1887 / 219 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Sep 1887 18:00:01 GMT) scan diff

der Ta der Einmaischungen in Brennereien. Steuervergütung für ausgeführten Kirschsaft. Auéfuhrver ütung für parfümirten Branniwein. Ergänzung der Dienstvorschristen über die Besteuerung des Tabacks. Personalnachrichten.

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Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Unter den Hohenzollern. Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Generals Oldwig von Naßmer. Allen deutschen Patrioten gewidmet von Gneomar Ernst von Naßmer. Aus der Zeit Friedrich Wilbelm’'s 111. 1. Theil: 1820—1832. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1887. (Preis: 6 #6) In diesem trefflich ausgestatteten Werke begrüßen wir eine hervorragende literarische Erscheinung, welche ohne Zweifel niht nur bei Historikern und Militärs, sondern bei allen deutshen Patrioten die freudigste Aufnahme finden wird. Oldwig von Naßmer, geboren am 18. April 1782 zu Vellin îin Pommern, gestorben auf seinem Gute in Niedershlesien am 1. November 1861, war einer unserer bedeutendsten, f\sowohl im praktischen Dienst, als durch wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnetsten Generale, auf dessen Einfluß manche der wichtigsten neueren militärischen Organisationen zurückzuführen sind. Was aber diesem bedeutungé- vollen Leben einen besonderen Shmudck, eine bevorzugte Stellung und ein außergewöhnlihes Interesse verleiht, das sind die nahen und zum Theil intimen Beziehungen, in welchen der verewigte General zu unserem erhabenen Königshause, zunächst zu König Friedrich Wilbelm III. und ganz insonderheit zu unseres jeßigen Kaisers Majestät, der ihn „Seinen treuen, bewährten und unvergeßlihen Freund“ nennt, gestanden hat. Nachdem bereits 1876 Mittheilungen unter dem Titel: „Aus dem Leben des Generals Oldwig von Natzmer“ (Berlin, Mittler) erschienen waren, welche mit dem Jahre 1820 abschließen, werden die Denk- würdigkeiten jeßt zunächst bis zum Jahr 1832 fortgeführt. Eine palte des geshihtlich und militärisch bedeutsamsten Materials, ver-

unden mit den detaillirtesten Mittheilungen persönlicher und fami- liärer Natur breitet sih vor uns aus. Besonders interessant sind die reihen Auszüge aus den Korrespondenzen hoher und höchster Personen, und unter ihnen die Briefe unseres Kaisers als die Krone zu bezeichnen. Daß der Verfasser die unumgänglihe Diskretion bewahrt, ist selbst- verständlich. Er selbst spricht sih in der Vorrede über die Modali- täten aus, unter denen er das bezügliche Material benußt hat. Die Beilagen sind in politisher und militäcisher Beziehung von „hohem Werth, Durch das angehängte Personenregister wird der Gebrauch des Buchs sehr erleichtert. : E j

Von dem Prachtwerk: „Die österreichish-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ is soeben die 44, Liefe- rung, das 18. Heft des Uebersichtsbandes, erschienen. Dieselbe bringt die c der gediegenen „Geschichtlihen Uebersicht der österreihisch-ungarishen Monarchie“ . von Heinrih von Zeißberg. Das Hcft ist mit elf künstlerisch ausgeführten Illustrationen ge- \{müdckt, deren meiste nah berühmten Stichen von Siegmund L'Allemand und Gustav Frank angefertigt sind. Die Bildnisse der Kaiser Leopold 11. und Franz I., des Erzherzogs Karl und des Fürsten Lothar Metternich sind meisterhaft ausgeführt ; ebenso die Jllustrationen „Kaiser Leopold 11. im Kreise seiner Familie bei der Arkünft beider sizilianisher Majestäten in Wien“, „Die Schlacht bei Leipzig" und „Der Wiener Kongreß“.

Gewerbe und Handel.

Die Generalversammlung der Württembergischen Kattun- manufaktur vom -17. d. M. beschloß die Vertheilung einer Dividende von 20 % = 80 4 per Aktie für das am 30. Juni d. I. abgelaufene Geschäftsjahr, in welchem nach dem Bericht des Vorstands ein weiterer erhebliher Aufshwung zu verzeichnen war. Die Bilanz ergiebt . abzüglich der vertragsmäßigen LTantièmen einen Gewinnübershuß von 899151 Æ. Die Abschreibungen betragen an Gébäuden, Gütern, . Maschinen, Wohnhäusern, Mobilien 83427 A, an ¿Waarenvorräthen 50000 #, an Malzenbestand 50 000 #4; zurückgestellt wurden für in Ausführung begriffene Neubauten 60000 Æ, dem Obligations-Tilgungsconto wurden überwiesen 9000 4, dem Reservefonds 60 000 4, dem Unter- stüßungs- und Pensionsfonds 20000 #, dem Delcredereconto 50 000 Az; alsdann verbleibt zuzüglich des vorjährigen Bilan;saldos ein tantièmefreier Saldo von 40 126 A Aus dem laufenden Be- trieb wurden 111 305 4 für Unterhalt der Fabrik und für maschi- nelle Erneuerungen bestritten. |

Halle a. S., 17. September. (W. T B.) Der Aufsichtsrath der Croellwitzer Aktien - Papierfabrik hat beschlossen, der Generalversammlung bei glei hohen Abschreibungen wie im vorigen Jahre die Vertheilung ciner Dividende von 109% vorzuschlagen, gegen 15 9% im vorigen Jahre.

Siegen, 16. September. (Köln. Volks-Ztg) Das Eisen- ge\chäft verharrt in fester Stimmung und die Preife halten sich auf den erhöhten Säßen. Nachdem im Laufe des Monats August, namentlich in Eisenstein und Roheisen außergewöhnlich große Posten auf längere Termine verkauft worden sind, waren die Abschlüsse in den leßten 14 Tagen naturgemäß weniger groß, und der Verkehr war daher etwas rubiger. Die meisten Hochofenwerke baben ihren Bedarf an Eisenstein für etwa drei Monate gedeckt und ebenso auch die Walzwerke den Bedarf an Rokeisen. Die Notirungen sind durhgehends wie zur Zeit unseres leßten Berichts. In Spiegeleisen ist das Geschäft etwas lebhaster geworden; der Preis für solchcs von 10 bis 12 9/0 Mangangehalt ist jeßt 50 A die Tonne. Hinsichtlich As wird an dem Minimal-Grundpreis von 135 4 ab Siegen estgehalten. Da die früheren Abschlüsse der Händler, welche be- sonders in der zweiten Hälfte Juli nach der ersten Preiserhöhung recht bedeutende Posten kauften, allmählich zur Neige gehen, so nimmt man an, daß auch von dieser Seite in näcbster Zeit wieder zahl- reihere Ordres eingeben werden. Einstwcilen sind die Walzwerke in angestrengter Thätigkeit, und manche sind noch bis November mit Aufträgen versehen.

München, 19, September. (W. T. B) In einer gestern Abend hier stattgehabten Sißung des Vereins bayerischer Spiritus8-Produzenten wurde allseitig der Wunsch ausge- sprohen, daß das Projekt einer Bank für Spiritus- verwerthung baldmöglicst wieder aufgenommen werde. Zugleich wurde beschlossen, bis auf Weitercs den Gesammtverkauf von bayeri- \chem Spiritus und Branntwein der hiesigen Firma Schxeter und S@ertel zu übertragen. Die Versammlung \prah si ferner ein- stimmig für die Annahme des Neicws-Branntweinfsteuer- gee Seitens der bayerischen Kammern aus.

Nürnberg, 17. September. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held) Der heurige Markt wies eine Zufuhr von 700 Ballen Markthopfen und 1200 Ballen auswärtigen Sorten auf; außerdem gelangten noch die namhaften Restbestände des leßten Marktes zum Angebot Das Geschäft war ein sehr {leppendes und zu um einige Mark billigeren Preisen fonnte rur ein Theil des Vorraths placirt werden. Die Exporteure verhalten sich beinabe völlig unthätig. Die Stimmung ist ruhig. Notirungen: Gebirgshopfen 90—95 f, Markt- hopfen Ta 75—80 #, do. mitlel 65—70 Æ, do. gering 50—55 H, H etauex 75— 9 M, Württemberger 75—105 4, Badische 75 bis

05 Æ, Elsäfser 75—85 Æ Nach dem Séluß diefes Berichts zeigten si Eigner voa Markthopfen sehr na(hgiebig und offerirten Mittel- qualitôten zu 55—58 M, zu welchen Preisen sodann für Erport wie für Kundschaft einiae hundcrt Ballen genommen wurden.

Glasgow, 17. S-ptember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Moheisen in den Stores belaufen sich auf 917 999 Tons gegen 820 639 Tons- im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 83 gegen 78 im vorigen Jahre.

New-York, 17. September. (W. T. B.) Der Wert h der in der ver- gangenen Woche eingeführten Waaren betrug 9395 604 Doll, davon für Stoffe 2972 347 Doll. Der Werth der Einfuhr in der See betrug 6846005 Doll, davon 2188 170 Doll. für

ofe.

Verkehrs - Anstalten.

Der heutigen Nummer des „Reichs-Anzeigers“ liegen die Winter- I FELEne aus dem Bereih der Königlichen Eisenbahn- irektionen Magdeburg, Erfurt und Köln (rehts- rheinisch) bei. Hamburg, 19. September. (W. T. B.) Der aats „Francia“ der Hamburg - Amerikanishen Padcketfahrt- Aktiengesell\chaft ist, von Hamburg kommend, am 17. d. M.

in St. Thomas eingetroffen. London, 17. September. (W.T. B.) Der Castle Dampfer

„Noslin Castle“ is gestern auf der Ausreise von Darthmouth abgegangen.

St. Petersburg, 18. September. (W. T. B.) Der „Neuen Zeit“ zufolge ist die Uebernahme der Nikolai-Bahn in die Ver- waltung des Staats definitiv beschlossen.

Sanitätswesen und Oúarantänewesen.

Frankrei. i

Die für* Provenienzen aus dem Festlande Italiens, von Neapel bis zum Kap Santa Maria di Leuca, eingeführte dreitägige Quarantäne („Reichs-Anzeiger“ Nr. 194 vom 20. August 1887) ist auf e Häfen des Küstengebiets bis zum Kap Gargano ausgedehnt worden. In Folge eines Erlasses des französishen Ministers für Handel und Industrie werden die Provenienzen aus Sardinien in den S Mittelmeerhäfen einer dreitägigen Observation unter- worfen.

Tunis. Durch Ministerialbeschluß vom 9. September 1887 is eine acht- tägige Beobahhtungs-Quarantäne gegen alle von Sardinien kom- menden Schiffe vorgeschrieben worden.

Verlin, 19. September 1887.

Verein für Geschihte der Mark Brandenburg Sigzung vom 14. September 1887, Professor Holte besprach den zweiten Theil von Knothe's „Geschihte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter“ (Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1620). Die viel- fachen Verbindungen des Lausißer Adels mit dem Brandenburgischen und die bei beiden ziemlich gleihen wirthschaftlichen Verhältnisse, welche der Verfasser mit gewohnter Sachkunde und Gründlichkeit darstéllt, mahen feine Arbeit zu einem auch für die märkische Ge- schichte werthvollen Beitrage. Es wurden alsdann die aus Ver- anlassung der hundertjährigen Feier des Wiederaufbaues der Stadt Neu-Nüppin erschienenen Druckschriften vorgeleot, und unter diesen vornehmlich Bittkau's „Aeltere Geschichte der Stadt Ruppin“ empfohlen. Die Reihe der Vorträge eröffnete der Oberförster Soßmann mit einer Beschreibung der von Friedrih dem Großen in seinen Epitres an Gotter und an Voltaire erwähnten jeßt verschollenen Kartenspiele. Oberst-Lieutenant Schnackenburg las die merkwürdigsten Abschnitte aus den Aufzeihnungen eines Un- bekannten, wahrscheinlich eines Auditeurs oder Regiments-Quartier- meisters, aus der zweiten Hälfte der NRegierungszeit König R Wilhelms I. Streng gestrafte Aus\c{reitungen der Offiziere,Desertions- fomplotte, gewalisame Werbungen und Verwandtes bilden den In- halt dieser wenig bekannten Handschrift. Die näheren Umstände, unter denen der Prinz von Preußen 1757 in die Ungnade seines Königlichen Bruders fiel, erörterte Dr. Landwehr aus dem jüngst ver- öffentlichten Bande der politishen Correspondenz Friedrich's T1. An dem Verschulden des Prinzen kann kein Zweifel mehr aufkommen ; herbei- gcführt ward das}elbe hauptsächlich dadurch, daß er sih ganz in die Hände der von dem General Schmettau bei ihm vertretenen Prinz Heinrih'\{chen Partei gab, statt, wie er angewiesen war, den Rath des mit den Absichten des Königs ebenso genau wie mit dem Kriegs\cau- ylaß bekannten Generals Winterfeld zu benußen. Dr. Brode er- brate, anknüpfend an frühere Vorträge der Herren Schmoller und Budczies, den Nachweis, daß der feit 1651 in Lenzen ansässige Admiral des Großen Kurfürsten Gysel von Liers mit seiner niederländischen Heimath bis an sein Lebensende, jedenfalls noch 1673, in Verbin- dung geblieben ist. Der Schulvorsteher Budczies theilte die von ihm aufgefundene Urkunde vom Jahre 1552 mit, durch welhe Kur- fürst Joachim 11. dem Kapitän Johann Amelung, der ihm im Türken- kriege das Leben gerettet, feinen Dank abstattet, indem er ihn unter Verleihung besonderer Privilegien mit dem altmärkishen Gut Biesehof belehnt. Zum Schluß entwarf Dr. Seidel, zum Theil aus bisher unbekannten Quellen s{chöpfend, ein Bild von Friedrich Wilhelm I. als Künstler und Kunstfreund; weder Kenner noch Väcenas, wie sein Vater und sein Großvater, verräth der König in feinen Leistungen eine allerdings unausgebildete Begabung, in seinen Befehlen wenigstens ein lebhaftes Interesse an den Werken der Kunft, namentlih der Porträtmalerei. L

Anläßlich der Kaiserparade in Stettin bringt sih der Verein ehemaliger Kameraden des II. (Pommerschen) Armee-Corps in Erinnerung. Als seine Hauptziele betrachtet der Verein, als Glied des großen Deutschen Kriegerbundes, die Pflege der Liebe und Treue zu Kaiser und Reich sowie die Unterstüßung noth- leidender Kameraden und deren Hinterbliebenen. Der Beitritt zu dem Verein, in welhem \sich Mitglieder aller Stände zu- sammen gefunden haben, kann Jedem, der ehemals zu einem pommerschen Regiment gehört hat, empfohlen werden. Die Vereins- dungen finden an jedem zweiten und vierten Mittwoch eines Monats,

vends 8 Uhr, im Restaurant Nieft, Kommandantenstr. 71, statt; der monatlihe Beitrag beträgt 50 «Z. Meldungen zum Beitritt sind unter Beifügung der Militärpapiere entweder an den Sißzungsabenden wündlih, oder \chriftlich an den Vorsitzenden, Dr. A. Westphal, SW., Blücherstraße 23, zu richten.

Ein Kinderpalast. (Soz. Corr.) Alte Träume erfüllen sih. In London ift kürzlih ein Volkspalast eröffnet, wie ihn sonst nur warmherzige Dichter in ihren Utopien \{ilderten; ein Roman Walter Besant's foll die Erbauung desselben angeregt haben, und jeßt will ein Amerikaner den Kindern feiner Stadt ein Kinderparadies schenken, wie es ähnlih {on Martin Luther in seinem herzigen „Brief an Hänschen“ gesckildert hat. Ein reiher Bürger Buffalos will fein Vermögen den Kindern seiner Stadt vermachen, und zwar foll damit ein großes Kinderspielhaus eingerichtet werden mitten im engsten und belebtesten Theil der Stadt. Die Säle sollen lang, sehr hell und luftig sein und voll sein von Schaukelpferden, Kinderwagen, Bilder- büchern, Puppen, Scaukeln, Velocipeden, Karussells, Kegelbahnen, Haufen reinen Sands und allem anderen Spielzeug, das je erdaht ist. Jeden Nachmittag sollen in einem Saal Vorträge, leihtver- ständliche Plaudereien, Puppenspiele, Pantomimen und andere Vor- ftellungen stattfinden. Jedes Kind der Stadt hat freien Eintritt, veclangt wird nur, daß Hände und Gesiht reingewashen find und daß Rede und Benehmen anständig bleiben. Jedes Zimmer soll von einer gütigen Helferin überwaht werden, welche die Unartigen zur Ordnung bringt, den Kleinen beisteht und die Spiele leitet, wo das wér eutwertt sein sollte. Kein Zweifel, daß eine folche Anstalt für viele Tausende ein großer Segen sein würde, und wir, die wir so viele prächtige Wirthshäuser und dergl. unterhalten, follten wir nicht auch für ein Kinderspielhaus Geld übrig haben ?

__(N. Hinterpomm. Ztg.) Durch viele Zeitungen geht gegen- wärtig die Nachricht, daß sich ein Kameruner von boher Abkunst, der sechzehnjährige Neffe des Häuptlings Akwa von Akwastadt, auf der Pfarre zu Zizow bei Rügenwalde befinde. Dem gegenüber können wir nach unseren diesbezüglihen Erkundigungen mittheilen, daß diefer junge Afrikaner, Namens Anjo Diebonne (nicht Aujo Dia- bonne, wie vielfach gedruckt), welcher allerdings längere Zeit in Zizow weilte, bereits seit mehreren Wochen nah Stettin abgereist ist.

Karlsruhe, 16. September. (Karlsr. Ztg.) Die Vor- bereitungen zu der am 22. d. M. hier zusammentretenden vierten internationalen Konferenz der Vereine vom Rothen Kreuz sind in vollem Gange. Immer wieder treffen neue Anmel- dungen von Delegirten und Ausstellungsgegenständen ein, und ist es namentlich die Auéstellung, die eine unerwartet große Ausdehnung annehmen wird. Wegen Raummangels wird dieselbe daher in zwei Abtheilungen zur Aufstellung kommen, und zwar so, daß die weniger grozen Verband- und Tranêportgegenstände im Stände- hause untergebracht werdea, während das tine Material beim Könige lihen Proviantamt (Militärbäkerei) aufgestellt werden wird. Unter leßterem werden außer den Baracken namentlich auch die vom Kriegs- Ministerium zur Ausftellung kommenden Eisenbahn-Krankentran8port- wagen von besonderem Interesse sein. Unter den bis jeßt zur Konfe- renz angemelde!en Mitgliedern finden sih die größten Autoritäten der Verwundeten- und Krankenpflege. Das Programm der Konferenz lautet folgendermaßen: Mittwoch, 21. September: von 11 Uhr an Anmeldung im Empfangs- und Auskunftsbureau im Stände- haus, Ritterstraße 22. Donnerstag, 22. September: 10 Uhr: Sißung der Delegirten - Kommission im Ständehaus, 3 Uhr: feierliche Eröffnung der Konferenz im Ständebaus, Abends: Empfang bei Sr. Excellenz dem Herrn Staats-Minister Turban, Erbprinzen- straße 15. Freitag, 23. September: Morgens: Zweite Sißung im Ständehaus, 2F Uhr: Vorführung des Karlsruher Krankenträger- Corps, 33 Uhr: Besichtigung der Ausstellung der Baracken 2c. im Hof des Königlichen Proviant-Amts, Kriegstraße 116. Sonnabend, 24, September: Morgens: Dritte Sißzung im Ständehaus, 3 Uhr: Schießproben bei der Deutshen Metallyatronen-Fabrik Lorenz,“ Gartenstraße 61, 7 Uhr: Concert in den Räumen der Museums - Gesellschaft, Kaiser;iraße 90. Sonntag, 25. . Sep- tember: 10 Uhr : Auéflug nah Baden, Abfahrt vom Hauptbahnhof, 6 Uhr: Mittagessen* im Konversationshaus in Baden. Montag, 26. September: Morgens: Vierte Sißung im Ständehaus. 3 Uhr: Besichtigung staatlicher Sammlungen und städtischer Anstalten. Abends: Auf Allerhöchsten Befehl Vorstelung im Großherzoglichen

oftheater zu Chren der Konferenz. Dienstag, 27. September: Morgens: Fünfte Sißung im Ständehaus, 3 Uhr: Vesihtigung der Vereinsanstalten. Abends: Der Abend wird für cinen Empfang im Großherzoglißen Schlosse vorbehalten. Mittwoch, 28. September : Schlußsißung.

Gmunden, 17, September. (W. T. B.) Die feierlihe Be- räbniß Friedrich Theodor Vischer's hat heute unter großer beilnahme aus Rah und Fern stattgefunden und einen überaus

würdigen Verlauf genommen. Von der württembergischen Regierung, war cin Beileidschreiben eingegangen. Außer zahlreichen Deputa- tionen, welche der Feier beiwohnten, waren besonders viele Protestanten aus dem Salzkammergut am Grabe anwesend. Hier sprachen der evanyelische Pfarrer Koh aus Gmun- den, dann der Baurath Flattich Namens der Familie, der Schrift- steller Emil Franzos Namens der Wiener „Concordia“, Professor Haenel Namens des Comités für die Stuttgarter Vischerfeier, Pro- fessor Bach Namens des Stuttgarter Polytechnikums, Professor Zemann Nainens der nächsten Freunde Vischer's und endlih Ober- Baurath Lenz im Namen ehemaliger und gegenwärtiger Schüler des Verstorbenen, Der Bürgermeister legte im Auftrage der Stadt- vertretung Tübingens einen Kranz am Grabe nieder. Mit einem Chorgesang des hiesigen Gesangvereins {loß die Feier. Stockholm, 16. September. Mehrere deutshe Blätter haben kürzlih cine längere Schilderung der \chrecklichen Leiden enthalten, welche die Besaßung des \hwedishen Schiffes, Framnaas “, Kapitän Lindström aus Strockholm, zu Beginn des vorigen Jahres inr Atlantischen Ozean ausgestanden haben foll, und wie dieselbe im leßten Augenblick von dem deutshen Dampfer „Columbus“ ge- rettet worden sei. Der amtlichen „Post och Inr Tidn.“ ift aus dieser Ver- anlassung folgende Mittheilung zugegangen: „Ein Schiff mit dem Namen „Framnaas“ giebt es in der schwediscen Handelsflotte nicht, auch ift keines- mit ähnlihem Namen in Stoctholm ortsangehörig. Dagegen giebt es ein Schiff „Framnäs“ von Sundsvall, aber der Kapitän desfelben heißt Nilsson, nicht Lindström, und es befand sh auch zu der Zeit. wo die' geschilderte Begebenheit stattgefunden haben soll, niht auf dem Atlantischen Ozean. Jn den norwegishen Schiffsregistern findet fich kein Schiff mit dem Namen „Framnaas*, weshalb das unglück- liche Schiff auch niht norwegisher Nationalität gewesen sein kann.“

Nachdem Hr. Max Grube vom Hoftheater in Meiningen sich mit dem E und dem „Shylock“ im Königlihen Schauspiel- hause vortheilhaft eingeführt und sih mit diesen beiden Rollen als denkenden Künstler zu erkennen gegeben hat, bot er am Sonnabend mit seinem „Hamlet“ eine neue Leistung, welche in ihrer Eigenart wohl der Erwähnung werth ist. Die Auffassung, welche er von dem Dänenprinzen hat, weicht wesentlich von der gewohnten ab. Während man sich den Hamlet als eine grübelnde, tiefsinnige Matur denkt, einen galligen Pessimisten, faßt ihn Hr. Grube mchr von der heiteren, der leihteren Seite auf; mehr der farkastisch angelegte Hofmann ist es, den er uns bietet ; als jener über die gewaltigsten Räthsel der Menschheit grübelnde und darüber zu Grunde gehende Philosoph. Diese Auffaffung ist jedenfalls eine zu ungewohnte, als daß sich der Zuschauer gleich mit ibr vertraut machen Éönnte; das Befremdende an ihr läßt ihn zunächst niht zu dem Genuß kommen, welchen ihm die Rolle in der herkömmlihen Wieder- gabe biete, Es mag dahinstehen, ob Hr. Grube mit jeinem Hamlet das Richtige getroffen, jedenfalls is er bemüht, den von ihm dargestellten Charakter konsequent durchzuführen, was ihm auch gelingt. Daß hier und da kleine Ausstellungen an seiner Leistung zu machen sind, ist natürlich; Alles in Allem genommen ist fein Hamlet eine interessante Figur, der es an Originalität nicht fehlt. Von den Darstellern der übrigen Hauptrollen muß Fr. von Hocenburger erwähnt werden, welcher die Rolle der Ophelia zuertheilt worden war. Dieselbe stellt an die Darstellenden eine schwierige Aufgabe, welher vollauf gerecht zu werden, einen großen Aufwand von künstlerisher Kraft erfordert. Frau von Hachenburger war redlih bemüht, allen Anforderungen der Rolle gereht zu werden, was ihr im Großen und Ganzen auch wohl gelang, ohne daß eine voll zu- friedenstellende Leistung von der jungen Künstlerin geboten wurde.

Im Deutschen Theater wird Frl. Pospischil, welche mit ihrem ersten Debüt als „Gräfin Orsina“ einen großen Erfolg er- rungen, in der übermorgigen Aufführung des „Don Carlos“ als zweite Rolle im Engagement die „Prinzessin Eboli“ fpielen.

Walhalla-Theater. Morgen, Dienstag, geht, nahdermn ein viertägiger Schluß des Theaters die forgfältigste Einstudicrung ermöglicht hat, die Operette „Jncognito“ von Ludolf Waldmann zum ersten Mal in Scene. Die Hauptrollen sind in den Händen der Damen Schoder (Luise) und Feldau (Gianetta), sowie der Herren Rotter (Hr. v. Hohenthal), Diettrich (Franz von Bergen), Szika (Guiseppa), Wirth (Anathole) und Fredy (Ricordi).

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage), (1263)

fowie die Winter-Fahrpläne für die Vezirke der Königlichen Eisenbahu-Direktionen Erfurt, Magdeburg und Köln (rechtsrhein.).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staals-Anzeiger.

„M 219.

Berlin, Montag, den 19. September

zan D E

1887.

N g

Königreich Preußen.

4% iges vormals Nassauishes Staats-Anlehen von 2 000 000 Fl, d. d. 12. Suli 1859. j

Bei der am 6. d. M. stattgefundenen 24. Verloosung der Partial- Obligationen des unter Vermittelung des Bankhaus S p r . A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 4 9%/oigen früher 5 “/gigen vormals Nassauischen Staats-Anlehens von 2 000 000 FL., d. d. 12. Suli 1859, find nahverzeichnete Obligationen gezogen worden:

A. Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1888.

Litt. A. à 100 Fl. = 171 A 43 y Nr. 53 160 167 193395 335 372 382 396 444 650 916 961 = 13 Stü über 2228 M 59 g. Litt. B. à 200 Fl. = 342 A 86 § Nr. 133 267 283 993 361 0 495 548 565 770 902 951 = 12 Stü über 4114 M Litt. C. à 300 Fl. = 514 A 29 S Nr. 58 95 1922 232 239

287 886 ee 8600 M 3 i itt. D. .= 857 M 14 S Nr. 208 425 432 474 491 1880 1808 1819 1884 8s Har Tes Dat 2002 “2 Sie V

: 52 2041 2062 = id ü

2 285 A 62 = 26 Stück über itt. E. à 1000 Fl. = 1714 A 29 4 Nr. 21 36 118 273 412

460 489 = 7 Stüd fer 12000 M 3 A

Zusammen 65 Stück über 44 228 M 61 9.

B. Zur Nückzahlung auf den 1. Juli 1888. Litt. ‘A. à 100 Fl. = 171 M 43 »§ Nr. 22 64 194 218 223 301 350 476 618 703 711 851 937 981 = & übe 2400 2, : 14 Stück über itt. B. à 200 Fl. = 342 A 86 Nr. 54 128 314 391 470 510 522 699 710 723 726 739 848 857 976 995 ud ü S E A 5 16 Stück über Litt. C. à 300 Fl. = 514 M 29 Nr. 26 282 285 30 317 fes T S über S7 M. 3 2 N itt. D. .= 87 M 14 Nr. 3 206 291 305 317 i E s r 86 (24 g n L 1014 1020 1204 1957 1397 é 5 41 1985 2050 2052 = il Über & A 78 S. i A as itt. E. à 1000 Fl. = 1714 M 29 Nr. 77 160 374 416 439 473 = 6 Stück über 10285 M 74 S

Zusammen 70 Stück über 44914 M 33 9.

Die Inhaber dieser Partial-Obligationen werden iervon mit

dem Bemerken benachrichtigt, „daß die Kapitalbeträge, A Verzinsung nur bis zum betreffenden Rücßzahlungstermin dauert, bei folgenden S (S an können: ; ei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M., bei der Königlichen Peer Ei u Wiesbaden, bei jeder Königlichen Regierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen Staats\chulden-Tilgungskasse in Berlin und bei der König- lichen Kreiskasse in Frankfurt a. Main.

Die Auszahlung erfolgt bei den Obligationen unter A gegen Nückgabe der Obligationen mit Zinsschein-Anweisung, bei denjenigen unter B gegen Rückgabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe IV Nr. 2—8 nebst Zinsschein-Anweisung.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlih zurückzugebenden Que ane bei den Obligationen sub B wird an dem zu zahlenden

apitalbetrag zurückbehalten. Soll die Einlösung von gezogenen Obligationen weder bei dem vorgenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Negierungs-Hauptkafse hier oder bei der Königlichen Kreis- kasse in Frankfurt a. M,, fondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so s die betreffenden Obligationen nebst Zins\heinen und Zins\cein-Anweisung , békießunaswette Zinsschein-Anweisung dur me Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten und zwar einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin zur Prüfung einzusenden.

Rückständig sind noh: i Aus der Verloosung: pro 1. Iuli 1884: D. 866. pro 1. Januar 1885; B. 717. pro 1. Juli 1885: B. 713, D. 575. pro 1. Januar 1886: A. 61, D. 1284. pro 1. Juli 1886: A. 998, B. 493 559 730, C. 133 328, D. 284 719 2015. E pro 1. Januar 1887: A. 636 729, B. 451 530 63 D. 909 916 1261 1387. L pro 1. Juli 1887: A. 256 596 743 971, B. 41 314 424 793 822 1205 1322 1540. E Wiesbaden, den 8. September 1887. Der Regierungs-Präsident. von Wurmb.

Die Direktion der Seewarte (Dr. Neumayer b mag Ne E G ( R j n Gemäßheit der von Sr. Excellénz dem Chef der Kaiser- lihen Admiralität unterm 2. Dezember 1875 N E Srstrukttn für die Deutsche Seewarte, §. 2 unter 4, wird in Hamburg auf der, der Leitung der dortigen Sternwarte unterstellten Abtheilung IV der Seewarte (Chronometer-Prüfungsinstitut in der Zeit vom 16. Oktober 1887 bis 2ò. April 1888 die elfte der alljährlich zu veranstaltenden Konkurrenz- prüfungen von Marine-Chronometern abgehalten werden, zu welcher es jedem im Gebiete des Deutschen Reichs etablirten Uhr- macher freistehen wird, bis zu sech8 von ihm angefertigte Marine- Chronometer unter Beachtung der nahstehenden Bedingungen und Tragung der Transportkosten sowie der Verantwortung einzusenden.

Die Chronometer werden innerhalb dieses Zeitraums im Ganzen 180 Tage hindurch in den zu diesem Zweck im Gebäude der Abtheilung IV besonders eingerichteten Räumlichkeiten, in zehn- tägigen Intervallen wiederholt successive verschiedenen Temperaturen von etwa 5 bis 30 Grad der hunderttheiligen Skala ausgeseßt werden, und wird ihr Verhalten, mit Bezug auf die sih dabei etwa Pian Unregelmäßigkeiten im Gange, sorgfältigst beobachtet

erden.

Nach beendigter Prüfung werden die Chronometer ihrer Güte nach fo „geordnet werden, daß dasjenige Chronometer, bei welhem der Unterschied zwishen dem größten und kleinsten 1tägigen Gang (Be- trag a) plus dem doppelten Betrag der größten Schwankung im 1 tägigen Gang von einem Intervall zum folgenden (Betrag b) ein Minimum ist, den ersten Rang in der zu veröffentlihenden Prüfungs- [iste einnimmt, und die anderen Chronometer nah der Zunahme Ee Summe dieser beiden numerishen Größen plus der genäherten täg- lichen Acceleration (gleih c) nadhfolgen. Dabei wird darauf aufmerk- sam gemacht, daß die in dem Bericht über die Konkurrenzprüfung von Marine-Chronometern, abgehalten auf der Deutschen Seewarie im Jahre 1877, und in den Annalen der Hydrographie 2c. 1878, Heft I1, besprochenen Werthe A und B in Beziehung auf die Beurtheilung den gleichen Werth haben, wie die Werthe a und b, da die ersten für 10 Tage, die leßten für 1 Tag gelten.

Einer Verfügung der Kaiserlihen Admiralität vom 24. August d. J. zufolge wird au in diesem Jahre eine Prämiirung von Chro- nometern stattfinden, an welcher die geprüften Instrumente nah den bei der Prüfung erzielten Refultaten in der u: theilnehmen, da das in der Liste die erste Stelle einnehmende Chronometer, tert unter der Bedingung, daß der Betrag a+-2b—+e den Werth von 285 nicht erreicht, voransteht. Innerhalb dieser 1. Klasse, welche allein zur Prämiirung berechtigt ist, werden die einzelnen Chronometer nach den Beträgen a+2b+e (der geringere Betrag stets voran) geordnet. Die erste Prämie beträgt 700 #4, das die zweite Stelle einnehmende Chronometer erhält eine Prämie von 600 /6 und die vier folgenden Instrumente erhalten eine solche von resp, 500, 400, 300 und 300 M

i Es können demnah 6 Chronométéèr, welche jedoch der ersten Klasse A müssen, prämüirt werden, ohne daß dieser Prämien- fonds nothwendigerweise ers{chöpft zu werden brauht. Die Prämii- rung eines Chronometers ist indessen mit davon abhängig zu machen, daß der Besitzer desselben O verpflichtet hat, dasfelbe der Kaiser- legen Marine auf deren Wunsch für den Preis von 600 #4 zu über-

en.

Ein und dasselbe Chronometer kann nur einmal prämiirt werden. Den einzusendenden Instrumenten ist beizufügen eine genaue Angabe über die Zeit der Fertigstellung, die Art der Kompensation und der

emmung unter Beigabe einer dieselben erläuternden Skizze, sowie die

eit der leen Reinigung, da nur Uhren, welche innerhalb eines ahres vor Beginn der Prüfung gereinigt wurden, bei der Prämiirung E u G6 b

| ezuglih des Ankaufs von Chronometern behält ih die Kaiser- lihe Admiralität die freie Wahl vor, wird aber, wie {on BeeeLE für jedes in ihren Besiß übergehende Instrument neben der auf das- selbe entfallenden Prämie noch 600 M zahlen.

Nach Beendigung der Prüfung wird einem jeden Fabrikanten ein von der Direktion der Seewarte unterzeihnetes und mit dem Dienst- siegel versehenes Attest über das Verhalten der von ihm der See- warte eingelieferten Chronometer gebührenfrei zugestellt werden.

Ueber die Resultate der Konkurrenzprüfung werden eingehende Berichte in den „Annalen der Hydrographie 2c.“ veröffentlicht, und werden jedem Fabrikanten, welcher sih an berselben betheiligt hat, Exemplare dieser Berichte zugestellt werden, sowie leßtere selbst auch sonst noch in geeigneter Weise in den sich dafür interessirenden fach- wissenschastlihen Kreisen Verbreitung finden werden.

Anmeldungen von Chronometern oder sonstige, auf die Prüfung selbst bezügliche Anfragen an eniweder an die Direktion der Seewarte oder an den Direktor der Hamburger Sternwarte, Hrn. G. Rümker, als Vorstand der Abtheilung IV der Seewarte, zu adressiren. Der Anmel- dung muß der Name des Fabrikanten, welcher die Chronometer kon- struirt hat, sowie die Zahl und die Nummer der einzelnen Chrono- meter beigefügt werden.

__ Es wird gebeten, die Anmeldungen baldmöglichst zu machen und die Chronometer spätestens Ende September einzusenden; Chrono-

meter, welhe nah dem 12. Oktober zu den genannten Instituten ge- langen, fönnen niht mehr zur Konkurrenzprüfung zugelassen werden.

Die Chronömetetsendungen sind direkt an die „Sternwarte pam burg“ zu adressiren. Bei Sendungen aus dem Innern Deaihs ands würde es si empfehlen, die Chronometer, nah zuvor eingeholter Ge- nehmigung der betreffenden Kaiserlichen Postdirektion, an den Eisen- bahnstationen den den Postwaggon egleitenden Postbeamten zur be- \fonderen Mrlorhe direkt zu übergeben, und wird ein Beamter der Seéwarte die Uhren, falls der Zug, mit dem sie eintreffen, mit Be- timmtheit angegeben werden fann, zu Hamburg am Bahnhof in

O Seitengen bur die of ei Sendungen durch die Post werden die folgenden Vorsi&t8- VaERs in fee A e: S f a Mis

. Man feye die Unruhe dur útershieben von Korkstückchen oder Papierftreifen fest, so daß jede Bewegung verhindert h G

II. Man befestige die Kompaß-Aufhängung durch Einschieben des Befestigungs-Armes, oder auf irgend eine andere fest und sicher er- (e Man fülle d R

L. Man fülle den ganzen Raum zwishen dem Uhrgehäuse und dem hölzernen Kasten mit trockenem, staubfreiem Werg e mit Papiershnißeln oder anderem weihen Material aus, um jede Be- wegung des Chronometers zu verhindern.

IV. Der geschlossene Chronometerkaften ist in einem Weidenkorb oder einem etwas elastishen Kasten in einer großen Menge weichen i zu vanagen: Z r |

. Zwei Chronometer können in einem Korb verpackt werdcü do so, daß jeder Köntakt zwischen ihnen durch Füllmaterial, Stroh oder Me S pa ei

ie bei Gelegenheit der bisherigen Konkurrenz - Prüfungen gemahten Erfahrungen veranlassen die Direktion, diefe Maßen der Berücksichtigung der einzelnen bei der Konkurrenz Betheiligten angelegentlichs|t zu empfehlen.

Veber den Eingang der Chronometer wird dem Absender eine von dem Abtheilungsvorstande unterzeihnete Bescheinigun zugestellt werden, und erfolgt die Aushändigung der Chronometer na beendigter Prüfung gegen Rückgabe dieses Scheines. Sollte es von auswärtigen Uhrmahhern gewünscht werden, \o können ihnen die Chronometer mittelst der Post, in der angegebenen Weise verpackt, wieder zugestellt werden; die Unkosten der Verpackung werden alsdann mittelst Post- nachnahme erhoben, doch wird für etwaige Beschädigung keine Ver- antwortlichkeit übernommen.

Die Wiedereinführung der Chronometer in das Zollvereinsgebiet G zollfrei und werden dieselben einer zollamtlihen Revision nit unterliegen.

Eine Versicherung der Chronometer gegen Feuersgefahr erfolgt nicht, so daß keinerlei Ersaß für Feuershaden A der Dauer r Konkurrenz-Prüfung geleistet wird.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Paskal Stanislaus Mancini. Eine biographishe Skizze von M. Mauro. Aus dem Italienischen übersegt E F az M ezzanotte in Chieti. Auszug aus der Geschichte des italienischen Parlaments. TII. Band, 11. Theil. Mit Mancini's Porträt. (Ladenpreis 60 s.) Leipzig, Druck und Verlag der Roßberg’ schen M ; s

Wie studirt man edizin? Von Dr. Hugo Dippe. Wie studirt man Zahnheilkunde? Von fr Ter t praktischer Zahnarzt in Leipaig, Nebst genauen Studienplänen und einem Anhange enthaltend: Die Bekanntmachungen über die ärztliche und zahnärztliche Prüfung und einen Auszug aus den Bestimmungen zur Mas, der medizinishen Doktorwürde. Zweite vermehrte P P iele Druck und Verlag der Roßberg’ {hen Buchhandlung.

rei

Gesundheit, Zeitschrift für öffentlihe und private Hvaieine. en von G. L. Daube u. Co. in gHranfsurt a. M.) Nr I

nhalt: Original : Filtration von Nußwasser. Von Dr. Gerson (Hamburg.) Uebersichten: Mittheilungen aus der S{chweiz. Wasserversorgung der Stadt Iglau. Die Wasserwerke zu Kon- stantinopel. Das Tragen des kleinen Kindes bei den Rumänen. Mineralquellen, Bäder und Kurorte : Marienbad. Franzensbad. Mürzzushlag im Semmering-Gebiet als Terrain-Kurort. Der Kurort Dber-Salzbrunn. Feuilleton : Gefängniß. Verschiedenes.

Thiermedicinische Rundschau mit besonderer Berück- sichtigung der vergleihenden Pathologie und des gesammten Veterinär- Medicinalwesens. (Wilh. Knapp, Halle a. S.) Nr. 24. Inhalt: Felish: Die Verbreitun der Roßkrankheit in Preußen in den 10 Jahren vom 1. April 1876 bis 31. März 1886. Bollinger: Neuere Beobachtungen über den Uebergang pathogener Mikroorganismen von Mutter auf Kind (intrauterine Infektion). Ellenbergec: Die \ub- cutane Applikation von Abfübßrmitteln bei Haussäugethieren. Veterinärpolizei und gerihtlihe Thierheilkunde. Ehlers: Oeso- phagotomie bei einem Säugfohlen. Baß: Die Behandlung der Sommerräude und des Schweifgrindes der Pferde mit Jchthyol. Standesangelegenheiten. Tagesgeshichte. Bücherschau.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4, Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. 9. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch.

Deffentlicher Anzeiger.

G S Me ealQaften. i . Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbank 8. Verschiedene Bait TEE

9. Theater- Anzeigen. L 2 10. Familien-Nachrichten. | In der Börsen-Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. [28885] Steckbrief.

rih August Westphal, geboren am 28. Februar 1833 zu Norwischeiten, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls nach mehrmali- ger Vorbestrafung wegen Diebstahl in den Akten J. IV E. 547. 87 verhängt.

11/12, abzuliefern. Verlin, den 12. September 1887. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Statur kräftig, Haare grau, Stirn Bart: Schnurr- und Lippenbart, roth, grau melirt, 9888 Augenbrauen rötblih blond, Augen hellblau, Nase (EORSO] vorstehend, Mund gewöhnlich, Zähne unvollständig,

farbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kenn- zeichen ; Sommersprossen im Gesicht und auf den Handrüken.

[28879] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Maurer Karl

in Groß-Behniß bei Nauen wohnhaft, wel{er flüchtig ift, ist Hehlerei verhängt. 8 : s Oteivin G ea N En uo in egen den unte ; S Huiot ted- | das Gerihts-Gefängniß zu Potsdam, Lindenstraße g n beschriebenen Schneider Fried Nr. 54, abzuliefern. ß Potsdam, den 14. September 1887, Der Untersuchungsrichter / Königlichen Landgerichte. Beschreibung: Alter 52 Jahre, Größe 1 m 76 ecm, Es wird ersucht, denselben zu verhaften und Statur s{lank, Haare dunkelblond, Stirn niedrig,

in bas hiesige Üntersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit | gart: blonder Schnurrbart Augenbrauen dunkel, | buch

Zähne defekt, Kinn spiy, Gesiht länglih, Gesichts- | Amisgerichts hierselb au P n gopravr deutsch. P igen L E e ad Beschreibung: Alter 54 Jahre, Größe 1 m 60 c CHerzleyer, grüne Jacte, graue Dosen, gelbes Hals- g Jah od gewölbt: tuh, Zugstiegel, graue Müte, roth gestreiftes Hemd. | zur Hauptverhandlung geladen. ———— Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe | [28542] r nah §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Küstrin ausgestellten Crklärung verurtheilt werden. Berlinchen, den 2. August 1887.

übner, Gerichtsschreiber des Königlihen Amtsgerichts.

bei dem

Der unterm 24. März dies. Js. gegen den Kinn oval, Gesicht länglih oval, markirt, Gesihhts- Un Sett ift r Seeger aus Rudolstadt, den 14. September 1887, Der Erste Staatsanwalt;

R N fee A de Ernenag, Der as yinter den ehemaligen Füselier, Reservist | der 11. agnie 3, B i anteric* Sahn aus Potsdam, am 27, April 1835 zu | Friedri Wilhelm Giessel aus Groß-La De 1 Nr 0, ue@e ur iee A Trebbin, Kreis Teltow, geboren, evangelisch, zuleyt | dritte Beilage Nr. 224 unter Nr. 29 344 am ' Werkstatt kommandirt, geboren am 3.

die Untersuchungshaft wegen | Ersuchen wird hiermit erneuert.

[23542]

ausgewandert zu fein,

auf Grund der na

Kirchner. [29101]

Berliuchen, den 15, September 1887. Königliches Amtsgericht.

Der Arbeiter Rudolf Julius Ferdinand Sager aus Bernstein, Kreis Soldin, wird beschuldigt: als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß | sondere Kennzeichen: Keine. Um Festnabme des

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen

üsilier Karl Albert Julius Schulte V.

21, September 1885 erlassene Strafvollstreckungs- | zu Zehlendorf, Kreis Teltow, wird seit 4. d. Mts.

vermißt und ift bis jeßt niht zurückgekehrt. 2c. e dae 2 soll mit einem Civilanzug, bestehend aus Gehrock, Hose, Weste, aus dunkelblauem Stoff, bekleidet gewesen sein. j: Pers onal-Veschreibung : Größe 1,58 m, Gestalt \{lank, Kinn, Nase, Mund gewöhnli, Haare blond, Bart —. Bez

2c. Schulße im Betretungsfalle und Ablieferung an

R gegen §.- 360 Nr. 3 des Strafgeset- | die nähste Militärbebörde wird ersuGt, sowie um

sofortige Benachrichtigung vom Geschebenen na bier. Spandau, den 17. September 1887. Direktion der Artillerie-Werkstatt.

den 15. November 1887, Vormittags 9 Uhr, I. V.: Babn, vor das Ksöniglihe Schöffengerihßt zu Berlinchen

Hauptmann und Unterdirektor. __JIn der Strafsathe gegen 1) den Schäfersohn Joseph Polcyn aus Profsen, 2) den Kneht Stanislaus Kluga aus Budsin, 3) den Knecht Ludwig Polcyn aus Jankendorf, 4) den Ziegelarbeiter Stanislaus Nowak aus Witkowiß, 5) den Kaufmannssohn Isidor Jsaak Drofmer aus S 6) den Knecht Johann Wrze8zcz aus Jankendorf, 7) den Arbeiter Michael Hahn aus Gembit, 8) den Arbeitersohn Wladislaus Markiewicz aus

Regiments Nr. 20, als Bursche zur biesigen Artilleric- | Wischin,

August 1863 * 9) den Sthneidersohn Jsaak Haafe aus Czarnikau,

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