lihen Reservefonds ermögliht #sich darnach die Vertheilung einer Dividende von 32 9%. Das gesammte Fabrikbeamien- und Arbeiter- personal incl. auswärtiger Monteure bestand am Schluß des Ge- \hâäftsjahres- aus 347 Köpfen und zählt deren gegenwärtig 335. Die am 1. Oktober vorhandenen Aufträge beliefen sich auf ca. 120 000 #6 (30 000 M mehr als im Vorjahre). S
— Der Aufsichtsrath der Westfälischen Union in Hamm hat, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, beslossen, der Hauptversammlung
eine lebhafte. Für die Eisen- und Stahlwaaren-Judustrie war ne zweite Hälfte, für die Textilindustrie die Mitte des Jahres günstig. Die leßtere hat gegen Mitte des Berichtsjahres dur die überrashend nelle Preissteigerung der Wolle einen plöß- lihen Umschwung in ihrer lange Zeit niedergedrückten Lage erfahren. Der Unternehmungsgeist wurde wieder belebt und es entstand eine starke Nachfrage zur Sicherung der Vorräthe, so daß sih in den mei- sten Betrieben eine rührige Thätigkeit entfalten konnte, die freilich bei Be-
en ist, um so mehr ift es auch zu erklären, wenn eben die De der Leiden der Landwirthschaft als die nähste und drin- ndste Aufgabe der Reichsvertretung angesehen wird. Allein bei blen diesen Bestrebungen darf nicht übersehen werden, daß gerade die Anpustrie gegenwärtig das Angriffsobjekt für unsere Manchesterlichen jildet daß selbt von sons wohlgemeinter Seite der Zeitpunkt für fommen erachtet wird, das System des Schußes der nationalen beit zu verbessern und kopfüber den Sprung in das Dunkel frei-
gegangen. Die bis jegt bekannten Wahlergebniss\e sind
[ür die Begierun gunstige. — 9. Oktober. î . T. B.) Die Wahlen sind hier ohne Ruhestörung verlaufen. Die Regierungskandidaten tambulow, Stranski, Pochew und Nidelkow sind gewählt worden. Nach Verkün: digung des Wahlergebnisses zog die Menge, begleitet von zwe;
Vorschläge in der Armee jeden Handel ausschließen. General Caffarel wurde vom Kriegs-Minister einem strengen Verhör unterzogen und Fund diesem seine Schuld, worauf der Minister die oben angegebenen Maßregeln traf. Die Entwendung des Mobilisirungsplanes durch Aubanel wird jeßt dem General Caffarel zugeschrieben. Der Leßtere wurde
1884 zum Brigade-General und zum Chef des Generalstabs
yorhan
— Nachdem die Frage, ob von Lieferungsverträgen, Ganiru
betreffend gewerbliche P rey ute inländischer Produzenten der preußische au oa Mp et von 1/3 Proz. des Werthes zu entrichten sei, vom Landgericht in Köln verneinend beantwortet, und nahdem au in zweiter Jnstanz von dem Ober-Landesgericht in Köln der Fiskus mit seinem Verlangen abgewiesen war, hatte derselbe Revision
in Leipzig nahgesucht. Durch Zurückweisung der Revision hat nunmehr, wie die „Berl. Pol. Nachr.“ mittheilen, auch das Reihsgericht im Sinne der vorhergehenden Urtheile entschieden: es, haben hiernach die inländishen Produzenten für Transaktionen in selbsterzeugten Produkten nicht den preußischen Landesstempel von 1/; Proz. des Werthes zu bezahlen.
- — Der Gesandte der Schweizerishen Eidgenossenschaft am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Dr. Roth, ist vom Urlaube nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt- schaft wieder übernommen.
Bayern. München, 7. Oktober. (Allg. Ztg.) Der Prinz-Regent hat dem Papst anläßlich seines Priester- jubiläums ein eigenhändiges Glückwunsch\schreiben zu epen lassen. — Prinz Ludwig ist mit dem Prinzen
upprecht heute Abend aus Baden-Baden hier angekommen.
— 8, Oktober. (A. Z.) Der Justiz-Minister Freiherr von Leonrod hat heute dem Landtage einen Geseß- entwurf, Seen die der Pfändung nicht unter- worfenen Sachen und Forderungen, vorgelegt, welcher, wie aus den Motiven zu entnehmen ist, auf den Standpunkt der früheren Rechtsprehung unter der Herrschaft der bayerischen Prozeßordnung von 1869 zurückehrt, indem er im Anschluß an neuere Gesezgebungen (F 1228 des bürgerlihen Gesetzbuchs für das Königreih Sachsen; Art. 294 Abs. 2, Art. 297 des Schweizer Bunde8geseßes über das Obligationenreht vom 14. Juni 1881) die der Pfändung nicht unterworfenen Sachen von dem Recht des Vermiethers und Verpächters ausnimmt.
¿ Württemberg. Friedrihshasen, (. Oktober. (Sk.- A. f. W.) Der Großfürst und die Großfürstin Kon- stantin Konstantinowitsch von Rußland sind heute Abend zum Besuch Fhrer Königlichen E hier angekommen und im Schloß abgestiegen. — Gleichzeiti ist, einer Einladung Jhrer Majestäten. folgend, der Kaiserli russische Botschafter am Großbritannishen Hofe, Geheime Rath von Staal, im hiesigen Schloß eingetroffen.
Baden. Karlsruhe, 8. Oktober. (Karlsr. Ztg.) Der Großherzog reist Lu Nacht über Freiburg nah Neu- stadt, um dort am Sonntag der Feier zux Einweihung der neuerbauten evangelischen Kirche anzuwohnen. Se. Königliche
oheit begiebt sich am Nachmittag von dort über Donau- eshingen nah Konstanz und Mainau und beabsihtigt am Montag dem landwirthschaftlichen Gagufest in Ueberlingen anzuwohnen. Am Dienstag gedenkt der Großherzog nah Baden- Baden zurückzukehren.
Mecklenburg-Schwerin. Schwerin, 9. Oktober. Seit aht Tagen weilen die Großherzoglihen Herrschaften, welche die ei Wochén iu dem neuerbauten Jagd\schloß Gelbensande bei Ribnig zubrachten, wieder zur Freude der Gerzog in der erstèn Residenz des Landes. Auch der
erzog Johann Albreht und Gemahlin, geborene Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar, sind hier zum Besuch. bei Hofe anwesend.
Metckilenburg - Streliß. / Neustrelitz, 9. Oktober.
De T. B.) Der Präsident des Landgerichts, Kammer-
err von Blücher, ist heute früh in Folge eines Schlag- anfalls gestorben.
Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg, 7. Oktober. (Magdb.
02 Der Aus\{huß des Sp ezial'- Landtages des
erzogthums Coburg ist auf den 11. Oktober hierher ein- berufen worden. "
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Oesterreich - Ungarn. Wien, 8. Oktober. Die „Pol. Corr.“ meldet : „Nach einer aus Pest zugehenden Mittheilung gilt es daselbst als wahrscheinlih, daß die Einberufung der Delegationen nach Wien schon um den 26. d. M. wird erfolgen können. Der gemeinsame Staats- voranshlag wird sihch, der gleihen Mittheilung zufolge, im Rahmen des diesjährigen Budgets be- wegen. Eine größere Abweichung ergiebt sich nur aus der Anschaffung der Mannlicher-Gewehre, indem die Begleichung dieses Postens, so viel darüber bekannt ist, inner- halb eines kürzeren Zeitraums als eines ¿¿nlährigen erfolgen joll, Für den Fall, daß ein kleineres Kaliber angenommen werden sollte, würde die Fertigstellung der Gewehre selbst- verständlich eine t erleiden.“
— 9, Oktober. (W. T. B.) Der König von Griechen- land ist heute nah Gmunden abgereist. Der König von Serbien machte heute dem Minister-Präsidenten Grafen Taaffe, einen Besuch.
Belgien. Brüssel, 8. Oktober. Schwurgerichtshof zu Brabant Moreau, welcher angeklagt war, dur seine Reden zum Un- iorsam gegen die Gesegze aufgefordext zu haben, zu einer
efängnißstrafe von 2 Jahren veruttbete
Grofß/britannien und Frland. London, 9. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Lowestoft wollten die Sozialisten Nicoll und Houghton aus Norwich heute E in einer Versammlung Ansprachen halten, wurden ader samnit Men Anhängern von einer etwa tausend Personen zählendèn Menge mit Stöcken angefallen und so s daß sie unter polizeilihem Shuß nah dem Bahn- ho ge werden mußten. Vom Bahnhof aus wurden eft en mittelst Extrazuges nach der nächsten Station ge- afft.
(W. T. B.) Der at den Sozialisten
Frankreich. Paris, 7. Oktober. (M. A. Z) Die Abendblätter bestätigen im Großen und Ganzen den ge- meldeten Skandal, in welchen ein Senator, dessen Namen man noch nicht kennt, und der General Caffarel, Sous- Chef des Generalstabes im Kriegs-Ministerium, verwickelt sind. Der Leßtere ist nach einer genauen Untersuchung, welche in olge &ingelaufenèr Klagen vom Kriegs- Minister angeordnet ‘worden war, seines Amts enthobén unid ‘pensionixt ‘worden. Man erlangte die Gewißheit, daß Général Cáffavel gegen Entlohnung seinen ‘offiziellen Einfluß
Gunsten der Dekorationskandidaten geltend machte, die
des 5. Armee-Corps (Orleans) ernannt, bis ihn General Boulanger vor fechs Monaten zum Souschef des Großen E E machte, in welcher Stellung General Ferron ihn eließ.
Der „Temps“ meldet: „Entgegen der Behauptung mehrerer fremden Blätter ist das Einvernehmen zwischen Frankreich und Spanien in Betreff der Eventuali- täten, die sih in Marokko zutragen könnten, ein vollstän- diges. Die spanishen Truppen, welche im Nothfalle die Garnisonen von Ceuta und Melilla verstärken sollen, lagern in San Fernando. Sie bestehen aus 3 Bataillonen Infanterie von je 300 Mann, 2 Schwadronen Kavallerie von je 70 Mann und 6 Gebirgs-Batterien. Die Garnison von Ceuta umfaßt ein Regiment von 3 Bataillonen und 3 Straf-Compagnien, die von Melilla 1 Bataillon. Unserer- seits wurde keine Truppenbewegung auf der algerischen Grenze vorgenommen. Der Zustand des- Sultans von Marokko ist ein sehr ernster. Muley-Hassan “ist aufgegeben.“
Dem „RIX. Siécle“ wird aus Belfort gemeldet: „General Wolff, Ober-Befehlshaber des 7. Armee-Corps, ist benachrihtigt worden, daß die Ausrüstung des 7. Armee- Corps mit néuen Gewehren in der nähsten Woche bei der 14. Division, General de Négrier, beginnen soll. Diese Umwandlung muß bei dem Eintritt der Rekruten beendigt sein, sodaß dieselben ihre militärishe Unterweisung mit dem Lebel- Gewehr anfangen können. “— Eine Note der „Agence Havas“ tritt den Behauptungen des radikalen Abg. Bories entgegen, denen zufolge die Fabrikation der Lebel-Gewehre in der Waffenfabrik zu Tulle von 400 auf 60 täglich gesunken wäre, und s{ließt, ohne sih auf Einzelheiten einzulassen, mit der Versicherung: in Tulle, wie überall, strebe man nah wie vor bei der Herstellung der neuen Waffe die Erreichung des Maximums an. :
„Paris“ schreibt über die Beilegung des Mada- askar- Handels: „Jn unserer gestrigen Darlegung des franzdsisGanadagaiiut Zwischenfalls kündigten wir eine rasche und befriedigende Lösung an. Gestern Abend nun er- hielt der Minister des Aeußern eine chiffrirte Depesche, welche ein kurz vorher an seinen Kollegen von der Marine und den Kolonien von dem Kommandanten des „D'Estaing“ abgesandtes offenes Telegramm bestätigt, das die Wiederaufnahme der Be- ziehungen meldete. Der Premier-Minister Madagaskars hat sihden Einwänden des Hrn. Le Myre de Vilers gefügt. Er ließ unserm General-Residenten anzeigen, daß er endgültig darauf ver- zihte, sih bei der Abfassung der Exequatur-Schreiben auf die Zusaßbriefe des Vertrags vom 17. Dezember 1885 zu beziehen, deren Gültigkeit unsere Regierung nie anerkennen wollte. Er seßte überdies Hrn. Le -Myre de Vilers davon in Kenntniß, daß alle den fremden Konsuln ausgestellten Akten über- die Erlaubniß, ihr Amt “anzutreten, eine Klausel enthalten werden, derzufolge alle politischen Angelegenheiten , welche die Howas-Regierung Und die von den Konsuln vertretenen Mächte angehen, une General-Residenten unterbreitet und von diesem entschieden werden. Unter solchen Umständen hißte Hr. Le Myre de Vilers wieder seine Fahne auf und trat wieder in Beziehungen zu dem Hofe von Emyrna. Der ' Zwischenfall ist demna zu unsere? Genugthuung und ent- prechend unseren Rechten geschlossen, Dank der Energie und der Gewandtheit unseres Vertreters in Tananariva.“
— 8. Oktober. (W. T. B.) Eine Mittheilung des Marine- Ministeriums bestätigt, daß das Panzerschiff „Courbet“ und der Kreuzer „d'Estrées“ Befehl erhalten haben, nah Marokko abzugehen.
D: MOODEL, (D. D D) Das „Journal. des Débats“ meldet: die Ano habe in Folge mehrerer in den Departements allzu leihtfertig unter dem Verdacht der Spionage vorgenommenen Ver- es von Ausländern den Departements-
ehörden anempfohlen, bei der Anwendung des Spionage- Geseßes künftig mit großer Umsiht zu Werke zu gehen und keinerlei Maßregeln zu ergreifen, die der freien Bewegung der Ausländer auf französischem Gebiet entgegen- stünden, es sei denn, daß sehr ernste Gründe für die Annahme einer Schuld der betreffenden Personen vorlägen.
_— 10. Oktober. (W. T. B.) Bei Gelegenheit der Ein- weihung eines Lyceums in Chartres hielt der Kriegs - Minister erron daselbst gestern eine Toastrede, in welcher er betonte, daß die neuen Gewehre eine weitere Vervolllommnung erfahren hätten und ihre Herstellun keineswegs langsamer betrieben werde. Auf die Caffarel’ se Angelegenheit hindeu- tend, sagte der Minister: „Erwarten Sie von mir nit die geringe Schwäche gegenüber Verstösßen gegen Ehre und
di8ziplin. Jh werde um so schärser vorgehen, je höher die Schuldigen in der militärishen Hierarchie stehen. Aber die Vergehen eines Einzelnen beflecken die Ehre der Armee nicht; bewahren Sie derselben daher au ferner Jhre Achtung.“ — Nach Meldungen der Morgenblätter liefern die gestern bei dem General Caffarel beschlag- N Papiere den Beweis dafür, daß er sich für Geld an dem Ordenshandel betheiligt hat. — 10. Oktober. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Tanger hat der Sultan von Marokko, dessen Befinden sih gebessert hat, angeordnet, wegen der Ermordung des Kommandanten Schmidt eine Ent- O gu Ae UNMe von 100 000 Fr. zu zahlen. — Das «Panzerschiff „Courbet“ ist heute früh von Toulon nah Tanger abgegangen.
JFtalien. Rom, 10. Oktober. (W. T. B.) Die Er- Ga des Parlaments wird am 16. November statt- nden.
Bulgarien. Sofia, 8. Oktober. (W. T. B.) Jn einer heutigen Wählerversammlung, an welcher gegen 300 Per- ugs theilnahmen, forderte Stambulow auf, für die von er Negierung aufgestellten Kandidaten zu stimmen. Die Borlatimüng nahm darauf die Wahl der von Stam- bulow bezeichneten Kandidaten an.
— 9. Oktober. (W. T. B.) Nach den hier vorliegenden Meldungen haben bei den heute stattgehabten Wahlen in Plewna und in den ländlihen Wahlbezirken von Orehovißza
jedoh außerhalb seines Ministeriums standen, da die
Stambulow is 3000 Stimmen.
Militärmusikkapellen, nah dem Hause Stambulow's und vor das Palais des Prinzen Ferdinand. Jol ist in Rahowa ewählt worden. — Ruhestörungen werden auch aus Abzemik abrowa und Orkar gemeldet. : — 10. Oktober. (W. T. B.) Die „Agence Havazg“ meldet: Die Mitglieder der Opposition haben \ich Le an den Wahlen nicht gt da außerdem die Führer der Partei Radoslawow am Abend vor den Wahlen verhaftet waren, so erfolgte die Wahl der Regierungskandidaten Ae mit Einstimmigkeit. Auh aus Aidos werden Ruhe: törungen gemeldet.
R und Polen. St. Petersburg, 9. Oktober. (W. T. B.) Jm März d. J. hatten Bauern eines Dorfez im Kreise Fnssar (Gouvernement Pensa) in förmlither E die Ermordung des gutsherrlichen Ver: walters beschlossen und auch ausgeführt. Jn Folge dessen wurden 30 Bauern dem Kriegsgericht überwiesen , welchez 14 derselben wegen vorbedahten Mordes zum Tode durch den Strang und die Gemeinde-Aeltesten sowie den Dorf\chulzen wegen äußerst fahrlässiger Amtsführung zu Zuchthaus mit 31/3 resp. 3 Jahren verurtheilte. 14 Angeklagte wurden frei
gesprochen. hen t Oktober. (W. T. B.) Der russishe Bot- shaster Nelidow hat sich wieder auf seinen Posten nah
Konstantinopel begeben.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 8. Oktober, Der Chef des Kontrol- und Justirungsbureaus im Finanzdepartement, Kanzlei-Rath L. A. Forßman, hat den Austrag erhalten, nah Berlin zu reisen, um sich daselbs mit den speziellen Maßnahmen zur Denaturirung von Sprit und der Restitution der bezahlten Branntweinsteuer bekannt zu machen.
Amerika. New-York, 7. Oktober. (N. B.) Präsi:
dent Cleveland traf, begleitet von seiner Gemahlin, heute, von Milwaukee kommend, in Madison, Wisconsin, ein. 9. Oktober. (W. T. B.) Die Sozialisten, welche gestern ein Meeting auf dem Union - Square abhalten wollten, wurden unterwegs von Anhängern Henry George's angegriffen. Die Polizei schritt ein und machte von ihren Stôken Gebrauch, wobei etwa 50 Personen, ns Sozialisten, theils Anhänger Henry George's verwundet wurden.
Zeitungsftimuen.
Die „Deutsche volkswirthschaftlihe Correspon- e schreibt über Jndustrie und Landwirthschaft:
i m politishen Leben giebt es Wahrkeiten und Thatsachen, die nicht oft genug betont werden können. Sie bilden im Kampfe der Meinungen die feste Grundlage für alle diejenigen. welche in politish und wirthschaftlih interessanten Fragen und in Betreff der zu er- kämpfenden Ziele einen verwandten Standpunkt einnehmen, dann und wann in ihren Anschauungen über die. Mittel zur Lösung dieser Fragen und zur Erreichung dieser E auseinander gehen ,- allein immer und immer wieder dur die loyale Sorge um das gesammte Wohl, den „gemeinen Nußen“, Anknüpfungspunkte finden, Die «„Deutshe volkswirthshaftlihe Correspondenz“ stand und fteht den Bewegungen des Parteilebens fern, sie erkennt ihre einzige und gewiß lohnende Aufgabe darin, die großen wirthschaftlihen Fragen ohne Vor- eingenommenkbeit und lediglich mit Rücksihtnahme auf die gesammten Reichs- und Staatsinteressen zu prüfen, hierbei im gegebenen Falle vor allen extremen Velleitäten Einzelner zu warnen und etwa vorhandene Gegensäße durch Beleuchtung der vorhandenen gemeinsamen Gesichts punkte zu mildern. Wir sind bei dieser unserer Thätigkeit davon durhdrungen und suchen unsere Ueberzeugung auch stets zu betonen, daß die Wirthschaftspolitik E großen Staatsmanns , gleich der jenigen in äußeren Angelegenheiten, das große Ziel verfolgt, das Deutsche Reich zusammenzuhalten, es mit friedlihen Mitteln fest zu begründen, nahdem es durch blutige geshaffen worden ist. Und ganz insbesondere in wirthschaftlichen Fragen balten wir uns an jene Worte, welche der Reichskanzler Fürst Bismarck in der Sitzung des preußi- schen Herrenhauses vom 15. Januar 1867 sprach: „Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansihten; man muß die Gesammtheit der Parteien, die im Lande vorhanden sind, in Abwägung bringen und aus dem Resultat dieser sich eine Linie ziehen, der eine Regierung folgen kann.“
Wir haben bereits zu wiederholten Malen darauf hingewiesen, daß als ein sehr glücklihes Resultat der neuen Aera die Erkenntniß von der Solidarität der Interessen zwishen Stadt und Land, zwischen Industrie und Landwirthschaft, in immer weitere Kreise gedrungen ist und die vordem vorhandenen Gegensäße bereits erheblih abgeschwäht hat. Die Entwickelung unserer wirthschaftlichen Zustände hat eben nicht nur ergeben, daß die Befürchtungen, welche bei der Industrie der Landwirthschaft gegenüber, bei der leßteren der Industrie gegenüber be: standen und hüben und drüben Mißtrauen und Eifersucht erzeugten, ganz und gar ungerechtfertigt sind, sondern daß die Wechselwirkung zwischen diesen beiden Faktoren unseres wirthschaftlichen Lebens stets eine große Anzahl gemeinsamec Interessen hervorruft. Die Gleich- gültigkeit, ja die zuweilen abgeneigte Haltung, welche nur zu oft der Landwirthschaft entgegengebraht wurde, ift allmählich bei allen einsihtê- vollen Politikern in die gegentheilige Ueberzcugung verkehrt worden, daß die feste und fruhtbare Grundlage des Reichs, feine Macht und Größe die Landwirthschaft bildet und daß je mehr der Wohlstand des Aderbaues verfällt, auch der Wohlstand des ganzen Reichs in eine gefährlihe Krise gerathen muß, ;
Als ein sicheres Zeichen dafür, daß die Bestrebungen der natio- nalen Presse, welche eben \sich unablässig bemüht, die zwischen der Landwirth\chaft und Industrie bestehenden Beziehungen in das richtige Licht zu stellen und zwischen diesen beiden wichtigsten Fzktoren unserer Volkswirthschaft die der nationalen Wirthschaftspolitik unserer Regi rung entsprehenden Grundsäße immer mehr zu befestigen, den Interessen des Gesammtwohls am besten dienen, mögen die unausgeseßten Vorwürfe der freisinnigen und wmanchesterlichen Partei gelten, welche nicht müde wird, an die Stelle der Har monie Mißtrauen und Verwirrung zu seyen, den bestehenden friedlihen Zustand in Kampf und gegenseitige Verfolgung zu verwan deln. Die Industrie felbst, i sofern sie überhaupt der Wohlthaten sih bewußt wird, welhe die „nationale Wirthschaftspolitik“, der p der nationalen Arbeit in Verbindung mit der Kräftigung des heimischen Marktes hervorgebraht hat, wird sich der Ueberzeugun/ nit verschließen, daß gerade durch den Verfall der Landwirthschast ein gewaltiger Konsument geschwäht wird. Es liegt gewiß viel Wahres in jener Behauptung, welhe kürzlich von Seiten des hervorragenden Organs der Landwirthe, der „Kon servativen Correspondenz“ , aufgestellt wurde, daß der Preil- rückgang und der yerminderte Absaß in manchen Zweigen unserer Jw dustrie auf die Nothlage der Landwirthschaft zurückzuführen ist, und ]
und Kutlovußga E G UO stattgefunden. Fn den übrigen Theilen des Landes seien die Wahlen durchaus ruhig vâr fich
intensiver die Erkenntniß von der Vollberehtigung dieser Behauptung
N nit
i erhält
“*lerisher Grundsäße zu wagen. Solchen gefährlihen Rathshlägen dd muß die Presse auf der Hut sein und die Thätigkeit all enigen Organe, welche in objektivster und parteilosester Weise die ¿wegungen unserer Wirthschaftspolitik verfolgen, muß angesichts solher Symptome als eine geradezu unentbehrliche bezeichnet werden. Lider ist die Erkenntniß dieser Wahrheit bei unseren Industriellen hinlänglich genug verbreitet.
— Ueber die innere Kolonisation an unseren Ostmarken die L a Zeitung“ von ; Augenzeugen folgende ZUPchrist :
Ms ie vab O Interesse, welches die heimische Kultur- ufgabe des Gescßes vom 26. April 1886 erregt hot, ließ mich im Monat September d. F, die Ausführung der Kolonisationsarbeiten
ginn des leßten Quartals, als die durch Spekulation außergewöhnlih hoh getriebenen Wollpreise zurückgingen, allseitig wieder eingeshränkt wurde. ( l fenden Aufträge für einen erheblihen Theil unserer kleingewerblichen Werkstätten, sowie für die jahr zu. ländischen ias t ; Roh: i und Stahl erfuhren hierbei auch eine Preissteigerung, wogegen die gedrückten Preise der fertigen Waare über ihren ) nicht hinauskamen. Immerhin kann das Jahr 1886 für unseren Be- zirk nicht als ein ungünstiges bezeichnet werden, und wir glauben, wenn uns der Friede erhalten bleibt, mit Zuversicht und Vertrauen für die weitere Entwickelung unserer gewerblichen Arbeit in die Zu- kunft fehen zu dürfen.
In der Eisen- und Stahlwaarenindustrie nahmen die einlau-
Werke der Großindustrie gegen das Vor- Diese Zunahme ist für den inländischen, wie für den aus- festgestellt worden, Die Rohmaterialien in Eifen
bisherigen Stand
rt und Stelle in Augenschein nehmen. E M Bei der Größe der Aufgabe und der Schwierigkeit der Dur- führung im Einzelnen waren für 1887 nur drei größere Güter, Slonskowo und Komorowo in der Provinz Posen, Dollnik nebst Yaruschke in Westpreußen unter Zugrundelegung der Gesichtspunkte : 1) Sicherung des aufgewendeten staatlichen Kapitals,
3) Wohl und Gedeihen der Kolonisten, ges Zur Gebäudesteuer waren an
und 3) Verstärkung und Ausbreitung des deutschen Wesens an den Ostrarken : / : gewissermaßen zu Versuchsstationen ausersehen und in Angriff en. i l grie Aufgabe is mit großer Sa@hkenntniß und Intelligenz ein- geleitet, mit Sicherheit ausgeführt und ohne Härte gegen die Polen
O t, i in Vollzug geseß Besizer hat sein Besißthum entweder freihändig
Der polnische | h) n die Ansiedelungskommission verkauft, um seine Vermögens-
0 i E ältnisse besser zu arrangiren , oder dasselbe ist im Wege der A endigen Zwangsversteigerung in die Hände der Kommission t. ; plan Uebernahme dur den Fiskus hat sodann eine genaue Ver- messung des Ganzen und speziell der einzelnen Siedlerstellen statt- gefunden. Die Auslegung der leßteren ist in Größe von 17—30 ha inter Beachtung der natürlichen Grenzen und Bodenverhältnisse eben. j ; us Seinerer Kolonistenbesig is nur ausnahmsweise errihtet worden, weil derselbe einerseits weniger prästationsfähig ist, andererseits dur den Aufbau der nöthigen Wohn- und Wirthschaftsgebäude etne zu Ackervertheuerung zur Folge hat, auch im Laufe der Zeit von selbst entstehen wird. Diese festbegrenzten Bauernstellen sind nch ihrer Bodengüte resp. ihrem Ertragswerth einzeln für sih in der Art eingeshäßt, daß der Gesammtwerth die Höhe des staatlich verauslagten Kapitals für den Ankauf des Gutes nicht überschreitet, somit dem A zum Einkaufspreise unter Dotation eines Schul- lifsements überlassen. | ) L i Kolonisationsversuche {ind bekanntlich daran gescheitert, daß der einzelne Ansiedler, nahdem er seine Anzahlung geleistet, auf seiner kahlen Scholle si selbst überlafsen blieb. Seine übrigen BYaarmittel vershwanden unter den Uebergabekoften, den von Tag und Stunde laufenden Zinsen, Steuern und Kommunallasten, sowie dem Ankauf von Lebensmitteln und Futter für seine Familie und Vieh während der Kolonisationsperiode. Die Baulast drückte ihn vollends darnieder, denn, wie technis{ch festgestellt, ist zum Aufbau «ines massiven, mittelgroßen Kolonistenhauses von 13 m Länge, 950 m Breite und 2,75 m Höhe an Brand-, Luft-, Dach- und Geld- steinen, an Holzwerk, Grand, Lehm und Kalk ein Materialiengewicht von 5—6000 Ctr. nöthig. Diese Gewichtsmasse in vielen Fällen aus meileaweiten Entfernungen herbeizuschaffen, überstieg die Kräfte des einzélnen Siedlers, und so war es erklärlich, daß Mancher, mochte er sonst auch noch so tüchtig sein, bei der Ausführung seines Baues zu unde ging. R V Diesen Umstand erwägend, hat die Ansiedelungskommission in weiser Fürsorge gehandelt und sich gleichsam Pflegepflichten auferlegt. Die Gespanne des noch fortbestehenden alten Gesammtgutes chaften die Ziegel- und Holzmassen von Ziegeleien und Bahnhöfen heran, ernteten und pflügten für den Ankömmling, der mit seinem eigenen Gespanne demnah nur die nothwendigen, näheren Baufuhren auszu- führen hatte und diese nun recht gut bewältigen konnte. So sind in emeinsamer Arbeit in der kurzen Zeit von ca. 2 Monaten z¿. B. in omorowo allein 13 neue Gebäude resp. Gehöfte mit massiven MPohnhäusern und Wirthschaftsgebäuden in Rohbau und Vollendung entstanden. Mit Freude sieht der deutsche Bauer jeßt auf sein ge- \hafenes Heim, an dem er nebst Frau und Kind gearbeitet hat. Er hat nun den Stützpunkt gewonnen, von welchem aus er seine weitere Kulturarbeit beginnen kann. Auch versteht cr die Wohlthat zu würdigen, daßiihm noh drei weitere Freijahre bleiben, fi vollständig hâuslih einzurihten und sein Besißthum rentabel zu machen, bevor er das vertragsmäßige Kaufgeld mit 3 /o dem Staate verzinst. Ebenso beruhigend wirkt auf ihn das Bewußtsein, daß in un- verschuldeten Nothfällen ihm außerdem ein kleineres staatliches, mit 4 9/9 verzinsliches Sn zu Gebot steht und er somit dem Wucher niht anheimfallen kann. / Mit Si neunt er \ih, wie ih es gehört habe, jetzt zum Unter- \hied von anderen Genossen: „Königsbauer“, und öfters erklang der drastishe Ausruf : ; : L vWenn n hier nicht fertig werden können, Stockprügel“. i; : | E In einer ebenso stillen und geräuschlosen Weise vollzieht sich die Ausbreitung des germanishen Wesens. — Cine Bande flahshaariger Kinder mit blauen Augen, rothen Wangen, lachenden Gesichtern und reinlichen Anzügen treibt sich in den Straßen umher, während die dunkelhaarigen Sprossen des slavishen Stammes verwundert Zie An- kfômmlinge anstarren. Wo früher kein deutscher Laut ertönte und nur der tiefe „Padam da nog“ eine verbissene Unterwürfigkeit gegen Höher- stehende oder Bessersituirte markirte, klingt ein fröhlicher ; Guten Morgen“, das helle „Hü“ und „Hott“ verdrängt das dumpfe „wotsch und „zopper“. Herzlih und bieder reichen si der eingewanderte Sohn Thüringens mit dem Neumärker, der Schlesier mit dem Pommer, der Ucktermärker mit dem Niederunger vom fernen Memelstrom die ände zu gemeinsamen Arbeitswerken, selbst der ansässige polnische auer bleibt niht zurück, sucht sein Bischen Deutsch hervor, stellt freiwillig seine Gespannfuhren zur Herbeischaffun des Baumaterials, und er, der sein ganzes Leben in seiner elenden Lehmkathe gehaust hat und nun die stolzen Häuser mit den blauen Ziegeldächera sieht, be- kommt au noch Baulust. „Bratschisku ih Euch helfen, dies Sahr bauen, Ihr näd\tes Jahr mir helfen.“ „Ja! ja! Bratschisku, _foll geschehen“, tônt es lahend von deutsher Seite zurück, So reichen sh im prafktishen Leben der Pole und deutshe Einwanderer die dändez; — traurig aber wahr, daß nur zu oft die Parteileidenschaft einzelner Heißsporne dieses \{ôöne Band zu perrelee sucht. Er ist niht zur Wahrheit geworden, jener usspruch eines Abs geordneten, der in einer der Frühjahrsfißungen des Landtages öffent- lih äußerte, die Kolonisation sei ein todtgeborenes Kind. i Man komme und fehe, welches rege Leben und Treiben dieses todtgesagte Kind entwickelt und wie rasch und kräftig es wächst !
— Die Handelskammer für den Kreis Lennep bemerkt, wie wir der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung en, im allgemeinen Theil ihres Jahresberihts für
Das Berichtsjahr hat uns, im Allgemeinen genommen, einen
starke
verdienen wir
die Jahre 1883—1886 entnehmen wir über die Steuern
Statistische Nachrichten.
Dem Verwaltungsberiht! des Magistrats von Breslau für Breslaus O E L eiten (ohne die seit dem 1. April 1883 neuerstandenen Hauêgrund- stücke) Sctaalagt: 1883/84 6191 Grundstücke mit 23 369425 (6 Gebäude- steuer-Nußungswerth und 19 793 Gebäuden, 1884/85 6237 (e) E 96 638 500 6, 20008 Baul., 1885/86 6296 Gr. = 20 949 275 M. (die Abnahme is veranlaßt durch die Verstaatlichung dreier Privat- Eisenbahngesellschaften, deren Gebäude von der Steuer befreit wurden), 20 774 Baul. :
Zur Gewerbesteuer waren veranlagt 12 804 Gewerbetreibende mit 575 962 A6 bezw. 12 983 =578 030,50 und 13 182 = 585 704,75 46 Die jährlihe Vermehrung betrug 273 = 8492 f, 179 = 2063,90 und 199 = 7674,25 A4 An Wanderlagersteuer wurden vereinnahmt 100 bezw. 50 und 400 M Aue Klassensteuer waren pro 1884/85 veranlagt 21 191 Per- sonen (ohne 45 377 in Stufe 1 und 2) mit 32 152 950 4. (mit Stufe 1 und 2) 60 713 730 # Einkommen und 95624895 M Steuer; zur Einkommensteuer 6620 Personen mit 53 261 100 Einkommen und 1480 014 A Steuer, zu beiden Steuern 27 811 Personen (ohne 74188 mit Stufe 1 und 2 der Klassensteuer) mit 8 414 050 (113 974 830) A Einkommen und 2 042 499 (2 225 595) M. Steuern. Pro 1886/87 Klassensteuer 21 758 (70 044) Personen mit 33 147 225 (62 695 905) M Einkommen und 498687 (686 973) 4 Steuern, Einkommensteuer 6898 Personen mit 55 409 709 M Einkommen und 1540548 Steuern ; zusammen 28 654 (76 940) Personen, 88 556 929 (118 105 605) 4 Einkommen und 2 039 235 (2 227 521) #4 Steuern. KFommunal-Einkommensteuer waren 1883/84 77355, 1884/85 77 745, 1885/86 78 478. / e
An S laststeuer gingen brutto ein: 1113 035,74 _bezw. 1118 214,79, 1187 778,45 4, Wildsteuer 22 928,74 bezw. 37 785,78 und 44 389,91 #, Biersteuer 59 793,49 bezw. 63 906,99 und 63 239,93 4, Braumalzsteuerzuschlag 153 641,12 bezw. 161 425,91
182 752,08 MÆ i ¡ E 9 für öffentlihe Lustbarkeiten ergaben 65 265,50
66 A p 938 M
bezw. 66 929 un : i :
/ Die Staatssteuern ergaben im Ist 3630 773,20 bezw. 3 697 142,26 und 3 812 943,36 Æ, die Kommunalsteuern 4 445 412,76 bezw. 4518 725,03 und 4 655 016,75 M, zusammen 8 076 185,96 bezw. 8 215 867,29 und 8467 960,11 M Von den Steuern 1885/86 waren Realsteuern 18,30 9/0, Einkommensteuern 53,27 °/o, sonstige Personalsteuern 8,40 9%, Konsumtionssteuern 20,03 9/6, staatliche 45,03 9/0, kommunale 54,03 9/o. : As
Pro Kopf der Bevölkerung ergaben sih in den 3 Berichtsjahren 27,95 A bezw. 27,95 und 28,38 M. Steuern, davon Staats- bezw. Kommunalsteuern 12,57—15,38 H bezw. 12,58—15,37 M und 12,78—15,60 M
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Rede zur Enthüllung des Hebbel-Denkmals in Weelbunea am 2, September 1887. Von H. Krumm. Kiel und Leipzig. Verlag von Lipsius u. Tischer. 1888. Der Rein- ertrag fließt der Hebbel-Stiftung zu. — Die vorstehende Festrede enthält eine zwar nur furze, aber doch treffende und zugleich au durchaus unparteiishe, die Vorzüge wie die Mängel niht verhüllende Charafteristik Hebbel’s als Schriftsteller und als Mensch, welche auf eingehendstem Studium seiner Werke sowie genauer Kenntniß der einshlägigen, \hon jeßt nicht unbedeutenden Literatur über ihn fußt. Es dürfte daher diese Festrede allen Denen, welche mit Hebbel und seinen Werken {hon näher bekannt sind, willkommen sein. Allen
ber, welhe Hebbel noch niht kennen, obwohl er einer der Größten Tite Van ist, welhe auf das klassische Zeitalter unserer Literatur gefolgt sind, empfehlen wir, besonders Emil Kuh's Biographie Friedr. Hebbel's einzusehen.
Gewerbe und Handel.
Am 1. Oktober d. I. find dem Bankhause Glyn Mills & Co. in London folgende Noten der Bank of England gestohlen O Matin zu 100 £ Nr. 38845 bis 38 854 einshließlih, datirt
j il 1887, : N : 6a 10 oln zu 50 £ Nr. 81407 bis 81 416 einshließlich, datirt , März 1887, j E : N 306 L zu §5 £ Nr. 90701 bis 91 000 einschließli, datirt i 1887, A — 100 Noten zu 5 £ Nr. 6121 bis 61350 einshließlih, i 24, Mai 1887. : t bie Nachriht, welhe Ergreifung und Ueberführung des Diebes oder der Diebe und zur Wiedererlangung der gedachten Noten führt, ist eine Belohnung in Höhe von 300 Pfd. Sterl. beziehungs- weise in Höhe eines nah Verhältniß des Betrages der wiedererlangten Noten bemessenen Theils dieser Summe ausgeseßt worden. Für den Fall, daß die bezeichneten Nummern in den Verkehr ebracht werden sollten, empfiehlt es si, der nächsten Polizeibehörde Mittheilung davon zu machen. dai N D E — Dem Aufsichtsrath der ultheiß' Brauerei- ien- esells baft E Seitens der Direktion der Rechnungsabf\ chluß für das am 31. August cr. zu Ende gegangene Geschäftsjahr vorgelegt. Derselbe konstatirt einen Reingewinn, welcher neben den üblichen Ab- \hreibungen die Vertheilung einer Dividende von 14 %/9 wie für das Vorjahr gestattet. Si emen preCeer ias wird der General- l der Aktionäre unterbreitet werden. | E Geschäftsbericht der Sächsischen Stickmaschinen- fabrik zu Kappel über das Geschäftsjahr vom 1, Juli 1886 bis 30. Juni 1887 entnehmen wir Folgendes: Die Er ebnisse des Ge- \chäftsjahres 1886/87 sind hinter denen des Vorjahres weit zurück- geblieben. Der Umsaß im Geschäftsjahre 1886/87 betrug i 1) Stickmaschinen nebst Zubehör 223 184 M (474 616 Æ weniger a 8 im Vorjahre), 2) Werkzeugmaschinen, Dampfmaschinen 2c. 319 425 M 28 803 M mehr), 3) Strick- und Wirkmaschinen 40889 9299 M mehr), 4) diverse Mascinen, Theile 2c.
766 1345 4 weniger). Mithin Gesammtumsaßy 601 267 « N 424 198,94 6 weniger als im Vorjahre, mit einem Robgewinn, welcher zuzüglich 258 M Uebertrag vom vorigen Jahre 90 609 4 beträgt und nach Abzug der in gewohnter Weise demessenen Abschreibungen im Betrage von 37 485 H einen Netto»
o hofen 1a 70—100 MÆ, FORTS leger 70—110 M,
in 1
die Vertheilung einer Dividende von 10 ‘/o (geaes ne 1885/86) in Vorschlag zu bringen, wobei reihliche Abschrei
ungen vorgesehen find.
Nürnberg, ftober. (Hopfenmarktberiht von
Leopold Held.) Bei einer Zufuhr von 250 Ballen Markthopfen und ca 00 Säcken Bahnabladungen begann das heutige Geschäft in lust- loser Stimmung. infolge dessen das D feine merfklihe Einbuße. Marktwaare konnte man um einige Mark billiger bekommen und au die Mittelqualitäten aller übrigen Sorten, dagegen behauptet feine Waare fortgeseßt ihre Preise.
war in Anbetraht der Hauptsaison und der großen Î geringer. Für Export wurden einige kleine Pösthen Markthopfen in den 40 genommen. Die Lagerbestände in den Kommissionslagern find beträhtlich und bieten gute Auswahl. Die Tendenz ist ruhig und
Es famen wenig Käufer zu Markt und war
Angebot ein großes, troßdem erlitten die Preife
Der Se PVorräthe ein
reise chwankend. Notirungen : Gebirgshopfen 75—85 #Æ, Markt- mes Le 68—72 M, do. mittel 55—57 M, do. gering 44—50 MÆ, adishe 70—
110 , Elsäfser 665—85 #Æ, Posener 90—110 4, Wollnzacher 105—
125 M Glasgow, 8. Oktober. (W. T. B.) Roheisen in den Stores belaufen sich auf 919 632 Tons gegen 824 909 Tons im E Jahre. n der im Betrieb befindli ohsfen 83 gegen im vorigen Jahre. Ï 9 4 D eeCed but, 10. Oktober. (W. T. B.) Laut Cirkular- Erlaß des Zoll-Departements vom 7. Oktober ist die Annahme der laufenden Coupons der 449% Metall-Pfandbriefe des gegen- seitigen Bodenkreditvereins in Zahlung für Zollgefälle ge- stattet. i Washington, 9. Oktober. (W. T. B.) Das Schaßamt hat e für 11400 Doll. 4°%/ und für 262 309 Doll, 45% Obligationen angekauft. Die zum Ankauf von Bonds von der Regierung festgeseßte Periode ist mit dem gestrigen Tage ab- gelaufen ; die Gesammtsumme der angekauften Bonds ist um 623 150 Doll. inter dom De zurückgeblieben, welchen die Regierung an- ukaufen fi erboten haîite. y New-York, 8. Oktober. (W. T. B.) Der Werth der in der ver- gangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8205 539 Doll., davon für Stoffe 2284 130 Doll. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 9 009 830 Doll., davon für Stoffe 2404 110 Doll.
Die Vorräthe von
Submissionen im Auslande.
Lieferung von 30 000 kg Kalisalpeter wird von dem K önige lich \chwedischen Zeug-Etat ausgeschrieben. Termin am 7. No- vember in der Expedition des Zeugmeisters im Artilleriehof zu
Stockholm. Niederlande.
1) 17. Oktober, Mittags. Magistrat zu Amsterdam im
Rathhause: 7 Utt wbestandtheile für die Brücke Nr. 229 über den Zwanen-
burgwal an der Zwanenburger-Straat nebst den zugehörigen Arbeiten ; b. Lieferung von rund 50 Tons Balken-Eisen für die vorbe-
zeichnete Brücke. E edingungen käuflich für 1 Fl. bezw. 0,50 Fl. in der Stads-
rukkery in Amsterdam. 2) 19. Oktober. Nachmittags 1 Uhr. Nederlaudshe Rhyn- \poorweg Maatschappy zu Utrecht. Lieferung in 4 Abtheilungen von 1120 Stück Eichenholz zu Wein. : Bedingungen für 0,50 Fl. käuflichabeim Ingenieur van den Weg zu Utrecht. | Spanien.
Nächstens : Militärverwaltung in Madrid. Lieferung von 30 000 Bettdecken. Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs - Auftalteu.
amburg, 9. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer i Le Hamburg - Amerikanischen Packetfahrt- Aktiengesell\chaft ist, von New-York kommend, heute früh in Plymouth, und der Postdampfer „Moravia“" derselben ‘Ge* sellschaft, von Hamburg kommend, heute früh in New - York ein- getroffen. ; T riest, 9. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Oi ist heute früh mit der ostindish-cchinesishen Post aus Alexandria hier eingetroffen.
Berlin, 10. Oktober 1887.
Morgen, Dienstag, den 11. d. M., findet Königliche force-Jagd statt. Rendez-vous: Mittags 1 Uhr am haus Plantagenhaus.
ar- orst-
Bernhard von Langenbeck 7.
In der „Berliner Klinischen Wochenschrift“ widmet heute Professor Dr. E. Sonnenburg dem verewigten Wirklichen Ge- ees Rath Dr. von Langenbeck einen Nachruf, welcher autet : / :
von Langenbeck hat eine lange und E akademische Laufbahn gehabt. Am 9. November 1810 zu orneburg ge- boren, habilitirte er sich 1836 in Göttingen als Privatdozent, fam 1842 nat Kiel als Prof. ordin. der Chirurgie. 1848 wurde er nah Berlin auf den dur Dieffenbah's Tod (1847) erledigten Lehrstuhl berufen. Hier wirkte er ununterbrochen bis 1882. Er war mit Leib und Seele akademischer Lehrer. Sein Vortrag war ungesucht und fesselnd. Vornehm wie sein Vortrag waren auch seine Krankenvorstellungen. Es war Tradition in der Klinik, daß dieselben glatt verliefen und auch die Aeußerlichkeiten seinem Wesen und Vortrag ent- sprachen, eine vft niht ganz leichte Aufgabe für seine A stenten. Klassish waren feine Vorlesungen über Akiurgie, die wiederholt zu hören jeder bemüht war. Als Langenbeck 1848 nach Berlin kam, übernahm er ein an Bettenzahl noch unbe- deutendes Institut. Es waren in demselben 7 Betten für Kranke I. Klasse, 9 für Kranke II. Klasse zur Verfügung, ferner 12 Betten für unentgeltlich aufzunehmende Kranke. Als er Stellung und Amt niederlegte, zählte die chirurgische Klinik 189 Betten. Schwer und mühsam hatten im Anfang Lehrer und Schüler zu kämpfen, um am Krankenbett zu lehren und zu lernen, und obgleich auch in dieser Hinsicht bald Besserun eins so wurde die Arbeit doh nicht geringer, da die ettenzah und das Material rena wuchs. Es ist staunenswerth und ast unbegreiflih, wie Langenbeck zu allem Zeit fand. Von A 6 Uhr bis spät am Abend war er ununterbrochen thäti blieb dabei immer glei liebenswürdig im Anhören ünd Ra geben, selbst wenn er noch so eilig war. Eine poone Anzahl treffliher Arbeiten, theils von ihm selber, theils auf seine Anregung von seinen zahlreichen Schülern herausgegeben, er-
Aufschwung des Geschäfts gebraht. Unsere Industrie war zum größten Theil ‘beschäftigt und die Nachfrage nah unseren Artikeln
gewinn von 53 124 „#6 ergiebt, Nach Abzug von 2656 M zum geseh-
schienen im Laufe der Jahre. Erwähnt seien nur feine