Arbeiten über Chiloplastik, über osteoplastishe Resektionen, seine Methoden der Rhinoplastik und Uranoplastik, seine Bei- träge zur chirurgischen Pathologie der Venen, über Exstirpation des Pharynx und viele andere. Die Arbeiten erschienen zuerst in der „Deutschen Klinik“, später in dem seit 1860 von ihm herausgegebenen „Archiv für klinische Chirurgie“, zum Theil in dieser Reitschrift.
Um Langenbeck als Operateur voll zu würdigen, muß man si daran erinnern, daß seine Ausbildung in die Zeit vor Anwendung des Chloroforms fällt, eine Zeit, in der das angeborene Talent viel eher noch zur Entwickelung und Gel- tung kam, als heutzutage. Denn damals galt es, möglichst schnell zu operiren und meist unter ershwerenden Umständen mit sicherer Hand und s{harfem Auge die Operation zu Ende zu führen. Heutzutage, wo wir außer der Narkose über viele Hülfsmittet beim Operiren verfügen, wo auch der Schwer- punkt, und zwar mit Recht, theilweise auf den Vorbereitungen ur Operation liegt, ist es auch dem minder Ge- \hicten möglich, größere Operationen sicher auszu- führen. Daher war die Art des Operirens bei Langenbeck geradezu genial, die Messerführung, die Sicherheit der Technik, der bei jeder Operation vorher wohl erwogene Plan, an dem auch während der Operation nie geändert wurde, be- wundernswerth. Dazu noch die vorzügliche anatomishe Grund- lage des Meisters. Auch faßte Langenbeck seine Ausgabe stets mit sittlichem Ernst auf, suchte nie durch eine glänzende Ope- ration zu imponiren, sondern stellte die strengsten Jndikationen zur Operation und hatte in Folge dessen die besten Resultate. Er ist ja auch als der Schöpfer der konservativen Chirurgie bekannt. Das Vertrauen der Aerzte und des Publikums zu seiner Kunst war ein unbegrenztes, und die Tausende, denen er immer in glei ruhiger und liebenswürdiger Weise Rath und Hülfe brachte, hingen mit der größten Verehrung an ihm.
Nicht unerwähnt dürfen wir den Einfluß Langenbeck's auf die Kriegschirurgie lassen. Jn vier Feldzügen hatte er Gelegenheit, sein Talent und seine Erfahrungen zu verwerthen. Er leitete 1848 in dem Kriege der Herzogthümer gegen Déne- mark als General-Stabsarzt der Armee den chirurgischen Dienst in den Lazarethen und führte hier die Gelenkresektionen zum ersten Mal in größerem Maße aus. Bei Gelegenheit des Feldzuges gegen Dänemark (1864) wurde er zum General-Arzt ernannt und in demselben Fahre in den Adelstand erhoben. Auch an den folgenden Feldzügen (1866, 1870/71) nahm er in gleicher Eigenschaft! einen hervorragenden Antheil. Seine in den Feldzügen gemachten Erfahrungen hat er hauptsächlich in folgenden Arbeiten niedergelegt: Üeber Resektion im Fuß- gelenk wegen Schußfrakturen (1865); Ueber Schußverletßungen der Gelenke und ihre Behandlung (1868); Ueber Schuß- verlezungen des Hüftgelenkes (1874); Ueber die Endresultate der Gelenkresektionen im Kriege.
Es war erklärlih, daß ein Mann wie von Langenbeck, der die Kunst, mit Menschen zu verkehren, besaß und das feinste Gefühl dafür hatte, was Andere erfreuen und verlegen konnte, auch verstehen mußte, die Chirurgen Deutshlands um sih zu schaaren. So fand 1872 die Gründung der Gesellschaft ür Chirurgie allgemeine Zustimmung und Beifall. Die Be- ürchtungen, die man damals hegte, daß die Chirurgen unter einander bald einer zunftmäßigen Monotonie verfallen würden, waren bei einer Leitung "wie die Langenbeck's unbegründet. Die geit hat gelehrt, wie er es verstanden hat, die Gesellschaft für Chirurgie wissenschaftlih auf den besten und großartigsten Weg zu bringen. Er war ein geborener Präsident, erhaben über die Parteien durch die Vornehmheit seines Wesens, eine Autorität, der sich Jeder willig fügte. Gerade in dieser Éigen- schaft hat ihn auch die Berliner medizinische Gesellschaft, deren langjähriger Präsident und späterer Ehrenpräsident er war, schäßen gelernt und jeder Berliner Arzt hat es noch in leb- hafter Erinnerung, wie er stets die Jnteressen der Gesellschaft zu wahren wußte.
Als von Langenbeck in seinem 72. Lebensjahre in den Ruhestand trat, bei welcher Gelegenheit er ih wiederum der Liebe und des Vertrauens des Kaisers, die dieser ihm schon oft in reihem Maße bewiesen, zu erfreuen hatte, hofften wir Alle, daß es ihm vergönnt jsein würde, noch viele \orgen- freie Jahre auf seinem herrlichen Schloß im Rheingau zu verleben. Leider ging die Hoffnung nicht in Erfüllung. Ein s{weres Augenleiden, welches östere Operationen er orderte, trübte seinen Lebensabend, und tief gebeugt wurde er durch den vor kurzer Zeit erfolgten Tod seiner treuen Gattin.
Nun trauern um ihn seine Kinder und Enkel, es trauern seine Freunde, Kollegen und Schüler, es trauert um ihn die wissenschaftlihe Welt und beklagt ihren besten Todten!
Der gestrige dritte Tag des Herbst-Meetings des Union- klubs auf der Rennbahn bei Hoppegarten brachte folgende Resultate:
I. Memorial-Rennen. Staatspreis 40900 A Für 2 jährige inländische Hengste und Stuten. Mit Gewichtsausgleihung nach den bisherigen Leistungen. Distanz 1000 m. Von 6 angemeldeten Pferden erschienen 5 am Ablaufspfosten, von denen des Hrn. v. May F. St. „Herzdame“ des Königl, Hauptgest. Gradiz dbr H. „Nilz“ ganz leicht mit drei Längen {lug. Des Hrn. F. Bothe Sch. H. „Springinsfeld“ wurde 5 Längen zurück Dritter; dann folgte „Klingel“. zuleßt «Mariner". — Zeit: 1 Minute 5 Sekunden. — Werth des Rennens : 4425 Æ der Siegerin, 425 M dem Zweiten.
II. Hertefeld-Rennen: Staatspreis 6000 4 Für 1884 geborene inländische Hengste und Stuten. Distanz 3000 m. Das zu diesem Rennen gehörige Silbergeschirr im Werthe von 1500 4 wird durch dreimaligen Sieg ohne Reihenfolge Eigenthum. Von 55 ange- meldeten Pferden zahlten 27 ein Reugeld von 75 # und 25 ein solches von 150 und 3 erschienen am Ablaufsßfosten. Des Mr. G. Johnson dbr. St. „Verona* siegte ganz leiht mit F Längen gegen des Freiherrn W. von Oppenheim br. H. „Hobenzoller“. 15 Längen hinter diesem landete der niedergebrohene dbr. H. „Räuberhaupt- mann“ des Hrn. D. Dehlschläger. — Zeit 3 Minuten 12 Sekunden, — Werth des Rennens: 9087,50 4 der Siegerin, 3087,50 46 dem Zweiten, 200 M dem Dritten.
__I1I. Unverhofft-Rennen. Für 2jährige und ältere inlän- dische Hengste und Stuten, welche kein Rennen mit einem ausgefeßzten ai von 2000 \6 und darüber gewonnen haben. Distanz 1100 m.
on 14 angemeldeten Pferden erschienen 9 am Ablaufspfosten, und nach_ cinem scharfen Schlußgefecht _siegte des Hrn. Ulrih 2jähr. F.-St. „Rothhaut“ ficher mit 5 Länge gegen des Königl. Haupt- tee Graditz 2jähr. br, St. „Violine“, welche leßtere des Freiherrn
S. von Falfkenhausen 2jähr. F.-H. „Helios“ mit einer Kopflänge auf den dritten Plaß gedrückt hatte. „Meridian“ wurde Vierter. — E 1 Minute 8 Sekunden. — Werth des Rennens: 2260 M der
iegerin, 460 Æ der Zweiten.
_IV. Staatspreis 11. Klasse 4500 M LE 4jährige u. ältere inländishe Hengste u. Stuten, welche keinen Staatspreis I. Klasse ewonnen haben, Distanz 4800 m. Vier Pferde waren angemeldet; ür „Jlsenstein“ wurde Reugeld gezahlt, die drei anderen erschienen
. Medcklenburgishe Füsilier-Regiment Nr. 90 über.
br. Ô. »Jacobiner“ mit 4 Längen gegen des Kapt. Hermann 4 jährige E t. „Räuberbraut “ Fünf Längen hinter der Leßteren landete
rn. O. Oehlscläger's 5 jähr. dbr. H. „Green Devil“, welcher in der Distanz niederbrah. — Zeit: 5 Minuten 35 Sekunden. — Werth des Rennens: 4920 K dem Sieger, 420 M der Zweiten.
,_ V. Verkaufs-Handicap. Gradißer Gestütspreis 1200 4 Für 2 jährige und ältere inländishe Pferde. Der Sieger ist für 1500 Æ fäuflich. Distanz 900 m. 19 Pferde waren zu diesem Rennen angemeldet, 6 bezahlten Reugeld und 13 ershienen am Ab- laufspfosten. Nach einem interessanten Lauf siegte sicher mit 2 Längen des Mr. T. Dixon 2 jähr. br. St. „Mailüfterl“ gegen des Freiherrn Ed. v. Oppenheim 3 jähr. F. St. „Hymenaeca“. 3 Längen dahinter wurde des Kapt. JIoë 3 jähr. F. H. „Morgenstern“ Dritte und eine Kopflänge hinter diesem folgte Vir G. Longs 5 jähr. br. St.„Al- mania“ als Vierte. — Zeit: 1 Minute 1 Sekunde. — Werth des Rennens: 1630 ( der Siegerin, 430 / dem Zweiten. — Die Siegerin wurde bei der Versteigerung nicht gefordert i
VI. Trachenberg-Rennen. Staatspreis 1200 A Inter- nationales Herren-Reiten. Für 3 jährige und ältere inländische Nt und Stuten. Distanz 2000 m. Fünf Pferde waren zu diesem Nennen angemeldet, 2 zahlten Reugeld und 3 erschienen am Ablaufspfosten. Des Hrn. D. Dehlschläger 3 jähr. F.-H. „Juliushall“ unter Mr. Beasley führte bis zur leßten Eke, wo er ausbrah. Es siegte mit fünf Längen des Kapt. Joë 3 jähr. br. H. „Gasparone“ unter Ritt- meister Graf H. Dohna vom 1. Garde-Drag.-Regt. gegen des Ritt- meisters Erbprinzen Fürstenberg (2. Garde-Drag.) 3 jähr. F.-St. „Elma“ unter Lieut. Schlüter vom 4. Ul.-Regt. — Zeit 2 Minuten 3 Se- kunden. — Werth des Rennens 1320 A dem Sieger, 120 4 der Zweiten.
Die täglich stark besuhte Ausstellung der Schülerarbeiten der Königlichen Kunstschule und des Königlichen Kunst- gewerbe-Mufeums im Lichthofe des leßteren, die ursprünglich am 9. d, M. geschlossen werden sollte, wird noh bis zum 14. Oktober dem Publikum geöffnet bleiben.
Der Christlihe Männerkranken verein, welher Ihre Kaiserlihen Majestäten, die Krenprinzlihen Herrschaften sowie die Prinzen Friedxich Leopold, Alexander und Georg zu seinen Mitgliedern zählt, feierte gestern Abend in der Garnisonkirche sein 94, Jahresfest. Der Verein hat, wie Superintendent Wilke in seinem Bericht konstatirte, auch im leßtverflossenen Jahr eine überaus gesegnete Wirksamkeit entfaltet. UÜnterstüßt wurden insgesammt 944 Kranke. Davon waren 188 {hon im Vorjahr, viele \chon eine ganze Reihe von Jahren in Pflege des Vereins und 356 kamen neu hinzu. Wöchentlich waren durchschnittlich 200 Kranke der Obhut des Vereins anvertraut. Vertheilt wurden an baaren Unterstützungen 10718 4; außerdem wurden Leib- und Bettwäsche, Strümpfe, getragene Klei- dungsftücke, namentlich Slafröcke, Krankenstubengeräthe u. dergl. vertheilt. Von den Kranken verstarben 129, 62 wurden Kranken- hôusern übergeben, 177 konnten als genesen aus der Pflege entlassen werden, und 176 verblieben am Ende des Geschäftéjahres in Pflege des Vereins. Die Gesammteinnahme des Vereins betrug 15 108, die S 13819 Die Festpredigt hielt Hofprediger
. Fromme”.
Eine neue katholische Kirche ist gestern in Weißensee durch den Probst Aßmann feierlih geweiht worden. Das neue stattliche Gotteshaus ist vollständig aus WeUblech hergestellt, das hier wohl A e Mal zu monumentalen Bauzwecken Verwendung ge- unden hat.
Das Gabriel Max'’s\che Gemälde „Es is vollbracht!“ (Brustbild des gekreuzigten Heilands) ist im Salon des Vereins Berliner Künstler (Wilhelmstraße 92, Arcitektenhaus), neben Hans Makart’s Kolossalgemälde „Der Frühling“ und noch weiteren hervorragenden Gemälden, von heute ab für eine kurze Dauer zur Aus\tellung gelangt.
Für die Vorlesungen für junge Kaufleute, welche auf Veranlassung der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin im Winter-Semester 1887/88 gehalten werden, ist folgendes Programm aufgestellt worden: I. Grundlehre der Volkswirthschaft in geshi{ht- liher Entwickelung. Docent: Dr. Alexander Meyer. I1. Handels- 2c, Neht. Docent: Kammergerichts-Rath Keyßner. II1II. Handels- geographie. Docent: Dr Paul Lehmann. — Die Vorträge finden fiatt: ad I an jedem Montag, Abends von 8x bis 10 Uhr, vom 17. Oktober ab; ad II an jedem Dienstag, Abends von 8 bis 91 Uhr, vom 11. Oktober ab ; ad III an jedem Mittwoch, Abends von 8 bis 10 Uhr, vom 19. Oktober ab, im Generalversammlungs-Saal der Börse. Das Honorar beträgt pro Semester für jeden Vortragscyclus 2 Æ Meldungen werden entgegengenommen bei Hrn. Direktor Gallenkamp, Niederwallstraße 12, und in der Börsen-Registratur.
, Bonn, 8. Oktober. (W. T. B.) Die Strafkammer des hiesigen Landgerichts hat in ihrer heutigen Sitzung den Frei- herrn von Schorlemer-Metternih wegen Beleidigung des Herrenhauses zu 500 G Geldstrafe und in die Kosten ver- urtheilt. Der Staatsanwalt hatte cine zweimonatige Gefängniß- strafe beantragt.
_ Müntqhen, 9. Oktober. Die „Allgemeine Zeitung“ meldet aus Lindau: Das öôfsterreihische Dampfboot „Habsburg“ sei estern Abend 84 Uhr vor dem Lindauer Hafen mit dem bayeri- chen Dampfer „Stadt Lindau“ zusammengestoßenz der leßtere fei gesunken und 2 Passagiere des Schiffs verunglückt.
Leipzig, 10. Oktober. _(W. T. B.) Der Anargthist Johann Christoph Neve ist vom Reichsger icht wegen vor- bereitender Handlungen und Aufforderung zum Hochverrath, wegen Zuwiderhandlung gegen die Bestimmungen des Sprengstoffgesetzes, fowie wegen Meineides und Verbreitung verbotener Bruckshriften zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden.
Rostock, 9, Oktober. Das Mecklenburgische Füsilier- Regiment Nr. 90 wird am 12. Juli 1888 sein hundertjähriges Bestehen begehen. Dasselbe datirt feinen Ursprung von demjenigen Regiment, welches, vom Herzog (nachmaligem Großherzog) Friedrich Franz I. durch Vertrag vom 5. Mai 1788 in die Dienste der nieder- ländischen Generalstaaten gegeben, an dem Kriege der Niederlande gegen die französische Republik theilnahm und im Jahre 1796 in die medcklenburgishe Heimath zurückehrte. Bis zu seiner, bei der fran- zösischen Invasion 1806 erfolgten Auflöfung hieß es „Regiment Grbprinz“ und zählte 509 Mann. In der Akte über den Beitritt Mecklenburgs zum Rheinbunde, der 1808 erfolgte, wurde das medcklenburg-{chwerinsche Kontingent zu 1900 Mann normirt und zu einem Infanterie-Regiment (zu 4 Bataillonen) und einer Compagnie Garde-Grenadiere geformt. Nah dem Rücktritt vom Rheinbunde ward, als aus Rußland nur einige Trümmer des Infanterie-Regiments zurückgekehrt waren, ein Regiment Musketiere ebildet, und, nachdem im Laufe der Jahre noh mancherlei Um- ormungen stattgefunden hatten, ging dann im Jahre 1867 das damalige Melenburgishe Grenadier-Regiment Nr. 89 und das zweite Regiment unter Errichtung eines neuen Bataillons in das r Dem legtteren wurde für das erste und dritte Bataillon Rostock und für das zweite Wismar als Garnison angewiesen. Es wird zum Jubiläum die Aufstellung einer Namenliste derjenigen Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamten vorbereitet, welche dem Regiment bei seinen beiden Stammbataillonen (dem frü- heren Mecklenburgishen 3. und 4. Bataillon) angehört haben.
Das Deutsche Theater hat am Sonnabend mit einem von Paul Lindau aus dem Spanischen übertragenen Drama einen großen und s{chöônen Erfolg erzielt. „Galeotto*, ein Drama in drei Auf-
am Ablaufspfosten. Es siegte ganz leiht des Hrn. Ulrich 4 jähriger
zügen und einem Vorspiel wird seinem Verfasser, José Echegaray,
niht nur einen hervorragenden Plaß in der Literatur seines engeren spanishen Vaterlandes sichern, fondern us außerhalb desselben Überall als eine dihterishe Arbeit von hoher Bedeutung geschäßt werden. Aus dem „Galeotto“ weht uns der Hau eines edlen und mähtigen dihterishen Geistes entgegen, welher vornehme, na Voss. endung strebende Ideen und Gestalten im Kampfe mitder umgebenden Alltäglihkeit und Niedrigkeit in ergreifenden Scenen dem Zuschauer vor die Seele führt. Echegaray greift mit frishem Muth und sicherer Hand nah dem fköstlihen Preise, in feinen Schöpsungen durch tragisches Mitleid die Sehnsuht nah dem Idealen in der Menschenbrust zu wecken, indem er zeigt, wie es nit immer die bôse Gesinnung sein muß, sondern daß {hon die Gedanken- losigkeit und Dberflählihkeit der Alltagsmenschen genügt, edle Seelen ins Elend und in den Tod zu treiben. Die poetische Gerechtigkeit, der versöhnende en welcher das Gute, wenn auch erst im ODpfertode, siegen läßt, fehlt hier und die Schuldigen gehen s\traflog ars. Mit graufamer Unerbittlichkeit und Poger iei des äußer- li Thatsächlichen läßt er seine Helden, welchen eine Schuld nur von außen her angedichtet und zum Schluß aufgezwungen wird, nach ver: zweifelter Gegenwehr {chußlos zu Grunde gehen. — Dabei ift der Dichter in Allem eigenartige, aber das Interesse im höchsten Grade fesselnde Wege gegangen. Seltsam, wie die geistvolle Exposition in einem Vorspiel erdacht is, muthet uns auch die Schürzung des dramatishen Knotens an, welhe niht auf psychisher Entwikelung der Charaktere beruht, sondern von außen in die Hand- lung hineingetragen wird. Das Vorspiel, in welhem der Dihter seine Intentionen dur eines Dichters Mund kund giebt, und wel(hes seinem Gedankeninhalt nach aufs Innigste mit dem eigentlichen Drama verbunden ist, macht uns im Voraus mit dem Kommenden bekannt, ohne daß die lebendige Theilnahme des Zuschauers später darunter leidet. — Der junge Dichter „Ernesto“ entwickelt vor \eiren renen, deren Hausgenosse er ist, seinen Plan zu einem umfassenden
rama; er geht von neuen Ansihten und ungewohnten Ideen aus; er will beweisen, daß die Unschuld, oÿne eigenes Vergehen, dur gleißneriswe Mittelspersonen oder noch öfters durch gedankenlose Ver- leumdung, also durch fremde Fehler getrübt und mahtlos ins Elend gestoßen werden kann. Das ist der Inhalt des Vorspiels. In dem nun folgenden Drama wird dies Theorem praktis durhgeführt, und zwar ist Ernesto selbs der unglücklihe Held der Tragödie. Man verdächtigt seine reine Freundschaft zu dem jungen Weibe seines alten Freundes und Wohlthäters Don Manuel so lange, bis sich endlih Zweifel in das vertrauensvolle Herz des alten Mannes hineinshleihen ; mancherlei Zufälligkeiten. vertiefen den giftigen Stachel des Mißtrauens. Don Manuel fällt im Kampte für die Ehre feines Weibes und stirbt mit der qualvollen und doch falschen Ueberzeugung von der Untreue seiner jungen Gattin und seines ‘heiß geliebten jungen
reundes. Von aller Welt mit beißendem Spott verfolgt und von Allen geächtet, werden die beiden unglücklihen Verkannten in der Todesstunde des Gatten durch das gemeinsame unverdiente Schicksal zusammengeführt und bieten nun der Welt das Schauspiel, welches eben diese Welt von ihnen ertroßt hat, sie werden aus reinen Freunden \chuldbewußte Liebende. — Den Titel erläutert der Dichter in dem Vor- spiel. „Galeotto“ ist der leihtfertige Vermittlec der ehebrecherischen Liebe zwischen Lanzelot und Genevra; für den Dichter wird dieser Name zum Sinnbild für jegliche niedrige und gedankenlose Zwischenträgerei, welche das Reine in den Shmuyß herabzuziehen sucht. Die Rolle des „Galeotto“ spielen in Ccegaray's Drama cin Bruder, die Schwägerin und der Neffe Don Manuel’s. — Die Darstellung ge- hörte zu den Musterleistungen des Deutschen Theaters, wenn au in den Nebenrollen Manches hätte vollkommener sein können. Die drei Se waren mit den hervorragendsten Kräften des Kunst-
nstituts beseßt. Den alten Don Manuel gab Hr. Friedmann mit ershütternder Realität; die langsam {ih regenden Qualen des Zweifels, das allmähliche Anwachsen desselben, das angstvolle, zitternde Suchen nach der Wahrheit und die wie ein Blißstrahl nieder- shmetternde Wirkung der vermeintlich sicheren Erkenntniß malte Fried- mann mit ergreifenden Zügen. Die Rolle des jungen Ernesto fand in Hrn. Kainz einen von Leidenschaft durWellibien Vertreter; seine Charakteristik war immer lebensvoll und wahr, — in dem heftigen Aufbäumen und in der machtlosen Zerknir|chung dem immer höher anschwellenden Unheil gegenüber, wie in dem wilden Trotz, mit welchem er seinem unwandelbaren Geschick erliegt. Frl. Ortwin führte ihre Rolle als Donna Julia feinsinnig und vornehm durch. In den klei- neren Rollen waren Hr. Nollet, Fr. Carlsen und Hr. Schultz mit Gelingen thätig. — Jeder Akts{hluß gab Anlaß zu rauschendem fast endlosem Beifall, für welchen Hr. Direktor L'Arronge wiederholt dankte. In der That darf man dem Bearbeiter und der Direktion Dank sagen, welche dem Publikum die Kenntniß eines ächten Dichter- werks und in künstlerisch vollendeter Gestalt ershlossen haben.
Prof. Heinrih Ehrlich hielt gestern im Saale des Slern'schen Konservatoriums den ersten seiner für diesen Winter angekündigten zehn Vorträge über die Symphonien Beethoven's. Die Gntwickelungsgeshihte der Symphonie von ihrem Anfang bis zur Gegenwart bildete den Inhalt dieses ersten Vortrages. Redner wies nah, daß si die ersten Spuren dieser Form in Bach's Suiten vor- finden, daß jedo in den vershiedenen Säßen jeder Suite noh ein und dieselbe Tonart festgehalten wurde und daß das Thema stets ohne Gegenthema ersien. In Bah's Sonaten bewegten sich die Andante- säße zwar son in einer anderen Tonarkt, als der erste Sat, von einem zweiten Thema war jedo gleihfalls abgesehen. Diese Form wurde au von feinen Zeitgenossen, Scarlatti und Anderen streng festgehalten, Erst Haydn gab der Symphonie diejenige Form, die noch in ihren Grundzügen bis heut besteht und die von Mozart und Beethoven weiter ausgebildet wurde, Während nämlich bei Haydn in dem Haupt- saß bereits zwei Themata auftreten, ist dies doch in den Sthluf- rondos selten der Fall. Die Menuetts sind bis jeßt unübertroffen. Mozart unterscheidet sich von Haydn durch die breitere Anlage der Motive und die noch bedeutend mehr ausgeprägte Gegensäßlichkeit des zweiten Themas. Ein fester Periodenbau von vier und vier Lakten ist durhweg vorherrschend, jedoch zeigen sich mitunter einzelne Tongruppen, die in der Durchführung nicht organish noth- wendig erscheinen, vielmehr zu jedem andren Hauptthema gleichfalls passen könnten. Hierin unterscheidet {ih aber Beethoven sehr bedeutend, indem aud in dem kleinsten Theil seiner großartigen Gestaltung stets die organishe Zusammengehörigkeit zu erkennen ist, — Unter den nah Beethoven bekannt gewordenen Symphonien sind die von Schubert, Mendelsfohn, Schumann und Brahms ganz besonders hervorragend. Letzterer verbindet mit voll- kommener Ans eine noch breitere Anlage und Ausarbet- tung aller Säße bei außerordentlih belebtem Rhythmus und glänzender instrumentaler Ausstattung, in welchen Eigenschaften er weiter geht als seine Vorgänger. Redner {loß mit den Worten, mit denen er begonnen hatte: daß der Eindruck eines Kunstwerks nit in der Anregung des Gefühls und der Phantasie allein bestehende, fondern daß auch die in den verschiedenen Formgestaltungen sih ausprägende Eigenthümlichkeit des Künstlers einen sehr wesent- lihen Antheil habe ar. dem Verständniß und dem Eindruck des Ge- hôrten. — Der gegen 200 Personen fassende Saal war dicht beseßt, und es schien der gehörte Vortrag, den Prof. Ehrlih auch mit Bei- spielen am Klavier begleitete, die Anwesenden in hohem Grade be- friedigt zu haben.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin §W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (eins{chließlich Börsen-Beilage). (1361)
Berlin:
giterarishe Neuigkeiten und periodische Schriften.
E [ier Lotterien. — Neuregelung des Militäranwärterwesens. — Ver-
Geheimmittelunwesen. — Geschäftsbetrieb der preußishen Sparkassen
| folonie, Armen- und Krankenpflege, Gasanstalt, Wasserwerk, Städtische
Mublikation. — Zur Kleiderkassenfrage der Forstbeamten. Von X
| und Dressur von Jagdhunden. (J. Neumann, Neudamm.) Nr.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußishen Staats-Anzeiger.
Berlin, Montag, den 10. Oktober
1887.
n 237.
Deutshe Weltpost. Central - Organ für alle Interessen deutscher Mies und Schiffahrt, Kolonisation, Ausfuhr und aus- lándishe Submissionen. (Berlin C., Jerusalemerstraße 32.) Heft 27. M Fnhalt: Bewegung gegen Auswanderung nach den Vereinigten Staaten in Nord-Amerika. — Der Deutsche Kaifer und der Kaiser von China. — Deutsche Kolonien: Deutsch-Ost-Afrika. — Wasser- straßen und Kanäle: Stockung des Rheinverkehrs. — Der Ems-Jade- Kanal. — Der erste Eisenbahnbau in China. — Londoner Gold- uind Silber-Kommission. — Stanley und Emin Pascha. — Kriegs- flotte: Die deutsche Kriegsflotte. — Handelsverkehr : Handels- und ollverhältnisse der Fidshi-Inseln. — Bücher und Zeitschriften : Fuftus Perthes" Spezialkarte von Afrika. — Submissionen im Aus- \ande: Belgien. Italien. Spanien. — Schiffsnachrichten: Ham- hurger und Bremer Schiffsliste, /
Deutsche Gemeinde-Zeitung. (Verlag von P. Stankie- wicz , Berlin SW.) Nr. 40. — Inhalt: Der neue Civilkodex und das Erbrecht der Gemeinden. (Schluß.) — Ministerielle Bestim- mungen, betreffend das Vermögen E UVebelthäter. — Minist erielle Verfügung, betreffend die Amtsentlassung der Lehrer zur Turn- und Zeichenlehrerausbildung in Preußen, — Militärdienstpfliht der Volksshullehrer. — Unterscheidung öffentlicher und nicht öffent-
ordnung der Fürstlich {chaumburg-lippe"schen Regierung, betreffend das im Rechnungsjahre 1885/86. — Verhandlungen des Thüringischen N — Allgemeine Finanzverhältnisse, Steuerverhäitnisse, Squlwesen, Kleinkinderschulen, Volksbibliothek, Fortbildungs\culen, Khrer-U nterstützungskassen, Aktienbaugesellschaft für Arbeiterwohnun- en, Volksküche, Verpflegungsstation für arme Wanderer, Ferien-
asse, Pfennigsparkasse, Beamten-Unterstüßungskassen zu Barmen. la E 1) “Deulschet Gemeinde-Anzeiger und Schul-Anzeiger 40. 2) Ortsgesetze. M D ilides G iexatuïbtatt, begründet von Wilhelm Herbst. (Verlag von Friedr. Andr. Perthes in Gotha.) Nr. 27. — Inhalt : Ansyrache. (Medaktion.) — Eine unvergessene Dichterin. (v. Lilien- cron.) — v. Wolzogen, Heiteres und Weiteres. (Dr. Weitbrecht.) — Tanera, Ernste und heitere Erinnerungen eines Ordonnanzoffiziers. (Dr. Schroeter.) — Schüße, Theodor Storm. (Gymn.-Dir. Dr. Ke.) — Graf Dürckheim, Erinnerungen alter und neuer Zeit. (Prof. Dr. Egelhaaf.)— Neubourg, Die Dertlichkeit der Varusfchlacht. (Gymn.- Dir, Dr. Bender.) — Garin, Die Anarchisten. (Dr. Landwehr.) — Pöhmert, Der Pfarrer von Roßwein. (Dr. Hermens.,) D Predige das Wort 2 Tim. 4, 2. (G. Bocessert.) — Neue Erschei- nungen. — Umschau. i ; l Nr. 28. — Inhalt: Ein englisher Roman zu Shakespeare's Jugendzeit. (Dr. Seelmann.) — v. Doblhoff, Zwei Erzählungen aus der Schweiz; Derselbe, Der Heiny von Nealp; Beta, Peregrine ; d'Altona, Bei den drei Heiligen. (Imm. Weitbrecht.) — Kohut, Die deutshe Sappho. (Prof. Dr. Lösche.) — Ziegler, Prenzlau. (Dr. Saalfeld.) — Mestorf, Vorgeschichtliche Alterthümer aus Schleswig- olstein; Urnenfriedhöfe in Schleswig-Holstein. (Dr. Sach.) — LWhmann, Gesangsdramen und Aufsäße zum Gesangsdrama. (L. H.) — Woeikof, Die Klimate der Erde. (Dr. Wolkenhauer.) — Kurzer Anzeiger: Quednow, Harte Zeiten (R. Bürkner); Ems, Kaleidoskop (R. Weitbreht); Elm, Kahlweide ; Fulda, Neue Jugend (E. v. D.); Stern, Geschichte der Weltliteratur (Prof. Gast); Dilthey, Dichte- rische Einbildungskraft und Wahnsinn (Dr. Saalfeld); Jacoby, Die deutsche Makame (Bürkner); Schian, Neues Chestandsbüchlein (Lie. Dr, Th. Förster); Knebel, Antiqua oder Fraktur (Lie. th. Gloaß). Deutsche Forst-Zeitung, Organ für die Interessen des Maldbaues , des Forstshutzes und der Forstbenußzung. (I. Neumann, Neudamm.) Nr. 28. — Inhalt: Was kann der Forstmann zur Ber- \{hónerung der Waldungen thun? Von C. Thormählen. — Welches ist die zweckmäßigste Zeit für die Pflanzung des Nadelholzes ? Von P. — Wie ist die Waldköhlerei zweckmäßig zu betreiben? Von E. Pre- diger. — Opatrum tibiale Fabr. — Versammlung des Harzer Forst- vereins, — Aus dem Jahresberiht der Handelskammer zu Saar- brücken. — Ausführungsbestimmungen der Inspektion der Jäger und Shüßen zum Regulativ vom 1. Februar 1887 (Fortseßung). — Gültigkeit ortsftatutarischer Pensionsfestseßungen ohne vorangegangene
— Zu: „Ueber große Bäume“. Von C. — Personalien. — Brief- und Fragekasten. : : i Et Oe Jäger-Zeitung, Organ für Jagd, Fischerei, puOs Inhalt: Zum drittenmal über Schießen. Von von Horftig. (Fort- s B Die Prüfungssuche bei Köln am 19. September d. I. Von E. — Am 29. September wilde Gänse bei Neuhoff p. Loccum (Hannover). Von R. v. Metterniht. — Ueber Begattung von Hund und Kaße. Von Josef Wolf. — Von C. Kober. — Von Luther. — Zur Naturgeschichte des Fischotters. Von Zaremba. — Zur Schäd- lihkeit des Wiesels. Von Eberhard. — Zur Charakteristik des Dachshundes. Von H. L. — Ein Rehbock, dem von einer Kugel ¡wei Cin- und Ausschüsse beigebraht wurden. Von M. Schönbach. — Ein fast ganz weiß gefärbter gi in der Feldmark Spôören, Pro- vinz Sachsen, geschossen. Von H. Sch. — Abnormes Rehgehörn. Von Hauptlehrer J. Rücker. — Hohe Pacht für die Jagd in der Gubener Stadtforst. — JIagdunfall. Von H. S. E Berliner Markthallenberiht. Von J. Sandmann. — Aus dem Jagdschuß. — Referat über den Vortrag des Hrn. Major v. Sameßki im „Verein ¡ur Züchtung reiner Hunderassen in Frankfurt a. Main“. Von W. — stige Ecke. — Brief- und Fragekasten. — Inserate, n Preußisches Verwaltungs-Blatt. (Otto L in
— Kommunale Zugehörigkeit der sog. Freileute. — Kommunale Zugehörigkeit von Grundstücken zu einem Gemeinde- oder Gutsbezirke — Kommunalverhältnisse einer Ortschaft als Gemeinde und eines Gutes als Gutsbezirk. — Schulhaus-Bau- und Unterhaltungslast. — Observanzbildung auch bei einer thatsählihen bezw. blos örtlihen Gemeinschaft. — Märkisches Wegebaureht. — Beweis für das Be- stehen einer die Gemeinde betreffs der Wegeunterhaltung im Guts- bezirk verpflihtenden Observanz. — Beleuhtung der Fuhrwerke auf öffentlihen Straßen bei Nachtzeit. — O der Flure, Treppen 2c. benußter Grundstücke. — Anzeigepfliht beim Auftreten von Diphtheritis. — _Roßschlähterei und Roßfleishverkauf. — Wirthshausverkehr an Sonn- und Festtagen. — Hierzu Beilage Nr. 1, enthaltend: Deutscher Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit ; Centralstelle der Vereine für Ferienkolonien; Statistik der Kranken- kassen; Beschränkungen des Briefmonopols; Stellen-Vacanzen.
Altpreußishe Monatsschrift neue Folge. Der Neuen Preußischen Provinzial-Blätter vierte Folge. Herausgegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert. Der Monatsschrift XYIV. Band. Der Provinzialblätter LXXXIX. Band. Ce und sechstes Heft. Juli — September. (Königsberg in Pr. Verlag von Ferd. Beyer's Buchhandlung. 1887.) — Inhalt: 1. Abhandlungen: Die Insel Gotland im Besiß des Deutschen Ordens. 1398—1408. Von Dr. Otto Kehlert. — Lose Blätter aus Kant's Nahlaß. (Fortsezung.) Mitgetheilt von Rudolf Reicke. — Zur Stammtafel der Familie Schimmelpfennig und van Sehren. Mitgetheilt von Johannes Sembrzycki. — Il. Kritiken und Referate: Dr. Georg Hassenstein, Ludwig Uhland. Seine Darstellung der Volksdichtung und das Volksthümliche in feinen Gedichten. Von C. M. — Alterthums- gesellschaft Prussia 1887, — T, Mittheilungen und Anhang: Burchardt Löbels, Amptschreibers zu Rangnith, vorshreibung den 17. July 1566. — G. Bossert über Paul Speratus. — Universitäts- Chronik 1887, (Fortseßung.) — Lyceum Hosianum in Braunsberg 1887. — Altpreußishe Bibliographie 1886. (Nachtrag und Fort- seßung.) — Literarisches.
Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes. (Berlin, Verlag von Leonhard Simion.) 1887. VII. Heft. — Inhalt: Abhandlungen: C. Vermischte Abhandlungen. Die Technik der Weißblechfabrikation. Von Wilh. Stercken, Inge- nieur und tehn. Hülfsarbeiter im Kaiferlihen Patentamt. (Schluß ) Hierzu Taf. L, 11. — Zur Theorie der Turbinen. Von C. Fink, Professor.
Blätter für höheres Schulwesen. (Friedr. Weiß Nachf. [Hugo Söderström], Grünberg i. Schles.) Nr. 10. — Inhalt: Aly, Die Sculgeldbefreiung der Lehrersöhne. — Dr. Muhe, Die Prädikate der Schüler-Zeugnisse. — Schlüren, Die Zukunft des neu- sprachlichen Unterrihts in Deutschland. (Schluß.) — Dr. Knabe, 13. Generalversammlung des Provinzialvereins Hessen-Nassau und des Fürstenthums Waldeck. — 3, Generalversammlung des Provinzial- vereins Posen. — Kleine Mittheilungen. — Bücherschau: Fischer, Französisch und Englisch. 11. — Verschiedenes. — Personalia.
Thiermedizinishe Rundschau mit besonderer Berüd- sichtigung der vergleichenden Pathologie und des gesammten Veterinär- Medizinalwesens. (Wilh. Knapp, Halle a. S.) Bd. 11. Nr, 1. — Inhalt: An unsere Leser! — S@neidemühl: Beitrag zur Heilung des sog. Dummkollers (Hydrocephalus interus chronicus) der Pferde. — 60. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wiesbaden. — Ueber Elektroendoskope. — Semmer: Ueber Raushbrand beim Pferde. — Ströbel-Uffenheim* Ueber die wesentlichsten S, merkmale zwishen Mikzbrand und Rauschbrand. — n Ein bis- her niht beobahteter Parasit des Schafes. — Brieger: Zur Kenntniß der Aetiologie des Wundstarrkrampfs nebst Bemerkungen über das Choleraroth. — Feinberg I. und Blumenthal : Weitere Mittheilungen zur physiologiihen Cocaïnwirkung. — Fried: Eine neue Methode der Ablösung der Nachgeburt. — Mittheilungen aus thierärztlihen Ver- sammlungen. — Amtliche Bekanntmachungen, Erlasse. — Standes- angelegenheiten. — Kleine Mittheilungen. — Ne =— Sprechsaal. — Büchershau. —_ Personalien. — ffene amtliche Stellen. — Offene nihtamtliche Stellen. — Briefwechsel. — Anzeigen.
Rundschau auf dem Gebiete der Thiermedizin und vergleichenden Pathologie unter Berücssihtigung des ge- sammten Veterinär-Medizinalwesens. Gleichzeitig Organ zur Ver- tretung der Jateressen des thierärztlihen Standes, (A. W. Zickfeldt, Osterwieck-Harz.) Nr. 39. — Inhalt: Lmke: Ueber die forensische Beurtheilung der Septicaemia puerperalis der Rinder. — Hueppe: Ueber Beziehungen der Fäulniß zu den JInfektionskrankheiten. — Honert : Bericht über die 60. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wiesbaden vom 18 bis 24, September 1887, Sektion 28 für Veterinär-Medizin. — Mittheilungen aus der Praxis : Feßler : Ein Fall von Darmtuberkulose beim Rind. — Tagesgefhihte. — Personalien. (Auszeichhnungen. Anstellungen. Todesfälle.) — Fa- milien-Nachrichten — Vakanzen. (Vakante amtliche und private Stellen.)
Nr. 40. — Inhalt: Günther: Ueber die mikroskopishe Färbung der wichtigsten pathogenen Bakterien mit Anilinfarbstoffen. — Hueppe : Ueber Beziehungen der Fäulniß zu den Infektionskrankheiten (Fortseßung). — Honert: Bericht über die 60. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wiesbaden vom 18. bis 24. September 1887, Sektion 28 für Veterinär-Medizin (Schluß). — Innere Medizin: Ueber die Kultur des Microbes der Schafpockden. — Mittheilungen aus der Praxis. — Veterinärwesen: Viehseuchenbulletin von Elsaß-Lothringen. — Verschiedene Mittheilungen: Roepke: Die Kühlhausanlage auf dem Schlachthofe in Bremen. — Tagesgeschichte. — Personalien (Anstellungen. Beförderungen. Verseßungen. Abgegangen. Nieder- lassungen. Ruhestandsversezungen. Sonstige Veränderungen.). * — Vacanzen (Vacante amtliche Stellen). — Briefwechsel.
Aus dem Walde. Wochenblatt für Forstwirthschaft. (P. Weber, Frankfurt a. M.) Nr. 31. — Inhalt: Abonnements-Ein-
Oberförster Borgmann in Oberaula. Sorte ) — I. Mitthei-
lungen: Die XVI. Versammlung deutscher Forstmänner zu Aachen. (Fortseßung: Exkursion in den Stadtwald von Eschweiler zur Be- sichtigung von Hüttenrauhsbeshädigungen.) — Die Entwickelung der Durfor\tungslehre von Dberförster -l. (Fortseßung und Schluß.) Berliner Wildpreisberiht. — Vermischtes; Prämien für Ærlegung von Fischottern und Fishreihern. — Verwendung der russishen Zaun- rosfen (rosa rubiginosa L.) in der Wildhege. — Ein eichenstolzes Geschlecht. — Dienst- und Perfonalnachrihten : Aus Bavern und Württemberg.
Geschihts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg.
Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde des
E und Erzstifts Magdeburg. 22. Jahrgang 1887. 3. Heft. erausgegeben vom Vorstande des Magdeburger Geschihts-Vereins. (Magdeburg, Verlag der Schäfer’shen Buchhandlung [A. Rüdiger].) — Inhalt: Geschichte des Nahrungszustandes und der Erwerbsquellen der Stadt Aken a. Elbe. (Schluß.) Von W. Zahn, Pfarrer. — Weitere Mittheilungen aus der Geschichte der Stadt Groß-Salze. Von F. A. Wolter. — Der Streit Kardinal Albreht's, Erzbischofs zu Magdeburg, mit dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sawsen um die magdeburgishe Burggrafschaft. er Cas Von Fr. Hülße.
Zeitschrift für Gerichtsvollzieher. Von deutschen Rechtsgelehrten und Fahmännern herausgegeben unter Verantwoortlich- keit des Verlegers. Redaktion, Expedition und Verlag: Franz Siemenroth in Berlin SW. 48, Wilhelmstraße 129. Die Zeitschrift erscheint monatlich zweimal, stets am 1. und 16. des Monats, in Nummern zum Umfange von je mindestens 1 Druckbogen. Be- stellungen Übernimmt jede Buchhandlung und Postanstali. Preis 1,50 M viertel ährlich, Nr. 19 vom 1. Oktober 1887. — Inhalt: Königlih preußische Verordnung vom 2. September 1887. Bekanntmachung des Großherzoglih mecklenburg-\{chwerinschen Staats- Ministeriums vom 14, September 1887. — Noch einmal Recht und Pflicht des Protestbeamten zur Annahme der vom Protestaten an- gebotenen Leistung. Von Hrn. Landrichter Kreis zu Bromberg. — Rechtsprechung. — Vermischtes: 1) Warnung vor Betheiligung an Kollektivpetitionen. 2) Verfügung des Ober-Landesgerihts-Präsidenten zu Breslau vom 9. Juli 1887. 3) Eingesandt, betreffend die von der Deutschen Gerichtsvollzieher-Zeitung dem Abgeordnetenhause ein- gereihte Gesammtpetition preußischer Gerichtsvollzieher. — Pexsfonal- Nachrihten. — Sprechsaal. — Anzeigen.
Volkswirthschaftliche Zeitschrift „Die Sparkasse“. Organ des deutshen Sparkafsen-Verbandes. (Efsen.) Nr. 135. — Inhalt: Vierter deutsher Sparkassentag. — Anlegung der Sparkafsengelder in Preußen. — Vertheilung der Sparkafsenbüher. — Die Mei- ningenshe Sparkasse Nr. 85. #— Alters\parkasse zu M.-Gladbach, Sparkassen des Handelskammerbezirks M.-Gladbah. — Niederländische Postsparkasse. — Sparkasse Mölln. — Pfennigsparka))e Bochum, städtishe Sparkasse Elbing. — Geld-, Bant- und Münzwesen: Be- kanntmahung der Hauptverwaltung der Staatsschulden. Golderxport. 43 9/0 Magdeburg- Halberstädter Prioritäts-Obligationen. — Versiche- rungswesen : Wie foll man sein Leben versichern ? Neue Versicherungs - bedingungen der Concordia. — Gemeinde-Angelegenheiten: Berliner 4 9/0 Stadtanleihe von 82. Anleihen Kissingen, Heilbronn, Kattowig. — Verschiedenes: Münze in Berlin, Herstellung des Papiergeldes, — Literatur: Meyer's Konversationslerikon, Mebger geographis{h- statistishes Weltlexikon, Heinrih Heine’'s sämmtlihe Werke. — Briefkasten.
Die Arbeiter-Versorgung. Centralorgan für die Staats- und Gemeindeverwaltungsbehörden, Vorstände der Krankenkassen und Berufsgenossenschaften. (Herausgegeben von I. Schmit zu Berlin C., Alexanderstraße 36a.) Nr. 28. — Inhalt: Zur Statistik und Kritik des Krankenkassenwesens. IIT. — Die Einnahmen der Berufsgenofsen- haften, Einziehung und Sicherung derselben. VIIL. — Entscheidungen zum Krankenversicherungsgesez. — Kleinere Mittheilungen. — Für die Praxis: Vertrag über die ärztlihe Behandlung bei der Orts- franfenkasse in Barmen vom 30. April 1887. — Sprechsaal. — Briefkasten: Zu §. 28 K.-V.-G. — Kann der Arbeitgeber zur \{rift- lichen Anmeldung verpflichtet werden? — Unterliegen die Inspektoren städtisher Gasanstalten der Krankenversiherungepfliht ? — Besteht die Kassenmitgliedschaft während der Dauer der Krankenunterstüßung fort, wenn bei Eintritt der Krankheit die Abmeldung erfolgt, die frei- willige Fortseßung der Mitgliedschaft aber nit erklärt ift ?
Milh Zeitung. rgan für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiroesen, (Vegründet von Benno Martiny.) Unter Mitwirkung von C herausgegeben von C. Petersen, Oeko- nomie-Rath in Eutin, Verlag von M. Heinsius in Bremen. 16. Jahrgang. Nr. 40. — Inhalt : Ueber das Mästen. Von Guts- besißer Plehn-Lichtenthal. — Zur Beurtheilung nach Points. Vom Schäfereidirektor Behmer-Berlin. Geortsebung, — Ausstellungen. Rindviehausstellungen im Harz. — Schweizerische landw. Ausftellung in Neuenburg Mitte September d. J. — Wanderausstellung der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft zu Breslau. — Ansteckende Hausthierkrankheiten. Rothlauf der Schweine. — Allgemeine Bee rihte. Die Genossenschafts- und Sammelmeiereien in der Provinz Schleswig-Holstein. — Milchwirthschaft in der Schweiz. — Mar-
arine in Dänemark. — Bezirks-Thiershauen und Rindviehzucht. —
Vemätiaudo der Tarife für den Viehtransport auf den \{leswig- holsteinishen Bahnen. — Versammlung der Ne s in Rotterdam. — Tage8geshichte. Markthallen in Berlin. — Salicylsäure. — Bereindibetén und Versammlungen. — Literatur. — Patente. — Personalien. — Marktberihte. — Kleine Milch- Zeitung: Das Milchbuttern. — Butter- und Käse-Verpackungs- material. — Rundschau. — Sprechsaal. — Anzeigen.
Der Feuerwehrmann. (Fr. Staats, Barmen.) Nr. 39. — SFnhalt: Ueber Instruktoren-Kurse. — Rheinish-Westfälisher Feuer- wehr-Verband. — Luxemburger Landes-Feuerwehr-Verband. — Aus
Berlin N.) Nr. 1. — Inhalt: Kommunalbesteuerung der vom Guts-
herrn eingezogenen wüsten Hufen nah Schlesishem Provinzialreht. |
ladung. — I. Abhandlungen : Der Wagner'sche Lihtwuchsbetrieb vom _
_ anderen Feuerwehrkreisen. — Brandfälle 2c._
De}
1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.
2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. :
4, Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch.
entlicher Anzeiger.
6. Berufs-Genofsenschaften.
7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8, T Ee A Vat, Gua
9, Theater-Anzeigen. Rit
10. Familien-Nachrichten. / In der Börsen-Beilage.
L Steckbriefe sept, Paare b. Köln, Größe 1,68 m, Statur unter-
und Untersuchungs -Sachen. (32663] Steckbrief.
ilt die Untersuchungshaft wegen wiederholten, zum heil {weren Diebstahls in den Akten V. R. I. : 87, verhängt. dias Es wird ersucht, denselben zu verhaften und | [32662] 16208 Untersuchungögefängniß zu Alt-Moabit 11/12 Uliefern. Verlin, den 5. Oktoker 1887. Der Untersuchungsrichter bei dem NUNCL G Rg ie I.
eßt, Haare \{chwoarz, grau melirt, Stirn frei, Bart A Schnurrbart, Augenbrauen \chwarz, Augen
grau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnli, Kinn ge- Gegen den unten beschriebenen Tischler und An- wöhnlich, U u: C Rai E
streicher H bert V welcher flücbtig ist rheinisher Dialekt. esondere Kennze t
; ermann Hubert Vauer, welcher g Ul, | Finger der linken Hand krumm.
egen den Tischler Carl August Ehrenberg, am 2 11 Settender Sha zu Kosaken, Kreis Goldap, ge- Le L Justiz-Gefängniß zu boren, evangelisch, welcher fich verborgen hält, foll liefern eine durch Urtheil des Königlichen Ae Neuenburg den 28. September 1887. zu Berlin I. vom 21. Mai 1885 erkannte 8 nißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es
Beschreibung: Alter 30 Sabre, geb. 6./10. 48 zu | wird ersuht, denselben zu verhaften und in das
[31371] Steckbrief.
Steckbrief.
efäng-
Gegen den Schiffsgehülfen Wilhelm Rilski aus Münsterwalde, zuleßt in Berlin aufhaltsam, welcher üchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Wider- | [32704]
die Staatsgewalt (8. 114 Str.-G.-B.) bind bin Her U O i elben zu verhaften | mann aus Barmen diesfeits am 29. Januar 1885
Königliches Amtsgericht.
nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern und zu den | [32664] Akten 88D. 376. 1885 Nachricht zu geben. Verlin, den 29. September 1887. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88,
Der am 14. Juli 1886 hinter den Bootsmann Hermann Stephan, geb. am 5. September 1864 zu Neu-Hartmannsdorf, erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert.
Köpenick, den 2, Oktober 1887.
Königliches Amtsgericht.
Der hinter dem Buchbindergesellen Philipp Vruch-
bzu- | erlassene Steckbrief ist durh Ergreifung erledigt. E E sel, am 3. Oktober 1887. Der Erste Staatsanwalt.
F. A.: Appelius.
C E E S S
P L I S E S F