Sprae genossen hatte. Wenn {on die Zahl der ohne Scul- B ebliebenen îtn Verhältniß zu der 'Géefammtsumme keine große ist, so ist doch der Ber eN mit dem leßten Jahre ein über- aus erfreuliher. Im Jahre 1868/69 waren unter 2600 Personen 13 ohne Schulbildung, im Jahre 1885/86 unter 2636 Niemand, der nicht Schulbildung genossen hâtte; die Verhältnisse kaben fich also wesentli verbessert.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
A U der Batten a Berin (Berlin, Verlag der A
d. W.; in Aouiliion bei Georg Reimer). 1887, Nrn. XXXIII1— XXXV1. — Die Nr. XXXIITI, vom 30. Juni, entbält den Bericht über die an diesem Tage abgehaltene öffentliche Sitzung zur Feier des Leibniz'shen Gedächtnißtages. Die Sitzung wurde von dem vor- fèpeltren Sekretar, Hrn. Mommsen, wit einer einleitenden Ansprache eröffnet. Dann folgten die Antrittsreden der neu aufgenommenén Meitglieder, der Hrrn. Lehmann, Shmoller und Weizsäcker, welchen Hr. Mommsen antwortete, der Hrrn. Sachau und Dilthey, welchen Hr. Curtius antwortete, und des Hrn. Klein, dem Hr. E. du Bois-Reymond erwiderte. Sodann wurde die neue Preis- aufgabe der von Frau Charlotte Stiepel, geborenen Freiin von Doviuaren, errichteten E S L LEA E für Philologie nnt gemaht. Das Thema lautet: „Die Schrift Philon's: „De Mwoéwe xoozonotacç“) foll in neuer Textbearbeitung vorgelegt werden, wobei von der Be- schaffung neuen handschriftlihen Materials abgesehen werden kann. Die kurzgefaßten Anmerkungen sollen hauptsächlich die text- Fritishe Methode des Bearbeiters erläutern. Sprachlihe Unter- fuhungen find erwünscht, literarhistorische und quellenkritishe Ex- kurse über diese Schrist nicht ausgeschlossen. Es wird zugleich der Wuns ausgesprochen, diese probeweise Bearbeitung möge die An- regung zu weiteren Studien geben, die ihr Ziel in ciner auf neuer handscriftliher Grundlage berubenden Philo-Ausgabe fänden.“ Die Stiftung ist zur Förderung junger, dem Deutschen Reiche angehöriger Den bestimmt, welche dieUniversitätsstudien vollendet und den philo- ophischen Arns erlangt oder die Prüfung für das höhere Shulamt bestanden haben, aber zur Zeit ihrer Bewerbung noch ohne feste Anstellung find. Privatdozenten an Üniversitäten sind von der Bewerbung niht aus- geschlossen. Die Arbeiten der Bewerber sind bis zum 1. März 1888 an die Akademie einzusenden. Sie sind mit einem Denkspruch zu versehèn; in einem versiegelten, mit demselben Spruch bezeichneten Umschlage ist der Name des Verfassers anzugeben und der Nachweis zu liefern, daß die statutenmäßigen Vorausseßungen bei dem Bewerber zutreffen. In der öffentlichen Sitzung am Leibniztage 1888 ertheilt die Akademie dem Verfasser der des Preises würdig erkannten Arbeit das Stipendium. Daësselbe besteht in dem Genuß der zur Zeit 4% betragenden JIahreszinsen des Stiftungskapitals von 30000 (1200 M) auf die Dauer von vier Jahren. — Zum S&luß der Sißzung las Hr. Schmidt eine Gedäctnißrede auf das verstorbene Mitglied der Akademie, Hrn. Wilhelm Scherer. — Wie wir der Nr. XYüRYIV entnehmen, theilte in der Gesammt- \sißung am 7. Juli Hr. Le nah einer ihm von dem Ober- ibliothekar Hrn. Dr. O. Hartwig in Halle zugegangenen Nachricht mit, daß in der dortigen Universitäts-Bibliothek eine größere Anzabl Leibniz'sher Briefe, von denen bis jeßt nur einige wenige gedruckt find, größtentheils im Original aufgefunden worden ist. Dieselben lagen begraben in einer wüsten Masse von Papieren, die aus dem Natlaß von J. Fr. Pfaff stammen, und sind von diesem Gelehrten wahrscheinlich in Helmste»t, von wo er 1810 nah Halle kam, erworben worden. Die Mehrzahl is an einen Mathematik*x Cramer gerichtet. Einen derselben fat der Theologe I. A. Schmidt, der selbst mit Leibniz in Brief- wesel stand, drucken lassen, was darauf hindeutet, daß wenigstens ein Theil dieser Briefe sih einst in seinem Besiß befand. Leibniz' Briefe an Schmidt hat Veesenmeyer herausgegeben. — Ferner enthält das ft neue Untersuhungen von Hrn. S. Schwendener über das Ver- alten vegetabilischer Zell-Membranen bei der Quellung und die durch Zugspannung bewirkten Farbenänderungen im polarisirten Lichte; ferner eine Mittheilurg von Dr. H Pomtow in Berlin (vorgelegt von Hrn. A. Kirchhoff) über zwei Bustrophedon-Inschriften, welche er in Delphi aufgenommen hat (mit Facsimilien). F. R. Ginzel, Asironom am Rechnungsinstitut der Königlichen Sternwarte hierselbst, berichtet über einige, von persishen und arabischen Schriftstellern crwähnte Sonnen- und Mondfinsternifse (vorgelegt von Hrn. Auwers). Den Sóluß des Hefts bildet eine Untersuchung über die Beziehungen zwischen Zusammenseßung und Absorption organischer Farbstoffe, von P: W. Vogel (vorgelegt von Hrn. Hofmann). — In dem Doppcl- eft XXXVY, XRXXV1, vom 14. Juli, ist eine von Hrn. Schulze vor- gelegte Arbeit des Dr. Robert Schneider in Berlin abgedruckt, worin dieser einen bleicen Asellus beschreibt, den er in den Gruben von Freiberg im Erzgebirge beobachtet und Asellus aquaticus, var. Fri- bergensis, benannt hat (dazu cine Doppeltafel mit mikroskopischen Aufnahmen des Thiers und seiner einzelnen Theile). Dem Heft liegt das Verzeichniß dec im zweiten Vierteljahr 1887 bei der Akademie eingegangenen Druckschriften bei. — Von der auch bereits an dieser Stekle rübmend besprochenen „ Völkerkunde“ von Friedrich Ratzel erscheint jeßt eine Se- paratausgabe in 42 Lieferungen à 1 #, auf welhe wir hiermit die Leser aufmerksam machen. Gerhard Rohlfs, Prof. Voat in Genf, der Direktor des Berliner ethnologishen Museums Prof. Bastian, Richard Andree und eine große Reihe der ersten Kapazitäten stellen es einstimmig als ein würdiges Seitenftück zu „Brehm's Thierleben“ und als ein Haus- und Familienbuch hin, wie es in dieser Gediegenheit nur selten erscheint.
— Deutsche Dorfzeitung. Der bekannte sozialpolitishe Schrift- fteller Dr. Franz Stöpel in Berlin giebt vom 1. Oktober d. I. an eine wötentlih ersheinende „Deutsche Dorfzeitung“ heraus, die ten Zweck hat, mafsenhafte Verbreitung auf dem platten Lande zu finden. Die uns vorliegende Probenummer giebt einen Ueberblick über den mannigfaltigen Inhalt des Blattes. Dasselbe foll zugleich ein politisches, cin landwirthschaftliches und ein Unter- haltungsblatt sein. Vorzugêweise jedoch foll, wie billig, die Agrarpolitik eine eingehende und möglichst volksthüm- liche ehandlung finden. Der Herausgeber will, seinem Programme zufolge, die Interessen des mittleren und kleinen Grundbesißes vertreten, „in dem Bewußtsein“, wie er sagt, „damit nicht die Sonderinterefsen einer Klasse, sondern die Lebens- interessen des arbeitenden Volks überhaupt zu vertreten“. Die Proktenummer enthält u. A. den Anfang ‘eines ausführlichen Artikels über die Getreidezölle. Der vierteljährlihe Preis von 75 F is für den zwei Bogen umfassenden Umfang uwd die gute Ausstattung des Blattes ein sehr billiger. „Die Tagespresse steht heute fast ausschließlich im Dienst der ftädtishen Interessen, der Interessen des Handels und der Gewerbe. Die Existenzfragen der Landwirthscaft und des ländlihen Grund- besihes finden in der Tagespresse im großen Ganzen nur eine sehr Rude und, was noch s{limmer ift, oft genug eine verkehric, von ganz falschey Gesid:1spunkten geleitete Behandlung. Die Gesche der Konkurrenz und Cirkulation wirken auf den Grund- besiß und die Bodenproduktion anders als auf Gewerbe und Haudel, und die Anwendung gleicher wirthschafiliher Prinzipien ouf die beiden verschiedenen Formen mens{chliher Thätigkeit kann daber nur zu vnhaltbaren Zuständen führen. Während z. B. der Kredit für die Entwickelung von Handel und Industrie ein unentbehr- licher und in gewissen Grenzen sehr wohblthätiger Faktor geworden ist, hat derselbe in der Form des Hypothekenkredits sih für den Grund- besiz als ein aufsaugendes und ershöpfendes Werkzeug erwiesen, ohne dessen Beseitigung eine Gesundung der nothleidenden Landwirthschaft unwöglih s\cheint. Das Verständniß für diese und ähnlihe Verkbält- nisse ift selten genug anzutreffen , und die Herzersergießungen über agra- rische Fragen tragen daher nur zu oft den Stempel der Verkehrtheit an fich. Larin mag einer der Gründe liegen, weshalb die städtische
opificio mundi“ („repè Tÿs
. Grundb es und der Bodénproduktion
- müssen die Einsichten
. 613434 Æ, vorausbezahlte Assekuranzprämie 4237 M4 —
Presse im Allgemeinen noch immer so wenig auf dem platten Lande vorzudringen vermag. Die landwirths{haftlichen Blätter füllen die Lücte nur sehr unvollkommen aus. Dieselben befassen si viel mehr mit den technischen var g des landwirthshaftlihen Be- triebs als mit Agrarpolitik. Dennoch fordert unsere Zeit, die zur And so grie \fozialer Probleme berufen ist, gebiéteris{ch dazu auf, j aufs Angelegentlihste um die Erkenntniß der Bedingungen zu emühen , Zustand des ländlichen verbürgen. Und es eren Kreisé der Gelehrten und Politiker fi mmern. In die Klasse des Landvolks selber in die wahren wohlverstandenen, mit allen erechten sozialen Bestrebungen üÜübereinstimmenden Interessen und Bedürfnisse des ländlichen Grundbesißes, der ländlichen Arbeit ge- tragen werden, denn die Masse der Wählerschaft ift es, welche pri t heutigen Staatsform den Gang der Politik auf die Dauer estimmt.“
— Mit dem uns soeben zugehenden Oktoberheft hat die „Deutsche «Rundshau“ ihren vierzehnten Jahrgang begonnen. Eröffnet wird das Heft durch eine neue Novelle von Conrad Ferdinand Meyer: „Die Versuchung des Pescara“, welche sich den s{chönsten Schöpfungen des Schriftstellers anschließt. Hermann Grimm giebt sodann einen geistvollen Ueberblick über Goethe's und Carlyle's Briefwechsel mit interessanten Streiflichtern auf die Weltliteratur, und Dr. Ernst Meißen verbreitet sih in populärer Weise über eine „Infektions- kfrankheit des Menschen“, aufklärend und beruhigend die Entstehung, Wirkung und Heilung der Shwindsucht behandelnd. Reich an Anregungen ist Prof. L. Friedländer's Essay: „Griehishe Mythologie“ und ebenso reich an Aufschlüssen, wie an wihtigen handelspolitischen Mittheilungen der eingehende Auffaß von Prof. Dr. Theobald Fischer: „Tunesien als französishe Kolonie“. Ungemein merkwürdiges, bisher in den Archiven lagerndes Material fördert A. Fournier's Beitrag zur Vor- geschichte der Befreiungskriege: „Stein und Gruber in Oesterreich“ zu Tage; namentli§ die zum ersten Male veröffentlihten Briefe Stein's werfen auf viele historische Vorgänge ein neues, aufklärendes Lit. Interessant ist cine aus St. Petersburg stammende Betrach- tung Katkow's. Daneben registrirt die „Politische Rundschau“ in objek- tiver Weise die neuesten Vorgänge, und die „Literarische Rundschau“ beschäftigt sich mit den hervorragenderen Erscheinungen des deutschen wie des ausländishen Büchermarktes.
welche einen gesunden genügt nicht, daß die
um diese Verhältnisse ‘
Gewerbe und Handel.
Die „Gewerbehalle* (Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der Kunstindustrie, unter Mitwirkung bewährter Fahmänner redigirt von Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle, Architekten in Stuttgart; Verlag von J. Engelhorn daselbst) bietet auf der ersten Tafel ihrer neuesten Lieferung (10, 25. Jahrgangs) eine Abbildung des Chorgestühls in der Kirche zu Jettenstetten (Niederbayern), auf- genommen von Georg Geißler in Ulm. Das prächtige Werk zeihnet ih durch \{Gsne Verhältnisse und die mit großem Stilgefühl daran angebrahte Ornamentik ganz besonders aus. Abgesehen von den ge- \chnißten Theilen besteht das Gestühl aus Tannenholz. Eine andere künstlerisch {öne Arbeit aus älterer Zeit ist die auf Tafel 68 abzebildete gothishe Monstranz aus ‘dem Domschaß zu Aachen (aufgenommen vom Regierungs-Baumeister U. Wendt in Eisenach). Die anderen Blätter veranschaulihen sämmtlich neuere kunstgewerblihe Arbeiten. Tafel 65 zeigt eine Kollektion von Be- schlägen in Schmiedeeisen, welche nah dem Entwurf der Aritekten Ihne und Stegmüller hierselbst von dem Berliner Kunstschlofser Paul Marcus ausgeführt worden sind. Auf Blatt 67 ist ein Ehren- geschenk für die Universität Heidelberg abgebildet : die Möbel-Aus- stattung für ein Berathungszimmer (langer Tisch, Sella curulis, und kleinere Stühle), Giroorfèn vom Direktor W. Bubeck in Basel und ausgeführt von dortigen Kunsttischlern. Die Pariser Kunst- industrie ist vertreten durch die Abbildung eines eleganten Schreibtischs in Ebenholz mit Elfenbeineinlagen, von Haulinger und Wagner daselbst. Auf der farbigen Tafel am Schluß sind einige weitere Felder der ornamentalen, von Prof. Rudolf Seiß ausgeführten Wandmalereien aus dem Königlih bayerischen National-Museum in München repro- duzirt. Ferner ist der Lieferung noch ein Probeblatt aus dem Werke „Allegorien und Enibleme“ R aeaeben von Martin Gerlach; Wien, Gerlach und Schenk) beigelegt. Das Blatt zeigt die Kom- position eines Schifffahrerwappens und is von dem Münchener Maler e Hupp im Anschluß an alte Vorbilder stilrihtig und ges{mackvoll omponirt.
— Nach dem Geschäftsberiht der Eisenindustrie zu Menden und Schwerte, Aktiengesellschaft, für 1886/87 liegt für das abgelaufene Geschäftsjahr ein gutes Ergebniß vor, und es kann auch für das laufende Geschäftsjahr ein gutes Erträgniß in Ausficht gestellt werden. Die Produktion in 1886/87 betrug: an Stab- und Bandeisen 19 026 826 kg, an Walzdraht 21 086 456 kg, an gezogenem Draht 4438624 kg, an Drabt, geölt und ladirt 1989468 kg, an Luppen 25408902 kg. Der Gesammt-Fakturenbetrag in 1886/87 beläuft sich auf 4214763 M Der Bruttogewinn beträgt 303759 4 Zu Abschreibungen sind davon verwendet 41906 Æ, die Handlungsunkosten erforderten 69186 4, Zinsen 4039 4 Der danach verbleitende Reingewinn von 152626 soll nach Vorschlag des Aufsichtsraths wie folgt vertheilt werden: 9% auf 1125000 A Stammaktien, 10 9/6 auf 250000 Æ Prioritätsaktien, Tantième an den Aufsichtsrath 15262 4, Tantième an Beamte 10016 4, Vortrag auf neue Rechnung 1097 4 Die Bilanz führt auf an Aktiva: Utensilien und Mobilien 38466 #4, Reservetheile und Betriebsmaterial 101 956 4, Rohmaterial, Halb- und Fertigfabrikate 438 642 M, Verkaufsladen und Menage 22 124 4, Fuhrwerk 2000 4, Debitoren nach Abzug zweifelhafter Forderungen 542128 #, Aval-Conto 60 000 #, Wecsel-Conto 20 067 #4, Kassa 11 294 Æ, Grundstücke, Anscchlußbahn und Gebäude 752 026 4, Maschinen und (A fai assiva: Stammaktien 1 125 000 #4, Prioritätsaktien 250 000 4, Bankiers 496 387 #4, Kreditoren 243 303 4, Aval-Conto 60000 #4, Dispo- sitionsfonds 141 561 M4, Reservefonds 137 500 #.
Nürnberg, 29. September. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held.) Bei einer Landzufuhr von 1000 Ballen und etwa gleich starken Bahnabladungen verkehrte der heutige Markt in ruhiger Haltung — doch wurde bis Markts{hluß ziemlich viel verkauft. Export nahm langsam kleine Pöôsthen Mittelmarkthopfen und Haller- tauer; — im großen Ganzen zeigen die (§xporteure wenig Anregung. Seitens der Kundschafts8händler herrscht gute Kauflust für \{chöne Waare — doch nehmen fie fortgeseßt auch ansehnlihe Quantitäten Mittelhopfen und hie und da geringe Sorten. Die Preise der feinen Qualitäten sind sehr steif — die der anderen Sorten bebaupten si ruhig. Notirungen: Gebirgshopfen 80—90 #4, Markthopfen 1a 70—75 H, do. mittel 57—62 M, do. gering 48—52. H, Hallertauer 70—90 4, Württemberger 70—100 4, Badische 70—100 #4, Elsässer 66—85 M, Wollnzacher 100—120 4
Rotterdam, 29. September. (W. T. B.) Bei der heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft über 23690 Blôdcke Bankazinn abgehaltenen Auktion wurden 625 à 634, durhschnittlich 63} gezahlt. /
London, 29. September. (W. T. B.) Wollauktion. Tendenz besser, Preise stetig, unverändert.
Bradford, 29. September. (W. T. B) Wolle ruhig, Tendenz zu Gunsten. der Käufer, Garne und Stoffe ruhig.
Washington, 29. September. (W. T. B.) Das Schaßamt faufte heute 338450 Doll. 49%/o Obligationen und 67 500 Doll, 43 °%/9 Obligationen. .
Submissionen im Auslande.
Türkei. Näwstens. Arbeiten für Anlage eines Hafens in Salonich, Ver- größerung des Quais sowie Einführurg der Gasbeleuchtung daselbst. Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs - Auftalten.
London, 29. September. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer eGrantully Castlle* ift orftern auf der peimge von Cape- town abgegangen. — Der „Union-Dampfer Spartan“ if heute auf der Ausreise in Capetown angekommen.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Die Königlich gri gische Regierung t die Proveni ie König griechische Regierung hat die Provenienzen aus Cagliari (Sardinien) einer elftägigen C e die der übrigen Häfen Sardinîtens dagegen einer fünftägigen Beobachtungs-Quarantäne unterworfen. Die Quarantäne ist in den Stationen von Delos- und von Goubino (Corfu) abzuhalten. _
Gleichzeitig ist eine Ee Beobachtungs-Quarantäne, welche in der Station von Vido (Corfu) und in allen Häfen, in denen sich Sanitätsbehörden befinden, abgehalten werden kann, über die Provenienzen der italienishen Ostküste von Manfredonia bis zur ôsterreichisch-ungarishen Grenze verhängt worden.
Rumänien.
Die bezüglich der Provenienzen aus Italien rumänischerseits an- geordneten Quarantänemaßregeln (Reichs-Anzeiger Nr. 162, 173, 197 und 215 von 1887) find au auf die Provenienzen aus Sardinien ausgedehnt worden.
Berlin, 30. September 1887.
Karl Riesel’s Gesellschaft sreise nah Ober-Jtalien ist, wie uns mitgetheilt wird, gesihert und wird bestimmt am 6. Oktober angetreten. Programme werden noch gratis verabfolgt in Karl Riesel's Reisecomptoir, Hauptgeshäft Anhaltstraße 2 und Ma ggel Get Friedrichstraße 96, gegenüber dem Centralhotel (Lieber's
uchandlung).
Die Schulsparkassen des Schulaufsichtskreises Mei- ningen erzielten im Jahre 1886 nah dem Abschluß vom 31. De- zember 1886 folgendes Ergebniß: Von 108 öffentlichen Schulen, welche der Inspektionskreis umfaßt, haben 95 Schulsparkassen einge- richtet, d. i. 88%. Von den am 31. Dezember v. J. die Schulen besuchenden 13 219 Kindern betheiligten sich 6808 mit Spareinlagen, d. i. 52 9/0 gegen 48 9/0 im Vorjahr. Außerdem haben die Kassirer verschiedener Orte auch von vorschulpflichtigen Kindern (463) und von konfirmirten Schülern (141) Einlagen angenommen, so daß im Jahre 1886 die Gesammtzahl der Einleger 7412 betrug, gegen 6871 im vorigen Jahre, also 7 °%/ mehr. Die Summe der Spareinlagen belief sich i. J. 1886 auf 39798 4, gegen 35 449 4 i. I. 1885, mithin 11% mehr. Im Gesammtdurhschnitt beträgt die Sparsumme pro Einlegec 5 # 37 Z. Die Rückzahlungen erfolgen beim Austritt aus der Schule, im vergangenen Jahre waren es 20807 # 40 S4. Während der leßten 6 Jahre, in denen die Shulsparkassen mittels Einführung von Kinder-Sparbüchern eine allgemeinere Verbreitung gefunden haben, sind folgende Summen gespart worden: im Jahre 1881: 11453 M, 1882: 28755 M, d. i. per Einleger 5,24 M, 1883: 31 788 M, oder per Einleger 5,10 A, 1884: 32658 A, oder per Einleger 5,07 4, 1885: 35549 4, oder per Einleger 5,16 , a As 798 Æ, oder per Einleger 5,37 4, somit in Summa:
Á
(A. Woldt's Wiff. Sa Das ethnologische Hülfs- Comité, dessen thatkräftigem Wirken das Museum für Völker- kunde in Berlin schon eine Anzahl der werthvollsten Sammlungen verdankt, hat soeben wieder zum Erwerben und Samméêln ethnologi- scher Gegenstände zwei erprobte Reisende, Hrn. Adrian J. Jacobsen und Hrn. Kühn, entsandt. Diesmal ist das Ziel der ostindishe Archi- pelagus, jene vielgegliederte Inselwelt, auf der die Völkerwogen zweier Erdtheile von beiden Hemisphären zusammenprällen. Der leßtgenannte Reisende war in diesem Gebiet bereits vier Jahre lang, als naturwissenschaftliher Sammler thätig und ift mit Land und Leuten wohl vertraut, während Kapitän Jacobsen bekanntlich bereits zwei Mal im Auftrage des Comités hinausging und die großen ethnologischen Sammlungen von der Nordwestküste Amerikas und aus den Amur- ländern zusammengebracht hat. Beide Reisende verlassen am heutigen 30. September Hamburg an Bord des Dampfschiffs „Frigga“ der deutshen Dampf\chiffs-Rhederei (Kingsin-Linie) und treffen voraus- fihtlih am 15. Oktober in fue Said und am 8. November cr. in Singapore ein. Von hier haben sie noch eine mehrwöchige Fahrt nach Macassar auf Celebes zu mahen. Dort ist vorläufig für ein Jahr ihr Standquartier, von welchem aus sie ihre Expeditionen und Ausflüge unternehmen. Der Führer und Leiter des Unternehmens ist
Kapt. Jacobsen.
Paris, 29. September. (W. T. B.) Der Staatsanwalt hat auf Grund der vom Untersuhungsrichter vorgelegten Akten über die Ursachen der Entstehung des Feuers in der Opéra comique den Antrag gestellt, 5 Personen, darunter den Direktor des Theaters und 2 Feuerwehrmänner, welche beshuldigt werden, durch Nachlässig- keit die Zerstörung des Theatergebäudes und den Tod einer großen Anzahl von Personen Berheigetübrt zu haben, vor das Zuchtpolizei- gericht zu verweisen.
riedrich-Wilhelmstädtishes Theater. Der Komponist der Operette „Farinelli“, Hermann Zumpe, ist, einer Einladung des Direktors Julius Frißsche Folge leistend, aus Hamburg wieder hier eingetroffen, um der Jubiläums-Vorstellung seiner zu so hoher Gunst gelangten Repertoire-Operette beizuwohnen und dieselbe persönlich zu dirigiren. Das frische, wirksame Operettenwerk, welhes auf vielen anderen deutschen Bühnen mit Erfolg aufgeführt wird, hat mittler- weile auch das Ausland beschritten und in Amsterdam sehr gefallen. In St. Petersburg ging „Farinelli“ bereits im Frühjahr in Scene.
Belle - Alliance- Theater In dem morgen, Sonnabend, zur ersten Aufführung kommenden Volksftück „Der Rosfenonkel“, in welchem Hr. Felix Schweighofer die Titelrolle spielt, sind ferner be- schäftigt die Damen Barbieri, Reichard und Gallus, sowie die Herren Klein, Binder und Schindler.
Walhalla-Theater. Die neueste Operette von Helmesberger, „Rikiki*, ist am Wiener Carl-Theater nach dem einstimmigen Urtheil der Wiener Kritik mit durchs{lagendem Erfolge in Scene gegangen; Libretto wie Musik werden gleichermaßen gelobt. Direktor Scheren- berg, welcher der Première beiwohnte, hat die Novität sofort für das Walhalla-Theater erworben.
Am Sonntag, den 9. Oktober (Mittags), eröffnet Hr. Prof. Hein- rich Ehrlih im Saale des Stern’shen Konservatoriums einen Cyflus von 10 V orlesungen, deren Gesammtinhalt die neun Symphonien und die Misza solemnis von Beethoven bilden werden. Der erste Vortrag erstreckt sih auf die Entwickelung der Symphonie von ihrem Anfang bis zur Gegenwart. Bei der anerkannten Begabung des Vortragenden, seinen Stoff geistreich und belehrend darzustellen, O es kaum noch einer besonderen Empfehlung dieses Unter- nehmens.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Sch olz).
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).
Berlin:
| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 30. September
1887.
M 229. ?
Armee - Verordnungs - Blatt. Nr. 25. — Inhalt: Nachweisung der Bau-Aufsichtsbezirke und Baukreise der Garnison- Bauverwaltung. — Ausgabe von Vorschriften. — Berichtigung des Druckvorschriften-Etats. — Wittwen- und Waisengeldbeiträge der Registratoren bei den General-Kommandos x. — Garnison- Nerpflegungs-Zuschüsse für das 4. Vierteljahr 1887. — Ausgabe einer neuen Dienstvorschrift. — Lederpreise.
anna
Statistische Nachrichten,
Geschlecht, Alter und Familienstand der Bevöl- ferung Preußens 1885, (Stat. Corr.) — Von der preußischen Be- völkerung waren bei der leßten Volkszählung (1885) 5 092 972 männ- lie, 5040 959 weibliche, zusammen 10 133 931 Personen unter 15 Jahre alt, sämmtlich ledigen Standes. Unter den älteren Personen befanden sich außerdem 3578 986 männlihe, 3316 019 weibliche, zusammen 6 895 005 Ledige, so daß der Antheil der Leßteren an der Gesammtbevölkerung beim männlihen Geschleht 62,42, beim weib- lichen Geschleht 57,93 und im Ganzen 60,13 von je 100 betrug.
Demgegenüber wurden 4 772862 (= 34,35%/0) verheirathete, 434 293 (= 83,1309/o) verwittwete und 14491 (= 0,10%) geschiedene Männer neben 4796 510 (= 33,259/0) verheiratheten, 1 243 044 (= 8,62 %/o) verwittweten und 28 334 (= 0,20 9/0) geschiedenen Frauen ermittelt. Diese mindestens 15 Jahre alten Personen vertheilen sich auf die einzelnen Altersftufen derart, daß in der Gruppe der 15- bis jährigen selbstverständlih noch die Ledigen die überwiegende Mehrzahl bilden ; immerhin giebt es aber hier {on 1706 verheirathete, 34 ver- wittwete und selbst 3 geschiedene Männer neben 23 424 verheiratheten, 391 verwittweten und 24 geschiedenen Frauen. Auch die nächste fünfjährige Alters\tufe enthält erst 7,619/0 verheirathete Männer, dagegen \chon 94 85 9/6 verheirathete, 0,279/6 verwittwete und 0,04 9/6 geschiedene Frauen. Vom %5. Jahre ab aber werden die Zahlen der Ledigen rasch kleiner, und vom 40. Jahre ab finden \ih unter den Männern der einzelnen Altersgruppen nur noh 6{ bis 9F %/o Ledige, unter den Frauen etwa 8 bis 10 % Im umgekehrten Verhältniß wächst die Zahl der Ver- heiratheten und in weiterer Folge dann, namentlih in höheren Lebens- altern, die Zahl der Verwittweten. Im Einzelnen weist die folgende Uebersicht die Zusammenseßung der Bevölkerung nach Altersgruppen, Familienstand und Geschlecht na; in derselben sind die Geschiedenen (deren Antheil in jeder Zeile gleih der Ergänzung zu 100 ift) nicht besonders aufgeführt. Unter je 100 Angehörigen der in der Borspalte bezeihneten Älterszruppen befanden sich
bei der männlihen Be-| bei der weiblichen Be- völkerung
völkerung D wit,
Ledige y N witt-| Ledige peirathet eirathete vete eirathete ete 15—20 Sahre alt 99,87 0,15 — 98,25 a O02 20—25 92,32 7,61 0,06 | 74,84 2485 0,27 25—30 51,19 48,29 0,47 | 36,59 61,99 1,27 30—35 29,00 O02 1,06 | 18,20 (8,29 8,18 35—40 13,26 84,84 1,67 | 12,80 8074 5,98 40—45 9,62 87,62 2,48 | 10,69 78,80 9,99 45—50 8,14 87,64 3,90 9,86 74,19 15,42 50—55 7,26 86,20 6,19 9,13 67,76 22,60. 99—60 6,80 82,72 10,14 8,75 59,28 31,47 69—65 6,598 76,71 16,40 8,33 49,16 42,07 65-—— 70 6,44 68,47 24,81 8,11 38,12 53,41 höheren Alters 6,32 49,40 44,07 | 7,96 20,34 71,43 Nicht ohne Interesse ist es, die vorstehend für den gesammten Staat geschilderten Verhältnisse durch die einzelnen Provinzen hin- dur zu verfolgen. Lebensgewohnheiten, wirthschaftliche E Stammes- und Rasseneigenthümlichkeiten, Wanderungen und Aehn- lihes mehr bringen ganz charafkteristishe Unterschiede in der Zusammen- seßung der Bevölkerung der einzelnen Landestheile hervor. Mit Rück- iht auf die Raumvétbältiiffe kann hier indessen aus der Menge der Altersgruppen nur ein Beispiel herausgegriffen werden. Es wird hierzu die Gruppe der 20- bis 30jährigen gewählt. Jn derselben befanden sih unter je 100 Personen bei der männl. Bevölkerung| bei der weibl. Bevölkerung A Ver- Ver- i Ver- Ver- Ledige hei- witt- | Ledige hei- witt-
rathete wete rathete wete
Ostpreußen . 69,83 2996 017 30 D000: O08 Westpreußen . 69,92 29,86 90,19 5428 44,80 0,78 D M46 2290 0,28 6243 836,32 Brandenburg . 73,41 26,35 54,28 44,91 Von Q 27D1 57,66 41,55
M O60 3822 5154 47,47
lesien . 70,27 29,48 58,32 40,86 S 60089, 32/80 49,15 49,98 Shleswig- Holstein 74,599 25,14 55,76 43,38
annover. 7620 23,50 55,09 44,09
estfalen . . 74,30 25,37 53,10 46,11 Hsen-Nafsau n T2 20,35 58,59 40,55
heinland . 77,05 22,64 60,56 38,68 Hohenzollern . 81,05 18,84 66,20 33,27 0,
im Staat, 7283 9268 026 | 564 4241 - 0/74
Ohne Zweifel ist es bemerkenswerth und von hoher Bedeutung, daß, während in Hohenzollern nur 18,84, in Berlin nur 22,20 und in Rheinland nur 22,64 9% der 20- bis 30 jährigen Männer ver- heirathet sind, in Sachsen dagegen 32,30 und in Posen sogar 33,22%9/0 sih bereits im Stande der Che befinden. Jn letzterer Provinz wird von den Männern so früh geheirathet, daß deren Antheil an der in Rede stehenden Altersgruppe fast genau so groß ist wie der der Frauen in Hohenzollern, während doch bekanntermaßen das Heirathsalter der Frauen, durchschnittlich zwishen dem 27. und 28. Lebensjahre liegend, Überall erheblih niedriger ist als das der Männer. j
Auch der Antheil der verheiratheten Frauen an den 20- bis 30jährigen wechselt sehr auffallend von Au zu Provinz. Hohen- ¿ollern und Berlin haben mit 33,27 bezw. 36,32 hier ebenfalls den niedrigsten Prozentsaß, dem derjenige von Ostpreußen (37,85) und Rheinland (38,68) nahesteht; — Westfalen, Posen und Sachsen weisen dagegen die höchste Zahl auf mit 46,11 bezw. 47,47 und 49,98 %. In ersteren Provinzen heirathen die Frauen spät, in [eßteren früh; in der Provinz Sachsen, wo auch die Männer jung Ln 4 die Hälfte säinmtlicher verheiratheten Frauen noch unter
ahre alt.
Wie sehr die in Rede stehende Zusammenseßung der Bevölkerung \hon in verhältnißmäßig eng begrenzten Landestheilen wechseln kann, äßt sih an zwei westfälischen Regierungsbezirken, dem landwirthschaft- lichen Bezirk Münster und dem gewerblichen Bezirk Arnsberg beob- achten: In jenem fanden sih unter den 20- bis 30jährigen nur 16,77% verheirathete Männer und 32,73 verheirathete Frauen; in leßterem betrug der entsprehende Prozentsaß 28,54 bezw. 54,10. Die hier gekennzeihneten Gegensäße sind sehr auffallend, beruhen sicerlich aber niht auf Zufälligkeiten. Die Erklärung für diese Erscheinung kann indessen nit generell sein, sondern muß sich auf genaue Berü- sichtigung der besonderen provinziellen Verhältnisse stüßen; denn in anderen, jedoch in wirth\chaftliher Beziehung ähnlichen Landestheilen entwickeln sih die besprochenen Verschiedenheiten zum Theil sogar in
im Staat
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entgegengeseßtem Sinne, wie in der nachfolgenden Uebersicht das Bei- spiel von Gumbinnen oder Königsberg gegenüber Münster zeigt. Es
wurden 1885 gefunden unter je 100 der 20- bis 30jährigen Männer Frauen ver- ver- ver- ver-
ledige heirathete wittwete | dis heirathete wittwete
in den
a. landwirth\ch. Regierungs- bezirken :
1) Königsberg
2) Gumbinnen
3) Münster
b. gewerblichen Regierungs- bezirken :
4) Oppeln
99,566 0,16 3055 0,17 16,77 - O08
61,89 60,559 66,77
3734 0,69 3866 0,63 3273 0/48
70,24 69,22 82,92
54,94 44,24 0,76 5) Düsseldorf 73,45 26,19 0,34 57,67 41,52 0,76
6) Arnsberg 71,11 28,54 0,34 44,96 5954,10 0,89.
— Während der lehten fünfundzwanzig Jahre (1. Januar 1862 bis 31. Dezember 1886) hatte nach den auf Grund der Marktberichte von den bedeutendsten Marktorten des preußischen Staats berechneten jährlichen Mittelpreisen, welche in der „Zeitschrift des Königlich preußischen Statistishen Bureaus“ veröffentlicht sind, der Weizen im lettvergangenen Jahre (15 4 70 , pro 100 kg) den niedrigsten, im Jahre 1873 (26 4 40 4) den höchsten Preis. Zwischen dem vorjährigen und dem höchsten Preise ergiebt sich eine Differenz von 10 M 70 „ oder 68,15 %. In dem leßten Jahrfünft is der Weizenpreis, welcher im Vergleih mit dem vorhergehenden Jahre in 1883 auf — 2 6 30 „ oder 11,06 9%, in 1884 auf — 1 M 20 S oder 6,49 9/6, in 1885 auf — 1 4 10 » oder 6,36 °/, in 1886 auf — 50 S oder 3,09 9% si stellte, im Ganzen um 5 A 10 S oder 24,52 °%/o gesunken. — Niedrigere Roggenpreise als das Jahr 1886 (13 40 S) hatten die Jahre 1864 (11 Æ 40 4) und 1865 (12 M 50 S), während im Jahre 1881 (20 M 20 4) der Roggen den höchsten
reisstand erreichte, mit welhem der des vergangenen Jahres um
4 80 S oder 50,75 %/% differirte. Der Roggenpreis, welcher im Vergleich mit dem vorhergehenden Jahre in 1883 um 1 40 4 oder 8,70 9/0, in 1884 um +, in 188 um 40 4 oder 2,72 9/0 und in 1886 um 90 S oder 6,29 9% niedriger war, hat si in dem leßten Jahr- fünft im Ganzen um 2 A 70 H oder 16,77 °%/ verbilligt. — Die Gerste preiste während des Vorjahres (13 # 50 4) ebenso hoch wie im Jahre 1866. Einen niedrigeren Preisstand hatte sie in 1864 (11 M 70 S), in 1865 (11 A 20 9), in 1863 (11 Æ 80 S) und in 1862 (12 46 80 4), den höchsten im Jahre 1874 (20 46), zwischen welchem und dem von 1886 sich eine Differenz von 6 4 99 S oder 48,15 9/9 herausstellt. In dem leßten Jahrfünft ist der Gerstenpreis, welcher sih vergleihsweise mit dem vorhergehenden Jahre für 1883 auf — 80 „ oder 5,19 9%, für 1884 auf + 30 - oder 2,05 9/0, für 1885 auf — 60 4 oder 4,03 9/6 und für 1886 auf — 80 S oder 5,99 9% normirt, im Ganzen um 1 4 90 S oder 12,34 9% gewichen. oe Haferpreis lag in 1863 (11 4 40 9), in 1864 (11 A 70 S), in 1865 (11 4.90 S) und in 1862 (12 M) unter dem Preisstand von 1886 (13 M 30 S), wogegen der Hafer im Jahre 1874 (19 6 20 -) am höchsten notirte. Zwischen der vorjährigen und der höchsten Notirung berechnet \ich eine Differenz von 5 4 90 H oder 44,36 °/o9. In den leßten fünf Jahren ist der Haferpreis, welcher sih im Vergleich mit dem vorhergehenden Jahre in 1883 üuf — 90 S oder 6,16 %/o, in-1884 auf + 70 . oder 5,11%, in 1885 auf — 10 4 oder 0,69 9%, und in 1886 auf — 1 #Æ oder 6,99 %/ stellte, im Ganzen um 14. 30,4 oder 8,90 9% zurückgegangen. — Die Kocherbsen waren in den Jahren 1862—1872 (14 M40 4 bis 20 M) billiger als im vergangenen Jahre (20 80 5); am theuersten im Jahre 1875 (26 4 60 Z). Der vorjährige Preisstand differirt mit dem höchsten um 5 4A 80 4 oder 23,08 9/0. Der Preis für Kocherbfen, dessen Bewegung im Vergleich mit dem vorhergehenden Jahre wie folgt war: in 1883 — 40 Z oder 1,66 9/0, in 1884 +, in 1885 — 14 60 S oder 6,75% und in 1886 — 1 M 30 4 oder 5,88 9%, is im leßten Jahrfünft im Ganzen um 3 4 30 § oder 13,69-% gefallen. — Der Preis der Kartoffeln war in den Jahren 1863, 1866 und 1886 der gleiche (4 A 10 4), am niedrigsten im Jahre 1865 (4 M. b S), am höchsten im Jahre 1874 (6 4 70 A). Die Differenz zwischen den vorjährigen und dem höchsten Preise betrug 2 M. 60 - oder 63,41 9%. In dem leßten Jahrfünft hat sich der Kartoffelpreis, welcher vergleichsweise mit dem vorhergehenden Jahre sich im Jahre 1883 auf 4+ 1 M 20 9 oder 24,24 9%, im Jahre 1884 auf — 1A 25 oder 20,33 9/0, im Jahre 1885 auf — 30 oder 6,12 %/0, und im Jahre 1886 auf — 50 S oder 10,87 % s\tellte, im Ganzen um 2 M 5 § oder 33,33 9/0 vershlechtert. — Aus dem Vorstehenden ergiebt es sich bezüglih der Preisverhältnisse in den leßten fünf- undzwanzig Kalenderjahren : daß der Preis für Weizen im vergangenen Jahre, für Roggen und Gerste im Jahre 1864, für Hafer und Koch- erbsen im Jahre 1863 und für Kartoffeln im Jahre 1865 am niedrigsten; dagegen für Weizen im Jahre 1873, für Roggen im Jahre 1881, für Gerste und Hafer im Jahre 1874, für Erbsen im Jahre 1875 und für Kartoffeln im Jahre 1874 am höchsten, daß die Differenz zwischen dem vorjährigen und höchsten Preisstand verhältniß- mäßig beim Weizen am belangreichsten, bei den Kocherbsen am wenigsten belangreih, und daß endlih der prozentuale Preisabshlag während des U dg Jahrfünfts bei den Kartoffeln am größten, beim Hafer am geringsten war.
— Die „Wiener Wohnungs-Zeitung“ veröffentliht den zehnten Ausweis über die mit 1. September d. I. leerstehenden und über die zum nächsten November-Termin in Wien zu vermiethenden Wohnungen, Geschäftslokalitäten und sonstigen Räumlihhkeiten. Es war vorauszusehen, daß die im Vorquartale ausgewiesene Zahl leerstehender oder zu vermiethender Wohnungen sich verringern würde, weil Parteien, welche den Sommer über auf dem Lande wohnen und aus ökonomischen Gründen ihre Stadtwohnung auflassen, mit Beginn
67,70 3212 0,17
der kühleren Jahreszeit nah Wien zurückkehren, und entweder leer- - stehende Wohnungen fofort beziehen, oder solche ab August oder |
nehmen. Diese Vorausseßung hat auch zugetroffen, da mit Juni 1887 3399 leerstehende und 2906 zum nächsten Termin zu wvermiethende, zusammen alfo 6305 disponible Wohnungen ausgewiesen waren, während mit 1. Sep- tember d. J. nur 3065 leerstehende und 2927 zum November- Termine zu vermiethende, also zusammen nur 5992 disponible Wohnungen, d. i. um 313 weniger vorhanden sind. Was hingegen die Zahl der leerstehenden und der zum rähsten Termine zu vermiethenden Ge- \chäftslokale, Gewölbe und Gassenläden betrifft, so zeigt sich nur eine ganz unwesentlihe Verminderung im Vergleih zum Stande des Vor- quartals, da mit 1. Juni d. K 782 Geschäftslokale, Gewölbe und Gassenläden leerstehend waren, und mit 1. September 771 leerstehend sind, während die Zahl der zum nächsten Termine zu vermiethenden Lokalitäten dieser Art, im Vorquartal mit 487 ausgewiesen, die gleiche geblieben ist. Es deutet dies darauf hin, daß der Geschäftsverkehr kein allzu reger ist, und noch immer zu wünschen übrig läßt. Selbstverständlich tragen die größtentheils sehr hoh gegriffenen Gewölbezinse und die stetige Vermehrung dieser Lokalitäten in Folge von Neubauten und Adaptirungen dazu bei, daß die 200 der verfügbaren Räumlichkeiten dieser Art keine kleinere wird. Im Uebrigen zeigen die Zifferndaten des Wohnungs-Ausweises nur ganz normale Verhältnisse und bestäti-
November in Miethe
gen die wiederholt gemachte Erfahrung, daß die größte Zahl verfüg- barer Wohnungen, wie verfügbarer Geschäftslokalitäten auf jene der billigsten Zinskategorie entfällt, daher, was erfreulich zu konstatiren ift, von einem Mangel an kleinen Wohnungen und kleinen Gewölben und sonstigen Geschäftslokalitäten keine Rede sein kann. Von den 5992 leerstehenden oder zum November-Termine zu vermiethenden Woh- nungen entfällt also, wie gesagt, die größte N auf die billigste Zinskategorie, nämlich bis zu 500 Gulden Jahreszins, während in dem Maße, als der Zins sich steigert, die Zahl der ver- fügbaren Wohnungen geringer wird. Leerstehende Wohnungen entfallen auf die Zinskategorie bis 500 Fl. 2130; auf die Zinskategorie von 500 bis 1000 Fl. 619; auf die Zinskategorie von 1000 bis 2000 Fl. 226; auf die Zinskategorie von 2000 bis 4000 Fl. 77; auf die Zinskategorie von 4000 bis 6000 Fl. 8; auf die Zinskategorie von 6000 Fl. pu und höher 5. Zum November-Termine zu ver- miethende Wohnungen entfallen auf die Zinskategorie bis zu 500 Fl. 2110; auf die Zinskategorie von 500 bis 1000 Fl. 565; auf die Zins- kfategorie von 1090 bis 2000 Fl. 197; auf die Zinskategorie von 2000 bis 4000 FI. 51; auf die Zinskategorie von 4000 bis 6000 Fl. 3; und auf die Zinskategorie von 6000 Fl. Jahreszins und höher 1. Wenn von einem Wohnungsmangel überhaupt die Rede sein könnte, fo zeigte sich ein solcher nur in Bezug auf ganz große Wohnungen, also auf herrschaftlißze Appartements, an welchen allerdings nichts weniger als ein Ueberfluß vorhanden ist. Dadurch wird Übrigens die so oft gehörte Phrase „von den leerstehenden Paläften auf der Ringstraße*“ in ihrer ganzen Bedeutungslosigkeit illustrirt. Was die leerstehenden und die zum November-Termin zu vermiethenden Geschäftslokalitäten, Gewölbe und Gafssenläden betrifft, so entfällt ebenfalls die größte Anzahk auf solche Lokale der billigsten Zins- kategorie und die Zahl nimmt gleichfalls in dem Maß ab, als der Zins steigt. Es entfallen leerstehende oder zum November-Termin zu vermiethende Geschäftslokalitäten auf die Ae bis zu 900 Fl. Zins, 720; auf die Zinskategorie von 500 bis 1000 FI. Zins, 302; auf die Zinskategorie von 1000 bis 2000 Fl. Zins, 153; auf die Zinskategorie von 2000 bis 4000 Fl. Zins, 62; auf die P egorie von 4000 bis 6000 Fl. Zins, 19; und auf die Zins- ateagorie von 6000 Fl. Zins und höher, 2. Gerichhtlih erfolgte Wohnungskündigungen haben zum Mai-Termin 10 235 stattgehabt.
Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.
Deutsche Jäger-Zeitung, Organ für Jagd, Fischerei, Zucht und Dressur von Jagdhunden. (J. Neumann, Neudamm.) Nr. 52. — Inhalt: Jagdlihe Plaudereien. (Schluß.) — Deutshe Waidmanns- sprahe. Mit Zugrundelegung des gesammten Quellenmaterials für den praktishen Jäger, bearbeitet von Ernst Ritter von Dombrowski. (Forts.). — Charakterbilder aus dem Thierleben. Von Adam Löffler — Aus Wald und Heide: Zum Kapitel „Verplatten“. — Seltene JIagdscene. — Jagen eines Fuchses an einem Dachshunde. — TJagdglück. — Des Jägers Plauderstübhen: Ueber wildernde Hunde. — Zur Bussardfrage. — Zur Naturgeschichte der Würger. — Aus der JIagdtashe: Ein Spithund begattete eine Kaße zweimal hintereinander. — Etwas über den Nußhäher, — Fasanen „raupen“ in Apfelbäumen. — Epi'ode aus dem Jägerleben Sr. Dur{hlaucht des Fürsten Boguslaw Radziwill. — Aus Sandmann's Berliner Markthällen - Beriht vom 20. September 1887. — Gehört der Storch zu den jagdbaren Thieren ? — Aus dem B — Vereins- Nachrichten. — Kynologishes. — Lustige Ecke. — Bries- und Frage- kasten. — Inserate.
Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. (Berlin, Verlag von Julius Springer.) 10. Heft. — Inhalt: Abhandlungen : Streu- ertragstafel für Buchen- und Fichtenhochwaldungen. Vom Ober- Pie Dr. Danckelmann. — Die Zielpunkte und die bisherigen
uwachsergebnisse des Lichtwuchsbetriebes. Vom Forstrath Wagener in Castell bei Würzburg. (Fortsetzung.) — Beitrag zur Durchforstungs- frage. Vom Königlichen Oberförster Aumann in Zellerfeld. — Mineralstoff-Bedarf und Stickstoff-Bedarf zur Holzerzeugung von Kiefer, Fichte und Rothbuche im Hochwaldbetrieb. Von Dr. Ramann zu Eberswalde. — Mittheilungen: Bericht über die 45. General- versammlung des Schlesischen Forstvereins vom 14., 15. und 16. Juli d. I. in Patshkau. Referent Forstmeister Hellwig. — Statistik: orststatistishe Mittheilungen aus Baden für das Jahr 1885. Vom orstassessor Goebel. — Forststatistishe Mittheilungen aus Württem- erg für das Jahr 1885. Vom Forstassessor Goebel. — Literatur: Vögel der Heimath. Von Dr. Karl Ruß. Berichterstatter Altum. — Uebersicht der forstlich beahten8werthen Literatur. — Notizen: Vor- lesungen an der forstlichen Abtheilung der tehnishen Hohschule Karls8- ruhe. Wintersemester 1887/88. i
Preußishes Verwaltungs-Blatt. (Otto Drewiß in Berlin N., Monbijouplat 10.) Nr. 52. — Inhalt: Gemeindliche Privatanstalten und öffentlihe Gemeindeanstalten. — Kanalisations- anlagen als eine öffentlihe Gemeindeanstalt. — Kanalisationsabgabe eine Gemeindelast und zwar eine Gebühr. — Begriff der „Dienst- grundstücke“, so auch in Beziehung auf die Kommunallastenfreiheit der Dienstgrundstücke der Geistlihen. — Gemeinde-Cinkommensteuerpflicht „eingetragener Genossenschaften, deren Geschäftsbetrieb über den Kreis ihrer Mitglieder hinausgeht“, speziell folher (Milh-) Magazin- genossenshaften. — (Kommunal-) Besteuerung des Einkommens aus Handel, Gewerbe 2c.; Beweislast; Betriebs8ausgaben ; Kapital- anlagen; Rücklagen in den Erneuerungsfonds; Abschreibungen für Abnugtzungen ; Bonn E — Kommunalbesteuerung der Eisenbahnwerkstätten. — Schadenserfaßpfliht des Regierungshaupt- kassen-Kassirers. — Wegfall des Wartegeldes für zur Disposition gestellte Beamte. — Entschädigung wegen eines polizeilichen Ein- griffs in das Eigenthumsrecht der Ggualmer. — Recht der Ver- waltungsbehörden, unbestrittene Forderungen aus privatlihen Sculd- titeln selbst zwangsweise beizutreiben. — „Verkündigung“ und „Pu- blikation" der Verordnungen der Verwaltungsbehörden. — Hierzu Beilage Nr. 44, enthaltend: Vermischtes; Stellenvakanzen.
Die Umschau auf dem Gebiete des Zoll- und Steuer- wesens. (Eugen Schneider, Minden in Westf.) Nr. 17. — Inhalt: Den Zollsaß für Baumwollsamenöl betr. von Dr. Landgraf. — Zoll- und Steuer-Technishes: Bundesrathsbes{lüsse, Tara für Roh- taback in leihtern Matten betr. — Auslegung des Regul. über die zollamtl. Behandlung des Güterverkehrs auf den Eisenbahnen betr. — Irrthümlih ins Ausland gegangene Poststücke betr. — Branntwein- \teuer-Kredite betr. — Ausfuhr von Branntwein in Bassinwagen betr. — Landwirth\chaftl. Brennereien betr. — Sem Brennereibetrieb betr. — Beschluß der Handelskammer in Leipzig, die Ausfubr- vergütung für Branntwein betr. — Ansiht der Zeitschrift für Spiritus-Industrie über das Quantum des zu 50 «F zu produzirenden Spiritus — Reichs8ger.-Erk. v. 5./5. 87, Brausteuerdefraudation betr. ; y. 23./5. 87, Subsidiäre Haftung betr. — Verkehr mit dem Aus- land: Tarifbestimmungen in Rußland, Frankreich, Vereinigten Staaten. — Verschiedenes: Neue Bücher. — Personalien. — An- zeigen. — Unterm Strich: Allerlei.