1887 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Wehlau is an das Gymnasium zu Lyck, und der ordentliche Lehrer Moldaenke am Gymnasium zu “Lyck an di Gymnasium zu Wehlau verseßt. E sf

Der ordentlihe Lehrer Dr. Baske am Gymnasium ibe

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen

und Forsten.

Dem Fa Wilhelm Niebel zu Berlin ist die von ihm bisher kommissarisch verwaltete vierte Kreis-Thier- arztstelle für den Verwaltungsbezirk des Königlichen Polizei- Präsidiums Berlin definitiv verliehen worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Staats-Minister, Staatssekretär des Jnnern, von Boetticher, aus Karlsbad.

Abgereist: Se. Excellenz der Unter-Staatssekretär im

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Rath Dr. Lucanus.

Die Nummer 35 der Geseß-Sammlung, welche von heute

ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 92 den Staatsvertrag zwishen Preußen und Sachsen-Weimar, betreffend die dem Nordhausen-Erfurter Eisenbahnunternehmen angehörigen, im sachsen-weimarischen Staatsgebiet belegenen Eisenbahnen. Vom 3./24. Juni 1887. “Berlin, den 3. Oktober 1887.

Königliches Eugen Didden.

49%iges vormals Nassauishes Staats-Anlehen von 2/000 000 Fl., d. d. 12. Juli 1859.

Vei der am 6. d. M. stattgefundenen 24. Verloosung der Partial- R n des unter Vermittelung des Bankhauses der Herren M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 4 9%/oigen früher 5 gigen vormals Naffauishen Staats-Anlehens von 2 000 000 FL., d. d. 12. Suli 1859, find nahverzeichnete Obligationen gezogen worden:

A. Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1888,

Litt. A. à 100 Fl. = 171 Æ 43 § Nr. 53 160 167 193 325 335 372 382 396 444 650 916 961 =13 Stü über 2228 4 59 . Litt. B. à 200 Fl. = 342 A 86 Nr. 133 267 283 293 d 495 548 565 770 902-951 = 12 Stüdck über 4114 M

Litt. C. à 300 Fl, = 514 Æ 29 Nr. 58 95 122 232 239 287 385 = 7. Stück über 3600 M 3 s.

Litt. D. à 500 Fl. = 857 M 14 § Nr. 208 425 432 474 491 540 862 939 1031 1042 1071 1216 1228 1360 1422 1448 1452 1530 1532 1815 1873 1883 1937 1952 2041 2062 = 26 Stü über 22 285 M 64 S.

Litt. E. à 1000 Sl. = 1714 M 29 S Nr. 21 36 118 273 412 460 489 = 7 Stück über 12000 M 3 s.

Zusammen 65 Stück über 44 228 M 61 S.

B. Zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1888.

Litt. A. à 100 Fl. = 171 Æ 43 § Nr. 22 64 194 218 223 301 350 476 618 703 711 851 937 981 = 14 Stüdck über 2400 6 2 S.

Litt. B. à 200 Fl. = 342 Æ 86 » Nr. 54 128 314 391 470 510 522 699 710 723 726 739 848 857 976 995 = 16 Stüd über 5485 M 76 S.

Litt. C. à 300 Fl. = 514 Æ 29 ©§ Nr. 26 282 285 307 313 317 497 = 7 Stück über 3600 M 3 s.

Litt. D. à 500 Fl. = 867 Æ 14 § Nr. 3 206 291 305 317 391 486 599 641 711 748 794 812 1014 1020 1204 1257 1397 1399 1415 1436 1490 1529 1641 1985 2050 2052 = 27 Stüd über 23 142 78 S.

Litt. E. à 1000 Fl. = 1714 Æ 29 S Nr. 77 160 374 416 439 473 = 6 Stück über 10285 M 74 S.

Zusammen 70 Stück über 44914 M 33 s,

Die Inhaber dieser Partial-Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermin dauert, bei folgenden Stéllen erhoben werden können:

bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M., bei der Königlichen Regierungs-Hauptkasse in Wiesbaden, bei jeder Königlichen Regierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen S [QuideniTitgungölasse in Berlin und bet der König: lichen Kreiskasse in Frankfurt a. Main,

__Die Auszahlung erfolgt bei den Obligationen unter A gegen Rückgabe der Obligationen mit V M R neilung, bei denjenigen unter B gegen Rückgabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe 1Y Nr. 2—8 nebst Zins\{hein-Anweisung.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich zurückzugebenden eee bei den Obligationen sub B wird an dem zu zahlenden

apitalbetrag zurückbehalten. “Soll die Einlösung von gezogenen Obligationen weder bei dem vorgenannten Bankhause, noch bei der Königlichen M eCeruge Paupilalie hier oder bei der Königlichen Kreis- kasse in Frankfurt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zinsscheinen und

ins\{ein-Anweisung , beriebungöwdle Zins\chein-Anweisung durch d “4 Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten und zwar einige Zeît vor dem Rückzahlüngstermin zur Prüfung einzusenden.

Rückständig sind noch: Aus der Verloosung: pro 1. Juli 1884: D. 866. pro 1. Januar 1885: B. 717. pro 1. Juli 1885: B. 713, D. 575. pro 1. Januar 1886: A. 61, D. 1284. “o E Juli 1886; A. 998, B. 493 559 730, C. 133 328, D. 284 pro 1. Januar 1887: A. 636 729, B. 451 530 637, C. 161, D. 909-915 1251 1387. pro 1. Juli 1887: A. 256 596 743 971, B. 418 455 579, D. 15 314 424 723 822 1205 1322 1540. Wiesbaden, den 8. September 1887. Der Regierungs-Präsident. von Wurmb.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preuszen. Berlin, 3. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen, wie „W. T. B.“ aus Baden- Badén meldet, am Freitag Abend mit Sr. Königlichen Hoheit

dem Großhéïzog von Sachsen bei Jhrer Majestät der R Un Königin va Thee ein, |

Zu Ehren des Geburtstags Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin waren das Konversationshaus und die Alleen festlih erleuchtet. Es j

Am Sonnabend Vormittag nahmen Se. Majestät der Kaiser mehrere Vorträge entgegen -und maten Nachmittags bei s{hönstem Wetter eine Spazierfahrt. :

Zum Diner bei Jhrer Majestät der Kaiserin waren die Spizen der Behörden geladen.

Gestern s hörten Se. Majestät der Kaiser, Allerhöchst- welcher Sich des besten Wohlseins erfreut, mehrere Vorträge, begaben Sih alsdann zum Dejeuner in das Großherzogliche Schloß und statteten später auf der Spazierfahrt der Prin- zessin Elisabeth einen Besuch ab.

An dem Diner bei Jhren Majestäten nahmen gestern sämmtliche in Baden-Baden anwesenden Fürstlihkeiten Theil.

Der Staatssekretär Graf Bismarck hatte am Sonn- abend Nachmittag Berlin verlassen, um den italienischen Minister-Präsidenten Herrn Crispi in Büchen zu empfangen und von dort nah Friedrichsruh zu geleiten. Heute Morgen 8 Uhr hat, wie „W. T. B.“ meldet, Herr Crispi mit seinen vier Begleitern die Rücreise- von Friedrihsruh angetreten. Der Reichskanzler Fürst Bismarck und Staats- sekretär Graf Bismarck gaben demselben bis zu dem in den Bahnzug eingestellten Salonwagen das Geleit.

Der General-Jntendant der Königlichen Schauspiele, Graf Bolko von Hochberg, hat sich in dienstlihen An- gelegenheiten nah München begeben.

Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentliht folgende Nach- cihten über S Oegungei (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort). - S. M. Kreuzer „Adler“ 6./8. Sydney 25./8. (Post- station : Sydney [Australien].) S. M. Kreuzer „Albatroß“ 8./9. Cooktown. S. M. S. „Ariadne“/ 5./9. Madeira 1./10. (Poststation: Bahia Brafilien|,) S. M. Knbt. „Cyclop“ 24./8. St. Thomé 27./8. (Poststation: Kamerun.) S. M. Vermessgsfhrzg. „Drache“ 10./8. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Av. „Greif“ Kiel 11./9. 15./9. Kiel. (Poststation : Kiel.) S. M. Kreuzer „Habicht“ 31./5. Kamerun. 9./9, St. Paul de Loanda 17./9. (Post- station: Kamerun.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 6./9. Horta (Fayal) 8./9. 17./9. Plymouth 21./9. 28./9. Kiel. s tation : Kiel.) S. M. Knbt. „Fltis“ 6./8. Amoy. (Post- J.) Fahrzeug „Loreley“ 9./9. Konstan- tinopel. (Poststation: onstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 9,/9. Kiel. „(Poststation: Kiel) S. M. Kreuzer „Möwe“ 3./9. Aden 2./10. (Poststation: bis 7./10. Lan tar, vom 8./10. ab Natal. [Durban, Ost-Afrika.].)

. M. Trthrag. „Müde“ 2.8. Wilhelmshaven. (Post-

station: Wilhe nahaven.) S. M. Kreuzer „Nautilus“ 15/8. Zanzibar. (Poststation : Zanzibar.) S. M. S. „Niobe“ 14./9. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Nixe“ 17./9. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. S. „Y&ldenburg“ 13./9. Kiel. (Poststation Kiel.) S. M. Ver- messgsfhrzg. „Pommerania“ 23./9. Kiel. (Poststation : Kiel.) S. M. Knbt. "e 710./8. 25./9, Chefoo. atn, ongtong.) geshwader: S. M. S. „Bismarck“ (Flaggschiff), „Carola“, „Olga“, „Sophie“ 19./8. Apia. (Poststation: Sydney E Schulgeshwader: S. M. S. „Stein“ (Flagg- if), „Moltke“, „Gneisenau“, „Prinz Adalbert“. 3./9. Wilhelmshaven. (Poststation: bis 6./10. Vorm. nah Ply- mouth, vom 6./10. Mittags ab nach Lissabon.) S. M. Torpedo - Divisionsboot „D 1“, 14./9. Kiel. S. M. Tor- pedoboote „Kühn“, E „Vorwärts“ Kiel 23./9. 25./9. Wilhelmshaven. S. M. Torpedoboote „Scharf“ und „S 2“ Kiel 28./9, S. M. Torpedoboot „S 7“ 13./9. Kiel. S. M. Torpedoboot „S8 8“ Wilhelmshaven 15./9. S. M. Torpedoboot „S 9“ und „S 10“ Wilhelmshaven 22./9. 28./9. Kiel. S. M. Torpedoboot „S 32“ 23/9. Kiel. S. M. Torpedoboot „S 38“ Danzig 29./9.

Dampfer „Hohenzollern“ mit der abgelösten Besaßung S. M. S. „Olga“ („Bismarck“ und „Sophie“) 16./9. Ant- werpen 17/9. 19./9. Bremerhaven. Dampfer „Hohen- staufen“ mit der abgelösten Besazung S. M. Kreuzer „Adler“ und „Möwe“ 18./9. Aden 18./9. Dampfer „Sachsen“ mit dem Ablösungskommando für S. M. Kreuzer „Möwe“/ 17./9. Aden.

Memel, 3. Oktober. (W.T.B.) Die hier veranstaltete Feier des heute vor 8 Jahren in Memel er- folgten Eintritts Sr. Majestät des Kaisers in die Front der Armee wurde heute früh durch eine Reveille der Garnison eingeleite. Am Vormittag begaben si das Militär, die Vereine und die Gewerke in festlihem Zuge nach der Johanniskirhe, woselbst ein Festgottesdienst abgehalten wurde. ieran {loß sich ein Umzug durch die Stadt. Mittags 2 Uhr fand ein Festmahl statt, bei welchem der Ober-Bürgermeister König die Festrede hielt. “Die Stadt ist mit Fahnen geshmüdckt.

Bayern. München, 1. Oktober. (Allg. Ztg.) Der Prinz-Regent ließ dem Vorsißenden im Gesammt-Staats- Ministerium, Staats-Minister und Reichsrath Dr. Frei- errcn von Luß, aus Veranlassung seines heute vor 0 Jahren erfolgten Eintritts in das Staats-Ministe- rium heute Morgen ein prächtiges Bouquet überreichen. Dem Jubilar sind vi und zahlreih lebhafte Beglück- wünschungen zugegangen. Bei seinem Eintritt in das Ah- eordnetenhaus E heute sowohl Abgeordnete von der Uit als von der Rechten den Minister persönlich beglück- wünscht.

Sachsen. Dresden, 1. Oktober. (Dr. J.) Der König hat den vortragenden Rath im Ministerium des Innern, Geheimen Regierungs - Rath von Ehrenstein, zum Kreishauptmann in Leipzig und den Amtshaupt- mann von Meßtsch zu Dresden-Neustadt zum vortragenden Rath im Ministerium des Jnnern mit dem Dienstprädikat als Geheimer E ernannt.

Die Königin wird sich morgen Nachmittag zum Besuch der Herzogin-Mutter von Genua von hier über Hof und Lindau nah Stresa am Lago maggiore begeben. Die Reise Jhrer Majestät erfolgt im strengsten Jncognito, und es ist jede Ver- ns hier und jede Begrüßung unterwegs im Voraus dankend abgelehnt. f der Begleitung der Königin werden sich die Hosrame Gräfin Einsiedel und der Kammerherr von Minc{witz befinden.

ation: Hongkong.)

Newshwang 22./9. \ Kreuzer-

Nach vorläufig getroffener Bestimmung soll der Land- tag zum 9. November d. 5. zusammenberufen werden.

er Prinz Friedrih August ist heute früh von Schloß Persenbeug hier eingetroffen und hat seinen bleibenden Aufenthalt im Königlichen Palais am Taschenberge ge-

nommen. 1. Oktober. (W. T. Ei Der König is} heute Abend ge Theilnahme an den Kaijerlichhen Jagden nah Wi en

abgerei

Sachsen - Coburg - Gotha. T T. N Der Kaiser und die Kaiserin von Brg- ilien sind heute Abend aus Baden-Baden hier eingetroffen.

Reuß ä. L. Greiz, 30. September. (Leipz. Ztg.) Jn der heutigen Landtags\ ißung wurde eine gestern über- ebene kleine Vorlage, betreffend die Bewilligung einer Geld- umme zur Deckung der sählihen und persönlichen Aufwen- dungen für das neu zu begründende Landesversicherungs- Amt auf das Fahr 1888, angenommen und hierauf der Landtag im höchsten Auftrage durch den Regierungs-Prä- sidenten, Wirklichen Geheimen Rath Faber, ge\chloss\en.

Coburg, 1. Oktober.

Oesterreih-Ungarn. Wien, 1. Oktober. (W. T. B.) Prinz Wilhelm von E ist heute Abend aus Ungarn hier eingetroffen. Bei der Ankunft wurde Se. König- liche Hoheit von Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joseph und Sr. Kaiserlich-Königlihen Hoheit dem Kronprinzen Rudolf begrüßt und fuhr alsbald mit dem Kaiser nah L odr Morgen begeben sich die Herrschaften zur Jagd auf Hochwild nah Mürzsteg.

Cattaro, 2. Oktober. (W. T. B.) Der Herzog und die Herzogin von Edinburg sowie der Prinz Georg von Wales haben sich heute früh nach Cettinje begeben.

Pest, 1. Oktober. (Prag. Ztg.) Auf Anregung der Abgeordneten serbischer Nationalität aus Kroatien und Slq: vonien hat gestern Mittag eine Konferenz der serbischen Abgeordneten des Ln stattgefunden. Der Abg. Gyurkovic referirte über die Veranlassung der Konferenz gemäß den Jnstruktionen des Serbenklubs des kroatischen Land- tages, wonach das auf der Abgeordnetenkonferenz im Februar 1885 beschlossene Programm auch während dieser Reichstags- session acceptirt, beziehungsweise ein solidarishes Vorgehen der serbishen Abgeordneten des Reichstages in allen die serbische Kirhen- und Schulautonomie betreffenden Angelegenheiten erzielt werden soll.

3. Oktober. (W. T. B.) Der „Pester Lloyd“ führt in einer ausführlicheren Darlegung aus, daß die von oppositionellen Blättern über das Defizit des vorigen Jahres gebrahten Mittheilungen grundlos fis und kon- statirt, daß die Vermögensbilanz des ungarischen Staats durh die Finanzverwaltung des Jahres 1886 keine Verschlehterung erfahren habe.

Großbritannien und Jrland. Dublin, 1. Oktober. (W. T. B) Der Deputirte D’'Brien und der Lordmayor von Dublin, Sullivan, besuchten gestern Luggacurran, wo vor einigen Tagen die gerichtlich versügte Entfernung einiger Pächter von ihren Grund- stücken stattgefunden hatte, und hielten daselbst ohne vorherige Anmeldung bei den Behörden ein Meeting ab. O'Brien forderte in einer Rede die Pächter auf, bei ihrer bisherigen Haltung zu verharren, um eine Reduktion der Pachtgelder durchzusetzen.

Frankreich. Paris, 30. September. (Fr. C.) Der Marine-Minister Barbey ertheilte pellern dem Budget- aus\chuß au He Erklärungen über die Nachtrags- kredite von 19 Millionen, welche er für das laufende Rech nungsjahr verlangt, um die Schifsfsbauten und die Vermehrung der Effektivbestände bestreiten zu können, welche seine Vorgänger, die Admiräle Galiber und Aube, angeordnet hatten. Diese Summe sei für das außerordentliche Budget bestimmt, und der Minister suchte den Ausschuß für deren Bewilligung zu gewinnen, indem er der Hoffnung Raum gab, an den 30 für das ordentliche Budget ausgeseßten Millionen würde eine Ersparniß erzielt werden, welche den Nachtragskredit beinahe aufwiegen würde. Schließlich einigte män sih darüber, 8 Millionen sogleich zu bewilligen, um daraus die bei der Privatindustrie bestellten Schiffsbauten zu bezahlen, während die Ausgaben, welche dur die Vermehrung der Schiffsmannschaften herbeigeführt werden, erst am Ende des Jahres zur Verrehnung gelangen sollen und dann viel: leicht durch die Ersparnisse an dem ordentlihen Budget, von denen der Minister sprach, bestritten werden könnten. Jm Laufe der Unterredung bekämpfte Hr. Barbey die von dem Aus- {uß vorgeschlagenen Abstriche an dem ordentlichen Budget für 1888, und in den meisten Punkten mit Erfolg. Nachdem er sih zurückgezogen hatte, wurde über den Antrag des Dep. Pelletan abgestimmt: den Marine-Minister aufzufordern, daß er cine Untersuchung veranstalte, um genau festzustellen, wer die Verantwortung für die angeordneten unmäßigen Ausgaben zu tragen habe. Acht gegen fünf Stimmen lehnten aber den Antrag ab.

1. Oktober. (W. T. B.) Das Gerücht, wona eine Wiederherstellung des Posten- und Telegraphen A Reds beabsihtigt werde, wird als unbegründet ezeichnet.

er französische Konsul Boysset in Philippopel erhielt von der Regierung Urlaub auf unbestimmte Zeit.

Ftalien. Nom, 1. Oktober. (W. T. B.) Die „Riforma“ saat mit Bezug auf die Entrevue zwischen dem Fürsten Bismarck und Herrn Crispi: Die vatikanishe Frage habe mit derselben Nichts zu thun. Wenn Crispi den Fürsten Bismarck besuche, so geschehe dies sicherlih zu Zwecken, mit welchen die ganze italienishe Nation nur zufrieden sein könne und zu denen die Freunde des europäischen Friedens sich nur beglüd- wünschen könnten. Jn keinem einzigen Jtaliener werde der Verdacht auftauchen, daß die Entrevue mit den Rechten Jtaliens und dessen freundschaftlichen Beziehungen zu allen Staaten Europas nicht in Uebereinstimmung stehe. 5

3. Oktober. (W. T. B.) Die „Riforma“ sagt über die Zusammenkunft des Minister-Präsidenten Crispi mil dem Fürsten Bis mar ck: die Begegnung gebe die beruhigendst und s{hmeichelhasteste Fdee von der politishen Situation, welche Jtalien in Europa einnähme. Es sei übrigens in Folge der die beiden Regierungen vereinigenden Beziehungen und bei den Sympathien, durch welche die beiden Staals- männer verbunden seien, nur natürlih, daß man einen direkten Meinungsaustausch über die beide Staaten un d

n europäischen Frieden am meisten interessirenden Fragen De eigt fühlte. Niemand vermöge zu sagen, welbe ragen speziell bei der Begegnung verhandelt würden; pr fónne man die Meinung der Blätter theilen, daß Crispî mitwirken werde zum Wohle des Vaterlandes auf der Basis des Völkerrehts und der Verträge. „Wir haben“, schließt die „Riforma“, „offen und loyal den Schluß gezogen, daß Crispi den Frieden sichern und nicht den Krieg vorbereiten werde.“

Serbien. Belgrad, 2. Oktober. (W. T. B.) Die Zeitung „O dje F“ e das Wahlergebniß als eine glän- zende Errungenschaft der vereinigten Regierungspartei und erklärt es für unbegründet, daß zwishen den Radikalen und Liberalen Differenzen aufgetaucht seien: in dem Zahlenverhält- niß der gewählten Abgeordneten bestehe nur ein unbedeutender Unterschied, welcher bei den Nachwahlen vollkommen aus- geglihen werden dürfte.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. Oktober. (W. T. B.) Dem Vernehmen nah wird im Ministerium des Jnnern ein Regulativ über die Aufnahme fremder Staatsangehörigen, besonders deutscher in die russishe Unterthanschaft ausgearbeitet, wona u. A. die Kinder von Konvertiten entgegen den bis- herigen diesbezüglichen Bestimmungen in Zukunft ohne Weiteres naturalisirt werden können.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 1. Oktober. Prinz Eugen ist gestern Abend über Malmö nah Paris abgereist. Prinz Carl wird in der nähsten Woche in den Generalstab der Armee eintreten. :

Jn der leßten, unter dem Vorsiß des Königs V tenen Staatsraths-Sißung kam ein Bericht der Telegraphen-Direktion zum Vortrage, in welchem mit- getheilt wurde, daß nah einer Berehnung die dieëjährigen Einnahmen des Telegraphenwesens ca. 80000 Kronen weniger betragen werden, als im Budgetvoranschlage berehnet. Die Telegraphen - Direktion ist der An- sicht, daß die vielen Telephonleitungen und deren allgemeine Benußung die Hauptursache zu dieser Verminde- rung der Einnahmen sei. Zur Deckung dieses Ausfalls hat das Telegraphenwesen nur 30 000 Kronen Uebershüsse aus früheren Fahren. Um das Telegraphenwesen in den Stand u seßen, die Gehälter zu bezahlen und die übrigen Ausgaben his zum Schluß des Jahres bestreiten zu können, ver- fügte der König, daß das Staatskontor dem Tele- graphenwesen einen vorläufigen Vorshuß von 50 000 Kronen

ewähren soll. (Nach dem Bericht der Telegraphen-Direktion find von Beginn dieses Jahres und bis Ende August 774 132 Telegramme befördert worden: gegen die gleiche Zeit des Vorjahres um 10 152 Telegramme mehr. Während die aus- ländishen Telegramme um 27 252 zunahmen, verminderten sich die inländishen um 17 100 und gleichzeitig die Einnahmen um 20 861 Kronen oder 2,6 Proz. gegen das Vorjahr.)

Am Donnerstag fanden die letzten Wahlen zur Zweiten Kammer statt. Die Kammer wird nah unge- fährer Schäßung in der kommenden Session aus 122 Frei- händlern, gegen 138, und 100 Protektionisten, gegen 83 in der vorigen Session, bestehen.

Zeitungsstimmen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schrieb am 1. d. M:.: :

Mit dem heutigen Tage ist, nah dem Anschluß der süddeutschen Staaten, das im Frühjahr vom Reichstag beschlossene Branntwein- steuergeseß für das gesammte Reichs8gebiet in Kraft getreten. /

Es vollzieht sich damit ein Akt von ebensogroßer wirthschaftliher und ethisher Bedeutung für unser Volk, wie von finanzieller Wichtig- keit für das Reich. | / |

Die Branntweinproduktion ist in Deutschland ihrem Wesen nah in der Hauptsahe ein landwirthschaftlihes Nebengewerkte, und die \chwierigste Aufgabe bei Neuregelung der Branntweinbesteuerung lag in diesem Ümiiande insofern von allen Seiten als nothwendig anerkannt wurde, daß die neue für die Besteuerung gewählte Form demselben Rechnung zu tragen habe. Es is bekannt, welche Dienste im Interesse der landwirthschaftlichen Landeskultur die Kartoffelbrennerei geleistet hat, wie die intensive Bewirthschaf- tung größerer Landestheile nur durch Kombination von Lnd- wirthshaft und Brennerei bewirkt werden konnte, und es kam darauf an, den Landeskulturinteressen diese Dienste auch für die Zukunft zu erhalten. In anderen Landestheilen bildeten kleine Brennereibetriebe ebenfalls cinen integrirenden Faktor der landwirthschaftlichen Inter- essen, und die Verschiedenartigkeit dieser Verhältnisse bildete bei Neu- regelung und Einführung einer gemeinsamen, für das ganze Rcich bestimmten Branntweinbesteuerung die hauptsächlihste Schwierig- keit. Gerade Diejenigen aber, welche früher am lautesten nach Reform der Branntweinsteuer gerufen, witerseßten \sih am hart- nädigsten, der Frage eine Lösung zu geben, durch welche die so verschieden gestalteten Bedürfnisse eine ihnen niht zu versagende Berücksichtigung erfuhren. Die in dem neuen Geseß nah dieser Richtung getroffenen Bestimmungen werden hoffentlih bewirken, daß die Entwickelung unserer Branntweinproduktion keine Störung erleidet, und daß unjer für die allgemeinen Landesinteressen so wichtige Spiritusexport niht nur seine Bedeutung behält, sondern einen neuen Aufschwung nimmt. : j

___ Fast nicht minder \{chwierig war aber die Aufgabe, den gewerb- lien und industriellen Interessen gereht zu werden, indem der für diese Zwecke Verwendung findende Spiritus denselben ohne erhebliche Vertheuerung zur Disposition gestellt werden mußte. Auch in dieser Beziehung dürften die betreffenden Bestimmungen berechtigten Anfor- derungen entsprechen. : .

Von ethisher Bedeutung für unser Volk if aber die Regelung der Branntweinbesteuerung, weil in derselben die Handhabe gegeben \heint, dem Ueberhandnehmen übermäßigen Branntweingenusses zu steuern, und weil ferner in dem Rahmen derselben mögli sein wird, pen Ipgienischen Anforderungen an den Trinkbranntwein gerecht zu werden.

_ Endlich aber ist für die Finanzverhältnisse des Reichs, wie nicht minder der Einzelstaaten, das neue Steuergeseß von epohemacender Wichtigkeit, indem mit demselben erstens wiederum einer jener Schritte gethan ist, die im Rahmen der Steuerreform der verbündeten Regie- rungen lagen; und indem ferner aus dieser Steuerquelle Mittel fließen werden, welche vorhandenen unbestrittenen Bedürfnissen für kulturelle Zwecke Befriedigung zu hafen gestatten werden.

Bei dem hartnäckigen Widerstande, welchen die erfolgte Regelung dieser Steuerfrage gerade von Seiten unserer bürgerlih-demokratischen Opposition erubr, ist es vielleicht ein günstiges Vorzeichen, daß heute, am Tage des Inkrafttretens dieses Gesetzes, ein hiesiges, dem fogenannten „Deutscfreisinn“ huldigendes Blatt sich bereits herbei- läßt, allerlei gute Séiten an demselben zu entdecken.

Neue Gesetze, und besonders neue Steuergeseße, von einem der- artig fomplizirten Aufbau, wie derjenige des in Rede stehenden ift, bedürfen einer gewissen Zeit, bis das Neue sih eingewöhnt hat. Diese Zwischenzeit pflegt von unseren Oppositionellen ausgebeutet zu werden, um Stimmung in ihrem Sinn zu machen. Diesem Schicksal wird

auch das Branntweinsteuergeseß kaum entgehen. Dem gegenüber ist aber gerade heute daran zu erinnern, daß seine volle Wirksam- keit für den Einzelnen sowohl wie für die Gesammtheit erst abgemessen und beurtheilt werden kann, nachdem eine längere Zeit verflossen und das Ungewohnte eines Uebergangszustandes über- wunden ist. Sobald dieses geshehen sein wird, dann dessen glauben wir sicher sein zu können wird das allgemeine Urtheil Über die nah so verschiedenen Seiten hochwihtige Maßregel ein ünstiges sein, und jene Fo welche das Zustandekommen der- elben verhindern oder doch erschweren wollten, werden wenn an- ders sie ehrlih genug dazu sind eingestehen müssen, sich auch in diesem Falle im Irrthum befunden zu haben.

Jn der „Deutschen volkswirthschaftlihen

Correspondenz“ lesen wir:

Hygiene und Volkswirthschaft. „Das kostbarste Kapital der Staaten und der Gesellschaft is der Mensh. Jedes einzelne Leben repräsentirt einen bestimmten Werth. Diesen zu erhalten und ihn bis an die unabänderlihe Grenze möglihst intakt zu bewahren, das ist niht blos ein Gebot der Humanität, das ist auch in ihrem eigen- sten Interesse die Aufgabe aller Gemeinwesen.“ Diese Worte, mit denen Kronprinz Rudolf von Desterreih die Mitglieder des hygienischen Kongresses begrüßte, drängen die volkswirthschaftlihe Bedeutung der oatne in den Vordergrund, erwecken das lebhafteste Interesse des National-Dekonomen an den nun hinter uns liegenden Verhandlungen in Wien. Und Geheim-Rath von Pettenkofer führte den Gedanken des wirthscaftlihen Interesses des Gemeinwesens an den hygienischen Bestrebungen weiter aus, indem er die Gesundheit ein wirthschaft- lihes Gut nannte, welches ein Theil der National-Oekonomie sei, was Niemand klarer und deutliher ausgesprochen hat, als Lorenz von Stein in seinen Schriften über die Beziehungen der Gesundheits- pflege zum Staate. Wie die National-Dekonomie die Lehre von der Wirthschaft mit den gewöhnlihen Gütern ift, so soll die Hygiene die Lehre von der Gesundheitswirthschaft werden.

Es ist klar, daß gegenüber den nachtheiligen Einflüssen, die das Leben des Menschen bedrohen, der Einzelne mahtlos bleibt und daß die Pflege der Gesundheitswirthshaft eine Aufgabe ist, die aus\chließ- lich nur durch gemeinsames Wirken, dur staatliches und kommunales Eingreifen vollendet werden kann. In vielen Kommunen und die Reichshauptstadt Berlin gehört zu denselben if in Bezug auf Kanalisation, Wasserversorgung, Reinigung und Pflasterung bereits Bedeutendes geleistet, gleichwohl muß die drastishe Schilderung des englishen Gesundheits-Ingenieurs Sir Robert Rowlinson, der be- hauptet, daß, wenn man die s{chönen Denkmäler und Bauten aus den blühenden Städten wegnähme und nur den Grund und Boden mit seinen Unsauberkeiten übrig ließe, die Menschen es entschieden ablehnen würden, {ih auf einem solchen Grund und Boden anzusiedeln, wenn er nicht zuvor gründlih gereinigt würde, auch heutzutage noch im Großen und Ganzen als berechtigt angesehen werden. Wollte man, meinte der Hygieniker John Simon, die Ortsbehörden für Gesund- heitsbeshädigungen verantweortlich machen, die durch mangelhafte bygienishe Einrichtungen entstünden, so könnte man unerschwingliche Summen berechnen; für eine Stadt wie Wien wird der wirthschaft- lihe Schaden, der durch Ein pro Mille der Gesammtsterblichkeit ent- steht, mit cinem Kapital von 35 Millionen Mark berechnet.

Es würde zu weit führen, wollten wir die Bedeutung der Hygiene vom volkswirthscaftlihßen Standpunkte aus in detaillirter Weise aus- führen; uns genügt, eine Anregung gegeben zu haben, welche wahr- \heinlich die National-Dekonomen zu größeren Forshungen und zur gemeinschaftliben Arbeit mit dem Hygieniker auf diesem Gebiete veranlassen wird. Allein wir wollen dem Vortrage Pettenkofer's noch cin Moment entnehmen, welches uns von Wichtigkeit und a Nugtanwendung auf analoge Verhältnisse im staatlihen Leben uns nahe zu liegen scheint, Schon vor längerer Zeit hatte Pettenkofer berechnet, daß in München A P für 25 Millionen Mark Bier getrunken werde: dieser Biergenuß sei eine namhafte Steuer, ‘die man gerne und freiwillig cntricite, weil man etwas davon habe. Wollte man in einer Stadt wie München einige Millionen für bessere Kanalisation, Wasserversorgung, Reini- gung und Pflasterung ins Budget seßen, so würde man sofort über die „unershwinglihe Belastung der Steuerzahler“ feufzen. Wenn man aber anstatt täglih fünf Glas Bier, in München deren nur vier trinken, in anderen Städten aber sich in anderen Genüssen etwas Ab- bru thun würde, was fürdie Gesundheitspflege von Nugen wäre, und wollte man das Geld für sanitäre Zwecke verwenden, so würde in wenigen Jahren ein wahrer „Embarras de richesse“ entstehen, man würde niht mehr wissen, was man mit dem vielen Gelde an- fangen solle. : i: -

Gelegentlih der Debatten über den Reichshaushalt erklärte be- fanntlih der Bundesbevollmächtigte, Finanz-Minister von Scholz, daß Deutschland, troßdem man oft auf dessen geringere Wohlhabenheit England und Frankreich gegenüber hingewiesen habe, rei genug fei, um das, was des Reiches Wohl und Sicherheit erfordere, aufzubringen. Ein Volk, welches, wie das deutsche, jährli zwei Milliarden für Tabac, Bier und Branntwein ausgebe, werde offenbar nicht geringere Leistungen für feine Sicherheit aufzubringen im Stande sein, als alle seine Nachbarstaaten. Das Beispiel, welches auf dem hygienishen Kongreß in Wien Pettenkofer in Betreff der Münchener angeführt hat, findet hier zweifellos eine analoge Anwendung für das gesammte deutsche Volk. Als im Interesse der größeren Sicherheit des Reichs, welhe ja die Wahrscheinlichkeit der Erhaltnng des Friedens und somit die Erhaltung aller wirthschaftlihen Güter wesent- li erhöht, die Verstärkung der Friedenspräsenz des Heeres gefordert wurde, waren die oppositionellen Parteien bei der Hand, die Unerschwinglichkeit der Besteuerung, die ungeheure Be- lastung des Einzelnen in das hellste Licht zu stellen und möglichst viel Kapital für die eigenen Parteizwecke daraus zu shlagen. Und dennoch würde, wenn der Genuß von Taback, von Bier und Branntwein in demselben Maße eingeschränkt, wie Pettenkofer die Einschränkung des Biergenusses für München verlangte, und das Geld für Zwecke der Reichssicherheit verwendet werden würde, man nach einigen Jahren ih gleihfalls in einem „Embarras de richesse“ befinden.

Centralblatt fürdasDeutscheReich. Nr. 39, Inhalt: Zoll- und Steuerwesen : Bestellung eines Reichsbevollmächtigten. Titelverleihbung an einen Stations-Controleur. Konsulatwesen: Ernennung. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Marine- Verordnungs- Blatt. Nr. 19, Inhalt: S. M. Kreuzerfregatte „Elisabeth“. Reservistenzulage. Dampf- fahrkunst; Schiffs- und Maschinen-Biographien. Arbeitsblusen der Lazarethgehülfen. Verzeihniß der Konsulate. Telegraphenkarten. Sthiffsbücherkisten. Schiffsmaterialien 2c. in Sydney. Wehr- ordnung, Verpflegungszushuß. Personalveränderungen. Benatchrichtigungen.

Centralblatt der Abgaben-Geseßgebung und Ver- waltung in den S preußishenStaaten. Nr. 209. Inhalt : Anzeige der in dec Geseß-Sammlung und im Reichs-Geseßblatt erschienenen Geseße und Verordnungen, I. Allgemeine Verwaltungs- gegenstände: Veränderungen in dem Stande und_ in den Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen. III. Indirekte Steuern : Zollbehand- lung der vom Auslande zurückommenden Postsendungen. Zollamt- lihe Behandlung des Güterverkehrs auf den Eisenbahnen. Zoll- behandlung von Thonfliesen und Lhonröhren. Steuervergütung von mit Bränntwein verseßten Fruhhtsäften. Verordnung, betreffend die Besteuerung des Branntweins im Großherzogthum Baden. Umtausch ausgefüllter N zu statistishen Anmeldescheinen mit eingedruckten Werthzeihen. Qu tag zur Verbrauchsabgabe anstatt der Maischbottichsteuer. V. Statistik: Statistik der Zucker-Produk- tion. und Besteuerung. VI. Personalnachrichten.

Centralblatt der Bauverwaltung... Nr. 40. Inhalt: Amtliches : L EOS vom 16. September 1887. Personal- Nachrichten. Nichtamtliches: Die Taufkapelle San Giovanni in

Fonte am Dom von Neapel. Neubau des Regierungsgebäudes in Münster i. W. Zur Frage der Reinigung und Wasserversorgung der Stadt Moskau. Die Schmid'\he Schraubenradbremse. Vermischtes: Thüren des Kölner Doms. Eisenbleche in einer neuen Form. Bildsamkeit des Eises. Baltimore- und Dhio- Bahn. Henry Villard. Brand eines Wolgadampfers.

Statistische Nachrichten.

Den „Verhandlungen des 10. westpreußischen Provinzial- Landtages" entnehmen wir bezüglih ter Ausgaben des Haupt- Etats der Verwaltung des Pr ovinzial-Verbandes von Westpreußen pro Etatsjahr 1. April 1887/88 Nachstehendes: A. Hauptfonds. a. Dauernde Ausgaben. I. Allgemeine Verwaltung. Kap. 1. Verwaltungskosten 24000 A (+4 gegen das Vorjahr). Kap. 2. Besoldungen 94 929,64 46 (+ 1551,68 4). Kap. 3. Sächliche Kosten der Centralverwaltung 24 672,10 M (+4 1505,50 A4). Kap. 4. Zur Durchführung der Kreisordnung 170761 4 {ch+4). Kap. 5. Landesmeliorationen und landwirthschaftlißhe Lehr- anstalten 11500 A (— 2100 A). Kap. 6. Ausgaben für Kunst und Wissenschaft 36 500 A (+). Kap. 7. Zuschüsse an Wohl- thätigkeitsanstalten 2000 A (+4). Kap. 8. Ausgaben für die Ge- werbekammer 5000 M (E). Kap. 9. Zur Wegebauverwaltung 78189047 A (— 3701334 A). Summa Abschnitt T.: 1151 253,21 A (— 36 056,16 A). II. Verwaltung und Unter- haltung der Provinzialchausseen. Kap. 10. Verwaltung der Pro- vinzialhausseen 102 777,51 M (+4 475451 M4). Kap. 11. Unter- baltung der Chausseen 490 941,39 4 (+ 19 870,14 A). Summa Abschnitt 11.: 593 718,90 4 (+ 24624,65 4). 1TI. Zur Unterbringung verwahrloster Kinder zur Zwangserziehung : 66 206 „6 as 450 M). IV. Hebeammenwesen. Kap. 13. Für das Hebeammen-

ehrinstitut in Danzig 24250 4 (-- 3680 46). V. Insgemein. Kap. 14: 107 808,94 4 (— 2086,02 A). VI. Landarmenve-wal- tuna. Kap. 15. Unterstüßungen und Beihülfen aus geseßliher Ver- flichtung : 278 162 „& (+ 18762 46). Kap. 16. Zuschüsse an die Institute: 51194625 (+ 15 307,82 (A). Kap. 17. Sonstige Zuschüsse: 2849175 Æ (+ 830,18 4). Summa Ab- \hnitt VI: 818609 A (+ 34100 A). b. Außer- ordentliche Ausgaben. Kap. 18. Einmalige Ausgaben: 38 757,90 4 (+4 1757,50 X) B. Nebenfonds. I. Provinzial-Chaufseebau-Prä- mienfonds 33 285,90 M (— 30 773,38 M) II. Provinzial-HÜlfs- kassen- und Meliorationsfonds. Kap. 20. 1 978 800 M (+ 380 700 46) 1II. Reservefonds des Provinzial-Hülfskassen- und Meliorations- fonds. Kap. 21. Zur Kapitalisirung 13 326,36 4 (— 227,59 p IV. E Kap. 22. 49 395,81 M (— 23 591,43 A6) V. Pferde-Versicherungs-Reservefonds. Kap. 23. Zur Verwendung beim Pferde-Versicherungsfonds 49 395,81 46 (— 23 591,43 46) VI. Rindvieh-Versicherungsfonds. Kap. 24. 18 271,35 4 (— 8257,71 46) YVII. Rindvie E Kap. 25. Zur Verwen- dung beim Rindvieh-Versicherungsfonds 18 271,35 4 (+ 6742,29 4) VIII. Krankenpflege¡onds für den Regierungsbezirk Danzig. Kap. 26. 1622,82 M4 (— 51,65 4). IX. Provinzialständischer Stipendienfonds. Kap. 27. 442,05 4 (— 19,07 4). X. West- preußischer Feuer-Sozietätsfonds. S 28. 735 600 M (+ 62 000 M). X]. Seestpreußishe Provinzial - Wittwen- und Waisenkasse. Kap. 29, 61 000 44 (+ 11 000 4). Wiederholung der Ausgaben: A. Hauptfonds. a. Dauernde Ausgaben 2 761 831,05 M4 (+ 23 812,47 A4). b. Außerordentliche Ausgaben 38 757,50 A (+ 1757,50 M). Summa A. Hauptfonds 2800588,55 4 (+ 25 569,97 M). Summa B. Nebenfonds 2959411,45 A (373930,03 M). Summa totalis 5 760 000 6 (+ 399500 4). Die Ausgaben balanciren mit den Einnahmen.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Die Landeskultur - Rentenbanken in Preußen, A en und Hessen, nah den bezüglichen Geseßen dargestellt von G. Schober, Landes-Rath der Provinz Schlesien. Mit einem Anhang: Die Landeskultur -Rentenbank für die Provinz Schlefien. Berlin, Verlag von P. Parey, 1887. Preis 5 4 Die Kenntniß von dem Zweck und der Bedeutung einer Landeskultur- Rentenbank ift auch heute noch als eine auffallend geringe zu bezeich- nen. Namentlich sind diejenigen Kreise, in deren Interesse das die Landeskultur-Rentenbanken betreffende Geseß gemacht worden ift, ganz ungenügend mit demselben bekannt. Diese speziellen Interessenten, unsere Landwirthe, haben zugleich auch wieder die wenigste Gelegen- heit und Muße, sich über den Zweck und die Bedeutung des Instituts und seine Einrichtung in der wünshenswerthen Weise zu unterrihten. Hierzu kommt, daß eine diesbezügliche Literatur in Preußen noch nicht existirt. Unter diesen Erwägungen und mit Rück- siht auf die hohe Bedeutung, welhe das Institut der Landeslültur- Rentenbank für die landwirthschaftliche Interessenförderung hat, er- \hien es dem Verfasser der vorliegenden Schrist mit Ret nüßlich, einen Beitrag zur näheren Information über die geseßlichen und statutarishen Bestimmungen dieser Kreditanstalt zu Uefern. Es ist demnach der Zweck dieses Buches, die allgemeine Kenntniß über Landeskultur-Rentenbanken vermehren zu helfen, insbesondere aber den Landwirthen, Behörden, Inhabern von Landestultur- Rentenbriefen und allen denen, welhe in nähere Beziehung zur Landeskultur - Rentenbank treten wollen oder sollen, die Kenntnißnahme zu vermitteln und zu erleihtern. Das Buch hat also eine Vei praktishe Bedeutung und soll ein Geschäftshandbuh sein, wobei jedoch nicht unterlassen ist, zur Rechtfertigung der Dar- stellungen in demselben die Quellen, auf welche sih der Text gründet, in den beigegebenen Noten zu bezeichnen. Was nun den speziellen Inhalt der vorliegenden Schrift betrifft, so beschäftigt {ih dieselbe in der 1. Abtheilung und zwar am ausführlihsten mit den Landes- kultur-Rentenbanken im Königreich Preußen, indem sie eine Geschihte des Gesetzes vom 13. Mai 1879 liefert, Zweck und Bedeutung der Landeskultur-Rentenbanken und die Einrich- tung derselben auseinanderseßt und sodann das Gesetz, betreffend die Errichtung der Landeskultur-Rentenbanken vom 13. Mai 1879, mittheilt und dasselbe durch die vollständigen amtlichen Motive, den Kommissions- beriht und ergänzende Mittheilungen aus den Verhandlungen des Landtages erläutert. Die 2. Abtheilung handelt von der bereits seit 1861 bestehenden Landeskultur-Rentenbank im Königreich Sachsen, da dieselbe in erster Reihe mit als Vorbild für die in Preußen zu errihtenden Landeskultur-Rentenbanken gewählt wurde. Die 3. darauf folgende Abtheilung betrifft die Landeskultur-Rentenkasse im Großherzogthum Hessen. Jn einem „Anhang“ endli erhalten wir interessante Nachrichten über die Landeskultur-Rentenbank für die Provinz Slesien in Breslau, indem zunächst eine Geschichte der Entstehung der erwähnten Rentenbank gegeben, und sodann das Statut derselben vom 22. Juli 1881 nebst Erläuterungen, hierauf Verzinsungs- und Til- gungspläne, alëdann das Gels betreffend die Bildung von Wafsser- genossen)chaften, vom 1. April 1879 nebst Vorbemerkungen, endlich das Normal-Statut für Ent- und Bewässerungsgenossenschaften nebst der Instruktion zur Anwendung derselben, sowie die Cirkular-Ver- fügung des Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten vom 7. Januar 1886 mitgetheilt werden. | Im Verlage von Elwin Staude in Berlin (Potsdamer- straße 122e) erscheinen seit dem 1. Oktober d. T „Blätter für R R Weie O 0s herausgegeben von E. Walthcr, Di- rektor der Königlichen Taubstummenanstalt zu Berlin, und F. Tsvpler, Erstem Lehrer an derselben Anstalt. Diese neue Zeitschrift erscheint am 1. und 15. jeden Monats im Umfange von 1 Bogen, für den vierteljährlihen Preis von 2 4 Die Redaktion S: [ther) be- bne sih in Berlin (Elsasserstraße Nr. 88). Nr. 1 des ersten ahrgangs vom 1. Oktober 1887 enthält u. A. einen Auffaß von E. Walther: „Welche Anforderungen sind an den Lehrer der Taubstum-

men zu stellen?“ und ein „Gedenkblatt an Dr. Wilh. Harnisch“, von F. Tóôpler.