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poserec besten Jugenderzähler in Aussicht stellt. (Preis pro Monats- ‘heft 50 S.)
Gewerbe und Handel.
“Der offizielle Bericht über die Bestrebungen zur Bildung einer Gesellschaft für“ Spiritusverwerthung liegt in der eitshrift für Spiritusindustrie* vor. Das beim Vorstande des ereins ter Spiritusfabrikanten Wi Maischsteuerquantum beträgt 46 812 467 4, 72,7% des Gesammt-Maischsteuerquantums. Von der Forderung von 80 9% {find 7,3 9% (ein Maischsteuerbetrag von 6 218 322 ) ausgefallen. Die 82,7% Maischsteuer der Kartoffel- u. \. w. Brennereien repräsentiren etwa 90%/ der Produktion, während die 17,2% Maischsteuer der Preßhefe und Kornbrennereien nur 10% der Produktion aus- machen. Indem man also 80 9% der Maischsteuer E gewoann man 909% Spiritusproduktion. Das Banken-Konsortium hatte seine Entscheidung mehr davon abhängig gemacht, die Qualität und Lage der sich aus schließenden Brennereien zu prüfen. Ergab \ih, daß diese Brennereien einzeln vertheilt im Lande lagen, kleinere Betriebe dar- stellten, so konnte man das Werk ohne diese fertigstellen. Sobald aber die Nichtbetheiligung zusammengedrängte Kreise umfaßte, wenn sich größere Brennereien in erheblicher Zahl ausshlossen, mußte mit aller Strenge an der absoluten Erfüllung der vorgesehenen 80prozentigen Be- theiligvng festgehalten werden, ja man würde selbst, wenn diese erreicht worden wäre, nur mit \{werster Besorgniß an die Ausführung des Unter- nehmens haben gehen können. Die Reage war also: Welcher Natur sind die Brennereien, welhe \ih ausgeschlossen haben? Von der Gruppe der Brennereien, welhe bis 2400 4 jährliche Maischsteuer entrichten, haben sich 48 9/6, von der Gruppe der Brennereien, welche 9400 bis 9000 X zahlen, 81,4 9/0, von der Gruppe der Brennereien, welche 9000 bis 30 000 Á jährlih aufbringen, 94 %/o (1693 betheiligt, 101 Brennereien ausgeschlossen), von der Gruppe der Brennereien über 30000 4, 77,49% betheiligt. An der Fehlsumme nehmen Theil Gruppe T mit 292 000 f auf 244 Brennereiea, Gruppe II mit 1 Mill. Mark auf 167 Brennereien, Gruppe 111 2 Mill. Mark auf 101 Brennereien, Gruppe 1V aber endlich mit über Z Mill. Mark auf 88 Brennereien. Es haben also die großen Brennereien den Ausschlag gegeben; in Le fehlt nur eine Großbrennerei, in Westpreußen sind es schon 12 roßbrennereien mit 440 000 4 Steuer; in Brandenburg haben \ich alle Großbrennereien betheiligt; in Pommern fehlen 16 mit zusammen 592 000 4 Steuer, in Posen 34 mit über 1 Mill. Mark und in Schlefien 15 mit 550 000 A Steuer. Bei der Preßhefe- und Kornbrennerei war das Resultat mangelhaft. Von etwa 8,5 Mill. Mark Kontingent- Maischsteuer haben ih nur 2215867 # verpflichtet, so daß nur etwas über 25 9/0, allerdings große Betriebe, \ich betheiligt haben. Für die Süddeutshen waren besondere Verträge ent- worken, den dortigen Kontingentirungs-Verhälinissen entsprehend. Die Betheiligung war anscheinend eine nicht gute. Die Verträge find nit ausgeliefert, vielmehr in Händen der süddeutschen Vertreter ge- blieben. Die Vertreter Bayerns erklärten, daß jedenfalls 80 %/o des fontingentirten Spiritusquantums in Verträgen vorliegen, konnten jedoch eine Kalkulation niht angeben, weil in Bayern die Kon- tingentiruna noch nicht stattgefunden hat. Die Vertreter Badens waren bevollmächtigt, für Baden mit vier Millionen Liter Jahres- protuktion die Verträge abzuschließen, entsprechend der vollen Pro- duktion der überhaupt in Betracht kommenden 9 oder 11 Brennereien. Der Vertreter Württembergs theilte mit, daß nur 3 Preßhefebrenne- reien in Frage kommen könnten. — Aus dem Geschäftsberiht der Maschinenfabrik Augs- burg für 1886/87 theilt die „Frkf. Ztg.“ Folgendes mit: Der Gesammtverkauf betrug 4,08 Mill. Mark (1885/86 4,25 Mill, Mark), an Arbeitern waren durchscnittlich 1195 (1885/86 1228) beschäftigt, für Arbeitslöhne und Gehalte wurden 1,66 Mill. Mark (wie im Vorjahr) ausgegeben, Der Jahresgewinn beläuft sich auf 595 484 K (1885/86 563 845 e). Nah den Vorschlägen des Aufsichts- raths fsollcn davon 18# % (1885/86 174 %) an die Aktionäre vertheilt werden. 20000 #4 sollen dem Pensions- fonds, 50000 M der Dividenden-Reserve und der verbleihende Rest der Amoctisation auf Immobilien und Einrichtung als Extra- Amortisation zugewiesen werden. Durch die Extra-Amortifation würden dann die Zugänge, welhe im Geschäftsjahr 331 788 A be- trugen, nahezu wieder ausgeglichen. Der geseßliche Reservefonds ent-
hält 505000 Æ, die Spezialreserve 756 164 #4 und die Dividenden- |,
Reserve 150 000 # bei 1,54 Mill. Mark Aktienkapital.
— In der gestrigen Aufsichtsrathssißkung der Vereinigten chemischen Fabriken zu Leopoldshall wurde die Bilanz pro 1886/87 vorgelegt. Dieselbe ergab an Brutto-Uebershuß aus dem N 923 120 A (1885/86 854 214 4), Gewinn aus
ruben und Landwirthschaft 78 450 4 (1885/86 65295 A4), Aus- beute aus Schacht Ludwig 11. 160450 4 (1885/86 122310 4) und einen Reingewinn von 1011741 4 Es wurde beschlossen, der Gereralversammlung folgende Vertheilung des Reingewinns vor- zuschlagen: Abschreibung auf Fabriken 171000 #4 (1885/86 155 705 46), Abschreibung auf Kohlengruben 54 000 4 (1885/86 51 115 4), für Tantième, Gratifikationen und 6/6 Dividende den Rest von 786 741 i
— (A. C.) In dem englischen Handelsausweise für August figurirt „Butterine“ fortgeseßt als ein wichtiger Handels- artikel. In dem genannten Monat wurden 136 230 Ctr. (à 112 Pfd.) Butterine und 156 443 Ctr. wirklihe Butter in Großbritannien und Frland importirt. In den verflossenen aht Monaten d. I. belief \sih der Werth der importirten Butter auf 5 548 000 Pfd. St. ‘oder 376 000 Pfd St, weniger als im entsprehenden Zeitraum des Vor- jahres, während der Werth der importirten Butterine um 460 000 Pfd. St. auf 2423 000 Pfd. St. stieg. :
Nürnberg, 13. September. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held) In den leßten Tagen ist Seitens der Kundschafts- bändler die Frage nah allen Sorten Hopfen eine sehr rege gewesen und wurden durchgehends 5—10 4 höhere Preise bezahlt. — Bei einer Zufuhr von 1200 Ballen Markthopfen und 700 Säcken Bahn- abladungen begann der heutige Markt in fester Tendenz; die Eigner bekamen ihre erhöhten Forderungen von 5—10 leiht bewilligt. Später zogen sich die Käufer jedoch zurück; daher mußten Cigner, welche verkaufen wollten, wieder Konzessionen im arg machen. L Marthopfen und Bahnzufuhren wurden abgeseßt. An den
port gingen nur kleine Pöstchen über, während das Gros die Kund- [daft übernahm. Die Stimmung und Tendenz war Morgens sehr est und angenehm, am Schluß des Marktes indeß ruhiger. — Notirungen: Gebirg8hopfen 90—105 4; Markthopfen Ia. 90—95 ä, mitlel 75—85 M, gering 55—65 #4; Hallertauer 76— 95 A4; Würt- temberger 75—110 6; Badische 70—105 4; Elsässer 80—95 H.
Dresden, 14. September. (Dr. J) Dem „sächsischen Fnnungsve rbande“ gehören bis jeßt 128 Innungen in 71 Orkt- haften an. Den Gewerben nach vereint der Innungsverband 16 Schuhmacher-, je 12 Bäcker-, Schneider- und Tischler-, 10 Fleischer- 4 Sclofser-, 3 Maurer- und Zimmerer-, je 2 Barbier- und Friseur-, Buchbinder-, Gerber-, Hutmacher-, Klempner-, Sattler-, Lapezier- und Tôöpfer-, je 1 Beutler-, Buchdrucker-, Konditor- Drechsler-, Glaser-, Gürtler-, Goldshmiede-, Kürschner-, Posamentier-, Schmiede:, Schornsteinfeger-, Seiler-, Steinmeß-, Stuhlbauer- und Tuchmacher-, sowie 28 gemischte Innungen. Die Gesammtzahl der Mitglieder dieser Innungen beträgt 6172.
Wien, 16, September. (W, T. B.) Wie die „Presse“ meldet, veranstaltet die Ungarisch - Galizishe Eisenbahn eine Offertautschreibung über 13/10 Millionen Gulden vierprozentige Silber prioritäten und versandte soeben die Einladungen zur Theil- nahme an der Konkurrenz an inländische Bankinstitute. Der Präklusiv- termin ist der 22. September,
London, 15. September. (W. T. B) Wollauktion. Angeboten wurden 10 982 B., verkauft 10 000 B. Fest, anziehend,
Bradford, 15. September. (W. T. B.) olle ruhig, im Allgemeinen nur dringendste Einkäufe, Garne träge, für Stoffe
besserer Begehr.
Verkehrs - Austalten.
Die Leipziger Privatpost und ihr Ende. Es ist bekannt, daß die Leipziger Sive, ricfbestellanstalt bereits im Monat Leue ihren Betrieb einstellen mußte. Die Angelegenheit hat nunmehr noch ein Nacbspiel vor dem Strafgericht gehabt, indem der frühere Inhaber der Anstalt, Hässelbarth, zu einer Geldstrafe wegen verbot- widriger Heförderung von Briefen
zwishen Leipzig und dessen Vororten verurtheilt worden ist.
Die Gerichtsverhand-
Tung hat bemerkenswerthe Streiflihter auf die Gefschäfts-
führung des Unternehmens geworfen und wiederum herausgestellt, daß
- durch die genannte Privatanstalt neben dem Publikum noch die leicht-
läubigen Personen ges{hädigt worden sind, welche ihr gutes Geld den
itern anvertraut haben. So hat, wie die Leipziger Gerichtszeitung meldet, der frühere Tischlergeselle Pfeiffer sein Vermögen von 2500 der Anstalt geopfert. Ein gewisser Hellinger hat 8000 H bei dem Geschäft ve:loren, und der verurtheilte Hässelbarth soll ebenfalls einen Verlust von 12 000 bis 16 000 X zu beklagen haben.
Triest, 15. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Diana “* ist aus Konstantinopel hier eingetroffen.
London, 15. September. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Norham Castle“ is fien auf der Heimreise von Capetown und der Dampfer „Roslin Castle“ ebenfalls gestern auf der Ausreise von: London abgegangen.
Verlin, 16. September 1887.
Nach der eingehenden Bespréhung der auf der Akademischen Kunstausstellung gebotenen Aquarellen und Pastellbilder er- übrigt noch die Betrachtung der Zeichnungen, Radirungen, Kupferstiche
“ und Holzschnitte. Beginnen wir mit den Zeichnungen.
Bon dem verstorbenen Professor Dr. Carl Pfannschmidt ist eine Reihe von Bildern aus dem italienischen Volksleben ausgestellt, ansprehende Skizzen in Tusche, welche der Meister auf ‘einer italienishen Reise im Jahre 1875 entwarf. /
Von Georg Rehlender rührt ein großes Blatt: „Das XVI. Jahr- hundert“, erstes Blatt eines Cyclus „Die Jahrhunderte“ her. Zunächst bietet sih dem Zuschauer ein \heinbares Durcheinander von Gestalten, Figurenwerk und Verzierungen, dann aber lösen sih aus der bunten Fülle die einzelnen Gruppen ab, das Auge kommt zur Ruhe und entdeckt eine Fülle zeihnerisher Schönheiten. Geschmackvoll komponirt, fleißig und sauber gezeichnet, verdient diese Arbeit volle Anerkennung und läßt ihrer Fortseßung mit berehtigtem Interesse entgegensehen.
Adalbert von Roeßler bietet uns einen „Rahmen voll Jllustra- tionen zu Hamerling's „König von Sion“. Die zum Theil aus- getuschten, zum Theil in nur leiht s{hattirten Konturen ausgeführten Zeichnungen verrathen gleichfalls E Begabung; der Dichter kann sich freuen, einen so berufenen Jllufirator gefunden zu haben.
Gemüth und Humor sprechen aus Carl Röhling's - gefälligen Rahmen mit 12 Aquarellen ünd Cartouchen: „Unsere Vorfahren.“ In der Zeichnung an Ludwig Richter erinnèrnd, im Kolorit effektvoll und do frei von allen Uebertreibungen gehalten, bilden die Röhling- schen Zeichnungen eine äußerst geschmackvolle Komposition, vor der man gern und lange verweilt; die von Carl Seidel herrührenden Verse tragen 8 Erhöhung des Genusses bei. : :
Paul Beckert's „Friedensfürst in Himmels\{huß“ (Kaiser Wilhelm im Park zu Babelsberg sißend, in der Luft Genien des Friedens, welche die verklärte Gestalt der Königin Luise umshweben) verfehlt durch den \ympathischen Stoff seine Wirkung nit, Zeichnung und Ausführung (Tusche) sind jedo etwas glatt. Jsmael Gent? Bleistift- zeihnung «Fadensdheinig “ einen herabgekommenen alten Herrn darstellend, wird nah Charakteristik wie Ausführung dem dankbaren Stoff vollauf gerecht ; s{arf und enera mit der Feder gezeichnet ist sein treffliches „Zwillingspaar“; der Künstler zeigt, was Stift oder Feder bei sorg- sältiger Behandlung zu leisten vermag, Von Paul Haendler sind zwei sauber gezeichnete, * in «der Richtung der alten Schule gehaltene Kreidezeichnungen: „Christus am Teiche Bethesda“ und „Christus sttillt den Sturm“ zu sehen. - |
Ludwig Linke's drei Landschaften (Zeichnungen) gefallen durch den warmen Ton, welchen er in ihnen anwendet.
Grotesk im Entwurf, dem dämonishen Stoff entsprehend, sind die von Franz Lippish ausgestellten, ganz eigenartigen Federzeih- nungen: „Das Floß des Todes“ und die Motive aus dem „Faust“: „Mephisto und die Sphinx“ und agu Mephisto und Homunculus.“ Der Künstler verräth hier eine kühne Phantasie, welcher ein tüchtiges
zeichnerishes Talent zur Seite steht ; anzuerkennen ist, daß Lippisch-
{ih von allen unshönen Uebertreibungen frei zu halten wußte.
Georg L. Meyer-Ball, dessen Pastell wir {hon erwähnten, hat außerdem eine Zeichnung ausgestellt. das „Bildniß eines alten Rauchers“. Troß der scheinbar lässigen Ausführung ist das Bild do von Wir- kung und zeigt ein erfreulihes Talent.
C. Swhönherr's drei Kreidezeihnungen : „Die Jünger von Emmaus*“, der „Gute Hirt“, „Madonna mit der Turteltaube“ {ließen sih der all idealistishen Richtung an und werden den Anhängern derselben gefallen. i
Konrad Siemenroth, dessen Gouache hon erwähnt ist, hat eine kleine in Kreide ausgeführte Porträtstudie au®gestellt. Flott in der Ausführung bei kräftiger Behandlung hat der Künstler das Charak- teristishe des freundlichen Kindergesichts treflich wiederzugeben ver- standen. Die aufgeseßten Lichter, sowie die leite röthlihe Färbung beleben die ansprehende Zeichnung.
Franz Stuck's „Zwei Rahmen mit je 3 Originalzeihnungen zu dem Werk „Karten und Vignetten“ sind etwas gesuht im Entwurf, fe streifen theilweise hart an die Karikatur; die Ausführung muß jedoch anerkannt werden; Stuck ist entschieden ein tüchtiger Zeichner und feiner Beobachter, wie namentlich aus demjenigen Blatt hervor- geht, auf welchem er ein Rennen mit den üblichen charakteristischen Typen darstellt. Franz Ulrih's Zeichnung „Die leßten Stiefel“ ift eine an’prehende, wenn auth bescheidene Leistung.
__ Von Radirungen, Kupferstihen und Holzschnitten ist einé kleine, aber sorgfältig zusammengestellte Ausstellung gemaht worden. Dieselbe zeigt den erfreulichen Aufschwung, welhen nament- lih die Radirung wieder genommen hat; von den Holzschnitten hätte füglih wohl eine größere Auswahl getroffen werden können, um an derselben den Fortschritt der deutschen Holz\chneidekunst im Ver- gee zu der französischen und englischen Kunst , welcher sie glücklicher
eise mebr und mehr ebenbürtig wird, beziehungsweise son den Rang abgelaufen hat, darzuthun.
Von überaus sauberer Ausführung, welche große Gewandtheit in der Handhabung der Nadel verräth, ist J. Ehrentraut's: „Rahmen mit \echs Originalradirungen“ ; die Zeichnung ist gleichfalls von großer Sorgfalt. Ernst Moriy Geyger ist durch eine Reihe treffliher Ra- dirungen vertreten, Sein „Lauschender Rothhirsh“ und „Auf- Mea ies Brunsthirsch mit Mutterwild“ wird die Freude jedes
iebhabers der Radirkunst erregen. Einen köstlihen Humor weisen die aus einem in der Arbeit befindlihen Thierwerk entnommenen Blätter auf: der „Prediger in der Wüste“, die „Elephantentoilette“, die drollige Affengesellshast, betitelt: „Darwinismus“ und die „Löwen- ruhe“, Thierbilder, wie man sie von P. Meyerheim zu sehen gewohnt ist. * Saubere Ausführung bei treffliher - Zeichnung machen diese Arbeiten zu Zierden der Radirkunst. . Wilhelm Grohmann's „Auf der Weide" zeigt gleichfalls mannigfache irna, Hubert Herkomer hat nach seinem, auf der vorjährigen Jubi- lâums - Ausstellung fo viel bewunderten Porträt der Miß Catharine Grant eine Radirung in kleinem Maßstabe an- gefertigt. Es ist gut, daß der Katalog die Bemerkung enthält: Ünfertiger Probedruck“, noch besser wäre es, wenn dieselbe auch dem Bilde beigefügt wäre, da sonst bei dem Anblick dieser Radirung sehr viele Zuschauer, welche für das Gemälde s{chwärmten, enttäu Ÿt sein dürften. Das Gesicht hat etwas Fremdartiges, Hartes an sich, das Auge blickt kalt, der scharfe Schatten am Halse erhöht den harten Eindruck; das Bild hâtte lieber erst nach der Vollendung ausgestellt werden sollen.
Paul Brockmüller's Radirungen nach Franz Hals’ schen Gemälden
f ebenso wie diejenigen von Wilhelm Kraus, der denselben Meister
echandelt, recht beahtenswerthe Blätter; des leßteren Künstlers „Geshmack und Gehör“, aus der Shweriner Galerie, in Original- größe, ist gleihfalls eine tüchtige Arbeit. Von H. von Heyden ift ein, in der Behandlung etwas kraus gehaltenes , aber charakteristisches Porträt ausgestellt. :
Marx Klinger weist auch in seinem Cyclus „Radirungen zu „Amor und Fe jene etwas abenteuerlihe Phantasie und den gesuchten* Geschmack auf, die seinem „Apfel des Paris“ mit Recht zum Vorwurf gemacht werden ; da ihm aber hier der Gebrauch der Farbe versagt war, so wirken diese Arbeiten ungleich gefälliger als das ab- geschmackte Oelgemälde. i; x
C. Köpping zeigt in seiner Radirung näch Rembrandt : „Die Syndici der Tuhmacherzunft“ eine ungemein subtile Behandlung dasselbe gilt von seinem nah M. Munkäcsy's „Christus auf Golgatha“ ausgeführten Blatt. . | 0
Effektvoll in der Wiedergabe der Lichtreflexe ist Heinrich Kohnert's: „Fisherdorf am Frischen Haff“, au sein „Bauernhaus in der Mark“ zeigt große Gewandtheit in der Handhabung der Radir- nadel. Vergessen sei niht R. Herzner's „Vierwaldstätter See“.
Fn einer Ausstellung von Radirungen durfte einer der ersten Künstler auf diesem Gebiet niht fehlen, und nit Befriedigung sieht der Besucher eine ganze Reihe der trefflichen Arbeiten Bernhard Mannfeld's in den Räumen vertreten. Sein bekanntes Bild „Limburg an der Lahn“ mit allen seinen Schönheiten bildet wohl die Krone der von ihm ausgestellten Arbeiten ; aber auch in der Mond- \chein-Landschaft, in welcher Luft, Licht und Laubwerk mit ungemeiner Feinheit behandelt sind, spricht sich die Meisterschaft der Mann- feld’\hen Kunst trefflich aus. Mit gleihem I1.teresse und aufrichtiger Bewunderung ruht das Auge auf den von demselben Künstler im Auftrage der Königlichen National-Galerie ausgeführten Radirungen s “erten und Aqguarellen von dem verstorbenen Professor Carl
raeb.
Hans Meyer stellte einen Rahmen mit tüchtig ausgeführten Ra- dirungen aus. Hubert Parthey führt uns die Schönheiten des Ilse- thals in einer sauberen Originalradirung vor Carl Nöhling zeigt ih auch als \chäßenswerther Rädirer in seinen nah F. Hals ausgeführten Blättern sowie in dem „Geigenspieler“. Der Verein für Original- Radirung hat eine kleine Kollekte ausgestellt nach Meistern, deren Namen durchweg einen guten Klang haben, wir begegnen da Repro- duktionen nach Bildern von O. von Kameke, R. Eschke, Fr. Gude, H. Kohnert, Wisniecky, Spangenberg, Mannfeld, Chrentraut, A.
_ Menzel, W. Bröker und I. Jacob.
Die Zahl der Kupferstiche ist, wie hon bemerkt, überaus gering, nur eine kleine Reihe davon ist A tian welche kaum genügt, um die verschiedenen Arten der Punktir-, Linienmanier u. \. w. in genügenden en zu veranschaulichen. Robert Trossin stellt einen in Liniit* und
adirmanier gearbeiteten Kupferstih: „Jm Wittwenschleier“ -nach Franz von Defregger aus. Gustav Eilers giebt in seinem „Bildni einer jungen Dame“, Kupferstih nah dem Originalgemälde von van Dyck, es ta des niederländishen Malers trefflih. mit dem Stichel wieder. f
Karl Stauffer-Bern, der in seinem in Oel gemalten „Crucifixus" sich bereits als tüchtiger Zeichner bethätigte, ist durch zwölf Nummern sorgfältiger Kupferstihe und Radirungen vertreten. Ein mit pein- liher Feinheit ausgeführter Kupferstih, das Porträt Lessing's nah A. Graff, rührt von G. Eilers her. Georg Ettel hat das in der Rational-Galerie befindlihe A. von Heyden'sche Bild „Festmorgen“ sauber in Kupfer reproduzirt, Ren nach Cornelio de Voß: 6e at des Malers“; seine Radirung „Liszt“ ist überaus fein gehalten.
Von Stahlstichen ist nur eine Madonna Sixtina nach Raphael vorhanden, gestovchen von H. Dröhmer.
Holzschnitte sind nur drei vorhanden. Sie zeigen, bis zu welcher Vollendung die deutsche Holzschneidekunst es gebracht hat. Entgegen der englischen Manier, welche breit und frei die Zeichnung hinwirft und ausführt ganz darauf bedacht ist, zu zeigen, daß man es eben mit
‘einem Holzschnitt zu thun hat, bemühen {ih die hier ausgestellten
Schnitte von G. Heuer und Kirmse möglichst, die Feinheit des Kupfer- oder Stahlstihs nachzuahmen, was ihnen in der Reproduktion des Andr. Ahenbah'shen Gemäldes: „Bei Ostende“ rechthübsch gelungen ist; auch die von der Jubiläumsausstellung her rühmlichst bekannte Aquarelle: „Meine arme Maria“ nach Auguste Corelli ist von ihnen in einem trefflihen Holzshnitt wiedergegeben. Gleich gelungen ist der R. Bong'she Holzschnitt nah einem Pastell- 2ßmälde von B. Wolze, ein „Rauchender Bauer“, welcher in der O die Eigenart der deutshen Holzshneidekunst getreulich arthut.
. Nürnberg, 15. September. (W. T. B.) Auf das von der 41. Hauptversammlung des Gustav- Adolf-Vereins an Se. Majestät den Kaiser gerihtete Telegramm is von Sr. Majestät folgendes Antwort -Telegramm eingegangen:
Tief gerührt von der Huldigung, welhe Mir von der Haupt- versammlung dur das Telegramm vom gestrigen Tage in so warmen Worten dargebraht worden ist, spreche Ih Ihnen mit dem Wunsche, daß Ihre Verhandlungen unserer evangelischen Kirhe zum Segen gereihen mögen, Meinen aufrihtigen Dank dafür aus, wie nicht minder für die Fürbitte, welhe Sie, Meinem väterlihen Herzen so wohlthuend, um die baldige volle Genesung Meines Sohnes, des Kronprinzen, zu Gott erheben.
Wilhelm.
Se. Königliche Hoheit der Prinz-Regent Luitpold von Bayern hat der P A nd durch seinen General-Adju- tanten seinen herzlihen Dank für die ihm dargebrahte Huldigung übermitteln lassen. — Die große Liebes8gabe im Betrage von 17 000 6 wurde mit Stimmenmehrheit der Gemeinde Ramsau (Steiermark) zuertheilt.
Mainz, 15. September. (W. T. B.) Die heutige General- versammlung des Gesammtvereins der Deutschen Ge- \chichts- und Alterthumsvereine, welche von mehr als 200 Mitgliedern aus allen Theilen Deutschlands besucht war, beschloß einstimmig, die deutschen Regierungen um geseßlihe Maßnahmen zum Schutz der Denkmäler sowie um eine erweiterte Organisation zu er- Ves Our das nächste Jahr wurde Posen zum Versammlungsort
estimmt.
Kroll's Theater. Der leßte Opernabend (Sonntag) bringt noch einmal die glänzende Wiedergabe der Gounod'shen „Margarethe“ dur den jeßigen Gast aus London, Mad. Lilian Nordica. Somit dürfte die Saison, die einen seltenen Reichthum an ausgezeichneten Künstlernamen aufzuweisen hatte und auch auf das Publikum eine ganz ungewöhnlihe Anziehungskraft ausübte, einen würdigen O finden. — Hr. Alma und Frl. von Weber treten morgen (Sonnabend noch einmal in der Oper „Martha“ auf. '
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (S olz).
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Drei Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).
Berlin:
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E: zee D E S enf L Ls n
Erste Beilage
E E De E E E E E G E
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staals-Anzeiger.
M 217.
Berlin, Freitag, den 16. September
1887.
Königreich Preußen.
Bekanntmachung.
Nah Vorschrift des Gesczes vom 10, April 1872 (Geseß-Samml. S. 357) sind bekannt gemacht :
1) das unterm 18. Mai 1887 Allerhöhst vollzogene Statut der Meliorationsgenofsenshaft für Regulirung des Monates und seiner Nebenfließe zu Schlawe durh das Amtsblatt der Königlichen Regie- rung zu Köslin Nr. 27 S. 167, ausgegeben den 7. Juli 1887 ;
__ 2) das unterm 18. Mai 1887 lerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenshaft der Wipperniederung zu Schlawe dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 27 S. 171, ausgegeben den 7. Juli 1887;
__3) die Allerhöchste Konzessions Urkunde vom 22. Juni 1887 für die Werra-Cisenbahngesellschaft, betreffend den Bau und Betrieb der auf das preußishe Staatsgebiet entfallenden Strecke einer Eisenbahn von Themar nah S(leusingen, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Erfurt Nr. 35 S. 195, ausgegeben den 27. August 1887 ;
4) der Allerhöchste Erlaß vom 11. Juli 1887, betreffend die Verleihung des Nechts zur Chausseegelt-Erhebung an den Kreis Greifs- wald für die von demselben zu bauende Chaussee von der Güßkow- Wolgaster Chaussee bei Güßkow nah Ziethen, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stralsund Nr. 32 S. 150, ausgegeben den 11. August 1887;
5) der Allerhöchste Erlaß vom 13, Juli 1887, betreffend die Verleihung des Enteignungtrehts, sowie des Nechts zur Chausseegeld- Erhebung an den Kreis Landeshut für die von demselben zu bauende Kreis-Chaussee von Hermsdorf-Grüssau über Neuen und Görtelsdorf nach Trautliebersdorf, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Liegnitz Nr. 34 S. 247, ausgegeben den 20. August 1887 ;
_6) der Allerhöchste Erlaß vom 13. Juli 1887, betreffend die Ver- leihung des Enteignungêrechts, sowie des Rechts zur Chausseegeld- Erhebung an den Kreis Köslin für die von demselben zu bauenden Kreis-Chausscen 1) von Köslin über Konikow und Schwessin bis zur Se Kreisgrenze bei Nedlin, 2) von der Köslin-Kolberger Chaussce bei Güdenhagen über Todenhagen, Poppenhagen, Varchmin, Kordeshagen, Strippow und Strachmin bis zur Kolberger Kreisgrenze in der Richtung auf Bahnhof Frißow, 3) vom Bahnhof Nassow bis zur Stettin-Danziger Chaussee bei dem Dorfe Nassow und 4) von Groß-Möllen nach Nest, durch tas Amtsblatt der Königlichen Re- gierung zu Köslin Nr. 34 S. 223, ausgegeben den -5. August 1887 ;
7) dás Allerhöchste Privilegium vom 13. Juli 1887 wegen Aus- fertigung auf den Inhaber lautender Kreis-Anleihesheine des Kreises Köslin im Betrage von 400 000 f durch das Amtsblatt der König- lichen Regierung zu Köslin Nr. 34 S. 223, ausgegeben den 25. August 1887 ;
8) das Allerhöchste Privilegium vom 13. Juli 1887, wegen Aus- fertigung auf den Snhaber lautender Kreis-Anleihesheine des Kreises Greifenberg im Betrage von 500 000 H durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stettin Nr. 35 S. 243, ausgegeben den 2. September 1887;
9) der Allerhöchste Erlaß vom 15. Juli 1887, betreffend die Anwendung der dem Chaufsseegeldtarif vom 29, Februar 1840 ange- hängten Bestimmungen wegen der Chausfseepolizeivergehen auf die vom Landkreise Guben neu erbaute Chaussee von Guben nah Grunewald, dur das Amtsblatt der Königlihen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 32 S. 249, ausgegeben den 10. August 1887; y
10) das Allerhöchste Privilegium vom 15. Juli 1887 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt Malstatt-Burbach a. Saar im Betrage von 250000 Æ durh das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 35 S. 313, ausgegeben den 2. September 1887;
11) der Allerhöchste Erlaß vom 22. Juli 1887, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chausseegeld-Erhebung an den Kreis Sorau für die von demselben ausgebaute Chaussee von Sorau bis zur Grenze des Kreises Sorau in der Richtung auf Sommerfeld, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 34
13) der Allerhöchste Erlaß vom 1. August 1887, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chaufseegeld-Erhebung an den Kreis fran ensicin für die von demselben zu bauende Chaussee von der
rankenstein-Wilhelmsthaler Chaussee im Dorfe Kamenz nach dem Bahnhofe gleihen Namens, durch das Amtsblatt der Königlichen NeGns zu Breslau Nr. 35 S. 271, ausgegeben den 2. Septem- er ;
14) der Allerhöchste Erlaß vom 15. August 1887, betreffend die Genehmigung des von dem Engeren Aus\chusse der Schlesischen Land- chaft gefaßten und von der landshaftlihen Gesammtheit genehmigten Beschlusses über die Ausgabe der Pfandbriefe der gedachten Landschaft f En zu 100, 200, 500, 1000 und 5000 M, dur die Amts-
ätter der Königlichen Regierung zu Breslau Nr. 35 S. 271, ausge- geben den 2. September 1887,
der Königlihen Regierung zu Liegniß Nr. 36 S. 302, aus8ge- geben den 3. September 1887,
der Königlichen Le zu Oppeln Nr. 35 S. 238, ausge- geben den 2, September 1887,
der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 35 S. 269, ausgegeben den 31. Augu|\t 1887.
. Verkehrs -Anstalten.
i Zusammenstellung der wesentlichsten Aenderungen 2c. des mit dem 1. Oktober im Eisenbahn-Direktionsbezirk Erfurt in Kraft tretenden Winterfahrplans für 1887/88 gegen den Sommerfahrplan 1887.
(Zeitangaben nah Ortszeit.)
L j Halle
I. Strecke Berlin—( S ip zig{—Corbetha—Bebra—Kasfel 1) Außer den bereits vor dem 1. Oktober wegfallenden Sonntags- zügen, Ergänzungszügen 2c. fallen aus:
a. die besondere Dur(führung der Naht-Schnellzüge zwischen Berlin und Leipzig Nr. 31 und 32 auf der Strecke Bitterfeld—Berlin ; es werden diese Züge wieder mit den Frankfurter Naht-Schnellzügen Nr. 1 und 2 vereinigt befördert und zwar erfolgt hierbei : Abf. Berlin 8 00. Nhm., Ank. Leipzig 11,16 und Abf. Leipzig 4,22 Vm., Ank. Berlin 7,45,
b. die befondere Durchführung der Tages-Scnellzüge zwischen Berlin und Leipzig Nr. 33 und 34 auf der Strecke Bitterfeld— Berlin; es werden diese Züge wieder mit den Frankfurter Tages- Schnellzügen Nr. 3 und 4 vereinigt befördert und zwar erfolgt hierbei: Abf, Berlin 8,35 Vm., Ank. Leipzig 11,45 und Abf. Leipzig 5,30 Nchm., Ank. Berlin 8,55,
e. der für den Sommer eingelegte Vor-Schnellzug Nr. 4a Berlin—Neudietendorf : Abf. Berlin 8,10 Vm., Ank. Neudietendorf 2,07 Nchm. Der bestehen bleibende Hauptzug Nr. 4, welcher wieder auf sämmtlichen Schnellzugsstationen anhält, verkehrt sodann: Abf. Berlin 8,35 Vm., Wittenberg 10,15, Bitterfeld 10,58, Halle 11,36, Merseburg 11,51, Weißenfels 12,18 Nchm., Naumburg 12,33, Apolda 1,14 und weiter wie bisher,
d. die besondere Durführung des Abend-Swhnellzuges Nr. 75 Frankfurt—Berlin auf der Strecke Behbrxa—Corbetha ; dexselbe wird wieder mit dem Zuge ‘Nr. bezw. 35 ns befördert, wobei erfolat : Abf. Bebra 4,31 Nhm., Eisenach 5,35, Erfurt 6,55, Weißen- fels 8,34, Halle 9,24, Berlin Ank. 12,35 Nchts.,
e. die Anschluß-Schnellzüge Nr. 73 und 74 zwischen Leipzig und Corbetha (an Leipzig 5,48 Nchm., ab Leipzig 11,00 Vm.). Der Anschluß an den Berlin—Frankfurter Tages:Schnellzug Nr. 4 wird ab Leipzig wieder über Halle vermittelt, ab Leipzig Mdbg. Bhf. 11,00 Bm,, an Halle 11,28. Den Ans{chluß an den Franksurt—Berliner Tages-Schnellzug Nr. 3 nah Leipzig vermittelt der ab Corbetha ent- sprechend später zu legende Zug Nr. 91; ab Corbetha 5,02 Nchm., an Leipzig 9,59,
f. die Lokalzüge zwishen Halle und Weißenfels Nr. 29 und 30:
2 Die Nacht-Schnellzüge Nr. 1 und 2 halten nicht mehr in Kösen, die Tages-Schnellzüge 3, 4 und 6 nit mehr in Fröttftädt.
3) Der Abend-Personenzug Nr. 21 Halle—Berlin, Ank. Berlin 10,49, wird von Wittenberg aus etwas beshleunigt, hält auch nicht in Grüna, Trebbin, Ludwigsfelde, Großbeeren, Gr. Lichterfelde, und trifft bereits 10,30 in Berlin ein. Den Verkehr nah und von diesen leßteren Stationen vermittelt der von Jüterbog nunmehr nachfolgende Dresden—Berliner Zug Nr. 49, welcher zu dem Zwecke von Jüterbog aus um ca. 20 Minuten später verkehrt und statt 10,31 erft 10,50 in Berlin eintrifft.
4) Die Personenbeförderung mit Güterzug Nr. 353 Lenysch— Leipzig, ab Lenbsch_ 8,25 Nchm., wird aufgehoben, dagegen findet solche, jedoch nur Sonn- und Festtags, mit Güterzug Nr. 351, ab Lenßsch 6,36 Nchm. ftatt:
5) Während der MWinterfahrplanperiode, jedoch nur bis Ostern aus\{ließlich, befördern tie Mittags-Personenzüge Nr. 21 und 22 — Zug 21 ab Eisena 12,00, Zug 22 ab Halle 10,15 Vm. — au auf der Strecke Eisenah—Halle wieder Personen in Iv. Wagenklaffe.
II. Streckte Berlin—Röderau (—Dresden.)
1) Der Frühzug Nr. 45 (Dresden—) Röderau—Berlin verkehrt (von Dresden 15 Min.) von Röderau bis Jüterbog um 20—24 Mi- nuten früher, wodurch derselbe in Jüterbog noch ne erhält an den 7,45 Vm. in Berlin eintreffenden Naht-Schnellzug Nr. 1/31. 2) Der Abend-Schnellzug Nr. 44 Berlin—Röderau (—Dresden), jeßt ab Berlin 9,20, wird um 20 Min. später gelegt, also auf Abf. Berlin erst 9,40. |
117. Strecke Wittenberg—Cöthen.
Der Vormittags-Personenzug Nr. 54, jeßt ab Wittenberg 9,55, an Cöthen 11,24, verkehrt, zum Anschluß in Wittenberg an den Tages-Schnellzug Nr. 4 von Berlin, wieder um 25 Minuten später: ab Wittenberg 10,20, Dessau 11,20; an Cöthen 11,49 Vm.
IV. Strecke Halle—Guben und —Sorau.
1) Der gemischte Frühzug Nr. 139 Kottbus—Sorau, jeßt ab Kottbus 6,05, wird als Personenzug befördert: ab Kottbus 7,12, Forst 7,41, an Sorau 8,35, erhält fonach in Kottbus Anf{luß auf den daselbst 7,07 von Finsterwalde eintreffenden Zug Nr. 127.
2) Zug Nr. 144 Sorau—Kottbus, ab Sorau 5,53 früh, verkehrt bis zu 7 Min. früher.
3) Zug Nr. 147 Halle—Falkenberg, ab Halle 11,15 Vm., ver- kehrt um ca. # Stunde später: ab Halle 11,42, Delibsch 12,31, Eilenburg 1,13, Torgau 1,56, an Falkenberg 2,22 Nm.
4) Der Abendzug Nr. 148 Falkenberg—Halle, ab Falkenberg 7,48 verkehrt theilweise bis 7 Min. früher und erhält in Delißsch no Anschluß an Bug Nr. 35 nach Bitterfeld, Dessau 2c.
E mnibuszug Nr. 291 Torgau—Falkenberg, ab Torgau 4,59 Vim, verkehrt wegen Früherlegung des in Falkenberg nah Berlin anschließenden Zuges Nr. 45 um 22 Min. früher: ab Torgau bereits 4,30, an Falkenberg 5,09 (Abf. nah Berlin 5,17).
V. Stredle Gera— Leipzig.
Der Abendzug Nr. 157 Gera—Leipzig, ab Gera 7,10, verkehrt um 8—12 Min. früher: ab Gera 7,02, Zeitz 8,00, an Leipzig 9,29.
VI, Strecke Neudietendorf—Ritschenhausen, Plaue—
Ilmenau.
Es fallen wieder aus:
a. der Nachtzug Nr. 211 Ritshenhausen—Neudietendorf auf der Strecke Suhl—Neudietendorf,
b. die im Sommer zwischen Neudietendorf und Ilmenau be- sonders durhgeführten Züge Nr. 215a und 216a — ab Nendieten- dorf 9,50 Vm., an Ilmenau 11,18 und ab Ilmenau 11,43 Vm., an Neudietendorf 1,09 Nchm.
VII. Strecke Merseburg —Mücheln.
Zug Nr. 243 Mücheln—Merseburg verkehrt 5 Min. früher: ab Mücheln 9 Vm., der Zug Nr. 244 Merseburg—Mücheln 15 Min. später: ab Merseburg 11 Vm.
___ VIII. Strecke Gotha—Leinefelde.
Der erste Frühzug Nr. 229 Mühlhausen—Gotha und der leßte
Abendzug Nr. 230 Gotha—Mühlhausen fallen wieder aus.
S. 21, ausgegeben den 24. ‘August 1887;
12) das Allerhöchste Privilegium vom 27. Juli 1887 wegen Aus- fertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt Greifs- wald im Betrage von 1 000000 # dur) das Amtsblatt der König- | heringen bis Weißenfels: ab Großheringen 10,50 N@m., da der an-
lend leßte Saalbahnzug Nr. 9 künftig bereits auf den Abend- Personenzug Nr. 23 nah Weißenfels 2c. anschließt.
Deffentlicher Anzeiger.
lichen Regierung zu Stralsund Nr. 34 S. 163,
26. August 1887 ;
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.
Pa Da s
Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\{.
an Weißenfels 4,19,
ausgegeben den f chlie
ab Weibenttia 1,45 Nchm., an Halle 2,48 und ab Halle 3,15 Nchm,, g. die Personenbeförderung mit Güterzug Nr. 317 von Groß-
Sommer.
IX. Strecke Gotha—ODhrdruf.
Es verkehren wieder (vom 1. Oktober bis 1. Mai) in beiden Richtungen nur je 3 Züge, ab Ohrdruf 7,30 Vm., 11,55 Mittags und 5,45 Nchm., ab Gotha 9,21 Vin., 3,20 Nchm. und 9,15 Abds. Vom 1. Mai ab werden wieder ie 5 Züge bestehen, ähnlih wie im
6. Berufs-Genossenschaften.
7. Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbanken. 8, Verschiedene Bekanntmachungen.
9, Theater-Anzeigen.
10, Familien-Nachrichten.
| In der Börsen-Beilage.
1) Stectbriefe und Untersuchungs - Sachen.
[28540] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Maler Max Richard (Otto) Berthold von Othegraven, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Diebstahls und Betruges in den Akten U. R. I]. 561. 87 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12, abzuliefern.
Berlin, den 7. September 1887.
__ Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. : Bailleu.
Beschreibung: Alter 27 Jahre, geb. 30. 7. 60 zu Driesen, Größe 1,73 m, Statur \{lank, Haare dunkelblond, Stirn niedrig, Bart: kl. dunkelblonder Schnurrbart, Augenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlih, Zähne voll- ständig, Kinn spiß, Gesicht länglih, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deuts.
[28544] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Carl Schulze aus Luckenwalde, geboren daselbst am 18. Mai 1861, welcher flüchtig ist, ist die Unter- As wegen wiederholten versuhten Mordes verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichts-Gefängniß zu Potsdam, Lindenstraße Nr. 54, abzuliefern.
Potsdam, den 14. Seytember 1887.
Der Untersuchungsrichter bei - dem Königlichen Landgerichte.
Beschreibung: Alter 26 Jahre, Statur kräftig, Größe 1 m 62 ecm, Haare dunkel, Stirn hoch, Bart rasirt (bartlos), Augenbrauen dunkel, Augen dunkel, Nase groß, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund. Kleidung : dunkles Jaquet, dunkle Hose, dunke Weste, grauer
niedriger Filzhut, in der Mitte eingedrückt; außerdem trug der 2c. Schulze eine Uhr mit gelber unechter Kette. Besondere Kennzeichen: Böser Blick.
[28539] K. Landgericht Tübingen. Zurückgenommen wird der Steckbrief gegen Lorenz T Bäctergesellen von Roßstall, d. d. 7, Juni und 18. August dieses Jahres. Den 13. September 1887. Unters Lr aus : eß.
[28543] S R Ln: Das unterm 4. Juli 1885 hinter dem Dienst- kneht eue Friedrich Joachim Franz aus Lieben-
berg erlassene „Offene Strafvollstreckungs-Ersuchen“ .
wird hierdurch erneuert. Potsdam, den 12. September 1887. Königliche Staatsanwaltschaft.
[28538]
In der Strafsache gegen den Musketier Aehaun Zimmermaun der 16. Compagnie des 4. West- Pn en Infanterie-Regiments Nr. 17, geboren den 9, Dezember 1866 in Ballersdorf, Kreis Altkirch, katholish, Ackersmann, wegen Fahnenfluht, wird, da der Angeschhuldigte des genannten Vergehens besculdi t ist, auf Grund der 88. 480, 326 der Straîprozet- ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten mög- liherweise treffenden höchsten Geldstrafe und“ der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3000 4 das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Ange- \chuldigten mit Beschlag belegt.
Gleichzeitig wird die Veröffentlihung dieser Be- \{lagnahme außer im Reichs-Anzeiger in dem Alt- kirher Kreisblatt verordnet.
Man den 26. August 1887.
aiserlihhes Landgericht, Ferienkammer. _gez. Gebhard. Dr. Hoppe. Zinck. fas richtige Abschrift;
L. 8) Herzog, Gerichtsschreiber.
[28537]
In der Strafsache gegen den Dispositionsurlauber Johann Wahl des 2. Bataillons — Altkirch — ober- elsässisben Landwehr-Regiments Nr. 131, geboren den 3. Januar 1863 zu Bettlach, Kreis Altkirh, und zuleßt daselbst wohnhaft, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeshuldigte Wahl des Vergehens gegen 8. 69 des Militär - Strafgeseßbuchs beschuldigt ist, auf Gruúid der §8. 480, 326 der Straf- prozefiordnung und §. 246 Mil.-St.-Ger.-Ordg. zur Deckung der den Angeschuldigten möglijerweile treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3000 «4 das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Ange-
\{uldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird*
die Veröffentlihung dieser Beschlagnahme außer in dem Reichs-Anzeiger in dem Altkirher Kreisblatt verordnet.
Mülhausen, den 24. August 1887. E Landgericht, Ferienkammer. gez. ebhard. Stenglein. Zin. | Für richtige Abschrift :
(L. 8.) Herzog, Gerichtsschreiber.
2) Zwangsvollstreckuugen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[20212]
Das noch über 770 #4 Capital lautende Spar- fassenbuch der Sparkasse des Edtartsberga’er Kreises zu Coelleda Nr. 16 174, ausgefertigt am 20. De- zember 1886 für Friedri Hübner in Wiehße, ist an- geblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Eigenthümers, Schuhmachers Friedrich Hübner zu Weißenfels, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buches aufge- fordert, spätestens im Aufgebotstermine,
den 1. März 1888, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rehte anzu-
melden und das Bu vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desfelben erfolgen wird. Coelleda, den 6. Juli 1887. Königliches Amtsgericht.
H Ausgebot.
Auf Antrag des Königlichen Steuerempfängers jeßt Rentmeisters a. D. Hans Heinri Ehlers in Kappeln (Schleswig) wird der Inhaber der von dem Preu- ßishen Beamten-Verein zu Hannover ausgefertigten Police Nr. 2201 vom 7. Januar 1882, Inhalts welcher Antragsteller zu Gunsten seiner Chefrau ein am 1. Januar 1887 fällig gewordenes Kapital von 1000 M versichert hat, aufgefordert, spätestens in dem auf
Freitag, 2. Dezember 1887, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. Hannover, 10. Mai 1887. Königliches Amtsgericht. TV þ. gez. Jordan. (L. 9. Ausgefertigt: Thiele, Gerihts\{reiber des Königlichen Amtsgerichts,
[2501] Aufgebot.
Die Handlung Wittenberger Shoddy Fabrik, Jä- nickde & Beker, in Wittenberge, hat das Aufgebot behufs Kraftloserklärung des am 10. Februar 1887 von der Firma Werner & Comp. zu Mühlhausen i. Th. zwar in einem eingeschriebenen Briefe an die antragstellende Firma abgesendeten, aus Berihen jedoh in den Briefkasten eingeworfenen und verloren gegangenen Wechsels, welher von der Firma Werner & Comp. auf die Firma Wittenberger Shoddy Fabrik Jäniccke & Becker zu Wittenberge, d. d. Mühlhausen i. Th., den 10. Februar 1887 über 1634 46 75 Z ausgeftellt, am 20. Mai 1887 zahlbar und bei der