1866 / 43 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Butter und anderen Landbauerzeugnissen Entschädigung genug bezahle. Disraeli und mehrere andere konservative Mitglieder strei- ten eine Zeit lang für 5 Entschädigung, aber zuleßt wird die Hälfte doch genügend gefunden und das Amendement angenommen. Tödtung verdächtiger Schlachtthiere einschränkendes Amendement von Bright wird mit 388 gegen 50 Stimmen abgelehnt. Andererseits erringt die kon- servative Opposition einen Sieg, und ein den Viehtransport bis zum 2ö5sten

März beinahe ganz verbietendes Amendement von Hunt wird ungeachtet

der Einsprache von Sir George Grey mit 264 gegen 181 Stimmen an- genommen. Die Fortsezung der Comitéberathung wird auf den nächsten Abend festgeseßt. Cardwell bringt eine Bill cin, wodurch die gegen- wärtige Regierungsform der Jnsel Jamaica abgeschafft und dafür eine Ver- fassung, welche der von Trinidad ähnlich ist, eingeführt werden soll. Doch

gelten haben. Die erste Lesung wird genehmigt. 17. Februar. Dienstag oder Mittwoch von Osborne nah Windsor übersiedeln wird , hielt vorgestern cinen Geheimrath ab , um einzelne Förmlich- keiten zu erledigen. Früher hatte Sir Charles Wood Audienz, um die Siegel des indishen Amtes in die Hände Jhrer Majestät zurück- zulegen. Sein Amtsnachfolger, Earl de Grey, empfing dieselben von der Königin , nachdem er scinerseits seine Amtssiegel (des Kriegs- Ministeriums) abgegeben hatte. - neuernannte Kriegs - Minister , Marquis von Hartington , Audienz, um den Eid als Mitglied des Geheimraths abzulegen. Im Laufe der nächsten Woche wird die Regierung im Parla- mente den Antrag stellen, das Andenken Lord Palmerston's

durch eine Über seinem Grabe in der Wesiminster-Abtei aufzustel[lende |

Marmorstatue zu ehren.

Im Oberbause machte gestern Earl Russell folgende Eröffnung : Ich habe die Aufmerksamkeit Jhrer Lordschaften auf die Angelegenheiten Jrlands zu lenken. Der Lord Statthalter von Jrland hat auf den Rath des Lord Kanzlers für Jrland, des ersten Secretairs und anderer Personen die Meinung ausgesprochen, daß es in Anbetracht des gegenwärtigen Zu- standes von Jriand durchaus nöthig sei, die Habeas - Corpus - Acte zu sus- pendiren. Jhrer Majestät Regierung hat daher beschlosscn, die Suspendirung der Acte vorzuschlagen, und der Staatssecretair des Junern wird dies mor- gen im anderen Hause des Parlaments thun. Das leßte Mal, daß ein solcher Antrag gestellt wurde, brachte man die Bill an einem Sonnabend ein und im Laufe desselben Tages ging sie durch alle Stadien. Lordschaften werden ohne Zweifel zugeben, daß, wenn einmal die Nothwendigkeit zu einem solchen Schritte vorhanden ist, keine Zeit verloren werden darf; und ih muß daher Jhre Lordschaften ersuchen, sih der Un- gelegenheit zu unterziehen, morgen um 4 Uhr zusammen zu kommen, da Ihnen dann die Sache vorgelegt werden wird. Lord Derby: Der Vor- schlag des edlen Lords deutet auf einen sehr bedenklichen Stand der Dinge. Es wird natürlich an Ihrer Majestät Regierung sein, vor unserem und dem anderen Hause den Vorschlag zu rechtfertigen; und wenn das andere Haus sich von dem Ernst der Veranlassung fo überzeugt und ohne Zweifel werden ihm hinlängliche Beweise vorgelegt werden daß es zu dem starken Schritt bewogen wird, alle stehenden Regeln der Geschäfts- ordnung zu suspendiren , damit die chZuspendirung der Habeas-Corpus-Acte durchgehen könne, so werden Jhre Lordschaften ganz gewiß einstimmig der Meinung sein, daß es bei einem solchen Stande der Dinge weder zweckdien- lih und wünschenswerth noch pflichtgemäß sein würde, nur eines Augen- blickes Aufschub zu verursachen. Wenn also Jhrer Majestät Regierung für den Schritt die Autorität des Hauses der Gemeinen haben sollte, würde ich für mein Theil dagegen keine Opposition erheben.

Im Unterhause zeigte Labouchere auf nächsten Freitag die Ab- sicht an, die Aufmerksamfeit des Hauses darauf zu lenken, daß die beftehen- den Neutralitätsgeseße nicht ausreichend seien, um dem Lande die Erfüllung seiner internationalen Verpflichtungen gegen fremde Staaten möglich zu machen. Sir G. Grey sagt: Jch erhebe mich mit tiefem Bedauern und nur einem tiefen Pflichtbewußtsein und dem Gebot einer nach dem Dafür- halten der Regierung unumgänglichen Nothwendigkeit gehorchend zur An- zeige, daß ih morgen um 12 Uhr eine Bill beantragen werde, um die Habeas-Corpus - Acte in Jrland auf einen begrenzten Zeitraum zu suspen- diren, Die Comitéberathung über die Viehseuchenbill wird darauf fort- geseht und veranlaßt sehr langwierige Debatten.

Jn der heutigen außerordentlihen Sißung des Oberhauses wurde die Bill bezüglich der Aufhebung der Habeascorpus-Akte in

Irland ohne Anstand angenommen. Der Lordkanzler machte darauf |

die Anzeige, daß die Bill heute Nacht 11 Uhr die Genehmigung der Königin erhalten würde.

Jn der heutigen Sihung des Unterhauses motivirte der |

Minister des Innern, Grey, die angekündigte Bill über die Suspension der Habeascorpus - Akte in Jrland mit der Erklärung, daß seit dem Ende des amerikanischen Krieges frühere Unions - Offiziere irischer Abkunft thatsächlich eine Empörung gegen England vorbereiteten. Disraeli , Roebuck, Hors- man unterstÜhten den Antrag der Regierung, welchen Gladstone als wohlwollend, nicht feindselig gegen Jrland carakterisirte. Bright und Mill sprachen: si energisch gegen die Mißverwaltung Jrlands aus j mehrere irische Mitglieder des Hauses bekämpften den Antrag. Bei der Abstimmung wird der Antrag mit 364 gegen 6 Stimmen angenommen.

Die offizielle »Gazette« enthält die Mittheilung, daß dur Ver- mittelung des britishen Konsuls in Santiago die Anzeige des spa- nischen Flotten - Kommandanten eingetroffen ist, zufolge welcher die

Blokade jeßt auf die Häfen von Valparaiso und Caldera be-

Ein neues, die |

| Senates, betreffs des Einfuhbrverbotes von Heu und S Großbritannien. i Stroh au In Boston ist am l. d. eine Schwester des fel. Lord Lyn dhür im Alter von 95 Jahren gestorben. Eine zweite Schwester, die das 93. Jahr binter sich hat, befindet sih noch am Leben, und dies beiden Geschwister waren es, die mit Lord Lyndhurst (au Maa war Über 90 Jahre alt geworden) im legten Schiffe, das Amer noch unter britischer Flagge verließ, von Massachussetts nach Eurcza gekommen waren. Das war in dem Jahre 1775. Die Bank von England hat allen ihren Angestellten eine Gehalts.

soll diese Aenderung vor der Hand, also probeweise nur auf 3 Jahre zu | Ihre Majestät die Königin, welhe am |

| klassen dur die Theuerung der Wohnungen aus | punkte immer mehr nach der Peripherie gedrängt werden, ist es von

Außer diesen beiden hatte noch der |

Ihre

schränkt ist. Sie enthält ferner die Proclamation des Hamburger

erhöhung bewilligt. Da sie gegen 700 Menschen beschäftigt, beläuft sich ihre jährlihe Mehrausgabe dadur auf über 20,000 Pfd. S

Da ähnliche Erscheinungen, wie in London, in den meisten fontinentalen Städten, wenn auch in fkleinerem Maßstabe auftreten da dort wie hier die Bevölkerung rasch zunimmt, so daß die Arb eiter, dem Mittel,

Wichtigkeit, auf eine Bill aufmerksam zu machen, welche demnächst

| im Parlamente eingebend erörtert werden wird. Sie ist von Childers

eingebracht und hat, wie {hon in den Parlamentsverhandlungen furz erwähnt worden ist, den Zweck, daß der Staat zum Bay von zweémäßigen Arbeiterwobnungen Geld zu 4 Pro-

| zent vorstrecke. Es soll dieses neue Gesey nur für die volkreien

Städte Geltung haben und soll nie mebr von Staatswegen vor,

| gestreckt werden dürfen , als die Hälfte des Schätung8wwerthes der

aufzuführenden Gebäude.

__ Spanien. Madrid, 17. Februar. Die »Gazetta« ver öffentlicht eine lange Antwortsnote des Staasministers an La mar- mora, worin es am Schlusse heißt: Spanien wird seinen Ver

| sprehungen getreu bleiben; wenn es sich für die Rechte des päpst | lichen Stuhles lebhaft interessirt, so wünscht es in gleicher Weise

in gutem Einvernehmen mit Jtalien zu verbleiben.

talien. Florenz, 14. Februar. (Köln. Ztg.) Die Re gierung hat dem Grafen Malaret bereitwilligst alle zur Regelung der rômishen Staatsschuldenfrage dienlichen Aktenstücke und Nath weise zur Verfügung gestellt. Der französische Gesandte hat diese Dokumente Herrn ODrouyn de Lhuys zugesandt, dem bereits vorher aus Rom das übrige Material zugegangen war. Weiteres ift aber in dieser Angelegenheit noch immer nicht geschehen, namentlich sind französischerseits Herrn Nigra bis jeyt noch keinerlei Vorschläge und Anträge gemacht worden.

Nußland und Polen, St. Petersburg, 17. Februar, Ueber die Arbeiten zur Aufräumung des Hafens von S sewastopol durch Hebung der Schiffe, welche der ehemaligen Flotte des Schwarzen Meeres, die während des Krimkrieges versenkt worden, angehörten, bringt der »Kronst. B.« einige Nachrichten. Darnach ist in der Zeit vom 12. Januar bis zum 22. November 1865 in der ersten Linie, die von der Konstantinspize bis zur Alexanderspize geht das Schiff »Varna« ganz aus dem Wasser gezogen und di Stelle gereinigt worden j die Schiffe » Ssalafail «, - Tu Sswjatitelja « sind bis auf ihre untersten Theile, das Stif «Uriil« und die Fregatte » Ssisopol« aber nur zum gerin- geren Theile herausgezogen. Jn der zweiten Linie, wo man di Schiffe der Intervallen der ersten Linie gegenüber versenkt hatte, sind das Schiff »Jagudiil« und die Fregatte »Kagul« ganz qus dem Wasser gezogen und die Stellen gereinigt worden; die Schiffe »Chrabry«, »Tschesme«, »Paris«, »Rosstislaw« und »Sswjatoflaw- und die Fregatten »Midya« und »Mizewrija« sind zum Theil herausgehoben. Dasselbe ist mit dem Schiffe »Divjenadzat Apossto- low« geschehen j doch sind bei diesem gerade die Arbeiten sehr schwie rig, und man beabsichtigt, die unteren Theile desselben durch \ch1wim- mende Docks zu heben. Die Bergung der Schiffe »Maria« und »Konstantin« ist noch niht in Angriff genommen worden. Jm Ganzen sind 2200 Pud Kupfer, 200 Pud Blei, 5500 Pud Eisen 1200 Pud Geshüye, 4000 Pud Kugeln, 12,000 Pud Gußeisen- Ballast, 100 Pud Kett:n, 500 Pud Takelage und eine Menge anderer Gegenstände von Metall und Holz geborgen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. Februar. Der südöstlihe Wind, welcher gestern fast den ganzen Tag hindurch ziemlich heftig wehte, verwandelte sich während der Nacht in den heftigsten Sturm mit Schneegestöber, welches so anhaltend wat) daß heute alle unsere Straßen von hohem Schnee bedeckt sind. Die Temperatur is indessen so milde, daß noch mehrere Dampfschiffe sowohl auf dem Mälarsee als auf dem Salzsee kreuzen, ungeachtet der vielen Eisstüke, die losgerissen, die Fahrten sehr erschweren. An einigen Stellen des Mälars hat dagegen der jüngste Frost das Eis so sehr verdiét, daß cin Dampfschiff vom Westeräs niht mehr die Hauptstadt zuZerteichen vermochte, so daß es in Strengnäs milderes Wetter zur Fortseßung seiner Reise abwarten muß. Der äußere Hafen von Stoholm if vollständig frei von Eis.

Christiania, 10. Februar. Nach der Ende vorigen Jahres stattgehabten Volkszählung betrug die Einwohnerzahl Christiania's

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ersonen. Jm Jahre 1800 hatten wir nur 12,000 Ein- m e daß ie cine Vermehrung von 44,200 Personen Én etreten ist. Die Zunahme war am größten in den Jahren | 181525) nämlich 3,2 pCt., und in den Jahren 1856—65 von | M l Dinémark. Kopenhagen, 15. Februar. (H. N) Jn der gestrigen Sitzung des Folkethings wurde die erste Behandlung des friegsministeriellen Budgets zu Ende gebracht und zwar in der

G aus ß das Æ inq im L fs Weise, daß man voraussehen kann, daß das Folkething im Wesent

; c r des Kriegêministers bewilligen | ; die aufgestellten Forderungen d g | ; E : lichen | Die Adresse des Senates is ein beredter Kommentar zu meiner

Rede.

P grâebresadéte berichtigt die Mittheilung in Betreff der ver- meintlichen Niederschlagung der wegen der Ueberrumpelung der Insel Alsen durch die Preußen eingeleiteten Untersuchung, indem es {reibt : „Wie wir in Erfahrung gebracht haben, besteht die Ursache der Ver- s{leppung der wegen der Alsener Affraire gegen die Orlogs - Capîi- taine Muxoll und Rothe eingeleiteten Untersuchung darin, daß no mehr Verhöóre haben eingeleitet werden müssen und daß diese noch nicht geschlossen worden sind. Sobald dies geschehen is Ry der See-Kriegs-Procureur eine Vorladung erlassen, und es wird alsdann die aburtheilende Kommission ernannt werden. « /

Die Prinzessin Dagmar ist ziemlih ernsilih frank gewesen, jet jedoch wieder in der Besserung.

Afrika. Mit dem Dampfer »Roman-« ist fine Post vom Cap angefommen;, die bis zum 15. Januar reicht. Die Noth unter den arbeitenden Klassen hatte noch nicht abgenommen. Theils tragen dazu die Dürre und die Mißernte bei, theils andere Umstände. Ge- wiß ist, daß es den Arbeitern an Arbeit fehlt und daß sehr viele der Pächter , denen in Folge der Witterung Das Vieh gefallen ist sich in großer Verlegenheit besinden. Jnnerhalb eines Umkreises von 50 oder 60 englischen Meilen von der Capstadt ist reichlicher Regen gefallen , aber alle anderen Bezirke haben durch die Dürre sehr ge- litten. Der Vorschlag des Gouverneurs , 20,000 Pfd. St.“ unter einer Privatgarantie aufzunehmen und zur Linderung der Noth auf öffentliche Bauten zu verwenden, ist leider zu Wasser geworden. Jn Folge der Blokade von Valparaiso waren die Cerealien se oN im Preise gestiegen, davon abgesehen war der Handel flau. Jn Natal beginnt man sehr energisch, Zucer- und Kaffeepflanzungen anzulegen. In der Transvalrepublik beginnt der Sklavenhandel systematisch betrieben zu werden. Junge Kaffern und E O Alter von 3— 12 Jahren werden dort öffentlich zu 15 bis 22 Psd. St. per Kopf versteigert. Pr. Colenso hielt noch immer Got- tesdienst in der Kathedrale von Morihburg. Man erwartete : gemein, daß das Excommunicationsurtheil gegen ihn nächstens ver-

öffentlicht werden wird.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ hen Telegraphen - Büreau.

München, Sonntag, 15. Februar, Abends. Der Direktor der Kreisregierung von Oberfranken, Herr von Vogel, is zum Staats- Minister des Innern ernannt worden.

Triest, Sonntag, 18. Februar, Vormittags. Der fällige Lloyd- dampfer ist mit der ostindischen Post in der verflossenen Nacht ausg Alexandrien hiex eingetrossen.

Pesth, Sonntag, 18. Februar.

segung eines Ministeriums ad hoc zur Krönung. London, Sonntag, 18. Februar, Nachts, »Reuter's Office« meldet: New-York, 7. Februar, Morgens. Die Ner

»Preß« spricht ihre Befriedigung Über die Ankündigung des Kaisers | Napoleon aus, daß mit Vorbereitungen begonnen sei, um die französishen Truppen aus Mexiko zurüzuziehen j sie betrachtet dies als ein günstiges Prognostikon für den Frieden zwischen Frankreich

4 A 31. Januar seinen und Amerika. Der General Weigel hat am 31. Januar A

Abschied aus den Diensten der Vereinigten Staaten erhalten.

spanische Konsul ist am 31. Januar in Begleitung eines der Offiziere des Generals Mejia in wichtigen Geschästen von Matamoras nach

Mexiko abgereist.

Der Dampfer »Java« hai 363,200 Dollars an Eontanten aus

New-York nach England überbracht.

London, Montag, 19. Februar, Morgens. »Reuter's Office« meldet: Bombay (via Triest), 29. Januar. Die Unruhen an der Nordwestgrenze sind in zufricdenstellender Weise beseitigt; die eng-

L i f I ; lischen Truppen haben sich wieder zurückgezogen. Jn Butan sin : O / Der Wiederausbruch des

die Angelegenheiten bedrohblicher Natur. Krieges ist wahrscheinlich.

London, Sonntag, 1£. Februar, Vortnittags. Gestern sind

in Dublin hundert meist irländische Amerikaner verhaftet worden,

darunter mehrere frühere Unions-Offiziere. das Gerücht von der Meuterei eines Regiments.

| rubig.

An der Stadt zirkulirte Die Stadt ist

Viele Verdächtige machten Versuche, zu entfliehen. Die

Dubliner Zeitungen billigen die Regierungsmaßregeln.

Paris, Sonntag, 18. Februar , Nachmittags. Der Deputa-

tion des Senates, welche die Adresse überreichte, erwiederte der Kaiser:

Sie führt weiter aus, was ih angedeutet habe. Sie wün-

hen, wie ih, die Dauerhaftigkeit, die rationelle und allmälig fort-

all- |

Der heutige »Sürgöny« de- mentirt die vom »Lloyd« gebrachte Mittheilung bezüglich der Ein- |

w - Yorker |

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| \hreitende Entwickelung unserer Institutionen, die Verbesserung des j L 5 e , | Looses der großen Menge, die unversebrte Bewahrung unserer natio-

nalen Würde und Ehre. Jm Gebiete der Moral wie in dem der Naturkräfte gehorht die Welt allgemeinen Geseßen. Nicht dadurch beshleunigt man die Krönung des Gebäudes, daß man tagaus tagein. an den Fundamenten desselben rüttelt. Meine Regierung steht nicht fill; sie ist Willens, vorwärts zu gehen, aber auf befestig- tem Boden, der fähig ist, Macht und Freiheit zu tragen. Lassen Sie uns den Fortschritt zu Hülfe rufen, die große Pyramide aber,

| welche zur Basis das allgemeine Stimmrecht, zur Spihe den civili-

satorishea Genius Frankreichs hat, Schicht für Schicht aufbauen. Die in der Adresse kundgegebenen Gesinnungen haben mich tief be- wegt ; sie sind des Senates würdig.

Florenz, Sonntag, 18, Februar. Die Deputirtenkammer be- schäftigte sich heute mit dem provisorishen Budget. Baron Rica - soli beantragte, die politische und finanzielle Diskussion zu suspendiren und fofort auf die Diskussion der einzelnen Artikel des Geseÿvor- s{chlages einzugehen. Das Ministerium befkämpste diesen Antrag, indem es erklärte, die Diskussion sei einmal an einem solhen Punkte angekominen, daß das Ministerium die Meinung der Kammer fennen zu lernen wünsche. Hierauf zog Ricasoli seinen Antrag zurü.

Bukarest, Sonnabend, 17. Februar. Die Deputirtenkammer . bewilligte in ihrer heutigen Sizung die von der Regierung gefor- derte Anleihe von 40 Millionen Piastern.

Warschau, Sonntag, 18. Februar, Mittags. Zufolge Aller- höchster Verfügung wird die Civil-Administration, die bis jeßt unter der Verwaltung des General-Polizeimeisters stand, der Kommission des Jnnern übertragen. Ausgenommen sind hiervon die Angelegen, heiten, die sich auf ausländisches Paßwesen, auf Ausfuhr von Mili» tair-Artikeln, auf Erlaubniß zum Besiy von Waffen und auf Be- gnadigung der Jnternirten und Emigrirten beziehen.

Lum Staatshaushalts - Etat für 1866, XVII. ie Königliche Porzellan - Manufaktur in Berl Die erste Porzellan P aabeit in Preußen wurde im Jahre 1760 in Berlin durch den Kommerzien-Rath Goßkowsfi errichtet. Das Unternehmen fam jedoch bald zum Falle, wonächst Friedrich der Große diese O Jahre 1763 anfaufte und dieselbe für Königliche Rechnung fortführen ließ. Die Anstalt hob und entwickelte si nunmehr schnell. Jhre vorzuüg- lichen Leistungen auf dem A A A ag allgemein bekannt und ihre Erzeugnisse noch jetzt sehr beliebt und gejuchk. : t di D E A analt, welche ebenso wie die Ausgaben , jährlich in unserem Staatshaushalts - Etat nachgewiesen werden O sich für 1866 auf 150,000 Thlr. und zwar: 140,000 Thlr. durch den Verkauf des weißen, bemalten und vergoldeten Porzellan®, einschließlich der Fassungen und Verpackungen, 7000 Thlr. durch den Verkauf der Thonfabrifate und 3000 Thlr. an Zinsen für deponirte Gelder, durch den Berkauf unbrauch- barer Utensilien, so wie an Wohnungsmiethe von dem Direktor und an Pe ; ragen. : V Uuedihan für dauernde Bedürfnisse, im_ Gesammtbetrage von 140,000 Thlrn., bestehen in folgenden Ansäßen: 14,900 Thlr. Besowuagen und Remunerationen der Beamten, 61,300 Thlr. Löhne der Arbeiter bei 42,200 Thlx. zu Materialien und Uten-

erschiedenen Betriebsfächern, | l | filien, 6600 Thlr. zur Unterhaltung der Gebäude, der Werkstätten, “der

Moschinen, zu Reallasten, Versicherung gegen Feuersgefabr 2c. und 15,400 Thlr. vermischte, unbestimmte Betriehs- und Verwaltungskosten. Rae

Außerdem sind da es in der Absicht liegt, auf dem bisherigen Grundsiücke der Porzellan-Manufaktur in Berlin, Leipzigerstraße Nr. 4, ein neues Sißungs- und Geschäftsgebäude für das Haus der Abgeordneten zu errichten und die Erstere auf das Grundstück der Gesundheitsgeschirr-Manu- faktur bei Charlottenburg zu verlegen zum Neubau der Porzellan-Manzu- faktur 100,000 Thlr. als erste Rate für 1866 in Aussicht genommen. Vie gesammten Neubaukosten derselben werden etwa 300,000 Thir. betragen.

Die Ueberschüsse, welche seit dem Jahre 1763 von der Anstalt erworben