1866 / 7 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

100

band damit ihren Dank für diesen Beweis treuer Anhänglichkeit 1864 im Vergleiche mit den Jahren 1859—61 in den dieser Steuer unter- und herzliher Huldigung; zugleich stellte sie ihr Erscheinen an der Os M des dortigen Regierungsbezirks eine nicht unbedeutende Seite des Kaisers in Aussicht. Die Rede wurde mit enthusiastishem | Sa e gros gebracht hat. Es betrug nämlich die Einnahme dieser

Jubel aufgenommen. a) die Mablsteuer in den Jahren 1862—64: Paris, Montag, 8. Januar, Abends. Der »Patrie« zufolge i | im Ganzen: also durchschnittlich jährlich: hat die portugiesische Regierung den Befehl ertheilt , diejenigen spa- 6 Gs E E T E nf nischen Truppen , welche über die Grenzen des Königreichs flüchten in Marienburg . 14,115 Thlr. 4,705 Tólr. würden, zu entwaffnen und zu interniren. Dasselbe Blatt meldet M R 213,965 Thlr. 71,323 Thlr. als Gerücht, daß eine die Räumung Mexiko’s betreffende Convention t s t r L Ars P a abgeschlossen sei. o E a

Paris, Dienstag, 9. Januar, Morgens. Der heutige »Moni- in E aae S Thlr. 65,727 Tblr.

¿‘vei j 5 : in Elbing : 48,761 Thlr. 16,254 Tólr. teur« bringt Nachrichten er Madrid vom gestrigen Tage. Nach in Marienburg . 15,870 Thlr. 5,290 She, denselben war General Prim, vom General Zabala verfolgt, in Im Ganzen 961,812 Thlr 8727

ò / : Zil L

den Bergen von Toledo angelangt. Marschall Concha, Marquis | In den Jahren 1859/61 . 236,051 Thlr. 78681 Thlr. von Duero, hatte bei Manzanares Stellung genommen, um den Die Mahl- und Schlachtsteuer wird gleichzeitig von den städtischen Durchzug Prim's nach Andalusien zu verhindern. Die Jnsurgen-

Ko mmunen benußt, um dur Zuschläge zu derselben einen Theil der Mi h “s Ç L ttel ; : / zur Bestreitung der Kommun lbedürfni A E ten von Avila haben die portugisische Grenze überschritten. Die g à nalbedürfnisse zu erhalten. Die Geldmittel, Nachrichten aus den Provinzen lauteten günstig.

welche auf diese Weise den Städten zufließen, sind von roßer L auf diese Weise de z ßer Bedeutun und die Schwierigkeit, dieselben auf anderem Wege zu ebalten, ift eines p wesentlichsten Hindernisse, welches der Aufhebung dieser Steuer für jet entgegen- steht. Diese Zuschläge betrugen in DanzigundElbing 50 pCt.,in Marien- burg 25 pCt. der Steuer 5 die Einnahmen, welche diese Städte auf diese Weise bezogen , haben im Jahre 1864 betragen: in Danzig 72,085 Tblr. , in Elbing 23,980 Thlr. , in Marienburg 3079 Thlr. Vergleichen wir diese Erträge mit den Erträgen der Kommunal-Einkommensteuer, welche nah den Etats pro 1865 in Danzig auf 73,325 Thlr. , in Elbing auf 31,849 Thlr., in Marienburg auf 10,075 Thlr. veranschlagt sind, so würde bei einer Aufhebung der Steuer in Danzig das Doppelte, in Elbing das cin S Ei das A der jeßigen Kommunal-Einkommensteuer erden müssen, um allein den Ausf : al - Ein- C u En: / en Ausfall an den Kommunal Ein Der Ertrag dieser Steuer hängt ab von dem steuerpflichti 3 j tra ; ( ) pflichtigen Ver- e Ecralbi i s i brauche; derselbe betrug in den leßten drei Jahr i der Mahl E igung de O e L u O08 abgegebe- | Mehlwaaren durchschnittlich in Rg 214,613 Tbe, Elbing 82,271 4) Cirkular-Verfügung des Königl. Finan ‘Ministeriums “ie Ausfü " Centner, in Marienburg 20,977 Centner ; im Verhältnisse zu der Civilbe- des Vertrages zwischen Preußen, Sasen, Shücinaca und Graun | eth Df ind U Marien bil A 1 Dfan N S ‘Misia Oa) As glete Besteuerung innerer Erzeugnisse betreffend. dri Städien 313 Sie: R E be las Det a Cirkular-Verfügung des Königl. Finanz-Ministeriums, die Errichtung Le Militair: Magazine i tines Königl. Bayerischen Nebenzollamts E Bahnhof T Ad | hierbei nicht mit eingerechnet; es betrug derselbe in Danzig jährlich 12- bis beiresend. R aiv 1865. hof \ch A ed eee Gegenständen wurden durch- a moe / erbraucht: in Danzig 63,689 Ctr. Fleischwaar ro Kopf de ese v fn Di 18 in geen Softoenein Sit ge: Bens, 50-Mond, m Uh io Eg euf 04 und pro dan a ober als gollfrei 4 j ) arienburg 2 Ctr. oder 67 und Kopf. R A zollfrei in den freien Verkehr getretenen fremden a e N L Ua die O Fleischgattungen kennen zu ¡ aus denen der Fonsum in den einzelnen Städten bestand. Es wur- den durchschnittlich versteuert in M aa nta / / ; ; Danzig. Elbing 3 i Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten. ou E Stück "Eir. Sit - Cir. ee C Von der Zeitschrift für Preußische Geschichte und L L ad 00A E E i 272 : He an- | Ki d F 46 5635 443 138 108 646 2 Sabeion a 2A Professor Dr. Goß/ ist das erste Heft des Ps 3240 3429 8 u „A 626 A Rae e E t oe (S. 1—26) Die Finanzen des Schweine 15,339 22,914 5079 6919 1773 196 E A, ewe ana A S Unter Miscellen | Hammel und Schafe. 27,303 8525 7015 24160 3083 631 a aiwes o a E A A Pas Lage des i Köln. (Köln. Ztg.) Der gegenwärtig im Sekretariate des Ober- E O Drpeslhen des Grafen O Ez 74. (Aus unge- | Bürgermeister-Amtes offen gelegte Entwurf zum städtischen B udget L oben (on N M achoff von Echt, | pro 1866 is, was den laufenden Haushalt betrifft, von Seiten der Ber: ie 31) “Es folgen Rezensionen zunä ) am Kaiserlichen Hofe.) | waltung in Einnahme und Ausgabe zur gleichlautenden Summe von 6% « Preußische Seins E von fünf, die Brandenbur- 590,932 Thlrn. 25 Sgr. 11 Pf. aufgestellt. Jn “der Einnahme (isweint D e inagbaziets. Cêln und einer ite anv en, sto wie einer Statistik des | die Feineswegs allgemein beliebte Kommunal-Einkommensteuer mit 222,000 Sin (S, 3245.) Daran schließt fi die R bezüglichen | Thalern, also gegen das Jahr 1865 um 200 Thaler niedriger Unter den E e Sctibiüha von Sigungöbericht ibliographie (p. 46 | vorgesehenen außergewöhnlichen Ausgaben zum Haushalt finden sich Gefcichts-Vereine. g gsberichten verschiedener preußischer | unter Anderem vorgetragen: Zur “Disposition der Sd Oneten- T SUGUalnt von: Türin hat bis Fen Ale 48 Versammlung 20,000 Tblr., zu Terrain-Entschädigungen 14,500 Thlr. und berühmter verstorbener Jtaliener, gleich der des Gre E E Se | ala O E E E U S „Bei den Straßenseite aus mit vimoenen Gedenktafel rafen Cavour, von der | nicht zum laufenden Haushalte gehörigen Extraordinarien-Fonds sind u A S See Bogino bie Wohnungen Pa zu lassen, und zwar | als Einnahmen vorgesehen: Erl68 aus Tmmobilien 8756 4 A) Sgr. A8, in der Sttaße Alfieri ng e g M S esare und Prospero 8 Pf., und von der projektirten neuen Anleihe, die noch von Seit der I l 2&4 Straßer Saul atis E stigianers gleichen Na- | Staats-Regierung zu genchmigen ist, 91,351 Thlr. 12 Sgr. 11 Pf Mitec Schülers Lagrange's, des Astronomen Plana, ns in r Via dell Aae Tol S des in Rede stehenden Extraordinarien-Fonds erscheinen 36/380 die des berühmten Gefangenen vom Spielberg, Silvio Pellico. A 91 351 e en f eet Ra Mee DIE SATSENerE-

Ungarn. Nach einer neuen, auf Anordnung der ungarischen St

: i ler tt- halterei erschienenen Statistik hat Ungarn, wie E C a Anaiebt, gegenwärtig 23,749 Großgrundbesißer, 2,013,584 Kleingrundbesißer, 13,627,152 Joch Ackergrund , 4,577,090 Joh Wiesen , 3,717,139 Joch Hutweiden,

E E R Ei

_— Das Central-Blatt der Abgaben- Gewerbe- und - dels-Geseygebung und Verwaltung in den Königlich dischen Staaten (Nr. 1, ausgegeben Berlin, den 6. Januar) veröffentlicht : j

1) Cirkular - Verfügung und Bekanntmachung des Königlichen Finanz- Ministeriums, die Uebergangsabgabe von vereinsländischen | Tabaksblättern 2c. betreffend. Vom 10. Oktober 1869.

2) Cirkular - Verfügung und Bekanntmachung des Königlichen Finanz- Ministeriums , die Vergütung der Rübenzuckersteuer für ausgeführten Zuer betreffend. Vom 9. Oktober 1865.

Z) Verfügung des Königl. Finanz-Ministeriums, die Kontrole der behufs

Statistishe Nachrichten. M Dun : 9,320,385 Joch Waldungen , 574,484 ingàä O emel, Die sfus Mde band am S, d In 10 B anen Da m t Gat t0LSN 2s Ditaa 1, A a „egangen 4 j durch Umzug Ver Rbederei na s O ES6 Guben, - gerechnet, mit einem Gesammt-Einkommen von / j rtig unserm Orte 95 Schiffe gehören. Hie i in ; ; komm ; , i zu Jtalien. Einem amtlichen B eli ( Schiffe, theils ag Serfellun, L O zum Ein- und Ausbugsiren der Primärschulen mit 573,171 ichen Berishie zusolgs hat Q n mit Lrca7 AUfié und: Kowno s vi v L unserer Stadt mit Königs- | 180,052 Kindern; Süd-Jtalien 6844 Schulen mit 184,821 Ahn! Da: ¿in oeraiiuttitn Zabre zur R Hieina dar M ai e E E f O A 486,728 Kinder, die feinen Scbulunterricht angeschasst 5 Le he Da genießen, also 46 pCt.; in Mittel-Jtali : i ; ne 026 Seife n Ee O sind hier eingekommen 9795, aus- pCt., und in Unter-Jtalien D N U M Sen g a A ieben im Hafen 49, von diesen sind 3 im Sit a a e mit 2282 Schülern, 117 R 4 mit 7996 4 Mi it ; ülern, 85 Realschulen mit 6 lern; Mittel - i ; B Daenibit. E Ae k olaentie Falistische Notizen N N Pn 523 Schülern, 43 A L Ss mit Gt g j ülern; Unter - Îtali it : \ 4 i; pl? und Schlatsteuer, welhe in den lehten 3 Jahren 1862 bis | fien mit 1327 Schülern Ca

101

Aus einem chwedens Fabriken und M 8 daß die

Anzahl derselben 2411 betrug. erzeugten Fabrikate belief si auf 71 ¡088,079 Rdl., und somit 4,553,422 Rdl.

mehr als im Jahre 1863. Unter der angegebenen Anzahl aller Fabriken befinden si: 102 Tuchfabriken, 15 Baumwollenwebereien , 3 Leinewand- webereien, 3 Segeltuchwebereien - 5 Seidenfabriken , 9 Kattundruckereien, 10 Quckerraffinerien, 90 Tabasfabriken, 425 Färbereien, 696 Lederfabriken, 59 Glashütten, 88 Papierfabriken, 4 Spielkartenfabriken , 104 meqhanische

Werkstätten, 38 chemisch-technische Fabriken u. \. w.

Gewerbe- und Handels - Nachrichten.

Bochum, 9. Januar. (Glücauf.) Der erfreuliche Aufshwung,/ welchen

im vergangenen Jahr der Kohlenverkehr genommen / äußert sih bereits mehrfach in der Ínangriffnahime neuer oder Wiederaufnahme älterer Anlagen. Wie wir vernehmen, wird die preußische Bergwerks- und Hütten-Actien- Gesellschaft, nachdem bekanntlih die Verhandlungen mit Zollern wegen Protestes eines Theils der Actionaire ins Stocken gerathen sind, demnächst mit der Wiederaufnahme der Zeche Hansa und Herstellung einer neuen Anlage bei Castrop beginnen. Die Zeche Glückauf teuft einen neuen Schacht bei Barop ab, um ihre Förderung zu verstärken. Auch auf der in unserer Nähe belegenen Zeche Friderica soll die Eröffnung eines Tiefbaus in Aus- sicht stehen. Endlich beabsichtigt die seit Jahren nicht betriebene Zeche Colonia bei Langendreer/ nachdem ein großer Theil ihrer Kuxe in andere Hände übergegangen ist, den im Grandlager sistirten Schacht wieder in An- griff zu nehmen und mit Energie zu betreiben. Wir begrüßen diese Zeichen eines wiedererwachenden Vertrauens zu unseren Bergbauunternehmungen mit einem freudigen Glücfauf!

__ Aus Bremen, b. Januar, wird der »Hamb. Börsenhalle« ge- schrieben : Die Bremer Bank hat am 5. Januar ihren Diskont wieder von

6 auf 7 pCt. erhöht. Nach der leßten monatlichen Uebersicht Ende Déezem- |

bers war der durch schnittliche Diskont im Monat Dezember 6/ pCt. Die Anforderungen an die Bank haben sich jedoch im Monat Dezember wesent- lich gesteigert, was aus der Steigerung des Banknoten-Umlaufes ersichtlich ist. Gegen Ende des Jahres sind noc viele transatlantische Ladungen in

den Weserhäfen eingelaufen. Auch das bedeutende Geschäft in amerifani- | schen Papieren, von denen hier große Massen circuliren, mag die größere | Nachfrage nach baarem Gelde mit veranlaßt haben. Im Allgemeinen hat |

sich das Vertrauen zur Wiederkehr geordneter Staats- und Finanzzustände in Amerika hier sehr befestigt und man erwartet einen erfreulichen Aufshwung des Geschäftes mit demselben; die Exportation deut- scher Manufaktur - Waaren dahin hon wesentlich zugenom- men. Die Auswanderung dorthin hat im Jahre 1865 ebenfalls eine enorme Zunahme über Bremen erfahren und die Zahl von 40,000 beförderten Passagieren weit überschritten. Man erwartet im Jahre 1866 eine noch größere Steigerung, da der Umstand, daß seit Dezember v. J. fünf trans- atlantische Dampfer nah Amerika fahren, wesentlih ins Gewicht fällt. Im nächsten Jahre wird die Anzahl der transatlantischen Postdampfschiffe

Zes Norddeutschen Lloyd noch um zwei vermehrt. Außerdem will die in |

New-York gebildete Gesellschaft des sogenannten Nordamerikanischen Lloyd ebenfalls eine regelmäßige Dampferlinie zwischen Bremen und New-York einrichten. Die Actien dieser amerikanischen Gesellschaft finden hier im All- gemeinen wenig Anklang, obwohl man die Nüglichkeit des Unternehmens für Bremen selbst nicht in Abrede stellt, da jede Verbesserung und Ver- mehrung der Communicationsmittel den Verkehr über Bremen heben muß.

Die Nederlan d’ sche Stoomboot-Maatschappy in Amster- dam beabsichtigt, der »Barmer KQtg.« zufolge, ihr Actien - Kapital um

500,000 Gulden zu dem Quwecke zu vergrößern, um nicht allein noch eine

Anzahl neuer Seedampfer in Fahrt zu bringen, sondern auch um eine regel- mäßige Dampsfschifsverbindung für Güter zwischen den Häfen des Nieder- rheins und Holland zu eröffnen.

Gie dane Fischerei-Ges ellschast wird, wie man den »Hamb. Nachr. « meldet, viel \{neller als man erwartet hatte, in volle Wirksamkeit treten, indem auch der Wallfischfang bereits zum Frühjahr wird betrieben werden können. Capitain-Lieutenant Hammer und Grofsirer M. Melchior, welche eine Reise nah England machten, um dort nähere Aufklärungen und die Mittel zu suchen, damit die Thätigkeit der Gesellschaft zum Frühjahr beginnen könne, sind jet von daher zurückgekehrt, nachdem sie einen geübten Wallfischfänger und mehrere in verschiedenen Branchen des

Fischfanges geübte Leute engagirt, und in Glasgow ein aus Eisen und |

JTeakholz gebautes Dampfschiff von 40 Pferdekraft und ca. 250 Tons Trag- fähigkeit, sowie in Hull ein Fischerei-Segelschiff bestellt haben. Beide Schiffe sollen bis zum 23. März fertig geliefert sein.

E E e m

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Stettin, 8. Januar. Für die russische Landwirthschaft, schreibt die »Ost\. Ztg.«, ist Sonnenblumenöl in den legten Jahren zu rasch steigender Bedeutung gekommen. Die Production des leyten Jahres wird auf über 100,000 Ctr. geschägt, welche einen Werth von gegen 14 Mill. R. repräsentiren. Von diesem Quantum wurde der dritte Theil über St. Petersburg nach Stettin exportirt und ging bei der schlechten Rübsenernte hier zu steigenden Preisen rasch in den Konsum. Der Anbau der Sonnenblumen, welche früher von den Bauern nur an den Graben- rändern angepslanzt wurden, gewinnt immer größere Ausdehnung. Die Stengel werden dort zu Pottasche verbrannt und der Export dieses Arti-

fels hat in Folge davon ebenfalls zugenommen. Auch bei uns würde,

bei dem sehr riskanten Ertrage der hier gebauten Oelfrüchte, der Anbau der Sonnenblumen wohl die Beachtung der Landwirthe verdienen. Die Pflanze wächst hier wild, und wird also gewiß das Klima ihrem Gedeihen als Kulturpflanze kein Hinderniß bereiten. Das Oel is als Speiseöl zu ver- werthen und wird höher als Rüböl bezahlt. Zu einem Versuchsanbau is} jedoch der Bezug von Samen aus Rußland zu empfehlen, wo durch die langjährige Kultur die Pflanze zu einer größeren Entwickelung gelangt ist, als die bei uns wildwachsende. Von einer Verwerthung der Stengel zu Pottasche würden unsere Landwirthe aber wohl absehen, um dem Boden nicht die Dungstoffe zu entziehen, welche ihm dur den Anbau der Pflanze genommen werden.

Aachen, 5. Januar. Die Viehseuche hat sih von Südholland aus den Provinzen Nordbrabant und Utrecht mitgetheilt , woselb sie Ausbrei- tung gewinnt. Ein vereinzelter Fall in Nordholland hat sich nicht wieder- holt und auch aus den übrigen Provinzen des Landes bleiben die Nachrich- ten beruhigend.

7. Januar. (Aach. Ztg.) Jn der Woche vom 17. bis 23. De- zember sind in der Provinz Südholland an der Rinderpest erkrankt 3114 Rinder, davon gestorben 402, getödtet 387, genesen 232, noch franf 2003. Seit Beginn der Seuche sind in dieser einzigen Provinz erkrankt 18,365, gestorben 5007, getödtet 4972, genesen 4872.

London, 5. Januar. Es hat noch nicht den Anschein, daß die Vieh- seuche gelinder auftreten wolle. Jn den drei Wochen vom 9. bis zum 30. Dezember stellte sich die Zahl der Erkrankungen in dem Verhältnisse 6054 : 6256 : 7693 dar. Seit dem ersten Auftreten der Seuche sind 73,549 Kranfkheitsfälle zur Kenntniß gekommen; von den erfranften Thieren wurden 13,391 getödtet, 41,491 starben, 7045 genasen und 11,082 blieben noch unter Behandlung. Die vierteljährlichen Grafschaftssizungen, welche in diesen Tagen zusammengetreten sind, beschäftigen sich fast ohne Aus- nahme mit der Landplage und fassen Beschlüsse zur praktischen Anwendung der von dem geheimen Staatsrathe in dem Erlasse vom 16. v. Mis. ihnen übertragenen Befugnisse. Frostige Witterung, von welcher mancher sih eine Milderung der Krankheit versprochen, is in diesem Winter noch nicht eingetreten.

St. Petersburg, 6. Januar. In der 12. u, 13. Sizung der hie- sigen Gouvernements-Land-Versammiung am 96. und 27. Dezember wurde unter andern die Frage über de Maßnahmen zur Erhaltung der Wälder diskutirt. Bei diesen Verhandlungen), welche auf Grundlage eines vom Ministerium der Reichsdomänen entworfenen Memoires stattfanden, hielt der Deputirte S\mirnow eine Rede über den gegenwärtigen Zustand der Forstwissenschaft in Rußland, über welche die » Deutsche Peters- burger Zeitung« folgende Angaben bringt:

Das europäische Rußland enthält 162 Millionen Dessjatinen Wald. Davon stehen 110 Mill. Dessjatinen unter der Verwaltung des Niniste- riums der Reichsdomainen und gegen 59 Mill. Dessjatinen gehören Pri- vatleuten. Von den 110 Mil. Dessjatinen des vom Ministerium der Reichsdomainen verwalteten Waldes liegen 914 Mill. in den Gouverne- ments Wologda, Archangelsk, Olonez und Wjatka und 18% Mill. in den mittleren Gouvernements. Diese Zahlen beruhen auf den Angaben der Generalvermessung und auf anderen offiziellen Quellen, sind aber keines- wegs zuverlässig; im Allgemeinen is die Masse der vorhandenen Wälder geringer. So sind z. B. im Gouvernement Nowgorod in einem Staats- forste 33,000 Dessjatinen Wald angegeben, während eine regelmäßige Vermessung nur 5000 Dessjatinen ergeben hat. Von den 182 Mill. Dess- jatinen Wald der 42 mittleren Gouvernements fann die mit nuÿbarem Walde bestandene Fläche auf 8 Mill. Dessjatinen veranschlagt werden, während die anderen 10 Mill. Dessjatinen mit wenig nugbaren Anpflan- zungen bedeckt oder auch ganz unproduktiv sind. Die Bruttoeinnahme von den 182 Mill. Dessjatinen Wald in den von 90 pCt. der ganzen Bevölke- rung bewohnten mittleren Gouvernements isst 3,331,360 R. j die Dessjatine giebt also eine Bruttoeinnahme von 18 K. und eine Nettoeinnahme von 115 K. Wenn aber nur das nugbare MWaldareal in Rechnung gebracht wird, steigt die Bruttoeinnahme von einer Dessjatine auf 40, die Reineinnahme auf 254 K.; wenn nun gar die dem eigentlicheu Centrum Rußlands näher belegenen Gouvernements Kursk, Moskau, Kaluga, Tula und Poltawa genommen werden, so steigt bei den in diesen Gouvernements belege- nen 630,000 Dessjatinen Wald die Brutto - Einahme von der Defsjatine auf 4 M. 1 N und die Reineinnahme auf 78 K., im Gouv. Mosfau allein auf resp. 12 R. 62 K. und 6 R. 28 K. Wenn dagegen die Rein- einnahme von einer Dessjatine Wald in Oestcrreih 4 R., in Bayern 3 R. 72 K, in Sachsen 65 N. und in Ostpreußen 2 R. und einige Kopeken beträgt, so ergiebt sich daraus, daß die Einnahmen von unseren Staats- forsten keineswegs so unbedeutend sind und die Forstwirthschaft daselbst nicht als so auffallend schlecht geschildert werden darf. Jn den 42 mitt- leren Gouvernements sind vielleicht 32 Mill. Desssjatinen Privatforsten, darunter 5 Mill. dem Apanagenressort gehörig. Da bei diesen Wäldern dasselbe Verhältniß obwaltet, wie bei den Staatswäldern , so kann man annehmen, daß darunter höchstens 16 Millionen Dessjatinen nugbaren Wal- des sein werden. Wer aber geschen hat, welches Schicfsal unsere Privat- waldungen in den leßten 5 oder 10 Jahren erfahren haben, der wird be- greifen, daß auch diese Quantität nicht vorhanden is. Die politische Oekonomie stellt den Staat stets als einen \hlechten Produzenten hin, deshalb müßte die Privat-Forstwirthschaft auch einen höheren Ertrag lie- fern; und wenn der Staat in irgend einem Gouvernement 6 R. von einer Dessj. Wald gewinnen fann, so muß der Privatbesizer mindestens 12 davon erhalten. Leider stellt sich dieses Verhältniß nicht heraus, und wenn die Forstwirthschaft in den Staats8waldungen nicht gut ist, \o ist sie in den Privatwaäldungen beispiellos schlecht. Um Moskau z. B., wo der Kubitfaden Holz 8 R, d. h. zweimal mehr als in Berlin kostet, wird die Forstwirthschaft entschieden \{lecht geführt. Hunderte von Dessjatinen werden heruntergeschlagen, ohne daß für eine Wiederbepflanzung Sorge getragen, oder an Stelle des Waldes Acker- oder Meideland gewonnen würde. So wird daraus ein ganz unnugbares Stü Land und der Staat verarmt. Wir können dies aber nur beklagen, da es noch keine