabend: Tiefland.

Lustspielhaus. (Friedrihftraße 236.) Mittwoch: Keine Vorstellung. (Weiße Redoute.) Donnerstag, Freitag und Sonnabend: Panne.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Mittwoch, Abends Uhr:

Thaliatheater. Gastspiel von Alexander Girardi.

Butbinder. Musik von Paul Line.

Gastspiel von Alexander Girardi. auf!

(Wallnertheater.) Kollege Crampton.

Residenztheater. (Direktion : RichardAlexander.) Bibi! 3 Akten von de Gorfse und de Marsan. Deutsch | Klavierabend von Alfred L. Calzinu. von M. S{&önau. (Bretillot: Nichard Alexander.) Donnerstag und folgende Tage: Bibi!

Trianontheater. (Georgeastraße, nahe Bahnhof drichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der rote Leutnaut. Pes wage) G hr: Baron

Freitag, Abends s Uhr: Der rote Leutuaut. Donnerstag und folgende Tage: Baron Toto.

Blüthner-SZaal. w., Lügowstraße 76, Ede

Schwank in | Magdeburger Plag. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Pirkus Schumann. Mittwoh, Abends 74 Uhr :

Brillante Vorstellung. WMr. RNefisfto, das eleftrische Rätsel. Prolongiert: Kunsftradfahrer-

Mittwoh, Abends 8 Uhr: familie Klein, 6 Personen, mit dem urkomischen

Immer oben | Neger, und das hervorragende neue Programm

auf! Posse mit Sesang in 3 Akten von Kren und | ¡n 9 M Hane icuéfaiunas- Gefangstexte von Alfred Schönfeld. cit a Mie veg nnenden Pratausftattung

Donnerstag und folgende Tage, Abends 8 Ubr: 5 U E A ¿P I C S A S E E

S Familiennachrichten.

Verlobt: Adelheid Freiin von Maltzan mit Hrn. gan \{henburg - Marnhagen (Molßow—Moarn- agen). Hertha Freiin von Bohlen mit Hrn. Haup“maun Gebhard Grafen von der Schulen- urg-Wolfsburg (Düsfseldorf—Frankfurt a. O.).

Vereheliht: Hr. Leutnant Wilhelm Genest mit

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzerte.

von Dr. Ludwig Wüllner.

Singakademie. Mittwoch,

fessor Waldemar Meyer.

berger.

August Scharrer.

Liederabend von Gustav Adolph Heuckels.

Saal Bechstein. Mittwech, Abends 74 Uhr: FL. Beethoven-Abend von Emma Koch und Pro-

Beethoven-Saal. Mittwoh, Abends 8 Uhr: Einziger Klavierabeud von Severin Eisen-

Frl. Anna Noedenbeck (Braunschweig). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrat Dr. Kleiner (Seelow, Mark).

Königliche Hochschule für Musik. Mitt- | estorben: Hr. Generalleutnant z. D. Dtto von woh, Abends 8 Uhr: AV. (leßter) Liederabend

Garrier (Mentone). Hr. Oberlandetgerihtsrat a. D. Emil Eichaker (Aachen). Hr. Geheimer Hofrat, profefsoe Dr. Ludwig Firiedrih Wedekind (Karlsruhe i. B.) Hr. Geheimer Baurat Berthold Schhiwon (Liegnitz).

Verantwortliher Redakteur : Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen

(eins{ließlich Börsen-Beilage), sowie die Juhaltêaugabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers (eiuschließlich der unter

Abends 8 Uhr:

Mozart-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: | Nx. 2 veröffentlichten Bekauntmachunugen), Konzert von Boris Kamischatoff (Klavier) mit | betreffend Kommanditgesellschafteu auf Aktien dem Mozart-Orchefter. Dirigent : Kapellmeister | und Aktiengesellschaften, für die Woche vom

3. bis 8, Februar 1908.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

. M 36.

Berlin, Dienstag, den 11. Februar

1908,

Amtlsliches.

Königreich Preußen.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Der Charakter als Professor ist verliehen worden: den Oberlehrern Wilhelm Günther an der Wilhelmsschule (Realprogymnasium) in Wolgast, Ferdinand Nothen am Realgymnasium in Duisburg, Dr. Edmund Güuther am Gymnasium in Meseriz, Paul Kaupish am Gymnasium in Stade, August Hiltenkamp am Gymnafium in Gelsens kirhen, Jakob Evers an dem in der Entwicklung be E

ogymnafium in Berg.-Gladbah, Martin Nedelfie an der Oberrealshule in Hanau, Louis Hoffmann an der Realschule in Diez, Dr. Heinrich Wieschhölter an dem in der Entwicklung begriffenen Realprogymnasium in Goch, Konrad Jas Îre an dem Realgymnasium in Ratibor, Robert Wittrien an der Realschule nebst dem in der Ent- wicklung begriffenen Realgymnasium in Lennep, Karl Dornheim an der Rea Le in Herford, Dr. Helmut Selg am Gymnafium nebjt Realgymnastum in Flensbur Dr. August Volkmar am chillergymnasium neb Realgymnasium in Gr.-Lichterfelde, Dr. Theodor Schwarz an der Realshule in Gevelsberg, Hermann Germel- mann am Realgymnasium nebst Gymnasium in Hagen, Otto Wolfrum am Gymnasium in Stegliß, Hermann L öffe am Gymnasium in Mörs, Dr. August Otte an der Realschule nebst dem in der Entwicklung begriffenen Real- Zomnalin in Jhgehoe, Dr. Bruno Eggert am Wöhler- ealgymnafium in Frankfurt a. M., Robert Knott am Königstädtishen Gymnasium in Berlin, Ernft Hunds- dörffer am Gymnafium in Bartenstein, Erih Metscher am Gymnasium in Razeburg, Anton Mein am Kaiserin Auguste Victoria - Gymnasium in Euskirhen, Dr. Felix Kolde an der 1. Realschule in Berlin, Dr. Max Fuchs an der 6. Realschule in Berlin, Roe. Frenzel am Real- gymnafium nebst Realshule in Kiel, Dr. Paul Schweden am Luisenstädtishen Realgymnafuum in Berlin, Oskar Deppe am Gymnasium in Duderstadt, Johannes Stölting an der in der Entwicklung begriffenen Oberreal- \shule in Sonderburg, Dr. Wilhelm Gebauer am Leibniz - Gymnasium in Berlin, Hermann Kunze am Realgymnasium in Cassel, Dr. Max Grollmus am Gymnasium nebst Realaymnafium in Thorn, Her- mann Brassat an der Realshule in Charlottenburg, Alfons Lipperheide am Gymnasium in Anderna, Johann Louis am Gymnasium nebst Realprogymnasium in Limburg, Ernst Gaedke am Gymnasium nebft Realschule in Solingen, Joseph Hoffmann am Realgymnasium in Neun- kirchen, Eu B Braun am Gymnafium nebst Realgymnasium in Thorn, Dr. Gotthold Merten am Realgymnasium nebst Realschule in Lippstadt, Paul Opiß am Luisen-Gymnrasium in Berlin, Gustav Gerlach am Gymnasium nebst der in der Entwicklung begriffenen Realshule in Schneidemühl, Axel Boldt am Gymnasium in Neustettin, Paul Milau an der Realschule in Kreuznah, Rudolf Kospoth an dem in der Entwicklung begriffenen Realgymnasium nebst Real- \{ule in Unna, Adolf Simonis am Gymnasium in Treptow a. R., Otto Wöhlermann am - Marienstifts- Gymnasium in Stettin, Alexander Marquardt am Gymnasium nebst der in der Entwicklung begriffenen Ober- realshule in Stolp i. P., Ferdinand Hielscher an der Realschule in Kottbus, Foseph Bonse am Gymnasium in Bochum, Dr. Arthur Weiße am Gymnafium in gcblen- dorf, Otto Seeger an der 11. Realshule in Berlin, R obert Rudolph am Bismarck-Gymnasium in Pyriß, Dr. POLLO Schmidt am Johannes-Gymnastium in Breslau, r. Wilhelm Freese am Realgymnasium T in Hannover, Dr. Emil Bünger am Realgymnasium in Spremberg, Karl Buddeberg am Kaiser Wilhelms-Gymnasium neb Realgymnafium in Trier, Wilhelm Grebe am Real- gymnasium in Cassel, Dr. Otto Kurth am Comenius-Gym- nasium in Lissa, Dr. Julius Shönemann am Lessing- Gymnasium in Grautturt a. M., Dr. Beorg Ludewig am Realgymnasium 1 in Hannover, Felix Wilke an der Kaiser Friedrihshule (Gymnasium nebst Realshule) in Charlotten- burg, Franz Wernerx an der Vorstädtishen Realshule in Königsberg i. Pr., Karl Todt am Gymnafium in Stegliß, Dr. Georg Knieß an der Klinger-Oberrealshule in Frank- furt a. M., Paul Meyer an der Klostershule in Zlfeld, Clemens Florin am Gymnasium in Dorsten, Dr. Ern Frihe am Kaiserin Augusta-Gymnasium in aeaen arl Gomolinsky am Gymnasium in Wattenscheid, Theodor Cruse am Gymnasium in Brilon, a

Simons an der Ritterakademie in Bedburg, Dr. Josep Sasse am Gymnasium in Ostrowo, Dr. Robert Klut am König Wilhelms-Gymnasium in Höxter, Dr. Friedri Walther am Französischen Gymnasium in Berlin, Dr. Jo- hannesBröhan am Realgymnasium nebsi Realschule in Altona, Dr. Max Jacobson am Gymnasium in Allenstein, Mer mann Mibbe am Realgymnasium nebst Realschule in Lipp- stadt, Max Tornier am Gymnasium in Schweß, Dr. Hugo Oschinsky am Frienri LSNealaymnanum in Berlin, AEALO Wittig am Victoria-Gymnasium in Potsdam, r. August Beckmann am Gymnasium nebst Realschule in Mülheim Rhein, Otto Straub am Ludwigs-Gymnafium in Saarbrücken, John Domansky am Königli en Gymnasium in Danzig, Johannes Winterhoff am Realgymnasium nebst Gymnasium in Münster, Albert Hofrichter am Progymnafium in Ls Bernhard Böoke am Paulini- shen Gymnasium in inster, Robert Mowiß am Gym- nasium in Osterode, Oskar Pirrß am Kaiser Friedrich- Realgymnasium nebst Realschule in Rixdorf, Felix Kronke an der in der Entwicklung begriffenen Öberrealshule IT in Kiel, Dr. Max Stock am Friedrihs-Realgymnafium in Berlin, Wilhelm Feise am Realgymnafium in Einbeck, Otto Mertner am Realgymnasium in Bromberg,

Cóôln, Dr. Georg Kalide am Realgymnasium nebst der in der Entwicklung begriffenen Realshule in Siegen, Dr. Georg Eggers an der Klosterschule in Jlfeld, Oskar Sachse am Realgymnasium nebft der in der Entwicklung be- griffenen Realschule in Oberhausen, Dr. Robert Neumann am Koönigstädtishen Realgymnasium in Berlin, Dr. Max Lierau an der Oberrealshule zu St. Petri und Pauli in Danzig, Adolf Nöldeke am Domgymnasium in Verden, ris Schemmel am Wilhelms-Gymnasium in Berlin, riedrich Behrens an der Berger-Oberrealshule in Posen, ranz Walther am Realgymnasium in Einbeck, Richard ademaher am Evangelishen Gymnasium in Glogau, August Meier-Jobst am Gymnasium in Bochum, Maximilian Holhheimer am mnasium in Brom- berg, Dr. Felix Schreiber an der Kloftershule in Roßleben, Dr. Otto Maaß am Gymnasium in Gütersloh, Dr. F rtepri Selmons an der Oberrealshule in Charlotten- urg, Dr. Alwin Wille an der Realshule in Herford, Dr. Wilhelm Korella am Realgymnasium St. Johann in Danzig, Wilhelm Bötther am Sophien-Gymnasium in Berlin, Dr. Ernst Beer am Progymnasium in Kempen, Guftav Zach an der in der Entwicklung begriffenen Oberrealshule in Allenstein, Paul Gizewski am asu in Dt.-Krone, Otto Gehrt am Gymnasium nebst Realgymnasium in Jnsfter- burg, Dr. Otto Menze am Realgymnasium (Frankfurter System) in Magdeburg, Dr. Franz Auler an der Ober- realshule in Barmen-Wupperfeld und Hugo Manstein an der Oberrealshule in Graudenz.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht: den vorgenannten . Professoren sowie den Professoren Dr. Hugo Willrich am Gymnasium in Göttingen und Dr. (Fred Heubaum am Gymnasium in Ratibor den Rang der Râte vierter Klasse zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

_»den Rang der Räte vierter Klasse zu verleihen den Direktoren Franz Uelentrup am Realprogymnasium in

Merzig, Dr. Ferdinand Kopka an der in der Entwicklung begriffenen Realshule in Bromberg, Dr. August Höfer an der in der Entwicklung begriffenen Realshule am Zietenring

in Wiesbaden, Dr. Leonhard Buchkremer an der in der Entwicklung begriffenen Realschule in Neuß und Dr. Her- mann Bredtmann an dem in der Entwicklung begriffenen Realprogymnasium in Wanne.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnrihe usw. Ernennungen, Be- förderungen, Verseßungen usw. Hubertusftock, 7. Februar. v. Stünzner, Gen. der Kav. und kommandierender General des X. Armeekorps, in Genehmigung seines Abschied2gesuhes mit der acjehlbhen Penfion zur Disp. und gleichzeitig auch à la suite des

an. Regts. Prinz August von Württemberg (Posen.) Nr. 10 geftellt.

Hubertusst ock, 9. Fcbruar. Herzog Ernft von Sachsen- Altenburg Hoheit, bisher Oberstlt. beim Stabe des 1. Garderegts. ¿- F. usw., aus Anlaß seines Regierungsantritts zum Gen. Major befördert; derselbe wird als Chef des 8. Thüring. Inf. Negts. Nr. 153, à la suite des 1. Garderegts. ¿. F. und auch ferner à la suite des I. Seebats. in den Listen ge- führt. v. Loewenfeld, Gen. Lt. und Gen. Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Kommandeur der 1. Gardediv., unter Belaffung in dem Verhältnis als Genu. Adjutant, mit der Füh- rung des X. Armeekorps beauftragt. v. Below, Gen. Major und Oberquartiermeister, mit der Führung der 1. Gardediv. beauftragt. Frhr. v. Willisen, Oberft, Kommandeur des 1. Garderegts. ¿. F., unter Belassung in diesem Dienstverhältnis, zum Flügel- adjutanten Seiner Majestät des Kaisers und Königs er- nannt. Brecht, Oberst und Kommandeur der Offizier- reitihule des Miilitärreitinstituts, mit Beibehalt seiner bis- herigen Uniform und Anweisung seines Wobnsitzes in Hofgeismar zu den Offizieren von der Armee verseßt. v. Alten, Oberst und Kom- mandeur des 1. Gardeulan. Regts., mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des Militärreitinstituts beauftragt. v. Pelet-Narbonne, Oberst und Kommandeur des Westfäl. Ulan. Negts. Nr. 5, in gleicher Eigenschaft zum 1. Gardeulan. Regt. verseßt,

Evangelische Militärgeistliche.

4. Februar. Klingenburg, Militärbilfägeistlicher der 34. Div. in St. Avold, zum Div. Pfarrer unter Belafsung daselbst ernannt.

Katholishe Militärgeistliche.

30. Januar. Dr. Schmidt, bisher Militärbilfägeiftliher zu Thorn, zum kathol. Div. Pfarrer unter Belaffung bei der 35. Div. daselbst ernannt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung der Feldzeugmeisterei. 30. Ja- nuar. Mit dem 1. Februar d. J. ernannt: Hopka, Meister bei der ulverfabrik Spardau, Resow, Meister bei der Art. Werkstatt pandau, zu Obermeiftern, Cremers, Meister beim Feuerwerks- laboratorium Siegburg, Zädow, Meister beim Feuerwerkslabora- torium Spandau, zu etatsmäß. Meiftern.

E ¿ Königlich Sächfische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. 29. Januar.- v. Shönberg, E bis 31. Januar d. J. Komp. Chef in der Kaiserlichen

ußtruppe für Deutsh-Ostafrika, mit dem 1. Februar d. J. in der Armee als überzähl. Major mit einem Patent vom 21. Mai 1907 C! wiederangeftelt und dem 7. Inf. Regt. König Georg Nr. 106 oagreotert, Quellmalz, Lt., bis 31. Januar d. J. in der Kaiser- lien Schußtruppe für Südwestafrika, mit dem 1. Februar d. I. in der Armee und zwar im 1. Trainbat. Nr. 12 wiederangestellt.

7. Februar. Berger, Lt. im 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, Stephan, Lt. im 2. Feldart. Regt. Nr. 28, Freude Lt. im 3. Feldart. Regt. Nr. 32, vom 1. März d. J. ab auf zwei Jahre zur Dienstleistung beim Fußart. Me Nr. 12 kommandiert. v. Abendroth ers nand), Lt. der Nes. des Gardereiterregts., kommandiert zur Dienstleistung bei diesem Regt., in der aktiven Armee, und zwar als Lt. mit einem Patent vom 25. September 1905 im genannten Regt. angestellt.

Beamte der Militärverwaltung. Durch Allerhöchsten Beschlu ebruar. Kot,

Dr. Alfred Habih am Friedrih Wilhelms-Gymnafium in

6. Militärbauinsp. und Vorftand des Milifärbactret es Freiberg, unter

dem 31. März 1908 auf feinen Antrag aus dem Dienst der Militär- verwalt. entlafsen.

Durch Verfügung des Krieg8ministeriums. 23. Ja- nuar. - Posse, Oberzahlmftr. im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilbelm, König von Preußen, auf seinen Antrag unterm 1. Mai d. Js. mit Penfion in den Ruhestand versetzt.

1. Februar. Nommel, Wirtschaftsinsp. auf Probe, als Wirt- ae p. bei dem Remontedepot, Skaffa unterm 1. Februar d: I. angefie g:

Prenfzischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 28. Sigung vom 10. Februar 1908, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau:)

Ueber den Beginn der Sißung, in der die zweite Be- ratung des Staatshaushaltsetats für das Rehnungs- edr 1908 bei dem Spezialetat der Zentralgenossen-

haftsfkasse fortgeseßt wird, ift in-. der gestrigen Nummer Bl. beridtet e gestri

d.

Abg. Meyenschein (kons.) fährt fort: Was die Genofsen- schaften aus den i B atm und durch die persönlihe Kraft ihrer Mitglieder auf dem Gebiet der ländlihen Woblfahrtepflege geleistet haben, ift \o inhaltsvoll und umfangreih, u ih das Haus ermüden würde, wollte ich auch nur andeutungs- wéise darauf näher eingehen. Diese Imvonderabilien werden dur das Vorgehen der Kreis\parkafsen zerstört. Ih erwähne kbierbei noch eixren Erlaß, nah dem die Gelder der Schulsparkafsen bei den öffentlihen Sparkafsen angelegt werden follen. Ganz einwandsfrei ift ja das Institut der Schulsparkafsen nicht; indessen, wo man nihts Besseres hat, soll man sie gewähren l[afsen. Jedenfalls aber sollte die Verfügung nicht dahin ausgelegt werden dürfen, daß die Gelder der Schulsparkafsen auch dort, wo Spardarlehnskafsen vorhanden find, welde durch ihre Geschäftsführung die nötigen Garantien bieten, nicht bei diesen angelegt werden können. Der Finanzminister hat selbst in seiner Etatsrede. die ländlihen Genoffenschaften als seine besten Helfer gerühmt; er hat alle Urfache, p diese Hilfskräfte zu erhalten. Eine weitere Frage ist die der Liquidität. Wenn das Betriebskapital der Genofsen]æchaften in die Milliarden gebt, und diese Riesensummen hauptsählich aus Spareinlagen fih zusammensetzen, da fragt sich der vorsihtige Volkswirt natürli, ob denn diefe Riesensummen den Einlegern auch jederzeit zur Verfügung steben. Mir ift kein einziger Fall von allen den vielen Hunderten von Genofsenschafren, die ih kenne, zu Ohren gekommen, wo eine länd- liche Aren han jemals in eine Zablungsverlegenheit gekommen wäre. Diese Probe haben die ländlihen Genoffenschaften glänzend bestanden ; die Organisation ihrer Liquidität ist allen Ansprüchen ge- wachsen. Diese Organisation ist gerade das Mittel, beim Eintreten einer allgemeinen Panik, bei wirtshaftlihez Stürmen, die über das Land hin- brausen, den einzelnen und die Gesamtheit vor Kalamitätzn zu bewahren. Der kleine Vereinsbezirk, den wir in unseren Genossenschaften haben, ist der beste Shuyß gegen sol%e Kalamitäten. Eine übel- berichtete, vielleiht aud übelwollende Presse Hat ja in den lezten Jahren alles getan, um in den Vereinen eine folche ik bervorzurufen. Die Erfolge waren sehr winzig. Wenn wirkli auf einen Artikel des „Berliner Tageblatts* oder der „Frankfurter Zeitung“ hin einige gelaufen kamen, um noch {nell vor dem Zusammenbruch ihr Geld zu retten, so genügte ein verftändiges Wort des Rechners dazu, die Leute wieder zu Verstand zu bringen. Die persönlihe Be- kanntshaft ist in solhen Fällen mehr wert, als die unbeshränkte

ftpfliht. Die nene ist und bleibt eine verständige

eshaäftsführung. ine sich ihrer Verantwortung bewußte Presse sollte aber in Fragen, in denen es sich um das Wobl und Wehe von Millionen bandelt, sih gegenwärtig halten, daß man dur üble Nahh- rede den Kredit der At aliketien Geschäfte ruinieren und verderben kann. Die Genossenshaften haben ja die Presse niht zu fürhten, man sollte aber das Genofsenshaftswesen mit einer folhen Belastungsprobe vershonen. Für die Liguidität hat die Preußenkasse zu sorgen. Das ist niht Aufgabe der einzelnen kleinen Genoffen- schaften, die allerdings dabei den Weisungen der Preußenkafse zu folgen baben. Man hat nun neuerdings auch die Forderung aufgestellt, daß die Genoffenschaften ihre Geschäftsanteile erhöhen möchten. Für die ländlichen Kreditgenofsenshaften hätte dies wenig Wert. Was würde erreiht, wenn eine solche Kreditgenofsenshaft ihre Anteile von 10 auf 20 Æ erhöhte? Die Betrieb8genofsenshaften mit beshränkter veftung aber find ihrem Wesen nah viel mehr Gejellshaften als Ge- nofsenschaften. Die ländlihen Genofsenshaften werden ihr Augenmerk darauf richten müssen, daß bei der Erwerbung von Grund und Boden keine Fehler gemaht werden. Jch habe eine Statistik aus meiner engeren Heimat über den freien Güterverkehr der leßten Jahre vor mir.

ana sind bei dem Verkauf kleinerer Güter Gewinne bis zu 90 9% erzielt worden. Was will nun ein Mann auf einem fo teuer erworbenen Boden hberauswirtshaften ? Mit allen Mitteln der Wifsenshaft würde es ihm unmögli sein, eine einigermaßen nennen8werte Rente zu er- zielen. Damit ift nihts getan, daß man sagt, warum sind die Kerle so dumm und kaufen so teuer. Wer die Verhältnisse kennt, weiß, wie dabei in der allershändlihsten Weise die Unerfahrenbeit der Leute ausgenußt wird. Da müssen nun, wie gesagt, die Genofsen- schaften systematisch vorgehen. Zu folch einem Vorgehen if auch Geld nôtig, und die Preußenbank muß dafür sorgen, daß Geld für folche Zwecke vorhanden ift. Der Staat, der fich seiner Pflicht bewußt ist, wird dafür sorgen, daß der Grund und Boden, das wert- vollste Gut, nicht der Privatspekulation überlaffen bleibt. Das Genofsenschaftêswesen hat fich in der legten Legislaturperiode hier einer fo ausgedehnten Besprechung zu erfieuen gehabt, wie nie zuvor. Das ist für die Genofsenschafter hier im Hause ohre Unterschied der Partei und für die Tausende von Genofsenshaftern außerhalb dieses Beuies seien es Shulze-Delibshsche oder Naiffeisensche, hoherfreulih. Es zeigt die wachsende Bedeutung, welhe man den Genossenschaften in der Volksvertretung und p seiten der Regierung beilegt. Die hohe Bedeutung des Genofsenshafttwesens liegt darin, daß die. Ctteringen Jesu auch auf sozialem Gebiete fich immer mehr

eltung vershaffen. Es ift bocherfreulih, daß ih auf dem Gebiete des Handels und Verkehrslebens auch die untersten Schichten des Volkes mit ehrlihen Männern zu gemeinsamer Arbeit zusammenfinden.

Abg. Dr. Crüger- Hagen (fr. Volksp.) : Troy des ausführlichen Berichtes des Herrn Referenten bätte ich gewünsht, es wäre uns ein \hriftlider Bericht erstattet worden, z. B. in bezug auf die Be- wertung der mündelsiheren Papiere. Auf das innere Gebiet der Genoffenschaften einzugehen, habe ih bei diesem Etat keine Ver- antaung- Bedenklih wäre es, die Leitung der Preußenkafse zu ver- anlafsen, einen Druck auszuüben auf die Genofsenschasten. e Preußenkafse hat einen indirekten Einfluß, das genügt. Ich bätte nit geglaubt, daß mein Buch über das ossenshaftswesen ein so lebhaftes Interefse erregen würde. Manche abfällige Kritik wäre aber vielleiht weggefallen, wenn man das Buh w rkli gelesen bätte. Manchen Fehler würde man vermeiden, wenn man von gewisser Seite nicht immer das chrisilide Fundament der Genoffenschaften in den

Vordergrund stellte. Das Ghriftentum hat nun einmal mit den Genofsen«