1866 / 69 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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können, Stimmrecht ertheilen, und welche ferner die Rebellen- \{uld, so wie Entschädigung für emanzipirte Sklaven, gänzlich igno riren. Andere ähnliche Resolutionen , über die vorläufig noch fein Beschluß gefaßt worden, enthalten die weitere Bestimmung, daß, #0 lange jene Bedingungen nicht erfüllt worden, keine Staatsregierung, sei sie nun unter der Autorität des Präsidenten oder dur den bloßen Millen des Volkes eingeseht , vom Kongresse als zu Recht bestehend anerkannt werden soll.

Die Bedingungen , unter welchen das Reconstructions - Comite dem Repräsentantenhause die Zulassung Tennesse e's empfohlen hat, sind: Tennessce soll seine jehige Verfassung behalten, für eine gewisse Zeit Rebellen vom Wabhlreht und Stellen ausschließen, dazu weder die Rebellenschuld anerkennen, noch für befreite Sklaven Ent- \hädigung zahlen. Die Resolution ist an das Comité zurük- verwiesen worden, weil, wie mehrere Repräsentanten einwendeten, jene Bestimmungen für die Treue gegen die Union und den Schuÿ der Freigelassenen nicht hinlängliche Garantie bôten. Der Minoritäts- Ausschuß hatte sich dahin ausgesprochen, daß die Mitglieder aus Tennessee ohne Weiteres zuzulassen seien. Der Antrag, die Unionsregierung möge für cine Mexikanisch-Republikanische Anleihe von 50 Millionen Dollars die Bürgschaft Übernehmen, ist im Repräsentantenhause nur durch das Votum des Sprechers durchgegangen, indem die Stim- men völlig gleich standen.

Einer dem Hause von Seiten des Gouverneurs von Nord- carolina zugegangenen Mittheilung wurde mit 100 gegen Di Stimmen die Annahme verweigert, da das Haus feinen Gouverneur von Nordcarolina kenne. Eine weitere Maßregel des Hauses für die Absperrung des Südens, ist seine Annahme einer Zusagbestim- mung zur Militairbill, wonach bis zur Wiederaufnahme des Südens im Kongreß kein Cadet aus demselben zur Militair - Anstalt von West-Point zugelassen werden solle.

Trogdem daß die Amerikanishe Presse der Fenier - Bewe- gung keineswegs Vorschub ‘leistet, vielmehr sie als ein Beginnen vorstellt, das nur zum Unheile Arlands ausshlagen fönne, troydem daß die katholische Geistlichkeit, den Erzbischof von New - York an der Spiße, dringend von der Betheiligung abräth, so finden doch bei der bethörten Menge der Jrish - Amerikaner auch die ungeheuer- lichsten Vorspiegelungen der Häupter noch immer ein williges Ohr. An einem von Mahony zu New-York veranstalteten Meeting betheiligten sich nicht weniger als gegen Hunderttausend Mann. Mahony zeigte den Versammelten an, daß der Kampf in Jrland begonnen habe und verlangte Fonds zur Ausrüstung einer Expedition, die binnen 6 Wochen dahin abgehen solle! Buden zur Subscription auf irländische Bonds waren errichtet, und rourden während des Tages für 25,000 Doll. an die enthusiasmirte Menge verkauft. Ein Abgesandter von Stephens, Capitain M '’Caffert y, erklärte derselben, daß sie in Jr- land eine disziplinirte Armee von 300,000 Mann kampfbereit hätten, sie bedürsten weiter nichts als Waffen. Die Versammlung faßte die Erklärung ab, daß die Suspendirung der Habeaskorpus-Akte cine Anerkennung, daß Jrland sich im Kriegszustande befinde, enthalte, die Versammelten forderten daher als amerikanische Bürger die Re- gierung zu Washington auf, Irland unverzüglich als kriegführende Macht anzuerkennen.

Der »New-York-Times« zufolge ist kürzli aus einem Neu-Eng- land-Hafen ein Schiff mit Ausrüstungsmaterial für vier cilenische Kaper abgegangen. Kaiser Maximilian hat ein Dekret erlassen, das allen unter mexikanischen Flaggen fahrenden Schiffen Prämien verspricht. Die Behörden von Panama haben den UnionS- dampfer »Uncle-Sams=« saisirt, auf den Verdacht bin, daß er Vor- räthe für das spanische Geschwader führe. Die Sache unterliegt einer genaueren Untersuchung.

Aus La: Paz (Bolivia), 29. Januar, wird der »Wes. Ztg. « nachstehende Mittheilung gemacht: Endlich am 24 0. am Es 6 Leguas von dieser Stadt, bei Viacha, zu einer entscheidenden Schlacht zwischen dem Heere des Präsidenten Generals Melg areio und dem der Revolutionaire unter dem General Arguedas, in welcher Ersterer nah einstündigem Kampfe siegte und das Heer der Aufständischen sih in wilder Flucht ausflöste, wobei dem Sieger un- gefähr 700 Gefangene und 4 Stúück \chweres Geschüg in die Hände fielen. Arguedas entfloh von Schlachtfelde nah der Nachbar- Republik Peru. Er hatte La Paz im Monat Dezember ver- lassen und war bis Oruro, eine Entfernung von 50 Leguas, marschirt , wo er si einquartierte y bis Melgarejo von Potosi aus gegen ihn heranrückte j er zog sich dann fortnährend vor ihm zurü, bis er auf 4 Leguas wieder an La Paz heranfam , jedenfalls mit: der Absicht, eine Feldschlacht nicht anzunehmen , sondern sich in die früher \{on verbarrifkadirte Stadl zurüczuziehen. Jn Folge der Entrüstung jedoch , die überall in La Paz wegen des wenig ehren- vollen Rückzugs herrschte, und wegen der gänzlih ershÖöpf- ten pekuniären Mittel der Stadt die 8 Monate lang ein Heer von ungefähr 1500 Mann Infanterie und Kavallerie mit über 1 Million Pesos unterhalten hatte, mußte er sich entschließen, die Armee von Melgarejo in der von Hügeln beshüßten Ebene von Viacha zu erwarten. Leßterer hielt sich ca. 14 Tage lang in Corocoro auf, um seine von dem langen Marsche von Potosi (ca. 120 Leguas)

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erschöpften Truppen wieder einigermaßen fkampffähig zu machen, bis es am 24. d. M. zur Schlacht kam. Von den Flüchtigen sammel- ten sich vielleiht ca. §00 Bewasffnete unter zwei Generälen wieder in der Stadt, um die Barrifaden zu vertheidigen j da dieselbe ihnen jedoch feine Geldmittel mehr zur Verfügung stellen wollte, und Melgarejo mit seinem Heere {on nabe war, so zerstreuten sich Alle am Morgen des 26. und leßterer zog am selben Tage mit seinem ganzen Heere ein , nachdem er einer von der Bevölkerung ihm ent- gegen gesandten Kommission eine allgemeine Amnestie und völlige Sicherstellung für das Eigenthum bewilligt hatte. Jn einer Pro- clamation der Regierung verspricht dieselbe, für den 6. August d. J. in der Hauptsiadt Sucre (Chuquisaca) den Kongreß zusammenzu- rufen, damit derselbe der Verfassung gemäß einen Präsidenten wähle. Das Geschäft hat in den leßten Monaten gänzlich darnieder gelegen und wird der Verlust , der dem Lande durch die leßte Revolution erivachsen, allgemein auf ca. 11 Mill. Pesos geschäßt.

Nach Berichten aus Rio de Janeiro vom 20: -v, M. hat zwischen den paraguitischen und argentinischen Streitkräften ein resultatloses Gefecht stattgefunden, bei welchem beide Theile bedeu- tende Verluste erlitten.

Telegraphijcwe Depescen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Prag, Dienstag, 20. März, Abends. Jn der heutigen Sihung des Landtages wurde die auf Aenderung der Landtagswahlordnung bezügliche Adresse mit 119 gegen 98 Stimmen angenommen. Die Linke betheiligte sich nicht bei der Spezialdebatte. Der Landes- marschall erklärte die Adresse als mit Stimmenmehrheit angenommen, da er den §. 38 hier nicht als anwendbar betrachte. Der Abge- ordnete Herbst meldete hierauf im Namen derx Linken zu morgen, sowohl gegen das Resultat der Abstimmung wie gegen die Erflä- rung des Landesmarschalls einen Protest an.

Paris, Dienstag 20. März, Abends. In der heutigen Sizung des gesechgebenden Körpers wurde das auf die Presse bezügliche

Amendement mit 158 gegen 65 Stimmen verworfen und hierauf die Gesammtadresse mit 251 gegen 17 Stimmen ange- nommen.

Kopenhagen, Mittwoch 21. März. Jn der heutigen Sihung des Reichsfolkethings erklärte der Marineminister, daß die Regierung in Betracht der jehigen drohenden Lage der europäischen Verbältnisse die Expedition nach Japan aufgegeben habe, auch fein größeres Kriegsschiff anderweitig wegsenden werde.

Zum Staatshaushalts - Etat für 1866, XXlIII. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten.

Die Besoldung für das Beamten - Personal dieses Ministeriums, und zwar für den Chef desselben, 1 Unter-Staatésecretair, 1 Ministerial-Diretlor, 8 vortragende Rätbe, 32 Büreau-, 10 Kanzlei- und 16 Unterbeamte, be- läuft sih auf 95,450 Thlr... Außerdem sind für das Ministerium 6300 Thlr. zu anderen persönlichen Ausgaben y 10/800 ole. Jur Amtsbedürfnisse, 37,000 Thlr. zu Courir- und Reisekosten, Postgeld und ähnliche Ausgaben, und 4500 Thir. zur Unterhaltung der Dienstgebäude, Mobilien 2c., in An- say gebracht.

Von den preußischen Gesandtschaften sind 2, in London und Paris, mit Botschaftern, 22, nämlich in Athen, Brüssel, Carlsruhe, Cassel, Consftan- tinopel, Copenhagen, Dresden, Florenz, Frankfurt a. M. Haag, Hamburg Hannover, Lissabon, Madrid, München, St. Petersburg, Rom, Schwetiz/ Stockholm, Stuttgart, Washington und Mien mit Gesandten, und 4, näm- lich in Darmstadt, Mexiko, Rio de Janeiro und Weimar mit Minister- Residenten beseßt. An Besoldung für die Gesandten, Gesandtschafts-Secrt- taire und sonstigen Gesandtschaftsbeamten ist eine Summe von 512,720 Thlr. erforderlich.

Die preußischen Konsulatsbeamten in Alexanduien, Belgrad, Beirut Boënien, Bukarest, Canton, Chili, China, Galaß, Hamburg, Japan, Jay Jerusalem, London, New-York, Paris, La Plata-Staaten, Smyrna, Tra- pezunt, Tientsin und Warschau beziehen an Besoldungen und Dienstaufwandsd- Entschädigungen 154,600 Thlr. i

Ferner sind für die Gesandtschasten und Konsulate 46,000 Thlr. für Amis bedür{nisse, Porto und ähnliche Ausgaben, 22,000 Thlr. Diäten und Retse kosten, 12,000 Thlr, zur Unterhaltung der Dienstwohnungen und Amts- lokalien, zu Miethen 2c. und 34,000 Thlr. zu vermischten Ausgaben, wie Unterstüßungen für hülfsbedürstige Preußen Behufs der Rückkehr in die Heimath, zur Annahme von Hülfsarbeitern 2c, in Ansaß G

Die sächlichen Ausgabefonds bestehen in folgenden Ansäßen: 13,039 Thlr. Bundes-Matrikular-Beiträge, 9000 Thlr. an Kommissionskosten, 9299 Thlr. Entschädigungen, Remunerationen und Unterstüßungen, 6000 Thlr. politische Ausgaben und 38,000 Thlr. unvorhergeschene Ausgaben.

Für extraordinaire Bedürfnisse ist eine Summe von 10,000 Thlr, und zwar als Zuschuß zu dem ¿Fonds für politische Ausgaben ausgeworfen.

Der Gesammtbetrag dieser Ausgaben berechnet sich auf 1,020,535 Thlr. und ift um 123,315 Thlr. höher als nach dem Anschlage des Jahres 1561.

Es sind nämlich seit 1861 hinzugetreten: 9050 Thlr. zu der Besoldung

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der Beamten des Ministeriums und 8800 Thlr. zu den sonstigen Amts fosten der Lebteren in Folge der bei demselben eingetretenen Geschäftôve : mehrung; 35,475 Thir. zu den Besoldungen der Beamten Ves Getael haftspersonals, theils in Folge von Erhöhungen des Diensieinkeam Pans Gesandtschastsbeamten nach Maßgabe der in den betreffenden Siatiane A obwaltenden Theuerungsverhältnisse, theils in Folge von BebaliEuT beme. rungen speziell der Legationssecretaire als Entschädigung für E e, der denselben Seitens der Gesandten früher gewährten a S 31,530 Thlr. zu den Besoldungen und Dienstaufwandsentschädi n a Ronsulatsbeamten hauptsächlich wegen der Vermehrung der 'Ro f de Anlaß der erweiterten Handelsbeziehungen mit Ekina d 4A A T an As Thlr, zu den sonstigen Ausgaben für Gefanbischalich und A nre in Folge der vermehrten Dienstgeschäste derselben ; und S460 Tblr TONJULANE 7 särkung der sächlihen Au8gabefonds. A G Ql 9 S 2 Ot N E A

; Das Nee des Königl. Post-De partements (Nr. 12, vom 19, arz 0) enthalt eine General-Verfügung Des Genecral-Post-Amts n

16. März e., betreffend den Zeitungs «Verkebr mit den Ait us E chen Vereins-Post-Anstalten. i M P

G L A 2A 4A E a T, g E Wien chaftlic)e VeEcyrichten.

Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen hat in ihrer Sihung am 14. d. M. dem Prof. Dr. Dümmler in Halle für seine »Geschichte des Ostfränkischen Reiches« den dritten der durch die O findsche Preisstiftung für Deutsche Geschichte« ausgeseßten , von 10 zu 10 Jahren zu vergebenden Preis ertheilt. N i

Der Nachlaß Charles Sealsfield's (Karl Postel's) ist dem Bruder desselben, dem Lehrer Postel zu Popiy bei Znaim in Mähren, durch die {hweizerischen Gerichte Übergeben worden. Ein Schriftsteller, der in Brünn lebt, will den Nachlaß veröffentlichen und eine Biographie des zuvste- riósen Mannes schreiben 2 E

An der Nacht zum 9. d. Mts- wurde in Christiania und än mehreren anderen Stellen Norwegens ein Erdbeben wahrgenommen, welches in vielen Häusern die Thüren sprengte, die Meublen von ihren Stellen rüdte und die Glocken in Bewegung sehte. Eben so fand an der Vestküste in derselben Nacht ein Erdbeben statt , denn ein Telegramm aus Veblungsnäs meldet: Diese Nacht 2 Uhr ziemlich starkes Erdbeben in der Richtung von Nordwest nach Südost. Hier wurden die Möbelu durch- einander geworfen, Thüren öffneten sih und Fenster zersprangen. Weiterer Schaden “wurde nicht angerichtet, Das Geräusch der niederstürzenden Ge- räthe in den Häusern verhinderte, zu hören, was draußen vorging.

Statistische Nachrichten.

Das Erfurter Regierungs-A mtsblatt bringt in Nr. 11 vom 1. März c. Statistishes Uber den Regierungsbezirk Erfurt, worin eine Vergleichung der statistischen Ermittelungen der Jahre 1816 und 1864 gegeben wird. Wir entnehmen daraus Folgendes : Der Regierungsbezirk Erfurt zählt gegenwärtig 23 Städte - eine mehr als 1816, und 406 Landgemeinden. Sein Flächeninhalt, welcher bisher zu 61,74 J Meilen angenommen war, t Va Den LCOTEN Vermessungen auf 64,017 Meilen ermittelt worden. Die Civil « Bevölkerung betrug 1816 usammen 234,477, 1864 366,476 Seelen. Dieselbe hat sich sonach in diesem Zeitraum um 131,999, d i um 00,295 pEt, verm. [Die Ge- \mmt- Bevölkerung des Regierungsbezirks einschließlich des Militairs betrug im Jahre 1864 372,228 Seelen. _—— Das »Cooliner Amtsblatt« giebt in Nr. 11 vom 15. März e. tine Fortsehung des statistischen Berichts über den betreffenden Bezirk, dem wir Nachstehendes entlehnen: Das Soll-Einkommen an flassifizinter Ein - tommensteuer im Bezirk für das Jahr 1866 beträgt 54,162 Thlr. Hiervon gehen ab 6940 Thlr. für 347 Steucrpflichtige in den mahl- und \hlachtsteuerpflichtigen Städten Cöslin , Colberg und Stolp, Von den übrigen 47,222 Thlrn. verbleibt nach Abzug von Z pCt, Hebegebühren eine Netto - Einnahme von 45,805 Thlrn. 10 Sgr. 2 Pf. für die Staatskasse. der monatliche Steuerbetrag an klassifizirter Einfornmensteuer beträgt in den Städten zusammen 1926 Thlr. 15 Sgr., auf dem platten Lande (90 T blr. Veranlagt sind zur klassifizirten Einkommensteuer im ganzen Bezirk 1031 Haushaltungen ; davon kommen 511 auf die Städte, 520 auf das platte Land. Das Veranlagunas-Soll an klassifizirter Einkommensteuer pro 1866 isst im Vergleich zu 1865 in den Städten Cöslin, Colberg und Stolp zusammen um 408 Thlr. gestiegen, in den übrigen Städten und den lndlihen Veranlagungs - Bezirken aber um 1480 Tolr. 24 Sgr. 8 Pf. ge- sunken, so daß pro 1866 eine Minder-Einnahme von 1072 Thlr. 24 Sgr. d Pf. hervortritt.

Die Entwickelung der Shweine- und JZiegen-Zucht im Regie- tungêbezirk Arnsberg seit dem Jahre 1818 geht aus einer im dortigen Amtéblatte (Stück 11 vom 17. März) enthaltenen Nachweisung hervor. O hat sich die Anzahl der Schweine seit jener Zeit von 39,830 auf | 0/013 und die der Ziegen von 18,197 auf 72,850 bis zum Schluß des | Jahres 1864. vermebrt. Die Anzahl der Schweine hak sich also in dem

Zeitraume von 46 Jahren mehr als verdoppelt, während sich die Anzahl der Ziegen in gleichem Zeitraume sogar vervierfacht haf. Os Nacmener »Anitéblatt« giebt in den Nru. 9 und 10 vom l und 8. März e. eine Fortsehung seines Berichts über die Entwickelung des öffentlichen Unterrichtswesens im Regierungsbezirk aaen vom Ende des vorigen oder Anfang dieses Jahrhunderts bis zum Hhre 1850, dem folgende Notizen entlehnt sind: Während sich die Besol- Agen der Lehrer zu Ende des Jahres 1816, außer den S cbulgeldern, auf 9,000 Frs. oder 3680 Thlr. beliefen, waren im Jahre 1830 die von den tmeinden zu leistenden Lehrergehalts - Quschüsse bereits auf 19,794 Thlr. | destiegen welche sich in 1831 auf 21,056 Thlr. , 1833 auf 28,3593 Thlr, | 36 auf 24,737 Thlr. u. \. w. erhöhten, bis das Jahr 1849 mit einer | esammtlehrerbesoldung von 109,229 Thlr. hervortrat und den Durch- | huitt des Lehrergehalts bei 712 Lehrern und Lehrerinnen auf 153 Thlr. |

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stellte. Die Schullokale und Lehrerwohnungen waren im Jahre 1816 im tiefsten Verfall und in nur schr wenigen Gebäuden übernommen. Jn den 14 Jahren von 1816 bis 1830 wurden ca. 200 Schullokale theils neu auf- gebaut , theils erweitert und reparirt. Unbemittelten Gemeinden kam die Staatskasse mit Zuschüssen zu Hülfe. i ; D Kosten, welche im Jahre 1830 für Schulbauten, Lehrerwohnungen tsr Beschaffung von Schul-Utensilien und Lehr-Apparaten von den Ge- ieinden aufgewendet wurden, beliefen sih auf 57,036 Thlr. und betrugen R n 1832 51,513 Thlr., 1833 21,822 Thlr., 1834 16,784 Ge G a blr. 1836 15,964 Thlr. Was das Verhältniß zwischen A r ti und den „\chulpflichtigen Kindern anlangt, 10 besuchten On Dahn 316 von 61,465 sculpflihtigen Kindern nur 17,500 die Schule, 59 189 E A 1828 von 69,446 43,932, 1834 von 71,805 abe M E 81,621 63,263. In der Stadt Aachen waren im Jahre E A schulpflichtigen Kindern 4000 ohne Schulbesuh. Erst seit e P wre 1843, das noch immer 4500 schulpflihtige Kinder obne Schul- N ) ergab, trat hier eine Wendung in dem so lange vernachlässigten P Cn L Zahlen Ffonstatiren die Zunahme der \chul- 7322, e 2 v8 1843 4220, 1849 5719, 1852 5765, 1855 6892, 1898 Die Bevölkerung des Herzogthums H i fi E der Volkszählung vom 3. Dezember 1864, zufolge Mitibelfunten 1 S ODRELN R auf 554,510 Seelen herausgestellt. Die Vermehrung derselben seit der Zählung am 1. Februar 1860 beträgt 10,091 Personen oder 1,9 pCt. Die Beoölkerung der Städte is von 113,442 auf 120,234 Seelen gestiegen (es zählte Altona 1860: 45,524, 1864: 53,039 Kiel 17,041 resp. 18,770, Rendsburg 10,702 resp. 9432 Einwoöbuer); die Be- völkerung der Flecken stieg von 59,044 auf 64,022 Seelen (es ¡áblte Neu- münster 6830 resp. 7800, Wandsbeck 6001 resp. 7477 Seelen ); die Be- t A Aemter und Landschaften hob sich nur von 232,392 auf E adligen und klösterlihen Distrikte sank von 139,646 Jn den lehtjährigen Finanzeinnahmen der english-australi- schen Colonien zeigt sih der Fortschritt dieser Ansiedelungen, da 1e ne nicht unbedeuteude Steigerung aufweisen. Sie belaufen si in Victoria auf 2,933,162 Pfd. Sterl. oder auf 81,479 Pfd. Sterl. mehr als im Jahre N in E auf 1,089,247 Pfd. Sterl. oder 313410" Pfd Sterl. mehr als im vorigen ßahre, ü ens 31,43: i 502,456 A Sul i A Jahre, in Owensland auf 631,432 gegen Es bezeichnet die durch den amerikanischen Krieg und seine Beilegung berufene Revolution in den dortigen Geld- und Preisverhält- nissen, wenn aus New-York berichtet wird, daß der Werth von Tmmo- bilien in dieser Stadt sich geradezu verdoppelt habe. Ueberhaupt aber soll seit dem Kriege für das ganze Gebiet der Union die Kaufkraft des Geldes auf 60 pCt. herabgesunken sein, so daß beispielsweise ein Einkommen von 600 Pfd. vor dem Kriege einem jezigen von 1000 Pfd. gleichbedeutend Nach der leßten Volkszählung im Herbste 1865 betrug die Einwoh- nerzahl in Stockholm 126,180 Personen. Seit dem Jahre 1856 betrug die Qunahme der Bevölkerung durchschnittlich jährlich 3100 Personen.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Aus Königsberg, 17. März, wird der »Osts.-Jtg.« gemeldet: Von Pillau nach hier ist das Haff, nachdem sh das Eis “vom Lande ab- gelös hat und ausgetrieben ist, bis Heydekrug, etwa 2 Meilen von dem Ausfluß des Pregels, offen. Das noch vorbandenè Eis im Haff it A 6 ge S hand ris im Haff und im Strom is sehr mürbe und selbst für Fußgänger nicht mehr passirbar. Es ist wohl anzunehmen , daß in etwa 14 Tagen die Wiedereröffnung der Schifffahrt erfolgen wird. Wassertiefe im Pillauer Seegatt 18/ 6, in der Rönne 10! 104 Rheinländ. j |

i Aus dem Ober-Bergamts-Bezirk Dortmund, 15. März. (Glü auf.) Von heute an tritt auf der Cöln-Mindener und auf den \üd- lich anschließenden Bahnen für Kohlenverfendungen in geschlossenen Zügen bis zu den Endstationen Worms , Darmstadt und Aschaffenburg der Cin- pfennigstarif in Kraft. Für die Anfangs- und die Endstation wird außer- dem der Quschlag von 1 Thlr. pro Waggon erhoben. Vom 1. April an werden unter gleichen Tarifbedingungen die Extrazüge bis Heidelberq lau- fen, und zwar sowohl auf der Main-Weser-, als auch auf der Main-Neckar- und der hessischen Ludwigsbahn. Damit hat die seit dem vorigen Herbste in Süddeutschland begonnene Agitation für billigeren Bezug von Stein- kohlen das erste Resultat erreicht. i ¿H e Die Eröffnung des Dona u-Main-Kanals steht, der »Wiener Ztg.« zufolge, nahe bevor; für ungarische Gerste und österreichisches Mehl sind bereits mehrere Schiffer in Ladung getreten. Die “an dieser Wasser- straße vorgenommenen Reparaturen stellen für dieses Jahr eine Zunahme des Schifffabrtsverkehrs in Aussicht. Ein vollständiges Wiederaufblühen der Kanalschifsfahrt wird aber erst na gänzlicher Aufhebung des Yolles erwartet werden können. : A

Eisenbahn- und Telegraphen - Nachrichten.

Stettin, 19, März. Von einem Mitgliede des Comité's für die

Eisenbahn Angermünde-Dirschau wird der »Osts.-Y.« unter dem 18. d. Mts Folgendes mitgetheilt: »Heute ist uns aus zuverlässigster Quelle die ‘Nach- richt zugegangen, daß jeßt Allerhöchsten Ortes die Genehmigung ertheilt worden ist , daß die Eisenbahn von Angermünde über Bahn, Pyriß Doeliß, Reeß, Kallies, Tempelburg, Neustettin und von dort direft nach Dirschau gebaut und mit dem Beginn derselben bereits Ende Mai angefangen werden soll. «

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