1887 / 254 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Gewerbe und Handel.

* Wie aus den Berichten der Fabrik-Inspektoren hervor- bt, trat im Berichtsjahre auch das Bestreben hervor, dur ver- besserte Einrichtungen und zweckmäßige Neuerungen den Aufenthalt in der Fab rif während der Arbeit angenehm und möglichs|t wenig gesundheitsgefährdend zu gestalten. Aus der Mehrzahl der Bezirke wird gemeldet, daß die Rücksichten auf Herstellung geräumiger Arbeits- lokale, auf gute Beleuchtung, ausreichende Ventilation und Staub-

eitigung, auf mögli{ste Reinlichkeit lebendiger werden, und daß naméèntlich auf neu entstehenden Anlagen in dieser Be- ziehung Außerordentliches geleistet wird. Der Bericht für otédam - Frankfurt a. legt einen wesentlihen Theil des erbienstes hierfür dem Kranken- und Unfallversicherungsgeseß bei, welche indirekt auf die Wohlfahrt der gesunden Arbeiter wirkten, indem sie die Arbeitgeber angeregt haben, neben den geseßlichen Leistungen auch freiwillige Wohlfahrtseinrihtungen in ihren ‘An- lagen zu schaffen. Dadurch babe die Freudigkeit an der Arbeit selbst und das Wohlbefinden der Arbeiter während der Arbeits- pausen wesentlich zugenommen. Nachdem die Erkenntniß der Nüßlichkeit Fes Einrichtungen allgemein zu werden beginne, versu{ten heute selbs fleinere Betriebe, in ihren bescheidenen Kreisen und mit bescheideneren Mitteln alles das herzu- stellen, was dem Arbeiter zum Wohlbefinden dienen kann. Und der Zweck werde auch bier erreicht, denn da, wo der Arbe ter empfinde, daß für ihn gesorgt wird, bildet sih stets ein nüß- liher Gemeinsinn. Jeder Arbeiter fei stolz auf seine Firma und suche das Seinige zu dem guten Rufe derselben beizutragen. Auch für das Berichtsjahr wird aus zahlreichen Bezirken Mittheilung von einer Reibe besonderer Wohblthätigkeitseinrhtungen und Stiftungen gemacht, welche vornehmlih entweder den Wittwen und Waisen von Arbeitern, oder Altersversorgungs- und Invalidenkafsen zugewandt wurden. In mehreren Fällen gelangen die Senger N nisse alljährliG an alle Arbeiter, die eine gwisse Zahl von Jahren in der Fabrik arbeiten, oder an besonders Hülfs- bedürftige zur Vertheilung ; in einer Dresdener Fabrik treten alters- schwache Arbeiter auf Kosten des Arbeitgebers mit ihrem halben Lohn in den Ruhestand, in einer Meißener Fabrik wird älteren Arbeitern, deren Kraft nachläßt, der Lohn neuerdings weitergezahlt, in einer Leipziger Fabrik werden an sämmtliche Arbeiter zu Weihnachten Geld- eschenke vertbeilt, ferner erhält jeder Arbeiter unter Fortbezug des Sohnes eine Woche Urlaub im Jahre, und bei Gelegenheit eines Geschäftsjubiläums wurde jedem Arbeiter ein Sparkassenbuch über 300 A überwiesen. Von anderer Seite wird gemeldet, daß die Arbeiter in Lebenéversicherungen eingekauft wurden.

Nah dem Geschästsberiht der Berliner Weißbier - brauerei-Aktien-Gesell\chaft (vorm. Gericke) pro 1886/87 wurde ein Umsatz von 28 222 h] gegen 28459 h1 im Vorjahre erzielt. Der Bedarf an Weizenmalz, und zum Theil auh an Gerstenmalz eigenen Mälzerei betrug zusammen 9324 Ctr. und ist gegen das Vorjahr um 748 Ctr. gestiegen. Der Rein- gewinn beträgt 67201 Æ gegen 70289 ffÆ im Vorjahre. Die Einnahmen haben sich vermindert um 3202 4, die Ausgaben um 114 A Die Buchwertbhe der Mobiliar-Conti repräsentiren nah dem Abs{luß per 1886/87 26 575 H gegen 26 704 4. per 1885/86. Zur Dotirung des Reservefonds und des Dispositionsfonds sollen je 3331 M, zur Zablung der Tantièmen an den Aufsichtsrath und die Gesellshaftäbeamten 6663 # verwandt werden. Die Dividende von 8,6 %/o erfordert 53320 4, wonach cin Restbetrag von 554 auf das neue Gescäftéjahr vorzutragen bleibt.

Die „Swlesische Zig.“ berichtet vom oberschGlesischen Eisen- und Metall markt: Im Berlauf der leßten Woche standen 27 Kokesboböfen im Feuer, deren Verbrauh an Schmelzmaterial sowie für die Ergänzung der Erzvorräthe eine rege Thätigkeit auf die Erz- förderung hervorruft. Neben der vorwiegenden Erzeugung von Puddel- robeisen war mebrfach die Thätigkeir der Hohöfen auf das Erblasen von Gießerei-Robeisen gerichtet, da sowohl die Anfertigung von Guß- gegenständen folches erforderte, als auch Probesendungen darin nach entfernteren Verbrauchsstätten abgingen. Der glatte Verbrauch von A sowie der eigene Bedarf der betreffenden Werke für

effsemer- und Thomasrohbeisen rerschaften dem Robeisenmarkt ge- nügenden Umsatz und erhielten denselben in fester Tendenz, ohne indessen in den Preisen einen Vorshub erzielen zu können; gewöhn- liches Robkbecisen verblieb auf dem Preise von 4,70 K, Gießzerei-Robeisen auf 5,20—5,50 Æ#, je nah Qualität. In den racde A e in erhielt sih cine rege Thâtigkeit in Folge der laufenden Bestellungen in Ausrüstungsgegenständen der Berg- und Hüttenwerke. Für die Walzwerke läßt sich die gegenwärtige Ge- schâftsperiode anhaltend als eine leidlich vortheilhafte bezeihnen, da dieselben zweifellos gegenwärtig besser wie fonsstt gegen Schluß des Jahres beschäftigt sind. Anläßlih des festen Preis- tandes entnebmen Grofhändler wie Fabrikation8werkstätten ihren Bedarf an Eisen stetiger, und sind Abschlüfse für gewöhn- lides Schmiede-, sowie für Nieten- und Mutterneisen in größerer Anzahl perfekt gewordin. Die Blechfabrikat ion befindet sih in ziemli günstiger Lage, und kommen namentlid Flußeisenbleche in ziemlicem Umfange zur Ablieferung; die Kesselfabriken konnten ihr Arbeitépersonal 1heilweise verstärken, und sind demgemäß Kessel- bleWe in leidliher Nachfrage. Den Scienenwalzwerken haben bei den leßten Ausshteibungen neve Aufträge Arbeit auf längere Zeit vershaft. Der Markt hat durch die Uebereinkunft des deutschen Mialzeisen-Verbandes eine gesicherte, solide Grundlage empfangen. Im näberen Absatzgebiet gait Stabeisen 13,50—14,20 #4, sonst loco Empfangésstelle 13,25 #4, Profileisen 15 A, Blehe 16—16,590 #4 Der Ziokmarkt verfolgt andauernd feste Richtung bei s\teigen- den Preisen. Von der Absicht, kalt liegende Zinkhütten unter Beschaffung ausländiscen Erzmaterials wieder ins Leben zu rufen, verlautet rihts mebr, und {eint dieser Plan fallen gelassen worden zu sein. Gewöhnlicte Zinkmarken bedangen 30,20—30,-0 f, Gedulla- Marfe 30,70 , W.-H -Zinf 31,50 31,80 46, Zinfblehe 34-—38 M, Zinkweiß 34—38 X, Ta Bloblei bis 25,50 4

In der gestrigen Generalversammlung des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation, in weiler 62 Aktionäre mit 1959 Stimmen vertreten waren, wurde die vorges{lagene Dividende von 7 °/9 genehmigt und Decharge ertheilt. Zu Revisoren wurden die bisherigen Mitglieder der Kommission wiedergewählt.

Dem Geschäftébericht der Sächsischen Webstublfabrik zu Chemnitz pro 1886/87 entnehmen wir folgende Mittheilungen; Es wurden dur({shnittlich 923 Arbeiter und Beamten beschäftigt (gegen 850 im Vorjahre). Die Lieferungen bestanden in 2371 mecha- nischen Webstühlen und 173 anderen Maschinen, zusammen 2544 Ma- schinen, gegen 2171 Maschinen im Vorjahre. Der erzielte Brutto- gewinn beträgt 721144 A, wovon 120671 Æ für Abschreibun- gen zu verwenden sind, so daß ein Reingewinn verbleibt von 600473 A Davon ist zunädhst der gefeßlich vorgeschriebene Reservefonds mit 5 % glich 30023 Æ# zu dotiren und alédann sind 5% des Aktienkapitals, gleich 150 090 M an die Aktionäre zu rertheilen. Von tem verbleibenden Betrag abzüglich tes Gewinn-Vortrags aus dem Vorjahre erhalten Aufsichtsrath und Direktion §3092 M als Tantième und von den übrigen 337 358 M schläat die Direktion vor, 240000 Æ als 8% Superdividende zu vertkeilen, 20000 A für nothwendig gewordene Erneuerungs- und Vergrößerungébauten und 5000 (A für Erfordernisse der Unfall-Be- triebsgencssenshaft in Reserve zu stellen, den Rest von 2358 4 aber auf neue Rechnung vorzutragen.

__— In der vorgestrigen 16, ordentlihen Generalversammlung der Säthsijchen Stickmaschinenfabrif in Kappel bei Chemniß wurde nah ) trage prt des Fahresberichts und der Bilanz der Ver- waltung Decharge ertheilt und die für das verflossene Geschäftsjahr zu zahlende Dividende auf 35 % oder 11 Æ# per Aftie festgesetzt.

Dem Geshäftsberiht der Direktion der Dampf- und Spinnerei-Maschinenfabrik in Chemniß (vormals Wiede) über tas am 230, Juni cr, beendete Geschäftsjahr entnehmen wir

wurde, wie in früberen Jahren, in der

bergestellt; die Ftovatnen

Polaeutes: Das Jahr ist im Allgemeinen nicht bnginsit verlaufen. nngleih die erzielten Verkaufspreise für die Fabrikate niht in dem wünschten Verhältniß standen zu der Ha Sorgfalt bei ellung der Maschinen, so war die Fabrik doch während der ganzen etriebsperiode immer flott beschàä f und mußte auch, um Aufträge mit bedingter kurzer Lieferfrist nicht in andere nde übergehen zu lassen, vielfah zur Nachtarbeit Zu- ut genommen werden. Die Summe der FERLe RRN En für die Conti Grundstück und Gebäude, Maschinen, Hülfswerkzeuge und Utensilien 2c. stellt sih diesmal auf 59 951 46 gegen 3447 4 im Vorjahre; hiervon entfallen 44169 #4 auf den Erwerb einer an das E rundstück angrenzenden Parzelle von 4898 qm Flächeninhalt. uf Maschinen-Anschaffungen entfallen 12 153 A gegen 1929 „A im Vorjahre. Die zur Auszahlung gelangten Arbeitslöhne beziffern si auf 310 829 M gegen 377414 A im Vorjahre bei einer dur{- \hnittlihen Arbeiterzahl von 363 gegen 422 in 1885/86. In der Gießerei wurden hergestellt; an Eisenguß 745591 kg gegen 1027512 kg im Vorjahre, an Metallguß 8519 kg gegen 9848 k im Vorjahre. An, fertigen Fabrikationserzeugnissen kainen zur Ab- lieferung 188 selbständige Maschinen, 124 Stück selbständige Apparate zu Maschinen, ferner 227 239 kg Transmissionen, Schienen, Träger und Säulen, außerdem wurden für Reparaturen und nahbestellte Theile 126 463 Æ fakturirt. Laut dem Gewinn- und Verlust- Conto ergiebt \sich für das verflossene Geschäftsjahr ein Fabri- fation8gewinn von 149754 Æ, ein Gewinn durch Eingang eines alten, als Verluft gebuchten Postens von 1240 ##, durch verfallene, unerbobene Dividende von 24 Æ; dazu kommt der vorjährige Gewinnvortrag mit 4446 M, jo daß der Rohgewinn 155 465 46 beträgt; für die Verwendung desselben wer- den folgende Vorschläge gemaht: 76500 A als Abschreibungen, 10 000 A als Reserve auf zweifelhafte Forderungen, 3226 H als 5 9/4 Ueberweisung an den Reservefonds, 3677 H als 69/0 Tantième an den Aufsichtsrath, 2301 Æ als Dotation an die Arbeiterpensions- kasse, 59 200 A zur Einlösung des Dividendenscheines 11. Serie à 239% = 8 4, 560 M als Saldo-Vortrag auf neue Rechnung.

Dortmund, 29. Oktober. (W. T. B.) Nach dem Geschäfts-

abs{luß der Dortmunder Union beträgt der Brutto-Betriebs- ewinn des leßten Geschäftsjahrs ca. 3000000 4, nah Abzug von Binsen und Generalunkosten ca. 1630 000 A Der Aufsichtsrath be- \{loß, rund 1 075 000 6 für ordentlihe und rund 375 000 M für außerordentlihe, im Ganzen 1450 000 4 für Abschreibungen zu ver- wenden und F 9/ Dividende zu vertheilen.

New-York, 28. Oktober. (W. T. B) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in aklen Unionshäfen 295000 B., Ausfuhr nach Großbritannien 113 000 B., Ausfuhr na dem Kontinent 106 000 B., Vorrath 613 000 B.

Submissionen im Auslande.

Brasilien. 31. Januar 1888, 3 Uhr. Rio de Janeiro. Direktion der öffcntlihen Arbeiten. Verbesserung des Hafens von Pernambuco. Die näheren Bedingungen zur Einsiht beim „Deutschen Reichs-

Anzeiger“. Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer eMoravia“ der Hamburg- Amerikanischen Padetfabrt- Aktiengesellschaft ist, von New-York kommend, heute Vor- mittag auf der Elbe eingetroffen und der Postdampfer „Hun- garia“ derselben Gesellschaft ist von Westindien heute in Havre angekommen.

29. Oktober. (W. T. B) Von den beiden für die Hamburg-AmerikanishePaletfahrt- Akti engesellscchaft zu bauenden Schnelldampfern ift der eine der Stettiner Maschinenbau - Aktiengesellschaft „Vulkan“ in Auftrag Caen worden. Der Kontraktabshluß erfolgte durch den Konsul Rudolph Ebel aus Stettin. Der Postdampfer „Wieland“ der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt-Aktiengesell- \chaft is, von Hamburg kommend, am 28., Morgens 8 Uhr, in New-York eingetroffen.

London, 27. Oktober. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Pretoria“ ist auf der Ausreise am Donnerstag in Capetown angekommen.

Berlin, 29. Oktober 1887.

Die Brandenburgische Provinzial-Synode beendete gestern die Generaldiskussion über den Bericht der Kommission für die Dotation und Verfassung der evangelishen Landeskirche. ur Spezialdiskussion war folgender, mit 15 Unterschriften versehener Ab- änderungsantrag des Syn. Schröder eingegangen: „Die Synode er- suht den Evangelishen Ober-Kirchenrath, bei der Staatsregierung zu bewirken: a. daß den nothleidenden C v f Gemeinden, insbeson- dere den Massengemeinden in den großen Städten, zum Zwecke von Parochialtheilungen und zum Bau ter unentbehrlichen Kirchen und Pfarr- häuser, sowie den Gemeinden in der Diaspora dem Bedürfniß ent- sprechende größere Mittel als bisher aus der Staatskasse zur Ver- fügung zu stellen; b. die im §. 54 des Gesetzes, betreffend die Beur- kundung des Personenstandes, verheißene staats\eitige Entschädigung für den Wegfall der Stolgebühren endlih zu erfüllen.“ Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag mit allen gegen die Stimmen der Linken abgelehnt und Nr. T der Kommissionsanträge mit derselben Majorität angenommen. Um 4} Uhr vertagte sich die Synode auf beute.

Die heut ige Sitzung wurde mit einem von dem Syn. Konsistorial- Rath Dryander A gesprochenen Gebet eröffnet. Präsident v. Leveßow theilte mit: Se. Majestät der Kaiser und König habe Sich huldvollst bereit erklärt gehabt, den Provinzial-Synodal- Vorstand morgen (Sonntag), Mittags 123 Uhr, zu empfangen. Dem Vorstande fei jedoch nahträglich mitgetheilt worden, daß diese Audienz in Folge eines Erkältungszustandes, den Sih Se. Majestät bedauer- liher Weise zugezogen habe, unterbleiben müsse.

Es wurde alsdann in der Spezialberathung über den Antrag der Dotations- und Verfassungs-Kommission fortgefahren.

Die soeben zur Ausgabe gelangte Nr. 24 der „Mittheilungen des Deutschen Schulvereins“ bringt an ihrer Spitze die Rede,

welche Frau Prof. Bechtel gelegentlih der leßten Hauptversammlung

am Begrüßungsabend gehalten hat. Daran reihen sich ausführliche Berichte über die Ae in Iglau und in Reichenberg, [erner eine Darstellung über die Entstehung der deutshen Ackerbau- chule in Budweis und ein Bericht über die IIT. Hauptversammlung des deutschen Böhmerwaldbundes, Das Verzeichniß der Schul- gründungen und Unterstüßungen des Deutshen Schulvereins, von denen auf Böhmen, 57, Mähren 21, Schlesien und Galizien 9, Steiermark 16, Kärnthen 6, Krain und Gottschee 12, Tirol 8, Nieder-Oesterreih 4 Fälle seit Veröffentlihung der leßten Nummer D wird fortgeseßt und \chließlich folgt eine Reihe von Mit- eilungen.

Auf dem Kasernenhof am Kupfergraben fand heute Vormittag 10 Uhr die Besichtigung der veim 2. R ee Regiment zur Erlernung der Führung von Infanterie- Patronenwagen kommandirten Unteroffiziere und Mannschaften des 111. Armee-Corps ftatt,

Köln, 28, Oktober. (W, T, B,) Die Stadtverordneten- Versammlung hat die Eingemeindung der rechtsrheinishen Vororte Deut und Poll sowie der linksrheinishen Vororte Nippes Longerih, Ehrenfeld, Müngerédorf, Efferen, Rondorf und Kriel in die Stadtgemeinde Köln mit großer Majorität angenommen. ,

Im Deutschen Theater [iee gestern Hr. Hermann Nissen vom Deutschen Landes-Theater in Prag als dritte Gastrolle den reiherrn von Mettenborn in Oskar Blumenthal's Schauspiel „Ein ropfen Gift“. Der Künstler, den wir als „Konrad Bolz" und „Assessor von Schott*“ zu \{chäßen gelernt haben, konnte leider in dieser Partie, die wenig oder gar nicht für seine Begabung paßt, nicht den Beifall finden, den man ihm gern gegönnt hätte, denn in Anbetraht der unter diesen Umständen doppelt großen Schwierigkeit, den ihm niht zusagenden Charakter annehmbar zu enn, bätte er solchen wohl verdient. Oder sollte man si gar über den Werth des Stücks so gründlich getäuscht haben ? Jedenfalls war es auffällig, daß eine sonst so tüchtige Künstlerin, wie rl. Ortwin, welche die Hertha von Weidegg in ganz selbständiger uffassung und, ohne die Figur dur die Schablone ihrer berühmten, auch in Shwächen bewunderten Vorgängerin zu zeihnen, eine an sih sehr lobenswerthe originale Leistung bot, niht den gebührenden Beifall zu erringen vermochte. - Man erkannte eben in vielen kleinen Einzelnheiten den ge auf die besondere Jndi- vidualität der früheren Darstellerin. Dafür ist aber der Ver- fasser und -nicht die Nachfolgerin verantwortlich. Frl. Hausner hätte die Liddy wohl etwas vornehmer geben können. Hr. Pohl war als Graf Vahlberg ganz vortrefflih, auch Hr. Kädel- burg als Lieutenant Bruno von Wendlingen, Hr. Sommerstorff als Erwin von Weidegg, Be: Mertens als Geheimrath Fabricius und Hr. Engels als Baron Brendel verdienten Hervorhebung. Gleichwohl wollte es uns seinen, als ob das Ensemble nicht so flott war wie sonst: Es feblte eben der Liebling, der dem Stück ehemals zu seinem Gr- folge verholfen hat, und daß der leßtere nur darauf beruht, ist den Werth jenes zu erhöhen nicht geeignet, worüber sich übrigens nüchtern Urtheilende auch nie getäusht haben.

Morgen, Sonntag, wird im Deutschen Theater „Faust“ gegeben. Am Montag geht das vieraktige Lustspiel „Der Attaché“, von Henry Meilhac, neu in Szene. Außerdem bringt das Wochenrepertoire noch Aufführungen von „Galeotto“, „Faust“ und „Der Attaché“.

Im Residenz-Theater kommt heute das Ohnet'she Schau- spiel „Gräfin Sarah*" bei noch unverminderter Anziehungskraft bereits zur 50, Aufführung.

In Krol l's Theater beginnt heute Fr. Lotte Mende mit der Gesellschaft des Hamburger Concordia - Theaters ihr angekündigtes Gastspiel in dem theils platt-, theils hochdeutshen Volksftück „Ham- burger Herzen“.

Belle-Alliance- Theater. Das Gastspiel des Hrn. Schweighofer, welches allabendlih jeßt wie früher das Haus füllt, eht nunmehr bald zu Ende. Kontraktliche Verpflichtungen rufen den ünstler demnächst nah Stuttgart, an das Hoftheater, und somit findet morgen schon die leßte Sonntags-Aufführung des „Nullerl* mit der unvergleichlihen Darstellung Schweighofer's statt, da für nächste Woche aus dem reichen Repertoire des Gastes einige der oft gewünschten, amüsanten einaktigen Stücke in Scene gehen sollen. Es sind dies: „Während der Börse“, „Kinder um jeden Preis“ und „Die Vereins\{hwester“. Eins der komischsten Charakter- bilder Schweighofer's, „Sein Speci“, das ebenfalls viel gewünscht wird, steht noh in Aussicht,

Walhalla-Theater. Die Operette „Rikiki“ erregt jeden Abend den Enthusiasmus des gefüllten Hauses, das namentli die Damen S oder, Feldau und die Herren Diettrich, Rotter, Wirth, Fredy und Szika mit Beifall überschüttet.

Das Central-Theater is in den ersten 50 Tagen der Direktion Emil Thomas, also bis zur Jubiläumsaufführung der mit dem größten Beifall allabendlih gegebenen Posse „Höhere Töchter“, von Mannstädt, im Ganzen von 48 357 Personen besuht worden, deren Lachlust voll befriedigt wurde. ieser fkleine statistische Nachweis ist jedenfalls eine große Bestätigung für den Flor des Theaters, das notorisch zu den Kieblingsbühnen der Metropole zu zählen’ ist und ein anerkannt mustergültiges Ensemble sowie ausgezeichnete Einzelkräfte besißt. Es ist anzunehtnen, daß die Direktion mit einer ähnlihen statiitishen Ziffer an der Hand nach der 100. Vor- stellung der „Höheren Töchter“ wird den Beweis führen können, daß dieselben au ferner dén größten Verehrerkreis haben.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Jäger-Zeitung, Organ für Jagd, Fischerei, Zucht und Dressur von Jagdhunden. (J. Neumann, Neudamm.) Nr. 8. Inhalt: Zum drittenmal über Schießen. (Fortseßung und Schluß.) Von von Horstig. Kurzhaariger deutscher Vorftehhund. (Zu unjerem Bild) Der fogenannte Ohrwurm und seine Behandlung. Von Dr. Cfser. Die Bussardfrage. Von Zarth. -— Von Seydel. Zum Herbstzug der Waldschnepfe. Von A. Ueber Visireinrih- tung. Von Cl. Freiherr von Fürstenberg Haselnußbäume von 30 Fuß und darüber. Von von K. Von A. M. Turdus iliacus „schneidet sich aus“. Von Forstsekretär E. Mat. Protokoll der ordentlichen Sitzung des „Vereir s zur Züchtung deutscher Vorsteh- hunde“ vom 5. Oktober 1887. Zwingernachriht des „Vereins zur Züchtung deutsher Vorstehhunde“. Brief- und Fragekasten. Inserate.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. (Otto reo _in Berlin N.) Nr. 4. Inhalt: Zuständigkeit des Bezirksausschusses zur Beschlußfassung über die zwischen dem Gemeindevorstande und der Gemeindevertretung entstehenden Meinungs8verschiedenheiten. Budget- recht der Stadtverordneten-Versammlung. Die Klagen bezüglich des Wegewesens aus §. 956 Zust.-Geseßzes. Eisenbahn-Zufuhrwege als öffentlihe Wege im Sinne des gemeinen Wegerehtes oder als Wege, welche zur Bahnanlage gehören, namentlich in Bezug auf die Frage über die Verpflihtung zum Bau und zur Unterhaltung dieser Zufuhr- wege. Statuten zur Regelung der öffentlihen Armenpflege in G&utsbezirken und in Gesammt-Armenverbänden. Statut betreffend die städtishe Armenpflege. Instruktion für Bezirksvorsteher. Stede Nigung für das zu anderen Zwecken als zur. Beleuhtung

enutzte Gas einer städtishen Gasanstalt. Hierzu Beilage Nr. 4, enthaltend: Vermischtes und Stellenvakanzen.

Rundschau auf dem Gebiete der Thiermedizin und vergleihenden Pathologie unter Berücksichtigung des ge- sammten Veterinär-Medizinalwesens. Gleichzeitig Organ zur Ver- tretung der Jateressen des thierärztlihen Standes. (A. W. Zilkfeldt, Osfterwieck-Harz.) Nr. 43. Inhalt: Lemke: Ueber das Verhalten des Bacillus anthracis zum Milzbrand. Hueppe: Ueber Beziehungen der lea zu den Infektionskrankheiten (Forts.). Rechtsprethzung.

nnere Medizin: Pirl: Atresie der hinteren Aorta eines -Pferdes. Endocarditis chronica mit Trombosfe bei cinem Pferde. Ueber- tragung der Diphtheritis des Geflügels auf Menschen. Fleisch- beshau: Goltz: Verwaltungsbericht des städtischen Schlahthauses zu Schwerin für das Jahr 1886, Amtliche Bekanntmachungen. Vereinsnachrichten, Tao Ge, Le (Ernennungen. e I anver Beta), Vakanzen (Vakante amtliche, private und o bt pi an Schlahthäusern). Büchershau. Brieswechsel.

nzeigen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

M 254.

1. Steckbriefe-und Untersuhungs-Sachen.

2 Pegel lrecungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3.

erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4, Verloosung, Sag 2c. von öffentlichen Papieren. 5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 29, Oktober

ammÍan

Berufs-Genossenschaften.

| ® 7 Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. Deffentlich ¿V Anzeiger + 8. Verschiedene Bekanntmachungen. 9. Theater- Anzeigen. | In der Börsen-Beilage.

10. Familien-Nachrichten.

17.

1) Stebriefe und Untersuchungs-Sachen.

[36300] Steckbrief.

Gegen den am 13. Mai 1860 zu Schönau ge- borenen Ersatz-Reservisten, Dienstboten Richard Albin Günther, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts zu Werder vom 9. August 1887 erkannte Geldstrafe von 10 M. event. 3 Tagen pon vollstreckt werden, da die Zahlung der Geldstrafe troß der gehörig er- folgten Zustellung des Strafbefehls bisher nicht er- folgt ist. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern.

Werder, den 14, Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

[36298] Steckbrief.

Gegen den 42 Jahre alten Taglöhner Eugen Joseph Henkel von Widers, zulezt in Bajel, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlihen Schöffengerihts zu Hilders vom 12. März 1880 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden, Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und nicht, wie in dem Steckbrief vom 6. August 1881 erfucht wurde, in das Landes- gerichtsgefängniß zu Kassel, sondern in das Amts- gerihtsgefängniß zu Fulda abzuliefern.

Hilders, den 21. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. Droste.

[362971 Stectbricfs-Erneuerung.

Der hinter den früheren Sprachlehrer, Commis Hermann Olligschläger (alias Aynard, José Bianna, Henry Taylor) und dessen angeblicher Che- frau, Eliza Vianna, von dem Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. in den Akten U, R. II. 411. 83 J. 1II c. 374, 83 wegen \ch{chwerer Ur- fundenfälshung, Betruges und Unterschlagung unter dem 16. Mai 1883 eclassene und unterm 14, Juli 1884 erneuerte Steckbrief wird erneuert.

Verlin, den 21. Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[36299] :

Das Ersuchen um Strafvollstreckung gegen den Scheerenschleifer Gustav Vollmann aus Borgentreich ift erledigt. j

Polle, den 26. Oktober 1887,

Königliches Amtsgericht.

[36296] Oeffentliche Vorlavung.

Wie \chon in der öffentlihen Ladung vom 13. Augu|st cr. cfr. Oeffentlihen Anzeiger zu Nr. 194 des „Deutschen Reichs- und Königlich Pren Staats-Anzeigers“ und Stück 34 des NRegierungs-Amtsblattes angegeben, hat der Herr Regierungs-Präfident zu Sigmaringen, auf Grund der 88. 8, 9, 11 u. 22 des Disziplinargeseßes vom 21, Juli 1852, gegen den Lehrer Konrad Rapp zu Wilflingen, welcher sich am 11. Mai cr. von seinem Amte entfernt hat und bisher niht zurückgekehrt ist, die Einleitung des förmlichen Disziplinarverfahrens auf Entsernung aus dem Amte beschlossen und den Unterzeichneten zum Untersuhungskommissar ernannt.

Zu seiner Vernehmung wird der p. Rapp ander- weit auf Montag, den 12. Dezember cr., Vor- mittags 10 Uhr, in das Amtszimmer des Unter- zeichneten hiermit vorgeladen.

Hechingeu, den 24, Oktober 1887.

Der Königliche Oberamtmann. Graf von Schwerin.

[36375] Bekanntmachung.

Durch Urtheil der Kaiserlichen Strafkammer dahier vom 15. Oktober 1887 ift die unterm 9. April 1887 gegen

1) Georg Schott, geboren am 20. März 1862 in Sennheim, 2) Michael Ringenbach, geboren am 11, Mai 1862 in Thann, wegen Verleßung der Wehrpfliht angeordnete Ver- mögensbeshlagnahme aufgehoben worden.

Mülhausen i. E., den 25. Oktober 1887.

Der Kaiserlihe Erste Staatsanwalt. Veit.

2) Zwangsvollstreckungenu, Aufgebote, Vorladungen u. dg l.

[10015] _ __ Aufgebot. Die Sparkassenbücher der städtishen , Sparkasse zu Thorn: Nr. 7890 über 90 4, ausgefertigt für Ernst Korinth, Nr. 7891 über 40 4, Theodor Korinth, find angeblich verloren gegangen und follen auf den Antrag der Eigenthümer, nämlich: des Gärtners Theodor Korinth bezw. des Gärtners Ernst Korinth,

Beide aus Moder, : zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos er- kÉlärt werden. ;

Es werden daher die Inhaber der Bücher auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 14. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte ihre Rechte anzu- melden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Thorn, den 9. Mai 1887,

Königliches Amtsgericht.

ausgefertigt für

[36351] - E

Das Sparkassenbuch Nr. 27 939 der Sparkasse der Stadt Hamm, ausgestellt für den Schäfer Peter Uekfötter zu Ermelinghoff über 1326 Æ 98 4, ist dewselben angeblich abhanden gekommen, und ist deshalb von ihm das Aufgebot des gedahten Spar- fassenbuchs beantragt. Das gedahte Sparkassenbuch [n a Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden,

Der Inhaber des bezeihneten Buchs wird auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 26. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr, an hie- siger Gerichtsstelle scine Rechte bei dem unterzeih- neten Gerichte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des- selben erfolgen wird.

Hamm, den 26. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

[26386] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Kreises Löbau Nr. 1856 über 40 4 49 4 für die Johann Kisielewski’\hen Minorennen, bevormundet durch den Einsassen Michael Groß in Abbau Zwiniarz wird Mars auf Antrag des gedachten Vormundes auf- geboten.

Es werden hierdurch alle Diejenigen, welche auf das bezeihnete Sparkassenbuch Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf

den 13. April 1888, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und das Buh vorzulegen, widrigenfalls dasfelbe für kraftlos erklärt werden wird. 7 Neumark, den 14. August 1887. Königliches Amtsgericht. Ko.

LISANEA Aufgebot.

Auf Antrag der Privatiere Anna S{hweykart in München, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Wasser- mann daselbst, wird der Inhaber des zu Verlust ge- gangenen, von der Kgl. Oberbahnamtskasse Regens- burg am 12. Januar 1881 ausgestellten Depositen- seines über Obligationen im Nennwerth zu 1000 M, die Diensteskaution des Bahnassistenten Anton Wein- gaertner betreffend, aufgefordert, spätestens in dem

auf ; ) Montag, den 39. April 1888, : Vormittags 9 Uhr, beim unterfertigten Gerihte angeseßten Aufgebots- termine seine Ansprüche und Rechte anzumelden und den Deyositenschein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt würde. Regensburg, den 4. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht Regensburg. I. (L. 8 Der Kgl. Amtsrichter. Li, 0

gez. Pfeufer. Zur Beglaubigung : Regensburg, den 5. Oktober 1887. Der geschäftsleit. Kgl. Sekretär : (L. S) Hen y.

[9537] Ausgebot.

Die Wittwe Magdalena Stein dahier hat die Obligationen der Stadtgemeinde Würzburg Litt. A. Nr. 387 über 1000 4A und Litt. A. Nr. 388 über 900 Æ nach ihrer glaubhaften Angabe aus Versehen verbrannt und daher die Amortisation dieser Obli- gationen beantragt.

Demgemäß wird Aufgebotstermin auf Mittwoch, den 7. Dezember c., Vormittags 9 Uhr,

im Sitzungssaale für Civilsachen anberaumt und der Inhaber dieser Obligationen aufgéfordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei Gericht anzumelden und die Obligationen vorzu- legen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden.

Würzburg, am 12. Mai 1887.

Königliches Amtsgericht. I. (gez.) Leykam.

Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §S. 825 u. 842 der N.-C.-P.-O, öffentlih bekannt gemacht.

Würzburg, am 14. Mai 1887. Gerichts\hreiberci des K. Amtsgerihts Würzburg. I.

(L, 5) Baumüller, Sekr.

[30754] Aufgebot.

Die von der Lebens-, Pensions- und Leibrenten- Versicherungsgesellshaft „Jduna“ zu Halle a. S. ausgestellten Versiberungs- und Depositalscheine :

I. der Depositalschein Nr. 6215 d. d. Halle a. S., den 24. April 1877, Inhalts dessen der Arbeiter Franz Karl Stiller zu Neukirch die nach Tab. XIA. ausgefertigte Police Nr. 86 645 der Iduna d. d. den 19. Oktober 1867, ausgestellt auf fein Leben über 150 G Versicherungssumme als Unterpfand für ein Darlehn von 30 bei der Iduna deponirt bat;

II. der Depositalschein Nr. 6588 d. d. Halle a. S. am 13. August 1877, Inhalts dessen der Bauunter- nehmer Johann Friedrih Meyer in Lauenburg die auf sein Leben über 600 ( Versicherungssumme nah Tabelle 1. von der Jduna ausgefertigte Police Nr. 69518 d. d. Halle a. S,, den 19. Dezember 1865, als Unterpfand für ein ihm laut SWuldschein vom 9. August 1877 gewährtes Darlehn von 85 H bei der Iduna deponirt hat;

111. der Versicherungs\{ein Tah. A. Nr. 7560 d., d. Halle a. S., den 29, September 1858, lautend über 50 Thaler Versiherungssumme, zahlbar nach dem Tode des Aufsehers Johann Gottlob Döbler in Bräunösödorf, geboren am 22. Januar 1814;

IV. der Depositalschein Nr. 5146 d. d. Halle a. S., den 19. Februar 1876, Inhalts dessen der Zimmer-

mann Friedrich Scholz in Pogarell die nah Tab. XI A. auf fein Leben über 50 Thaler Versicherungssumme ausgefertigte Police Nr. 55794 der JIduna als Unterpfand für ein ihm von der Leßteren gewährtes Darlehn von 30 # bei derselben deponirt hat ;

V, der Depositalschein Nr. 4851 d. d. Halle a. S., den 23. August 1875, Inhalts dessen der Advokat Reinhold Schraps in Zwickau die auf das Leben des Maurermeisters Carl Eduard Sonntag in Dresden über 6000 6 Versicherungssumme von der Iduna nah Tab, I. augen Police Nr. 40015 d. d. 6, Januar 1862 als Unterpfand für ein ihm laut Shuldschein vom 17. August 1875 gewährtes Darlehn von 1300 bei der Iduna deponirt hat, sind angeblich verloren gegangen.

Auf Antrag:

zu I. des Arbeiters Johann Stiller zu Neukirch bei Breslau und der Frau Hedwig Steinbach, geb. Stiller, zu Sprockhövel, ; zu I]. des Maurerpoliers F. Meyer zu Lauenburg in Pommern,

zu III. der verwittweten Christiane Elisabeth Doehler zu Freibergdorf in Sachsen,

zu IV, der verwittweten Auszügler Scholz, Su- sanne, geb. Koecher, der unverehelichten Arbeiterin Anna Rosine Scholz und der verehelihten Arbeiter Srocka, Anna Rosine, geb. Scholz, sämmilich zu Pogarell bei Alzenau, Reg.-Bez. Breslau,

zu V. des Advokaten Reinhold Schraps zu Zwikau,

werden die Inhaber der vorbezeichneten Urkunden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 1. Mai 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte Zimmer Nr. 31 anberaumnten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und die Ürkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Halle a. S., den 14. September 1887.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII. Bourwieg.

[36350] Aufgebot.

Der verstorbene Pastor Gottlieb Heinrich Otto Pape zu Gyhum hat unterm 26. Juni 1884 bei F Peri Beamtenverein zu Hannover ver- iert:

1) laut Police Nr. 3576 zu Gunsten von Gertrud Luise Sophie Pape 190 Æ, fällig am 1. Juli 1893,

2) laut Police Nr. 3577 zu Gunsten von Emilie Martha- Amalie Pape 190 Æ, fällig am 1. Juli 1896,

3) laut Police Nr. 3578 zu Gunften der ver- storbenen Maria Hedwig Mathilde Pape 100 #, fällig am 1. Juli 1899.

Auf Antrag der Wittwe Pape, Selma, geb. Kun- hardt, und der durch dieselbe als Vormünderin ver- tretenen Geschwister, Gertrud Pape, Martha Pape und Gerhard Pape, zu Buxtehude, wird der Inhaber E bezeihneten Urkunden aufgefordert, späteftens in dem

ad 1 auf Freitag, 5. Januar 1894, Mittags 12 Ubr, ad 2 auf Dienstag, 5. Januar 1897, Mittags 12 Uhr, ad 3 auf Freitag, 5. Januar 1900, Mittags 12: Uhr, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird. Hannover, 24. Sevrtember 1887. Königliches Amtsgericht. TVh. Jordan. Ausgefertigt : / (L. 8.) Thiele, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[61041] Aufgebot.

Der Kaufmann Julius Otto Fortmann, in Firma Otto Fortmann, vertreten dur dén Rechtsanwalt Dr. Stade, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftlos- erklärung der 3 Interimsscheine der Vereinsbank in Hamburg à H 120 Nr. 3152, 3153, 3154 nebst Talons und Dividendenscheinen.

Der Inhaber der Urkunden spätestens in dem auf

Montag, den 5. December 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerihte, Dammthorstraße 10, unm Nr. 25, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird.

Hamburg, den 24. Februar 1887.

Das Amtsgeriht Hamburg, Civil-Abtheilung IT.

Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerihts8-Sekretär.

wird aufgefordert,

[9538] Aufgebot.

Am 15. April 1886 zog Lorenz Bever von Würz burg einen am 30. Mai 1886 fälligen Wechsel über 133 M auf den Lieutenant a. D. Siry in Würz» bura, welden Wechsel der Bezogene auch acceptirte.

Dieser Wechsel wurde von Lorenz Bever auf den Kaufmann F. Sauerbrunn in Lambrecht (Rheinpfalz) und von diesem auf den Kaufmann Jean Müller în Ludwigshafen girirt und dem Letzteren in der Nat vom 20. auf 21. April 1885 gestoblen, weshalb derselbe die Amortisirung dieses Wechsels bean- tragt hat. /

emgemäß wird Aufgebotstermin auf ittwoch, den 7. Dezember l. Js®., Vormittags 9 Uhr,

im Sitzungssaale für Civilsachen bestimmt und der |

Inhaber diefes Wechsels aufgefordert, spätestens üm Aufgebotstermine seine Rechte beim unterfertigten

Gerichte anzumelden und deu Wechsel vorzulegen,

SEEIOUINES derselbe für kraftlos erklärt werden wird,

Würzburg, den 6. Mai 1887.

Königliches Amtsgericht. I. (gez.) Leyka m.

Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §8. 825 u. 842 der R.-C.-P.-O. öffentlich bekannt gemacht.

Würzburg, den 14. Mai 1887. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Würzburg. I.

(L. 8,) Baumüller, Sekr.

(100101 Bekanntmachung.

Der Tischlermeister Auguft Jung hieselbst hat das Aufgebot des Kaufbriefes vom 8. Oktober 1875, des Dokuments vom 11. November 1875 und des Protokolls vom 4. Mai 1877, inhalts welcher er seinem minderjährigen Sohne Oscar gegen Ver- pfändung des an der Südstraße Nr. 526 belegenen Hauses und Hofes sammt Zubehör 2100 Æ nebst 59%/0 Zinsen schuldet, beantragt.

Der unbekannte Inhaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Sonnabend, den 26. November 1887, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 27, an- beraumten Termine seine Ansprüche anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Urkunden dem Eigenthümer des verpfändeten Grundstücks gegenüber werden für fraftlos erflärt werden.

Braunschweig, den 14, Mai 1887,

Herzogliches Amtsgericht. 1X. H. Wegmann.

[36349] Aufgebot.

Auf Antrag des Feilenhauers Carl Stabl und dessen Ebefrau, Caroline, geb. Poppe, zu Göttingen, werden alle diejenigen Personen, welche Eigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideiklommifsarishe und andere dinglihe Rechte, insbesondere Servituten und Real- berechtigungen an dem zu Göttingen an der Anger- straße unter Nr. 9 zwischen Quentin und Sichart belegenen Grundstück Wohnhaus mit Seiten- und Hintergebäuden, Hofraum und Trocktenp hinter dem Hause zu haben vermeinen, aufgeford ihre Ansprühe und Rechte fpätestens in dem Auf- gebotstermin am 15. Februar 1888S, 10 Ur Vormittags, anzumelden, widrigenfalls für den sich nicht Meldenden fein Reht und Anspruch im Ver- hältniß zu dem Feilenhauer Carl Stahl und defsen Ebefrau zu Göttingen verloren geht.

Göttingen, den 22. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. IL Bauer.

Ges Aufgebot.

Auf den Antrag der Frau Goldarbeiter Johanna Dengel, geb. Graubel, und der unverehelichten Margarethe Graubel von bier, werden deren Vater, der Schuhmachermeister Johann Louis Alexander Graubel, welcher im Jahre 1870 sch von bier nach Rußland begeben hat, sowie die von ibm etwa zurück- gelafsenen unbekannten Erben oder Erbnehmer auf- gefordert, si spätestens im Aufgebotstermin den 26. September 1888, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerihte Zimmer Nr. 36 zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung des gedahten Schuhmachermeifters Graubel erfolgen wird.

Königsberg i. Pr., den 21. Oktober 1887.

Königliches Amtsgerihr. 1X. gez. Hayn.

M . - 1} _ Vegl.: Wallmann.

Aufgebot.

Auf Antrag des KönigliG Preußishen Fiscus, vertreten durch die Königliche Negierung in Minden, werden die Naélaßgläubiger und Vermachtaißnehmer des am 14. April 1886 verstorbenen AkermanneSs Ferdinand Blümel aus Nörde aufgefordert, späteitens im Aufgebotstermine deu 12. Januar 1888, Vormittags 9 Uhr, ihre Arsprüche und Rete auf den Nachlaß desselben bei dem uxterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, anzumelden, widrigenfalls sie gegen den Antragfteller als Benefizialerben ihre in fcweit geltend machen unen, t Ausï&lu aller scit dem Tode fommenen Nutzungen dur Be- : nit er»

[36352]

nsprüve nur noch als der Nachlaß mi des Erblaffers aufge friedigung de

schöpft wird. Warburg, den 24. Oktober 1887. Königliches Amtsgeriät.

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Hor [36354]

Oeffentlihe Bckanntmawung.

Dic am 19. Februar 1887 zu Berlin trerstorbene Demeoiselle Marte Charlotte Gärtner bat in ibrem am 2. Januar 1820 errichtetca und am 13. Okto» ber 1887 publicirten Testamente folgende Perionen und var:

1) Marie Wilhelmine Rejalie Gärtner,

2) Cbarles Louis Gäutacr, als Grden cin» gescgt,

nadftebenden Perionen und zwar:

1) Hermann Martin Ludwig Gärtner,

2) pes Tbeodor Rudolph Harm,

3) August Lutwig Gärtner,

4) Henriette Frantaise Caibarize Harms geb. Gärtner,

H) Henriette Susanar grd. Gärtaer,

6) Pauline Soptie Emilie Gärtner,

7) Seen Punal Clawde Gärtner,

K) Heitarid Frèedrèd Ludreig Sürtmer

gate audgeett.

Caroline Seftemetit,