1866 / 40 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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geseßlich bestehenden Münzfuße, welcher Betrag an den Kreis baar gezahlt worden und mit fünf Prozent jährlih zu verzinsen ist. è

Die Rüzahlung der ganzen Schuld von 100,000 Thalern gesthicht vom Jahre 1872 ab mit mindestens Einem Prozent jährli unter Zuwachs der Jinsen von den getilgten Schuldverschreibungen. , :

Die Folgeordnung der Einlösung wird durch das Loos bestimmt. Die Ausloosung erfolgt im Monate Februar jeden Jahres, und sollen die aus- geloosten Schuldverschreibungen unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nums- mern und Beträge, sowie die Rückzahlungs-Termine, je vier, „drei, zwei und einen Monat vor den lehteren durch den Staats-Anzeiger, das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig und das Nenstädter Kreisblatt, event. durch anderweit von dem Staate noch näber zu bestimmende Publications§- organe bekannt gemacht werden. O :

Bis zu dem Tage, an welchem solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen postnumerando am 2. Januar und am 1. Juli jeden Jahres, von heute an gerechnet, mit fünf Prozent jährlih in gleicher Münzsorte mit jenem verzinset.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der ausgegebenen Zins-Coupons, beziehungsweise dieser Schuldver- schreibung, bei der Kreis-Kommunal-Kasse in Neustadt, und zwar auch noch in den nah dem Eintritt der Fälligkeit folgenden Zins-Terminen.

Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuldverschrei- bung sind au die dazu gehörigen Zins - Coupons der späteren Fälligkeits- Termine zurücßzuliefern. Für die fehlenden Zins-Coupons wird der Betrag vom Kapitale abgezogen. :

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungs - Termine nicht erhoben werden, fo wie die innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Kalenderjahres an gerechnet, niht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises.

Das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter Schuld- verschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Gerichts-Ordnung Theil I. Titel 51. §. 120 seq. bei dem Königlichen Kreisgerichte zu Neustadt.

Zins-Coupons können weder aufgeboten, noch amortisirt werden. Doch soll demjenigen , welcher den Verlust von Zins - Coupons vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiß der Zins-Coupons durch Vorzeigung der Schuldverschrei- bung oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nah Ablauf der Verjährungs- frist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Qins-Coupons gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung sind .… ha!bjährige Zins-Coupons bis zum Schlusse des Jahres 18... ausgegeben. Für die weitere Zeit wer- den Zins-Coupons auf fünfjährige Perioden ausgegeben.

Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons - Serie erfolgt bei der Kreis- Kommunal-Kasse zu Neustadt gegen Ablieferung des der älteren Zinscoupons- Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talons erfolgt die Aus- händigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Inhaber der Schuldver- schreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Qur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unter-

chrift ertheilt. den . a 184..

Die kreisständische Kommission für die Chausseebauten im Neustädter Kreise.

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Provinz Vreußen. Regierungsbezirk Danzig. Zins-Coupon zu der Kreis-Obligation des Neustädter Kreises O ate a e MED: , ¿e Dhaler- zu fünf Prozent Zinsen über Thaler Silbergroschen. Der Inhaber dieses Zins - Coupons empfängt gegen dessen Rückgabe M O C O Ie A: ¿vors DID, va ove LCP, Vom „ten bis und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis-Obligation für das Halbjahr vom E U (0 BUONIVAN Thalern . Silbergroschen bei der Kreis - Kommunal - Kasse zu Neustadt. D M. 18... Die kreisständische Kommission für die Chausseebauten im Neustädter Kreise. Dieser Zins-Coupon isst ungültig, wenn dessen : Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.

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Regierungsbezirk Danzig. Dal on zur Kreis-Obligation des Neustädter Kreises.

Der Inhaber dieses Talons. empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Neustädter Kreises Pittr. Nr. über Thaler à fünf Prozent Zinsen, die ..te Serie Zins - Coupons für die Jahre 18... bis 18... bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Neustadt, nach Maßgabe der diesfälligen, in der Obligation enthaltenen Bestim-

Provinz Preußen.

; 7 Den ¿ten 10 Die kreisftändishe Kommission für die Chausseebauten im Neustädter Kreise.

Ministerium für Saudel, Gewerbe und vöffentlicze Arbeiten.

Dem Königlichen Major a. D. von Helden-Sarnowsfi zu Weißenfels ist unter dem 13. Februar 1566 ein Patent auf eine in ihrer Zusammenseßung für neu erachtete Hand-

Máäh-Maschine, ohae Jemand in der Benugzung bekannter Theile zz beschränken, auf fünf Jabre, von jenem Tage an gerehnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Post-Dampfschiff-Fahrten zwischen Stralsund und Malmoe.

Die Abfertigung des Post-Dampfschiffs zwischen Stralsund und Malmoe findet gegenwärtig und bis auf Weiteres an folgenden Tagen statt :

aus Stralsund jeden Montag und Freitag drei Uhr Nachmittags; aus Malmoc jeden Mittivoch und Sonnabend vier Uhr Nachmittags. __ Reisende, welche am Montag und Freitag von Berlin um 845 Uhr Morgens per Eisenbahnzug Über Angermünde nach Stral. sund sich begeben, erreichen fahrplanmäßig in Stralsund den An- \{chluß an das Post-Dampfschiff nach Malmoe; dieselben können vom Bahnhofe in Stralsund direkt nah dem Schiffe mittelst des für diesen Zweck bereitstehenden Post-Omnibus fahren.

Berlin, den 15. Februar 1866.

General-Post-Amt. von Philipsborn.

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Gemäß §. 11 der Vorschriften über die Befähigung zu den technischen Aemtern der Berg -, Hütten- und Salinen - Verwaltung vom 21. Dezember 1863 werden diejenigen, welche bei Schluß des laufenden Semesters die Bergeleven-Prüfung abzulegen beabsichtigen, hierdurch aufgefordert, ihre Meldungen mit Beifügung der vorge schriebenen Atteste baldigst an die unterzeichnete Kommission, Wil: helmsstraße 89 hierselbst, portofrei einzureichen.

Berlin, den 14. Februar 1866.

Die Kommission zur Prüfung der Berg - Eleven. Serlo.

Hber- Nechuungskammer.

Der bisherige Stadtgerichts - Büreau - Assistent Leopold Carl Schaeffer und der bisherige Militair-Fntendantur-Secretair Carl Moriy Nagel sind zu Geheimen revidirenden Kalkulatoren bei der Ober-Rechnungs-Kammer ernannt worden.

Verlín, 15. Februar. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem Rektor der städtischen Schulen in Stendal, I. G. Rönnefahrt, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Bayern Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes erster

Klasse des Verdienst-Ordens vom heiligen Michael zu ertheilen.

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C uUCDTQanIcTtiTCHEeSA.

_Preugsen. Berlin, 15. Februar. Se. -Majestät der König empfingen gestern den Polizei-Präsidenten von Bernuth und nahmen den Vortrag des Civil-Kabinets entgegen. Heute hatten der Kriegs-Minister und das Militair-Kabinet Vortrag und nahmen Se. Majestät einige militairische Meldungen entgegen. Am Abend findet eine größere Soirée im Königlichen Palais statt.

Jhre Majestät die Königin besichtigte gestern die Overbeckschen Cartons in dem neuen Kunst - Ausstellungs - Lokal auf der Schloßfreiheit und wohnte Abends der liturgishen Andacht im Dome bei. Den Kammerherrndienst übernehmen vom 15. Februar bis 1. März die Königlichen Kammerherren Graf Perponcher und Freiherr von Morawsky.

: S6 Kontgiihe Hoheit der Kronpr hahn im Laufe des Vormittags des gestrigen Tages die Meldung des Obersten und Commandeurs des Westp1eußischen Ulanen-Regiments Nr. 1 von Tresckow und des Majors vom Neumärkischen Dragoner- Regiment Nr. 3 von Schleiniy entgegen und empfing um 11 Uhr e Senator Curtius und um 4 Ubr Herrn von Saucken-Julien! elde.

Besuch im fkronprinzlichen Palais ab.

Gegen 8 Uhr slattete Jhre Majestät die Königin einén

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Aachen, 13. Februar. (Aach. Ztg.) Jn Folge der Einziehung | dex” überflüssigen Doppelposten ist das Grenzschuy - Kommando für den Regierungsbezirk um 2 Unteroffiziere und 37 Mann vermindert worden. Dasselbe besteht jeßt noch aus 12 Offizieren, 32 Unter- offizieren , 10 Spielleuten und 497 Mann, zusammen 539 Köpfen. Am 23. d. M. findet eine theilweise Ablösung statt. N

Schleswig-Holstein. Aus Kiel, 13. Februar , schreibt man den »H. N.«: Die Zahl der theologischen Kandidaten ist noch immer für das Bedürfniß nicht ausreichend. Namentlich für die (meistens gering dotirten) Rektorate an den Bürgerschulen finden sich feine Bewerber. Man muß daher entweder Seminaristen neh- men, oder die von auswärts kommenden Kandidaten zulassen. Jn lezterer Weise ist fürzlich wieder das Rektorat in Oldesloe beseht worden. Für das Reftorat in Eckernförde, welches vor einiger Zeit ausgeschrieben ward , hatten sich nur zwei Jnländer gemeldet, und zwar ein älterer Kandidat und ein Student y der zwei Jahre auf der Universität gewesen war. Man hat sih deshalb genöthigt gesehen, das Amt auch in mehreren auswärtigen Blättern auszu-

reiben. L Sachsen. Dresden, 14. Februar. (Dr. J.) Vom 7ten d, M. bis mit gestern haben hier im Ministerium des Jnnern unter der Leitung ihres Vorsißenden, des Ministerial-Direktors Dr. Weinlig, Konferenzen der Centralkommission deutscher Bundes- staaten für die allgemeine Pariser Ausstellung des Jahres 1867 stattgefunden, an welchen sich sämmtliche Mitglieder der Kommission, nämlich Ober-Münzmeister von Haindl aus München, Präsident Dr. von Steinbeis aus Stuttgart, Direktor Karmarsch aus Hannover und Geheimreferendar Diez aus Karlsruhe betheiligten. Gegenstand dieser Berathungen war die Vertheilung und Reduction der von allen betheiligten Staaten (meist in einem den vorhandenen | Raum weit übersteigenden Maße) angemeldeten Gegenstände nach Maßgabe des für die einzelnen Abtheilungen disponiblen Raumes, Ein vollständiger Abschluß wird erst nah Beseitigung mehrer durch neue Reglements der Kaiserlich französischen Ausstellungs - Kommis- sion entstandenen Schwierigkeiten und Beschränkungen zu erreichen sein. Der Vorsizende der Central-Kommission begiebt sih zu diesem Ende nebst einigen Mitgliedern in den nächsten Tagen nach Paris. |

Hefterreich. Wien, 14. Februar. Jgnay Ritter von | Legedit\ch, Kaiserlich Königlicher General der Kavallerie, is der »Wiener Qtg.« zufolge, in Graz am 11. Februar am Schlagflusse im 76. Lebensjahre plöglich verschieden.

Von den Landtagen theilen die Wiener Blätter Folgendes mit :

Pesth, 13. Februar. Die heutige Sißung der Magnatentafel begaun um 114 Uhr. Der Präsident v. Sennyey erstattet Bericht über den | Empfang der Huldigungs-Deputationen bei Jhren Majestäten am 1. Februar und läßt die dabei gehaltenen Reden vorlesen. Die Erwie- | derungen Jhrer Majestäten werden stehend angehört und mit enthusiasti- | hem Eljen aufgenommen, Graf Georg Festetics stellt hierauf den Antrag auf- Absendung einer Sonderadresse und zu diesem Behufe | die Wahl einex Kommission von 30 Mitgliedern. Graf Joseph

zeichnet werden.

Palffy stellt den Gegenantrag, daß erst die Adresse der Deputirtentafel abgewartet werde. Nach längerer Debatte wurde die namentliche Ab- stimmung vorgenommen , wobei si für die Adresse 136 , gegen dieselbe | 53 Mitglieder aussprachen. Der Antrag auf Absendung einer Sonder- | adresse ist daher angenommen. Hierauf wurden die Stimmzettel zur | Wahl der 30er Kommission abgegeben. Morgen Mittags Sitzung zur Bekanntgabe des Abstimmungs-Resultates.

Linz, 13. Februar. Der Bericht des Schulausschusses bezüglich der | Errichtung eines Realgymnasiums in Ried beantragt, den Landesaus\{uß aufzufordern, in nächster Session zu berichten, ob in Ober-Oesterreich Real- | gymnasien za errichten , wie die Bedeckungsmittel herbeizuschaffen und ob | der Bitte der Stadt Ried um Errichtung ein-:s solchen Gymnasiums Ge- währung zu Theil werden kann? Derselbe Ausschuß beantragt ferner, | in den Antrag des Linzer Bischofes wegen Ucbernahme der Versorgung der Schullehrerwittwen und Waisen auf den Landesfonds, dermalen nicht einzugehen , dagegen den Landesausschuß zu beauftragen, in der nächsten | Session bestimmte Anträge zu stellen, was angenommen wird. |

Der Regierungsvertreter beantwortet die von Dr. Wiser gestellie Jn- | terpellation betreffs Beitragsleistung des Staates an die Gemeinde Linz | für die an diese übergehenden polizeilihen Geschäfte: Ein diesfälliger An- spruch der Stadt Linz hätte nur dann Berechtigung, wenn die Ueber- | tragung der polizeilichen Geschäfte an die Gemeinde sich auf die Geschäfte | der Staatspolizei beziehen würde, was nicht der Fall. Bei lokalpolizei- | lichen Geschäften trete ein Anspruch auf einen Kostenbeitrag nicht ein.

Graz, 13. Februar. Der Landesausschuß wird beauftragt, in der | nächsten Session ein Gesey zur Regelung der Armenpflege vorzulegen. | Hierauf Beginn der Debatte über das Geseh bezüglich der Bezirksvertre- | tungen.

Brünn, 13. Februar. Auf Antrag des Communications - Aus- | \{u}es wird beschlossen, daß vom Bau von Eisenbahnen dermalen abzu- | sehen sei, jedoch werden die Linien Brünn-Znaim- Jglau, Brünn- Olmüßt - Sternberg, Brünn-Trentschin und Hohenstadt- | Glay als den Interessen des Landes entsprechend anerkannt und die Geneigtheit ausgesprochen, den Ausbau dieses Nehes durch Private zu unterstüßen. : |

Czernowiß, 13. Februar. Ein Gesey wird beschlossen, daß es den verschiedenen christlichen Konfessionen angehörigen Eltern überlassen bleibe, | in welcher der beiden Konfessionen die Kinder erzogen werden und werden | einige auf die konfessionelle Gleichberechtigung bezügliche Wünsche au®ge- sprochen. Die Nothwendigkeit der Bezirksvertretungen wird mit 13 gegen |

12 Stimmen ausgesprochen und die Regierung um Einbringung einer diesbezüglichen Geseßesvorlage in der nächsten Session ersucht.

Schweiz. Bern, 11. Februar. Endlich liegt das Resultat der Voltsabstimmung vom 14. Januar in seiner Gesammtheit offi- ziell vor. Die Abstimmungsergebnisse der Kantone Graubündten und Tessin, welche am längsten ausblieben, haben an dem Stand der Dinge wichts geändert: Art. 2 is und bleibt der einzige an- genommene Artikel. Das Gesammtresultat ist folgendes: Es stimmten für Art. 1 (Maß und Gewicht) 159152 mit Ja und 156,396 mit Nein; für Art. 2 (Niederlassung) 170,032 mit Ja und 149,401 mit Nein; für Art. 3 (Stimmrecht der Niedergelassenen in Gemeindecangelegenheiten) 137,321 mit Ja und 181,441 mit Nein; Art. 7 (Besteuerung und civilrechtliche Verhält- nisse der Niedergelassenen) 125,924 mit Ja und 189,830 mit Nein ; Art. 5 (Stimmrecht der Niedergelassenen in fkantonalen Angelegen- heiten) 153,469 mit Ja und 165,679 mit Nein ¡; für Art. 6 (Glaubens- und Kultusfceiheit) 157,629 mit Ja und 169,992 mit Nein; für Art. 7 (Aufhebung der Prügelsirafe) 108,364 mit Ja und 208,619 mit Nein; für Art. 8 (Schuß literarischen, künstlerischen und indu- striellen Eigenthums) 137,476 mit Ja und 177,386 mit Nein, und für Art. 9 (Lotterie- und Hazardspieleverbot) 139,062 mit Ja und 176,788 mit Nein.

12. Februar. (Kölnische Zeitung.) Laut einer hier ein- getroffenen telegraphischen Depesche aus Florenz haben sich von den dort auwesenden Mitgliedern der Alpenbahn - Kommission eilf für das St. Gotthardbahn -Projekt und drei für das Splügenbahn - Projekt ausgesprochen. Der Lucfmanier soll nicht eine einzige Stimme gehabt haben. Von den abwesenden Mitglie- dern der Kommission erwartet man noch eine oder zwei Stimmen für den St. Gotthard, und dic Minderheit der Kommission stimmt unter der Vorausseßung einer raschen Ausführung eventuel ebenfalls für den St. Gotthard. Man erwartet, daß der Minister scinen Be- richt der Regierung beförderlichst vorlegen werde.

Niederlande. Aus dem Haag, 8. Februar. Die Nach- richt, daß die niederländische Regierung dem in der Schelde liegenden peruanishen Panzerschifs » Fndependencia« das Auslaufen verwehre, fann nach Mittheilung der »Köln. Ztg.- als ganz unbegründet be- Allerdings hätte der spanische Gesandte Albaredo einen darauf bezüglichen Antrag gestellt j bevor die Regierung in- dessen ihre Entscheidung traf, hat sie eine Korvette nah der Schelde geschickt, damit der Befehlsbaber im Verein mit dem Stations-Komman- danten v. Vliessingen dieAngelegenheituntersuche. Nach dem londonerVer- irage von 1839 haben sich_ die fremden Schiffe, welche in der Mün- dung liegen bleiben, bei der vliessinger Marine-Station zu melden. Dies war von dem peruanischen Befehlshaber aus Unkenntniß ver- säumt. “Die Formalitäten sind aber später nachgeholt. Die »Jnde- pendencia« ist ein Panzerschiff von 22 Kanonen, mit einem Sporn verseben und kriegsmäßig auf sechs Monate ausgerüstet, so daß es gar nicht in die Lage fommt, seine Armirung in Holland zu ver- vollständigen. Sämmtliche Mannschaften sind in der Musterrolle aufgeführt. Zur Beobachtung hat sich ein holländisches Kriegsschiff an die Seite der »Jndependencia« gelegt, welche aber jede Stunde, wenn es dem Befehlshaber beliebt, auszulaufen berechtigt ift.

Großbritannien und Jrland. London, 13. Februar. Ihre Majestät die Königin hat dem Lord-Kanzler ein Zeichen ibres Wohlwollens dadurch zu erkennen gegeben , daß fie die Prinzessin Helena beauftragte, ein Schreiben in ihrem Namen an die Gemablin desselben, Lady Cranworth, zu richten und sie in diesem zu bitten, dem Lord ihren Dank für seine Unterstüßung bei Eröffnung des Parlaments auszusprechen.

Einer nicht völlig klaren telegraphischen Mittheilung zufolge ist Clarfe, der Denunciant in dem jzenierprozesse, auf eine verdâh- tige Weise umgekommen. Die Behörden nebmen cinen Mord an und haben 200 Pfd. auf die Entdeckung der Thäter geseßt, deren drei dem Namen nach bekannt sein sollen. :

In dem gefährlichsten der europäischen Gewässer, dem Meerbusen von Biscaya, welcher noch im vorigen Monat das Dampfschiff »London« mit 200 Menschen verschlungen hat, ist wieder ein großes Schiff von 1437 Tonnen auf der Fahrt von Liverpool nach Mel- bourne untergegangen, wie in Kürze schon telegraphisch gemeldet worden. Es bierß »Wanata« und hatte, außer der Mannschaft von 45 Köpfen, 183 Passagiere an Bord. Jn sehr stürmischem Wetter stieß es mit dem Schiffe "Queen of Beauty« zusammen, erhielt cinen Leck und sank; die Menschen wurden gerettet und von der »Queen of Beauty« nach Plymouth gebraht. Der Capitain blieb bis zuleßt auf dem sinkenden Schiffe; kaum batie er es ver» lassen, so brach eine Feuersbrunst au®, welche, vereint mit den Wel- len, die »Wanata« bald dem Untergange überantwortete.

13. Februar. Jn der gestrigen Unterßaus-Sißung beantragte Sir George Grey, daß das Haus in Comité gehe, damit er ¿hu die längst angekündigte Viehseuchenbill vorlegen könne. Der Gesegent- wurf stellt 1) gewisse allgemeine für das ganze Land gültige Regeln auf; von denen keine örtliche Behörde werde adweicden dürfen? 2) foll den êrt