1887 / 234 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

stellen, wurden weitere 325 Stück Aktien B. zur Konvertirung ge- braht. Dieser ganze Betrag von netto 60034 #4 wurde auf Eta- blissements Conto abgeschrieben. Der Nettogewinn per 1886/87 in Höhe von 58 971 #4 vertheilt ih wie folgt: 5 9/0 Dividende von 900 000 A = 49500 Æ, zum Reservefonds 2944 4, Tantième des Aufsichtsraths 2944 4, Tantième der Direktion 3391 4, Vortrag auf neue Rechnung 190

Die Generalversammlung der Aktiengesell\schaft .Lauch- hammer“ vereinigte vormals Gräfl. Einsiedel'sche Werke war von 14 Aktionären mit 2464 Stimmen besuht. Der Abscluß, der Geschäftsberiht und die Dividende von 5% auf die konvertirten Aktien wurde genehmigt und das aus\cheitende Mitglied des Aufsichtsraths, Banquier Mende in Dresden, wiedergewählt.

Die in Madrid erscheinende amtlihe „Gaceta“ vom 1. d. M. veröffentlicht die hon telegraphish angekündigte, die Ver - zollung von deutshem Spiritus betreffende Königliche Verordnung, welche nah der „B. P. C.“ wie folgt lautet:

1) Das bei der Einfuhr von Branntwein aus Deutschland bisher auf Grund des Artikels 12 des deutsch-spanishen Handelsvertrages erforderte Ursprungszeugniß kommt in Wegfall.

2) In Gemäßheit der im Schlußprotokoll zu dem gedachten Ver- trage zum Art. 9 deéselben abgegebenen Erklärung sollen in Zukunft die \pänishen Konsuln in deutschen Häfen gehalten sein, von dem Verschiffer deutschen Branntweins nah Spanien die Vorweisung eines Duplikats des für den betreffenden Branntwein von der deutschen Behörde ausgestellten Bonifikations-Anerkenntnisses zu ver- langen, welches sie visiren und den deutshen Interessenten wieder zu- stellen werden, damit Lehtere es der spanishen Zollbehörde, bei welcher die Verzollung stattfindet, vorzeigen können.

3) Branntwein, welcher ohne das sub 2 gedahte Dokument aus deutschen Häfen eingeführt wird, wird vom 15. Oktober d. J. ab nicht als deutsches Fabrikat betrachtet, und daher als Erzeugniß aus einem Nichtvertragslande nah der ersten Kolumne des spanischen Zoll- tarifs verzollt werden.

London, 6. Oktober. (W. T. B.) Das Bankhaus Roth- \child fündigt die Emission einer 49% chilenishen An- leihe im Betrage von 1113 781 Pfd. Sterl. zum Emissionscours von 977 an. Die Anleihe wird aufgenommen zum Zweck der Ein- lôöfung der von Peru ausgegebenen Certifikate für den Ankauf der Salpeterwerke bei Tarapaca, welche jeßt Eigenthum der chilenischen Regierung geworden sind. Die Amortisirung dieser Anleihe foll er- folgen durch cinen Amortisationsfonds, welher aus jährli # %/o ge- bildet wird. Die Subskription wird am 6. d. M. eröffnet und am 7. d. M. geschlossen.

Washington, 5. Oktober. (W. T. B) Das Scayamt Faufte beute für 87 100 Doll. 49% und für 1657100 Doll. 4#% Obligationen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Oesterreih- Ungarn.

Das Königlich ungarische Ministerium für Ackerbau, Industrie

und Handel hat mit Verfügung vom 28. September 1887 angeordnet,

daß den Schiffen, welche von der Küste Italiens ausgenommen

Venedig kommen und einen Arzt an Bord haben, die Reisezeit auf

die siebentägige Quarantäne anzurechnen sei. (Vergl. „N.-A“. Nr. 228 vom 29, September 1887.)

Berlin, 6. Oktober 1887.

Auf das Glückwunschshhreiben des Vorstandes des Vereins der Berliner Volksküchen von 1866 zum Geburtsfest Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin ist demselben nachftehen- des Allerhöchstes Handschreiben zugegangen:

„Dem Vorstande des Vereins der Berliner Volksküchen danke Ih aufrichtig für die Mir dargebrahten Glückwünshe zu Meinem Geburtsfeste. Es ist Mir eine Freute, zu sehen, daß das gemein- nütige Unternehmen sih zu einer fo ansehnlihen Ausdehnung ent- faltet, und das Wohl Vieler hierdurch gefördert wird. Jch kann nur wünschen, daß Gottes Segen demselben auch ferner beschieden sei, und werde Meinerseits nie aufhören , Meine volle Theilnahme und Förde- rung den Volksküchen in alter Ancrkennung zu schenken.

Baden-Baden, den 3. Oktober 1887.

Augusta.“

Die erste der diesjährigen Königlichen Parforce- Jagden findet morgen, Freitag, den 7. d. M., statt. Rendez- vous: Mittags 12 Uhr am K rsthaus Plantagenhaus der Oberförsterei Potsdam. :

Der Vorstand des Vereins der Berliner Volksküchen von 1866 hat beshlossen, vom 1. Oktober d. I. ab in den Volksküchen auch Mittags einen Becher Kaffee (mit Milch und Zucker) à 5 S, sowie neben den bisherigen ganzen und halben Portionen Gemüse mit Sleishbeilage ein Stü Fleisch oder eine Wurst besonders à 5 zu verabreihen. In den 15 Berliner Volkskühen wurden vom 1, Januar bis 1, September 1887 Mittags verspeist : 63 453 ganze und 1 032 093 halbe Portionen, Abends vom 1. Januar bis 1. April 34 926 Port. à 10 4, 156 079 Port. à 6 S, 2670 Port. à 5 A, also im Ganzen Mittags und Abends die ansehnliche Summe von 1 289221 Portionen. In den beiden Speiseanstalten für Frauen und Mädchen, Kronenstraße 12/13 und Alexanderstraße 38a, find verspeist 13 497 Portionen zu 30 -§, 24 615 zu 25 S, 7139 zu 15 S und 9121 Portionen Kaffee zu 9 «5. Diese Frauenküchen erfreuen sich der größten Anerkennung, da sie in der That einem Be- dürfniß entsprechen. Seit Beginn des Herbftes ist der Besuch der Speisenden in den Volfksküchen in einer bedeutenden Steigerung be-

riffen und die Einrichtung des Mittags-Kaffees wird mit großer reude begrüßt.

Die Trauerfeier, welche der Beiseßung der Leichen des Wirk- lihen Geheimen Raths, Professors Dr. von Langenbeck und feiner Gattin voranging, hat gesterr Nahmittag um 3 Uhr in der Kapelle des Matihäi-Kirhhofs stattgefunden. Die Kaiserlichen Majestäten hatten bereits in Wiesbaden den Hinterbliebenen Ihre innige Theilnahme bewiesen. Die Kronprinzlihen Herr- schaften ließen furz vor Beginn der Trauerfeier einen prächtigen Kranz an den in der Kapelle zwishen Palmen und Lorbeeren aufge- bahrten Särgen nicterlegen. Im Auftrage der Prinzessin Wilhelm übergab Freiherr von Mirbach einen Palmenwedel mit einem Ro en- bouquet und einer Schleife mit dem Namenszuge der Prinzessin.

rinz Friedrich Leopold widmete einen Lorbeerkranz, die General-

djutanten Sr. Majestät des Kaisers, von Albedoll, Graf Lehndorff, Fürst Nadziwill und die Flügel-Adjutanten von Brösigke, von Petersdorf und von Bülow ein siebenfahes Palmenarrangement. Auch von anderer Seite waren zahlreihe Blumenspenden eingetroffen. Die trauernde Familie, der Sohn, die Töchter, Dae und Gukelkinder hatten vor den Särgen Deus genommen. Den übrigen Theil der Kapelle und den Platz vor derselben füllten viele Hunderte von Leidtragenden, Erschienen waren u, A. die Staats-Minister Dr von Goßler und Dr. Lucius, der Chef der Admiralität, General-Lieutenant von Cayprivi, sowie viele Generale. Von Auswärts waren berühmte Chirurgen eingetroffen. Die hiesige Universität hatte offiziell den Rektor Professor Vahlen und den Universitätsrichter Daude entsandt; ihnen {lossen sich der Dekan der medizinishen Fakultät, Professor Dubois-Reymond und viele Professoren an. Auch die Stadt Berlin war offiziell ver- treten. In dem langen Mittelgange, der mit Lebensbaumzweigen be- freut war, hatte der Ausshuß der Studirenden mit dem Universitäts-

banner und der Fakultätsfahne, der Aus\{chuß der militärärztlichen Bildungsanstalten und der Landwirthschaftlihen Hochshule und die Chargirten der studentishen Vereine, des D. C. des L. C., des ŸY. D. St., des Gymnasialverbandes, der Freien wissenschaftlihen Vereinigung u. f. w. mit Fahnen und Bannern Auf- stellung genommen. Der Chorals „Jesus meine Zuversicht“ eröffnete die Trauerfeier. Dann nahm Ober-Hofprediger D. Kögel das Wort zur Trauerrede, in der er ein Lebensbild der Verstorbenen gab. Nah abermaligem Gesange wurden beide Särge dur die Spalier bildende Studentenshaft bindurch nah der grün ausgelegten Familiengruft überführt, wo an der Seite des Sohnes die Beiseßung erfolgte.

Für den 6. Deutsch-evangelishen Kirchengesangstag, der vom 11. bis 13. Oktober hierselbst stattfindet, ist nunmehr folgende Tagesordnung festgeseßt: Am 11. Oktober, Nachmittags 2# Uhr, wird im kleinen Saale des Architektenhauses die Auss\chußkonferenz des deuishen Gesammtvereins ihre Sihuao halten. Seitens der Provinz Brandenburg sind außer dem orsißenden D. Kleinert die Hrrn. D. Frommel, D. von der Golß, D. Greiff, Hübner, Th. Krause und Trinius in die Konferenz delegirt. Abends 77 Uhr wird die Begrüßungsversammlung im großen Saale des Architektenhauses \tattfinden Berliner und Potsdamer Vereine haben die Verschönerung derselben dur Chorgesänge in Aus- sicht gestellt. Am 12. Oktober, Vormittags 10 Uhr, wird die General- versammlung in der Dreifaltigkeitskirhe stattfinden, Bei derselben wird der St. Nikolai-Kirhenhor am Eingange einen Eccard’schen Choralsaß, im Fortgang die Bach’sche Motette: „Jch lasse dih nicht“ zu Gehör bringen. Das Referat erstattet Hofprediger D. Helbing aus Karléruhe über die Frage: „Auf welhem Wege kann ein einheitlicher deutsch-evangelischer Gemeindeg&fäng hergestellt werden?“ Abends 7 Uhr findet die liturgische Fettsmet in der Garnifonkirhe statt. Die Ansprahe in derselben hält General - Superintendent D. Brückner, die Liturgie Hofprediger D. Frommel. 12 hiesige Kirchen- chöôre werden unter Prof. Sacco’'s Leitung die Gesänge ausführen. Für den Vormittag des 13. Oktober - ist die Besichtigung der König- lihen Sammlungen in Ausficht genommen. Am Nachmittag um 6 Uhr findet in der Bergakademie unter Direktion des Prof, Blumner eine große Bach-Aufführung statt, bei der eine Auswahl des Schönsten aus Bach's Festkantaten zu Gehör gebraht werden wird. Eine ge- sellige Shlußversammlung im Saale des Postgebäudes in der Oranien- burgerstraße Nr. 35, beendet dann den Lag.

Die „Deutsche Kolon.-Ztg.“ \chreibt: Frohe Botschaft aus Kamerun, deutsche Kulturarbeit fängt an sih zu bewähren. Die da vor einigen Jahren behaupteten, deutshe Tüchtigkeit und deutsche Erfahrung seien hinreichend, um die allerdings schwierige und ver- wickelte Kulturaufgabe der O Kultivation, welhe wir mit unsern afrikanishen Besiterwerbungen übernahmen, befriedigend zu lôsen, ja auf diesem Gebiet vielleicht mehr zu leisten, als die anderen Völker unserer Rasse sie werden Recht behalten. Wer freilich die Vorbedingungen zu solchen Leistungen am unrechten Orte suchte, der mochte wohl verzagen. Inzwischen haben sie sich da gefunden, i D zu erwarten waren, in unseren Hansastädten, vornehmlich in

amburg.

Es wird Vielen bekannt sein, daß sich daselbst im Frühjahr 1885 eine Kommanditgesellshaft unter der Firma „Kameruner Land- und Plantagengesell\chaft Woermann, Thormählen u. Co.“ bildete, an deren Spitze die Namen der beiden hauptsächlihsten deutschen Handels- häusec in Kamerun stehen: Hr. Adolf Woermann, in Firma Carl Woermann, und Hr. Johannes Thormählen, in Firma Janssen u. Thormählen. Mit Vorsicht, Sachkenntniß und Umsicht ging man zu Werke, und es eint, daß eine glücklihe Hand dies Unternehmen leitet. Es liegen über dasfelbe bis jeßt drei halbjährlihe Be- rihte der Gesellshaft an ihre Kommanditisten vor; außerdem war die „Hamburger Börsenhalle“ bei einer Besprechung dieser Berichte in der bevorzugten Lage, eine Reihe von Geschäftsbriefen der Gesellschaft einzusehen, welhe ihr einen vollständigen Ueberblick über die gegen- wärtigen Verhältnisse dieses Unternehmens gewährten. Nach den daraus veröffentlichten Mittheilungen ist dieser Ueberblick ein durh- weg erfreulicher. i

Vor Allem und das erscheint als die Hauptsache war die Gesellshaft so glücklih, ganz den rechten Mann zur Einrichtung und Leitung ihrer Plantagen und sonstigen Anlagen auf ihren LUndercien in West-Afrika zu finden. Es ist dies Hr. E. Teusz, ein gelernter Gärtner und Tabackbauer, welhec vorher unter Stanley am Congo einige Jahre gearbeitet hatte. Alle Berichte, welche von verschiedenen Seiten über ihn eingelaufen, sind seines Lobes voll, rühmen sein rationelles und energishes Vorgehen und bezeichnen ihn als den passendsten Mann für dieses Unternehmen; dies bestätigt auch der bisherige Erfolg desselben. Es handelt sich hier aber offenbar nicht nur um eine mechanische Anwendung angelernter Schulung, sondern um eine angeborne Begabung dieses Mannes, denn seine er- folgreihsten Leistungen sind gerade nicht der Tabackbau, in welchem er schon früher thätig gewesen war, sondern der Cacaobau, auf welchen die Gesellschaft sehr mit Recht ihr hauptsächlichstes Augenmerk richtet.

Der Anbau von Cacao verspricht heutzutage mehr Gewinn als der von Kaffee, Zuckerrohr und anderen stark überproduzirten tropischen Stapelartikeln. Ueberdies sind gerade in Guinea, wenigstens auf den Inseln im Golf von Guinea, befonders auf Fernando Po, {on bis- her mit Cacaobau günstige Erfolge erzielt worden. Von dieser, Kamerun gegenüber liegenden, Insel scheint auch Hr. Teusz haupt- sählich seine Cacaoschößlinge bezogen zu haben. Nach den leßten Berichten ist nun anzunehmen, daß auf einer Fläche von etwa 100 ha urbar gemahten Landes 60—70 000 Cacaobäumchen ausgepflanzt sind, von denen die zuerst eingesetzten 30 000 Pflanzen hon im Januar d. I. eine Höhe von über einen Meter erreicht hatten.

Neben den Cacao-Anlagen betreibt Hr. Teusz auf denselben Län- dereien auch Tabakbau, und die Gesellschaft sheint. noch gegenwärtig der Meinung zu sein, daß dies fernerhin mit Aussicht auf Erfolg Lu eon werden könnte. Dies wird sich vielleiht als ein Irrthum erweisen. . ..

Außer mit Cacao und Tabak hat Hr. Teusz auch Versuche mit Indigopflanzung gemacht, die, soweit sie unter den Berichten an die Gesellshaft erwähnt worden sind, günstig ausfielen. Auffallend ift, daß die Gesellshast bisher keine Versuche mit dem Anbau von Chinchona hat machen lassen, der doch so überaus rentabel ist und nur verhältnißmäßig sehr geringe Auslagen erfordert. Oder sollte dies

eshehen und nur nit öffentlich erwähnt worden sein? Dagegen ind auf dem ganzen Gebiet der Gesellschaft die Kokos- und die Oelpalmen nicht nur da, wo sie sih fanden, stehen gelassen, sondern auch an geeigneten Stellen neu angepflanzt. Mit Recht verspricht man si gute Erfolge hiervon. Sehr erwünscht wäre es, wenn man mit der Zeit eine rationellere Beschaffung resp. Bereitung des Palm- öls mit geeigneten Maschinen ins Auge faßte. Eine lehte, aber wichtige Art der Kultivation ist hier noch zu erwähnen, welche Hr. Teusz in gebührendem Umfange betreibt. Es sind dies niht Export- produkte, fondern solche Pflanzen, welhe als Nahrungsmittel für die Arbeiter dienen. Hervorgehoben sind unter diesen besonders die Musaceen (Bananen oder vielmehr Plantanen), die Jatropha manibhot (Kassada) und die Knollengewächse, vor allem die Yams- wurzel. Nicht erwähnt ist der Reis, den zwar die Eingeborenen der Kamerungegenden bisher für gewöhnlich nicht genießen, der aber doch \chon jeßt die Hauptnahrung der von Teusz als Arbeiter verwendeten Kruneger bildet, und wobl mit der Zeit auh das wichtigste Nahrungs- mittel für die ganze afrikanishe Bevölkerung werden wird, wie denn der Reis überhaupt für das tropishe Klima unstreitig die voll- kfommenste und idealste Nahrung ist, weit besser und wichtiger noch für jene Gegenden als für unsere arbeitenden Klassen das Brot ist. Wenigstens den trocken angebauten Reis wird man dort siherlich mit der Zeit kultiviren müssen, selb wenn man sih vor der Schwierig- feit und Umständlichkeit des nassen Reisbaues scheut.

Neben gutem Geschick für die praktishe Gestaltung der Anlagen dieses Unternehmens \cheint Hr. Teusz übrigens auch Sinn und guten Geschmack für die landschaftlihe und repräfentative Anlage des Ganzen

zu haben. Die Privatberihte über vershiedene Besue der Anlagen an denen u. a. der Gouverneur von Kamerun, Hr. von Soden, Theil nahm, machen über dieselben folgende Angaben:

„Die Farm hat nach hiesigen Boden- und Klimaverhältnissen die denkbar beste Lage. Die Kriegs\chiffbuht, an welcher die Farm liegt gestattet selbs größeren Schiffen, ganz nahe ans Land zu kommen; der die Farm umgrenzende Mofimoselle-Fluß bietet verschiedene sehr gute Landungs- und Ladungspläße und wird später dur seinen SIOLGInE eine wihtige Hülfsquelle zur Ernährung der Arbeiter werden e

„Am nächsten Morgen fuhren wir zur Plantage und wurden so- wohl dur den Umfang und das Gedeihen, wie auch durch die treff, lihe Anordnung derselben in ihren einzelnen Theilen überrasht. Die i eta: liegt auf eincr hohen, mit steilen Uferrändern versehenen,

reiten Landzunge am linken Ufer des in den Kriegs\chiffhafen mün- denden Mofimoselle. Von einer. kleinen Einbuchtung hinter der Spiße führt eine Treppe nah oben, wo man gleih das bisherigé Wohnhaus, Schuppen und Hütten vor sich hat, hinter denen der abgeholzte Raum beginnt. Auf demselben sind die Oelpalmen und einige andere Bäume stehen geblieben. Das Areal ift aber fo groß, daß si der Blick zwischen demselben verliert und man eine beträchtilihe Strecke gehen muß, ehe man den dihten Wald erreiht; und man muß fih wirklich wundern, wie Hr. Teusz mit seinen wenigen N Arbeitern in der immerhin furzen Zeit feines Dortseins fo viel hat {hafen können, wo doch Bepflanzen und Reinhalten des Bodens {hon fo viel Arbeit und Zeit erforderte .

Das bepflanzte Areal wird von breiten Fuß- und Fahrwegen durhschnitten, die mit Reihen von Platanen- und Bananenbäumen beseßt sind; ein wenig hinter diesen sind Kokospalmen geseßt, die später eine recht stattlihe, \chattige Allee abgeben werden Ein sehr \{chöner breiter Weg dieser Art, die Victoriastraße genannt, führt von der Spiße der Landzunge, wo das neue Wohnhaus gebaut wird, die Landzunge durch\chneidend nah dem Walde, und soll allmählich nah Victoria weitergeführt werden. Der Plaß für das neue Haus {cheint in jeder Hinsicht gut gewählt, denn er liegt hoh . und nahe am Meer mit herrlicher Aussicht, und andererseits wird man vom Da aus den größten Theil der Plantage übersehen können. Das Ganze macht den CEindruck, wie wenn es wohl kaum hätte praktischer und freundlicher angelegt werden können.“ ;

Alles dies ist in der That höchst erfreulih. Ungleih wichtiger aber ist noch ein ganz anderer Gesichtspunkt ; das ist die Arbeiter- frage, und auch diese scheint si dort unter der glücklihen Hand des Hrn. Teusz befriedigend zu lösen. Er hat offenbar fehr wohl daran gethan, ih für die Einrihtung und den anfänglichen Betrieb dieser Plantagenanlage Kruneger von Akkra anzuwerben, welche mit Natan vertraut waren. Allerdings sind diese Arbeits-

räfte verhältnißmäßig theuer, weil fie nur auf zwei Jahre an- werden können und man ihnen außer Lohn und Nahrung auch die Dampfschiffspafsage von Akkra nah Kamerun und zurück bezahlen muß. Indessen machen si diese Arbeiter offenbar sehr gut bezahlt, wie {hon daraus hervorgeht, daß die sämmtlichen Anlagen bis zu dem soeben beschriebenen Stadium mit nur 28 derselben bewerkstelligt worden sind, von denen 20 ein und ein Viertel Jahr und 8 sogar erst 10 Monate beschäftigt worden waren. Mit anderen als solchen geshulten Arbeitern würde die An- lage wohl überhaupt kaum möglih gewesen fein, auch wenn man unter den umwohnenden Negern Arbeitskräfte hätte finden können, welhe im Uebrigen für die geforderten Leistungen tauglich ge- wesen wären.

Merkwürdig \chnell aber hat nun das \o gegebene gute Beispiel günstig auf die umwohnendé Bevölkerung gewirkt. Schon am 20. Mai 1886 konnte Hr. Teusz nah Hamburg berichten:

„In Victoria ist jegt eine Plantagenwuth. Alles legt Cacao- lantagen an. Die Leute waren sogar in meiner Nähe; und ih abe zweimal erst einschreiten müssen, um die Lèute fortzubringen.“

Die einsichtigen Leiter des Unternehmens verkannten natürlich den Vortheil nit, der sh ihnen hierdurch bot, und sie ersuchten deshalb Hrn. Teusz, diese Neigung der Bevölkerung möglichst zu fördern und nah Kräften dahin zu wirken, daß dieselbe sich dem Cacaobau zu- wende. Auf diese Weise können am ehesten aus den umwohnenden Negerstämmen Arbeitskräfte für das Gesellshafts-Unternehmen heran- wachsen, wie dies beispielsweise in Ceylon der Fall ist, wo sich die Arbeiter aus der umwohnenden Bevölkerung truppweise anbieten und die erforderlihen Arbeiten in Akord übernehmen. Wenn eine Durch führung dieses Unternehmens auch vielleiht ohne so günstige Umstände möglich sein könnte, so würden dieselben doch zweifellos für die Rentabilität der Plantagen sehr förderlih sein, denn von der Billigkeit und reihen Auswahl tüchtiger Arbeitskräfte hängt der Erfolg eines solchen Ve- tricbes doch in erster Linie ab.

Das Bestreben des Vorstandes der Gesellschaft ist deshalb sehr mit Recht darauf gerichtet, die einheimishe Bevölkerung allmählich mehr und mehr zur Plantagenarbeit heranzuziehen, und in feinem Bericht vom 31. Juli 1886 spricht der Vorstand sogar die Hoffnung aus, in diesem Bestreben von der Regierung thatkräftig unterstüßt zu werden. Inzwischen aber hat sich zur Begünstigung dieses Strebens noch ein anderer, höchst förderliher Umstand eingestellt. In feinem Bericht vom 30. Juni 1887 theilte der Vorstand aus einem Schreiben des Hrn. Teusz mit: „Da die Akkraleute sähen, wie gut sich die

lantage entwickele, und die Arbeit immer leiter werde, fo hätten ie ihn darum gebeten, nah Ablauf ihrer Dienstzeit aufs Neue engagirt zu werden und die Erlaubniß zu bekommen, ihre Frauen mitzubringen, um sich dort anzusiedeln.“ Hr. Teusz \{lug sehr mit Recht vor, hierauf einzugehen, und diesen Leuten auch Land zum eignen Anbau anzuweisen, was der Vorstand billigte

geworben

Athen, 5. Oktober. (W. T. B.) Die Erderschütterungen dauern fort, und es sollen die dadurch verursahten Beschädigungen, namentlich in der Provinz Corinth, erhebliche sein.

Stockholm, 4, Oktober. Die hiesige deutsche Gesell- \cha ft feierte am Sonnabend ihr Bjähriges Stiftungsfest mit einem Festdiner im großen Saale des Hotels Rydberg. Unter den Klängen der „Wacht am Rhein“ zogen die Versammelten in den Saal, der aus Anlaß des Festes \{öòn dekorirt war; im Hintergrunde erblidte man eine Kolossalbüste des Kaisers Wilhelm, umgeben von einer prätht- vollen Pflanzengruppe, während am anderen Ende des Saales das Bänner der Gesellschaft, rei drapirt mit deutshen und \{wedishen Flaggen, an gebracht war. Der General-Konsul des Deutschen Reichs, Hr. von Redlich, brachte zuerst ein Hoh auf den König Oscar und dann ein Hod auf den Kaiser Wilhelm aus. Der Vorsiyzende der Gesellschaft, Brauer Heiß, hielt alsdann die Festrede, in der er einen Ueberblid über die Thätigkeit der Vereinigung seit ihrer Stiftung gab.

Belle - Alliance - Theater. Der Direktion sowohl wie auch Hrn. Felix Schweighofer gehen tägli lo zahlreiche Gesuche un! eine Wiederaufnahme des Volksstücks „'s Nullerl*“ worin der Künstler als Darsteller der Titelrolle unübertrefflich is zu, daß dasfelbe hon Anfangs nächster Woche neu einstudirt in Scene gehen soll. Es finden demnach nur noch wenige Aufführungen des gegen wärtigen Repertoirestücks „Der Rosen-Onkel“ statt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S olz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (eins{hließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

M 234.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 6. Oktober

1887.

o

[697 a: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens

roz. Polarisation. B 698 a:

ogenannte Krystalls 2c. sog 69

9 a: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße troŒene (niht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in

Deutsches Reich. Nachweisung

Zuckermengen.

Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden 2c., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,

Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]

Literarische

Mit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt :

(Berlin 1887.

Aus öffentlichen Niederlagen oder Privatniederlagen unter

Staaten bezw. Verwaltungs-Bezirke.

zur unmittelbaren Ausfuhr

zur Aufnahme in eine öffent- lihe Niederlage oder eine Privatniederlage unter amt-

lihem Mitvershluß

amtlihem Mitvershluß wurden gegen Erstattung der Vergü- tung in den freien Verkehr

zurückgebracht schrift.

697a Kg

698a 699a 697a 698a 699a

kg kg kg kg kg

698a

Preußen. Provinz Westpreußen Brandenburg . r O S Sachsen, einschl. der s{chwarzb. Unterherrschasten E Schleswig-Holstein . Dan Rheinland .

410290| 580 865

637 036 2 066 030 1112 766

573 678

TTT 365 R

974 815| 26 750 866 830

1147 341

28 789 336 114 4 8759

389 610 155 314

15 513 316 041

11 601

30 335 40 324 83 056

96 931

390 000| 205 900

S

Schulturnen.

langen Stäben.

Sa. Preußen B Sachsen Baden . Hessen... Braunschweig Anhalt .

5 380 665 7 562 5 000|

18 100 120 599| 50 027|

1246256| 165 316} 3386 351| 259 581 294 826 320 000| 109 120 9 787 27 224

140688) 1486 B21 S T A 120072

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Briefkasten.

R E

E N

Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet Hierzu in der Zeit vom 1. August 1887 bis 15. September 1887 .

5 981 953 8 930 223

180 167] 3918 774| 368 701| 452 890] 1 324 737| 1 158 710

1727776 5 354 344

37 500 6 255 715

4871 268 082

500 000

Zusammen

Men in demselben Zeitraum des Oa

1) Die Abweichungen gegenüber der vorjährigen Ueber

Berlin, den 5. Oktober 1887.

14 112 176

38 364 622/14 443 347| 1 749 157 ficht beruhen auf nachträglih eingegängenen Berichtigungen.

7082120 632 987| 5 243 511 1527 411

1

Kaiserliches Statistishes Amt. ; _Becker.

6 755 715) 272 953

Coiffüren und

thätigung in Welt und frage. Die Nürnberger Gustav-Adolf-Festtage: 2. Festberiht. Begräbniß und Gräberschmuck bei den alten i Holland: Mangel an Predigern ; firhlihe Bestätigung von Diako- nissen; ein Gnadengesuch abgewiesen. Verschiedenes: Ninck F; Uebermuth der ultramontanen Preffe.

_ Monatsf\chrift für das Turnwesen mit besonderer Be- rü{sihtigung des Schulturnens und der Gesundheitspflege. Heft 8 u. 9. R. Gaertner's Verlagsbuchhandlung,

felder, Schönebergerstraße 96.) Inb

rede auf Oberlehrer Dr. C. Lampe. Dr. Altenburg in Ohlau. Leitern im Mädchenturnen. Zur Erinnerung an Villaume's vor Bon Dr. Karl Wassmannsdorff Von Gymnasiallehrer Vollheim in Eisleben. Fr. L. Jahn als Mitglied des pädagogishen Seminars in Berlin Das fünfundzwanzigjährige Turnlehrer-Vereins in Amsterdam. Von Dr. C. Euler. Bekannt- kg machungen: Termin für die Turnlehrerinnen-Prüfung im Herbst 1887. Einberufung von Lehrern zu den Turn-, Taubstummen-, aus dem Kursus zur Ausbildung von Turnlehrern. Befähigungs- zeugnisse aus dem Kursus zur Ausbildung von Turnlehréèrinnen. Beurtheilungen und Anzeigen: Berlin 1887. Hartung: Ansprechende, leiht ausführbare Reigen. Leipzig. Besprochen von Euler.

Nußhag und E. W. Räuber : lung in Straßburg. Sa tee, Besprochen von Euler. Rudolf König: Abhandlung über e

bewegung für junge Mädchen 2c. mischtes. Personalnachrihten. Zeitschriften. Literatur.

IFllustrirte (Verlag von Gebrüder Gedenktage. tante von Fr. C. F. Liebetreu. Steine und Steinsagen in der Mark Branden- burg, von O. Schwebel. Mühlen, von H. Fischer. -— Beethoven und der Varnhagen-Rahel’s{e Kreis, von Dr. Alf. Chr. Kalischer.

Neuigkeiten und periodishe Schriften.

: é 5 : L Eva lis -Lutheri s G indeblatt für di der in der Zeit vom 16. bis 30. September 1887 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuer- Pete. Glieder E ien T G, vergütung abgefertigten und der aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurückgebrahten f

l

(Leipzig,

r. Wilh. Grunow.) Nr. 41. Inhalt: Gottesliebe und Bruder- ebe. Das allgemeine Priesterthum der Christen und seine Be-

Kirhe. Adolph Monod. Zur Polen-

Christen. Aus

Hermann Hey- alt: Abhandlungen : Gedächtniß- l Von Gymnasial-Direktor Die Uebungen an den waagerechten Von E Klara Heßling-Berlin.

undert Jahren gedruckte Turn- Zur Turnhallenfrage.

j Von Dr. C. Eulex. Stiftungsfest des Niederländischen

Kursen zur Ausbildung von

eichenlehrern 2c. Befähigungszeugnifse

A. Hermann: 20 Reigen für das Besprohen von Euler. Ernst Bernburg und Hans Mayr: Uebungen mit oe von E. Reimer-Stettin. Friedr.

Die X. deutshe Turnlehrer-Versamm-

ne zu errihtende Schule rationeller Körper-

Besprochen von Euler. Ver-

Berliner Wochenschrift „Der Bär“, Paetel in Berlin W.) Nr. 1. Inhalt «

Antonio Romani, nach der Erzählung einer Groß- Katt. Feuilleton; Die ersten Lichtbilder, von

Ein Concertsaal in den Werderschen

D. Chodowiecki's Berliner

odekfleidungen, besprohen von Ferdinand Meyer

(mit 2 Abb.). Johann Georg Sulzer, von Peter Wallé (mit Doriekt: Miscellen : Kurfürstin Sabine von Brandenburg (mit

orträt). Die Jubelfeier der Nikolaikirhe zu Potsdam (mit einer älteren Ansicht der Kirche). Albrecht Achilles im Kampfe mit den Nürnbergern. Berlin jenseits des Landwehrgrabens. Frit Bek- mann an Apotheker Cine Kutscherrehnung für Friedrih_I1. Abonnements-Cinladung,

Sänicke. Eine Ordensverleihung im Frieden.

1. Stebriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

“Oeffentlicher Anzeiger.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch

6. Berufs-Geno senschaften. 7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken, 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

9. Theater-Anzeigen. z ; 10. Daa Ea / In der Börsen-Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

[32050]

Die Wirthin, unverehelihte Elisabeth Löpp aus Liege, deren zeitiger Aufenthaitsort unbekannt ift, wird hiermit in ihrer Privatklagesahe wider die separirte Arbeiter Justine Wrubbel, geb. Artshwager, in Tiege, auf Anordnung des Königlichen Amts- erihts hierselb zur Hauptverhandlung auf deu 16. November 1887, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht öffentlich geladen. Wenn sie weder felbst, noch duch einen mit \rift- liher Vollmacht versehenen Rechtsanwalt erscheint, fo gilt die Privatklage als zurückgenommen.

Tiegenhof, den 26. September 1887.

/ Menzel, , als Gerichts\{reiber des Königlihen Amtsgerichts.

[31814] Ladung.

Zur Verhandlung der Beschwerde gegen den Spruh des Königlich preußishen Seeamts in Flensburg vom 9. Juni 1887, betreffend den Seeunfall des Dampfers Paul von Kiel, wird der Steuermann Carl Heinri Holt, gebürtig aus Wolgast, da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ift, hierdurch geladen, am

Dienstag, den 6. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kaiserlichen Ober-Seeamt in dessen Ge- Po hierselb, Wilhelmstraße 74, zu er- einen.

Derselbe kann sich bei der Verhandlung eines rechts- oder sahkundigen Beistandes bedienen.

Verlin, den 28 A 1887.

Der Vorsitzende des Kaiserlichen Ober-Seeamts. Weymann.

[32041] Auszug. E Jm Namen Sr. Majestät des Königs von Bayern! l Die Strafkammer des Königl. Landgerichts Landau hat am 27. September 1887, Nahmittags 3 Uhr, C aMmmels in geheimer Sitzung, wobei zugegen en: der Vorsitzende: Hosemann, Direktor, die Landgerichtsräthe: Tillmann, und Zahn, Refe- rent, in dem Verfahren gegen : R 1) Schwab, Anton, von Bellheim, Sohn von upert, 2) Siegler, Jakob, Student, von Germersheim, h Br E Joie Wendelin II ro oseph, Sohn von Wendelin III, von Hahenbübl , Joseph h

4) Koegel, Johann Georg, Sohn von Johann Georg, von Hördt, 5) Kuhn, Johann Baptist, Bäcker, Sohn von Michael, von Jockgrim, 6) Lindemann, Georg, Michael, von Kandel, 7) Ohmer, Andreas, Sohn von Johannes, von Kandel, 8) Hellmaun, Simon, Schuster, Sohn von Friedrih, von Oberlustadt, 9) Stüber, Joseph, Tagner, Sohn von Martin, von Pforßt, 10) Becker, Johann Adam, Kutscher, Sohn von Jakob, von Rülzheim, 11) Abt, August, Schlosser, Sohn von Johann, von Schaidt, R uui a Johann, Sohn von Peter, von örth, 13) Hoffmann, Peter, Hufshmied, Sohn von Philipp Iakob, von Zeiskam, 14) Neukirch, Philipp, Sohn von Jakob, von Zeiskam, 15) Weinheimer, Jakob, Sohn von Peter An- ton, von Zeiskam, ; auf Beschlagnahme ihres Vermögens, folgenden Beschluß gefaßt: Nach Ansicht 2c. 2c. 2c. i Aus diesen Gründen beshließt die Strafkammer die Beschlagnahme des im Deutschen Reiche befindlihen Vermögens der dur Urtheil dieses Gerichts vom 26. April 1887 wegen Verleßung der Wehrpflicht zu Geldstrafen von je 300 4, für den Fall der Uneinbringlichkeit um- ewandelt in je 30 Tage Gear und zu je einem Achtzigstel der Kosten des Verfahrens verurtheilten vorgenannten 15 Personen; : : verordnet, daß der Eingang und verfügende Theil des gegenwärtigen Beschlusses durch je einmalice Einrückung in den „Deutshen Reichs-Anzeiger“ und den „Landauer Anzeiger“ veröffentlicht werde; und legt \chließlich die dur diesen Beschluß ent- stehenden Kosten je zu einem Fünfzehntel den vor- genannten Verurtheilten zur Last. Alles gemäß §. 140 Absaß 3 des Reichs-Straf- geseßbuchs, §8. 480, 325, 326, 497 der Reichs- Strafprozeß-Ordnung und §8. 72, 73 und 27 des Reichs-Gerichtsverfassungsçeseßes. gez. Hosemann. Tillmann. Zahn. Zur Beglaubigung: Landau, den 4. Oktober 1887. Gerichts\hreiber des K. Landgerichts: (L. 8) Sartorius, K. Sekretär.

[31994] E F A. S. gegen Ernst Friedrich Graf von Oet- lingen wegen Verleßung der Wehrpflicht.

Tagner, Sohn von

und §. 326 St.-P.-O. das im Deutschen Reich be- O Vermögen des Angeklagten mit Beschlag elegt.i Freiburg, den 27. September 1887. Großherzoglich Badisches Landgericht Freiburg, Strafkammer II. A Haaß. Eisenlohr. Simml…ler. Vorstehende Ausfertigung wird als mit der Ur- chrift übereinstimmend beurkundet. Freiburg, den 27. September 1887. Gerichts\chreiberei des Gr. Landgerichts. (L. S.) (Unterschrift.) Nr. 30 617, Dies veröffentlicht: Freiburg, den 1. Oktober 1887. Der Gr. Staatsanwalt. Geiler.

[31995] K. Staatsanwaltschaft Ellwangen.

Dur Beschluß der Strafkammer des K. Land- ge hier vom 30. Juni d. J. ist gegen nah-

ezeichnete Wehrpflihtige deren im Deutschen Neich befindlihes Vermögen je bis zum Betrage von 400 gemäß §. 326 St.-P.-O. mit Beschlag be- legt worden:

1) Fauser, Johannes, geb. 19. Mai 1863, Schuster von Hussenhofen, O.-A. Gmünd; 2) Vahn- müller, Ferdinand, geb. 27. Oktober 1866, von Plü- derhausen; 3) Elser, Johann Wilhelm, geb, 31. August 1866, Metzger von Manenberg, O.-A. Welzheim; 4) Fellmeth, Christian Gottlob, geb. 1. Januar 1866, Meßger von Nudersberg, 5) Klotz, Karl Ludwig, geb. 1. Januar 1866, Küfer und Bier- brauer von Rudersberg; 6) Leinf, Johann Gott- lieb, geb. 1, August 1866, von Weitmars, Gde. Waldhausen; 7) Lindauer, Johann Georg, geb. 22. Mai 1866, Metger von Pfahlbronn, 3) Setzer, Robert Heinri David, Schuster, geb. 22. Oktober 1866, von Königsbronnz; 9) Geyer, Matthäus, Müller, geb. 12. Februar 1866, von Bergenweiler, O.-A. Heidenheim; 10) Engelhard, Karl August, Bäcker, geb. 28. Juli 1864, von Aalen; 11) Graser, Karl, Sattler, geb. 10. Februar 1864, von Aalen; 12) Holzbauer, Ludwig Wilhelm, geb. 27. März 1864, S(lofser, von Aalen; 13) Mahringer, Michael, geb. 5. August 1864, Brauer, von Hinter- büchelberg, zuleßt in Hohenberg, Gde. Unterkochen ; 14) Sautter, Christian Eugen, Konditor, geb. 95. Januar 1864, von Aalen; 15) Schweizer, Karl, Dreher, geb. 10. März 1864, von Aalen; 16) Stütel, Karl Eugen, Konditor, geb. 1. Juli 1864, von Aalen; 17) Ulmer, Georg Jakob, Tag- löhner, geb. 18. Februar 1864, von Aalen ; 18) Zeller, Josef, Bauer, geb. 9. November 1864, von Hohenstadt; 19) Köhler, Franz Xaver, Uhr- macher, geb. 27. Januar 1866, von Rosenberg;

Beschluß. Nr. 6184. Wird gemäß §. 140 Absahß 5 St.-G.-B.

20) Geiger, Christian, Bauer, geb. 15, Februar

1866, von Schornbach ; 21) Waibel, Franz Mari- milian, geb. 9. Oktober 1865, von ate , H.-Staatsanwalt Mezler.

_2) Zwangsvollstreckungen, Nusgebote, Vorladungen u. dgl.

[32052] A

Nachdem bezüglih der im Zwangsversteigerungs- verfahren verkauften, früher dem Steindämmer Lebahn gehörigen Grundstücke: des Gartens nebst Wohnhaus Nr. 48a und der Aerstücke Nr. 533— 536 an der Lehsener Chaussee in Wittenburg des Verfahren aus §. 73 Abs. 1 der Verordnung vom 24. Mai 1879, betr. die Zwangsvollstreckung in das unbeweglihe Vermögen wegen Geldforderungen, stattgefunden hat, und Erinnerungen innerhalb der zweiwöchigen Frist nicht erhoben worden sind, ift von dem Großherzoglichen Amtsgericht Termin zur Abnahme der Rechnung des Sequesters und zur Rückzahlung der bestellten Sicherheit an den Käufer angeseßt auf

Montag, den 31. Oktober 1887, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 5 des Amtsgerichtsgebäudes.

Die Rechnung des Sequesters über die Ver- waltung des Grundstücks während des Zwangs- versteigerungsverfahrens is mit den Belägen zur Einsicht der Betheiligten in der Gerichtsschreiberei niedergelegt. ct E Al 3. S Ee

erihtsaktuar Shumpelick, Gerichtsschreiber des Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinshen Amtsgericht.

[32141]

In der Sahe, die Zwangsversteigerung der Grund- stücke des in Konkurs gerathenen Kaufmanns Robert Boemüller von hier betreffend, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Neben- forderungen binnen zwei Wochen bei Vermcidung des Aus\chlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie

zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf

Green den 4. Novembex 1887, ormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt,

wozu die Betheiligten hiermit vorgeladen werden.

Hasselfelde, den 1. Oktober 1887. i

Herzogliches Amtsgericht. Germer.

[32040] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Leob- \{chüy Nr. 2720, ausgefertigt für Anton Freyber,

lautend über 160 4.01 S, ist angeblich verloren