1866 / 49 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Corps; außerdem 12,854 Pferde. Für die Kosten der britischen Streitmacht in Jndien, 65,287 Mann, muß der indische Fiskus auf- fommen. So weit die reguläre Armee j ihr zur Seite stehen die Milizen und die Freiwilligen-Corps welche zusammen eine jährliche Auslage von 1,320,000 Pfd. St. erfordern. Die beiden Budgets der Armee und der Flotte betragen zusammen 25 Mill. Pfd. St. j nur auf 10,000 Pfd. beläuft sich die diesjährige Ersparniß. Läge nicht ein Supplementar-Kredit von 372,943 Pfd. vor, welcher zur Deckung eines Deficits aus den Bewilligungen für 1865 66 ver- langt wird, so würden die Voranschläge für den Civil-Staatsdienst für das mit dem 31. März 1867 endende Finanzjahr eine Vermin- derung ergeben. Die Anschläge für das Jahr 1865 66 be- trugen 7,657,872 Pfd. St. j das Defizit erhöht die Summe auf 8,030,815 Pfd. St.- , und da für das Jahr 7,856,036 Pfd. Si. votirt werden sollen, {so Minus von 173,979 Pfd. St. heraus. Den Extra-Kredit abgerech- Pfd. St. über die das legte Jahr bewilligte Summe. Der An- lag für öffentliche Arbeiten und Bauten beträgt 993,906 Pfd. St. j Gehälter und Auslagen der öffentlichen Departements 1,580,056 j Justiz 2,875,344 Erziehung, Kunst und Wissenschast 1,387,919 j Kolonialdiens, Konsulate und andere auswärtige Posten 508,408) Pensionen und wohlthätige Qwede 344,766 j diverse Ausgaben 161,841 Pfd. St. Unter legterer Rubrik sind 20,000 Pfd. St. aufgeführt für den Ausbau der Londoner Universität, 7000 Pfd. St. für die Erweiterung der Dubliner Universität und 50,000 Pfd. St. zur Errichtung eines Museums in London, welches die bis jeyt im britishen Museum zusammengedrängten naturhistorischen Samm- lungen aufnehmen soll.

Frankreich. Paris, 23. Februar. Der Transport-Dampfer »Le Rhone«, der am 17. Februar in Oran von Toulon eintraf, nimmt das leßte Bataillon der Fremdenlegion, die in die Dienste des Kaisers Max eingetreten ist, an Bord, um es nah Vera-Cruz zu schaffen. So meldet die »Frances. Die Fremdenlegion is 7000 Mann stark; die Leute, welche an den Papst abgegeben wurden, sind aus den Reihen der Original-Franzosen genommen. Die Blät- ter bringen heute die Depesche der römischen Kanzlei vom 19. No- vember, welche dem heimziehenden ersten Corps der französischen Oc- cupation von Antonelli nachgeschickt wurde. Es ist das erste Mal, daß die Kurie sih amtlich ausführlih über diesen Schritt des Kaisers Napoleon aussprach.

Der »Moniteur« glaubt nicht an eine Ministerveränderung in eia die Kabinetsfrage, meint er, werde zu keiner Kabinetsfrisis ühren.

Die »Patrie« bringt in Erfahrung, daß der spanische Marine- Minister an den Kommandanten der vor Gibraltar freuzenden Krieg®- \chife eine Depesche gesandt hat, worin angezeigt wird, daß General Prim sich von Lissabon nach Gibraltar begeben wird. Es wird dem Kommandanten die Weisung ertheilt, den General genau zu überwachen für den Fall, daß er, wie das Gerücht sagt, beabsichtigen Uns über Algesiras oder sonst irgendwo nah Spanien zurückzu- ehren.

24. Februar. Die Journale veröffentlichen eine Reihe von Amendements, welche von verschiedenen Gruppen von Deputirten, namentlich von Seiten der Opposition, zum Adreß-Entwurfe einge- bracht worden sind.

Die »Patrie« meldet: »Es wird versichert, daß die Corps, welche designirt sind, binnen Kurzem Mexiko zu verlassen, das 81. und 57. Linien-Jnfanterie-Regiment, sowie das 18 Fußjäger-Bataillon sein werden. Die übrige Frage wird erst im Monat April gelöst werden, zu welcher Zeit, wie es heißt, die Depeschen des Barons Saillard in Paris angekommen sein müssen. «

Portugal. Das »Jornal do Comercio« meldet, daß Herr Fontes ad interim zum Kriegsminister ernannt worden is, da sich die Krankheit des Herrn Salvador da Franca verschlimmert hat. Dasselbe Blatt theilt mit, daß am 9. Februar in Figueira sechszehn spanische Offiziere und fünf geflüchtete Soldaten angekommen sind.

Spanien, Madrid, 25, Februar. Die Herzogin von Mont- pensier ist von einem Prinzen entbunden worden. i

Italien. Ueber die Werbungen zur päpstlihen Armee be- richtet ein römischer Korrespondert der »A. A. Ztg.«: »Die Aus- \hiffffung von Angeworbenen wiederholt sih, o oft aus Marseille ein Dampfschif} in Civita-Vecchia anlegt, im Durchschnitt wöchentlih 150 bis 200 Mann. Es sehlt im Augenblick an Uni- formen, alle sogleich einzukleiden, so viel trafen \{chnell nach ein- ander ein.

Rom, 17. Februar. Jn der neuesten Konferenz mit der mexji- fanishen Kommission verständigte man sich über die Hauptpunkte der neuen Bisthums-Organisation.

Nußlaud und Polen. Von der polnischen Grenze, 23. Februar, schreibt man der »Osts. Ztg.«: Der Kaiserliche Ukas vom 22. Dezember v. J, betreffend den Zwangsverkauf der polni-

704

| schen Güter in den 9 westilihen Gouvernements, wird mit

Strenge zur Ausführung gebracht. Die Militär-Commandeune die Regulirungsbeamten reisen in den Gouvernements umbe d | fordern die polnischen Gutsbesizer auf, ihre Güter so bald a f | lich zu verkaufen, weil sonst die Regierung \sich genöthigt ini würde, den Verkauf selbst zu bewirken, wodurch den Bes nicht unerhebliche Verluste entstehen würden. Ma Litthauen sind durch eine Cirkular - Verfügung des Gen Gouverneurs von Kaufmann angewiesen, den russischen Kapitaliin

und That an die Hand zu gehen. »Die russischen Käufer hj

Güter recht bald aus polnischen in russische Hände Übergehen, j

kleinen, zur Erzielung großer Resultate nöthigen Ausgaben nicht („F x : h ; „SHtl h- | und Mittel und Wege ausfindig macht, um den Russen zu erleiditqn M net, enthält die Forderung für dieses Jahr ein Plus von 198,964 | ten

1) das Einziehen von Nachrichten über die zu verkaufenden

welche den polnischen Charakter nicht kennen«.

Eisenbahn - Bedenken is heute im Plenum des Staats - 4 {usses zur Berathung porgewesen und hinsichtlich der Vollenduff der nordwestlichen Hauptbahn, zwischen Arvika und der n wegischen Grenze, genehmigt worden. Der Ausschuß bei wortet zu diesem Zwecke die Bewilligung von 2,900,000 Rdèlr, u zwar 1,200,000 Rdlr. für dieses und 1,700,000 Rdlr. für näts Jahr. Jn der Frage über den Weg , den diese Bahn zwis Arvika und Kristinehamn nehmen soll, hat der Aus\chuß noch fin Beschluß zu fassen vermocht. : | i Die erste Abthcilung [des Bewilligungs- Ausschusses hat hu die Berathung über die Zolltaxe derjenigen Artikel fortg welche vom französischen Traktat nicht berührt werden. Der tigste unter den vom Ausschusse gefaßten Beschlüssen war der ils den Wegfall des Zolles auf Salz, welcher nach der jeht besthn Taxe sich auf 63 Oere per Tonne beläuft. Obgleich allgemein | J Aufhebung des Zolles auf diese Nothwendigkeitswaare gewin wurde, so waren bei der Abstimmung doch nur 7 Stimmen di gegen 6 Stimmen für Beibehaltung der jezigen Taxe. Christiania, 18. Februar. Nachdem auf dem vorigen 6 thinge der Vorschlag wegen eines Vice-Königs. in Nor verworfen wurde, ist dem jeßigen Storthinge derselbe Vorschlag u Repräsentanten zu Drammen, Herrn Schwarß, aufs Neue einge worden. Durch diesen Vorschlag wird die Ernennung des Pru Oscar zum Vice-König zu ermöglichen gesucht. Wie es heißt, F der Constitutions-Ausshuß die, Tnbetrachtnahme des Vorschlags 1 / 4 gegen 3 Stimmen anempfohlen. : 4 Das Marine-Departement hat 244,000 Spec. zur Al i mehrerer Befestigungen an den Küsten vom Storthing! (F langt. Die Berathung Über den Zolltarif hat die jüngsten U volsständig in Anspruch genommen, und es wurde die zollfrei (F fuhr von unter andern Artikeln, Maschinen, Fischangeln, Orahtsl und Handwerks- und Ackerbau-Geräthschasten genehmigt. \

Dánemark. Kopenhagen, 22. Februar. (H. N.) (F hatte das Reichsraths-Folkething nachdem es zwei Tage Feri F habt, eine Sizung, in welcher zuerst das Gese, betreffend dic UFE hebung zum Kriegsdienste für die Jahre 1867—68, zur Verh! lung fam und in Betreff dessen der Uebergang zur zweiten Bl lung einstimmig beschlossen wurde. Dann begann die erste B lung des Geseyentwurfs, betreffend Wartegelder und P ensi!F an Beamte, welche a Anlaß des Friedensshlusses vom 30, 0E ber 1854 verabschiedet sind. :

Amerika. Einer New - Yorker Post vom 10. Febru F folge, ist das Ansuchen des Hauses der Repräsentanten, F sämmtliche Dokumente der Anklage gegen Jefferson Davii! | Genossen vorzulegen, vom Präsidenten abgelehnt worden, nab der Attorney-General sowohl als der Kriegsminister sih geg? E Veröffentlichung ausgesprochen. .

New - York, 11. Februar.

Dad Acht Mitglieder der Virgin Legislatur hatten gestern Audienz beim Präsidenten Johnsol' übergaben ihm eine Resolution der Virginischen Assembly, M

diese die Loyalität des Staates betheuexrt und die vom Prásit verfolgte Richtung gutheißt. Die Deputation hielt eine Ans an den Präsidenten, des Jnhalts, daß Virginia die Resultal Krieges, wie die Abschaffung der Sklaverei und die Erkenntniß)! der Nothwendigkeit der Fortdauer der Union acceptire. Oel Freigelassenen hege das Volk von Virginia nur Gefühle der öl! lichkeit und Sympathie. Der Präsident stände zwischen dem & und der Gefahr, indem er die Verfassung vor Verleßung und Nel

gen shüye. Der Präsident erwiderte, daß man wecselseitig Bertraut

Die Behörden ¡F

welche nach Litthauen fommen , um sih dort anzukaufen, mit 9,

es in der Cirkular-Verfügung können nur dadur angelockt F | den, daß die Regierung, deren dringendstes Interesse es is A

foimmende | / daz) stellt sih ein |

2) das Aussuchen von Gütern , wie sie den Wünschen der Ki gerade entsprechen , 3) die Abschließung des Kausfkontrakts, dic F vielfachen Schwierigkeiten verbunden is , besonders für Perso

Schweden und Norwegen. Stockholm, 20. Feu | Der Vorschlag der Reichsschulden - Kommission Über das sogen

705

E E

einander haben und Nachsicht üben müsse, und daß das Volk des | Südens zur Vertretung im Kongresse berechtigt sei, sobald es loyale Nertreter senden werde. Er für seinen Theil glaube, daß dieses Recht des Südens bald Anerkennung finden würde. Es gäbe noch einige Schwierigkeiten in den auswärtigen Beziehungen welche ge- \clichtet werden würden, wenn erst die Union vollständig wieder hergestellt worden sei, dann würde gewiß keine Macht der Welt einen Bruch mit ihr herbeiführen wollen. —. Der Zwiespalt zwischen dem Präsidenten und der radifalen Partei im Kongresse tritt mit jedem Tage schroffer heraus. Im Repráäsentantenhause griff ihn Williams, Mitglied für Pennsylvanien , in sehr | heftigen Ausdrücken an und bemerkte, _ der Kongreß werde | die Reconstructionsfrage selbst n Die Hand nehmen , ohne sich um die Theoricen des Präsidenten weiter zu befümmern.

Der am 5. Dezember abgeschlossene und inzwischen ratisizirte Allianz-Trafktat zwischen Peru und Chili ijt nun der Oeffent- lichkeit übergeben. Abgesehen von den unwesentlichen Einleitungs8- formeln lautet der Vertrag folgendermaßen : i y

Art. 1. Die Republiken von Chili und Peru gehen das engste Schuß- und Trugbündniß mit einander ein zur Abwehr des gegenwärtigen |0 11€ jedes künftigen Angriffs der spanischen Regierung, welcher die Verlegung der Unabhängigkeit, Souverainetät oder der demokratischen Jnstitutionen einer der beiden fontrahirenden oder - irgend einer anderen der Republiken Süd- merifkas zum Zwecke hat oder welcher aus etwaigen, von beiden Nationen nach dem Codex des Völkerrechts für ungerecht exflärten Ansprüchen ent- |

» E. i | / A Durch gegenwärtigen Traktat verpflichten sich die Republiken | Chili und Peru die maritimen Streitkräfte, die sie gegenwärtig, oder ins» fünftige zur Verfügung haben, zu verbinden zur Zerstörung der in p Se wässern des Stillen Oceans aufzufindenden maritimen Streitkräfte Spanien®, mögen solche nun, wie gegenwärtig, die Häfen der Republifen blokirend oder in anderer Weise Feindseligkeiten gegen Peru oder Chili begehen.

Art. 3, Die maritimen Streitkräfte beider Republiken, gleichviel, ob getrennt oder vereinigt operirend, sollen für die Dauer des gegenwärtigen, | von der spanischen Regierung provocirten Krieges den Anordnungen derjeni- |

en Republik unterworfen sein, in deren Gewässern fie sich befinden, Der | Befehlshaber des höchsten Grades, und falls ihrer mehrere sind, der Aelteste, | welcher eine der kombinirten Flotten befehligt, soll für den Fall, daß sie e | sammen operiren, auch den Befehl über die andere übernehmen. Vie Nee |

|

E E

ierungen beider Republiken können jedoch mit beiderseitigem Einverständniß 0A Oberbefehl tiber dié kombinirten Geschwader einem eingeborenen oder fremden Offizier, den sie für den tauglich\ten halten, übertragen. i Art. 4. Diejenige Republik, in deren Gewässern sich in gegenwär igen Kriege mit Spanien die vereinigten Streitkräfte befinden, wird die zum Un- terhalte der Flotte oder eines oder mehrerer Schisfe nöthigen Kosten bestrei- ten; am Schlusse des Krieges jedoch werden sie zur desinitiven A und Vertheilung des Gesammtbetrages aller Auslagen je einen Bevo mäâch- ‘igten nnen. i E s Die Kontrahenten R sich, die ad amerikanischen ck+aâten zum Beitritt zu diesem Allianzvertrag einzuladen. L Gegeiwärtiger Vertrag soll sobald als möglich, JERE e binnen á0 Tagen, von den Regierungen beider Republifen ratificirt u r Ratification zu Lima ausgewechselt werden, während inzwischen die Bevyoll-

mähtigten beider Staaten gegenwärtigen Vertrag unterzeichnen und unter-

egeln. | : A Lima, 5. Dezember 1869. gez. Domingo Santa Marta.

gez. Terribio Pacheco. Daß die Kriegserfkflärung eiue Thatsache ist beweist der vorliegende Wortlaut: * Mariano Jgnacio Prado, Oberhaupt der Republik Peru: L In Erwägung, daß cs, abgesehen von den besonderen Gründen , die Peru hat, von der spanischen Regierung Genugthuung für \chwere y gegen die Republik begangene Beleidigungen zu fordern, eine Pflicht der N ist, die gegen Chili? gerichteten Maßnahmen Spaniens als gegen sie selbfi gerichtet zu betrachten , kraft welcher der Offensiv- und Desensiv « Wangpesr trag zwischen den Republiken Peru und Chili unterzeichnet ape nes ratificict worden ist zur wechselseitigen Vertheidigung und zum S huge Amerika's gegen die ungerechten und gewaltthätigen Ängrisse Spaniens î 5 . irt: j 4 ; e O Republik is in Kriegszustand mit der spanischen Regie- aa a Der Minister des Auswärtigen ist beauftragt, diese Krieg8- erklärung zugleich mit einem Manifeste über ihre Motive den befreundeten

i itzutheilen. 1 Art 3. lie Minister sind, jeder in seinem Departement, beauftragt,

dieses Dekret auszuführen und in feierlicher Form zu veröffentlichen. H net ist s in von Prado und seinen fünf Ministern.)

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Hamburg, Montag, 26. Februar, Vormittags. Die »Ham- burger Nachrichten « enthalten eine telegraphische Depesche aus Kiel, nah welcher die dortige Landesregierung in einer Eingabe an die Statthalterschaft zur Feststellung des Budgets die Hinzuziehung von 15 namentlich bezeichneten Notabeln , meistens Mitgliedern der hol- steinschen Stände , empfiehlt.

| funft, die Convention werde jedoch in

Peru's an Spanien ieht |

Dresden, Montag, 26. Februar, Mittags. Nach einem dem » Dresdener Jouènal« zugegangenen Telegramm aus London vom heutigen Tage, hat der Graf von Flandern die auf ibn gefallene Wahl der gesehgebenden Rersammlung in Bukarest abgelehnt.

London, Sonntag, 29. Februar; Mittags. »Reuters Officech meldet: New-York, 15. Februar. Das Repxräsentantenhaus hat an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten einen Antrag ver- wiesen, welcher die Monroedoctrin in- Erinnerung bringt und den Präsidenten auffordert, ein Bündniß der amerikanischen Republiken gegen Frankreich zu Stande zu bringen. Die Legislatur von Ken- tucky hat über das zum Schuße der Freigelassenen eingesehte Büreau ihre Mißbilligung ausgesprochen und das die Abschaffung der Skla- verei aussprechénde Verfassungs-Amendement verworfen.

Paris, Montag; 26. Februar, Morgens. Der »Moniteur« meldet: Nach den lehten Nachrichten aus Bukarest trifft Kusa Anstalten, das Land zu verlassen.

Paris Montag, 26. Februar, Nachmittags 12 Uhr 30 Mi- nuten. Bei der Deputirtenwahl im Marne - Departement is der Regierungskandidat Perier mit 18,013 Stimmen gewählt worden. Die Kandidaten der Opposition erhielten gegen 11,000 Stimmen.

Bei Abgang der Depesche wurde die 3 pCt. Rente zu 69, 325 und Credit mobilier zu 678, 75 gehandelt.

Madrid, Sonnabend, 24. Februar. Die »Epoca« versichert, die der Progressistenpartei angehörigen Senatoren würden Angesichts des Ernstes der {webenden Fragen ihre Siye im Senat wieder einnehmen.

Florenz, Sonnabend, 24. Februar, Abends. Jn der heuti- gen Siyung der Deputirtenkammer sprach sich Lamarmora über die Lage des Königreichs im Allgemeinen aus: Er verlangte von der Kammer den nöthigen Beistand, um auf verfassungsmäßige Weise regieren zu können, verbreitete sh über die Wichtigkeit der freundschaftlichen Beziehungen zum Auslande, wies den Vorwurf einer übertriebenen Gefügigkeit gegen Frankreich zurü und suchte dar- zuthun, daß Frankreich sreundschaftliche Gesinnungen für Jtalien hege. In Betreff der September-Convention äußerte Lamarmora ¡ eine jede der beiden Regierungen hätte ihre besondere Meinung über die Zu- loyaler Weise zur Ausfüh- rung gelangen. Ueber die Frage, welchen Antheil die Königliche Regierung an der päpstlichen Schuld zu übernehmen habe, seien die

" Verhandlungen im ZUge, und würden dem Parlamente seiner Zeit

mitgetheilt werden. Frankreih habe über die päpstliche Legion Aufklärungen gegeben, aus welchen hervorgehe daß dieselbe durchaus feine Solidarität mit der französishen Regierung haben werde. Er wies den Rath, mit Spanien zu brechen, zurü, erklärte, daß mit Oesterreich keine politische Verbindung besiche und

| fügte hinzu, daß, in Bezug auf die kommerziellen Beziehungen,

| talien einen festen Entschluß noch nicht gefaßt habe.

Schließlih ermahnte Lamarmora zur Eintracht und drang auf einen schleunigen Beschluß der Kammer in Betreff der finanziellen Frage.

Florenz, Sonntag, 25. Februar, Abends. Jn der heutigen Sigzung der Deputirtenkammer bekämpfte Mordini das Ministe- rium: Die finanzielle Frage tönne nicht vor der politischen gelöst, | das geforderte Vertrauensvotum müsse verweigerSwerden. Baron Ricasoli hält die Erklärungen des Ministeriums in Bezug auf Politik und Verwaltung für genügend und befürwortet das Ver-

f rauensvotum.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Seit zwei Wochen, berichtet die » Aach. Ztg.« unter dem 20. d. M. werden von dem zur Restauration des Aachener Münsters bestehenden Karlsverein zum Zwed des Anbaues eines Kreuzflügels an die Nikolaus- Kapelle (sogenannte Kreuzfapelle) Nachgrabungen vorgenommen. Obgleich nach Außen eine Andeutung der beabsichtigten Fortsezung des Baues zu einem Kreuzflügel , nämlich der Anfang einer äußeren Seitenwand mit Fensterprofil vorhanden ist, so haben sich doch in der Erde keine Grunde mauern zu einem Kreuzflügel vorgefunden. Dagegen sind viel ältere Uni- fassungsmauern eines Vierecks, dessen lichte Weite 21 Fuß beträgt, mit einer “Sstlichen halbkreisförmigen Nische von 6 Fuß 3Zoll Halbmesser entdeckt worden, alles niedrige Substructionen von geringer Die (2/21! bis 2161) die wahrschein- [lich einer nachkarolingischen Kapelle angehören. Der eingegränzte Raum liegt hinter der sogenannten Armseelenkapelle, hat aber eine andere Achsen- richtung, #0 daß er mit dieser nicht in Verbindung zu stehen scheint, und gehört einer früheren Periode an. Innerhalb des bezeichneten Raumes nun