1887 / 224 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Sep 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Mundstück der allgemeinen Entrüstung über das „frivole“ Bündniß, welches der verhaßte Junker Bismarck mit Oesterrei eingegangen

tte, offenbar um die Herzogthümer s{ließlich an Rußland zu ver-

ndeln. Die allererste Vorbedingung politishen Urtheils, kaltes Blut und richtige Abwägung der Machtmittel, welhe zur Erreichung eines bestimmten Zieles unentbehrlih find, ging den Deutschen damals offenbar noch vollständig ab, niht blos in den Zwergstaaten, wo das ja zu natürlich war, sondern auch in Preußen selbst. Und als dann die unvergleihlihe Meistershaft Bismarck's die Herzogthümer für immer von Dänemark befreit hatte, ohne daß Napoleon IIT. und England es zu hindern wagten, Rußland sogar eine wohlwollende Stellung beobachtete, freute sich der wahre Liberale niht einmal des Wunders der Staatskunst, weil er nicht gestehen wollte, sih verrechnet zu

haben.

Die \{leswig-holsleinishe Frage wurde in der Hand Bismarck's aber auch das Mittel zur Entscheidung der deuten Frage; {on nach weitern zwei Jahren war Deutschland „in den Sattel gesetzt“ und in der ländlichen Abgeschiedenheit Varzins die Verfafsungsform ausgedaht, welche in weiser Voraussiht von vornherein auch den künftigen Anschluß Süddeutschlands mit in Rechnung nahm und in allen wesentlichen Grundzügen im Jahre 1870 die Verfassung des ganzen Reichs geroorden ist.

Seit zwanzig Jahren leitet der Schöpfer der Reichsverfassung als Bundes- und Reichskanzler die Geschäfte des Reihs und zugleich als Minister-Präsident die Geschäfte Preußens, unausgeseßt be- müht, sowohl auswärtigen Gefahren zu begegnen, als auch die staat- lichen Einrichtungen des Reichs auszubauen und diejenigen Preußens zeitgemäß umzugestalten; wie viele wichtigste Geseße, Ver- erdnungen, Staatsverträge, diplomatishe Noten, zu denen er die Grundgedanken angegeben, oder die er selbst abgefaßt hat, tragen seine Unterschrift, wie groß ist die Zahl seiner stets höchst bedeutenden Reden im Reichstage, im preußishen Abgeordnetenhause und Herren- hause und die Zahl der Stunden, welche er hier dem Redeerguß Anderer zu folgen hatte! Daneben gingen her die Berathungen im Bundesrath, im preußischen Staats-Ministerium, die Vorträge beim Kaiser, die vertraulihen Besp-rehungen mit den Führern der parla- mentarishen Parteien, die Ueberwahung der in- und ausländischen Presse, um die öffentlihe Meinung im richtigen Geleise zu halten, endlih die Sorge dafür, daß vor den Wahlen das Volk über die Absichten der Regierung genügend belehrt werde, was um fo noth- wendiger blieb, als viele der wichtigsten Ideen des Reichskanzlers anfänglich bei den meisten Parteien Kopfshütteln, wenn nicht Wider- willen erregten.

Es ist an hundert Jahre her, daß einer unserer großen Denker, Herder, beim Uebershauen der Weltgeschichte zu dem Urtheil ge- lange, daß die Staatskunst für die s{hwerste und höchste aller menschlichden Leistungen zu erachten sei; und wo grofe politische Grfolge errungen worden sind, wird man finden, daß sie in der That die Vereinigung vieler großen Eigenschaften vorausseßten : umfassende Kenntniß der thatsächlihen Verhältnisse, oroße Klugheit, ftfarken Muth, volle Hingebung an den großen Zweck, und dazu noch Gaben des Charakters, wodurch Freunde festgehalten, Gegnern Achtung und zuleßt Liebe abgenöthigt werden: näâmlih Ghrlichkeit, Gerechtigkeit, Maßhalten und , Verjöhnlichkeit. Leider gab es auh in der neueren Zeit noch gar viele Deutsche, denen diese Wahr- keiten niht einleuhteten, die da glaubten, den Meister meistern zu dürfen, seine auswärtige Politik ganz oder halb lobten, seine innere ganz oder halb tadelten, ihm seine ohnehin {were Auf- gabe noch erschwerten; ja, es käm sogar wieder dahin, daß wer fich boshafte Verleumdungen gegen ihn erlaubte, noch nicht Gefahr lief, der allgemeinen Verachtung zu verfallen. Gar manchmal mußte da den Kanzler der Wunsch beschleihen, ein so seltsames Geschlecht seinem Schicksal zu überlassen und seine Tage in deï Ruhe des Privatlebens zu beschließen; kam doch gerade mit Rücksicht auf diese B die Klage über seine Lippen, daß er sich „todtmüde“ fühle.

ank dem Himmel aber hielt die mehrfach ins Wanken gerathene Gesundheit Stand, bewährte / der herrliche Humor seine Unerschöpf- lichkeit, belebte die Anfehtung die Lust zum Ringkampf, standen alle deutschen Regierungen einmüthig auf seiner Seite und beharrte der erhabene Kaiser unershütterlih kei seinem „niemals, so lange ih lebe!“ So fonnte sich denn allmählich auch wieder ein Um- \{wung vollzichen, der si zuerst am 1. April 1885 in den Huldigungen der akademishen Jugend und zahlloser Festversammlungen in be- deutungsvoller Weise kund that und bei der Reichstagswahl am 21. Februar 1887 zum vollen Durhbruch kam. Eine reihstreue Mehrheit des Reichstages steht dem Kanzler wieder zur Seite, darunter erfreuliherweise auch gerade Zierden der nationalliberalen Zee welche sih {on ehemals um die erste Einrichtung des Reichs

erdienste erworben haben, und so dürfen wir hoffen, daß die neue Legis!aturperiode wie schon bei ihrem Beginn so auch künftig für die äußere und innere Kräftigung des Reichs segensreihe Früchte bringen werde.

_ Die Mündhener „Allgemeine Zeitung“ sagt in ihrem Jubiläums-Artikel :

. . Zu welch imposanter Machtstellung is Deutschland unter der geshickten und thatkräftigen Leitung des Kanzlers in den leht- vergangenen Dezennien gelangt! In allen auf Mahtvertheilung und Abgrenzung bezüglichen Fragen wird der Rath Deutschlands eingeholt, wird Deutschlands Vermittelung nahgesuht; {hon häufig ist bei Controversen staats- und völkerrehtliher Natur die deutsche Regierung als Schiedsrichter angerufen und von ihrem Urtheil und Rath die Entscheidung internationaler Streitigkeiten abhängig gemacht worden. Die Politik des ehrlihen Maklers, wie sich der Kanzler selbst genannt, hat noch andere segensreihe Früchte getragen. Ueberall E Deutschland als der feste Hort der auf die Befestigung und Er-

altung des europäishen Friedens gerichteten Bestrebungen und als das BVindeglied, das mit centripetaler Gewalt alle Friedensbedürftigen und Frieden erhaltenden Elemente an sich zieht, und gleichsam einen Krystallisationspunkt für dieselben abgiebt,

,_ Mit der Sorge für die Korrektheit und Sicherheit der aus- wärtigen Beziehungen des Reichs, in deren Pflege Fürst Bismarck während seiner Amtsführung eine selten erreihte Meisterschaft be- thätigt, Hand in Hand, is der Ausbau des inneren Staatswesens nach allen Richtungen hin in Angriff genommen und im Geist der Grundsäße und Lehren gefördert worden, aus denen nach neueren Anschauungen der Organismus des staatlichen Lebens seine Impulse erhalten soll. Welch umfangreihes und lohnendes Arbeitsfeld hat sib der geschäftigen Hand des Kanzlers hier dargeboten und in wel ersprießlichem Maße hat er die Anregung zur Bestellung und För- derung desfelben gegeben.

Dank der von feiner Person ausgegangenen Initiative, ist auf diesem Gebiet eine Bewegung entfesselt worden, welhe den Mängeln und Uebelständen, unter denen das soziale und wirthschaftlihe Leben des Staats, der Gemeinde und des Individuums zu leiden hat, Linde- rung und Ab{ülfe bringen soll. Mit Hülfe von Geseßen und Verord-

nungen, denen der Kanzler die geistige Signatur gegeben, ist*den Ge- [f

fahren, welche dem felt ständigen Mittelstand Vernichtung drohen, kräftig entgegengearbeitet und der bedrängten Landwirthschaft thunlichst Hülfe gewährt worden. Die Selbstverwaltung auf kommnnalem Gebiet ist er- heblih erweitert und gekräftigt, der Handel durch Verträge und Dampferlinien belebt worden, ihm wie der Industrie wurden in fernen Welttheilen neue Märkte und Absaßwege ershlossen. Den Gewerben ist auf Bismarck's Drängen hin durh \{chüßende Zölle eine gesicherte Grundlage geschaffen, endlich hat man in Folge der denkwürdigen Botschaft vom November 1881 die Abhülfe der \{chweren sozialen Schäden, an welchen unsere Zeit krankt, energisch begonnen. Kurz, in welchen Theil des inneren Staatslebens man au immer blickt, überall ' ift die bessernde Hand angelegt, sind Ziele und Aufgaben mit großen und weiten Aspekten der Thätigkeit der geseßgebenden Faktoren vor- gezeihnet worden. [20 Wo 1, Hai Welchen Antheil an der Errichtung des nationalen Staates die Be der Idee desselben, und welchen Antheil das entschlossene andeln gehabt, dieser Streit bleibe dem Chrentage des kühnen, that- - räftigen Staats1ounnes fern, ohne den wir Kaiser und Reich nicht

besäßen. An diesem Tage ziemt es ih, aus\{hließlich seines Verdienstes .

zu Ats, und nicht nur der (roßen Dinge, die er in 25 Jahren vollbracht, au der Arbeit, der Sorge, jener \{weren Last der Ver-

antwortlichkeit, die er getragen, wenn wie oft Deutschlands

Schicksal von nur ihm bekannten Gefahren bedroht war.

Allen, die Deutsche sein wollen, gilt sein Werk heute für die Vollendung ibrer O Wünsche und stolzesten Träume, alle rühmen, daß er die Forderungen und Bedürfnisse seines Volks und seiner Zeit kflarer und früher erkannt habe, als sie selbst; als der Edstein des deutshen Reichsbaues gelegt wurde, verwarfen ihn die Bauleute. Nichtsdestoweniger ist es dem Begründer des Reichs be-

schieden gewesen, in ungebrohener Kraft den Scchlußstein in das gewaltige Gebäude seiner Lebensarbeit zu fügen, und einen Erfolg zu L Seb den kein Mißklang zu stören vermochte.

ehn Jahre mit Ruhm Minister zu sein, hatte Hr. von Bismarck ih für die Zukunft gewünscht, als er Bundestags-Gesandter in rankfurt war, nahher wieder das Leben auf dem Lande in Un- abhängigkeit als Gutsbesißer. Aus den 10 Jahren sind 25 Jahre geworden, gekrönt mit allem Ruhm des Staatsmannes und des Diplomaten, der je in einer solchen Stellung errungen worden ist. Wie das Charakterbild der großen historischen Persönlichkeit heute im Bewußtsein der Zeitgenossen lebt, so wird es unvergänglich der Gegen- stand der Verehrung der großen Mehrheit des deutshen Volkes, sowie der Achtung und Bewunderung au der Gegner bleiben.

Gewerbe und Handel.

Das Ka iserlich russische Konsulat in Berlin befindet fih vom 26. September 1887 ab in dem Hause Luisenstraße 31h. Dem Beriht der Direktion der Aktiengesell#schaft Sächsische Kammgarnspinnerei zu Harthau für das leßte Geschäftsjahr entnehmen wir folgende Mittheilungen: Das Resultat des Betriebs vom 1. Mai 1886 bis 30. April 1887 beziffert fich auf einen Bruttogewinn von 452860 # Ueber den Betrieb des abge- laufenen Jahres wird mitgetheilt, daß die im Mai-Juni eingetretene steigende Tendenz des Rohmaterials sih weiter fortseßte, so daß die J bis September einen Gesammtaufschlag bis zu 609% ergaben. uh die Garnpreise folgten dieser Bewegung, da die Fabrikanten bei knappen Beständen dringendes Bedürfniß für das Fabrikat dieser Spinnerei zeigten. Im Oktober-November folgte große Ruhe, die dann im Dezember in eine Rückwärtsbewegung umschlug. Der mit dem Rohmaterial gleihmäßig rückwärts gehenden Bewegung der Garnpreise wurde dur das feste Cinseßen der diesjährigen Londoner Juni-Wollauktion ein Einhalt geboten, und eine seit April etwa ein- getretene Ermäßigung der Garnpreise von 1009/0 ca. ist seitdem dur eine gleihe Steigerung wieder ausgeglihen. Der Versandt an Garn belief sich pro 1886/87 auf 578 332 kg im Betrage von 3 673 707 M, gegen 1885/86 auf 467 359 kg. im Werthe von 2772949 A Der Gesfammtversandt an Garn, Kämmlingen, kurzen Wollen, Ab- gängen 2c. erhob sich auf 3876 028 4 gegen einen Betrag von 2958855 M in 1885/86, An Aufträgen waren bei Be- ginn des neuen Betriebsjahres ca. 100 000 kg vorhanden. Nach dem Bericht des Aufsichtsraths \foll von dem vorhandenen Bruttogewinn von 452 860 #4 zunächst die vorjährige Unterbilanz von 142 543 abgebuht werden, von den alsdann verbleibenden 310 317 A gehen Abschreibungen in Höhe von 99 325 #4 ab. Von dem Reingewinn von 210992 #4 sind zu kürzen: 5% für den Re- servefonds mit 10549 4, 6 9/0 Tantième an die Direktion und Be- amten und 6 9% Tantième an den Aufsichtsrath mit je 12659 Es verbleibt somit ein Betrag von 175 123 46 zur weiteren Ver- fügung für die Generalversammlung. Der Auffichtsrath \{chlägt vor, aus Veranlassung der Konjunktur und zu Gunsten des Gewinn- und Verlust Contos für das neue Betriebsjahr 30 000 4 als Spezial- reserve einzustellen, als Dividende 7 9% mit 142 800 Æ zu vertheilen, dem Arbeiter-Unterstütungs-Conto 2000 M zuzuwenden und den Rest mit 323 4 auf nèue Rechnung vorzutragen.

Nürnberg, 22, September. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held.) Zum heutigen Markt kamen ca. 500 Ballen Markt- hopfen und namhafte der ziffermäßigen Kontrole sih entziehende Quantitäten auswärtiger Sorten. Das Geschäft begann \{chleppend und erst das Auftreten einer größeren Anzahl Bamberger Käufer, welche ansehnlihe Posten nahmen, brachte etwas Leben, indem deren Käufe auch die hiesigen Kundschaftshändler zum Mitkauf animirten, Für Amerika wurden ungefähr 100 Ballen gekauft; die England- Exporteure verhielten sich nahezu völlig ablehnend, doch ist troßdem der es in Folge der bedeutenden Kundschaftskäufe ein sehr belang- reicher. ie Preise sind unverändert. Notirungen : Gebirgshopfen 88— 95 M, arfthopfen Ta 75—80 4, do, mitlel 66—70 M, do.

ering 500—55 4, Hallertauer 70—90 A, Württemberger 70—100 M, adishe 70—100 4, Elsässer 70—85 #, Wollnzacher 100—115 A Wien, 24. September, früh. (W. T. B) Das aus der

NiederösterreihischenEscompte-Gesellschaft, der anglo- ôösterreihishen Bank, den Bankhäusern Erlanger und Gebrüder Beth- mann in Frankfurt a. M. bestehende Konsortium, welches auf die von der ungarisch-galizischen Eisenbahn zu emittirenden 13 660 000 Fl. 4%/% Prioritäts-Obligationen in der vorgestrigen Offertverhandlung den Cours von 87,572 9% geboten hat, ist, wie die aren meldet, gestern benachrichtigt worden, daß die Regierung die Offerte genehmigt habe.

London, 23, September. (W. T. B.) Wollauktion. Tendenz besser in Folge guter Auswahl, Preise unverändert. Feine Wollen fanden guten Absatz, ordinäre verkehrten träge.

Washington, 23. September. (W. T. B.) Das Schatßamt kaufte heute für 1044 000 Doll. 4 prozentige und für 791 650 Doll. 43 prozentige Obligationen.

New-York, 28. September. (W. T. B.) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 188 000 B., Ausfuhr nach Großbritannien 40 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 17 000 B., Vorrath 296 000 B.

Verkehrs - Anstalteu.

Hamburg, 23. September. (W. T. B.) Der Post- dampfer „Wieland“ der Hamburg - Amerikanischen N A Ma L N ist, von Hamburg kommend, eute Morgen in New-York eingetroffen.

London, 23. September. (W. T. B.) Der Union - Dampfer „Tartar“ ist heute auf der Ausreise von Plym out h abgegangen. Der Union-Dampfer „Pretoria“ hat gestern auf der L Madeira passirt. Der Castle-Dampfer „Garth-

astle“ ift gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Türkei,

Laut Bekanntmachung des internationalen Gesundheitsratbs zu Konstantinopel vom 14. September 1887 werden Schiffe, welche \eit dem 13. desselben Monats von der italienischen Küste zwischen der französishen Grenze und Civitavecchia einerseits und zwischen der österreihisch-ungarishen Grenze und Ancona andererseits abgegangen sind, einer fünftägigen Beobachtungs-Quarantäne in den mit Aerzten versehenen ottomanischen Häfen unterworfen.

__ Die zehntägige Quarantäne gegen den übrigen Theil der en Küste, Sizilien, Malta und Sardinien wird aufrecht erhalten.

y Marokko.

Nach einem Beschluß des Sanitäts - Conseils von Marokko werden Schiffe, welhe nach dem 31. August d. J. von der Insel Sardinien abgegangen sind, bis auf Weiteres - in den marokka- nischen Häfen nicht zugelassen.

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Berlin, 24. September 1887.

Die hiesige Gastwirths-JInnung feiert am Mittwoch, den 28. September d. I.,, Nachmittags 5 Uhr, in Kroll's Etablisse- ment die Bannerweihe und das Stiftungsfest.

Der Kongreß der „Volapükisten“, der vom 6. bis 9. August in München stattfand, hat die Frage des „VolapÜük“, der internatio: nalen Handels- und Verkehrs\prahe, auch in weiteren Kreisen in Fluß gebraht. Es wurde dort festgestellt, daß die vom Pfarrer Schleyer (jeßt in Konstanz) erfonnene Weltsprahe bereits von nahezu einer . Million Menschen gesprohen oder doch für den schriftlihen Verkehr benußt wird. Theilnehmer und Zuschriften aus den verschiedensten Ländern, auch überseeischen, legten Zeugniß dafür ab, daß der Erfinder den richtigen Weg eingeschlagen hat, um eine Aufgabe zu lösen, an der sih bereits ein Leibniz und Descartes, aller- dings vergeblih, versuht hatten, und die bestimmt ist, einem Bedürfniß abzuhelfen, welhes um so dringender wird, je weiter die Beziehungen zwischen den Völkern sich ausdehnen. An den Handels- Akademien in Paris und Bordeaux, an der Universität in Madrid, ist Volapük s\taatlicherseits als Unterrichtsgegenstand einge- führt; in Süddeutschland hat es einen breiten Boden gewonnen und wird“in zahlreichen Vereinen gepflegt. Berlin ist die einzige größere Stadt, in welcher bis jeßt eine Bewegung in dieser Sache nad nit öffentlih hervorgetreten ist. Jedoch is vor Kurzem auch hier ein Verein gegründet worden, der für Verbreitung der Weltsprache dur Wort, Schrift und Unterricht zu wirken gewillt ist. Nähere Auskunft über die Thätigkeit des Vereins und den Eintritt in denselben ertheilen auf Anfrage die Herren Volapüklehrer Oelshig (Oranienburger- traße 60—63) und Dr. Thießen (Potsdamerstraße 105 A).

Der heutigen Nummer des „Reichs-Anzeigers“ liegt eine illustrirte Beilage, den „Praktischen Rathgeber imObst- und Garten- bau“ betreffend, bei, Wie die Verlagshandlung mittheilt, hat das Blatt, welches nur 1 #4. vierteljährlih kostet, in 13 Jahren über 26 000 Abonnenten erworben.

Karlsruhe, 23. September. IV. internationale Kon- ferenz der Vereine vom Rothen Kreuz. Die Konferenz beschäftigte sih in der 2. Sitzung, welcher die Großherzoglichen Herr- schaften, der aus Baden-Baden erschienene Kaiser von Brasilien, sowie Prinz Karl mit Gemahlin beiwohnten, zunächst mit der Frage der antiseptishen Wundbehandlung auf Grund der im serbish- bulgarishen Kriege gemachten Erfahrungen. Angeregt war dieser Verhandlungspunkt von der Bundesleitung der öster- reihischen Gesellshaft vom Rothen Kreuz, in deren Namen Professor Albert aus Wien das Referat übernommen hatte. Derselbe machte der Konferenz folgenden Antrag: Die Konferenz wolle beschließen : „Unter Aufrechterhaltung der in der III. internationalen Konferenz zu Genf 1884 gefaßten Resolution :

„La Conférence émet le voeu, que les pansements anti- geptiques soient introduits comme règle dans le service de toutes les armées en campagne, ainsi que dans celui de toutes les Sociétés de la Croix-Rouge. II est à désirer qu’en temps de paix le personnel] infirmier soit instruit dans ce traitement,“

werden gemäß den in den legten zehn Jahren gemachten Erfahrungen bezüglih der durch die antiseptishe Technik geänderten Ver- hältnisse, die der Genfer Konvention beigetretenen Staaten und Vereine ersucht, für die Durchführung der antiseptish-konservativen chirurgischen Praxis bei der Armee im Felde bereits von der Gefects- linie ab zweEmäßige und entsprechende Einrichtungen zu treffen.“ Nach längerer Diskussion wurde der österreichische Antrag einstimmig an- genommen.

Es gelangte nunmehr folgendes Telegramm zur Verlesung, welches von Jhrer Majestät der Kaiserin eingegangen war:

«Ich danke der Konferenz herzlich für die Mir gewidmete Be- grüßung. Als Christin preise Jh Gottes Gnade an diesem Werk der Nächstenliebe; als Frau gedenke Jh dabei der Frauen und Mütter; als Mitglied des Rothen Kreuzes erhoffe Ih von Ihren Berathungen gesegneten Erfolg und vereinende Kraft für Krieg und Frieden.

Baden-Baden, den 23. September 1887.

Augusta, Deutsche Kaiserin, Königin von Preußen.

Graf Károlyi sprach den Dank der Konferenz für das stehend an- ehöôrte Telegramm aus. Dieser Dank wurde auf ausdrücklichen Zeshluß der Konferenz in das Protokoll aufgenommen. Als nächster Punkt der Tagesordnung folgte die Berathung über den im Namen des italienishen Central-Comités von Prof. Galassi befür- worteten Antrag folgenden Inhalts: „Die Sendungen, welche in Kriegszeiten von den Central-Comités in den der Genfer Konvention beigetretenen Staaten im Interesse der Verwundetenpflege aufgegeben werden, sollen als Eilgut befördert werden und genießen Transport- freiheit auf den Eisenbahnen wie auf den Schiffen von der Aufgabe- bis zur Bestimmungsstation. Behufs Vermeidung mißbräuchlicher Ausnußzung dieser LTransporterleihterung werden gemeinsame Kontrolmaßregeln vereinbart.“ Die Ko.ferenz beshloß: „Indem die Konferenz. den Regierungen und den Eisenbahngesellshaften für die Unentgeltlihkeit und die Preisermäßigungen dankt, welche bisher Sendungen für das Rothe Kreuz zuerkannt worden sind, spricht sie den Wunsch aus, daß diese Erleichterungen in allen Staaten, - welche die Genfer Konvention unterschrieben haben, wverallgemeinert werden und daß diese Staaten sich zugleich darüber verstän- digen, um Maßregeln zu ergreifen, welhe es erlauben, die S von den Förmlichkeiten der Zollerhebung zu befreien.“ Damit \chloß die 2. Sitzung.

Nach derselben unterhielten ih die Großherzoglichen Herrschaften und der Kaiser von Brasilien noch im gelben Salon des Stände- hauses mit den Delegirten.

Am Nachmittag wurde auf dem Ausftellungsterrain eine Uebung des Karlsruher Krankenträger-Corps veranstaltet; außerdem war der Nachmittag der Besichtigung der Ausftellung gewidmet. Um 5 Uhr hatte die Stadt zu Ehren der Konferenz im Stadtgarten ein Concert veranstaltet und Abends wurde der Park illuminirt. Das Präsidium und die offiziellen Vertreter waren der Einladung der Großherzog- lichen Herrschaften zum Diner gefolgt.

Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, das Lust- spiel „Wenn der Sommer kommt“ von Charles Delannoy zum ersten Mal wiederholt; am Montag wird Rau: gegeben. Am nächsten Sonnabend, den 1. Oktober, geht „Minna von Barnhelm“ neu ein- studirt und in theilweise neuer Beseßung der Hauptrollen in Scene. Außerdem bringt das Wochenrepertoire noch Aufführungen von „Wenn 4 iee kommt“, „Faust* und (auf vielfaches Verlangen) „Emilia

alotti“.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S olz).

Dru der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

und ein Prospekt: Der praktische Rathgeber im Obst- und j Gartenbau.

Berlin:

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 224.

Königreich Preußen.

Privilegium wegen Ausfertigung guf den Inhaber lautender Stadt-

i ine der Stadt Stendal im Betrage von Anleihesche A

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

dem der Magistrat der Stadt Stendal in Uebereinstimmung mit E Beschlusse der Stadtverordnetenversammlung vom 25. Ok- tober 1886 bezw. vom 4. Juli 1887 beschlossen hat, die zum Bau eines öffentlichen Schlachthauses, einer Volksschule und zur Regulirung des Uchte-Flusses erforderlichen Geldmittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der städtishen Behörden

dal: : :

x beds, diesem Zweck auf jeden Inhaber lautende, mit Zins- scheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihe- cheine im Betrage von 300 000 #. ausstellen zu dürfen,

da ih hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch der

Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des

Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen

zum Betrage von O e eeO „Dreihundertausend

* welche in folgenden nitten:

M j N N 200 0090 M zu 1000 M

80000 , 900 ,y

20000 , 200

zusammen 300 000 4 i E E

nah dem anliegenden Muster auszufertigen, mit vier Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungsplan mittelst Ver- loosung vom 1. Januar 1888 ab mit wenigstens einem Prozent des Anleihe - Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten

Anleihescheinen, zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium

Unsere landesherrlihe Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt

mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihe-

heine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums ver- ihtet zu sein. E i

h Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir

Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigun

Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des

nommen. : i :

R unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Las Babelsberg, den 7. September 1887.

vorbehaltlih der der Inhaber der taats nicht über-

Wilhelm. f Zugleich für den Finanz-Minister : von Puttkamer.

rovinz Sachsen. * Regierungsbezirk Magdeburg. y / Al Anleiheschein der Stadt Stendal, IIT. Ausgabe, Buchstabe . M über Mark Reihswährung.

Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom

7. September 1887 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg 1887 Nr. . .. Seite . . . und Geseßz-Sammlung

für 1887 Seite .… . . laufende Nr. . . .).

Auf Grund des von dem Bezirksaus\husse zu Magdeburg genehmigten Beschlusses des Magistrats und der Stadtverordneten- versammlung zu Stendal wegen Aufnahme ciner Schuld von 300 (00 1, bekennt sich der Magistrat zu Stendal Namens der Stadtgemeinde durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu etner Darlehns\chuld von ._.. , Mark, welche an die I baar gezahlt worden und mit vier Prozent jährlih zu verzinsen is.

Die e Teblang der ganzen Schuld von 300000 erfolgt nah Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittelst Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1888 bis spätestens 1929 ein- \hließlich aus einem Tilgungsstocke, welher mit wenigstens Einem Prozent des Kapitals jährlih unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihesheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monat Mai jeden Jahres. Der Stadtgemeinde bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihesheine auf einmal zu

kündigen. j 2 ‘Die dur die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben-

alls dem Tilgungs8stocke zu. : L | Die n sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt emacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sech8, dreï, zwet und einen Monat vor dem Zahlungstermin in dem „Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Anzeiger“‘, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg und dem _Altmärkischen Intelligenz- und Lseblatt zu Stendal. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Stelle von dem Magistrat mit Genehmigung des Königlichen Regierungs-Präsidenten zu Magdeburg ein anderes Blatt bestimmt. Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrihten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet, mit vier Prozent jährli verzinset. Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine beziehungsweise dieses Anleihescheines bei der Stadt-Hauptkaffe zu Stendal und zwar au in der nach dem Eintritt des S u V6 a n den Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des apitals eingereihten Arlekeshein sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligfeitstermine nebst der Anweisung zurückzuliefern. Für die fehlen- den Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche inner alb dreißig Jahren nah dem Rückzahlungstermin nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, niht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadtgemeinde. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernihteter Anleihescheine erfolgt nah Vorschrift der S8. 838 f; der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reih vom 30. Januar 18

Reichs-Gesetblatt Seite 83), beziehungsweise nah §. 20 des Aus-

,

hrungsgeseßes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24, März

1879 (Geseß-Sammlung S. 281)

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt

Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von e

ins\eine dur Dorzeiguing, ves Made heine oder sonst in glaubhafter Weise

werden. \heinen vor Ablauf der

vierjährigen Verjährungsfrist bei Magistrat anmeldet und den stattgehabten Besiß der

darthut, nah erjährungsfrist der Betra emeldeten und bis dahin niht vorgekommenen

uittung ausgezahlt werden.

d halbjährige Zinsscheine bis zum A e I Vat 4E O Zinsscheine werden

" 5 j sgegeben werden. Die Ausgabe C ir eié vos Zinsscheinen ersolgt bei der Stadthaup 4

Schluß des Jahres 1897 ausgegeben,

[teren Zins\heinreihe be

der an- Zinsscheine gegen

Erste Beilage

1887.

S M T

Berlin, Sonnabend, den 24. September

bezeihnend, daß die am ungünstigsten da- stehenden Regierungsbezirke diejenigen mit zahlreiher Bevölke- rung slavisher und litthauisher Abstammung sind. Auffällig ist daneben noch der geringe Kopfbetrag für Koblenz und Trier. —, Aus der Gesammtzabl der 1318 Sparkassen ragen 28 hervor mit einem Einlagebestand von mehr als je 10 Millionen, im Ganzen mit 586 385 041,29 M, d. b. 25,94% der Gefammteinlage. An der 1887 Spiße derselben steht der Sparverein in Aachen mit 68 961 209,59 M, sodann die städtishe Sparkasse zu Berlin mit 63 626 998,80 und der Privatsparkassenverein zu Altona mit 58 TA4T 774,41 M Sagen, Veber 30 Millionen Mark erhebt sih sodann die städtishe Sparkasse zu Magdeburg, über 20 Millionen Mark diejenige der polytechnischen Gesellschaft zu Frankfurt a. M., sowie die städtische zu Breslau, und die ständische für die Niederlausiß in Lübben. Zwischen 10 und 20 Millionen Einlagen besizen die städtishen Spar assen zu Dortmund, Zinsschein Kiel, Düsseldorf, Stettin, Königsberg, Köln, Osnabrück, Essen, Elber-

Reihe Zins\chein Nr. . feld E die N us Ee u N Perjord, PaABEE n Anleiheschein de i Celle, Nordhausen, Wiedenbrück, Breslau L , t ee 1 E rag E b. laubeer Provinzialsparkafse zu Görlig, die Kommunalständische Kasse

“zu vitr Prozent Zinsen über... M... S. zu Wiesbaden und der Danziger Sparkasjen-Aktien-Verein. i: i Das Schulwesen Stettins. Dem „Bericht über die

Der Inhaber dieses Zins\cheins empfängt gegen dessen Rückgabe | Verwaltung der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt Stettin für die

Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der | bleibt. Es ift

neuen Zins\cheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen G S E etzina eschehen is. Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadtgemeinde mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. i

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

tendal, den ; Lay "Da Magistrat der Stadt Stendal.

Fi ändige Unterschrift des Magistrats-Dirigenten und noch eines E ) E e rltedes unter Beifügung des Amtstitels.) Eingetragen im Anleihescheinbuhe der Stadt Stendal.

Provinz Sachsen. Regierungsbezirk Magdeburg.

Schulen Klassen

R aitelaunteriGaten des M Segen und des

iten Magistrats-Mitgliedes können mit Lettern oder acsimilestempeln ; Cebeusi E do nus jeder Zins\chein oder Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern

in nachstehender Art äbzudrucken : Ter Zinsschein.

Anweisung.

._._. ter Zinsschein.

Statistische Nachrichten.

der „Zeitschrift des Königlich preußishen Statistischen Ba hatte s A Gesammtbestand der Sparkassen- einlagen im preußischen Staat am Schluß von 1884 bezw. 1884/85 auf 2112 819 125,59 A belaufen. Während des darauf- folgenden Rechn-ngsjahres kamen durch Zuschreibung von Zinsen 59 248 616,10 M, dur neue Einlagen 576 176 504,11 M. hinzu; die Ausgabe für zurückgezogene Einlagen betrug 487 310 333,50 M, das sind 84,58 9/0 der H E T4 jugesMriehene Zinsen, 12 o hun : jahre ezo. | : ;

I AIS O a G SLartaf AEAAR gas 79,84 auf den Kopf Kommentar zum Allgemeinen Deutf chen Handels

i ili igi [t Ö den waren. An diesem waren betheiligt: | gesetz bu h. Herausgegeben von Dr. Ernst Sigism. Puche , Se a V Eo O oie au 14,429/0, Mea M Feidbgericis-Rals Au umgearbeitete A n Q E ae 13,659%/6, Schleswig-Holstein mit 12,30%, Sawsen mi 1890, u igeseße vie g Nt, P de ade i LITICTETTTEATLEA Schlesien mit 8,13%, Brandenburg mit 5,609/0, Pommern mit hae e. e lend die C E E N 4 469/06, Hessen-Nassau mit 4,370/0, Stadtkreis Berlin mit Olo auf me n le STre ge N ien Rab it: Westpreußen mit 1,419/6, Ostpreußen mit 1,36%/o0, Posen mit 1,1 lo 1884. rEARLes E E e E E und Hohenzollern mit 0,15%. Die \sechs östlihen Provinzen und | Rath in en g, ane E Freiherr ines, Erste esbrüng. Berlin mit 14 358 814 Einwohnern besaßen also am Schluß des consulens Ler 2 agen a e iden Dasbandiang T8 Rechnungsjahres 1885 bezw. 1885/86 nur 26,189/0, davon S(lesien Leipzig, AAS m Ds L DEUe aufe Bore allein fast ein Drittel , die sechs westlihen nebst Hollenzollern Preis S U Enitt Lem I Ab Catt des oben erwähnten Gesehts mit 13 959 644 Einwohnern hingegen 74,82% des ge- | bemerkungenzum 2. nitt, : x E i famen | eine Menge verschiedener Artikel nebst Anmerkungen. Bor l sammten S E S Etn B E West | leit sowie eine Zusammenstellung des geltenden Textes mit dem auf den Kopf in Schleswig - Holstein 241,61 A, es eitung, sowie as Î O 180 cle : 04,10 M, | ursprünglihen und dem dur das Geseß vom 11. lam E R SaiMasau 6 39 änderten Text werden mit der legten Lieferung ausgegeben werden. Rheinland 71,03 4, Pommern 66,96 M, Hessen-Nassau 61,39 4, | geänderten Lex . 14 e bTa ti / in 52,24 M, enzollern 50,05 M, Mie Nr. 40 (1887) von , orer enk S A Mtriyreaßen 22,70 M, Sie es t u Je, von Dr. gram Dri ht E ÏE rain Ag ba Posen 15,55 4 Den Staatsdurdschnitt mit 79,84 46 Ù es reiten Sas von Gedist er Mittel Seen. * “C OUL Le demnach nur Schleswig-Holstein, Westfalen, Hannover und Aen, ode ai t on R Miet von Ve, S Goligec während die Rheinprovinz bereits hinter demselben zurübleibt. A Entfe und E, in G ieten bed A Ma preußen, Ostpreußen und Posen nehmen den tiefsten Stand S) 2 ae eu Ml On ita Oas Gebeiinii: Zier leßteren beiden Provinzen erreihen nicht ein Fünftel des E aats- D Gon t L E O T Au R durchschnitts und noch kein Fünfzehntel des Saßzes von Shleswig- ur eet A Bon R E E igrtses na) id) Runen olstein. Wird die Vertheilung der Sparkasseneinlagen nach | tag. ediht vo . Nöthig. E ete Mit dee g i i fenswerthe lauderecke: Ein Duett. Zwei interessante e z A aa Daten! A “d tfiel ÄAbbilt des Maria-Theresia-Kreuzes und des St. Georg-Kreuzes. NVerschiedenheiten innerhalb mehrerer Provinzen hervor. Es ene Hn B a A O Eee bos Dullatièn, Fectliand ver Fir nämlich von Sparkasseneinlagen auf den Kopf im KegteranG e :| Rel o R 2 s _10n Duda Ln, bee aud lebe vai SG Ei O iers 1900 O mil T T Mess | A é n B è ant der ersten Petersburger Finanzmänner. Stade 192,12 4, Arnsberg 190,82 46, Münster 185,29 #4, Merse- Singen, ms S E E ars N R burg 132,23 ä, Hildesheim 132,13 #6, Aachen 126,63 A, Hannover | Die Gär n s a Badi n I 1 ten 126,58 #4, Osnabrück 108,45 M, Düsseldorf 89,24 A, Ae Ae art. eine S E » Sacftblkidee, Aubreas burg 8,66 M, Aurih 81,97 #, Erfurt 78,23 M, Liegnitz Bef ea pot ung. é E B inalsDelskizze vou Franz Defreggte, 70,07 M, Kassel 69,32 &M, Frankfurt a. O. 64,23 d, A e a Ly de e U den Namens Köslin 64,09 4, Stettin 60,52 4, - Köln 60,41 N Wies- | Duett. A en Ee älde Bn ele t. A eEE baden 53,89 6, Stadtkreis Berlin 52,24 4, Breslau 52,07 M, | tag. Zes gen aue er : e A per Nt i ( g von G. Sieben. ne Weinle Sigmaringen 50,05 4, Stralsund 48,00 , Potsdam L tee en es Dr hne d na von G. Ti L ale UR DGA Koblenz 34,61 4, Königsberg 31,56 #, Danzig 30,82 M, er arlowiß. Lauer inte rúr e A Praktische 23,96 #, Oppeln 19,43 46, Bromberg 17,70 A, Marienwerder | und Bex : es E L Mit Abbildung. e êteristit nas 17,03 4, Posen 14,36 4 und Gumbinnen 7,14 A Aus der pon aae F tbei [vin A ae U L E U tehenden Zusammenstellung ist es ersichtlich, daß der Regierungsbezirk | Antliy und Urtheil. er V Dee n e Ta Uo ig Ü die Kopfbeträge für Posen, Bromberg | {winden der Handschuhe. en # ' : A cictioteben: ehalt und von Rkiabkeca us anzig wesentli \tôrtes Ver aüen Fünf Originalzeihnungen von Lothar Meggen«

i i 9. Sanuar (bezw. 1. Juli) 18 . . ab die Zinsen des | Zeit vom 1. April 1885 bis dahin 1886“ entnehmen wir folgende L enannten AutcilelGeins für ‘as Halbjahr vom 18... Roaaben über das Stettiner Schulwesen. Es waren vorhanden im bis 18... mit... M E tadthauptkasse zu Stendal. | Mai 1886: G Stendal, den ; E : e D (L. 8.) Der Magistrat der Stadt Stendal. : ; A Oeffentliche Lehre E, E (Unterschrift des Magisteats- S gen ans eines anderen Magistrats Schulen: t innen Jeu ies ins\hein ist ungültig, ingetragen im Zins\heinbuhe | Gymnasien. . . .. : c A A niGt innen der Stadt Stendal. Blatt. Realgymnasien . . 50 1089 274 halb vier Jahren nah Ablauf des Höhere Mädchenschulen . N 5 20 Kalenderjahres der Fälligkeit er- Mittelshulen E s 1 264 421 hoben wird Bürgerschulen. . 4 9 2 | ald nue O: B E i : Regierungsbezir agdeburg. eberhaupt . . j Provinz Sachsen Anwe il ung e Steibal L len: 28 391 13717 42,6 zu dem Anleiheshein der Stadtgemeinde Skenda B. Priva ulen: A u abe N über Höhere Mädchenshulen: 4 3 3, S s a i Médben-Mittelichulen A E aber dieser Anweisung empfängt gegen deren HNUdgaoe einkindershulen un g 333 41,6 zu as M Ualcibeshein Fs ._.te Reihe von Zinsscheinen für Kindergärten | 8 us 2 die zehn Jahre 18 bis 18 bei der Stadthaupt- Zusammen 17 66 142 2287 38,9 fasse zu Skendal, sofern nit rechtzeitig von dem als solchen si aus- | Dagegen im Mai 1885. 17 72 146 J 816 weisenden Fnhaber des Anleihesheins dagegen Widerspruh er- | Bringt man die Kleinkindershulen und Kindergärten mit ihren hoben wird Schülern und Schülerinnen in Abzug und berücksichtigt dagegen zwet Stendal, den 19 f zur Kategorie der Mädchen-Mittelshulen gehörige Ansta[ten, meide (L 8.) Der Magistrat der Era S Magistrats M d E e es er o if i ¿-Diri nd eines anderen Magislira18- 4 ülerinnen, so stieg die t E Mitgliedes.) vom 1. Mai 1885 bis 4 1886 von 15'632 auf 16 217 Schüler Eingetragen und S{ülerinnen; die Vermehrung betrug also 585 Schüler oder 3,74 9%. Die öffentlihen Schulen sind mit Ausnahme zweier Gym- nasien sämmtlich städtischen Patronats. Durch eig r {tädtischen Behörden vom 12. Dezember 1885 wurde ein neuer Besoldungs8plan für die unter Verwaltung der Schuldeputation stehenden Schulen (d. #. alle öffentlihen Anstalten mit Ausnahme des Gymnasiums und der Realgymnasien) aufgestellt. Nah demselben erhalten die wissen- \chaftlihen Lehrer der höheren Mädhenschule das arie per ga gehalt der Gymnasiallehrer, die Elementarlehrer ein Anfangsgehalt von 1400 4, welches nah vollendetem 30. Dienstjahre auf 3000 M steigt; die Lehrerinnen ein Gehalt von 1200 bis 1800 An den Mittel- \hulen beträgt das Gehalt der Rektoren 3600 bis 4200 M, der beiden ersten wissenshaftlihen Lehrer 2400 bis 3000 M, der übrigen Lehrer 1300 bis 2700 M, der Lehrerinnen 1100 bis 1700 A An den Bürger- und Volks\chulen erhalten die S 2700 bis 3000 M, die Lehrer 1200 bis 2400 # bei vollendetem 28. Dienstjahre, die Lehrerinnen 1000 bis 1600 46 Die Handarbeitslehrerinnen erhalten für jede wöcentlihe Stunde an allen Sculen bei der Anstellung 30 M, nah vollendetem d., 10., 20. Dienstjahre 39, 40, 45 M Die Turnstunden werden von den Lehrern innerhalb der Pflichtstundenzahl ertheilt. An den Mädcensculen erbalten die mit böchstens 20 Stunden zu beshäftigenden geprüften Turnlehrerinnen für jede wöchentlich zu ertheilende Stunde eine Remuneration von 50 jährlich. An den Knabenschulen erhalten geprüfte Turnlehrer, welche über die durh- \{nittlihe Stundenzahl der Lehrer der Anstalt Turnstunden ertheilen, für jede wöcentlih zu ertheilende Stunde 50 46 jährlihe Remune- ration.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

einer neuen Reihe von E ee erfol zu Stendal - gegen Ablie gedruckten Anweisung.

erung der der

übertroffen wird, während Gumbinnen weit hinter allen zuru ck- dorfer. Denkübungen. Briefkasten.