1866 / 14 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Prinzen Heinri ist noch feine Besserung eingetreten. Jhre Königliche Hobeit die Frau Kronprinzessin machte gestern nach längerer Zeit die erste Ausfahrt. Jn der heutigen (2.) Sigung des Hauses der Abge- ordneten, welche Präsident Grabow mit geschäftlichen Mitthei- lungen um 10% Ubr eröffnete, wurde der Tagesordnung gemäß das Resultat der Wahlen der Vorsitzenden und Schriftführer der Ab- theilungen mitgetheilt und demnächst v Wahl des Büreaus des Hauses geschritten. Zum Präsidenten urde Ober - Bürgermeister Grabow, zum ersten Vice - Präsidenten Abg. on Unruh, zum zweiten Vice-Präsidenten Abg. von Bockum-Dolffs gewählt, welche die auf sie gefallene Wahl sämmtlih annahmen. Die Wahl der Schriftführer wurde vorgenommen. , Y L ontjoie, 13. Januar. Das hiesige Kreisblatt enthält Fol- endes: Auf die von den Herren Anthoni und Merkelbach ; Depu- tirte der Kreisstandsmitglieder und der Stadtverordneten von Mont- joie, Sr. Excellenz dem Herrn Minister des Junern in Berlin über- reichte Denkschrift, betreffend die Nachtheile, welche den Kreis Moût- | joie durch das beabsichtigte Aufgehen desselben in den Krets Eupen treffen würden , empfing ih von dem Herrn Minister folgendes Reskript : L » Ew. Hochwoblgeboren werden mit Bezug auf die mir Übergebene Denkschrist vom 28. November d. J. hierdurch benachrichtigt, das in weiterer Erwägung der Verhältnisse und in Berücksichtigung der von Ihnen vorgetragenen Umstände die Königliche Regierung zu Aachen ver- anlaßt worden is, die getroffenen Einleitungen zUkr Vereinigung des Kreises Montjoie mit dem Kreise Eupen bis auf Weiteres auf sich be- ruhen zu lassen. Es bleibt Jhnen überlassen , die Mitunterzeichner der Denkschrift hiervon in Kenntniß zu seyen. Berlin, den 27. Dezember 1869. Der Minister des Jnunern. gez. Graf Eulendurg. « An den Herrn C. de Berghes Hochwohlgeboren zu Montjoie. : Es gereicht mir zum besondern Vergnügen, dieses zur Beruhi- gung der Kreisstands - Mitglieder, #0 wie des ganzen Kreises ver- öffentlichen zu können. Montjoie, den 8. Januar 1866. Der erste Kreis-Deputirte. Carl de Bergbes. L Schleswig-Holstein. Ecernförde, 13. Januar. (Nord. Ztg.) Heute Mittag fam der Gouverneur von Schleswig hier an, um

die am 15. d. M. in ihre, Heimath zurückehrenden, zur Zeit hier garnisonirenden 2 Compagnieen des 2. Bataillons 6, Ost-

preußischen Infanterie-Regiments Nx. 43 zu inspiziren. A Kiel, 15. Januar. (Kiel. Z.) Dem Vernehmen uach is für

die zu erbauende Sternwarte eine hinter dem Düsternbrooker Gehölz

gelegene Koppel des Herrn Lehmann von der Herzoglich holsteini-

schen Landesregierung angekauft worden. Das Königlich preußische

Kanonenboot »Cyclop« hat si Vormittags an die Schiffsbrücke

gelegt, um morgen früh die See - Artillerie - Compagnie nah Frie+ |

drichsort überzuführen. Sachsen. Dresden, 16. Januar, (Dr. J.) Die Rückkehr

Sr. Majestät des Königs aus München erfolgte gestern Nacht 212 Uhr. Allerhöchstderselbe Bahnhofes hier von Jhrer Majestät der Königin Marie, Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen, der Frau Kronprinzessin, dem Prinzen Georg, der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Amalie empfangen.

Frankfurt a. M., 16. Januar. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssiyung vom 13. Januar lautet: Die Bun- desversammlung empfing die Notificationsschreiben Sr. Majestät des Königs der Belgier, Leopold 1, mit den Anzeigen vom Tode des Königs Leopold 1. und seiner eigenen Thronbesteigungj zUr Beant- wortung derselben ward das Präsidium erinächtigt. Auch wurden der Bundesversammlung die neuen Kreditive des Königlich belgischen Gesandten, Baron Beaulieu, vorgelegt. Baden, Sachsen-Nlien- burg, Oldenburg und Schwarzburg-Rudolstadt erklärten ihre Be- reitwilligkeit zur Fortseyung der matrifularmäßigen Beiträge für Herauëçsabe der monumenta Germaniae inedita unter den Vor- aussezungen der desfallsigen Ausfchußanträge, während Weimar, Gotha , Mecklenburg - Schwerin und Mecklenburg - Streliß die gleiche Bereitwilligkeit von der Annahme eines modisizirten Antrages von der Königlich bayerishen Regierung abhängig mach» ten. Von Sachsen-Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt und Hessen- Homburg wurden die Standesübersichten der Mislitairkontingente Überreicht, und von Hamburg angezeigt, daß das allgemeine deutsche Handelsgeseßbuch nah Maßgabe des am 22. Dezember v. J. publi- zirten Einführungsgeseyes am 1. Mai d. J. in Wirksamkeit treten werde. Die Reclamations - Kommission legte eine Uebersicht ihrer Geschäftsführung während des verflossenen Jahres vor und der Militairaus\{chuß berichtete über die Kanzleikosten der Militairkom- mission. Nachdem hierauf über das Unterstügungsgesuch eines ehemaligen Marineofsiziers abgestimmt worden, fand die Wahl fiatt zur Ergänzung der durch die Abberufung des Staatsraths von Rein- ard unvollzählig gewordenen Ausschüsse. Schließlicb nahm die

undesversammlung einige Privateingaben entgegen.

Bayern. München, 15. Januar. (N. E.) Der neu er- nannte Gesandte Englands, Lord Howard, bisher Gesandter in Hannover, ist gestern Nachts hier eingetroffen. Gestern ist auch der zur Notifizirung des Thronwechsels in Belgien abgesandte außer-

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; M de& Qo | wurde im Wartesalon des Leipziger | men.

ordentlihe Gesandte Baron de Tornaco mit Begleitung hier an- gelangt. Nach dem heute Morgens über das Befinden der Frau Herzogin Sophie erschienenen Bülletin schreitet die Besserung fort.

In seiner vorgestrigen Sitzung wurde vom Gesehgebungs- Aus\chusse der Kammer der Abgeordneten das XIV. Hauptstück, welches die Lehre über den Augenschein und die Sachverständigen enthält, in Berathung gezogen. ;

Oas Staatsministerium des Jnnern hat in Betreff der Thätigkeit der Distrikts-Polizei-Behörden unterm 11. dieses Monats eine umfangreiche Entschließung erlassen. Als Motiv zu derselben wird angeführt: »Ueber den unbefriedigenden Stand der öffentlichen Sicherheit werden noch fortwährend aus verschiedenen Theilen des Königreichs Klagen laut, bei welchen zuglei nicht selten den Distrikts-Polizei-Behörden zum Vorwurf gemacht wird, daß sie in Bezug auf die öffentliche Sicherheit, Ruhe und Ordnung nicht die entsprechende Thätigkeit entwickeln. « :

Hesterrei{ch. Wien, den 16. Januar. Den heutigen Wiener Blättern entnehmen wir folgende Landtagsnachrichten :

Innsbruck, 15. Januar. Dem Landtage wird mitgetheilt, daß mit allerböchster Entschließung vom Y. d. M. dem vom tirolischen Land- tage genehmigten Entwurfe der Gemeindeordnung und Gemeindewahl- ordnung die allerhöchste Sanktion ertheilt wurde. Die Antrage des Aus- schusses über die Ergänzung der Landesuniversität durch Errichtung einer medizinischen Fakultät wurden angenommen. Der Mehraufwand ist mit 8000 Fl. berechnet, wovon 5000 Fl. das Land und die Hauptstadt tragen. Die Mittheilungen der Statthalterei über bedeutende Aufforstungen wer- den zur befriedigenden Nachricht genommen.

Laibach, 15. Januar. Der Statthalter beantwortet die Junter- pellation der slovenischen Abgeordneten, betreffend die Festsezung eines Grundbesißers durch einen Beamten des Bezirksamtes, in dem Sinne, daß gepflogene Erhebungen diese Maßregel als eine geseßliche Ahndung des verlezten Amts8geheimnisses herausstellen.

Lemberg, 15. Januar. Eine Quschrift der Statthalterei wird ver- lesen, womit die kaiserliche Sanktion des Nothstandsgesezes kundgegeben wird. Der Beschluß wegen der galizischen Kreditanstalt wird in duitter Lesung angeuommen. Hierauf Bericht der Petitionskommission.

Czernowiyh, 19. Januar. Der Landeshauptmann bringt zur Kenntniß, daß Se. Majestät die Adresse des Landtages mit besonderem Wohlgefallen zur Kenntniß genommen habe. Die Mittheilung, »daß die Regierung und der Bischof die Garantie des Landes für das Anlehen von 4 Million aus dem Religionsfonde fordern, wird dem Nothstands- ausschusse zur schleunigen Berichterstattung, die Vorlage des Landesaus- \hu}es wegen Aenderung der Agrargesezgebung einem Ausschusse von 7 Mitgliedern zugetheilt.

Agram, 15. Januar. Jn der heutigen Landtagssigung wurde verlesen: Ein Erlaß der Hoffkanzlei, worin eröffnet wird, daß der vom Landtage unterbreiteten Repräsentation wegen Entsendung von Deputir- ten aus dem Peterwardeiner Regimente zu dem gegenwärtig tagenden Landtage nicht willfahrt werden könne.

Schweiz. Beern, 14. Januar. (Fr. J.) Heute versammelt sih das Schweizervolk, um über die Bundesrevision abzustim- Das wahrscheinliche Ergebniß wird die Annahme der wich- tigeren Artikel sein, obglei auch in dieser Beziehung die Stim- mung in den einzelnen Kantonen sehr verschieden is Die Land- gemeinden von Uri und Nidwalden wollen alle Artikel ohne Aus- nahme verwerfen. Jn der leßten Woche fanden noch schr viele Volksversammlungen statt. Zur Annahme theils aller, theils der wichtigsten Artikel verwenden sich die Liberalen der Kantone Wallis, Neuenburg, Solothurn, die Mehrzahl der Berner Li- beralen; auch im Aargau is man der Annahme günstig; eben so wollen in Luzern, Zürich, Schaffhausen und Glarus die Liberalen für die Revision stimmen. Außer den ultramontanen Kreisen werden die Kantone Graubündten , die Mehrzahl von St. Gallen, Waadt und der ganze bernerische Jura verwerfen. Der Bundesrath hat Einrichtungen getroffen, daß das Resultat der Ab- stimmung möglichst ra) vefannt wird. An die Stelle Carracio- li's, der nah Madrid beordert. wurde, ist Graf Mamiani zum italienischen Minister bei der Eidgenossenschaft ernannt. —- Die nigin von Spanien hat der neu erbauten katholischen Kirche in Bern 3000 Fr. geschenkt. Jn der Nat vom 9, auf den 10. d. hat sich in Bern der erste Schnee dieses Winters gezeigt, jedoch in sehr geringer Quantität. Die Witterung ist so gelinde, daß am Neu- jahrsmorgen viele Berge der Schweiz, wie Faulhorn, Niesen bestiegen wurden. Die Berner Universität zählt in diesem Winter 225 Studenten, darunter 41 nichtbernerishe Schweizer und 6 Aus- länder.

15. Januar. Nach der bis gestern Abend bekannt wordenen Stimmenzabl ist das Endergebniß der cidgenössischen Ab- stimmung über die Revision der Bundesverfassung noth ungewiß, jedoch ist die Annahme der Revision mit geringer Mehrheit wahrscheinlih. Die Kantone, welche die meisten verwerfenden Stimmen aufweisen, sind Bern, Luzern, St., Gallen, Graubünden, Waadt, Appeuzell. Bis jeßt beträgt die Zabl der Abstimmenden zwischen 80- und 90,000. Das Resultat aus den Kantonen Genf und Basel ist noch nit bekannt.

Großbritannien und Jrland. Londou, 15. Janua?.

Stadt und Grafschaft Dublin sind gestern im Ausnahmezustand

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erklärt worden, damit die Behörden Haussuhungen nah Waffen, welche in großer Menge versteckt sein sollen, aùstellen können. Zwei Jahre Gefängniß werden als Strafe des Ungehorsams gegen die Bestimmungen der Proclamation angedroht. Der Fenier O'Keeffe ist zu zehnjähriger Zwangsarbeit verurtheilt worden.

Vor Yarmouth sind zwölf Männer in einem heldenmüthigen Bestreben, Schiffbrüchige zu retten, eines ehrenvollen Todes umge- fommen. Zu einem Fahrzeuge, welches Notbsignale aufgestellt hatte, wagten zwei RNettungsbooté sich hinaus, von denen das eine von einer befiüig anstürzenden Woge umgeworfen wurde, 16 Männer mit ihm. Nur vieren gelang es, das Ufer zu erreichen j die Übrigen er- tranken.

Ein Telegramm aus Malta vom 12. Januar meldet, daß die Telegraphenlinie zwischen Malta und Alexandrien wieder hergestellt is, und die Sendung von Botschaften nah Egypten, Indien und Australien auf keine Hindernisse mebr stößt.

Spanien. Madrid, 16. Januar. Die Jusurgenten unker Prim haben gestern Abend kurz vor 8 Ubr den Guadiana über- shritten und sehen wiederum in großer Eile ihren Marsch immer in der Richtung nach der portugisishen Grenze fort,

Einem Telegramm aus Madrid vom 15. d. zufolge über Bayonne, den 16. c., sagt die »Correspondencia« : Die Regierung wird auf dem Boden des Geseyes stehen bleiben, Ersparnisse ein- treten lassen, die Steuern herabsegen und alle diejenigen Freheiten zugestehen, welche sih mit der Ordnung vereinbaren lassen. Die Insurgenten befinden sich noch immer in den Bergen von Guada- lupe und wenden sich nah der Provinz Badajoz.

Aus den spanischen Provinzen erhält man hier und da einige Berichte , dieselben sind aber auch sehr farg, in sofern es sih um Madrid handelt. Die »Patric« meldet unter dem 13. Januar wie folgt: »Es unterliegt heute keinem Zweifel mehr, daß die Primsche Conspiration vollständig gescheitert ist. Von den 900 Soldaten, welche ihm folgten , haben sich etwa 560 ergeben. Diese Unglü- lihen sind von Allem entblößt. Die drei Regimenter, welche revol- tirt hatten, werden ganz neu gebildet werden. Die Soldatcn werden wahrscheinli begnadigt und nur die Offiziere vor ein Kriegsgericht gestelt. Der leßteren sind nur drei. Die Zahl der treugebliebenen Offiziere beläuft sicch auf 24, und sollen die- selben für ihre Treue belohnt werden. Die Königlichen Truppen haben mit vielem Zusammenhang und mit großer Aktivität gehan- delt. Das ganze Jnsurgenten-Corps ist umzingelt. Die Soldaten des Regiments Almansa, die sich freiwillig als Gefangene stellten, haben ausgesagt, daß Prim ihnen am 11. d. Abends selbst erklärte, er sehe keine Aussicht mehr auf Erfolg und fordere sie daher auf, sih zu ergeben j cr selbst werde {on durchkommen. Man versichert, daß er am 12. nebs 5 seiner getreuesten Gefährten fich in Bauern- fleider gesteckc habe, um so leichter nach Portugal zu entkommen. Die Königin erhält täglich neue Anhänglichkeits-Erklärungen. Die Herzogin von” Vittoria wurde am 11. von der Königin wieder empfangen und erneuerte im Namen ihres Gemahls und für sich die Versicherungen der Treue. Dieser einfache Schritt hat zu dem Ge- rüchte Anlaß gegeben, Espartero werde ein neues Kabinet bilden. Der »Abend-Moniteur« bringt unter dem 13. und 14. folgende Mittheilun- gen: »Man is der allgemeinen Ansicht, daß die Regierung jeßt und mit Necht sagen kann, daß sie der revolutionairen Bewegung Meister ist. Wahrscheinlich wird man binnen Kurzem die Nachricht erhalten, daß Prim mit seiner Bande die portugiesische Grenze überschritten hat. Seine Conspiration, die seit langer Zeit angezettelt worden war; hat ohne Zweifel weite Verzweigungen in der Armce und in der Bevölkerung einiger großen Städte. So lange Prim im Felde stand, durfte man andere Schilderhebungen an verschiedenen Orten Spaniens besürchten. Die Entschlossenheit O’Donnell's und die Bestimmtheit seiner Maßregeln haben diese große Gefahr beschworen. Die Centralpunkte, wo Unordnungen zu befürchten waren , wurden auf das strengste Über- wacht; die Regimenter wurden verseyt, oder andern Kommandanten anvertraut, noch andere wurden nach Madrid verlegt, um dort bestän- dige Ueberwachung zu erfahren. Diese gefährliche Operation wurde mit dem besten Erfolge gekrönt. Die Königliche Autorität wurde dadurch aufrecht erhalten, und allenthalben bewies die Bevölkerung, daß sie der Militair-Emeute satt sei und befürchtete, durch eine Re- volution die ökonomischen Vortheile zu gefährden, denen Spanien entgegengeht. Hierin lag die Hauptstüge der Regierung. Die neuesten telegraphischen Depeschen vom 14. d. M. melden, daß Prim sich dem Guadiana näherte; vor seinen Verfolgern war er im Vor- sprung ; lehtere bestanden hauptsächlih aus Artilleristen, Genietruppen und schwerer Kavallerie, die in den Bergen nicht s{hnell genug vor- rücken können. Jmmerhin versucht eine aus Badajoz ausgerückte

Kolonne, Prim von der portugiesischen Grenze abzuschneiden, von

der er, wie es heißt, nur noch etwa hundert Kilometer entfernt ist.

Briefe aus Madrid vom 12. Januar melden, daß si der Senat am Tage vorher in außerordentlicher Sißung versammelt hat und daß cine Kommission ernannt worden is, um über das Ansuchen der Regierung, den General Prim, welcher Senator ist; als Anstifter und Anführer cines Militair-Aufruhrs vor die kompe-

tenten Gerichte zu siellen, ohne dadur den Verfügungen des Senats- Reglements gegen Senatoren, die auf offener That ergriffen worden find, Eintrag zu thun, einen Bericht auszuarbeiten.

_ Italien. Florenz, 15. Januar. d’Azeglio ist heute Vormittag verschieden.

Túrkei. Die Gesandtschasten Jtaliens, Griechenlands und Schwedens haben sich an die Vertreter der Großmächte in Konstan- tinopel gewandt, um deren Verwendung bei der türkischen Regierung anzurufen, damit diese zur Sicherung der Schifffahrt an den türfki- schen Küsten, namentlich aber in der Einfahrt des Bosporus wirksame Vorkehrungen treffe. ;

Dánemark., Kopenhagen, 12. Januar. Die Regierun reflektirt auf die Anlage eines eisfreien Nordsechafens bei Esbjerg n Ne D e au Es L Tiefgang von 13 Fuß wit einer

ausumme von zusammen 5 0 Thlr. dänischer Reichsmünze i Anseblag Gebrauch / blr. dänischer Reichsmünze in

16. Januar (per Telegr.). Die offiziöse »Berlingske Ti- dende« erklärt in ihrer Revue, alle Gerüchte von Anträgen däni- scherseits auf Intervention der Schußmächte in Griechenland seien ungegründet. Der König von Griechenland baue fest auf die Liebe des hellenischen Volkes für sein Vaterland und eine günstige Ge- staltung seiner Zukunft. General Oxholm ist nach Mexiko entsandt, ras DISOE Dg nah Brüffel; fie überbringen den Elephan- en-Orden.

Amerika. Der Postdampfer »Taêëmanian« bringt Nachrichten aus Valparaiso Zten, Callao 10ten, 4 i L Thomas 30. Dezember. t ANORO S Der glückliche Ausgang des Seegefechts von Papudo (dessen in New-Yorker Berichten {hon kurze Erwähnung A, ist) R Chili eine freudige Erregung wachgerufen. Nach der chilenischen Darstellung des Ereignisses hatte die Korvette »Esmecralda« (20 Kanonen und 123 Mann) Kunde erhalten, daß das spanische Kanonenboot »Covadonga« (6 Geschüße und 137 Mann) im Be- griffe war, von Coquimbo nah Valparaiso auszulaufen. Die »Es- meralda« legte si daher in dem nördlih von Valparaiso gelegenen Hafen Papudo auf die Lauer und als die »Covadonga« vorbeifuhr, fam sie aus dem VersteŒe zum Angriff hervor. Der Kampf dauerte nur zwanzig Minuten; 15 chilenishe Schüsse rissen dem Spanier Bugspriet und Topmast fort und eine Kugel durch- bohrte den Rumpf, worauf er die Flagge strich. Von den vier Schüssen, welche gegen die »(FSmeralda« gerichtet wurden, traf nur einer. Die Chilenen verloren keinen Mann; von den Spaniern fielen zwei, vierzehn wurden verwundet und der Rest, 121 Mann nebst Capitain und Offizieren, gerieth in Gefangenschaft, die Gefan- genen wurden sofort ans Land gebracht und am folgenden Tage nah Santiago befördert. Der Commandeur der »Esmeralda«, Namens Williams Robolledo, ein Engländer, ist zum Post-Capitain beför- dert worden. Das eroberte Schiff gehörte zu dem sogenann- ten »spanischen wissenschaftlichen Geschwader«. Admiral Pareja erhielt die erste Nachricht von dem erlittenen Verluste erst drei Tage später durch die ihm zugekommenen cilenischen Zeitungen j ein Be- weis, wie wenig wirksam die Blokade is; denn das Seegefecht fand faum vierzig Meilen von der Station des Flaggenschiffes entfernt statt. Schon kurz vorher hatten die Chilenen einen andern guten Fang gemacht j mit einem kleinen Dampfer nahmen sie ein spani- sches Schisfsboot , welches, eine Kanone und 40 Mann an Bord, die Küste rekognoszirte. Das Rencontre ging in der Nacht vor fich; die Spanier erspähten den Dampfer und feuerten einen Schuß ab, um ibn anzuhalten. Dem Befehle wurde gehorcht j der Dampfer legte an und löôshte alle seine Lichter. Die Spanier sprangen an Bord und fanden hier zu ihrem Erstaunen, daß, statt Gefangene zu machen, sie selbs in Gefangenschaft gerathen waren. Jhre 40 Mann und das Boot wurden in Maule den chilenischen Behörden über- geben. Am 1. Dezember fuhr das spanische Admiralschiff »Villa de Madrids« | wie man glaubt, nah Peru ab, und nur die »Reso- lucion« (welche von Talcahuano herbeikam) und die »Vencedora« blicben zur Blokade Valparaiso's zurü.

Von den centralamerikanischen Republiken is wenig von Bedeutung zu berichten. Der Kongreß von Guatemala war am 20. November eröffnet worden; in Nicaragua bereitete man sich auf die Präsidentenwabl vor. Unter allen aufgestellten Kandidaten scheint der jehige Präsident, wenn er eine Neuwahl annehmen will, die meisten Aussichten zu haben.

_ Die Assembly von Jamaica hat den Gesehvorschlag, welcher die Regierung der Colonie in die Hände der britishen Regierung zu legen empfiehlt, am 20. Dezember angenommen. Das Haus ist am 22. Dezember bis auf den 30. Januar vertagt worden; in seiner Prorogations - Botschaft an die Landesvertreter erwähnt der Gouverneur Eyre die Wahrscheinlichkeit; daß sie unter der gegen- wärtig bestehenden Verfassung niht mehr zur Erfüllung ihrer bis- hene A zusammentreten würden.

ie Volksversammlungen in Peru sprechen - sih zu Gunste des diktatorischen Regiments aus j die Rie Rd die Ratb:

Marquis Massimo