1887 / 247 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

den 70er Jahren 190 000 und gegeuwietig ungefähr 270 000 kg. Der Gesammtmilchertrag wird bei 662 336 Milchkühen (pro Haupt zu 2400 1) auf 1 599 604 hl, von 277 277 Milchziegen 250 1) auf 6931,92 hl berechnet. Dcr Verfasser nimmt auf Grund seiner Er- mitielungen an, daß von dieser Milh etwa 40 %% zu Käse und kTondensirter Milch - verarbeitet, etwa 42 9/9 direkt zur menschlichen Nahrung E werden, und daß das Uebrige der Aufzuht und Mastung von Vieh dient.

Ueber den Anbau und die Produktion des Tabaks in Rußland während der leßtverflofsenen Jahre erfährt das „Oester- reiishe landwirthschaftliche Wochenblatt“ Folgendes. Im europäischen Rußland (eins{l. des Königreihs Polen) wurden im Jahre 1885 136 816, im westli&en Sibirien 4952 und im Kaukasus 10 777 Tabalk- vflanzungen, zusammen 152 545 geaen 135 704 im Jahre 1884 gezählt. Dieselben bestockten im europäishen Rußland (eins{chl. Polens) 49 172 ha, d. h. 6112 ha mehr als im Vorjahre, im westlichen Sibirien 572 ha oder 143 ha mehr als im Vorjahre und im Kaukasus 1923 ha oder 111 ha mehr als 1884. Der Ertrag dieser Plantagen wurde ge- {äßt (e):

im euroyäischen Rußland 1884 1885 (ein\{chl. Polens) auf 34 994 085 48 574 022

in Westsibirien auf 570 859 515 151

im Kaukasus auf 1 658 508 1919 769

In überwiegender Menge gelangten geringere Tabacksorten zum Anbau, deren Ernteertrag von 23 952327 kg im Jahre 1884 auf 37 971281 kg im Jahre 1885 stieg. Gleichfalls eine Zunahme, nämlich von 11 343 265 kg in 1884 auf 12227162 kg in 1885, wird für den türkishen Taback nachgewiefen, während der Ertrag der mit amerikanischen Tabacksorten bestellten Flähen von 1 927860 kg im Jahre 1884 auf 810499 kg im Jahre 1885 zurücgegangen ift.

Gewerbe und Handel.

Sämmtlicen Fabrikinspektoren war die Frage zur Be- anlwortung gestellt, inwieweit Arbeiterinnen in Betrieben be- schäftigt werden, welche abgeschen von etwaiger Nachtarbeit, mit besonderen Gefahren für die Gesundheit und Sittlichkeit, namentlich für die körperlihe und sittlibe Entwickelung der E Arbeiterinnen verbunden seien. Bezüglih der Gefahren für die Ge- sundheit werden aus Oppeln einzelne, in den Erz- und Eisenwerken üblihe Arbeiten als für Frauen bedenklich bezeichnet. Dann wird über die s{hädlihe Wirkung des Staubes in Porzellanfabriken, namentlih bei der Dreharbeit in dem Abstäuben, aus verschiedenen Bezirken Klage geführt; indessen bemüht sich die Industrie diesen Uebelständen nach Kräften abzuhelfen. Das in Fürth betriebene Quecksilberbelegen ist gefährlich; es ist indessen durch genaue ärztliche Beobachtung eine wesentlihe Besserung erzielt worden. Es werden von den einzelnen Aufsichtsbeamten bezüglich verschiedener Industrien ge- fährlihe Einflüsse auf den Gesundheitszustand der Frauen konstatirt, namentlich wird über vielfach mangelnde genügende Ventilation und zu kleine Arbeitsräume geklagt. Es ist aber auch zu erwähnen, daß die Berichte aus Berlin-Charlottenburg, Schleswig-Holstein, Trier- Aachen, Hohenzollern, Altenburg, Coburg-Gotha, Sondershausen, Rudolstadt, Waldeck, Reuß j. L, Bremen und einzelnen anderen Bezirken keine Beschwerden enthalien, und daß auch sür die übrigen Bezirke die bestehenden Gefahren im Allgemeinen als Ausnahme von den im Uebrigen befriedigenden Zuständen hingestellt werden. Ebenso werden besondere Gefahren für die Sittlichkeit der Arbeiterinnen, ins- ‘besondere auc der jugendlichen, für die meisten Betciebe in Abrede geftellt. Die Mehrzahl der Berichte vermag Gefahren dieser Art weniger in der Beschäftigungéweise der Arbeiterinnen innerhalb der einzelnen Betriebe, als vielmehr in den außerhalb der leßteren bestehenden Verhältnissen, so in der Ungebundenheit des Lebens der Fabrik- arbeiterinnen, zu erblickden. Die neben der Arbeit, auch an Sonn- tagen, gewährte freie Zeit, d2s Kostgängerwesen, werden als gefährlich hingestellt. Jnnerhalb der Fabriken und Anlagen selbst macht sih das Bestreben, männlihe und weibliche Arbeiter thunlichst in getrennten Räumen zu beschäftigen, und sowohl hier wie da, wo cine solche Trennung, gegen die sich noch immer manche Arbeitgeber meist aus betriebétechnischen Rüdcksichten ablehnend verhalten, auf der Durch- führung: einer strengen Aufsicht zu bestehen, mehr und mehr geltend. Auch die Anlage gesonderter Wash- und An leideräume ist in Zu- nahme begriffen; insbesondere wird bei Neubauten hierauf Gewicht gelegt. Immerhin bleibt, namentlich in älteren und kleineren Be- trieben, noch Manches zu thun, um sittliche Gefahren für die Be- schäftigung von Arbeiterinnen wenigstens innerhalb der Arbeits\telle überall nah Möglichkeit auszuschließen und zu beschränken.

Der Auftrieb an Schlachtvieh auf dem Berliner Viehmarkt (Central-Viehhof) gestaltete sich nah der „Deutsch. Fleisch. Ztg.“ in den leßten 6 Jahren folgendermaßen :

Iahre Rinder Kälber Hammel Scbweine

1881 120 009 109 633 616 269 400 573

1882 147897 104410 666 003 408 682

1883 152516 106506 674 045 410 315

1884 147220 108 374 657 447 431 533

1885 152588 11902i 662 409 452 254

1886 173234 131561 756 967 499 150 Eine regelmäßice Zunahme erfuhr nur der Auftrieb an Schweinen ; bei Rindern, Kälbern und Hammeln waren verschiedene Shwankungen im Auftrieb zu verzeihnen. Nichtsdestoweniger haben alle Schlacht- viehgattungen im Verlaufe der 6 Jahre beträchtlihe Zunahmen auf- zuweisen; dieselben betrugen bei den Rindern 53 225 Häupter oder 44,49/0, bei den Kälbern 21918 Stü oder 20,0%, bei den Hammeln 140 698 Stück oder 22,8% und bei den Schweinen 98 577 Stück oder 24,6%. Die arößte Vermehrung trat von 1885 bis 1886 ein; im leßtgenannten Jahre wurden 20646 Rinder, 12530 Kälber, 94 558 Hammel und 46 896 Schweine mehr aufgetrieben als im Jahre 1885.

Der Jahresberiht der Westfälischen Union, Aktien- gesellschaft für Bergbau, Eisen- und Drahtindustrie in Hamm, betont, daß die Lage der Gesellschaft wie die der ganzen Eisenindustrie gegenwärtig eine wesentlich bessere sei als vor einem Jahre. Es scheine, als ob in den Preisen der gesellschaftlihen Er- zeugnisse, vorläufig wenigstens, eine gewisse Stetigkeit eingetreten sei, und daß die Verwaltung mit einigem Vertraucn in dke Zu- Tunft sehen könne. Die Gesel|shaft erreihte mit 99625 535 kg Halbfabrikaten (1885/86 90 657 321 kg) und 69 562 544 kg* Fertig- fabrikaten (1885/86 62 776 474 kg) die höchste Erzeugung. Ver- fandt wrourden 71162402 kg im Werth von 10428510 4 En 62 429 442 kg bezw. 9 755 021 Æ). Das versandte Gewicht iteg also gegen das Vorjahr um 12,4 %/, der Erlös aber nur um 6,9% Auf die gesellswaftlihen Anlagen wurden 200 000 M (1885/86 170674 MÆ) abgeschrieben, ferner sind 6517 M (1885/86 21 914 MÆ) dem Delcredere- und 29 237 M (1885/86 14314 4) dem Reservefonds überwiesen und 5817 4 (1885/86 804 4) vorgetragen worden, während die Inhaber der Prioritäts-Aktien 504 060 #4 als 10 % Dividende (1885/86 5 9/6) beziehen sollen.

In der gestrigen Generalversammlung der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengesell\chaft waren 26 Aktionäre erschienen, welche Aktien im Gesammtbetrag von 6 123 600 Æ vertraten. Der erste Gegenstand der Tagesordnung, Erwerb der Kuxe der Gewerk- schaft Crin, gab zu cirer Diskussion Veranlassung, in Verfolg deren der Vorsißende erkiärte, daß die Mitglieder des Verwaltungs- raths der Gelsenkirhener Bergwerks-Akticngefellshaft fowie die onwesenden Aktionäre, welche Kuxe der Gewerkschaft Erin besitzen, sich der Abstimmung bci den Erwerbsverhandlungen enthielten. Schlieflih wurde der Antrag der Verwaltung mit 9721 Stimmen gegen 214 Stimmen angenommen. Alsdann wurde die beantragte Erhöhung des Grundkapirals und Statutenänderung in gleicher Weise zum Beschluß erhoben. -

Die „Allg. Brauer- und Hopfen-Zeitang“ veröffentlicht einen allgemeinen Bericht über die dieéjährige Hopfenernte, welcher von dem Präfitenten des deutshen Hopfenkau- Vercins zusammengestellt ist, Darnach ftelit sih die Ernte in den Haupt-Produktionsländern in Centnern à 50 kg wie folgt :

Zur Aus- Verbrau fuhr dis-

ponibel

146 000 94 010 108000 138 700

30 000 29 700 24 000 57 500 11 000 47100 68 550

7 000 123 710

Einfuhr-

Gesammternte bedarf

1886 1887

56950 51 990 306 600 246 700 360 300 Württemberg 110000 81 500 Baden 64000 58100 Elsaß-Lothr. . 85000 75550

Zus. Deutsches

Reih. .…. 622910 Oefterr -Ungarn 104 300 Belgien .… . 114 000 MOS 86500

ngland . .. 790 000 Ver. Staaten 220 000 Gesammtprod.

der Welt . 2023410 1 601 400 1 721 000 2 ? Im Jahre 1886 betrug die Ueberproduktion 302 410 Ctr. über den Bedarf, für 1887 wird dagegen ein Fehlbetrag von 119 600 Ctr. an- genommen. Mit Ausnahme von Desterreih-Ungarn und den Ver- einigten Staaten von Amerika haben die wichtigsten Produktions- länder einen Ausfall zu verzeihnen. Die stärkste Abnahme weist Eng- land auf mit 47 %, demnächst folgt ego mit 20, Deutschland mit 17 und Belgien mit 1409/0, während Oesterreih-Ungarns Pro-

| ray P Sachsen .….

311 850 97 000 24 650 90 000 8 000 80 000

700 000 270 000 40 000

514140 325 000 121 650 98 000 69 000 425 000

310 000

11 000 975 000

duktion um 17 und diejenige der Vereinigten Staaten von Amerika

um 29 9% zugenommen bat. :

Bradford, 20. Oktober. (W. T. B.) Wolke geschäftslos, Kreuzzuhten {chwächer, Garne ohne Besserung; das Geschäft wurde durch die Leipziger Fallissements ungünstig beeinflußt.

Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 20. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rhaetia“ der Hamburg - Amerikanischen Paketfahrt- Aktien gesell\chaft ist, von New-York kommend, heute Morgen auf der Elbe eingetroffen. :

21. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Ham- monia“ der Hamburg - Amerikanischen Packetfahrt- Aktiengesellschaft is, von Hamburg kommend, gestern Mittag 12 Uhr in New-York eingetroffen,

Triest, 20. Oktober. (W. T. B) Der Lloyddampfer „Hungäria®" ist heute Vormittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.

London, 20. Oktober. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Grantully-Cast le“ ist gestern auf der Heimreise in London und der Castle-Dampfer „Hawarden Castle“ heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Uniondampfer „Spartan“ is gestern auf der Heimreise von Capetown ab- gegangen, der Uniondampfer „Merxican“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt.

Berlin, 21. Oktober 1887.

Der Verein für Hinderniß-Rennen hat gestern Nach- mittag auf seiner Nennbahn bei Charlottenburg den wichtigsten Tag seines Herbst-Meetings abgehalten und das bedeutendste Rennen des Meetings, das Rennen um den großen Preis von Char- lottenburg, von insgesammt 2000046, zum Austrag ag Der Verlauf der einzelnen Konkurrenzen ergab folgende Resultate :

I. Kompensations-Rennen. Gradißzer Gestütspreis 3000 46 Jodkey-Flah-Rennen. Für zweijährige inländische Pferde, die noch kein Nennen im Werth von 2000 #4 gewonnen haben und für 4000 4 käuflih find. Distanz ca. 1200 m. Sieben Pferde waren ange- meldet, fünf ershienen am Ablaufspfosten. Es siegte sicher mit einer Länge des Hrn. Ehrich F.-St. „Libeth“ gegen des Mr. Johnson br. St. „Abermals“. 2& Längen dahinter wurde „Mars“ Dritter Leit: 1 Minute 35 Sekunden. Werth des Rennens: 3360 der

iegerin, 500 #4 der Zweiten.

II. Offizier-Jagd-Rennen. Preis 1800 #4, auf die ersten fünf Pferde vertheilt. Für 4jähr. und ältere Pferde, die noch kein Rennen im Werthe von mindestens 600 4 gewonnen haben. Distanz ca. 3000 m. 19 Pferde waren angemeldet, 8 erschienen am Ablaufs- pfosten. Nach interessantem Lauf siegte siher mit 2 Längen des Rittm. v. d. Osten (Garde-Kür.) sjähr. \chw. W. „Brigand“ (Besißer) gegen des Rittm. Grf. Bismarck dbr. H. „Emil 1“. 10 Längen zurück machten „Garter King“ und „Maintenance“ todtes Rennen um den dritten Platz, „Machell“ wurde Fünfter, „Aufgabe“ Sechster. «Norna“ und „Oracle* stürzten. Zeit: Z Minuten 25 Sekunden. Werth des Rennens: 1070 4 dem Sieger, 400 Æ für „Emil 1“, je 200 M für „Garter King“ und „Maintenance“ und 100 X für « Machell “.

1II1. Maiden-Jagd-Rennen. Preis 1500 (A dem ersten, 500 Æ dem zweiten Pferde, Joey - Rennen. Für 3 jährige und ältere Pferde, welhe noch kein Jagdrennen gewonnen haben und für 4000 6. fäuflih find. Distanz ca. 3000 m. Von 10 angemeldeten Pferden starteten 3. Es siegte nah sharfem Kampf mit einer Linge des Hrn. O. Oehlschläger d jähr. dbr. W. ,Cupbearer“ Hblt. gegen des Hrn. O. Spiekermann dbr. St. „Nanon“. „Langard“ wurde 15 Lingen zurück Dritter. Zeit: 3 Minuten 24 Sekunden. Werth des Rennens: 2040 #4 dem Sieger, 500 4 der Zweiten. 2 O wurde für 2000 G vom Rittmeister von Schmidt-Pauli gefordert.

IV. Großer Preis von Charlottenburg. 20000 M, auf die ersten 5 Pferde vertheilt. Jagd-Rennen. Herren-Reiten. Für R und âltere Pferde aller Länder. 50 Pferde waren ¿u diesem Rennen angemeldet, von ihnen hatten 32 die Gewichte angenommen und 9 erschienen am Ablaufspfosten, um die Distanz von ca. 6000 m zu durchlaufen. Nach einem äußerst spannenden Rennen siegte des Lieut. v. Heyden-Linden (13. ai a. F.-W. „Fénelon“ unter seinem Besißer nah sharfem Schlußgefeht mit einer Länge gegen des Lieut. Kekulé (25 Art.) br. St. „Savigny* unter Rittmstr. Graf H. Dohna (1. Garde-Draa.), 6 Längen hinter derselben wurde Hrn. v. Tepper- Laski's a F.-St. „Lady Tempest“ unter Mr. Moore Dritte, 5 Längen hinter dieser Graf Sierstorpfff-Franz;dorf's a. dbr. W. „Anderton“ Vierter (unter Lieut. v. Sydow). Dann folgten Rittmstr. Graf Bismarck a. br. H. „The Ranger“, Hrn. O. Oehlschläger's Sch -St. „Adare“, Rittmstr v. Schmidt-Pauli’'s br. W. „Sutton“ und Lieut. Wolff's F.-W. „Wellington“. Major von Zansen-Osten's F.-St. „Full Cry* kam unter Lieut. Frhr. v. Broich (11. Ul) m A ohne bedenklihe Beschädigung. Zeit: 13 Min. 28 Sek. erth des Rennens: 13460 # für „Fénelon“, 4000 für „Savigny“, 3000 #4 für „Lady Tempest“, 2090 #4 für „Anderton“, 1000 M für „The Ranger“, 600 A für „Adare“ und 400 4 für „Sulton“,

V, Herren- Handicap-Hürden-Rennen. Preis 1500 M4 Herren-Reiten. Für 4 jähr. und ältere Pferde, die noch kein Rennen im Werthe von mindestens 2003 F gewonnen haben. Distanz ca. 2200 «n. 11 Pferde waren angemeldet, 6 erschienen am Ablaufs- pfosten, Es siegte sicher mit 2 Längen des Hrn. v. Tepper-Laski 3 jähr. br. W. „Bronte“ unter Mr. Beasly gegen des Lieut. Heyne (17. Hus.) 4jähr. s{wbr. St. „Lonely Home“. Drei Längen dahinter wurde des Rittmstr. v. d. Osten br. W. „Longknock“ Dritter. Dann folgt „Soprano“ und zuleßt ,Ellangowan“. Zeit: 2 Mixuten 24 Sekunden. Werth des Rennens: 1500 4 dem Sieger, 400 (6 der Zweiten. /

VI. Oftober-Hürden-Rennen. Preis 1800 6 Joley- Rennen. Für Z3jährige und ältere Pferde. Distanz ca. 2600 m. 17 Pferde waren zu dicsem Rennen angemeldet, von denen 4 am Ab- laufspfosten ershienen, Des Hrn. v. Tepper-Laski 4jähr. F.-H. „Freiherr“ siegte nach interessantem Schlußgi feht siher mit einer guten Länge gegen Kapt. Ioë's dbr. H. „Cockenzie", der zehn Längen vor „Niklot“ das Ziel passirte. Die „Queen of Hearts“ F.-St., wurde Leute. Zeit: 3 Minuten 12 Sekunden. Werth des Rennens : 1930 dem Sieger, 500 4 dem Zreeiten.

Die „DeutscheLuther-Stiftung“ (Hauptverein für Branden, burg und Berlin) wünsht durch einen Cyklus von Vorträgen neue Freunde für die Stiftung zu werben. Es haben folgende Herren je einen Vortrag zugesagt : Hofprediger D. Frommeiï, Lic. Prediger Kirmß, Superintendent Vorberg, Konsistorial-Rath Dryander, Ober, Hofprediger D. Kögel, Professor Prediger Scholz. Die Vorträge, zu denen der Zutritt Jedermann freisteht, sollen in der Dreifaltigk.its, kirhe gehalten werden. Freiwillige Gaben werden an den Kir, thüren eingesammelt werden. Näheres über die Themata, Zeit und Ort wird demnächst bekannt gemaht werden. Die „Deutsche Luther- Stiftung“ ist am 10. November 1883 zur 400 jährigen Geburtsfeier Luther's begründet worden. Sie will ein lebendiges Denkmal dez Dankes sein, den die Evangelischen ihre Luther zollen als dem Be- gründer des evangelischen Pfarrhauses und Lehrerhauses. Den Predigern und Lehrern, zumal denen auf dem Lande oder in kleinen Städten, soll zur Erziehung ihrer Kinder, beziehungsweise ihren Waisen zur Versorgung eine Beihülfe gegeben werden als ein Zeugniß der Anerkennung des reihen Segens, der aus diesen Häusern der evange- lishen Christenheit zugeströmt ist. Die Stadt Berlin hat feiner Zeit zur Begründung der Luther-Stiftung 100000 A gewährt

und ein Grundstück zur Errichtung eines Heimathshauses in Aussicht f

gestellt; andere Gemeinden und viele Einzelne haben das Stamm-

kapital vermehrt. Soll aber die Stiftung entsprehend ihrem Namen f

und der Begeisterung, in der sie am Luthertage 1883 gegründet wurde, Großes leisten und ein lebendiges Zeugniß werden für die Würdigung des Werkes Luther's, dann thut es noth, daß an

dieser Stiftung auch alle Evangelislen den lebhaftesten Antheil

nehmen.

Am Sonnabend, den 22, Oktober, begeht unser Vaterland den dreihundertjährigen Geburtstag eines lange verkannten Gelehrten von universeller Bedeutung: Joahim Jung oder Jungius wurde am 22. Oktober 1587 zu Lübeck geboren und auf dem dortigen Katharineum vorgebildet. Derselbe studirte zu Rosto und Gießen Mathematik, und erwarb sich, erst 21 Jahre alt, an der leßtgenannten Universität mit s}o großer Auszeich- nung die Magisterwürde, daß er ein Jahr später (1609) daselbst Professor der Mathematik wurde. Er legte’ indessen {on 1614 diese S nieder und lebte mit Ratichius und Helwich in Augsburg, studirte Medicin und erwarb fih in Padua, dem dama- ligen Mittelpunkt der medicinishen und naturwissen\schaftlichen Studien, die Würde eines Doktors der Medicin im Jahre 1618, Sechs Jahre später ward er Professor der Mathematik in Rostock. In der Folgezeit lebte er in Braunschweig, dann wieder in Rosto und kam im Iahre 1629 als Rektor des Johanneums und Professor des akademishen-Gymnasiums nah Hamburg. Dort ift er bis zu seinem am 23, September 1657, also im 70. Lebensjahre erfolgten Tode ge- blieben. Jungius war ohne Frage ciner der \charfsinnigsten Gelehrten des 17. Jahrhunderts. Bereits Goethe wies auf die hervorragende Bedeutung desselben, den auch \{chon Leibniz dem Kopernikus und Galilei zur Seite gestellt hatte, hin, und Alexander von Humboldt bezeichnete ihn als einen Mann, den keiner feiner Zeitgenossen an Gelehrsamkeit und philosophischem Geiste übertroffen habe. Befonders in der Bekämpfung der scholastischen Philosophie zeigte Jungius feine Akribie. Er war es, der auf dem Gebiete der Botanik der willkürlichen unwissenshaftlihen Auffassung und Ordnung der Pflanzen ein Ende machte. Ihm verdankte die Pflanzenkunde die erste rihtige Fest- stellung der Begriffe Art und Gattung, sowie die Grundlagen einer Kunstsprahe. Letztere ward erst nah seinem Tode und nah einer Abschrift seiner Diktate von Joh. Vaget in „Joachim Jungii isagoge

hytoscopica“ (Hamburg 1678) bekannt gemacht und später von Kinns, dessen Vorgänger man Jungius mit Recht genannt hat, aus- gebildet. Jungius war auch ein warmer Förderer der humanistishen Bestrebungen. Namentlich las er mit Vorliebe die griechischen Klassiker, deren Sprahe er in ihrer Kraft und Reinheit bewunderte. Nach seiner Ansicht, die er als Rektor des Johanneums vertrat, genügte zum gründlihen Studium der griehis{chen Sprache das Lesen des Neuen Testaments im Grundterxte niht. Er forderte die Lektüre der griechischen Klassiker, wodurch er mit mehreren Ham- burger Gelehrten in einen heftigen Konflikt gerieth. So ist Jungius für seine Zeit von eminenter Bedeutung gen esen. Unter Bekämpfung des Aristotelismus hielt er sih felbst fern von rein empirishen und idealistishen Theorien, ohne sich von dem positioen Christenthum zu lösen. Vielmehr war er mit bedeutenden Theologen eng befreundet,

Gestern ist ein Kommando von 2 Offizieren, 6 Unteroffizieren und 60 Mann des Eisenbahn-Regiments unter Führung des Lieutenants Messing zu Oberbau-Arbeiten auf der Strecke Schwarzenbek—Friedrichsruh per Eisenbahn abgerückt und hat in Schwarzenbek Quartiere bezogen.

Die Aufführungen des neuen Volks\chauspiels von August Trümpelmann: „Luther und seine Zeit“, zu Torgau mit dem Hofschausvieler Carl Porth aus Dresden als „Luther“ beginnen am 3. November. Zunächst ist eine viermalige Aufführung in Aus- iht genommen.

GSriedrich- Wilhelmstädtishes Theater. Hr, Louis Roth, der Komponist der demnächst zur Aufführung gelangenden Operetten-Novität: „Die Lieder des Mirza Schaffy“, ist aus Wien hier eingetroffen; ebenso hat Hr. Emil Pobl, der Verfasser des Librettos, seinen Ruhesiß im benahtarten Eberswalde mit dem Aufenthalt in Berlin vertauscht. Komponist und Autor geben dem Werk, welches Direktor Julius Fritsche einer sorgfältigen Inszenirung unterzieht, noch die leßte Farbe.

Belle-Alliance- Theater. Berg's Posse „Nr. 28" mit Hrn. Felix Schweighofer als Gast gelangt, da dieselbe noch immer ei bedeutende Zugkraft auëübt, auch ‘am Sonntag noch zur Auf- ührung.

Central-Theater. Das Funfziger-Jubiläum der „Höheren Töchter“, welhes morgen, Sounabend, stattfindet, ift ein dreifaches: es gilt der strebsamen Direktion des Hrn. Cmil Thomas, die auf das glüklihste damit begonnen hat, es gilt den Darstellern, die, mit ihrem Direktor. vereint, unermüdlih mit gleicher Frishe und flottem Humor an jedem der funfzig Abende der Posse zu neuem Siege verholfen haben, und zugleih auch den Autoren, die mit den „Höheren Töchtern eine neue Probe ihres bewährten humoristishen Talents darboten. Die Posse ist übrigens von Direktor Thomas für die morgige Auf- führung in splendidester Weise neu ausgestattet.

In der Lortßing-Feier, welhe morgen, Sonnabend, im Concerthause veranstaltet wird, werden die Hrrn. Opernsänger Emil Michaelis und Walter Presting einige Arien aus „Czar un Zimmermann“, dem „Wildshüß* und dem „Waffenschmied“ vor- tragen. Den orchestralen Theil des Abends bilden eine hier selten zu Gehör gebrachte Fest-Ouverture, dann die Balletmusik aus „Undine, die Ouverture zu „Hans Sachs“ und noh mehrere andere Werke des Komponisten.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin §SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

M 247.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Saen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentli ieren. 5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. At

Erste Beilage ._ zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 21. Oktober

Beffentlicher Anzeiger.

9, Theater-Anzeigen. 10. Familien-Nachrichten.

187.

6. Berufs-Genofsenschaften.

7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8, Verschiedene Bekanntmachungen.

| In der Börsen-Beilage.

1) Steckbriefe uud Untersuchungs -Sacheu,

[34873] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter (Kellner) Otto Carl Mülle, am 5, August 1860 zu Scheiblers- berg geboren, welcher flüchtig ist, ist die Unter- suhungshaft wegen gemeinschaftlihen Hausfriedens- bruchs und Sachbeschädigung, in den Akten J. IV a. e is Iron M O E denselben zu verhaften und in da nter]zchuagsgefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, bntiliefern R

Berlin, den 14. Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

Beschreibung: Alter 27 Jahre, Größe 1,68 m, Statur s{lank, Haare s{chwarz, Stirn frei, Augen- brauen s{chwarz, Nase und Mund gewöhnlich, Zähne defekt, Kinn länglich, Gesicht länglich, Gesihts- farbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: dunkel- graukarrirten Jaquet-Aunzug.

(34872] Stectbrief.

egen den unten beschriebenen Steinmeßgesellen Otto Karl Rudolf Thomann, am 7. Schar 1866 zu Berlin geboren, welcher flüchrig ist, ist die Untersuchungshaft wegen gemeinshaftlichen Haus- friedensbruhs und Sachbeshädigung, in den Akten J.IV a, 689. 86 verhängt,

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs - Gefängniß zu Berlin, Alt- Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 14, Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

Beschreibung: Alter 21 Jahre, Größe 1,73 m, Statur groß und kräftig, Haare blond, Stirn her- vorstehend, Bart: keinen, Augenbrauen dunkelblond, Augen braun, Nafe und Mund gewöhnli, Zähne gut und vollständig, Kinn rund, Gesicht voll, Gesichts- farbe gesund, Sprache: Berliner Dialekt, Kleidung : brauner Hut, braunes Jaquet und hellgraue Hosen. Besondere Kennzeichen: an einem Arm tätowirt.

[34870] Bekanntmachung.

Das unterm 4. Juli 1885 hinter ‘den Dienstkneht August Friedrih Joachim Franz aus Lieben- berg in den Akten M2 14/85 erlassene Strafvoll- streckungs-Ersuchen ift erledigt.

Potsdam, den 17. Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[34871] Oeffentliche Aufforderung.

Es wird ersucht, den gegenwärtigen Aufenthaltsort des Ziegel]ciarbeiter D. Klaerke (d Claer), zuleßt in Potsdam in Arbeit, welcher als Zeuge vernommen werden foll, schleunigst hierher zu den Strafakten J. 1726/87 mitzutheilen.

Potsdam, den 18. Oktober 1887.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht.

[34899] Bekanutmachung.

Durch Beschluß der Ferienkammer des Kaiserlichen Undgerichts dahier vom 10. September 1887 ist das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen nachstehend genannter, eines nah S. 140 Ziffer 1 des Straf- geseßbuches strafbaren Vergehens der Verleßung der Wehrpflicht angeklagten Personen zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was in Gemäßheit des §. 326 St. P. O. mit dem Beifügen bekannt gemacht wird, daß Ver- fügungen, welche einer der Angeklagten über n mit Beschlag belegtes Vermögen nah dieser Ver- öffentlihung vornimmt, der Staatskasse gegenüber nichtig sind:

1) Facob, Reinhard Heinrich, geb. am 18. De- zember 1864 zu Rheinbischofsheim

2) Fleischbein, Johannes, geb. am 27. Februar S Gn j 10 Suda

3) Schaurer, ilipp, geb. am 12, Dezember 1866 zu Wachenheim,

4) Lustig, Franz Anton, geb. in Rosheim am (, Januar 1866,

9) Schmitt, Michel, geb. am 6. Dezember 1866 zu Wiwersheim,

Nr. 1, 3 und 4 zuleßt in Straßburg i. Elf., Nr. 2 zuleßt in Erstein, Nr. 5 zuleßt in seinem Geburts- orte wohnhaft, alle z. Zt. ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort.

Straßburg i. Els, den 10. Oktober 1887.

Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. I. V.: Vogt, Staatsanwalt.

[34874] K. Staatsauwaltschaft Tübingeu.

Die am 3. Mai 1887 wegen Verleßung der Wehrpflicht verfügte Beschlagnahme des Vermögens des am 15, Mai 1866 geborenen Adolf Schäfer von Reutlingen ist durch Beschluß der Straf- kammer des K. Landgerichts hier vom 13, Oltober

7 wieder aufgehoben worden.

Den 14, Oktober 1887.

Der Erste Staatsanwalt. Scheurlen.

R RO D E E N I

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[34917]

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des Erlöses der am 27. Juni 1887 auf Anstehen 1) des Jakob Loeb, 2) des Isidor Loeb, Beide Viehhändler Y Neichshofen, als Gläubiger, gegen 1) den Georg Lriesah, Arbeiter, früher in Obersteinbach, zur Zeit Be amerika, 2) dessen Kinder und Erben seiner zu persteinbach verlebten Ehefrau Salomea Rofemann, 18: a, Friedri Briesah, b. Georg Briesach, Beide ln Amerika, e. Karoline Briesah, d. Katharina

Briesah, e. Salomon Briesach, diese leßteren drei großjährig, in Paris ohne bekannten Wohnort, als Schuldner, durd den Versteigerungsbeamten, Notar Seltenmeyer zu Weißenburg vorgenommenen Zwangs- versteigerung mehrerer Grundstücke is der Thei- lungsplan auf der Gerichtsschreiberei des Kaiserlichen Amtsgerichts dahier ofen gelegt und Termin zur Er- klärung über denselben auf ;

den 19. Dezember 1887, Vormittags 9 Uhr, P Le des Amtsgerichts hierselbst be-

immt.

Die genannten Schuldner werden aufgefordert, von dem Theilungsplan Einsicht zu nehmen, dem- näbst in dem Termine behufs Erklärung über den Theilungsplan zu erscheinen und spätestens in diesem Termine bei Vermeidung des Aus\ch{lusses ‘etwaige Widersprüche gegen den Plan zu erheben.

Weiftenburg (Elsaß), den 17. Oktober 1887.

Kaiserlihes Amtsgericht. gez. Stübel. Für die Abschrift: y Drove, K. Amtsgerichts\chreiber.

[32330] Aufgebot, Die Sparkassenbücher der Kreis-Sparkasse zu Pleß

a. Nr. 8028 über 65 #4 24 F, ausgefertigt für den Einlieger Franz Giel zu Kobier,

b. Nr. 5244 über 443 M 89 S, ausgefertigt für die Frau Lehrer Emma Schnura in Cielmit,

sind angebli verloren gegangen und sollen auf An- trag der Eigenthümer Franz Giel, bezw. Emma Schnura zum Zwecke der neuen Ausfertigung amorti- sirt werden.

Es werden daher die Inhaber der Bücher auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine,

den 21. April 1888, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 22) ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben er- folgen wird.

Plef:, den 22. September 1887,

Königliches Amtsgericht.

LIOOSS) Aufgebot.

1) Der Zangenschmied Friedri Arndh sen. , auf dem Berghoff hier, als Vertreter seines minor. Sohnes Friedrich Arndt, und

2) H A (Sarl Friedrih Wilh. Arnd zu Hengstey

haben das Aufgebot des über die von dem ersteren für \ eine minor. Kinder bei der städtishen Spar- kasse zu Hagen gemachten Einlagen über 336 4 21 A Sparkassenbuhs Nr. 14 525 mit der Be- auptung, daß dasselbe verloren gegangen, zum Zweck der Erlangung eines neuen Sparkassenbuchs bean- tragt. Die En betrugen ult. 1885; 150,81 M4 er unbekannte Inhaber des vorbezeihneten Spar- kassenbuhs, sowie alle Diejenigen, welhe an dem verlorenen Sparkassenbuch irgend ein Anrecht zu ito N werden aufgefordert, \pätestens in em au den 6. Januar 1888, Vormittags 11} Uhr, vor dem unterzeiGneten Gerichte, Zimmer Nr. 15, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung des letteren erfolgen und dem Verlierer ein neues Sparkassenbuch an Stelle des verlorenen ausgefertigt werden wird. Hagen, den 10. Juni 1887. Königliches Amtsgericht. [34901] Aufgebot. Die Sparkassenbücher der Sparkasse des Kreises West-Sternberg zu Drossen :

a. Nr. 412 über 82,47 4, ausgefertigt für die Geschwister Gottlob und Johanne Louise Ka- nisch zu Balkow,

b. Nr. 2063 über 47,45 46, ausgefertigt für Wil- helmine Baum zu Lieben,

c. Nr. 109 über 72,87 4, ausgefertigt für die AYOBaGE Lange he Pupillenmasse zu Königs- walde,

find angeblich und zwar ad a. und e. verloren ge- gangen, ad b. verbrannt, und sollen auf den Antrag der Eigenthümer, nämli:

a, des minderjährigen Friedrih Karl Kanisch zu Balkow,

b. der minderjährigen Wilhelmine Baum zu Bi- \hofssee,

c, der verwittweten Tuchmacher Beate Lange, früher zu Königswalde, jeßt zu Meseriß,

ame Zwelke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es werden daher die Inhaber der Bücher aufge-

fordert, spätestens im Aufgebotstermine,

am 17. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr,

bei dem unterzeihneten Gerichte ihre Rechte anzu- melden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Drosfsen, den 17. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

(940211 Ausgebot.

Der Schein der Distrikts\sparkasse E emünden vom 7. Januar 1864 Nr. 4513 lautend auf Geora Adam Muthig von Rieneck als Gläubiger eines Kapitals von 85 4 71 &Z ist zu Verlust gegangen. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine vom Mittwoch, 16. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte bei dem

unterfertigten Gerichte anzumelden, und die Urkunde |-

R widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt wird. Gemünden a. M., den 11. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht. Schultheis.

[34464] Aufgebot.

Fräulein Wilhelmine Jent\{ch zu Bitterfeld hat das Aufgebot des Einlagebuchs der Sparkasse des Bitterfelder Kreises Nr. 30 306 über 537 . 7 H, welches ihrem Vormunde gestohlen worden ift, beantragt. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 27. April 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 19, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. Bitterfeld, den 11, Oktoher 1887. Königliches Amtsgericht. Rittler. [34912] Aufgebot.

Der Kaufmann Julius Lampson in Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Darmstädter daselbst, hat die Kraftloserklärung der angeblich seiner Erblafserin, der am 22. Dezember 1885 zu Hambach, Regierungsbezirk Aachen, verstorbenen ledigen Elise Lampson abhanden gekommenen bezw. aus Versehen verbrannten Nordbahn - Prioritäts- Obligationen der Bergish-Märkisczen Eisenbahn- Gesellschast in Elberfeld Nr. 18 224 und Nr. 18 225 über je 100 Thaler = 300 4 beantragt.

Die Inhaber der genannten Obligationen werden

aufgefordert, bei dem unterzeihneten Gericht, und zwar spätestens in dem auf _ den 6. Juli 1888, Mittags 12 Uhr, im Sigzungssaale Zimmer Nr. 24 anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte und Ansprüche anzumelden und die Obligationen vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Elberfeld, den 31. März 1887.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V. B00 Ab ür die Richtigkeit : L. S8.) Kahn, Assistent, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

Al Aufgebot.

Die auf den Inhaber lautende Aktie Nr. 29 216 de 1868) der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisen- ahn-Gesellschaft über 200 (zweihundert) Thaler ist

angeblich abhanden gekommen und soll auf den Antrag der Aktiengesellshaft „Deutsche Bank“ zu Berlin für kraftlos erklärt werden.

Der unbekannte Inhaber der bezeichneten Aktie wird deshalb aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. Juli 1888, Vormittags 117 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Am Schweidnißer Stadt- graben Nr. 2/3, Zimmer Nr. 47 des zweiten Stocks, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem

unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Aktie-

vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der leßteren erfolgen wird. Breslau, den 11. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

[34919] Aufgebot.

Der Wirth Franz Anton Wenning zu Borghorst hat das Aufgebot des angeblich ihm gehörigen, in der Katastralgemeinde Borghorst belegenen Grund- sttüds Flur 18 Nr. 731, Moosheide, Weide, mit ciner Größe von 25 a 11 qm beantragt.

Es werden daher alle Diejenigen, welche Eigen- thum oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende Rechte geltend zu machen haben, aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermin den 18. Januar 1888, Vormittags 114 Uhr, bei der unterzeichneten Gerichtsstelle ihre Rechte und Ansprüche auf das Grundstück anzumelden, widrigen- falls fie mit denselben ausges{chlossen werden.

Burgsteinfurt, 11. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

[34918] Aufgebot.

Zur Erwirkung ihrer Eintragung als Eigenthümer haben die Eheleute Wirth und Kornhändler Theodor Sleithoff und Bernardine, geb. Kemler, zu Holt- hausen, das Aufgebot der auf den Namen des Wirths Friedrih Ester und des Hermann Ester Band 60 Blatt 1 des Grundbuchs von Holthausen eingetragenen Grundftücke Flur E. Nr. 701/170, 732/203, 912/196, 913/197, 914/197, Katastral-Gem. Holthausen, beantragt.

Demnah werden alle Eigenthums-Prätendenten aufgefordert, spätestens in dem am Amtsgericht auf den 25. Januar k. J., Vormittags 113 Uhr, anstehenden Termine ihre Ansprüche und Rechte auf die vorbezeihneten Grundstücke anzumelden, widrigen- falls sie mit denselben ausges{lossen und die Antrag- rer als Eigenthümer im Grundbuch eingetragen werden.

Burgsteinfurt, 14, Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

[34923] Aufgebot.

Im Grundbuche von Thüle Band Ik. Blatt 45 ist das Grundstück Flur 6 Nr. 291 der Kataster- gemeinde Thüle, Untergemeinde Scharmede „Tückel- tauben“, Garten zur Größe von 3 a 76 qm, 0,52 Thlr. Reinertrag, für den Johann Grewe vulgo Knaup zu Wewelsburg eingetragen. Durch notariellen Vertrag vom 20. Juni 1871 hat der

uhrunternehmer Eleaiann Koch zu Essen dieses

rundstück an den Handelsmann Bernhard Rosen- berg zu E verkauft und hat leßterer das Grundftück seit jener Zeit in Besiß gehabt.

Da der Cigenthumserwerb des Grundstücks durch den Hermann Koch nicht nachgewiesen werden kann, hat der Handelsmann Bernhard Rosenberg das Auf-

gebot des Grundstücks zum Zweck der Besißtitel- berihtigung beantragt.

Alle Dieienigen, welhe Eigenthumsrehte an dem bezeichneten Grundstüle zu haben vermeinen, ins- besondere die Eheleute Andreas Ewers und Anna Maria, gt. Jenni Grewe, und der Klemens Josef Grewe, werden daher aufgefordert, dieselben spätesten in dem auf

den 28. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine an- zumelden und zu bescheinigen mit der Verwarnung, daß im Falle nit erfolgender Anmeldung und Be- scheinigung des vermeintlihen Widerspruhsrechts, fie mit ihren Eigenthumsansprüchen und Rechten an dem Grundstücke ausgeschlossen und die Eintragung des Antragstellers als Eigenthümer des Grundstücks im Grundbuch erfolgen wird.

Salzkotten, den 17. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

[34914) Aufgebot.

Auf den Antrag: 1) der verwittweten Damenschneiderin Jda Philipp, geb. Bossack, zu Breslau,

2) der verebeliften Gerichtsvollzieher Valesca

: Appaly, geb. Bossack, ebendaselbft, wird deren Bruder, der Matrose Carl Heinrich Rein- hold Bossack aus Breslau, welcher am 22. Ja- nuar 1844 als Sohn des Kaufmanns Johann Hein- rih Siegfricd Bossack und dessen Ehefrau Adelgunde Sophie, geb. Uhl, geboren im SJahre 1863 Breslau verlassen haben und in Amerika verschollen e an hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. September 1888, Vormittags 112 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, am Schweidnißer Stadt- graben Nr. 2/3, Zimmer Nr. 47, des zweiten Stotes, anberaumten Aufgebotstermine sich bei dem unter- zeihneten Gerichte \{chriftlich oder persönli zu mel» den, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.

Die Aufforderung, sich, wie vorstehend angegeben, zu melden, ergeht auch an die von dem Verschollenen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erb- nehmer.

Breslau, den 12. Oktober 1887.

Königliches Amts3gericht.

[34916] Aufgebot.

Auf Antrag der Frau Kapitän-Lieutenant Thekla Hilgendorf, geb. Heine, in Narkau bei Dirschau, ver- treten durch den Rechtsanwalt Dr. Thomsen zu Kiel, wird hinter dem Kapitän-Lieutenant Bruno Hilgen- dorf, geb. am 25. März 1854 zu Hammersdorf, Kreis Heiligenbeil, welcher laut Bescheinigung des Kommandos der I. Matrosen-Division zu Kiel zur Besazung S. M. S. „Augusta“ gehört hat und mit diefem Schiff im Herbst 1885 im Golf von Aden vershollen ift, das Aufgebot zwecks Todeserklärung des Genannten erlaffen.

Der Verschollene wird aufgefordert, \sich spätestens in dem auf

den 26. Januar 1888, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder s{rift- lich bei dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und über seinen Nachlaß in Gemäßheit der Verordnung vom 9. November 1798 verfügt werden wird.

Kiel, den 17. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung Ill.

[34910] Aufgebot behufs Todescrklärung.

Auf Antrag des Landmanns Christian Peter Petersen zu Hattesbüllhallig, als Vormundes des abwesenden früheren Arbeitömannes Sönke Fedder Klüver aus Neukirchen, ehelihen Sohnes des Land- manns Andreas Christian Klüver zu Bundisgaard und der Dorothea, geb. Sönkes, wird genannter Sönke Fedder Klüver, welcher am 2. März 1814 zu Neukirchen geboren und seit circa 40 Jahren ver- * \hollen ist, sowie seine Erben hierdurch aufgefordert, sich bezw. ihre Erbansprüche spätestens in dem auf

Dounerstag, den 16. Februar 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- ebotstermine anzumelden, widrigenfalls der Sönke edder Klüver für todt erklärt und sein hier unter vormundschaftlißer Verwaltung befindlihes Ver- mögen den bekannten und gehörig legitimirten Erben geseßmäßig wird ausgeliefert werden.

Tondern, den 18. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Brocks\chmidt, Dr.

LOGnaE Aufgebot.

Auf den Antrag der Wittwe Maria Obermeit, geb. Gastell, und des Instmanns Carl Schlaugat wird der Schmiedegeselle Carl Gasftell, welcher etwa seit dem Jahre 1855 verschollen ist, aufgefordert, sich spätesters im Aufgebotstermin

den 1. August 1888, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerihte Zimmer Nr. 7 zu meldea, widrigenfalls scine Todeterklärung er- mann wird.

oldap, den 17. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

L980) Aufgebot.

Es ist die Todeserklärung nachstchender sämintlich bereits über 70 Jahre alter Personen beantragt :

1) des Johann August Carl Brammer, geboren am 15. Februar 1817 bei Sönderby, Ge- meinde Riefeby, Seitens dessen Vormundes Hufenpähter Thomas Schmabl in Bovenau,