1887 / 233 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Folgenden Hauptabtheilungen: Literärgesbichte der theologishen Dis- zit en, sowie Encyklopädie ; Religionsbewußtsein, Religionsphilosophie, f ton) Ea rif Eon T ERO, Ci Judaica \ e onstigen ni ichen Religionssysteme; ristologie, evangelische Geschichte, L A fteltiedhe, Vekan, Lehre und Schriften der Theo- logen und vermishte S(hriften, Sammelwerke, res Nb kirchliche Archgolonte Schöpfungs- und alttestamentlihe Geschichte; Grammatik der biblischen Idiome; biblishe Exegese und Kritiï; systematische Theologie; Kirchengeschihte; Kirchen- und Ghereht ; Kirchenverfassung und Kirchenordnungen ; praktische Theologie; Predigten, Aszese.

Rostock, 3. Oktober. Die hiesige Universität sowohl wie alle hiesigen Musikfreunde haben durch die vor Kurzem erfolgte Berufung des Musikdirektors Professors Dr. Hermann Kreßshmar na Leipzig einen sehr fühlbaren Verlust erlitten. Seit 10 Jahren hat derselbe dur die von ihm geleiteten Aufführungen der hervorragendsten Tonschöpfungen alter und neuer Meister, insbesondere auh durch die Leitung des vor 2 Jahren hier veranstalteten großen Musikfestes einen bedeutenden Einfluß auf das Musikleben in unserer Stadt geübt. Als Anerkennung für diefe erfolgreiche Pflege der hiésigen Musik in in- \trumentaler und vokaler Richtung ist dem Sceidenden, der Rostock bereits verlassen hat, jeßt ein werthvolles Album mit Rostocker An- fihten vom Concert - Verein und der Sing - Akademie, sowie ein fkunstvoller TaktirstokX vom WMüärnergesangverein überreicht worden. In Lipzig wird Dr. Kreßshmar in diesem Winter neben dem liturgischen Unterriht für die Studirenden der Theologie die Leitung des Universitäts-Gesangvereins zu St. Pauli übernehmen und außerdem Vorträge über die diesjährigen Gewand- haus-Concerte halten. Bekannt ist, daß Hermann Kretschmar auch als Komponist, Orgelspieler und Musikkritiker, sowie durch cine Rcihe musikgeshichtlicher Publikationen sih einen guten Namen gemacht hat. Die mecklenburgishe Regierung hat zu seinem Nachfolger in der Person des Musikdirektors Dr. Albert Thierfelder aus Brandenburg f x wiederum einen akademisch gebildeten Musiker nach RNostock erufen.

Gewerbe und Handel.

In der am 4. Oktober d. J. abgehaltenen Sißung des Aufsichts- raths der Neuen Gas-Aktiengesellschaft wurde der Abschluß pro 1886/87 vorgelegt und bes{chlo#ssen, der Generalversammlung nach reichlihen Abschreibungen die Vertheilung einer Dividende von 5} 9/0 auf das um 1 200 000 #4 erhöhte Aktienkapital vorzuschlagen.

Der Aufsichtsralh der Berl in-Anhaltishen Ma- \chinenbau-Aktien-Gesellschaft hat die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjabr nah den Abschreibungen auf 6 ?/e gegen 42 9% im Vorjahre festgestellt. Der Umsaß im Iahre 1886/87 be- trug 1 790 159 gegen 1595 054 A im Geschäftsjahre 1885/86.

Die Nr. 40 (1887) des „Gewerbeblatts aus Württem- berg, herau8gegeben vou der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel“, hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Innern, betreffend die Befugnisse der Aichämter, Bereitung der Oleo-Margarinbutter. Die moderne stylographische Feder. Verschiedene Mittheilungen. Literarische Erscheinungen. Neues im Landes-Gewerbemuseum. Reichs-Patente von Erfin- dern aus Württemberg. (Patentertheilungen. Uebertragung eines Patentes.) Ankündigungen.

Die Nr. 40 Sahrg. 1887 von dem „Gewerbeblatt füa das Großherzogthum Hessen“, Zeitschrift des Landes8gewerb- vereins, hat folgenden JIahalt: a. Hauptblatt: Landes-Baugewerk- \chule Darmstadt. Internationale Kunst-Gewerbe- und Landwirth- schafts-Ausstellung zu Melbourne (Australien) 1888. Mitglieder- bestand des Landes-Gewerbvereins im Jahre 1887. Bericht der D sion des Landes-Gewerbvereins über die Aus- tellung von Zeihnungen und Schülerarbeiten im Jahre 1887 zu Darms|tadt. Gesetz, betr. die UnfallversiGerung der bei Bauten beschäftigten Personen (Fortfezung.) b. Anzeiger: Bescheide und Beschlüsse des Reichs-Versicherungsamts. Entscheidungen des Reichsgerihts.

Nürnberg, 4. Oktober. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held.) Die heutige Landzufuhr betrug nur etwa 400 Ballen. Troß dieser geringen Zufuhr war das Geschäft ohne Leben und drückten sih die Preise für Mittel- und geringe Hopfen um einige Mark, während {öne Waare ihren Preis behauptete. Für Export wurde so viel wie Nichts gekauft. Die Stimmung ift matt. Notirungen : Gebirg8hopfen 80—90 4, Markthopfen Ta 70—75 4, do. mitlel 57—62 M, do. gering 48—52 M, Hallertauer 70—100 #, Württemberger 70—110 4, Badische 70—110 M, Elsässer 65—85 M, Posener 90—110 4, Wollnzacher 105—120 A4

London, 4. Oktober. (W.T.B) Wollauktion (Schluß). Tendenz ruhig, Preise unverändert.

Washington, 4. Oktober. (W. T. B.) Das Sch{ayzamt kaufte beute für 14 450 Doll. 4% und für 154400 Doll, 4}% Obligationen.

New-York, 23. September. Die „New-Yorker Hdls.-Ztg.“ \{reibt: Am Geldmarkt ist auf die von der Regierung aetroffenen Maßnahmen wegen des Ankaufs von Bonds eine wesentliche Erleich- terung eingetreten. Auch sind in den leßten Tagen die Gold- verschiffungen aus Europa nach hier wieder aufgenommen worden. In olge dessen ist nicht nur on all, sondern auch auf be- stimmte Termine, drei, sech{chs und 12 Monate, gegen accep- tables Unterpfand zu 5 bis 6% p. a. leiht anzukommen gewesen. Mit Discontiren von kaufmännishen Wechseln ver- halten sich unsere Banken indessen nach wie vor sehr reservirt, und selbst für feinste indossirte 2—4 Monate Platwechsel werden 7 bis 89/0 p. a. Zinsen verlangt. Der Wechselmarkt verblieb in matter Tendenz. Der Begehr reichte bei Weitem nicht aus, um den Gegensaß für die von den Arbitrage-Häufern für europäische Rechnung bier ausgeführten anfehnlihen Effcktenkäufe in Gestalt von Tratten aufzunehmen, und fo sind von Neuem große Posten Gold drüben zur Versctiffung nach hier engagirt worden. In8gesammt sind hier seit dem 23. Juli bis dato 16 392 000 Doll. Gold aus Europa importirt worden. Am Waaren- und Produktenmarkt hat das legitime Geschäft, wenn au keinen befonders animirten, so doch einen durchaus be- friedigenden Verlauf in der zweiten Wowenhälfte genommen. Von Brotstoffen war Weizen in disponibler Waare fest; Termine konnten einen leinen Rüdgang \ch{ließlich wieder einholen ; recht gut ist es mit dem Export dieses Cereals gegangen. Was Mais anbetrifft, so behauxrtete prompte Waare feste Notirungen, während Termine etwas williger waren, Am Frachtenmarkt ifft es etwas lebbafter geworden. Bei nicht unbedeutendem Geschäft in Baumwolle haben Preise dieses Stapels, sowohl in disponibler Waare als in Terminen, auf nicht ganz befriedigende Nachrichten von den südlihen und dem Liverpool-Markte, einen kleinen Rückgang aufzuweisen. In Brasil-Kaffees hat es den Anschein, als ob wieder eine entschieden günstigere Stimmung zum Durchbruch kommen wolle; milde Sorten waren vernaclässigt. Roh- und raffi- nirte Zucker lagen, bei mäßigem Begehr, im großen Ganzen stetig. Die an den japanischen und cinesisen Theemärkten etablirte bessere Haltung hat si bis dato auf ten unsrigen nicht übertragen wollen, Provisionen hatten stetige Notirungen; Schmalz ist in Loco-Waare knapp, was einem lebhafteren Geschäft hinderlih; Termine ver- kehrten recht animirt. Von Metallen war Zinn fester, sonst nichts Neues. Die Notirungen von Terpentinöl und Harz sind gegen die Verwcche kaum verändert. Raffinirtes Petroleum in Fässern und Kisten behauptet seine vorwöchentlihen Notirungen. Pipe line Certi- ficates hatten festere, steigende Tendenz. Schlußpreis 684 C. Bei stetigen Preisen erreichten Umsäße am Wollmarkt keine nennenswerthe Ausdehnung. In einheimischen und fremden Manufacturwaaren

ift es, hauptsählich wohl in Folge der jüdischen Feiertage, etwas stiller gewesen. Der Import fremder Westoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 967 933 Doll. gegen 2 340 578 Doll. in der Parallel- woche des Vorjahres.

New-York, 3. Oktober. (W. T. Hi Weizen - Ver- schiffungen der lezten Wochevon den atlantischen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 43 000, do. nah Frank-

ces 18 900, do. nach anderen n des Kontinents 62 000, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 21 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Qrkts. i

4. Oktober. (W. T. B) Der Werth der in der ver- gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 411 471 Doll., gegen 6 397 163 Doll. in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

Niederlande. ; 1) 13, Oktober, 11 Uhr Vin. 's Ryks Krankzinnigengestieht zu Medemblik im Anstaltslokal: : Lieferung pro 1888 von 600 000 kg Ruhr - Maschinenkohlen und 6000 kg Ruhr-Heerdkohlen. Auskunft an Ort und Stelle. 2) 18. Oktober, 1 Uhr Nm. Magistrat zu Rotterdam im Rath- hause daselbst : ; : Lieferung von hbydraulishen und anderen our Minagay, für den Bedarf der Gemeente-Gasfabriek am Oost-Zeedyk. edingungen fäuflih für 2 Fl. bei Weo.“ P. von Waesberge & Zoon. Buch- druckerei zu Rotterdam, Houttuin Nr. 73. ; l 3) 24. Oktober, 12 Uhr Mittags. Kolonial-Ministerium (Tech- nishes Bureau) im Haag: Loos VII. Lieferung von 12 Drehscheiben und 3 Rollwagen, Loos VIII. Lieferung ‘des metallenen Oberbaues von 31 Brücken für die Staats-Eisenbahnen auf Sumatra. ; Bedingungen käuflich für 5 Fl. bezw. 4,50 Fl. bei dem Buh- händler Martinus Nyhoff“ im Haag, Nobelstraat 18. Einschreibung muß durch in Holland wohnhaste Personen erfolgen. Rumänien. a 16. Oktober Bürgermeisterei der Gemeinde Buzen. Beleuchtung mit einem aus Petroleum hergestellten Gas für die Dauer von 30 Iahren. Voranschlag der Einrichtung 350000 Fr. Vorläufige Kaution 15 0C0 Fr. Näheres-an Ort und Stelle.

Verkehrs - Austalten.

Hamburg, d. Oktober, (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg -Amerikanishen Padcetfahrt- Aktiengesellschaft hat, von New-York kommend, gestern Nach- mittag 1 Uhr Scilly passirt.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Ftalien. Quarantäne-Verordnung Nr. 12.

Nachdem das gelbe Fieber im Staate Florida (Vereinigte Staaten von Amerika) erloschen, is durch Erlaß des Königlich italie- nishen Ministeriums des Innern vom 24. September 1887 die mittelst Quarantäne-Verordnung Nr. 8 vom 6. Oktober 1882 vor- geschriebene Quarantäne für diejenigen aus dem genannten Staate tommenden Schiffe, welhe vom 24, September d. I. ab mit reinem Gesundheitspasse versehen und na krankheitéfreier Ueberfahrt anlan- gen, aufgehoben worden.

Berlin, 5. Oktober 1887,

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat dem Central-Comité der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz zu Berlin folgendes Dankschreiben zugehen lassen: ara

Die Glückwünsche des Central-Comités der Deutschen Vereine vom Nothen Kreuz erwidere Ih unter dem erfreulihen Eindruck der in Karlsruhe so befriedigend verlaufenen internationalen Konferenz, an deren Ärbeiten Vertreter benahbarter und ferner Nationen in ein- müthiger Gemeinsamkeit betheiligt waren. Das Hier bewährte gegenseitige Verständniß is ein Schritt weiter zu dem erstrebens- werthen Ziel, den Fricdensgedanken der freiwilligen Hülfsthätigkeit weithin zu verbreiten und um so leistung8fähiger zu gestalten. Das Central-Comité unserer Vereine ist Meiner Anerkennung und Dank- barkeit für seinen ehrenvollen Antheil an diesem \{chönen Erfolge ge- wiß, und Ich freue Mich, derselben heute herzlichen Ausdruck geben zu können.

Baden-Baden, den 1. Oktober 1887.

T A R A

Augusta.

Die erste der diesjährigen Königlichen Parforce-

Jagden findet am Freitag, den 7. d. M., statt. Rendez- vous: Mittags 12 Uhr am Forsthaus Plantagenhaus der Oberförsterei Potsdam.

Preußische Klassenlotterie, (Ohne Gewähr.) :

Bei der gestern beendigten Ziehung der 1. Klasse 177. Königlich preußischer Kla}senlotterie fielen in der Nahmittags-Ziehung:

1 Gewinn von 5000 A auf Nr. 117 729.

1 Gewinn von 3000 4 auf Nr. 30 992.

1 Gewinn von 500 auf Nr. 10604.

2 Gewinne von 300 4 auf Nr. 21 451. 85952.

Der Neue Berliner Thiershußverein zählt, wie in der gestrigen, im Deutschen Vereinshause abgehaltenen Versammlung konstatirt wurde, nunmehr bereits 2444 Mitglieder, gegen 276 vor 3 Jahren, als der lepige Vorstand die Leitung des Vereins über- nahm. Der Verein ist somit in einem rapiden Wachsen begriffen. Um die zur wirksamen Durchführung seiner Aufzaben nöthigen Mittel zu beschaffen, wurde die Veranstaltung einer Lotterie angeregt, deren Gewinne möglichst durch freiwillige Gaben Wulammengeyrasi werden sollen. Zur Einleitung einer noch ausgedehnteren Agitation dur Flugblätter wurden dem Vorstand {on jeßt erhöhtere Mittel zur Verfügung gestellt. Vor Allem wurde betont, daß die Jugend mehr O Forderungen des LThiershußes vertraut gemaht werden müßte.

Die Hauptversammlung des Stolze’ schen Stenographen- Vereins findet morgen, Donnerstag, Abends 8 Uhr, im großen Saale des Restaurants Kurfürstenkeller, Poststr. 5, statt. Tages- ordnung: 1) Erftattung des Jahresberihts durch den Schriftführer Hrn. Dr. Hirschberg. 2) Erstattung des Kassenberihts durch den Kasfirer Hrn. Deutshmann. 3) Bericht der Revisoren für die Kasse und Bibliothek, 4) Feststellung des Etats für 1887/88. 5) Neu- wahl des Vorstandes, des Aus|{usses, der Redacteure für die im Auftrage des Vereins herausgegebenen Zeitschriften und der Korrektur- kommission. 6) Vortrag des d Väkler Über den internationalen Stenographenkongreß zu London. Das 9. Stiftungsfest des Vereins wird am Sonnabend, den 5. November, Abents 8 Uhr, in den Festsälen des Deutschen Hofs, Luckauerstr. 15, durch ein Tanz- kränzchen, verbunden mit Vorträgen verschiedener, Ärt gefeiert.

Das lebhafte Interesse, welches das hiesige Publikum dem gegenwärtig im Salon des Vereins Berliner Künstler (Wilhelm- straße 92, Arc(itektenhars) ausgestellten Hans Makart’ schen Koloffal-Gemälde „Der Frühling“ bisber entgegenbrachte, veran- laßte den Besitzer desselben, Hrn. H. O. Miethke in Wien, die Ausstellungs- dauer für eine kurze Zeit zu verlängern und noch einige andere, beson- ders hervorragende Gemälde der Ausstellung hinzuzufügen. Unter diesen neuen Gemälden, die {on in den allernähsten Tagen hier ein- treffen, wird sich au das vielbesprohene Brustbild des gekreuzigten Heilands : „Es ist vollbraht!“ von Gabriel Max befinden, Als- dann ist soeben eine große Marmorgruppe des hiesigen Bild- hauers L, Brunow, „Erfüllter Traum“, bei welcher, neben der Schön-

heit der Arbeit, das Durhshimmern des Marmors in einer vorzüg- E Weise zur Geltung kommt, in die obige Ausstellung aufgenommen worden. E

Breslau, 5. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Breslauer Zeitung“ aus Zabrze meldet, erfolgte heute Naht ein Dur bru ch \hwimmender Gebirge auf der Guidogrube, in dem fogenannten „Kurzen Werke“, Zwanzig Leute sollen vershüttet sein. Bis jeßt ist ein Schwerverwundeter herau8gezogen worden.

London, 4. Oktober. (A. C.) Dem „Reuter'shen Bureau“ sind unter dem Datum des. 1. Oktober folgende Nachrichten über die Stanley’\che Expedition zugegangen: „In Boma is} die Nachricht eingetroffen, daß die Expedition Stanley's ihren Vormarsh bisher ohne weitere Schwierigkeiten bewerkstelligt hat, als sie ein Land bietet, in welchem das Reisen ohnehin mit beträchtlichen Hindernissen verknüpft ist. Um den 25. Juli war die Expedition auf dem Flusse Aruwhimi bis zu einer bergigen Gegend in dem Mabodi-Distrikt vorgedrungen. An der Stelle wurde der Fluß sehr \{chmal und war nicht länger \{iffbar. Stanley war deshalb mehrere Tage lang gezwungen, alle für die Expedition und für Emin Pascha bestimmte Munition und Vorräthe von den Leuten tragen zu lassen. Die Menge Reis war df groß, daß jeder Mann eine doppelte Last iragen mußte. ie Flöße, auf denen das \chwere Gepäck transportirt wurde, wurden zurück- gelassen, und nur das große stählerne Boot wurde bei der engen Stelle auf dem Lande weiter geschaft und dann wieder ins Wasser gelassen. Stanley freute sich darüber, daß er es mit- genommen habe, da die Eingeborenen sagten, daß die Expedition noch sehr viel Wasser zu passiren haben werde, che sie an den Albert Nyanza käme. Stanley wollte nah seiner Ankunft auf der Hochebene, welche das Bett des Aruwhimi bildet, zwei Tage lang rasten, um seinen Leuten Ruhe zu gönnen und ein neues Lager zu errihten. Dasselbe soll eine Besaßung von 20 Mann unter einem ‘europäischen Offizier erhalten, Bis zur Zeit des Abgangs der vor- stehenden Nachrichten hatte die Expedition wenig Schwierigkeiten ge- habt, Nahrungsmittel von den Eingeborenen zu erhalten. Die Gegenden, welche Stanley passirte, waren ziemli zahlreih bevölkert, aber die Leute wohnten zerstreut. Es herrschte Ruhe, da sich die bei Stanley-Falls herrshende Bewegung noh nicht bis dahin ausgebreitet hatte. Die Erpedition rückte durhschnittlich 18—20 km den Tag vor. Was die Lage in Stanley-Falls betrifft, so befand sich Tippoo Tip noch auf seinem Posten. Er erwartete Verstärkungen, um eine entshlossenere Haltung einnehmen zu können, und unterhandelte mit den hervorragendsten Häuptlingen in der Umgegend der Fälle. Es war ihm bereits gelungen, mehrere von ihnen auf seine Seite zu ziehen. Tippoo Tip meldete, daß er in Folge des unruhigen Zustandes des Landes nicht, wie ausgemaht worden war, eine Ver- proviantirungskolonne nach dem Albert Nyanza über den Fluß Mbouron fenden könne. Er werde dieses aber so bald als möglich thun. Die Agitation in dem Lande zwischen Stanley-Falls und dem Zusammen- fluß des Aruwhimi mit dem Congo dauert fort. Mehrere Dörfer an dem reten Ufer des Congo sind geplündert worden und liegen verödet da. Eine Menge Eingeborene sind nach dem anderen Ufer des Flusses hinübergezogen. In Boma glaubt man, daß die von Stanley im Lager von Yambunga zurückgelassene Garnison gezwungen E einzuschreiten, um die Ordnung in der Umgegend aufrecht zu erhalten.“

Im Friedri ch-Wilhelmstädtishen Theater verabschie- det sih morgen (Donnerstag) die Operette „Farinelli“, da programm- gemäß am Freitag zum 1. Male „Berlin in Wort und Bild“, die nah dem viel besprohenen Wiener Stück von Eduard Jacobson und Julius Stettenheim für Berlin lokalisirte Auéstattungs-Novität, in Szene geht. Das Theater wird sich an diesem Abend zuglei im vollen Glanz der neuen elektrischen Beleuchtung präsentiren. Zuschauerräume, Bühne, Foyer, wie überhaupt sämmtlihe Räumlichkeiten des ausgedehnten Hauses werden zum ersten Male im Edison’shen Glühlicht er- strahlen. Der Novität, die in 3 Akten und 6 heiteren Genrebildern bunt durch das Berliner Leben und Treiben führt, hat Dircktor Julius Frißshe eine sehr sorgfältige und \plendide Inszenirung zu Theil werden lossen. Kostüme, Requisiten, Dekorationen wurden durch- weg neu hergestellt. Leßtere Bahnhof Friedrichstraße, Charlotten- burger Rennplat, Markthallen, Konfektions-Salon, Pichelswerder 2. stammen aus dem Atelier von Falk. An der Aufführung bethei- ligen sich in den Hauptrollen die Damen Stubel, Drudckter, Corner, Elise Schmidt und Christine Löffler (Debüt der Lettgenannten), sowie die Hrrn. Wellhof, Steinberger, Hanno, Hambrock, Swoboda, Pagin, Philipp, Broda und Guthery.

Im Residenz-Theater hat „Gräfin Sarah“ gestern das Jubiläum der 25. Aufführung gefeiert. Das vollbeseßzte Haus, welches dem Stück mit der gespanntesten Theilnahme folgte und dem ausgezeihneten Spiel und der glänzenden Ausstattung den lebhaftesten Beifall spendete, gab die Gewähr, daß ih das fesselnde Schauspiel noch lange auf dem Repertoire erhalten wird.

Im Central-Theater bleibt auch nah der 25. Aufführung der „Höheren Töchter“ die Gunst des Publikums dieser lustigen und überaus flott gespielten Berliner Posse treu. Selbst der großartige Quartalsumzug der Residenz in den leßten Tagen hat den Besuch, der Abend für Abend auf volle Häuser zielt, niht beeinträhtigen können. Mit dieser ersten Novität hat Direktor Emil Thomas, wie sih längst {chon herausgestellt, in der That cinen guten Treffer gemacht.

Das erste Symphonie-Concert des Philharmonischen Orchesters fand gestern unter Leitung des durch seine künstlerische Thâtigkeit in Leipzig "bereits vortheilhaft bekannten Kapellmeisters Kogel im Saale der Philharmonie statt und brachte eine reihe An- zahl älterer und neuerer Werke zu Gehör. Unter den ersteren sind die Ouverture zu „Leonore“ (Nr. 3) von Beethoven, die siebente Symphonie desselben Meisters sowie das Largo von Händel besonders hervor- zuheben. Präzision des Zusammenipiels und shwungvolle Auffassung zeugten von der stets bewährten Tüchtigkeit des Orchesters und der Vortrefflichkeit ihres neuen Dirigenten. Das Largo, în welhem das Geigenfolo mit der Harfenbegleitung einen zaube- rischen Effekt machte, wurde wiederholt. Auh Weber's „Oberon“-Ouverture gelang schr gut. Ein neues Werk, eine Suite von Grieg, „Aus Holberg's Zeit“ betitelt, wurde gleihfalls mit vielem Beifall aufgenommen. Kurze melodiöse Tonstücke, die durch ihren gleihmäßigen Periodenbau, ihre meist polyphone Behandlung und die alte Art der Schlußbildung an den Stil Gluck's und Händels er- innern, sind das Charakteristishe aller fünf Säße dieser Suite, unter denen „Sarabande“ und „Rigaudon“ ganz besonderen Beifall fanden. Eine andere Novität modernen Stils, eine grazióse und rhythmisch sehr lebendig gehaltene Gavotte von Gillet erfreute sich gleichfalls einer schr günstigen Aufnahme. Richard Wagner's öfter gehörtes Vorspiel zu „Tristan und Isolde und den „Ritt der Walküren“ spielte das Orchester mit gewohnter Sicher- heit; nur hätten wir die überwältigende, fast unausgeseßte Anwendung des fortissimo in dem Walkürenritt etwas geinildert gewünscht. Das PUINTOi war zahlreich erschienen und ließ es an lebhaften Beifalls-

ezeugungen für das Orchester und seinen Dirigenten nicht fehlen. Die Concerte werden regelmäßig an jedem Dienstag, Mittwoch und Sonntag fortgeseßt werden.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz).

Druck der Norddeutsden Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32,

Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

M 233.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Siaals-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 5. Oftober

T

1887.

“1, Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.

9, Zwangsvollftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch.

Beffentlicher Anzeiger.

. Berufs-Ge.nofsenschaften.

. Wochen-Auz'weise der deutschen Zettelbanken. . Verschiedene Bekanntmachungen.

9, Theater-Anzeigen. E 10. S S lten In der Börsen-Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

[31862] R S Der Steckbrief hinter dem Agenten Carl Christian

Magnus Heiligendorf aus Kassel vom 23. Oktober 1885 wird hiermit wiederholt erneuert. (J. I. 1022/85.) Kassel, den 28. September 1887. Der Eiste Staatsantoalt. J At APPeltus.

31818 [ In be Strafsache gegen Kneshke und Genossen J. Id 351. 85 ist die unterm 25. November 1885 unter Anderen hinter dem Paul Friedri Milhelm Werner, geboren 12. März 1863 zu Berlin, erlassene ofene Strafvollstreckungs- Ordre hinsichtlih des Genannten erledigt. Berlin, den 1. Oktober 1887. : Königliche Staatsnwaltschaft beim Landgericht T.

[31814] Ladung.

Zur Verhandlung der Beschwerde gegen den Spruch des Königlich preußishen Seeamts in Flensburg vom 9. Juni 1887, betreffend den Seeunfall des Dampfers Paul von Kiel, wird der Steuermann Carl Heinrich Holt, gebürtig aus Wolgast, da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch geladen, am |

Dienstag, den 6. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kaiserlichen Ober-Seeamt in dessen Ge- \häftslokal hierselbst, Wilhelmstraße 74, zu er- einen. N Snerebe kann sich bei der Verhandlung eines rechts- oder sachkundigen Beistandes bedienen. Berlin, den 28. September 1887. Der Vorsitzende des Kaiserlichen Ober-Seeanmts. Weymann.

[29257] Oeffentliche Ladung.

In der Untersuchungssache gegen Hese und Ge- nossen J. III. C, 682. 87 werden nachstehende Personen: / ;

1) der Kommis Karl Johann Heinrih Hesse, ge- boren am 26. Oktober 1864 zu Schwaan bei Rosto,

2) der Instrumentenmachher Oskar Johannes Pifter, geboren am 24. Juni 1863 zu Danzig,

3) der Arbeiter Friedrih Kannapinn , geboren am 20, Oktober 1864 zu Ballethen, Kreis Dar- kehmen, °

4) der Johann Karl Leopold Grün, geboren am 98. November 1864 zu Kannehlen, Kreis Darkehmen, 5) der Kaufmann Hartwig Löwenheim, geboren am 10, Januar 1863 zu Oranienburg, Neg.-Bez. Potsdam, mosaisch, i 6) der Arbeiter Gustav Adolf Hermann Strier, geboren am 10. Mai 1865 zu Shlemsdorf, Kreis Kröben, evangelisch,

7) der Bäcker Ernst Hermann Nichter, geboren am 29. August 1864 zu Sohland a. S. bei Bauten,

8) der S{losser Karl Clemens Morasch, ge- boren am 24. November 1863 zu Sceubtendorf, Kreis Schleiz,

9) der Louis Bruno Benkeudorf, geboren am 19. Februar 1865 zu Luckau,

10) der Max Lewin, geboren am 6. September 1863 zu Thorn,

11) der August Hermann Dueclos, geboren am 11, Januar 1864 zu Elberfeld,

12) der (Leib) Louis Rabow, 10. März 1866 zu Karthaus,

13) der Friedrih Hermann Siegler, geboren am 3. Juli 1863 zu Schrödersfelde, Kreis Karthaus,

14) der Kaufmann Hermann Hirsch, geboren am 8, September 1863 zu Prenzlau,

15) der Ephraim (Emil) Lowitz, geboren am 9, Juni 1864 zu Nordhausen,

16) der Commis Gustav Ernst Theodor Vorchert, Us am 17. Oktober 1865 zu Kunow, Kreis stt-Prignitz, evangelisch, R 4 17) der Schlosser Albert Heinrih Otto Fäkel, geboren am 2. Juni 1864 {u ratur a D 18) der Drechsler Leopold Wilhelm Friß Rethig,

geboren am 5. Mai 1865 zu Frankfurt a. O.,

19) der Adolf (Ibig) Lowinsky , geboren am 7, Januar 1868 zu Frankfurt a. O.,

20) der Schiffsjunge Max Emil Lehmann, ge- boren am 22. März 1866 zu Frankfurt a. O.,

21) der Leinweber Heinrich Schmidt, geboren am 22. Mai 1861 zu Hartershausen, Kreis Lauterbach,

22) der Lebereht Dähn, geboren am 9. November 1863 zu Werneuchen, Kreis Ober-Barnim,

23) der Otto Ferdinand Freimuth, geboren am s September 1865 zu Fürstlich Drehna, Kreis

uckau,

24) der Paul Guftav Max Möbert, geboren am 14. Februar 1866 zu Kemliß bei Dahme,

25) der Töpfer Gustav Adolf Hennig, geboren am 5. Februar 1865 zu Weissagk, Kreis Luckau,

26) der Johann Gustav Heinrich Seidel, geboren am 30. Oktober 1863 zu Berlin,

27) der Hermann Christian Alfred Sellhast, ge- boren am 30. Dezember 1863 zu Berlin,

28) der Kellner Emil Albert Franz geboren am 1. Januar 1863 zu Berlin,

e Kaufmann Georg Simon, geboren am 13. Mai 1863 zu Berlin, A

30) der Arbeiter Hermann Paul Spierling, ge- boren am 15. Dezember 1863 zu Berlin, ; 31) der Elia Sebag, geboren im Jahre 1863 zu Tunis (Afrika),

32) der Friedrih Wilhelm Ernst Stuhr, geboren

geboren am

Simon,

am 4. Juni 1863 zu Fickel (Esthland, Rußland) geboren, -

34) der Gottfried Adolf Hans Scheleder, geboren am 2. Juli 1863 zu Berlin,

39) der Johann Wilbelm Paul Schlender, ge- boren am 19, April 1863 zu Berlin, .

36) der Richard Emil Ernst Schmarsow, ge- boren am 15. November 1863 zu Berlin,

37) der Emil Ernst Albert Friß Schmidt, ge- boren am 7. Dezember 1863 zu Berlin,

38) der Robert Adolf Wilhelm Schramm, ge- boren am 5. Oktober 1863 zu Berlin,

39) der Kaufmann Kurt Wilhelm Julius Alfred Schubart, geboren am 9. Oktober 1863 zu Berlin,

40) der Albert Julius Emil Schultz, geboren am 22, Mai 1863 zu Berlin,

41) der Georg Theodor Walter Schulz, geboren am 25. November 1863 zu Berlin,

42) der Kaufmann Hermann Friedri Karl Schirmer, geboren am 21. Februar 1864 zu Berlin,

43) der Steindrucker Georg Paul Karl Schmidt, geboren am 12. März 1864 zu Berlin,

44) der Kaufmann Georg Wilhelm Ferdinand Schultz, geboren am 26. Juli 1864 zu Berlin,

45) der Maurer Otto Paul Alexander Scholz, geboren am 29, Mai 1865 zu Berlin,

46) der Oskar Emil Albert Starcck, geboren am 21. Dezember 1865 zu Berlin,

47) der Sattler Ernst Bernhard Gustav Siekert, geboren am 7. August 1865 zu Berlin,

48) der Richard Eduard Heinrich Seurafß, geboren am 23, August 1865 zu Berlin,

49) der Tischler Wilhelm Arthur Straufs, ge- boren am 26. November 1865 zu Berlin,

50) der Shuhmacher Ernst Eugen Emil Stuten- tein, geboren am 3. April 1865 zu Berlin,

51) der Michael Johannes Nichard Suppe, ge- boren am 14, Dezember 1865 zu Berlin,

52) der Arbeiter Georg Hans Strache, geboren am 12. Mai 1865 zu Berlin,

53) der Leon Marian von Tolkaez, geboren am 31. März 1865 zu Berlin,

54) der Mechaniker Karl Julius Hermann Theuerkauf, geboren am 20. Dezember 1864 zu Berlin,

55) der Tapezierer Georg Karl Ernst Thurm, geboren am 31. Dezember 1865 zu Berlin,

56) der Kaufmann Georg Thimme, geboren am 9. Januar 1865 zu Berlin,

57) der Iohann Oskar Velsinger, geboren am 30. Oktober 1863 zu Berlin,

58) der Franz Ludwig Paul Vogel, geboren am 18. Dezember 1863 zu Berlin,

59) der Conditor Ernst Reinhold Voß, geboren am 12. Januar 1863 zu Berlin,

60) der Julius Karl Max Vogelsang, geboren am 14. Juni 1864 zu Berlin, Mata

61) der Kellner August Emil Otto Wilhelm Voigt, geboren am 10. Januar 1865 zu Berlin,

62) der Max Victor, geboren am 3. Januar 1865 zu Berlin,

63) der Seemann Georg Johann Louis Volk- mann, geboren am 28. Oktober 1865 zu Berlin,

64) der Gürtler Emil Albert Gustav Wiese, geboren am 30. Juni 1862 zu Berlin,

65) der Ernst Friedrich Wilhelm Wesenberg, geboren am 8. März 1863 zu Berlin,

66) der Theodor Julius Paul Wiehle, geboren am 6. Oktober 1863 zu Berlin, i

67) der Commis August Wilhelm Max Winter, geboren am 9. Juni 1863 zu Berlin,

68) der Kaufmann Karl Heinrich Rudolph Winkler, geboren am 6. November 1865 zu Berlin,

69) der Posamentier Hermann Adolf Mar Ziegenhirt, geboren am 9. August 1864 zu Berlin,

70) der Schlächter Karl August Paul Zerbft, geboren am b. Juni 1865 zu Berlin,

71) der Hans Ernst Emil Zimmer, geboren am 18, April 1865 zu Berlin,

72) der Ernst August Fri Zitzewitz, geboren am 26. Dezember 1865 zu Berlin,

sämmtlich unbekannten Aufenthalts, deren leßter Wohnsiß oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ist, beschuldigt, als Wehrvflichtige in der Absicht, fich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreihtem militär- pflichtigen Alter ih außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, :

ergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 des Reichs- Strafgeseßbuchs.

Dieselben werden auf den 15. Dezember 1887, Vormittags 9 Uhr, vor die IV. Strafkammer des Königlichen Land- gerichts I. hier, Alt-Moabit 11/12, Saal 68, zur Hauptverhandlung geladen. /

Bei unentshuldigtem Ausbleiben der Angeklagten wird zur Hauptverhandlung geschritten werden und werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Neichs-Strafprozeßordnung von den betreffenden _Zu- ständigen Königlichen Kreis-Ersaz-Kommissionen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus- gestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Berlin, den 13. September 1887, : Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

[31817] Veschluf.

Auf Antrag der Königlihen Staatsanwaltschaft wird gegen den Militärpflihtigen Schmelzer Karl Hermann Vogl, unbekannten Aufenthalts, welcher hinreichend verdächtig erscheint, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah er- reichtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundes8gebiets aufgehalten zu haben ; Vergehen

verfahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet. i Zugleich wird das im Deutschen Reiche befind- lihe Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. II. b, M. 65/87. Natibor, den 13. September 1887. Königliches Landgericht. 1. Ferienkamtmer. Borchart. Bittmann. Hentschel.

[31925] Bekanntmachung. L Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts dahier vom 19. September 1887 wurde der in Nr. 14 des „Reichs-Anzeigers“ vom 18. Januar 1887 veröffentlihte Beschluß, betreffend die Beschlag- nahme des im Deutschen Reiche befindlihen Ver- mögens des Koch Franz Auton,. geb. am 8. Septem- ber 1865 in Beinheim, aufgehoben. Straßburg i. E., den 3. Oktober 1887.

Der Kaiserlihe Erste Staatsanwalt.

2) Zwangsvollstreckungen,

Nufgebote, Vorladungen u. dgl. [31873] : Aufgebot. Der Schlosser Wilhelm Freitag zu Stammhbeim hat das Aufgebot eines am 19. Oktober 1883 unter der Nr. 7832 auf den Namen Wilhelm Freitag, Schlosser zu Stammheim ausgestellten, eine Menge Eintragungen von Einlagen und Rückzahlungen ent- haltenden, für den 31. Dezember 1886 mit 1153 4 9 § abshließenden Sparkassenbuhes der Kreis- sparkasse zu Mülheim am Rhein beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 20. April 1888, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- richte, in dessen Sitzungssaale, anberaumten Auf- gebotstermine feine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung der Urkunde erfolgen wird.

Mülheim a. Rhein, den 30. September 1887.

Königliches Amtsgericht.

(31825] Aufgebot. : Z Der Forstakademiker Otto Müller in Münden hat für sich und in Vollmacht seines Bruders, des cand. theol. Bruno Müller, z. Zt. in Wernigerode, das Aufgebot folgender Ee gekommener Quittungsbücher der Sparkasse der Stadt Münden beantragt: / 1) des auf Otto Müller, Wiershausen, aus- gestellten Quittungsbuchs Nr. 6922 über jeßt 144 6 65 & S und | 2) des auf Bruno Müller, Wiershausen, aus- gestellten Quittungsbuhs Nr. 6178 über jegt 164M 27 S. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 1. Juni 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird. Münden, den 30. September 1887. Königliches Amtsgericht. T1]. (Unterschrift.) [19768] Amtsgericht Hamburg. Aufgebot. ; Der hiesige Rechtsanwalt Dr. Strau in Voll- macht von: : 1) Pierre Viau, Hier, 2) Christian Fischer in Hadersleben, 3) Mathiason & Trier in Itehoe, mand, nom. Otto Bley in Kronprinzenkoog, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung über: 1) Coupons Nr. 13 bis 30 vom 1. März 1879 bis 1, März 1896 (incl.) nebst Talon zur Serie 12 Nr. 25 der Hambg. 3 °/6 Prämienanleihe von 1866. 2) Serie 744 Nr. 37198 der Hambg. Staatsprämien- Anleihe von 1846. E 3) Serie 241 Nr. 12032 der Hambg. Staatsprämien- Anleihe von 1846. 248. 12877 do. 291 14546 do. 464 23180 do. 782 39090 do, 912 45564 do. « 1603 80142 do. e 1675 83703 do. 1675 83705 do. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf ; Donnerstag, den 5. April 1888, 10 Uhr Vormittags, vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird. j Hamburg, den 8. Juli 1887. : Das Amtsgericht Hamburg. Civil-Abtheilung VII. Zur Beglaubigung: Brügmann, Gerichtsschreiber, in Vertretung des Gerichts-Sekretärs.

S. 0 2 Q F L. V

[6686] Aufgebot. i Î

Die Frau Johanne Emilie, verw. Heinsdorf, geb. Wagner, in Dresden hat das Aufgebot des abhanden gekommenen, im Jahre 1876 bereits ausgeloosten Stadtschuldscheins der Stadt Auerbach i. V. Litt. D. Nr. ‘48 über 25“ Thaler = 75 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

[31871] A

vor dem unterzeichneten Gerichte anbezzaumtenr Auf-

ebotstermine scine Rechte anzumelden und diz Ur- unde vorzulegen, widrigenfalls die KræÆslboserklämung

der Urkunde erfolgen wird.

Auerbach, den 28. Avril 1887. Königliches Amtsgericht. Hager, A-N.

fgebot.

Der Rechtsanwalt Dr. G. M. Strau in Ver-

tretung von:

1) Peter Friedrich Wendt, hieselbst, 2) Johann Heinrih Hävernick, hieselbst, 3) F. C. Vortmann Wwe., hieselbft,

hat das Aufgebot beantragt zur Kraftlos8erkläruag über

1) die Coupons vom 1. März 1885 bis 1, März. 1896 (incl.) nebs Talon der Hamburgisäzew 3% Prämien-Anleihe vom 1. März 1866+:

a. Serie 3596 Nr. 8 De o O L 3473 1 3399 17 : 1926 25 f, 1B D

2) die Obligation der Hamburgishen Staats- Prämien-Anleihe vom 1. Juli 1846 Serie 324 Nr. 16156 im Betrage von 100 Mark Ham- burger Banco ;

3) a, den Coupon von 1882 im Betrage von:

Crt. 2 20,-- der Contributions8anleihe vom:

24. August 1809 Nr. 561 über Bco. L 500,—,

. den Coupon von 1882 im Betrage von Crt.F

32,— der Contributionsanleihe vom 20. Sep-

tember 1808 Nr. 814 über Bco. 200 ,—,

. die Coupons von 1881 und 1882 im Betrage:

von je Crt. 2 12,— der Hafenbauanleihe

O 1840 Nr. 945 über Bco. F

. den Coupon von 1882 im Betrage von

Crt. K 40,— der Hamburger Staatsanleihe

vom 1. November 1841 Nr. 167 über Bco. & 1000,—.

Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert,

spätestens in dem auf Sonnabend, den 21. Dezember 1889, 10 Uhr Vormittags,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthorstraße 10,

Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermine feine-

Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen,

widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er-

folgen wird. Hamburg, den 24. September 1887. Das Amtsgeriht Hamburg, Civil-Abtheilung. VII. Zur Beglaubigung : RNomberg Dr., Gerichts-Secretair.

[11886] Das Königliche Amtsgeriht München: I., Abtheilung A. für Civilsachen, Les am 27. Mai 1887 folgendes Aufgebot er- lassen:

Es ist zu Verlust gegangen der 4/0 Pfandbrief der süddeutshen Boden-Kreditbank dahier: „Serie 31 Litt. J. Nr. 702,838 zu 500 46, welcher auf den Namen „Theresia Hartt“ Müllerin in Wildenroth- B. A. Bruck* vinkulirt ist. i / : Auf Antrag des Rechtsanwalts Bürgerling in: Bruck Namens der Theresia Mayer, Taglöhners- wittwe in Bruck, welche Cigenthümerin des obigen: Pfandbriefes geworden ift, wird sonach der Inhaber- desselben aufgefordert, längstens bis zum Aufgebots-- termine Freitag, den 16. Dezember lß. Js., Vormittags 9 Uhr, i im diesgerihtlihen Sißungézimmer Nr. 18/I1 seine: Rechte anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen,, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. München, am 28. Mai 1887. G Der geschäftsleitende Königliche Gerichtsschreiber. (L. S.) Hagenauer.

[9190] Aufgebot.

Nachdem der Vollhöfner Hermann Makblstedt: in: St. Magnus das Aufgebot der drei von der: All- gemeinen Affecuranz in Triest (As8ieurazioni Fene- rali) ausgestellten angebli) verbrannten Lebens- versicherungs-Policen : :

1) vom 18. Juni 1872 Nr. 5403/92 320 D. über 500 Thaler, :

2) vom 18. Juni 1872 Nr. 5404/92 321 D. über- 500 Thaler, E

3) vom 10. Dezember 1875 Nr. 6569/12 050 D! über 1500 M, N

\ämmtlih auf den Inhaber lautend und in St Magnus zahlbar, beantragt hat, so wid der In= haber dieser Policen hiedurch aufgefordert, spätesten in der Sißung vom

17. April 1888, Morgens L% Uhr, seine Rechte anzumelden und die Policen vorzulegan, widrigenfalls BYer für kraftlos erklt werden.

Lesum, den 28. September 1887.

Königliches Amtsgeri&d. Aditckes.

[23246] Aufgebot.

Die Witiwe Bertha Simon in Gnesen hat als Rewhtsnachfolgerin des Kaufmanns Herrmann Sommerfeld aus Nekla das Aufgebot des von Leßterem auf den Rittergutsbefißer Ignay von Nie- mojewski in Dzierzchnica. gezogenen, auf den 1. No» vember - 1870 fällig gemahten Wechsels über 170 Thaler, welcher vom Sommerfeld gegen den Acceptanéen Ignahß von Niemojewski in den Akiea

am 14. Februar 1863 zu Berlin, 33) der Kaufmann Karl Arnold Richard Sturm,

gegen §. 140 Nr. 1 Strafgeseßbuhs das Haupt

den 21, Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr,

III. 843/73 des damaligen E Kreisgect@{hts zu Shroda eingeklagt und angebli vernihtet oder