1866 / 6 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Brüssel, Montag, 8. Januar, Morgens. Die »Jndépen- dance bélge« meldet aus angeblich offizieller Quelle: es werde in Paris der Abschluß einer Convention zur Räumung Mexiko's vor- bereitet ; dieselbe würde der französisch - italienischen September - Con- vention ähnli sein, und wären nur noch die einzelnen Bedingun- gen festzustellen.

Madrid, Sonntag, 7. Januar, Mittags. Madrid i} ruhig. General Prim hat die Mancha erreicht und scheint sich nah An-

dalusien zu wenden. General Zabala verfolgt ihn. Eine andere |

Kolonne unter Marquis Duero sucht Prim von Andalusien ab-

zuschneiden. Die Jusurgenten von Avila sind nah der Grenze von |

Portugal zu marschirt. Marschall O’Donnell erklärte im Senake, die Lage der Dinge sei ernst und man habe es mit einer weitver- zweigten Verschwörung zu thun, Die Ruhe sei aber außer Aranjuez, Ocanna und Avila nirgends gestört, und er hoffe, daß die Ordnung binnen 2 Tagen wiederhergestellt sein werde.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Am Abend des 4. Januar is auf der hie-

* Bexlin,„ (, Januar.

sigen Sternwarte von dem ersten Assistenten derselben, Dr. F. Tietjen, |

ein neuer sehr lichtschwacher Planet entdeckt worden, welcher ebenfalls der be- kannten Gruppe zwischen Mars und Jupiter angehört.

Von dem Buchhändler Linsen in Razeburg, welcher eine Samm- lung der Gesehe des Herzogthums Lauenburg von 1813 1860 ihrer Vollendung beinahe entgegengeführt hat, wird jeßt eine neue Sammlung

aller Geseye und Verordnungen für das Herzogthum Lauenburg vom Jahre |

1254 an bis hinab zum Jahre 1812 veranstaltet, indem die alte Spangen- bergsche Sammlung weder vollständig, noch weit genug fortgeführt ist. Diese neue Sammlung ist nach sorgfältigster Benußung der Regierungs- Archive angelegt , das Werk zum Drue fertig und mird im Laufe dieses

Jahres in fünf Quartbänden ebenso erscheinen, wie die Sammlung der |

neueren Verordnungen. Auch für die geschichtliche Entwickelung der Ver- fassung und Einrichtungen des Herzogthums ist sie von Bedeutung.

Am 2. Januar d. J. starb in Glüstadt der ehemalige General- Superintendent im Herzogthum Holstein, Herzbru ch. Derselbe war S in Altona geboren, besuchte das dortige Gymnasium und studirte auf der Kieler Universität. Er absolvirte 1815 und bestand ein glänzendes Examen.

Als Feldprediger begleitete er das holsteinische Kontingent nach Frankreich. |

Nach seiner Rückkehr von dort wurde er Schloß-, Garnisons- und Qucht- hausprediger in Glücfstadt und 1837 General-Superintendent für das Her- zogthum Holstein, welches Amt er bis 1856 verwaltete. Namentlich im Schulwesen entwickelte er eine reformatorische Thätigkeit.

Am Schlusse des verflossenen Jahres is ein merkwürdiger Fund im |

Kirchspiel Kaltenkirchen (Herzogthum Holstein, Amt Segeberg) gemacht. Es ist nämli auf einer Wiese in Kisdorff beim Pflügen ein Krug, auf dessen

Deckel die Jnschrift :

»TIMM SCHVTTEN 1638« befindlih, mit 50 Stück wohlerhaltenen silöernen Geldmünzen , von dencn die älteste die deutliche Jahreszahl 1544 enthält , gefunden. \ Münzen enthalten in deutlichem Gepräge das Bildniß alter deutscher Kaiser. Die neueste Münze enthält die Jahreszahl 1658.

eines Speziesthalers und eines doppelten preußischen Thalers.

Die Schhriftstellerin Fredrika Bremer is auf ihrem Landsige |

Aersta in der Nacht vom 30. zum 31. Dezember nach kurzem Kranken- lager gestorben.

Statistische Nachrichten.

St. Petersburg. der St. Petersb. Stadtduma« beträgt die Voranschlagung_ des städtischen Budgets für 1866 in runden Zahlen in der Einnahme: 2,767,701 Rubel, in der Ausgabe: 2,660,882 R.,, und zwar 2,978,689 R. an ordentlichen, 82,193 R. an außerordentlichen. Die Hauptzablen unter den ersteren sind: für den Unterhalt der städtischen Verwaltung 250,594 R, für den Unterhalt des General-Gouverneurs 72,103 R., der beiden Polizei - Departements 110,220 R. der äußeren Polizei 504,691 R., der Feuerwehr 138,294 R.,/ des Bauwesens 426,294 R., der Erleuchtung 419,433 R., der Wohlthätig- keits-Anstalten 240,440 R,, endlich der der Lehr-Anstalten 27,364 R.

_— Jn Canadischen Häfen landeten in diesem Jahre 21,355 fremde Einwanderer (einschließli 2097 Deutsche), gegen 19,147 (einschl. 2362 Deutsche) in 1864. Von der Gesammtzahl der in diesem Jahre gelandeten Einwan- derer nahmen 18,873 ihren Weg nach den Verein. Staaten.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

_— Jn Bergen. haben sich mehrere angesehene Geschäftsleute an die Spiße gestellt, um an der Fischerei-Exposition in Boulogne Theil zu nehmen, da man sich' große Vortheile von dem Absate norwegischer Fische in Frank- reich verspricht.

Von der Jnsel Amrum wird der »Flensb. Nordd. Ztg.« unter dem 2. Januar geschrieben: Bisher waren blos die Jnselu Föhr und Sylt im Besiß von Vogelkojen, die nicht blos unsere Jnseln, sondern auch das Festland mit Krickenten versorgten. Jeht geht man auch hier auf Amrum mit dem Plan um, eine Vogelkoje anzulegen; und es sind be- reits namhafte Summen gezeichnet, die Anlage in Angriff zu nehmen, Alle

Mehrere dieser |

Die Münzen haben | größtentheils ein sehr deutliches Gepräge und sind ungefähr von der Größe |

(Stadthaushalt.) Nach den »Nachrichten

Bedingungen eines ergiebigen Vogelfanges sind bier vorhanden. Die neue Vogelkoje wird in einer mit Haidekraut und Dünengräsern bewacbsenen großen Schlucht am östlichen Abhange der Dünenkette angelegt werden, wo sich seit alter Zeit ein paar große Süßwassersammlungen be- finden, die im Spätsommer und Herbst von zahlreichen Schwärmen enten- artiger Strich- und Zugvögel besucht werden. Diese Dünenschlucht führt den alten Namen Meerham, also genannt nach dem altffriesischen meeri, Wasser, und ham, heim, Kollektivendung. Die Meerhamêöschlucht ist gegen Süden, Westen und Norden durch hohe, zum Theil gedämpfte, d. h. begraste und bemooste Dünen geschüßt und nur nach der Ostseite hin offen, aber durch eine große Haidefläche von den Ackerländereien und der Landstraße ge- trennt, also ein stiller, einsamer Ort. Die hiesige Austernfischerei hat in der legten Zeit nur einen mäßigen Verdienst abgeworfen, da von den Amrumer Bänken nur wenige Austern verlangt werden.

Wien, 5. Januar. (Boh.) Gestern Mittags wurde im Ministerium des Aeußern die Ratification des englisch-österreichischen Handelsvertrags von Seiten der Minister Mensdorff und Wüllerstorff einer- und Lord Bloom- field andererseits vollzogen, und das Ratifications-Protokoll unterzeichnet. England hat, dem Präliminar - Vertrage zufolge, wie die »Tr. Y.« meldet, die nachfolgenden »Zugeständnisse« gemacht: Der Zoll auf Holz wird auf- gehoben. Faßweine sind den Flaschenweinen gleichgestellt. Diese Gleichstel- lung leistet der Ausfuhr der ungarischen hocharadigen Flaschenweine wesent- lichen Vorschub, denen sie eine Herabsegung von fast 7 Fl. per Zollcentner bringt. Von Seiten Oesterreichs is der Ausfuhrzoll von Hadern auf 2 Fl, festgeseßt, d. h. auf 10 Kr. weniger , als bis jeßt für die Ausfuhr aus Ungarn, Kroatien und Slavonien über Triest und Fiume gezahlt wird. Der allgemeine Hadern-Ausfuhrzoll beträgt noch 4.20 Fl. Der Einfuhrzoll auf Heringe, die jeßt 1.58 zablten, ist auf 50 Kr. herabgeseßt.

Die Wirkungen des neuen Briefportotarifs äußern sich bereits in bemerkenswerther Weise. Bei dem hiesigen Hauptpostamte wurden, wie der »Presse« berichtet wird, seit 1. Januar täglich über 1000 Briefe mehr als gewöhnlih nach den Provinzen aufgegeben.

St. Petersburg, 5. Januar. Die Gesezsammlung Nr. 114 ver- Sffentliht ein, unter dem 12. Dezember von Sr. Majestät dem Kaiser be- stätigtes Gutachten des Reichsraths über die Etats der Zollamter und die Rechte der Zollämter für den europäischen Handel zum Durch- lassen der Waaren, durch welches unter Anderem Folgendes festgeseßt wird:

Die neuen Etats treten mit dem 1. Januar 1866 versuchsweise auf 2 Jahre in Wirksamkeit und beanspruchen eine Summè von 1,706,042 Rbl. jährli. Mit Einführung dieser Etats hört auch die YZahlung von 3 pCt. der Zolleinnahmen im europäischen und 5 pCt. der Zolleinnahmen im asia- tischen Handel an die Zollbeamten weg. Es werden aufgehoben: a) das Zollamt in Chersson ; b) die Zollbureaux in Lissi-Noss, Bjeloosstrow, Korossaari, Korkiamäggi, Magerburg, Werder, Omsk, Pressnogorkowskaja , Usikameno- gorsk, Ssedlistow und Balaklawa; e) die bei einigen ckollämtern stehenden Invaliden- und Feuerwehrkommandos und andere übersflüssige Functionen.

Unter Abänderung der Art. 1 bis 23 des V1, Bds. des allgem. (Ges seybuhs (Ausg. von 1857) wird festgestellt:

1) Die Ein- und Ausfuhr von Waaren wird im europäischen Handel für das Reich und das Königreich Polen nur über die Punkte gestattet, an welchen sich besondere Zoll-Jnstitutionen befinden. 2) Diese Jnstitutionen zer-

| f allen je nach den ihnen gewährten größeren oder geringeren Rechten in:

Haupt-Depot-Zollämter, QZollämter 1, 2. und 3. Klasse, Zollbureaux und Uebergangspunkte. 3) Die Waaren russischer Production, gleichviel ob die- selben dem Zoll unterliegen oder nicht, können über alle diese Joll-Institu- tionen ins Ausland ausgeführt werden. A

A4) Ueber die Haupt-Depot-Zollämter. können alle nah dem Tarif nicht verbotenen ausländischen Waaren eingeführt werden. Ein Ter- min für die Aufbewahrung dieser Waaren im Depot und für die Zollbe- reinigung resp. Rücksendung derselben ins Ausland, wird nicht festgesetzt. Haupt - Depot - Zollämter befinden sich in St, Petersburg, Riga , Moskau, Odessa, Taganròóg und Warschau. i |

5) Ueber die Zollämter 1. Klasse sind alle nicht verbotenen Waa- ren einzuführen gestattet. Der Termin für die Zollbereinigung, resp. Rük- sendung der Waaren beträgt ein Jahr. KZollämter 1. Klasse sind in Archan- gel\k , Reval , Libau , Polangen , Tauroggen , Georgenburg, Wierzbolow, Radziwilow , Husiatin , Nowosseliza , Skuliany , Wincentskaja / Nieszawa, Alexandrow , Szezipiorn , Sosnowice, Granica und Michalowice. 6) Aus folgenden Zollämtern können ausländische Waaren behufs ihrer Bereinigung dem Zoll - Reglement gemäß in andere Zollämter gesandt werden: a) Aus Wierzbolow nach St. Petersburg; b) aus Nieszawa , Granica , Sosnowice und Alexandrow nach Warschau; ec) aus Warschau nah St. Petersburg; Moskau und Riga; d) aus Riga und Reval nah St. Petersburg und Moskau; e) aus Radziwilow nach Odessa; f) aus Odessa nach Moskau und St. Petersburg und g) aus Taganrog nach Moskau.

D) Ueber die Zollämter 2. Klasse werden folgende ausländische Waaren einzuführen gestattet: a) alle zollfreien Waaren ; þ) diejenigen zoll- pflichtigen Waaren, welche nicht der Belegung mit dem Zollstempel unter- liegen, außer Thee, Wein, spirituösen Getränken, Zucker (Rohzucker und ge- stoßener Quer), Färbe- und Apotheker - Materialien, Gold- und Silber- sachen, welche der Stempelung im Probirhofe unterliegen) e) diejenigen zollpflichtigen Waaren, welche banderolirt werden müssen. Für die Bereinigung der Waaren ist ein Termin von 2 Monaten gestellt; die Waaren dürfen zur Be- reinigung nicht an andere Zollämter geschickt werden. KZollämter 2. Klasse sind in Narwa, Pernau, Nikolajew, Feodosia, Eupatoria, Kertsch, Berd- jansk, Slupca, Praszka, Peysern, Weruszow, Gerbsk und Tomaszow. An- merf. Ueber die Zollämter von Weruzow und Praszka dürfen Farben und Apotheker - Materialien, üher die von Feodosia, Eupatoria, Kertsch und Berdjansk die Gewebe türkischer Fabrikation, die im Tarif besonders benannt sind, eingeführt werden,

M nie tb U E n E O N A N L) H E aschinen und Apparate (außer en A schinen). on den zollpflihtigen Waaren können dieselben eingeführt werden, welche auch Über die Zollämter 2. Klasse einzuführen ge- stattet sind. Zur Bereinigung der Waaren is ein Monat freigegeben.

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Zollämter 3. Klasse sind in Onega, Dags, Arensburg, Windau, Kretingen, Gorzdy, Nowemiasto , Druzkopole, Wolocza, Isakowec, Livkany, Kubej, Akkerman, Tatarbunary, Beschtamak, Ssewastopol, Mariupol, Genitschesk, Filipowo, Pepluwo, Zelun, Lubicz, Dobrzyn, Podgrábowo, Modrzejow, Ratajew, Sandomierz/ Zawichost und Krzeszow. Anmerk. Auf den Yoll- ämtern in Krzeszow und Zawichost dürfen auch österreichische und ungarische

-

Meine ‘und in Ssewastopol, Kubej und Tatarbunary türkische Gewebe ver- einigt werden.

9) Ueber die Zollbüreaus können nur zollfreie Waaren außer Ma- shinen und Apparaten jeder Art, von zollpflichtigen Waaren nur Getreide und Mehl eingeführt werden. Zollbureaus sind in Hainasch, Nemzew, Jalta, Wladislawow;, Raczki, Boguß, Grojdzice, Opatowiec, Podmaidan, Igolomi, Baran und Dolgobyczew. Anmerkung. Auf den Zollbureaus in Jgolemi, Dolgobyczew, Podmaidan und Opatowiec dürfen auch ôster- reichische und ungarische Weine bereinigt werden.

10) Ueber die Uebergangspunkte dürfen keine ausländischen Waa- ren ausgeführt werden ; dieselben dienen aber auf Grund der bestehenden Geseße den Grenzanwohnern auf Billete mit furzem Termine zu Uebergangs- punkten. Dergleichen Punkte sind: Ojciany, Wowery, Deguzy und Ssar- tanifi im Gouv. Kowno und im Königreich Polen: Dombrowa, Chorzela, Janow, Mlawka, Osiek/ Romanißzki, Sluzewo, Radziejewo, Piotrkowo, Skolsk, Wylczyn, Czelnochow , Boleslawice, Podlenza, Gniasdow, Czieliadz,/ Holsk, Bschüß, Niesulowiece Sieroslawice, und Lonzek-Zaklikow.

11) Außer den oben genannten Zollpläßen bestehen noch folgende mit spezieller Bestimmung: 1) Das Kronstädter Zollamt und das Baltische Zoll- Bureau als Uebergangspunkte für St. Peteröburg und Reval; 2) vier Zoll- arenzposten auf der Grenze mit Finnland in den Dörfern Korofsaci, Kor- fiamäggi, Bjeloostromw und Lissi-Noss; 3) Zollbureau in Kunda und Hapsal im Gouvernement Estland; 4) das Zollbureau in Rosstow am Don; 5) ein Zollbureau im Dorfe Bulen im Gouvernement Livland, welches die Fahr- zeuge zu beaufsichtigen hat, die auf der Aa nach Mitau gehen, und 6) drei Zollposten im Gouvernement Archangelsk in Kolakemi und Ssumski-Possad. Die in Vorstehendem enthaltenen Vorschriften über die Rechte der Zoll»

S

ämter sind spätestens bis zum 1. März 1866 in Wirksamkeit zu segen.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Von der polnischen Grenze, 9. Januar, wird der »Osts.-Ztg.« geschrieben: Das verflossene Jahr hat den Gutsbesizern in Podolien und der Ukraine durch" das Mißrathen fast aller Feldfrüchte einen {weren Schlag versezt. Die geringen Futtervorräthe sind ungeachtet des günstigen Herbstes schon jeßt größtentheils aufgezehrt und die Getreidepreise haben eine Höhe erreicht, die eine allgemeine Hungersnoth zur Folge haben muß. Die ganze Hoffnung der Gutsbesizer, welche sich noch in ihrem Besiß zu erhalten ver- mögen, beruht auf den überaus Üppigen Wintersaaten, die bei günstiger Witterung eine reiche Ernte in Aussicht stellen. Jn dem benachbarten Bess- arabien war der Ausfall der vorjährigen Ernte noch geringer. Die dorti- gen Gutsbesißer treiben ihre ungeheuren Viehheerden zum Ueberwintern nach Podolien und treten die Hälfte derselben für das kärgliche Futter ab, womit ihnen dort das Leben gefristet wird.

Eifenbahn- und Telegraphen - Nachrichten. Die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn-Verwal- tungen (Nr. 1, herausgegeben zu Leipzig , den 6. Januar) hat folgenden Inhalt: Ueber die Sicherheitsmaßregeln beim Eisenbahnbetrieb. Das Gebiet des Vereins deutscher Eisenbahn-Verwaltungen am 1, Januar. 18660, Eine Telegraphen» und Eisenbahnlinie um die Erde Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebiet. Projekte und Bau: Westfälisch-Holländische Eisenbahn. Pest-Losenczer Eisenbahn. Betrieb: Pfälzische Ludwigsbahn. Personalnachrichten. Ausland: Belgien. Spanien. Schweden. Rußland. Frankreich. Technisches: Verein für Eisen- babnkunde zu Berlin. Eisenbahn-Unfall, durch eine bewegliche Brücke veranlaßt; Volkswirthschaftliches: Oesterr. Donau - Dampfschifffahrts - Gesellschaft. Telegraph nach Jndien. Submissions-Kalender. Anzeiger: 1, Offizieller Theil. Coursblatt. 11. Privat-Anzeigen.

Die Eisenbahn Goslar - Vienenburg, deren Bau bis vor 2 Jahren aber immer auf neue Schwierigkeiten stieß, wird jeßt, wie die »yH. B. H.« meldet, am 15. d. M. dem Betriebe übergeben werden. Nach Ueberein- fommen übernimmt Braunschweig vorläufig die Betriebsverwaltung, da die neue kurze Bahnstrecke unmittelbar an die braunschweigschen Staatsbahnen stößt, von dem Gebiete der hannoverschen Eisenbahn-Verwaltung aber ganz getrennt liegt.

Der von der Regierung bereits genehmigte Weikerbau der Odessa- Baltaner Eisenbahn von Balta bis Kiew soll, so wird der »Osis.-Ztg.« geschrieben, im nächsten Frühjahr in Angriff genommen werden, und es unterliegt keinem Zweifel, daß es den Bemühungen der ultra - russischen Partei gelingen wird, demnächst für die Strecke von Kiew bis Warschau die staatliche Genehmigung zu erhalten. Das von der genannten Partei schon längst gehegte Projekt einer Eisenbahnverbindung zwischen dem Schwar- zen Meere und der Ostsee wird daher bald seine Verwirklichung finden.

Telegraphische Witterungsherichte.

| Baro-

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y ' ¡ empDe-}! Beobachtungszeit.

D | meter.

ratur. Allgemeine

i: ) : Wind. i Himmels-

| | j | Parie. | Réau- j Out aris. j j

j i Stunde : | angicht.

| Linien. i mur. A T Ea o SAa Loe 0 Januar 4;2 IS,, sehr schwach,|bedeckt, Regen. M Dana, 5 S, schwach. SW., mässig, bedeckt, SW., mässig. bedeckt. S, zieml. stark, | bedeckt. Windstille, bedeckt,

8 Mrgs. [Paris .….... | 338,9 | 8 Mrgs.| Brüssel .….| 341,1 bedeckt, neblig. Haparanda. | 334,5 Petersburg. | 339,4 Riga 340,8 LOSKAU (N O90.6

Baro- Tempe- | meter. | ratur. Stunde Ort. | Paris. | Réau-

| Linien. | mur.

8 Mrgs. |Stockholm. | 336,7

Beobachtungszeit, Allgemeine Himmeéls-

ansicht.

Wind.

| 1,1 [SW., schwach. ]bed., gest. Abd. | SW., schwach. | Maxim. 2,1°, | Minim. 9,2°. [3,2 155 Jebhaîl. bedeckt. Windstille. bedeckt. S{SW., s. schw.|bewölkt, heiter, SW., schwach. |bedeekt.

S,, schwach. halb bedeckt,

1,4 |S., s. sechwach. |bedeckt.

Skudesnäs .| 333,1 | Gröningen . | 336,6 | Helder 300,1 | 14/9 Hernoesand | 334,3 0,3 Christians. .| 332,9 5,3 | 998,64

FreusSsSlsche STALLON E

T Tanuae

¡Memel „....] 339,7 |— S, stark. bedeckt. Königsberg | 339,7 |— S. STATK. bedeckt. Danzig J SSO0., sehr stark, | bedeckt. Putbus .…..] 339,1 S, Schwach. Nebel. Cöglin .…... | 337,9 I, mässig, bedeckt. SIELNIN «eel 900,9 3, MÄSSIg, heiter. Derlin »....] 9360.6 [80,, schwach. heiter.

337,6 [SSO.. schwach, |[trübe. Münster ...|. 399,7 3, Schwach. trübe, dicht. Neb. Torgau... .| 9901 S., schwach. heiter, Breslau... «l 009,7 |80., mässig. heiter, Reif. Ratibor... [80,, schwach, trübe. 0., mässig. | bedeckt. S,, schwach. nebelig, trübe,

| Regen.

Wwartige Stattonen 8; Januar.

5,1 Brüssel....| 329,3 8,3 [SSW,, schwach. {s. bew., Regen, Haparanda. | 330,1 |— 1,9 |SW., schwach. |[heiter. Helsingfors | 334,3 |— 2,4 |SSW., mässig. bedeckt, | Schnee, auch Nachts Schnee, Petersburg | 336,6 4,8 |SW., stark, Schnee. Riga ¿e 0001 ),6 |S., zieml. stark. | heiter, Tibau l 0999 |N0., heft, Sturm, | bedeckt. (Moskau. 994.9 6 |W., sechwaech. ! bedeckt. | Stockholm .| 331,5 |SSW., schwach. ibed., Regen, | | gest. Schnee, | SW., schwach, Maxim. 2,2, | Minim. 0,x. Skudesnäs .| 325,3 | 4, S0, lebhaft. bedeckt. Hernösand. | 330,1 (8 W. bedeckt, Christians. . | 327,3 : SSO., schwach. [bewölkt.

i F

Pr-e us & e S A110 N E 8, Januar.

„Memel 334,7 |— 6

Königsberg | 334,6 4,5

| Danzig 334.2 2,7 |SSW., sebr stark. |bedeeckt, Schnee,

Putbus... | 2929 1,1 S, Schwach. bezogen.

D004 0,6 |SW., stark, bedeckt, . Nachts Schnee.

| bedeckt, Nachts

| Schnee,

Berlin Doe 1,4 |SSW., schwach. itrübe, gest. Reg.

W., mässig. trübe, Nachts

i Schnee,

¡trübe,regnerisch.

| heiter.

wolkig.

Regen,

bedeckt, XNathts Schön,

S, mässig. trübe, Regen.

S., MäÄsSIg. bedeckt. S, sehr stark. bedeckt.

Stettin Di 5 {SW,, stark,

Münster .…. | Schwach, HONgau W., mässig, [Breslau …. S., schwach, Cóln . E S., schwach.

[Ratibor . S()., stark.

S S

Königliche Schauspiele.

Dienstag , 9. Januar. Jm Opernhause. (7te Vorstellung.) Sardanapal. Großes historisches Ballet in 3 Akten und 7 Bildern von P. Taglioni. Musik von P. Hertel. Anfang 7 Uhr.

Mittel-Preise. |

Im Schauspielhause. (Ste Abonnements - Vorstellung.) Zum ersten Male: Was die Welt regiert. Lustspiel in 4 Akten von Georg Horn. Jn Scene geseht vom Direktor Düringer.

Gewöhnliche Preise.

Mittwoch, 10. Januar. Jm Opernhause. (8. Vorstellung.) Der schwarze Domino. Oper in 3 Aufzügen. Musik von Auber. Gast: Fräulein Desirée Artôt: Angela.

Mittel-Preise.

Am Schauspielhause. (9te Abonnements - Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: Was die Welt regiert. Lustspiel in 4 Akten von Georg Horn.

Gewöhnliche Preise.