1866 / 37 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Kommission von beiden Seiten des Hauses gebilligt worden sei. Die Re- gierung vermöge jeßt noch keine endgültige Ansicht über das Resultat der Nachforschung abzugeben. Die Behauptung, daß sie dur einen Dru von außen in ihrem Verhalten bestimmt worden sei, müsse er zurückweisen, denn als die bekannte Deputation der Negerfreunde ihm, dem Minister, ihre Auf- wartung gemacht, sei Sir Henry Storks, von der Regierung berufen, schon auf dem Wege nach England gewesen. Jn der Reform-Debatte, welche den Rest der Sißung ausfüllte, jedoch mit Ausnabme einer zu recht gründlichen Aenderungen in der parlamentarischen Vertretung des Volkes auffordernden Rede Herrn Bouverie's mehr den Charakter einer Conversation trug, gab Sir George Grey dem Hause die Versicherung, daß die Regierung die Reformfrage keineswegs zu verschleppen oder mit ihr zu tändeln beabsichtige, wenn sie auch jeßt noch nicht Tag und Stunde der Einbringung oder die kleinsten Einzelnheiten des vorzulegenden Entwurfes zu bestimmen im Stande sei.

Aa Parlamente is eine Reihe diplomatischer Aktenstücke vor- gelegt worden, welche den Gang der Verhandlungen Über die Wieder- anfnüpfung der diplomatischen Beziehungen mit Brasilien zum Gegenstande haben. Nachdem Brasilien mehrere englische und portugiesishe Vermittlungs - Vorschläge verworfen hatte, ließe es sich schließlichq zur Annahme eines von Russell selber proponirten herbei, welcher lautet: Der britishe Gesandte bei der argentinischen Republik Thornton, begebe sich in spezieller Mission nach Brasilien; dort erbitte er vom Kaiser die Ehre einer Audienz; drücke seiner Kaiserlichen Majestät die Betrübniß der Kö- nigin über den Abbruch der freundlichen Beziehungen beider Höfe aus, erkläre, daß die britische Regierung jede Absicht, die Würde Brasiliens zu verletzen, feierlichs| in Abrede stelle; daß die Königin den vom König der Belgier gefällten Entscheid vollständig und ohne Vorbehalt annehme, und daß sie mit Freuden einen Gesandten für Brasilien ernennen werde, sobald der Kaiser die diplomatischen Be- ziehungen zu erneuern bereit sei. Thornton begab si wirklich nach Brasilien, die Audienz wurde bewilligt, seine Aufnahme war, wie er meldet, eine allseitig freundliche, und seitdem sind, wie bekannt, die diplomatischen Beziehungen mit Brasilien wieder hergestellt.

Frankreich. Paris, 10. Februar. Der Senat eröffnete heute die Diskussion über die Adresse. Jm Verlaufe derselben meinte Marschall &0re y, daß die Rückkehr der Truppen aus Mexiko unmögli so bald erfolgen könne, als man es wünsche; nach seinem Rathe müßten sogar frische Truppen nah Mexiko geshickt werden. Der Staats- Minister Rouhe r konstatirte, daß die Ansicht des Marschall Forey eine durchaus persönliche sei j er gab die Erklärung, daß die Ansicht der Regierung über die mexikanische Frage in der Thronrede wie im Adreßentwurf bezeichnet sei. Der Senat nahm \chließlich die acht ersten Paragraphen der Adresse an.

Der Prinz Napoleon is heute nach Toulon abgereist, um fih auf seiner Yacht nach Jtalien einzuschiffen. Die »Pattrie« widerlegt die Nachricht, daß Persigny eine Broschüre über die Rede des Kaisers vom 22. Januar veröffentlichen werde, denn er hat den Kommentar zu derselben bereits in St. Etienne gesprochen.

Spanien. Die »Epoca« meldet; daß bei Abgang der legten Post von Havannah dort unter der Bevölkerung die beunrubigend- sten Gerüchte in Umlauf waren. Man sagte, mehrere chilenische Kaper bereiteten einen Einfall in die Jnsel vor. Die Behörden hatten sofort die von der Klugheit gebotenen Maßregeln ergriffen. Unter Anderem war der Befehl ertheilt worden, die Festungswerke von Moro zu verstärken und ein Kriegsdampfschif zur Beobachtung vor den Eingang des Hafens zu legen. Der ‘“znspektor des Genie- Corps is abgereist, um gleichfalls die Vertheidigungswerke von Car- denas zu verstärken. Wie die »Correspondencia« meldet, is Herr Mendez Nunnez in Person mit den Fregatten - Villa de Madrid« und »Berenguela« vor die Chinchas-Jnseln gegangen. Aber die peruanische Fregatte »Amazones« und die cilenishe Korvette »Naipu« waren vor zwei Tagen von dort fortgegangen. Aus Callao zugehende Nachrichten dementiren das Gerücht, welches in Umlauf war, die Chilenen hätten sich des spanischen Schiffes »Dona- tilla« bemächtigt.

Túrkei. Bukarest, 9. Februar. Fürst Kusa hat die von dem Gesammtministerium eingereichte Demission angenommen. Die Bildung eines neuen Kabinets ist noch nicht gelungen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 9. Februar. Die »Russ. St. Petersb. Ztg.« will wissen, daß die Reichsbauern aus dem Ressort des Ministeriums der Reichsdomänen herausge- nommen und mit den zeitweise verpflichteten und Apanage - Bauern n orait den allgemeinen Justitutionen untergeordnet werden ollen. i Nach derselben Zeitung soll auch ein Theil der Verpflegungs- fapitalien, welche im Ganzen 20 Millionen R. ausmachen mögen, im Verhältniß von 48 K. für die Revisionsseele, also im Betrage von ca. 10 Millionen R,, den Provinzial - Jnstitutionen übergeben, der andere Theil zur Bildung eines besonderen Kapitals verwendet werden, welches der Disposition -der Regierung verbleibt, und aus welchem den nothleidenden Gouvernements Unterstüßungen verab- reiht werden können.

Ueber den allgemeinen Stand der Bauern-Ang e-

legenheit am 13. Januar d. J. Post« Folgendes mit:

Die Zahl der Bauern, welche noch in einem Pflichtverhältnisse zu den Gutsbesißern standen, belief sich auf 4,405,47i, die der Bauern deren Pflichtverhältniß durch Loskauf oder durch gütliche Einigung obér auch durch die besonderen Verordnungen über den obligatorischen Losfauf in den westlihen Gouvernements gelöst worden , auf 5,370,546. Von diesen leßteren haben 477,020 ihren Landantheil durch Loskauf ohne Mitwirkung der Regierung oder durch Schenkung auf Grund. lage von 3,027 Kontrakten erworben. Bei 2,806,875 Bauern find die Pflichtverhältnisse auf Grund von 27,697 Kontrakten und Akten (leytere in den westlichen Gouvernements) durch Vermittelung und Mits wirkung der Regierung gelöst worden. Dieselben haben auf Grund der Kontrakte 9,390,697 Dessj. Land erworben und zwar 7,886,266 Dessj,

theilt ein Bericht der »Nordd

in den russishen und 1,504,431 Dessj. in den westrussishen Gouverne. ments; in den ersteren betrug der Seelenantheil durchschnittlich 35, in den leßteren 4 Dessj., die Dessjatine wird durchschnittlich zu resp. 31 R 99 K. und 17 R. 15 K. berechnet.

Das Loskaufsdarlehen betrug für alle bestätigten Kontrakte und Akte 274,630,006 R. und für die in Ausführung gebrachten 261,617,190 R Hiervon kamen 126,031,015 R. auf die Schulden der Gutsbesiger an die chemaligen Kreditanstalten ; 56,443,700 R. auf die Loskaufsscheine; 31,672,900 N. auf die 5 pCt. Billete 2. Auslassung ; 46,498,052 R. auf das Kapital, aus welchem die 55 pCt. Rente bezahlt wird, und 914,518 R waren in baarem Gelde ausgezahlt worden.

Von den kleinen Gütern mit weniger als 20 Seelen waren zum 1. Januar 1866 bereits 6004 mit 45,826 Seelen in die Verwaltung des Staates getreten , welcher den Besißern eine Entschädigung von 6,282,876 R. gezahlt hat.

Aus der dem Bericht beigefügten Tabelle ergiebt sich, daß die Los- faufsoperation in den neun westlichen Gouvernements vollständig beendigt ist und alle Bauern freie Landeigenthümer geworden sind. Von den an- deren Gouvernements is in dieser Hinsicht das Gouvernement Charkow am weitesten vorgeschritten, wo bereits 86,33 pCt. aller Bauern freie Eigenthümer geworden sind; dann folgen die Gouvernements Jekateri- noslaw, Sstawropol, Chersson, Taurien, Tschernigow, Woronesch; Kasan, Ssaratow, Poltawa, Orenburg nebst Ufra, Ssimbirsk, Ssamara und Pensa, in welchen über 50 pCt. freie bäuerliche Besiter zu finden sind; im Gouvernement St. Petersburg giebt es deren 23,70 pCt., im Gou- vernement Moékau 20,76 pCt., dann steigt es herab bis auf 10,23 pCt. im Gouvernement Jarosslaw.

10. Februar. (W. T. B.) Jn dem für das laufende Jahr aufgestellten Budget sind die ordentlichen Einnahmen mit 349 Mil- lionen, die außerordentlichen und zwar Reste der Anleibe mit 325 und ausgegebene Schaßscheine mit 9 Millionen Silberrubel aus- geworfen. Die ordentlihen Ausgaben werden 367, die außer- ordentlichen 25 Millionen Rubel betragen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 6. Februar. Der Reichstag hat beschlossen, daß die Norweger und Schweden s\ich

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ungehindert in Schweden resp. Norwegen niederlassen und Gewerbe

und Handel treiben können. Ein Amendement von von Koch; daß dies auch, vorbehaltlich der Reziprozität, den Ausländern gewährt werden möge, wurde abgelehnt. Außerdem sprah der Reichstag den Wunsch aus, die Regierung möge ein Geseg einbringen, dahin gehend, daß die Capitaine der Kriegsschiffe des einen Landes in an- dere Lande gleichfalls zum Kommando eines Schiffes berecbtigt wären. Ein Amendement, dies, vorbehaltlich der Reziprozität, auch auf Dänemark auszudehnen, wurde abgelehnt. ,

Amerika. New-York, 27. Januar. Nach Berichten aus Neu-Orleans hatte man dort Nachrichten aus Mexiko erhalten. Die- sen zufolge werden die französischen Truppen nicht abberufen werden, bis der Kaiser Maximilian keine Gefahr einer amerikanischen Ein- mishung mehr zu befürchten hat. Der Befehlshaber der vor Bagdad liegenden französischen Flotte hat im Namen der französischen Re- gierung gegen die Besezung der genannten Stadt durch föderale Truppen Protest erhoben, und jene föderalen Truppen, die zum Schuy amerikanischer Bürger hinüber gesandt worden waren, sind darauf wicder abberufen worden.

Australien. Der Kampf zwischen den beiden Häusern des Parlaments von Victoria über das Budget, der sich um die Schugzzollfrage als seinen Angelpunkt dreht, hat, wie aus Melbourne vom 26. Dezember telegraphisch gemeldet wird, am 28. November zur Vertagung geführt, bei welcher Gelegenheit der Gouverneur sein Be- dauern aussprach, daß der Budget-Entwurf niht genehmigt worden sei und die Verfassung kein Mittel zur Lösung des Konsfliktes an die Hand gebe. Wie zu erwarten war, erfolgte am 12. Dezember die Auflösung des Parlamentes, die Neuwahlen wurden bald darauf vorgenommen unter großer Aufregung und Theilnahme. Das Kupfergeschäft lag in Folge des spanisch-chilenischen Krieges völlig still.

Die neuseeländische Legislatur ist auf März nach Wellington einberufen; der wichtigste Antrag, welcher eingebraht werden soll, lautet auf die Trennung der nördlichen Insel von dem Reste der Kolonie. Die Regierung wird angebli keinen Einspruch dagegen erheben. Die Rebellen bei Poverty Bay haben mehrere Schlappen erlitten; ihr Pah (befestigtes Lager) it erobert worden. Bei Jou- ranga standen 400 Mann Soldaten, die gegen sie vorrücken sollten.

Die Aufständischen bei Kerera haben sich ergeben.

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Telegrapdij{he Depeschen | aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau. urg, Montag, 12. Februar. Den »Hamhurger Nach-

L S : hat die holsteinische Statthalterschaft auf t rathen der Landesregierung das Segeberger Deputirten - Kolle- gium aufgelö, weil das lehtere sich dnrch Zuschriften e das Bureau des Städtetages und an den Herrn Firjahn wie A holt Einmischung in andere, als ihm nah der Segeberger Städte Ordnung zustehende Geschäfte hat zu Schulden kommen lassen. i Die »Hamburger Zeitung« meldet aus Kiel vom P Tage, Ministerialrath von Hoffmann sei so eben nach arg s gereist, um mit dem Syndikus Merck die O R P Regelung der Münzyverhältnisse zwischen Holstein und Hamburg P Montag, 12. Februar. Die » Leipziger Zeitung dementirt die Nachricht des Frankfurter Journals«, : der p reihishe Antrag auf sofortige Aufnahme E s deutsh - österreichischen Postverein werde von der t L Postkonferenz nicht angenommen werden / und fügt hinzu, Ha . fragliche Angelegenheit sich gegenwärtig noch im Stadium der J

î î ind L e E 11. Februar. Das neue Ministerium besteht aus: Kregulesca, Präsidium und E Finanzen, Salomon), Krieg, Papadopulo, Aeuperes/

iagdi, Justiz. J j E 4 E Sonntag, 11. Februar, Abends. »Reuter's Office

meldet: New-York, 1. Februar, Abends. Jm Car r | hause hat der Finanzausshuß über die ibm vorliegende Bill, betre fend die Konsolidirung der Staatsschuld, Bericht erstattet. N |

Das Haus der Repräsentanten hat die Bill zur Amen a AaA der Verfassung, wodur die Repräsentation im E 4 E Gesammtzahl der Bevölkerung, mit Ausnahme derer M A denen wegen ihrer Farbe das Stimmrecht durch die Geseye der

n Staaten versagt ist, angenommen. e gs Wie gerüchtweise verlautet, haben sich mehrere chilenische Kaper

in den Gewässern von Cuba gezeigt.

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N E E de en Königl preußisen Slanin, ausgegeben unterm G) ‘Erlaß des V nutMinifsers aud des Ministers des Junin an das

Lc Va E ‘angestelten resp. denselben untergeordneten

2) C lag old Finanz-Ministers un Hes Vinisees ci gnan an sämmtliche Königliche Regierungen N A N Cuba fler E des Erlöses aus alten Baumate-

Z chädigungsögeldern, E E r Berivalfung des Jnnern betreffend, vom

16. November 1865. 5 er E A, : i el 3 Kultus-Ministers an sämmtliche Königl i R die fußere Behandlung der zu Sue Os einzureichen- „Anschláge betreffend , vom 2. Januar 1099. L 4) e LEUaE, des gultus-Ministers, if L e irhliche Bauprojeïte mit Ruch 0 zt ias des Fiskus betreffend, vom 0. Januar 1866.

9: L 1 tali § Ns : : (tus - Ministers an sämmtliche Königliche Pr E Ei U Qa Ota von Kapitalien bei Instituten vinzial-Schu / vom 29. November 1869.

ichts-V betreffend l D 6 Erl S R an Ie Königliche Regierungs-Präsidium U N die Zulassung der aus Seminarien verwiesenen Zöglinge zum Suldienst betreffend, vom 4. Dezember 100 R Wi, 7) Cirkular - Erlaß des Kultus - Ministers an sämmtliche s ce : vinzial-Schulkoklegien, E N L R Le 4 Aa der Meldung zum einjährigen sreuviugen 2 E Lee 1EGS 6 i [lt werden, vom 11. ober : höherer Unterrichts-Anstalten ertheilt werde! e U N le | „Ministers an die Königliche Reg! g E E Siidiuna A Lehrerinnen ay öffentlichen Schulen be- 16. Dezember 1869. | , 9) Sia 108 Gultubministers an die Königliche Regierung zu Da Stellung der Guts- resp. S A der Aufsicht übe i nd, vom 16. November 1809. 4 10) Erlaß des Si ‘des JFnnern a e a T leiten der Rheinprovinz, die Auslegung der ae aut das Brcbälttis Gemeinde-Ordnung vom 23. Juli 1845, bezüg N -Gesezes vom 21. Mai 1861 zur Beror g 14 Stede 1a Ats R a des S E bei westlichen Provinzen betresfend, vom 10. L 11) L Sus d s des Jnnern Sid “Eretcáuen e t i , die Betheiligung erwerbsbfähtger r

Ra o Äcirtnbilbit det erwerbsunfähigen Ehemann gewährten

Unterkommen betressend, vom 12. Dezember 1865.

2) Bescheid des Ministers des Jnnern an die Königliche Regierung zu 4 N die Kur- und Verpslegurigäfafen N erfrankter unvermö- ender Personen betreffend, vom (. Januar E 45) E eantaiß Ta Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kom- petenz- Konflikte, daß, wenn durh einen Beschluß der städtischen Be- hörden zur Erhaltung der Straßenbrunnen den benachbarten Haus- besizern eine bestimmte Abgabe auferlegt und die Erhebung derselben von Seiten der Königlichen Regierung genehmigt worden, der Rechts- weg dagegen unzulässig ist, vom 14. Oftober 1865. Ä. 14) Cirfular-Erlaß der Minister des Jnnern, der Finanzen und des Krie- ges an sämmtliche Königliche Regierungen , den Gechalt8verbesserungs- Abzug der in der Land-Gendarmerie zur Anstellung gelangenden Offiziere der Armee betreffend, vom 20. Oktober 1865 L 15) Bescheid des Ministers des Jnnern an die Königliche Regierung zu N., die Gewährung von Extra-Verpflegungen für einzelne Strafgefangene betreffend, vom 20. Dezember 1865. ¿le A 16) Bekanntmachung des General - Post - Amts, die Auéführung des preußisch - russischen Postvertrages betreffend, vom 3. Januar 1866.

) Verfügung des Handelsministers an die Königlichen Eisenbahn-Direc- tionen hier, zu Münster und Saarbrücken , die Ertheilung äußerer Auszeichnungen für vorwurfsfrei gediente Weichensteller , Bahmwärter und Nachtwächter der Eisenbahnen betreffend, vom 6. Januar 1866.

18) Verfügung des General-Direktors der Steuern an die Königliche Re- gierung zu N., die Heranziehung der ausländischen Versicherungs- Gesellschaften zur Gewerbesteuer betreffend, vom 18. November 1869.

19) Cirfular-Erlaß des Finanz-Ministers an sämmtliche Königliche Regie- rungen (excl. der zu Sigmaringen), das Verfahren bei Verpachtung 2c. der zu den Staats - Domainen und Forsten gehörenden Nugungs- Objekte betreffend, vom 8. August 1869. 5 au

20) Verfügung des Finanz - Ministers und des Ministers der landwirt{- schaftlichen Angelegenheiten an die Königlichen Directionen der Renten- banken in Berlin, Breslau, Königsberg i. Pr., Magdeburg, Münster, Posen und Stettin, die Löschung des Vermerkes der Rentenpslichtigkeit im Hypothekenbuche betreffend, vom 29, November 18695. 7

21) Bescheid des Ministers der landwirthschaftlichen Angelegenheiten an den Gutsbesißer N. zu N, die Widersprüche „von Triebwerksbesizern gegen Bewässerungs-Anlagen betreffend, vom 2. Januar 1866. |

22) Cirfular-Erlaß des Kriegs-Ministers und des Ministers des Jnnern an die oberen Provinzialbehörden , den Nachweis der wissenschaftlichen Qualification zum einjährigen Militairdienste betreffend, vom 19. Des zember 1869.

Kunst- und wissenschaftlibe Nachrichten.

erlin, 10. Februar. Der erste diesjährige Sub- alv ns B I im Königlichen Opernhause fand unter regster Theilnahme des Publifums am 9. d M. siatt. Die Bühne und der Zuschauerraum, in einen großartigen Saal ver- wandelt , erglänzten in gleicher Pracht wie in den scheren Jahren bei diesen Festen. Zwei Musikchöôre das des Garde- Kürassier-Regimentes und das der Königlichen Theater-Musikschule, stan- den unter Leitung Wieprecht's. Von dem großen Orchester wurden verschie- deneTonwerke ausgeführt, wie derFestmarsh von,E.Naumann, die E ture zur Oper Oberon, Ouverture zur Oper Zampa und andere. 2 s die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften : Se. Majestät der König, Ihre Majestät die Königin, Jhre Königlichen Hoheiten der Kron- prinz und die Frau Kronprinzessin, der Prinz und die Frau E zessin Karl, der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrih Karl, die Prinzen Albrecht, Albrecht Nikolaus, Alexander und Georg, die Fürstlihen Herrschaften von Hohenzollern - S der Herzog und die Frau Herzogin Wilhelm von Me E burg - Schwerin, der Erbprinz und die Frau Erbprinzessin von An- halt in den Königlichen Logen des Proscentums erschienen, A die Pläye des 1. und 2. Ranges von Damen in reichen 48 glänzenden Toiletten eingenommen , während im Sas se bst sich die Gesellschaft in der si diesmal mehr a früher Offiziere hiesiger und auswärtiger Garnisonen befan en e bewegte. Bald nach 9 Uhr begaben sih die A un Höchsten Herrschaften, unter Vortritt des General - Inten A der Königlichen Schauspiele, Kammerherrn "von Hülsen, unk der Palastdame Jhrer Majestät der Königin, Mo von Hacke, zur Polonaise in den Saal. Se. Majestät der König führten die Frau Kronprinzessin und die Frau Erbprinzessin ven Anhalt, Jhre Majestät die Königin geleitete Se. Königliche Hohei der Kronprinz und der Erbprinz von Anhalt. Jhre Majestät Me Königin zog sich nah 11 Uhr zurück. Se. Majestät der König un die Königlichen Prinzen verherrlichten das s{chöne Fest durch Aller- höchstihre Gegenwart bis nach 1 Uhr.

In den Königlichen Theatern zu Berlin gelangten im Monat

Im E E e N R v. ig, übers. v. Schlegel. Othello, Übers. v. Voß. ellt ie übers. v. Schlegel. König Lear, nah

Januar zur Aufführung:

Voß's Ueberscyung. Macbeth, übers. u. für d, Bühne einge-