1866 / 13 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

190

Hannover, 14. Januar. (Wes. Ztg.) Die Gewerbe-Kom- mission hat ihre Arbeiten vollendet. Im Ganzen is das Ergebniß, roelches jeht dem Könige zur Beschlußfassung unterbreitet werden soll, als kein ungünstiges zu betrachten. Nach den Beschlüssen der Kom- mission würde jeder unbescholtene Mann în dem Orte, wo er drei Jahre gewohnt, jedes Gewerbe beginnen dürfen. Die Zünfte blei- den bestehen; der Zunftzwang wird jedoch beseitigt; es kann also

edermann unter gewissen Vorausseyungen jedes zünstige Gewerbe außerhalb der Zunft betreiben. Fähigkeitsnachweise werden nur in gewissen einzelnen Fällen verlangt j im Uebrigen verlangt das Geseh im Allgemeinen keinen Fähigkeitsnachweis zum Gewerbebetrieb j wohl aber kann jede Zunft für ihre Mitglieder einen Fähigkeitsnahweis vorschreiben. Der MWanderzwang fällt gesehlih fort j doch kann ibn die Zunft für ihre Mitglieder vorschreiben j das Gleiche gilt von den

Meisterprüfungen. Auch die genauere Regulirung des Lehrlingsd-

wesens bleibt der Zunft vorbehalten. | der bestehenden Gewerbeordnung über das Großgewerbe wird Nichts

geändert. : Mecklenburg. Schwerin, 15. Januar. Se. Hoheit der Königl. Hoheit, sind

Herzog und die Frau Herzogin Wilhelm, : l vorgestern Abend von Jhrer Reise nah Neustreliÿ 2c. hierher zurüd- gekehrt. Wie man dem »R. T.« aus Wismar, 12. Januar), \hreibt, wird das hohe Paar in nächster Zeit dort durch einen Besuch er- reuen. | Sachsen. Dresden, 15. Januar. (Dr. J.) Unter dem Vorsite des Staatsministers Freiherrn v. Beust ist heute in dem Landhause die Kommission zur Berathung der Frage über die Vereinfachung des Geschäftsbetriebs in der Staatsverwal- tung und die hierdurch bedingten etwaigen geseygeberischen und son- stigen organischen Maßnahmen zusammengetreten. Die Kommission besteht aus fünf Mitgliedern der Ersten Kammer der Ständeversamm- lung und zehn Abgeordneten zur Zweiten Kammer. Aus dem Mi- nisterium des Jnnern nehmen an den Berathungen nächst dem Staats- minister v. Beust der Ministerialdirektor Wirkliche Geh. Rath Kohl- \chütter und der Regierungsrath Meusel, Theil. : Frankfurt a. M., 14. Januar. (Fr. J.) Aus der gestri- gen Bundestags8s\igung/, der ersten im neuen Jahre, sind zu- nächst Substitutionen (Hannover vertrat den erkranften furhessischen Gesandten), Stimmwechsel in den Kurien offizielle Anzeigen von auswärtigen Regierungen (Tod des Königs Leopold) und Persona- lien zu registriren. Herr von Linden, der neuernannte württem- bergische Gesandte, wurde in alle die Ausschüsse gewählt, deren Mik- glied sein Vorgänger j Herr von Reinhard, wak, mit Aus- nahme der handelspolitischen Ausschüsse, in welchen die hohe Versanimlung Herrn von Mohl wählte. Betreffs der Forterscheinung der von der »Gesellshaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde « herausgegebenen Monumenta Ger- maniae historica erflärten Baden, Oldenburg und Altenburg im Sinne des Ausschusses si bereit, ihre matrifularmäßigen Beiträge auch für die nächsten 10 Jahre auszahlen zu lassen; Weimar und Koburg-Gotha knüpfen dagegen an ihre Geneigtheit die von Bayern gestellte Bedingung, daß für die Folge die Wahl des sogenannten Gelehrten-Ausshusses unter Ueberwachung des Bundestags vorge- nommen werde. Hierauf folgte ein Vortrag des bayerischen Gesandten über die Geschäftsführung der Reclamations-Kommission im abge- laufenen Jahr. Die Neuwahl der Kommission soll in der nächsten Sitzung erfolgen. Hamburg erklärt seine Geneigtheit zur Einführung des deutschen Handelsgeseybuches. Dem ehemaligen Marine-Licute- nant Reichert wird auf Antrag des betreffenden Ausschusses eine weitere Unterstügung zugesprochen.

_ Aus Baden, den 12. Januar, Ztg. An deù im Lande Baden befindlichen drei Schullehrer-Seminarien

sollen anstatt der bisher bestehenden zweijährigen nunmehr dreijährige Kurse zur Einsührung kommen, und dadur einem längst gefühlten Bedürfnisse und vielseitig geäußerten Wunsche Rechnung getragen werden. Zu Unterhaltung der drei Seminarien wurden bisher on Seiten des Staates jährlich 27,691 Fl. beigetragen, Beitrag in der Folge sicherlich um 18,000 Fl. erhöht wer- den soll. Jedes Seminar erhält hiervon 6000 Fl. / es möglich wird, das oben angeregte Projekt

An den Bestimmungen der |

berichtet die »Fr. P. Ztg. «[:

welcher

| |

damit zu erfüllen und

den Aspiranten des Lehrerstandes eine bessere Ausbildung zu geben. Im badischen Schwarzwalde sind nah ftatistischer Aufstellung jeßt 1568 Meister und 2566 Gehilfen (ohne die theilweise mitbe- \häftigten Familieñglieder) mit Anfertigen von Uhren beschäftigt.

Schwunghastigkeit dieses

Einen Begriff von - der wenn man vernimmt,

fann man sich machen ,

Geschäftsbetriebs daß jährlih Über

600,000 Schwarzwälder Uhren verfertigt werden. Nach weiteren

statistishen Auszügen sind in den Jahren Großherzogthum 100,856 Personen mit ungefähr 18,084,209 Fl. ausgewandert. rung richtete sich überwiegend nach Nordamerika.

Schweiz. Bern, 13, Januar. (Köln. Ztg.)

1840 bis 1860 aus dem einem Baarvermögen von Der Zug der Auswande-

Laut Mel-

dung des Dr. Kern aus Paris an den Bundesrath hat die Kaiser- lich ssterreichische Regierung für Holstein nun ebenfalls dessen Beitritt

Protonotar des heiligen Vaters, | Lucian Bonaparte sei übrigens ein Doppel-Bonaparkte, da sein Vater

| Sohn von Lucian,

zum internationalen Telegraphen-Vertrag vom 27. Mai v. J. er-

flärt, verlangt aber außer land auf Fr. 4 fixirten Taxe noch eine besondere Transittaxe von

Fr. 1. Die vom Nationalrath niedergesezte Kommission für Be- rathung der in dem \{hweizerishen Militairwesen zu erzielenden Ersparnisse Dienstzeit gerichtet und soll auf Antrag Präsidenten und Chefs des J. Stämpfli

der von diesem Vertrag für Norddeutsch-

Augenmerk auch -auf die Reduction der des chemaligen Bundes- eidgenössischen Militair-Departements Folgendes in Vorschlag bringen: Beginn der Militairpfliht vom 18. Lebensjahre an; d. h. der Rekrut soll von dieser Zeit an in die Militair-Kontrole eingetragen und in- struirt, einer taktischen Einheit aber erst im 21. Lebensjahre zugetheilt werden ; Bildung eines sogenannten Ersat-Depots von 20,000 Mann aus dieser Mannschastj vom 21. bis 27. Lebensjahre Dienst im Aus- zuge, der aus 90,000 Mann bestehen wird, und von da Dienst im Auszuge bis zum 32. Lebensjahre j Bestand des Auszuges 50,000 Mann ; endlich Bildung einer sogenannten organisirten Landwehr aus der Mannschaft im 32. bis 40. Lebensjahre, welche alle zwei Jahre zu einer Jnstruction einberufen werden soll. Die hiesige russische Gesandtschaft hat dem Bundesrath so eben angezeigt, daß Rußland, welches seither keine Visa- und Legalisationsgebühren fannte, dieselben nach dem Vorbilde anderer Staaten, wie die Note an die Gesandtschaften ausdrüctlih sagt, nun ebenfalls eingeführt habe. Die Taxe für Paß-Visa ist auf Fr. 2, für Legalisationen auf Fr. 4 und für Vidimirung anderer Aktenstücke auf 8—12 Fr. an- geseht. Diese Taxen sind die gleichen für alle Staaten.

Frankreich. Paris, 14. Januar. Dex »Moniteur« bringt ein Dekret nebs Bericht vom Minister des Jnnern, wonach die durch Art. 5 des Dekrets vom 2. Februar 1852 festgeschte Frist für An- träge zur Einzeichnung in die Wählerlisten oder zu Berichtigungen fortan von 10 auf 20 Tage, vom Datum der Auflegung der Listen an gerechnet, verlängert wird.

Die Nachricht, Prinz Lucian Bonaparte solle das Práâdikat Hoheit erhalten , um Präsident der Aus{ellungs - Kommission zu werden, wird von der »France« dahin berichtigt, daß dieser bereits Inhaber des Hoheitstitels sei ; dagegen habe allerdings erst kürzlich der Kaiser dem Msgr. Prinzen Lucian Bonaparte, dem apostolischen den Titel Hoheit ertheilt j Msgr.

hat ihr

Prinzen von Canino, seine Mutter Zenaïde,

Tochter von Joseph Bonaparte, dem Könige von Spanien, gewesen.

Spanien. Der »Abendmoniteur« vom 15. Januar meldet: Madrider Zeitungen zufolge hat si Admiral Pareja das Leben genommen. Nach den Madrider Berichten desselben Blattes steht General Prim 100 Kilometer von der portugiesischen Grenze. Die Garnison von Badajoz marschirt gegen ihn.

Andere Abendzeitungen haben Nachrichten aus Madrid vom 14. d., wonach Prim sich in den Bergen von Guadalupe aufhält.

Italien. Die »Europe« vom 15. Januar meldet, daß in den legten Tagen cin diplomatischer Notenwechsel zwischen Drouyn de Lhuys und Lamarmora bezüglich der September-Convention stattgefunden habe und theilt über den Jnhalt desselben Folgen- des mit:

Drouyn habe Lamarmora an’ die von dem Papste beim Neujahrsempfange zu den französischen Offizieren ausgesprochenen Befürchtungen erinnert, welche sich auf das Einrücken der italienischen Truppen in Rom nach der Räumung durch die Franzosen und auf die Anspielung gewisser italienischer Staatsmänner und italienischer Journale bezögen, daß Jtalien nah der Räumung Roms von den în der Convention seinerseits eingegangenen Verpflichtungen frei sei und dabei wiederholt, daß die Politik des Kaisers eben so besorgt sei für die Unabhängigkeit des Papstes, wie für die Reorganisation Ataliens, und daß Frankreih weder eine Verlegung noch eine Ver-

änderung der September-Convention gestatten werde.

Hierauf habe Lamarmora in einer Note an den Gesandten Nigra geantwortet, und habe fi nach deren Kenntnißnahme der französische Minister befriedigt erklärt.

Die Zuzüge für die päpstliche Armee aus Frankreih und Bel- gien treffen in Gruppen von 20 bis 25 Mann ein. Das Zuaven- Corps , das bis auf 400 Mann herabgekommen , wird bald wieder 1000 Mann stark sein. Auch das Bataillon fremder Jäger is wie- der im Zunehmen. Die Bevölkerung von Rom ist seit der Zählung von 1860 um 30,000 Seelen gewachsen , was sich zum Theil aus den Uebersiedelungen von Geistlichen aus dem übrigen Jtalien erklä- xen läßt. Rom zählt jeßt 207,338 Einwohner, wovon 2368 Kar- dinäle, Bischöfe, Priester, 2736 Mönche, 2117 Nonnen sind.

Griechenland. Das griechische Parlament hat in seinen lezten Sizungen die Frage der Gleichsiellung hinsihtlich der Ab- gaben zwischen den ionishen Jnseln und dem übrigen Königreich diskutirt. Die Majorität hat eine solche Maßregel für nicht zeit- gemäß erklärt; man würde sie gleicherweise auf Lakonien anwenden müssen, welches seit der Unabhängigkeits-Erklärung in dieser Hinsicht

besondere Privilegien si erhalten hat.

191

Nach einer telegraphischen Depesche aus Athen vom 13. Ja- nuar sind sämmtliche Quarantänen im Königreich Griehenland auf- gehoben, mit Aus\ch{luß einer von fünf Tagen, welche den Zufuhren aus Saloniki und von der Küste Jtaliens auferlegt bleibt. ;

Türkei. Aus Beyrut, 7. Januar, meldet der französische »Moniteur«, daß Joseph Karam eine feindliche Enn e den Daud Pascha versucht habe, aber mit Gewalt zurückgeshlagen wor- den sei. Während er sich in ein Kloster geflüchtet, hätten seine Ge- nossen um Amnestie gebeten. Die Bevölkerung stände übrigens ganz auf Seiten des Gouverneurs und sei mit demselben sehr zufrieden.

Aus Alexandria wird gemeldet , daß Nubar Pascha zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten und an seiner Statt zum Minister der öffentlihen Arbeiten Murad Pascha, bisher Gouverneur von Alexandria y ernannt worden sei. Der bisherige Minister des Auswärtigen, Scherif Pascha, ist Präsident des Staatsraths gewor- den und hat die Portefeuilles des Jnnern und des Unterrichts über- nommen.

Fauß;land und Polen. Warschau, 12. Januar. Zum Verständniß des Gesehes über die fatholishe Wesltgeist- lichkeit bringt der heutige »Dziennik« einen längeren Artikel, der die gegen den Ukas erhobenen Einwände bedeutend zu ermäßigen geeignet ist. Nicht mit Unrecht weist der offizióse Artikel darauf hin, daß sowohl zur Zeit der Unabhängig- keit Polens, als auch noch unter der Regierung Alexanders I, wo Polen sih einer ausgedehnten Autonomie zu erfreuen hatte, troß mehrfacher Anregung der Sache, der traurigen Lage der niederen Geistlichkeit nicht abgeholfen und der höhere Klerus in seinen un- verhältnißmäßig hohen Bezügen stets erhalten wurde. Beim Auf- stand von 1830 wurden die in der Bank von Polen niedergelegten Kapitalien der Geistlichkeit; im Betrage von 1,131,016 SR,, ihrenZwecken entfremdet, wofür kein voller Ersay beschafft werden konnte, wiewohl der Zuschuß des Staates zu den kirchlichen Fonds allmälig auf 325,525 SR. erhöht wurde. Bis zum Erlaß des jeßigen Regulirungs8gesehes hatten von den 1632 Pfarreien des Landes mehrere ein jährliches Einkommen von 3000 RS,, 30 Pfarreien von 1000 bis 3000, 97 über 750 SR., während andererseits 921 Pfarreien nicht einmal 300 Rb. 389 sogar blos 1509, viele noch weniger Einkommen hat- ten. Die Vikare hatten kein festes Gehalt und waren ganz dein guten Willen der Pfarrer preisgegeben. Diesen Ungleichheiten und Unbilligkeiten wird durcl das neue Gesey abgeholfen. Von dem für fatholisch-kirchliche Zwecke bestimmten Etat von 790,000 RS. ist die Summe von 623,356 RS. zum erstenmal in das Staatsbudget aufgenommen. Zur Deckung dieser Summe werden nunmehr nach- benannte geistlihe Fonds dem Fiskus zufließen: an Zins von geistlihen Kapitalien 106,173 RS., von Häusern , Hypo- theken (x. 49,292 RS., von nicht bäuerlichen Ländereien 197,276 RS., von bäuerlichen Grundstücken 95,255 RS. (oder statt derselben die Liquidationsentschädigung), zusammen 447,295 RS. Mithin hat der Fiskus nicht nur keinen Gewinn , sondern noch 175/461 RS. zuzuzahlen. Den Zehnten betreffend is erwähnt, daß derselbe nah Angabe der Geistlichen in den Jahren 1818 bis 1853 an Getreide- und Geldleistung von den Gutsbesigern 157,224 RS., von den Bauern 171,968 RS. eintrug. Der Zehnten geht nicht an den Fiskus über; er ist überhaupt eine ganz unsichere Einnahme geworden, seit durch Verordnung vom 20. Juli 1864 alle Exekutiv- maßregeln behufs der Beitreibung desselben verboten sind. Jm Uebrigen legt der officióse Artikel großen Nachdruck auf die dem neuen Geseh vielfah zum Vorbilde dienenden Bestimmungen der bezüglichen Gesehgebung Frankreichs und weist namentlich nach, daß die Gehalte der Geistlichkeit in Polen und der Zuschuß des Staates zu kirchlichen Qwecken auch nah dem neuen Geseh noch bedeutend höher find, als in Frankreich , hier nämlih 45, dort 25 pCt.-des gesammten Budgets.

Asien, Der Graf Massignac, französischer Gesandte bei dem Könige von Persien, ist am 29. November in Teheran ein-

getroffen. Den Tag darauf wurde er vom Könige empfangen, dem er seine Beglaubigungsschreiben Überreichte.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

London, Dienstag 16. Januar, Morgens. »Morning Star« versichert, Kaiser Napoleon habe dem Kabinete von Washington erklärt, wenn die Union das Kaiserthum Mexiko anerkenne, se öPrankreih jeder Zeit zur Zurückziehung seiner Truppen bereit.

Glorenz/, Montag, 15. Januar, Abends, Die » Gazetta uffiziale« meldet, daß der König von Preußen dem Könige von Jtalien die Insignien des Schwarzen Adler-Ordens verliehen hat.

Statistisbe Nachrichten.

(Cóösn. Bl.) Aus einem Berichte über »die Stiftung des Militair- Kurhaufes zu Warmbrunn in Schlesien als Si E preußische Armee und Flotte von 1864« geht hervor, daß dieselbe den er- freulihsten Fortgang nimmt. Der Bau ist so weit fortgeschritten, daß er schon für die nächste Badesaison Play für 150—170 Kranke bieten dürfte. Unter den zahlreichen Beiträgen für die Stiftung befinden sich viele Beiträge aus den fernsten Gegenden, z. B. 185 Thlr. aus Rio de Janeiro, 128 Thlr. e Havanna, 184 Thlr. aus Yokuhama, 465 Thlr. aus - Guadalaxara, A N e E, u Nen ON diese Gaben beglei-

/ deigen, in jenen fernen Gegenden mit Vertrau

igine R Marin erwartet. y A E

Ueber den Regierungs - Bezirk Cöslin bringt das dortige Amts- vlatt (Nr. ine F inet isti i S 1 ray 11, Januar) eine Foctsegung seines statistischen Berichts, Die ungünstigen kommerziellen Verhältnisse im Re ierungs-Bezirk Cös- lin, bie geringe Fruchtbarkeit und Kultur ua Lanbitride, b E die Ra. pitals-Armuth der meisten Bewohner, und die verhältnißmäßig bedeutende Verschuldung der Landgüter haben zur nothwendigen Folge, daß auch der Erixag an Staatsfteuern verhältnißmäßig gering ist. Jm Regierungs- e S B A s gs Monarchie, mit alleiniger Ausnahme des

- Sumbinnen, die i

n Bevölkerung A / geringste Gewerbesteuer pro Kopf

Im Jahre 1864 hat die Soll-Einnahme an Gewerbesteuer i preußischen Staate 9°/; Silbergroschen pro Kopf der erbiteriina bela, im Regierungs-Bezirk Cöslin nur 24/. Sgr., und nur im Regierungs-Bezirk Gumbinnen nochch weniger, nämlich 2?/; Sgr. pro Kopf.

y In Betreff der Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer aber steht der Cösliner Regierungs - Bezirk im Verhältniß zu allen andern Landestheilen am niedrigsten. Jm ganzen Staate sind im Jahre 1864 an beiderlei Staatssteuern pro Kopf der Bevölkerung 20 Sgr. aufgekommen, im Cösliner Bezirk nur 152 Silbergroschen. Jn den nächst unbemittelten Regierungsbezirken fommen auf , und zwar im Regierungs - Bezirk. Oppeln 0 L be Sgr. , Posen 16/4 Sgr. , Marienwerder lc! anzig 17 Sgr., Gumbinnen 187/,, Sgx. pro Kopf der

Nach den Beilagen zu dem Staatshaushalts-Etat sür das Jahr 1865 B A A E A ae 0p angenommenen Slbitéruna

s Bezirks in mahl- un achtsteuerpflichtigen Stä 26/167, i . steuerpflichtigen Ortschaften 487,941. P E

Die einkommensteuerpsflichtige Bevölkerung hat damals im Cösliner E s 4,391 E A von welchen zusammen 41,670 Thlr. zu entrichten gewesen sind, während die Soll-Ei :

229330 Thie. N = h Einnahme an Klassensteuer auf

; Die Revision der Klassensteuer-Rollen für das Jahr 1866 i

im Cösliner Bezirk beendet worden. s ist S Cam aa Klasen: e steuer in folgender Art festgestellt : 1) Kreis Belgard 21,129 Thlr. 15 Sgr., 2) Kreis Bütow 11,434Thlr., 3)KreisFürstenthum 41,575Thlr. ohne diemabl- und s{lacht- steuerpflichtigen StädteCös l inundColberg,4) KreisDramburg 17,084Thlr. 15 Sgr, 9) Kreis Lauenburg 17,718 Thlr., v) Kreis Neustettin ‘33,314 Thlr. 15 Sgr., 7) Kreis Rummelsburg 12,402 Thlr., 8) Kreis Schievelbein 10,881 Thlr., 9) Kreis Schlawe 44,502 Thlr., 10) Kreis Stolp 31,913 Thlr., ohne die mahl- und schlachtsteuerpflihtige Stadt Stolp zusammen 241,954 Thlr. 0678 Ste E g ab A J E an die Gemeinden mit T ._ 05 Sgr., bleiben 232 Tblx. 92 S ‘ag

L Siu ; 9 E / h ¿ Sgr. Klassensteuerbetrag für 1 B die Frequenz der zum Ressort des Königlichen Provinzial- Schul-Kollegiums zu Münster 0 be L aaa in für das Sommer-Semester 1865 befindet sich eine tabellarische Uebersicht in Nr. 2 (vom 13. Januar c.) des dortigen Amtsblattes, welchem nachstehende Zahlenverhältnisse entnommen sind. Die betreffenden 16 Gymnasien zu Arnsberg, Bielefeld Brilon, Burgsteinfurt, Cösfeld, Dortmund, Gütersloh, Hamm, Herford, Minden, Münster, Paderborn, Recklinghausen, Rheine, Soest, Warendorf wurden insgesammt von 3771 Schülern besucht, von denen der Konfession nach 1534 evangelisch, 21253 katholisch, 114 jüdish waren, mit dem Zeugniß der Reife wurden 229 entlassen. Die 7 Real- schulen I. Ordnung zu Burgsteinfurt, Dortmund, Hagen, Lippstadt, Min- den ; Münster Siegen und die eine Realschule Il. Ordnung zu Bielefeld hatten 1308 Schüler , darunter 893 evangelische, 323 katholische, 92 jüdische. Mit dem Zeugniß der Reife wurden überhaupt entlassen: fünf. Die 3 Progymnasien zu Attendorn, Dorsten, Vreden hatten 163 Schüler

darunter 14 evangelische, 140 katholische, 9 jüdische. |

Capitain Shaw, früher Inspektor der Londoner Feuerbrigade, und jeßt, nachdem das hauptstädtische Amt für öffentliche Arbeiten am 1sten Januar die Leitung der Löschanstalten übernommen hat, der Chef der neuen » Hauptstädtischen Geuerbrigade«, veröffentlicht einen Bericht über ‘die Lon- doner Feuersbrünste des Jahres 1865, die zu seiner Kenntniß gekom- men sind. Er zählt 1727 Fälle auf, in denen die Dienste der Löschmann- schaften in Auspruch genommen worden sind; 99 derselben beruhten auf falshem Allarm, 126 waren nur Schornstieinbrände, 990 verursachten nur geringen Schaden, 512 aber hatten bedeutende Verluste zur Folge.

Gewerbe- und Sandels : Nachrichten.

Graudenz, 10. Januar. Der Weichseltrajekt is seit mehre Tagen durch starkes Grundeis sehr behindert, Di bin treffen enA später ein. “E E O Vernehmen nach, schreibt der »Gesellige« ir

im Laufe dieses Jahres zwischen unserer Stadt e Tat die An lage einer Oel-Extractionsfabrik erfolgen. Diese Oelgewinnung auf chemischem Wege, welche nah allen Seiten gegen das Preßverfahren die größten Vortheile bietet bei geringern Kosten einen bedeutend höheren Er- trag liefert, zeichnet sih namentlich auch dadurch aus, daß das resultirende

Rapsmehl als Futterungsmittel die gewöhnlichen Oelkuchen weit minde-

[1