1887 / 252 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

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der .Niedergang des englishen Handels zu Gunsten des deutschen zurüdgeführt wird, sind nah „N. Fin. u. Verl. Bl.“ hauptfächlic, daf: 1) englishe Geschäftshäuser nur vorübergehend in fremden Märkten etablirt bleiben; wenn der Chef einer Firma stirbt oder sih ins Privatleben zurüdzieht, so wird das Geschäft gewöhnlich liquidiri, weil keine Einrichtungen zur Fortführung desfelben getroffen find. Dadurch fällt die alte Connexion zu Boden, die cine so große Rolle

Das Seminar für drientalishe Sprachen ist te Mittag um 12 Uhr fei?clich eröffnet worden. Von der inne der alten Börse wehten deutsche und preußische Fahnen, den Eingang zierten Topfgewächse, - und auch dec Saal, in dem der Akt stat|*and, prangte in reihstem Shmuck. Rechts von der Redv ertribüne hatten die Professoren, Do- genten und Lektore'z des Seminars sich niedergelassen. Eine glänzende Versammlung füllte ven übrigen Raum. Vom Auswärtigen Amt waren der Staatssckretär Graf | Seminars im Organismus unserer Universität kecineëwegs von VBismarä-Schönhausen und dex Wirkliche Geheime | etwas absolut Neues, fo if dagegen vollkommen neu so- Legations-Rath Humbert, vom Reichs-Justizamt derStaatssekretär | wobl der Umfang wie die Tendenz des Studienplans, der Dr. von Schelling anwesend. Das Kultus-Ministerium war durch | dier zur Ausführung gelangen soll. Von der weftlihen Grenze den Minister Dr. von Goßler, den Unter-Staatssekretär Dr Luca- des arabischen Sprachgebiets, wo es den Atlantishen Ocean f E E D Ly E ; berührt, bis zum fernen Inselreih des Mikado, sind fast alle großen mus, die Ministerial-Direktoren Greiff und de la Croix, das | [ebenden Sprachen des nördliden und östlihen Afrika, des ‘Staats-Ministerium dur den Unter-Staatssekretär Homeyer, die | westlichen, südlichen und östliben Asen bier vertreten: das Arabische Universität ‘durch den Rektor agu icns Prof. Schwendener, den | in den zwei Mundarien, die in Aegvpten und Syrien gesprochen “Dekan der philosophischen Fakultät, Prof. Adolf Wagner und | werden z die Verkehrs\prade Ost-Afrikas, das Suabeli, das sich vom den Uniæzrsitätsrichter Dr. Daude offiziell vertreten. Jhnen | Indischen Ozean bis in die Gegend der central - afrikaniïhen Seen Hatten fi viele Professoren angeschlossen.

erstreckt und dort mit dem von Norden eindringenden Arabisch be- Nathdem die Erschienenen Plaß genommen, betrat der

20 Universitäten, jede mit einem oder wehreren orientalisGen LeHr- ftühlen, in einem Lade, das weder eine asiatische oder afrikanische Kolonie hatte, noG au einen nennenswerthen Handel dorthin betrieb, alles um der reipèn Wissenschaft willen, das war der Siand der Dinge in g ne Vaterlande bis in die jüugste Zeit hinein.

ohgeehrte Herren! Das Haus, das wir heute seiner Bestim- mung übergeben, ift niht êin Heim reiner Wissenschaft Nicht die reine, fondern die augewendete Wissenschaft s\oll bier gepflegt werden. Ist, wie wix soeben ausgeführt haben, der Lehrberuf des

den Gewalten Swritt für Schritt die Mat abzugewinnen, die na seiner Meinung pee A u Uo dem Volke und seiner Vertretung vorenthalten und verkürzt werde.

Heutzutage ist das lebende Geschleht über den Werth des englischen Staatsrechts und der Volfkssouveränetät ganz anderer Met- nung geworden, heute ist der durch diese Ideen hervorgerufenen Be- fangenbeit, von welcher fast drei Menschenalter eingenommen waren, | : Y : eine große Nücßternheit gefolgt, welche eingesehen hat, daß es weniger | im Verkehr mit fremden Nationen spielt, und 2) daß ein darauf ankommt, ob „die Grenzen zwischen der Gewalt der Regierung | gänzliher Mangel an geeigneten Geschäftöreisenden besteht, und der Repräsentation etwas weiter vorwärts oder rückwärts gezogen | die sowobl befähigt, als gewillt find, alle legitimen Mittel sind”, als vielmehr darauf, daß der Staat seine sittlihen und wirth- | zur Hebung des Geschäfts anzuwenden; die meisten englischen schaftlichen Aufgaben gewissenhaft erfüllt und daß seine Unterthanen Vertreter wissen nihts von der Landesfprathe und bekümmern sih in der Erfüllung ihrer Lebensaufgaben nit gebindert, sondern unter- | ebensowenig um die Bedürfnisse des Markts, Jn beiden Bezic- stüßt und gefördert werden. Zu diefer Erkenntniß hat in Deutsch- | bungen baben indeß die Deutschen cinen entschiedenen Vorfprung. land nicht nur die fkraftvolle Bethätigung des segentreihen monar- | Einmal etablirte Firmen existiren thatsählich für immer (voraus- chishen Regiments beigetragen, sondern auch die Erfahrungen, welche gelegt, daß sie nicht bankerott E, weil fortwährend jüngere Kräfte mit dem varlamentarischen Streben nah Gewalt und mit der parla- ineingezogen und eventuell Theilhaber werden, und was die Reisen- mentarischen Herrschaft in andern Staaten gemacht worden sind. den betrifft, so wird keiner angestellt, wenn er nicht der Sprachen

Die leßten Vorgänge in einem Nachbarstaate werden sogar Seitens | mächtig ist, die in den betreffenden Kolonien gesprohen werden. eincs deutschen demokratishen Blattes, der „Frankfurter Zeitung“, auf Außerdem ist diese Klasse von Kommerziellen so gründlich geschult, den allzu aroßen Einfluß der Deputirten und die Ohnmacht der | daß sie jeder vernünftigen Erwartuna entspriht. Nach der Ansiht jeweiligen Ministerien zurückgeführt; der Deputirte suche so führt | des englischen Konsuls in Santos liegt in der merkantilishen Erzic-

(A.C.) Aus Jndien wird dem „Reuter'shen Bureau“

Das Sqhulgeshwader, e aus S. M. telegraphirt:

Fregatten „Stein“ (Flaggschiff), „Prinz Adalbert“ „Gneisenau“, „Moltke“, Geschwader-Chef Contre-Admiral Simla, 2%. Oktober. In Verfolg des allgemeinen Plans von Kall, ist am 25. d. M. in Cadix eingetroffen. Für die Vertheidigung Zuabviens werden Anstalten getroffen

S. M. Kreuzer „Alb atro ß“, Kommandant Korvetten- x Errichtung von Block häu} ern behufs Vertheidigung der haupt- Kapitän von an E E ist am 24. d. M. in Soerabaya fäcblichíten Eisenbahnbrü&Xen. Man glaubt, daß die Frage be-

i i 27. d. M. di im- :ff8 der afgbanischen Grenze am oberen Orus im Lauf des Sg eT, E E E E E E ecbsten Sahres zum Gegenstand gemeinshaftlicher Erwägung Seitens

E E Kreuzer-Korvette „Luise“, Kommandant Kor- Englands und Nußlands gemacht werden wird. Als vorläufiger

M h y gf # Schritt wird, der Erwartung gemäß, eine gemeinsame Kom- e R Bes R E gt 25 a if ton entsandt werden, um die Geographie diefer Gegend, über . . V1 . .

¿ z E welcke gegenwärtig noch wenig bekannt ist, zu studiren. Einem von Kanonenboot „Cyclop“ ist am 26. Oktober cr. in Christian- Tie Tanes of India“ veröffentlichten Telegramm zufolge befindet ih sand eingetroffen.

Eyub Aan n een Schwiegervater in Koi Jaimani im - ; ördlihen Belutschistan.

Frankfurt a. O., 27. Oktober. (W. T. B.) Die I ' :

Grundsteinlegung für das vom IIl. Armee-Corps Frankreih. Paris, 25. Oktober. (Fr. C.) Morgen ihrem einstigen Corps-Commandeur, dem Prinzen Friedrich oder übermorgen soll der Deputirte Godefroy Cavaignac Carl, Königliche Hoheit, zu errihtende Denkmal fand in

dem Budget-Ausschuß über das ordentliche Kriegs- Anwesenheit Fhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen Wil=- budget Bericht erstatten. General Boulanger hatte helm und Friedrih Leopold, des kommandirenden

ursprünglich für 1888 dieselben Kredite verlangt wie für 1887,

rührt ; das Türkische, das über das Gebiet des türkischen Volksstammes

i en ap i ; : n ; inaus als Sprache der türkisden Verwaltung und Beamten von | Generals Grafen Wartensleben, von Deputirten aller Regimenter 4 dann aber, als das Ministerium Goblet zu Ersparnissen auf- —, inen den gefälli in, ung der Gehülfen das Geheimniß des deutshen Erfolges.

; “Staats-Minister Dr. von Goßler die Rednertribüne und hielt | (oßer praftisGer Bedeutunn isl; bas Hinvustent ote u m en | General Srne-Cotna und dec Spißen sämmtlicher Behörden [M gefordert worden war, in eine Herabsezung von 9 Millionen I Sit S DARE d bi A Ta SERS ma | Vans E s

D : folgende Ansprache: ¡zahlreichen Provinzial-Dialekten als eine Art Hoc-Indifh in den | statt. Zu Ehren der Anwesenheit der Prinzen waren die gewilligt. Als General Ferron ans Ruder kam, schlug er | gegen sie zu stimmea und sie zu stürzen; die Minister geben dem

î Hochgeehrte Herren! ; ineisten Theilen des nördlichen und centralen Indiens gesprochen und fast | Straßen reihlich geflaggt und Ehrenpforten errichtet. Jhre einen neuen Abstrih von 10 WMillionen vor; Cavaignac | Drucke na, sie hafen neue Stellen, um si selbst im Sattel zu A

4: Die Weihe eines Hauses zu begehen, ein altes Haus einem | überall verstanden wird; das Chinesische in ¡wei Mundarten, welche Königlichen Hoheiten wurden auf dem Bahnhof von sämmt- seinerseits hält es nun für möglih, weitere 9 Millionen zu | erhalten, und dasselbe wiederholt sich ia kleinerein Maßstabe bei den Statiftische Nachrichten.

i neuea, aus den Bedürfnissen der jüngsten Zeit erwachsenen Berufe | ibre Centren im höchsten Norden, in Peking und im tropischen | 2 ; ; ; ; : t d der Kriegs-Minister hat sich mit ihm darüber | von ihnen abhängigen Beamten. : Ueber die Volk3zählung in Hamburg vom 1. Dezember O zu widmen, ist die Aufgabe dieser festlihen Stunde, eine Auf- Süden, in Canton haben, und zuleßt und nit das geringste, das ace E r QER B e O be- e E erklärt. R so ermöglichte Ersparniß würde Das demokratische Blatt bezeichnet also mit kurzen Worten die | 1885 fekt wir G25 bier i RS É Mis P TIY ber: vos l M gäbe, über deren Bedeutung und Tragweite die Gegenwart | Japanische. Längst ist der deutshe Seemann auf den Meeren Ost- E Thiel ie Festrede. ihre Königlichen Sobelten ar ode p im Ganzen 28 Millionen ausmachen. Der Berichterstatter | moralische Korruption als eine Wirkung des zu weit greifenden Ein- | Stgtistishen Bureau der Steuer-Deputation bearbeiteten und beraus-

flusses der Deputirten und des dur keine Schranken niedergehaltenen parlamentarischen Regiments. Als einziges Heilmittel hiergegen emvfiehlt es: „Man entwinde den Deputirten die Drobung mit der Ministerkcisis, das Ministerium darf niht allein von der Kammer abhängig scin.“ .. .. Im Grunde also erhebt es seine Stimme für

afiens troß Typhone mit zahlreihen Schiffen heimish-und erfolgreich thätig, aber die deutshe Wifseuschaft ist ihm dorthin nur ausnahms- weise gefolgt.

Der Unterricht in allen diesen Idiomen ist für Diejenigen be- stimmt, welche den Wunsch hegen, nicht fie zu kennen, wer kann

G) jo vieler ausgezeichneter Vertreter unserer Nation für Nah l und Fern ein unzweideutiges Zeugniß ablegen wird. Wollte ih wie A1 A ein Stteubéutér des ortentalishen Alterthums nach Zeichen und E Wundern svähen, wollte ich die Gestirne, welche an dem Geburts- ( morgen dieser Anftalt sich über dem östlichen Horizont erheben, und

gegebenen „Statistik des Hamburgischen Staates" folgende weiteren Angaben: Die Zahl der in Stadt, Vorstadt und Vororten belegenen bebautes Grundstücke betrug 15 908, die Zahl ihrer Be- wohner 467468; rechnet man die Grundstücke, auf welchen sid) „Anstalten“ befinden, ab, so verbleiben 15634 Grundstücke mit

soll den Vorschlag machen wollen, die 9 Millionen, von denen zuleßt die Nede war, zur Wiederaufnahme der 19 000 Mann in das Heer, welhe im vorigen Jahr beseitigt wurden, zu verwenden.

Friedrich Leopold und Wilhelm thaten die ersten Hammer- {läge. Beide Prinzen dinirten sodann mit dem Offizier- Corps des Leib-Regiments.

und

stationär geblieben, und es scheint fast, als habe Ls Pet ihr gegenüber einen Theil ihrer .Zerstörungskraft ein- . gebüßt. e

aus leit begreiflihen Gründen an den Gentren deutsher Studien “bekannt geworden. Bosporus gesprochen wird iX in allem 600 Jahren Osman sprach, ter Ahnherr der Sultane und der Be- «grünber ibres Reichs, dem zu Ehren das türkishe Volk seine Sprache die osmanische nennt.

Gipeteon, für das praktishe Leben im

ifre Konstellationen zu den gebietenden Wesen an der lihten | überhaupt von si sagen, daß er eine Sprache kennt! sondern sie Hannover, 26. Oktober. In der gestrigen (5.) Sißung Der Pariser Gemeinderath faßte gestern nah der | diejenigen konstitutionellen Verhältnisse, welhe in Deuts(land die 446 410 Bewohnern. Von den bebauten Grundstücken (mit Eins{luß Himmelshälfte zu erforschen fuhen, fo würden alsbald | zu können, wenigstens so weit zu können, um selbstäudig den ersten | des Hannovershen Provinzial-Landtages fand die E Hovelacque's zum Vorsitenten den Beschluß, | herrschenden sind. : E der Anstalten) ias 71,6% nit mehr als 30 Bko: auf diefes ih zablreihe Erscheinungen dem Blicke darbieten, welhe dem | Anforderungen der Praxis genügen und allein erfolgreih weiter arbeiten | Weiterberathung des Haushalts-Etats für 1888/89 statt. den Kongreß der Gemeinden Frankreichs, der im Das Urtheil des demokratischen Blattes ist gewiß in dieser Frage | Grundstücken wohnten im Ganzen nur 26,4 %/9 der Einwohnerschaft des verheißungsvollen Morgen einen fegensreihen Tag als Nach- | zu können. Bon dem strengen Befolgen dieses rein prak- September aus verschiedenen Gründen nicht hatte abgehalten | unverdächtig, und beweist, daß die Zahl der Shwärmer für „parla- | städtischen Gebiets; auf Grundstücke mit 31 bis 100 Bewohnern

folger versprechen.

In den \chafensreichen Tagen unseres Aller-

tishen Lehrberufeshängtdie Zukunft unserer Anstalt ab.

mentarishes Regiment“ immer geringer wird. Und die , Freisinnigen“

kamen 22,8% der Grundstückfe und 40,7 %/% der Bewohner, auf

gnädigsten Kaisers und Herrn, Sr. Majestät Kaiser Wilhelm, aus | Uebung der Hand zu deutlicher Schrift, des Auges zu \chnellem Lesen werden können, auf den Mai 1888 in das Hotel de Ville ein- gehören noch zu diesen wunderbaren Leuten, wie kür¡lih Hr. Bam- : id it üb 100 Bewoh 56 % der Grund- der fernsibtigen arer Ai Seiner Regierung hervorgegangen, von dem | und Entziffern; Uebung der Zunge zu forrekter Musipraite, des Ohrs : ; O Beschluß, den der Minister des Jnnern selbstver- berger wieder bewiesen hat, welcher die Zustände in Frank- E A 59 9 9/0 2 Dea “Deber das RKeligionsbekenriniß Wohlwollen der berufenen Vertreter unseres Volkes dur alle Vor- | zu s{chnellem Erfassen und Versteben; Erlernung der im täglichen Oesterreich-Ungarn. Wien, 2. Olktober. r) tändlih wieder aufheben wird. Jm Laufe der S1zung verlas der | rei und England für uns herbeisebnt, und dieselben mit den Worten der Einwohnerschaft Hamburgs geben folgende Daten Aus- bereitungsftadien getragen, durch das Entgegenkommen orientalisher | Verkehr häufigsten Formen und Wörter, Uebungen im mündlihen | Gestern Vormittag trat das Exekutiv-Comité er Seine-Präfekt vier Dekrete, welhe eben so viele | treffend carakterisirt: „Dort steht der Macht der Krone, kunft: Von der gesammten Einwohnerzahl des Hamburgischen Staats,

Regierungen in ganz wesentlihen Stücken gefördert, mit sictlicher i allen deutschen Landen aufgenommen, thut diese Pflanzstätte neuen Unterrihts am beutigen Tage den ersten Schritt ins Leben, und Jhre Gegenwart, hochgeehrte

Theilnahme von der Oeffentlichkeit in

Herren, ist ibr ein freundlihes Glückauf zum Wer?!

Die Wissenschaft des Orients, meine Herren, gehört nicht zu den jüngsten Zweigen am Baum des deutschen Geisteslebens. Sie ist gleichzeitig mit dem Studium des klassischen Alterthums im Zeitalter des Humaniémus in Deutschland gegründet, in die deutschen Univer- sitäten eingezogen, und seitdem in gesegnetem Wachsthum zu einer großen, fast ganz Asien und große Theile von Afrika umspannenden

Entwickelung gelangt.

dien, war zugleich der Erste, der an dieser Sprache dur feine Werke den Jüngern der Wissenschaft all-

gemein zugänglich mate. Was er begründet, wird auf allen unseren Das Studium der

Hochschulen mit Eifer fort und fort gepflegt. hebräishen Sprache und des Alten Testaments ist bis in die Gegen- wart hinein das Centrum, gegen welches die meisten der auf vorder- asiatischem Boden sih bewegenden Studien gravitiren.

Hochgeehrte Herren! Ich darf Sie niht von dem Anwatsen

schrift gelöst, und die Bauinschriften. eines Nebucadnezar, wie die

riegsberihte eines Tiglatpilefar und“ Sardanapal, Gestalten, welche früher nah den skizzenhaften Berichten der Bibel mehr wie traum- hafte Semen in unseren Vorstellungen lebten, nun aber mit historishem Fleisch und Blut bekleidet wie lebensfrishe Träger der Weltgeschichte vor unseren Augen auftauchen, ibre, während mehrerer Jahrtausende vers{wiegenen Geheimnisse dem Forschergeift unserer Tage haben preisgeben müssen. Fast alle Kulturgebiete des in Völkern und Sprachen so rei gegliederten Asiens sind in den Bereich deutsher Forschung eingezogen worden. Der Strom derselben ist immer breiter und tiefer geworden, aber seine Richtung ist stets oteselbe geblieben, die Richtung auf das Alterthum, auf die klassishen Sprachen und Literaturen Asiens, die in der Haupt- sahe vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden angehören. Was dagegen die lebenden Volksmundarten anbetrifft. welhe aus jenen klassishen Sprachen zum Theil dur eine oder mehrere Mittel- stufen hindurch fi entwidckelt haben, so ist deren Schiksal sowohl in Asien selbst wie in Europa viel weniger von der Gunst des Schick- fals getragen worden.

__ Ein gebildeter Araber kann nicht begreifen, warum ein Orientalist dem Patois ungebildeter Leute seine Formen und Redewendungen abzulaushen fucht. Für ihn giebt es nur eine arabische Sprache, diejenige, die Allah durch den Mund seines Propheten zu der Mens(- heit geredet, und diese ist längst erstorben. Nicht dieselben, aber ähn- lih waren zum Theil die Gesichtspunkte, nah denen die Gelehrten Curopas vorgingen und vorgehen mußten. Wollten sie die Grundlage der eigenthümlichen Kulturen des Morgenlandes erforschen, so mußten sie Feine heiligen Schriften verstehen lernen und zu diesem Behufe Sprachen studiren, die von den jeßt gesprohenen Jdiomen zum Theil To weit abstehen, wie das Gothishe in Ulfilas' Bibelübersezung oder das Hochdeutsche in Otfried’s Evangelien-Bearbeitung von dem Hoch-

s e i deutshen Universitäten Hebräisch lehrte, in Tübingen und Heidelberg, und das Studium

zustreben muß. Und wenn die wissenschaftlicher

Seminars gegründet in Erkenntniß, in Ausführung bringt, dann ist dem Seminar eine segensreihe Wirksam- keit gesichert, und es wird niht nöthig sein, den Einrichtungen des- selben, welche einstweilen bis zur Gewinnung weiterer Ecfahrun mehr den Charakter des Provisorischen tragen, eine wesentlich veränderte Gestalt zu geben. Natürlih ist dabei voraus- zuseßen, daß auch der andere Theil, daß aud die Schüler Das- jenige leisten, was für das Gedeihen das Seminars von ibnen gefordert werden muß. Das Studium faft aller orientalisher Sprachen,

Maß von Standhaftigkeit, die Fludtanwandlung, welche vor einem Urwalde orientalisher Charaktere auch den Kübnsten unter ihnen be- \chleicht, siegreih niederzukämpfen.

Aber der spra{hlihe Unterriht foll keineswegs isolirt dastehen ; die Lehrer werden ihn ergänzen und weiterführen dur das, was sie aus ihrer Kenntniß von Land und Leuten über das betreffende Gebiet ihren Schülern mitzutheilen vermögen. Wissenschaft und Leben sollen gleichen Antheil an diesem Hause haben.

Sprachlicher und realistishecr Unterricht sollen sich gegenseitig

Hochgeehrte Herren! Beleuchtet in dem Glanz einer herbst- lichen Sonne erhebt sih dieses Haus an der Seite eines ernsten Tempels unserer Religion, neben zwei kostbaren Scbaßzhäusern von Kunstwerken aller Zeiten und in nähster Nähe der Stammburg unseres glorreiden Fürstenhauses. Fürwahr, eine vor- nehme Nachbarschaft, eine Versammlung historisher Größen, welche von ihrer Höhe herab binuntershauen auf Alles, was sich in ibrer Nähe der Erde entringt und aufwärts dem Lichte entgegenstrebt.

Aber eine noch größere Ghre ift dieser jungen Schöpfung zu Theil geworden. Sie stebt nit allein, niht ohne Stütze da; sie lchnt sih an an einen großen Organismus, in dem ein reiches, viel gegliedertes, aus den edelsten Theilen unserer Nation genährtes Leben pulsirt. Sie ist ein Theil unserer Universität. Dur die Einfügung in den Organismus der größten Universität Deutsch- lands als eine Weiterbildung des Instituts der Lektoren, ist das Seminar in die erste Reibe der deutschen Unterriht8anstalten gerüdckt, und ihm damit die {were Aufgabe zum Lohn gefallen, diese ebren- volle Stellung durch Leistungen zu verdienen und sih zu erhalten. Es ist dies, wie nicht minder der Hinblick auf die ausgezei- neten CGrfolge der verwandten Anstalten in den Nachbarländern, eine eindringliGße Mahnung zur Vorsiht und zur Bescheidenheit. In allen Dingen ab ovo beginnend, hegen wir, wie nun einmal jeder Srfangee das Recht zu haben glaubt, die Erwartung nahsibtig gütiger Beurtheilung, und werden bemüht sein, alle Sehnen zu kräftig nah- baltiger Arbeit anzu}pannen, um Schritt zu halten mit dem geistigen Fortschritt der Universität und, soviel an uns liegt, zur Erweiterung und Förderung des deutschen Geisteslebens unser Scherflein beizutragen. Hocgeehrte Herren! Verfolgen wir die Aufgabe des Seminars aus der Wissenschaft und Lehre in das Leben, so \{weifen unsere Blicke unwillkürlih in weite Ferne hinaus auf die unbezeihneten Wege dur die Wüsteneien des Dzeans, und über den Ozean hinaus an

und schriftlichen Ausdruck, das ift das Ziel, dem der Unterricht des Lehrthätigkeit, fest i praktishem Können und reiher Erfahrung, dies Programm voll und ganz zur

Rechten zusammen und nahm den Bericht des Abgeordneten Dr. Nieger über die gestern dem Präsidium des Czechen- flubs von der Regierung eröffneten Mittheilungen entgegen.

Pest, 25. Oktober. (Wien. Ztg.) Die ungarischen Delegations-Mitglieder hielten heute, Nahmittags 5 Uhr, unter dem Vorsitz des Grafen Fran Zichy eine Konferenz ab. Jn derselben wurden Kardinal Erzbishof Haynald zum Präfidenten und Graf Ludwig Tisza zum Vize-Präsidenten vorgeschlagen und aufgestellt.

Der Finanz-Aus\chuß seßte die Berathung des Ge- seßentwurfs über die Tabackgefälle fort und gelangte

rath hat den Entscheid getroffen, daß die Nor dostbahn - gesellschaft wieder genügend erftarkt sei, um den Bau der Linien Thalweil—Zug, Bülah—Schaffhausen, sowie der rechtsufrigen Zürichseebahn in die Hand zu nehmen, und *was die Linien Egweilen—Schaffhausen und Koblenz—Stein betrifft, die bezüglihen Ver- tragspflihten zu erfüllen. Nah einem früheren Bundes- beschluß hat der Bundesrath auch zu bestimmen, in

Befugnissen der Bundesversammlung, für jede einzelne Linie die Ausweis- und Bautermine neu festzuseßen. Jn Erfüllung dieser Verpflihtung wurde beschlossen, daß mit dem Bau der „rechtsufrigen Zürichseebahn“ zu beginnen sei. Dem Alt - Ständerath Z\chokke ist die nahgesuchte Entlassung von der Stelle eines Delegirten für die s{chweizerisch deutschen Handelsvertrags-Unterhandlungen ertheilt worden.

(N. Zürch. Ztg.) Der Bundesrath wird am nächsten Donnerstag mit der Berathung des Budgets für 1888 be- ginnen.

Großbritannien und Jrland. London, 2. Oktober. (A. C.) Die Königin gedenkt ihren Aufénthalt in Bal- moral zu verlängern, bis die Prinzessin Beatrice von ihrer Niederkunft wieder genesen ist. Anläßlich der Geburt einer Prinzessin in Balmoral bemerkt das Hof- journal, daß seit dem Jahre 1600 kein Mitglied der König- lichen Familie das Licht der Welt in Schottland erblickt habe.

Der Marquis von Hartington hielt vorgestern

Abend in Nottingham eine Ansprache an eine große

Unionisten-Versammlung, in welher der Herzog von St. Albans den Vorsiy führte. Nah einigen absprehenden Bemerkungen über das neue liberale Programm miß- billigte der Redner in sehr scharfen Ausdrücken die

jüngsten Auslassungen Gladstone's über die Zu- stände in Jrland, weil dieselben dazu angethan seien, den Arm der Gerechtigkeit zu {wächen. würden si keine Zugeständnisse durh Zwang, Gewaltthaten

Die liberalen Unionisten

s S E E e E E

Beschlüsse des Pariser Gemeinderaths aufheben. Der erste bezieht sich auf die Ausdehnung der parlamen- tarishen Diäten auf die Generalräthe und Gemeinderäthe, der zweite auf die Entziehung der staatsbürgerlihen und bürgerlichen Rechte, der dritte auf die LULROs der Schul- häuser durch die Gemeinderäthe zu Wahlzwecken, der vierte endlich auf die Bewilligung von 10000 Fr. für die streikenden Weber von Cholet. Die Antwort der Väter der Stadt Paris war, daß sie die drei ersten Beschlüsse von Neuem faßten und den vierten genau in die Form kleideten, die fie früheren Geldsendungen für Streikende ge-

ssttrih mit 8 gegen 5 Stimmen den für die L Botschaft beim päpstlichen Stuhl geforderten Posten. In Folge dieses Votums gab der Berichterstatter Casimir Perier seine Entlassung.

27. Oktober. (W. T. B.) Der Deputirte Wilson besiätigte einigen Journalisten (e daß er sein Mandat als Deputirter niht niederlegen werde. Der heute stattfindenden Kommissionssißung werde er beiwohnen, um seine Stimme für die Einleitung einer Untersuhung ab-

Serbieu. Belgrad, 26. Oktober. (W. T. B.) Der „Polit. Corresp.“ wird gemeldet: Der Kriegs-Minister ordnete die Entsendung einer größeren Abtheilung Linien- truppen nah Kurschumlje an, da eine etwa 600 Mann starke Schaar Arnauten bei dem Grenzdorf Mavrißt aufgetauht ist. Am Sonnabend wird sich der Minister- rath mit weiteren Maßregeln zur Sicherung der Grenze beschäftigen.

Schweden und Norwegen. Christiania, 25. Oktober. Nachdem Staätsrath Stang in einer gestern unter dem Vorsiÿ des Königs abgehaltenen Staatsrathssitzung angemeldet hatte, daß seine Funktionszeit als Mitglied der Staatsrathsabtheilung in Stockholm abgelaufen sei, befahl der König dem Staatsrath Astrup, sich nach Stockholm zu be- geben, um in die dortige norwegische Staataratbsabtheiluna einzutreten. Dem Staatsrath Kildal wurde bis auf Weiteres die Verwaltung des Departements der öffentlichen Arbeiten und dem Staatsrath Stang das Justiz- und Polizei-Depar- tement übertragen.

Dänemark. Kopenhagen, 26. Oktober. Die Königin wird Anfangs nächster Wohe nah Penzing abreisen, um die Prinzessin Thyra, Herzogin von Cumber- land, zu besuchen, unterwegs jedöch einige Zeit in Rumpen- heim verweilen. Der Dampfer „Danebrog“, dec die Königin nach Lübeck führen soll, wird bereits in Stand gesetzt.

25. Oktober.

das Parlament aufzulösen, die Macht des Parlaments gegenüber, die Ministerien aufzulösen, d. b. zu beseitigen.“ Das ist das Ziel aller eFreisinnigen* und dieses Ziel is die Triebfeder aller ihrer Politik, ob sie sich in Agitationen wirthschaftliher Natur oder in Angriffen egen Steuerprojekte, Heerwesen und Regierung bewegt. Die „Frei- Ännigen? wollen mit diesem ihren Streben nihts Anderes, als das Volk um den Segen der Erfahrung bringen, welche ein jeder auf- merksame Beobachter des politishen Lebens in Europa hat machen können, und das Rad der Geschichte aufhalten und rüdckwärts drehen. Daß aber weder sie noch irgend eine Macht der Welt hierzu im Stande sind, ist für uns keine Frage. Ihr Streben nah „par- lamentarishem Regiment“ wird Niemanden anders als sie felbst zu

Artikel : : :

A Bei weitem dringlicher (als eine Kolonialarmee) ift der Anirag, den der Deutsche Kolonial-Verein an den Bundesrath gerichtet hat, unsere subventionirten Dampferlinien dur eine Linie nach Ost-Afrika zu erroeitern. In dem ursprünglichen Gesetz- entwurf war dieselbe bereits vorgesehen, und die Regierung hat darauf nur verzichtet, um nicht den ganen Plan zu gefähr- den. Schon damals wies die Begründung der Vorlage darauf hin, daß der deutsche Handel mit Ost-Afrila in

gemaht, daß Gefahr im Verzuge scheint. Die Petition weist darauf hin, daß Aten eine wachsende Bedeutung erreie, indem der Waarecnaustausch Gnglands und Oesterreichs allein dort 1885 14 Mil- lionen Mark betragen habe, daß Zanzibar ein immer widhtigerer Mittelpunkt des Handels werde, Mozambique sich hebe, die Delagoa- Bai mit ihrem vortrefflihen Hafen nach Vollendung der Babn, die diesen mit Transvaal verbinde, cin großes Hinterland gewinne, daß der Handel Natals son jeßt den Zanzibars um das Doppelte über- treffe, Port-Elisabeth der Haupthafen der Ausfuhr afrikanisher Wolle sei, und daß endlih mit dem Mittelpunkt Süd-Afrikas, der Kapstadt, ihrem Handel und ihren Schiffahrtsanstalten der natürlihe Endpunkt dieser Linie gegeben fei. G :

Die wesentlichsten Vortheile dieses großen Verkehrs sind bis jetzt den Engländern zugefallen. Der Norddeutsche Lloyd nimmt zwar Waaren in Durcfracht nach allen Pläßen Ost-Afrikas an, muß sie aber in Aden an die India Steam Narvigation Company abgeben, welche sehr hohe Frachten berechnet, z. B. nah Zanzibar 20 4 per Kubikmeter, während sie bis Aden nur 225 H beträgt; dazu ist die Beförderung \{leppend und fehr langsam. Ein neuer Zweig der Lloyd - Linie würde diese Straße rasch ganz für ih gewinnen, da die englische Linie in keiner Weise den gerechten

nforderungen des Handels und noch weni er der Passagiere entspriht. Der Handel Deutschlands nah Ost-Afrika betrug 1885 rund 29 Millionen Mark, wovon auf Kapland [74 Millionen, auf Zanzibar 3,3 Millionen kamen. Mit einer selbständigen Dampfer- linie würde derselbe, auch wenn diese vorläufig nur eine Zweiglinie wäre, bei der die Umladung in Aden nicht zu vermeiden, sicher einen großen Aufschwung nehmen. Hoffen wir deshalb, daß uns die nächste Neichstagssession eine Vorlage für die Erweiterung unserer subventio- nirten Linien durch einen See von Aden bis Kapstadt bringe. An dem Entgegenkommen des Reichstages ist nah dem Erfolge der

518 620 Personen, und zwar 252 853 männlichen und 265 767 weiblichen waren evangelisch-lutherish 224 462 männliwe und 242 824 weibliche, zufammen 467 286 Einwohner, Protestanten 935 männliche und 1059 weibliche, zusammen 1994, evangelish-reformirt 4245 männlihe und 3976 weiblihe, zusammen 8221, rôömisch-katholisch 9347 männliche und 5788 weibliche, zusammen 15 135, Deuts{h-Israeliten 8325 männ- lide und 8452 weibliche, zusammen 1€ 780 Personen; ohne Bekennt- niß (konfessionslos) wurden 1992 männliche und 1153 weibliche, zu- sammen 3145 Einwohner verzeichnet; ferner waren ungetauft oder noch nicht getauft 459 männlihe und 402 weiblihe, zusammen 861 Personen, eine Angabe über das Bekenntniß war niht vorhanden bei 645 männlichen und 450 weiblihèn, zusammen 1095 Einwohnern. Der Rest

Reuchlin, ei Schwab i ir si i Srade mübsam, is ie Schwierig: | /! A ; : ; ichten. ¿llt a: f di i istli jüdische i- j fet rae “Gestatin u e Gesdithte des eiden Leiten bee SOclft 698 Mes Sellen wle T E Sue Ae bis zum §. 27. Die Berathung wird morgen fortgeseßt. geben O “W ee B A O nion L fas Hamburgische Korrespondent“ sagt in S ns Mubandanee u Lie e *Evangelisch-Autbecifhen | Geistes, der - Bater unserer griebischen und [lateinis{en Stu- | Mauer umgeben, und es erfordert in dem Anfänger ein nit geringes Schweiz. Bern, 25. Oktober. (Bund.) Der Bundes- L i Aelt g einem „Die neues Lolontateu Bedürfnisse“ überschriebenen | maten von der gesammten Einwohnerschaft aus 1885 90,25 “/o

(1880 91,91, 1871 99,68, 1867 90,59) 9/6; die Römisch-Katholishen 1885 2,98 (18380 2,67, 1871 2,33, 1867 2,08) 9/0; die Israeliten 1885 3,25 (1880 3,56, 1871 4,16, 1867 4,45)9% 2c. Was dic Staatsangehörigkeit der Einwohnerschaft Hamburgs betrifft, so waren 301 658 Personen oder 53,23% Angehörige des Hamburgischen Staats, 147 601 oder 28,48% waren preußische Unterthanen, 30 420 oder 5,87 9% waren Mecklenburg-Schweriner, 25 378 oder 4,90 °%/% Angebörige anderer deutscher Bundesstaaten, 11 697 oder 2,26 9 An- gehörige außerdeutsher europäischer Staaten, endlich 1531 Personen

f unterhalten, welces die Drientftudien erfabren, seitdem die Engländer | durhdrirgend, vorbereiten für alle praktishen Aufgaben des Lebens [her Nei l der B d t Lini i ; : : i oder 0,29 % Angebörige außereuropäisher Staaten. Dic [ ih den unteren Ganges erkämpft und das Verständniß der klassischen | welhe Deutschen, sowohl Privaten wie Beamten in orientalischen | Ger eihenfolge 5 n G NENCIEN I zugeben, welWhe ihm Gelegenheit zur Recht fertigung bieten | rashem Wachsen begriffen sei; feittem aber hat die Ent- Bevölker1 des burgis Staats te fi ach der iet der Brahminen erschlossen haben, seitdem die Näthselder Keil- C dti gestellt tvetden tönncit ; hes zu geschehen habe, und ‘dann, unvorgreiflih den geseßlichen werde. wickelung der Ostafrikanishen Gesellschaft \olche Fortschritte Gebürtigkeit (na L E Œ8 E O E A

eboren 262 840 oder 50,7 %o, überhaupt im Hamburgischen Staat 278 642 inwohner oder 53,8%. Aus Preußen stammen 165 510 oder fast 329/60; von den leßteren wieder entfallen auf Schleswig-Holstein 80 793 oder 15,6%, aus Hannover 49372 oder 7,8%. Dem Deutschen Neih gehörten der Geburt nah an 505 095 Einwohner oder 97,5 °/0. Ferner ftamamten 10461 oder 29% aus dem ütrigen Europa, 2008 oder 0,4 9/0 aus Amerika, 211 oder 0,04 9% aus Asien, 113 Cinwohner aus Afrika, 50 aus Australien, 10 aus Polynesien und 21 waren auf See geboren. E St. Petersburg, 23, Oktober. (R. C.) Ueber die russische Geistlichkeit bietet der a. Lift. * folgende statisti]chen Angaben: Zur Zeit stehen im aktiven Dienst 1418 Protohiereis, 34 375 Priester, 6810 Diakone und 42 371 Pfalmensänger. Außerdem sind wegen Krankheit oder Alters außer Etat gesezt 86 Protohiereis, 1433 Priester, 804 Diakone und 3716 Psalmensänger, im Ganzen 60940 Perfonen, während sich 84 974 im aktiven Dienst befinden. Rechnet man hierzu noch 29735 Mönde und Nonnen, fo ergiebt fch eine Gesammtzabl von 120 709 Personen. Von den 667 bestehenden Klöstern find 420 Mönchs- und 247 Nonnenklöfter.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Morgen, am 28. Oktober, sind 100 Jahre seit dem Tode des volksthümlihen Märchendihters Joh. Carl August Musäus ver- flossen. Geboren zu Jena im Jahre 1735, widmete derselbe sich dem Studium der Theologie. Bekannt ist es, daß er aber demnächst nicht Landpfatrer wurde, da sich die Bauern seiner Einführung widerfetten, und zwar deshalb, weil er einmal getanzt hatte. Darauf Ourde er 1763 Pagenhofmeister in Weimar und 1770 Professor am dortigen Gymnasium. Musäus ftarb t \{on am 28. Oktober 1787, erst 52 Jahre alt. Schon mit 25 Jahren begann derselbe seine litera-

deutsh unserer Tage. fremde Gestade, w t t f : oder Verachtung des Geseßes abringen lassen, und in dieser Afrika. Egypten. Kairo, (A. C.) bisherigen Liniea niht zu zweifeln, rische Thätigkeit. Seine Schriften bezweckten die Bekämpfung ver- Aber bei alledem, hocgeehHrte Herren, fehlte keineswegs die lebens- Thierwelt, et fréinbartigén ga E A S n altung würden sie nit allein von der loyalen Bevölkerung Das „Reuter' sche Bureau „meldet 7 : ; ee ; : ; kfebrter Zeitrichtungen und haben deshalb fast alle eine satirishe Fär- warme Gegenwart unter den Vorlagen der deutschen Universitäts- | der Deutshe als Arzt oder Lehrer, als Forshungsreisender, rlands, sondern auch von der englishen Demokratie unter- Cine Abtheilung Kavallerie, 135 Mann stark, und befebligt von Die „Wochenschrift für Spinnerei und bung, zeigen dabei aber immer, daß der Autor Gemüth und Seele,

tudien, wenn sie auch nit in der Weise und in der Absicht gepflegt wurde, wie es in diesem Hause geschehen soll. Jh könnte hier das Serte nennen, das schon seit mehr als 200 Jahren in Deutschland Heimifch ist. Herzog Friedri TII. von Holstein-Gottorp hegte den Plan, Len Handel Persiens über Moskau nach seinen Landen zu lenken

\hickte zu dem Ende feinen Bibliothekar, den Adam Olearius oder Delschläger über Moskau nah Persien. Eine Frucht dieser höchst

Denklwürdigen Reise war die deutsche AGertepung des „Gulistan“ oder

-Rosengartens“ von Sadi, eines der Prunkwerke der persischen Lite-

ratur, welche Olearius 1654 in S({hleswig herausgab. Die Sprache, Wwelche Sadi schrieb, uud ebenso Firdusi, oder richtiger Firdausi, der

Verfasser des „Schahname“, ist dieselbe, welche noch beutigen Tags von

allen Gebildeten Persiens gesprochen und weit über Persiens Grenzen hinaus an vielen muhamedanischen

ürstenhöfen als Ausdruck eit tausend Jahren ift sie die alles

höchster Gesittung angewendet wird. hnlid wie das Persische ist auch das Türkische frühzeitig

Die Sprache, die jeßt diesseit und jeuseit des esentlichen dieselbe, die vor

Wenn also auch auf vielen Universitäten Deutschlands die Ge-

_Legenheit - geboten war, Persisch und Türkish und andzare lebende

rachen zu lernen, so war do au dieser Unterriht w.nig dazu

Orient vorzubilden , denn

rer und Schüler wenig Veranlassung, den

hatten glei

mündlichen oder schriftlichen Gebrauch dieser Sprache zu üben.

als Techniker, als Missionar, als Kaufmann, als Staats- oder Privatbeamter den Kampf ums Dasein kämpft. Das Seminar will ihn für diesen Kampf vorbereiten und wappnen und ihm denselben erleihtern. Es will füc sein bescheiden Theil an den Grundlagen einer neuen Zeit mitarbeiten, einer Zeit, in welcher deutsche Männer auf vielen ihren Vorfahren unbekannten Wegen die tausendfachen Interessen unserer Nation auf deutshe Art, mit deutscher Geschidck- res und Ausdauer zu verfolgen und zu fördern bestrebt fein werden,

,_ Möge es dem Seminar auf seiner mit dem heutigen Tage be- ginnenden Lebensbahn beschieden sein, das Pfand des Vertrauens, das man ihm bei seinem Ent teben so bereitwillig gewährt, dereinst in Ghren cinzulêsen und sich einen würdigen Plaß zu erringen in den Annalen deutscher Pflichttreue und deutscher eistesarbeit, zu Nut und Frommen unsexes Vaterlandes!

Jm Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt übergab so- dann der Minister das Seminar der Universität und erklärte das- selbe zuglei feierlih für eröffnet. Der Rektor der Universität, Professor Scchwendener, brate hierauf der neuen Gründung die besten Glückwünsche dar. Die Feier {loß mit einer Ansprache des Direktors des Seminars, Professor Sachau.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedri von Hohenzollern is von Urlaub hierher 1 A s

Der Kaiserlich ottomanishe Divisions-General von

Ho be-Pascha, General-Adjutant Sr. Majestät des Sultans, i

hier eingetroffen.

Trafalgar-Square ein lizei nicht behelligt wurde. halten, marschirten die Demonstranten um 11/z Uhr unter Vorantragung einer rothen Fahne cid die Hauptstraßen des Westends nach dem aristokratis

v8 und dann wieder zurück nah dem Square. Der

in Piccadilly und anderen Geschä bei der Io des Zuges rasch viele Läden geschlossen. Die Arbeitslo)en sangen ihr Lieblingslied „Die Mogerneen Armen von Alt-England“ und pfifffen die „Marsei

verschiedenen Clubs in Pall Mall brachen sie in Eu aus. Um 41/7 Uhr wurde die Kundgebung auf dem Trafalgar- Square mit den üblichen drei Hochs auf die soziale Revolution zum Abschluß gebracht, worauf sich die Menge friedlih zerstreute,

jstüßt werden.

Chamberlain, Sir Lionel Sackville West (der

britishe Gesandte in Washington) und Sir Charles Tupper (der Ober-Kommissar für Canada in London) sind zu Be- vollmächtigten ernannt worden, um mit den von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ernennenden T Ei ten gewisse Fragen bezüglih der nordamerika- nischen if

trifft, begleitet von zwei der auswärtigen Washington ein.

eren Beamten des Ministeriums Angelegenheiten,

cherei zu t und zu lösen. Chamberlain Anfangs November in Die Arbeitslosen rien gestern wieder auf dem

eeting ab, das von der Po- Nachdem einige Führer Reden ge- en Viertel Bel-

gleihwohl wurden

imzug verlief ohne jede Ten Gesa ßen des Westends sstraßen de ejten

aise“. Vor

dem Oberst - Lieutenant Wodehouse, nahm gestern Abend eine Rekognoszirung südlich von Wady-Halfa vor und entdeckte, daß das Eisenbabngeleise aufgerissen worden war. Auf ißrem weiteren Marsche sah die Rekognoscirungs - Expedition einige auf Kameelen reitende Derwische und folgte denselben. Bei der Ankunft im Gernai-Paß fand sie denselben von etwa 150 sudane- fischen Schüßen beseßt. Es entspann si ein sharfes S{barmügtel, das mit dem Rückzuge der Sudanesen nach einer starken Stellung endete. Oberst Wodehouse hielt es nicht für angezeigt, sie dahin zu verfolgen, fondern kehrte langsam nach Wady-Halfa zurück. Der Ver- Lust der Sudanesen wird als erheblich bezeihnet.

HZeitungsftimmen.

Die „Landeszeitung dr Elsaß-Lothringen“ shreibt über parlamentarishes Regiment :

Die englische Staatsverfassung if seit dem Beginn dieses Jahr- hunderts in allen Staaten des Kontinents als das Vorbild betrahtet worden, nah welchem sih die eigenen Verfassungseinrihtungen zu ge- stalten haben, wenn sie \ich dem Ziele der Vollkommenheit nähern wollen; der darin zum Ausdruck gelangenden Dreitbeilung der Ge- walten wurde aber nach dem Vortritt Jean Jacques Rousseau's, dessen Ideen in der französischen Revolution sich verkörperten, noch als ferneres und gleichzeitig zu erstrebendes Ziel die Idee der Volks- souveränetät hinzugefügt. Diese Gedanken haben die inneren Kämpfe aller Staaten während dieses Jahrhunderts beherrs{t, und der Libe- ralismus ist in Verfolg derselben allenthalben bestrebt gewesen, das

Schwergewicht der Volk3pertretungen zu verstärken und den regieren-

Weberei“ theilt über deutshe und englische Jmporteure in Süd-Amerika Folgendes mit: : Es kann nt Saeaade keinem Zweifel mehr unterliegen, daß deutsche Kaufleute ihre englishen Nebenbuhler in Spanien fowohl, als in denjenigen südamerikanishen Staaten, die früher unter fpanischer Herrschaft standen, aus dem Felde geschlagen haben. Ueberall, wo die spanishe Sprache vorherrst, geht der englische Handel zurück wäh- rend sich der deutshe Handel hebt. So schreibt z. B. der britische Konsul in Valparaiso, daß man in Chili einen baumwollenen Artikel, «Cottonade“ genannt, vielseitig der wollenen Waare vorzieht und da erstere eine Nachahmung der in Yorkshire fabrizirten Herrentuce ist und meistens von Deutschland importirt wird, obglei dasselbe Material auch von England bezogen werden kann. Deutschland liefert jeßt s aller wollenen Artikel, die in Chile eingeführt sind. Von der großen brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul toird gleihfalls offiziell berichtet, daß die Deutschen fih sehr bemühen, den ganzen Handel in ihre Hände zu e Voriges Jahr importirten dieselben mehr als fünfmal so viel Wollstoffe als England, während sie zweimal so viel Leinen lieferten. Bis jeßt haben si englische Baumwollenwaaren noch einigermaßen behauptet, doch ist e3 wahr- \chèinlich schreibt der Konsul Großbritanniens —, daß Deutfch- land auch darin bald das Uebergewiht gewinnen wird. Der Konful in Santos berichtet gleichfalls, daß Deutschland mehr Forkt- schritte im Handel mat, als irgend ein anderes Land. Von Central-Amerika liegen ähnlihe Berichte vor, und der englische Konsul in San José im Staat Costa Rica meldet unter Anderem: „Deutschland is \chnell zu einem gefährlichen Neben- buhler in diesem Markt emporgewachsen und liefert Fabrikate, die wenn nicht geradezu besser wenigstens ebenso gut und billig sind, als sie von Sheffield geshickt werden.“ Die Gründe, auf welche

sowie ein allen Menschen wohlwollendes Herz besaß. _ 6 Von der „Gewerbehalle, Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der Kupstindustrie“ (unter Mitwirkun bewährter Fach- männer redigirt von Ludwig Eisenlohr und Carl cigle, Architekten in Stuttgart; Verlag von J. Engelhorn daselbst) liegt uns die 11. Lieferung 25. Jahrgangs 1887 vor. Dieselbe bringt als Pracht- tück des älteren Kunstgewerbes auf der ersten Tafel einen Nautilus- beher aus der städtishen Sammlung zu Nymwegen (aufgenommen von dem Bildhauer Leeuw daselbst) zur Anschauung: ein Werk, das durch die sprudelnde Fülle phantastisher origineller Erfindung und dabei doch ftets strenger Einfügung der auss{chweifenden Gedanken in shöne maß- und \{wungvolle Form den Abstend.. unserer heutigen, mehr uñd mehr auf limme Abwege gerathenden Kunsftindustcie von der damaligen Höhe des Kunsthandwerks leider wieder recht grell in die Augen springen läßt. Auch eine Tafel mit alten Schmiedearbeiten giebt von der Tüchtigkeit und dem feinen Formgefühbl der alten Handwerker vorzügliches Zeugniß; dieselbe zeigt ein \{chöónes Grabkreuz vom Friedhof zu Mühlthal bei Leoben und eine Anzahl originell stilisirter Sc{lüfselsildden aus Schmiedeeisen (steierishe Arbeiten aus dem 16, und 17. Jahrhundert, aufgenommen von Professor C. Laer in Graz). Auf. cinem anderea Blatt sind gravirte Ornamente von einem chincsishen Gefäß im Kaiserli König- lih ésterreihischen Museum in Wien (aufgenommen von W. Kolar daselbst) abgebildet, welche deshalb interessant sind, weil sie, abwei{end von der neueren osft-asiatishen Kunst, die mehr und mehr in Naturalis8mus au8artet, noch der strengen Kunstvorschrift des in den Raum Komponirens folgen. Die Reihe der abgebildeten neueren Arbeiten eröffnet eine Tafel mit der (Renaissancee) Standubr, welche zu dem (in der letzten A der „Gewerbehalle“ veröffentlichten) Ghrengeschenk für die Universität Heidelberg gehört (entworfen vom