1930 / 284 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Dec 1930 18:00:01 GMT) scan diff

Neich8- und Siaatsauzeiger Nr. 284 vom 5, Dezember 1930, S, 4,

dings die parlamentarischen Möglichkeiten der Kennzeihnung. Die Einheitssteuer mit ihrem Durcheinander objektiver und sub- jekiiver Steuermerkmale und der Beseitigung der Judividual- behandlung wird der Not der Landwirtshast nicht abhelfen, sondern wahrscheinlich das Gegenteil erreihen. Das Ergebnis des bisherigen Systems der Schuldendeckung durch Schulden- machen ist, daß wir am Ende des laufenden Etatsjahres troy aller Dpfer nicht um einen Pfennig entlastet sind, sondern, wie der Reichsfinanzminister im Reichsrat selbst erklärt hat, vor derselben shwebenden Schuldenlast stehen werden wie am Anfang. Fh glaube, daß er bei dieser Annahme auch noch optimistisch ist. Eine Finanzwirtschaft, die nah dem eigenen Urteil ihres verant- wortlichen Leiters troß aller für sie gebrahten Opfer immer wiedex zu einem „negativen Ergebnis“ kommt, ist eine negative Finanzwirtschaft. Dabei erkennen vir die chrlihen persönlihen Bemühungen des Herrn Dietrich durchaus an. Für 1930 rechnet man, unserer Auffassung nah zu niedrig, mit einem Fehlbetrag von 900 Millionen Mark. Für 1931 erwartet die Regierung eine wesentliche Besserung der Wirtschaftslage. Ohne Herangehen an die Tributfrage und ohne grundsäßlihe Umstellung unserer Wirtschafts- und HandelspoUtik bleibt das eine vergebliche Hoffnung. Dann haben wir die „Sa- nierung“ auf der Grundlage weiterer Strangulierung der Wirt- schaft und weiterer Verelendung -unseres Volkes. Die Zujage einer Entlastung der Wirtschaft hängt bei alledem auch jeßt wiederum in der Luft. Ebenso besteht die Senkung der Ausgaben um über: cine Milliarde zum Teil nur in buchmäßiger Entlastung des Etats. Für die Wirtschaft bleibt die Belastung die gleiche, ja sie wird drückender. Man ist der Sozialdemokratie, von der man abhängig ist, äußerst weit entgegengekommen. Die Sozialdemo- kratie kann in ihren „roten Zellen“ nun noch freier experi- mentieren als bisher. Fn Wahrheit reißt das Sanierungs- programm weitere Dämme ein. Am meisten kennzeihnend nah dieser Richtung sind die Liebesgaben des Regierungsprogramms für die Sozialdemokratie. Die Abhängigkeit des Kabinetts Brüning von der Sozialdemokratie wird am besten bewiesen durh die weitere Verwässerung des Programms zuliebe der Sozialdemokratie. Wirkliche Sparsamkeit und echte Ausgaben- senkung deckt sih dagegen mit dem Begriff der bewußten Kampf- maßnahme gegen den Marxismus. Wir haben weder Lust, uns an der Selbsttäushung der Regierung zu beteiligen, noch wollen wir dazu beitragen, unfer Volk in neue Jllufionen zu stürzen. Deshalb lehnen wir das Programm der Regierung und den Etat ab. Das „sozialistenfreie“ Kabinett Brüning, dieses Kabinett der Ueberbrückungskredite, ist nichts anderes als ein Ueberbrückungs- fabinett nah links. Die Hoffnung, aus der gewünschten, in Wahr- heit {hon vorhandenen Diktatur der Mitte, dieser Diktatur in Filzparisern, die rote Diktatur zu machen, hat kurzsihtige Augen. Das bankerotte System von heute kann zwar die Verfassung biegen,. aber es kann sih dabei doch nur eine Galgenfrist erkaufen. Eines kann es nicht: Ueber den erwachten Freiheitswillen unseres Volks ‘zur Tagesordnung übergehen. Der Parole der heutigen „Demokratie“: „Lieber eine schwarz-rote Diktatur als ein natio- nales Parlament“ \stellen wir offen die Gegenparole gegenüber: „Liebex eine nationalvölkische Diktatur als eine rote!“

Dr. Cremer (D. Vp.): Wenn wix in so kuxzer Zeit die Entscheidung über den Haushaltsplan und die Notverordnung treffen sollen, so ist es bedauerlich, daß die Regierung uns nithi cinmal eine Begründung der Vorlagen zur Verfügung gestellt hat. Eszwäre zweckmäßig geivesen, die Denkschriften, die dem Reichsrat : vorgelegt worden sind, in einer für den Reichstag passenden Form uns gedruckt zu unterbreiten. Man soll hier nux nicht mit dem Einwand kommen, daß es ih ja nicht um Vor- lagen der *Regierung, sondern um eine Notverordnung des Reichspräsidenten handele. Die Notverordnung ist die Voraus- seßung für den Haushalt von 1231; diesex seßt voraus, daß die Notverordnung endgültig Geseß geworden sei, er enthält die Aus- gestaltung alles dessen, was’ in den beiden Notverordnungen vom Juli und vom Dezember bestimmt ist. Dex Haushaltsplan für 1931 ift erheblih reduziert, die Einsparung um 1150 Millionen mag keine leihte Sache gewesen seit. Jch exinnere aber daran, daß wir von der Deutshen Volkspartei seit 1928 und besonders im Frühjahr 1929 verlangt haben, daß die Etatsausgaben um 600 Millionen gesenkt würden, und zwar 300 Millionen beim Reih und 300 Millionen bei den Ueberweisungen an die Länder. Damals schlugen die Sachverständigen die Hände über dem Kopf zusammen und sagten, die Deutsche Volkspartei wolle in kata- strophaler Weise das Oberste zuunterst kehren. Jeßt geschieht, was wir damals gewoll! haben. Wäre es schon damals geschehen, so würden heute die Steuerzahler um 1200 Millionen Steuern oder das Reih um 1200 Millionen Schulden entlastet sein. (Sehr wahr! bei der Deutshen Volkspartei.) Wir sind dem Finanz- minister für die Einsparungen dankbar, bedauern aber, daß sie nicht schon früher gemacht sind. Mit manchen Ersparungen könnte man auch [Gon am 1. Fanuar 1931 und nit erst am 1. April beginnen. Meine Fraktion ist noch nicht zu der Veberzeugung gekommen, daß bei den Ausgaben die Ersparnisse das Lebtt- mögliche erreihen. Da der Reichsfinanzminister beim Etat parla- meutarisch arbeiten will, sollte er sich mit uns beraten, wie die Ausgaben noch weiter gesenkt werden könnten. An manchen Stellen ist an Einsparungen zuviel geschehen, an anderen Stellen besteht aber die Möglichkeit weiterer Senkungen. Das lebtere gilt z. B. bei der Organisation der Finanzbehörden, bei der Zu- jammenlegung von Oberpostdirektionen, bei der Zusammenlegung der Flinanzamter, bei der Organisation der Versorgungs- behörden, bei der Organisation der Arbeitsämtex usw. Der Etat {ließt ziffernmäßig glatt ab, Aber zur Abdeckung sind auch 150 Millionen und 37 Millionen Vorzugsaktien der Reichs- bahn, ‘also insgejamt 187 Millionen benußt. Diese Mittel stehen nur einmal zur Verfügung. Fn welhem Umfang haben wix Re- serven einzuseßen, um im kommenden Jahr nicht wieder vor ein neues Defizit gestellt zu sein? Den Ausführungen des Finanz- ministers über den Einfluß der Konjunktur auf den Etat stimme

Dr.

Abg.

haben uns im vorigen Jahr bereit erklärt der Regierung bei der Durchführung ihres Finanz- und Wirtshafstsprogramms unsere Unterstüßung zu leihen. Jch bedauere aber, daß es niht gelungen ist, die Teile der Juliverordnung, zu denen wir uns im Gegensaß befanden, in der Dezemberverordüung abzuändern. Besonders be- dauern wir, daß die Getränke- und die Bürgersteuer in dieser neuen Verordnung nicht die Form erhalten hat, die wir verlangt hatten. Leider ist die Staffelung der Bürgersteuer sogar noh ver- shärft worden. Wenigstens ist diese Steuer in der untersten Staffel erhalten geblieben. Auch sonst haben wir die verschiedenen Steuern der ersten Verordnung kritistert. Trobdem ist die Regierung mehr auf die Wünsche anderer Par- teien eingegangen als auf die unsrigen, wenn wir auch nit jo- weit gehen, der Regierung gerade Marxismus vorzuwerfen. (Zu- ruf rechts: Dann stimmen Sie doch dagegen!) Das werden wir nicht tun, denn wir denken auch an die Folgen. Auch in der Neu- regelung der Erwerbslosenversiherung wird man keinen soziali- stishen Geist herauslesen können. Jm Gegenteil hat in den lebten fechs Monaten die Sozialdemokratie umdenken gelernt. Welch eine Wendung durch Gottes Fügung! (Sehr gut! bei der Deut]hen Volkspartei.) Wahrsheinlich wünschen die. Sozial- demokraten nicht noch einmal Neuwahlen. Das Plafond-Geseß würde eine Krönung unserer Bestrebungen zur Ausgabenbegren- zung bedeuten, wenn es die verfassungsäandernden ursprünglihen Bestimmungen mitenthielte. So wenig ih zugeben kann, daß alles, was zur Preissenkung möglih und nötig ist, hon geschehen sei, jo wenig kann ih zugeben, daß noch nihts erreiht jei. Die Wirisshaft hat shon erhebliche Preisfenkungen vorgenommen. Mit dem politischen Knüppel ist nihts zu erreithen, sondern nur durch vernünftige Vereinbarung. (Zustimmung bei der Deutshen Volkspartei.) Die Preisjenkung, die mit der Lohnsenkung un=- trennbar verbunden ist, muß allerdings bis zu cinem bestimmten S erreiht sein. Erst dann kann der Umschwung in der Konjunktur eintreten. Deshalb wird mit Ret verlangt, daß die Aktion der Preissenkung so {nell und nachdrücklich wie möglih durchgeführt werde, damit vermieden wird, daß zwishen Preis- und Lohnsenkung ein s\{cheinbares Mißverhältnis besteht. Fn diesem Zusammenhang bedaure ih, daß der Eindruck E ist, die Gehaltssenknng der Beamten sei ein Handelsobjekt zwishen Reih und Ländern gewesen. Tatsählih ist auch diese Gehaltssenkung cine finanz- 1nd wirtshaftspolitishe Maßnahme. Der Tabakzoll ist zu hoch geseßt, die Lage der Tabakwirtschaft überhaupt mit ungenügender Sahkenntnis ‘behandelt worden. Was soll aus den vielen kleinen Gewerbetreibenden und den zwanzig- bis dreißigtausend Zigarrenarbeitern werden, die durh die neue Tabakfteuer ihr Brot verlieren? “Es laufen doch s{hon genug Rentenempfänger herum! Völlig unmöglih is es ber, n im Dezember nur achtzig Prozent der fonst üblihen Bande- rolen ausgegeben werden t en, die Produktion also gedrosselt werden soll. Wir haben einen Antrag eingebraht, die Aus- führungsanweisungen für die Tabaksteuer so Uberal wie möglich anzuwenden, damit niht plöblich Tausende von Betrieben |still- gelegt werden. Steuerverxeinheitlihung und Vereinfachung haben wix immer für dringend gehalten, Aber die jeßige Regelung mag zwar den Ländern angenehm cin, sie ist es aber niht für das Reih. Ein bestimmter Teil der Hauszins- steuer soll zur Senkung der Realsteuern dienen. Wir hoffen, daß die Erwartungen derx Regierung sich erfüllen, daß nämlich der Wohnungsbau troßdem durch private Mittel fortgeführt werden rann. Wir haben aber auh sonst Bedenken, besonders dagegen, daß die neue Verwendung der Hausginssteuer verewigt wird. Die Art, wie die Regelung der LEErE in das Belieben der Länder gestellt wird, ist cin erheblicher Unterschied zu dem bis- herigen Zustand. Es ist bedauerlih, daß der Reichsxat als Lohn für sein Wohlverhalten solhe Vorteile für die Länder erhalten hat, während sich der Reichstag infolge der Stärke der Opposition selbst aus8geshaltet hat. Das ne der Gemeinden zur Einkommensteuer is für uns schwer erträglih. Aber es handelt fih ja hiex mehr um fromme Wünsche als um eine endgültige Regelung. Eine Ausdehnung des Geschöftskreises der - Gold=- diskontbank müßten wir bekämpfen. Die Maßnahmen zum Schuß der Landwirtschaft bedeuten zum Teil sehr starke Eingriffe in die Freiheit der Privatwirtschaft/ ohne daß bewiesen wäre, daß sie notwendig find und der Landwirtschaft tatsächlich helfen. Es wäre z. B. wünschenswert, inländishe Tierfette bei der Margarine- fabrikation zu verwenden. Es is aber ei feWast, ob das tech- nisch überhaupt möglich ist. Durch die Regelung der Verwendung inländischen Hopfens werden die Handel8vertragsverhandlungen zum mindesten mit der Tschechoslowakei nicht erleihtert. Die Standardisierung der Landwirtschaft würde grundsäblih zu be- grüßen sein, aber man darf kein Handelsklassengeseb nur vom grünen Tisch schaffen. Man darf nicht die Handelsverträge durh- kreuzen, indem man die Lieferung von Aepfeln nur in Kisten, nicht aber in Fässern gestattet, wie es in Amerika üblih is. Die Ersparnisse in der Reétdpflege sind niht geeignet, den Kredit des Deutschen Reiches zu fördern. Wenn wir troß aller Bedenken im einzelnen die Aufhebung der Notverordnung ablehnen, so tun wir es deshalb, weil wir das Reih und die Wirtschaft nicht in Zahlungsunfähigkeit stürzen wollen und überzeugt sind, daß bei der Durchführung die Notverordnung in maßvoller Weise aus- gelegt wird. Wix wollen eine Sanierung und keine Zershlagung des mühsam in jahrelanger Arbeit Geschaffenen. (Beifall bei der Deutchen Volkspartei.) : Abg. Dr. Gereke (D. Landvp.): Zu unserem Bedauern sind wir nicht in der Lage, die uns am 1. Dezember vorgelegte Notverordnung zu billigen. Unserer Haltung liegen nit negative Opposition, sondern rein sachlihe Erwägungen zu- grunde. Wir haben den Weg, den Reichskanzler Dr. Brüning zunächst auf Grund dex programmatisheu Erklärung des Reiths- präsidenten beshritten hat, grundsäßlih begrüßt, weil er uns ge- eignet ershien, eine Kurs8änderung herbeizuführen, wie fie wveiteste nationale Kreise immer gefordert hatten und wie sie Se

strebenden Kräfte von rechts an die Verantwortung zu bin) statt sie in einer Oppositionsstellung zu bestärken, die dure. Verhältnisse in Preußen gran herausgefordert wurde.

taktishe Weg, den das Kabinett einjchlug, führte leider zu ej immer stärkeren Abhängigkeit von der Sozialdemokratie.

rächten sih Fehler, die shon bei der Bildung des Kabinetts , sonell gemaht worden waren und die uns von vornhez veranlaßten, eine zwar wohlwollende, aber doch neutrale Hal: einzunehmen. Jh denke hierbei besonders an Dr. Curß desjen ganze politishe Einstellung, insbesondere bei den Hand vertragsverhandlungen, fih mit den Fnteressen der bodenständi, nationalen Wirtschaft durchaus nicht in Einklang bringen [5 Außerdem hat der Reihsaußenminister in der Frage der Triß lasten eine Haltung eingenommen, die in shärsstem Widersy zu dem nationalen Widerstandswillen steht. Das gleiche gilt die Behandlung der Polenfrage, die im Osten, insbesondere Oberschlesien, auch in Zentrumskreisen, größte Erregung und i bitterung hervorgerufen hat. Jh denke weiter an den Reithsiny minister Dr. Wirth, der einem national regierten Lande y Thüringen gegenüber schon kurz nah seinem Regierungsanj Methoden anwenden zu können glaubte, die er von seinem so; demokratishen Amts8vorgänger übernommen hatte. Sein auf Zusammenarbeit mit der Linken gerichtete Tendenz wurde deu sichtbar nach dem Wahlausfall vom 14. September, die j veranlaßte, in ‘engster Anlehnung an die sozialdemokrati Regierung in Preußen seine ganze Energie auf die Bekämpfy der radikalen Strömungen von rechts zu rihten. Gerade t das deutsche Landvolk in erster Linie das Wirtschaftsprogran der Nationalsozialisten, aber au ihre Kampfesweise nacdrütli ablehnt, halten wix Gewaltmethoden für völlig verkehrt, die d Nationalsozialismus immer weitere Kräfte aus dem bürgerlis Lager zutreiben. Was die preußishe Regierung in leßter

bedauerlicherweise unter Duldung des Zentrums gegen

Nationalsozialisten sowie die Studentenschaft und au gg weite bäuerliche Kreise unternommen hat, muß stärkex im Siy der Radikalisierung wirken, als selbst der Propagandathef | Nationalsozialisten, Dr. Goebbels! (Sehr richtig! rechts.) Y dur wird die sachlihe Arbeit zur Bekämpfung des Radikalis lahmgelegt. Schwerste Bedenken haben wir auch von Anfang gegen die Tätigkeit des Reichsfinanzministers Dr. Dietrich z jabt, dessen finangpolitische Auffassungen jeßt ihren Nieders in der neuen Notverordnung gefunden haben. Dr. Gereke unt zieht dann die Notverordnung und die Ausführungen | Ministers Dietrih zum Etat einex kritischen Untersuchung. Y ueue Notverordnung ändere in wichtigen Punkten die Notvero nung vom Juli im Sinne sozialdemokratisher Wünsche ab. 9 Redner verwies auf die Berichte im Vorwärts über die Erfüll fozialdemokratisher Forderungen sowohl in dex Sozial R orvias wie. auf finänziellem und steuerlihem Gebiet. Y neue Notverordnung, so fährt er fort, berüdsibtigt in völlig y genügendem Maße die Notlage der Gemeinden. Durch die Y anderung wichtiger Bestimmungen der alten Verordnung wet die Wohlfahrtslasten der Gemeinden erhöht, während ihnen glei zeitig ihre Steuerquellen eingeshränkt werden. Der Red fritisiert im einzelnen die steuerlihen Maßnahmen der na Notverordnung und kommt zu dem Schluß: alle Hilfsmaßnahn| zur Entlastung der Landwirtschaft können sih nicht auswirkf jolange ungerehte Finanzausgleihsbestimmungen eine daue überspannte Realsteuerbelastung bedingen. Man möge doh i Reichsfinanzministerium sehen, daß man bei Steuerreformen ni mit kleinen Mitteln und kleinen Steuern, wie beispielsweise

Getränkesteuer, weiter kommt, die vielfach nur Kosten verursaht die zum Ertrag in keinem Verhältnis stehen. Eine wirksa Entlastung der die Wegebaulast tragenden Realsteuerpflichtigt wäre dagegen möglih durch einen Ausbau der Kraftfahrza steuer in eine Betriebsstoffsteuez. Außerdem halten wir n wie vor eine Erhöhung der Umsaßsteuer am ehesten noch für tr bar, damit Reih und Gemeinden dif Mittel erhalten, die sie Erfüllung ihrer sozialen und kulturellen Aufgaben PGrauthe

Fm vollen Bewußtsein der Verantwortung, die wir mit dies

Ablehnung übernehmen, rihten wir den Appell an den Reit kanzler, zu der von uns immer verfolgten Linie zurü@ckzukehr die uns einst zu gemeinsamer positiver Arbeit zusammenfüht Wir halten nah wie vor eine Umbildung des Kabinetts für forderlih, die den nationalen Befreiungswillen unserex Bevöl rung stärker zum Ausdruck bringt. Tragen Sie, Herr Reid kanzler, dieser unserer Auffassung Rehnung, und Sie wer uns wie früher als verantwortungsbewußte Mitarbeiter an Jh Seite finden! (Lebhafter Beifall bei der Landvolkpartei.) glaube, mit meiner sachlihen Kritik bewiesen zu haben, daß die umfangreiche Notverordnung einer sehr sorgfältigen Prüf unterzogen haben, ehe wir uns zu einer Ablehnung ent\chloss Wir erkennen dankbar an, daß in der Notverordnung dur Arbeit unseres Reichsernährungsministers Schiele weitere we volle Hilfsmaßnahmen für die Landwirtschaft vorgesehen si Dex finanz- und fsteuerpolitishe Teil der Notverordnung ma es uns jedoch unmögli, ihr unsere Zustimmung zu erteilen, sie uns nur als geschlossenes Ganzes vorgelegt wird.

Abg. Adolph (Volksn. Rvgg.): Das deutshe Volk nicht hören, wer an der Vergangenheit s{huldig ist, sondern, 1 für die Zukunft geschehen soll. Die Epoche der Vergangenl sollte doh abgetan sein. (Widersprüche bei den Nationaljozialistt Die Not des Volkes ist so groß geworden, daß die parteipolitis Verblendung sie niht noch größer mathen sollte. (Lachen bei è Nationalsozialisten.) Die Parteipolitik sollie niht maßgebt sein für die Beurteilung der Regierungsmaßnahmen. Was ni die Kritik, wenn man niht den Willen hat, dîè Verantwort für eine andere Politik zu übernehmen? Redner bemängelt i einzelnen die Befugnis der Gemeinden und öffentlichen Körpl schaften, die vierwöchige Kündigungsfrist zuungunsten der. 2 gestellten aufzuheben. Das sei ein Verstoß gegen den Gküunds von Treu und Glauben. Ferner sei eine Aufhebung des Mitt! s{chubes noch niht mögli, solange das Wohnungsbedürfnis

Frcs.-Stüde

Zweite Beilage

1: Deutschen ReichZanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

ir. 284.

Nichtamtliches.

(Fortseßung aus der Ersten Beilage.) Handel und Gewerbe,

Berlin, den 5. Dezember 1930.

Telegraphische Auszahlung.

1 Pap.-Pes. 1 kfanad. § 1 türk. £

1 Yen Di Pfd.

L

g Milreis Goldpeso

100 Gulden 1090 Drachm.

100 Belga 100 Lei

100 Pengs 100 Gulden 100 finnl. M 100 Lire

100 Dinar 100 Litas 100 Kr.

100 GEscudo 100 Kr. 100 Frcs. 100 Kr.

100 isl. Kr. 100 Latts 100 Frs, 100 Leva 100 Pejeten

100 Kr.

100 estn. Kr. 100 Schilling

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5, Dezember

Geld

1,432 4,189

2,076 20,86 20,337

4,189

0,398

3,267

Brief 1,436 4,197

2,080 20,90 20,377

4,197

0,400

3,273

168,59 168,93

9,427

58,435 2,488 73,23 81,32 10,541 21,95 7,409 41/84 112,02

18,81 112,00

16,46

12,425

91,89 80,58 81,145 3,036 46,60

5,437

58,555 2,492 73,37 81,48 10,561 21,99 7,423 41,92

112,24

18,85

112,22

16,590 12,445

92,07 80,74 81,305 3/042 46,70

112,37 112,59 111,54 111,76

98,955

59,075

4. Dezember

Geld 1,436 4,189

2,078 20,86 20,34

4,189

0,409

3,277

Brief 1,440 4,197*

2,082 20,90 20,38

4,197

0411

3,283

168,58 168,92

5,427

98,42 2,488 73,25 81,32 10,541 21,95 7,409 41,84

5,437

58,54 2.492 73,39 81,48 10,561 21,99 7,423 41,92

112,02 112,24

18,80

18,84

112,00 112,22

16,459 12,424

91,89 80,58 81,135 3,037 46,80

112,38

111,58 58,95

16,499 12,444

92,07 80,74 81,295 3,043 46,90

112,60

111,80 59;07

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

Amortijationskasse 314), Verschiedene 478 (Zun. 151), Devifen in Report (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknotenumlaufs und der täglih fälligen Berbindlichkeiten durch Gold 52,42 vH (953,16 vH).

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100 Lei

100 Lei

100 Kr.

100 Fres. 100 Frs. 100 Peseten

100 Fr.

Geld

41,22

4,179 4,166 1,405 0,375

90,322 9031

58,32

111,83 81,11

16,44 168,26 21,91 21,9L 7,35

58,78

112,25 81,01 81,01 46,26

12,382

5. Dezember

Brief

4,24

4,199 4,186 1,429 0,395

90,402 90/39

58,56

112,27 81,43

16,50 168,94 21,99 21,99 7,37

59,02

112 69 81,33 81:33 46,44

12,442

Geld 20,46 16,30

4,22

4,182 4,17 1,408

4,162 90/322 90,305

58,28 111,73

111,18 10,47 16,44

168,26

21,93 7/35

111,73 58,83 58/83

112,15 81,00 81,04 46,56

12,38

4. Dezember

Brief 20,54 16,36

4,24

4,202 4,19 1,428

4,182 90/402 20,385

58,52 112,17

111,62 10,51 16,50

168,94

92,01 737

112,17 59.07 59/07

112,59 81,32 81,36 46,74

12 44

Berlin, Freitag, den 5. Dezember

7296 (Abn. 39), Privatguthaben 9355 (Zun.

Bern, 4. Dezember. (W.T.B.) Wochenausweis der Shweize-

rit {en Nationalbank vom 29. November (in Klammern Zu- und Abnabme im Vergleih zum Stande am 21. November) in

1000 Franken: : Golddevisen 335 170 (Zun. 365), Wecbselbestand 29 560 (Zun. 6610),

Lombards 37 562 (Zun. 827),

Aktiva. Metallbestand 672001 (Zun. 11), Wertschriften 99 286 (Zun. 367), | Korrespondenten 34 464 (Zun. 6166), Sonstige Aktiven 27717 | (Zun. 1448). Pa1siva. Eigene Gelder 34500 (unverändert), Notenumlauf 967 994 (Zun. 63 498), tägli fällige Verbindlichkeiten

198 879 (Abn. 48 386), 1onstige Passiven 34 390 (Zun. 685).

Stockholm, 4. Dezember. (W. T. B.) Wochenausweis der Sch{wedischen Neichsbank vom 29. November (in tausend Kronen): Metallvorrat 241 542, Ergänzungsnotendeckung 499 220, davon inländische Wechsel 63 400, davon ausländische Wechsel 79 078, FIRMSN 587 834, Notenreserve 145 250, Girokontoguthaben 11 026,

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 4, Dezember 1930: Ruhrrevier: Gestellt 21832 Wagen.

Die Mle tr gter ufen aier ung der Vereinigung für deutsde EGlefktrolytkupfernotiz flellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 9, Dezember auf 112,25 4 (am 4. Dezember auf 113,25 Æ) für 100 kg.

Berlin, 4. Dezember. reisnotierungen für Nahrung 8- mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel- handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlih angestellte beeidete Sachverständige der Sndustrie- und Handelskammer zu Berlin und Vertreter der Ver- traudershaft. Preise in Reichsmark: Gerstengraupen ungeschliffen, rob 38,00 bié 42,00 4, Eerstengraupen, ungesliffen, mitte! 44,00 is 53,00 Æ, Gerstengrüke 35,00 bis 36,00 Æ, Haferflocken 37,00 bis 39,00 MÆ, Hatergrüge, gesottene 41,00 bié 43,00 M, Noggenmehl 0—60 9% 29,00 bis 30,50 4, Weizengrieß 45,00 bis 46,00 4, Hartgrieß 44,00 bis 47,00 6, 000 Weizenmehl 33,59 bis 43,00 A, Weizenauszugmebl in 100 kg-Säden br.-t.-n. 45,00 bis 50,00 Æ Weizenauszugmehl, feinste Marken, alle Packungen 50,00 bis 60,00 4, Speifeerbsen, kleine —,— bis —,— M4, Speiseerbsen, Viktoria 35,50 bis 42,00 M, Speiseerbsen, Viktoria Riesen 42,00 bis 44,00 Æ, Bohnen, weiße, mittel 38,00 bis 40,00 4, Langbohnen, ausl. 42,00 bis 48,00 Æ, Linsen, kleine, letter (Srnte 37,00 bis 44,00 M, Linsen, mittel, leßter Ernte 44,00 bis 52,00 , nsen, große, letzter Ernte 52,00 bis

80,00 6, Kartoftelmehl, fuperior 27,00 bis 28,00 4, Mafkaroni Hartgrießware, loje 86,00 bis 94,00 46, Meblschnittnudeln, loje 64,00 bis 76,00 M, Eierschnittnudeln, lose 88,00 bis 120,00 4, Bruchreis 31,00 bis 32,00 4, Rangoon - Reis, unglasfiert 32,90 bis 37,00 ÆÆ, Siam Patna-Reis, glasiert 48,00 bis 56,00 M, Sava-Tatelreis, glafiert 56,00 bis 67,00 4, Ringävfel, amerikan. extra choice 146,00 bis 150,00 4, Bosn. Pflaumen 90/100 in Originalkisten —,— bis —,— 1, Bosn. Pflaumen 90/100 in Säcken —,— bis —,— #, entsteinte bosn.

flaumer 80/85 in Originalkistenvatungen —— bis —,— A,

merif, Pflaumen 40/50 in Originalkistenpadungen 78,00 bis 81,00 Æ, Sultaninen Kiuy Caraburnu # Kisten 90,00 bis 94,00 4, Korinthen doice, Amalias 77,00 bis 79,00 4, Mandeln, süße, courante, in Ballen 216,00 bié 226,00 \, Mandeln, bittere, courante, in Ballen 220,00 bis 936,004, Zimt (Cassia vera) ausgewogen 220,00 bis 240,004, Kümmel, holl, in Säcken —,— bis —,— M, Pfeffer, |chwarz, Lampong, aus- gewogen 246,00 bis 270,004, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 330,00 bis 360,00 6, Nobkaftee, Santos Superior bis Ertra Prime 344,00 bis 394,006, Nobkaffee, Zentralamerikaner aller Art408,00 bis 560,004, Nöstkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 440,00 bis 490,00 4, Nöstfkaffee, Zentralamerikaner aller Art 510,00 bis 712,004, Röstroggen, glasiert, in Säckten 34,00 bis 36,00 4, Nöstgerste, alasiert, in Säcken 35,09 bis 38,00 6, Malzkaftee, glasiert, in Säcken 52,00 bis 54,00 4, Kakao, stark entölt 160,00 bié 250,00 Æ, Kakao, leiht entölt 280,00 bis 300,00 M, Tee, ine. 790,00 bis 880,00 #4, Tee, indisch 900,00 bis 1180,00 Æ, Buder, Melis 52,50 bis 53,90 4, Zudcker, Naffinade 54,00 bié 56,00 6, Buder, Würfel 61,00 bis 67,00 Æ, Kunsthonig in § kg-Padtungen 60,00 bis 63,00 4, Zudersirup, bell, in Eimern, 73,00 bis 90,00 4, ESpeisesirup, dunkel, in Eimern 60,00 bis 72,004, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 124 kg 70,00 bis 76,00 M, Sai in Eimern von 123 kg 84,00 bis 90,00 4, Erd- eerfonfiture in Eimern von 124 kg 146,00 bis 150,00 4, Pflaumenmus, in Eimern von 124 und 15 kg 72,00 bis 76,00 4, Steinsalz in Säen 7,40 bis 8,60 A, Steinjalz in Packungen 9,80 bis 13,00 é, Siedesalz in Säcken 10,80 bis —,— #, Siedesalz in Packungen 13,00 bié 15,00 f, Braten\cbmalz in Tierces 141,00 bis 144,00 46, Braten- \&malz in Kübeln 142,00 bis 145,00 .4, Purelard in Tierces, nordamerik. 138,00 bis 140,00 4, Purelard in Kisten, nordamerik. 139,00 bis 141,00 4, Berliner Nobschmalz 147,00 bis 153,00 Æ, Corned Beef 12/6 lbs. per Kiste 84,00 bis 86,00 #4, Corned Beef 48/1 1bs. per Kiste 44,00 bis 46,00 4, Speitetalg —,— bis —,— Æ, Miargarine, Handelsware, in Kübeln, I 132,00 bis 138,00 Æ, II 114,00 bis 126,00 Æ, Margarine, Spezialware, in Kübeln, 1 158,00 bis 192,00 4, II 139,00 bis 142,00 4, Molkereibutter 1a in Tonnen 292,00 bis

1930

Prag, 4. Dezember. (W. T. B.) Amsterdam 13,574, Berlin 804!/,, Züri 653,274, Oslo 901,50, Kopenbagen 901,624, London 163,70, Madrid 379,00, Mailand 176,69, New Vork 33,713, Par1s 13250, Stockbolm 904,75, Wien 474,60, Marfnoten 803,60, Polniscbe Noten 377,25, Belgrad 59,63, Danzia 655,00,

Budapest, 4. Dezember. (W. T. B.) Alles in Pengs. 80,464, Berlin 136,364, 3ürich 110,764, %Belgrar 10,11.

London, 5. Dezember. (W. T. B.) New York 485,60, Paris 123,54, Amsterdam 1206,68, Belgien 34,793, Ütalien 92,64, Berlin 20,363, Schweiz 25,063, Spanien 43,65, Wien 34,50, Buenos Aires 383,56.

aris, 4. Dezember. (W. T. B.) (Anfan gs notierungen.) Deutschland 606,75, London 123,954, New Vork 25,45, Belgien 355,00, Spanien 285,25, Italien 133,35, Schweiz 492,75, Kopenhagen 680,25, Holland 1024,25, Oslo 680,29, Stockholm 682,75, Prag 79,90, tumänien 15,10, Wien 35,80, Belgrad —,—, Warschau —,—. _ Paris, 4. Dezember. (W. T. B.) (Sch{ lu §ß kurse.) Deutsch- land —,—, Bukarest —,—, Prag 75,00, Wien —,—, Amerika 25,444, England 123,56, Belgien 355,00, Holland 1024,29, Italien 133,30, Schweiz 492,75, Spanien 283,90, Warschau —,—, Kopen- bagen —,—, Oéslo —,—, Stockholm 682,75, Belgrad —,—. - Amsterdam, 4. Dezember. (W. T. B.) Berlin 959,27, London 12,0611/,4, New York 2489/4, Paris 9,763, Brüssel 34,67}, Schweiz 48,154, Italien 13,024, Madrid 27,723, Os!lo 66,45, Kovenhagen 66,45, Stockholm 66,674, Wien 35,00, Prag 736,00, Helfingfors —,—, Budapest —,—, Bukarest —,—, Warshau —,—, Vokohama “1 Buenos Aires —,—. S : Zürich, 5. Dezember. (W. T. B.) Paris 20,28, London 25,06%, New York 5161/z, Brüssel 72,00, Mailand 27,044, Madrid 57,40, Holland 207,70, Berlin 123,074, Wien 72,624, Stockholm 138,45, Oslo 138,10, Kopenhagen 138,10, Sofia 3,734, Prag 15,304, Warschau 57,80, Budapest 90,26*), Belgrad 9,12,80, Athen 6,674, Sstanbul 244,50, Bukarest 306,90, Helsingfors 13,00, Buenos Aires 177,00, Japan 256,00. *) Pengs. A Kopenhagen, 4. Dezember. (W. T. B.) London 18,15% New Vork 374,25, Berlin 89,25, Paris 14,79, Antwerpen 952,21, Zürich 72,54, tom 19,70, Amsterdam 150,75, Stockholm 100,42% Oslo 100,05, Helsingfors 944,00, Prag 11,12, Wien 52,73. : Stockholm, 4. Dezember. (W. T. B.) London 18,10}, Berlin 88,95, Paris 14,68, Brüsjel 52,024, Schweiz. Pläye 72,264, Amsterdam 150,074, Kopenhagen 99,724, Oslo 99,70, Wa}hington 373,00, Helsingfors 9,39, Nom 19,57, Prag 11,09, Wien 52,924. Osl1 o, 4. Dezember. (W. T. B.) London 18,16, Berlin 89,36, Paris 14,75, New Yort 374!/z, Amsterdam 150,65, Zürich 72,99, Helsingfors 9,44, Antwerpen 52,25, Stockholm 100,46, Kopenhagen 100,10, Nom 19,65, Prag 11,12, Wien 52,85, j M oskau, 4. Dezember. (W. T. B.) (In Tscherwonzen.) 1000 engl. Pfund 942,78 G., 944,66 B., 1000 Dollar 194,15 G,, 194,53 B,, 1000 Reichsmark 46,30 G., 46,40 B.

Wien

Sis its

(W. T. B.) Silber (S{luß) 16,00,

London, 4. Dezember. Silber auf Lieferung 19/1.

Wertpapiere.

Frankfurt a. M, 4. Dezember. (W. T. B.) Frankft. Hyp.- Bank 143,00, Oesterr. Cred.-Ann. 27,40, Aschaffenburger Buntpapier 102,50, Cement Lothringen 50,00, Dtsch. Gold u. Silber —,—, Frankf. Masch. Pok. 13,00, Hilpert Armaturen 81,00, Ph. Holz mann 73,50, Wayß u. Frevtag 49,00. A A E

Hamburg, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schlußkurse.) [Die Kurle der mit „L“ bezeihneten Werte sind Terminnotierungen.] Commerz- u. Privatbank T 113,00, Vereinsbank T 99,50, Lübe- Büchen —,—, Hamburg-Amerika Pafketf. T 71,00, Hamburg-Süd- amerifa T 169,00, Nordd. Lloyd T 72,75, Harburg-Wiener Gummi 50,00, Alsen Zement —,—, Anglo-Guano 41,50, Dynamit Nobel T 64,00, Holstenbrauerei 145,00, Neu Guinea 250,00, Otavi Minen 34,50. Freiverkehr: Sloman Salpeter 70,00. s

Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) (In Schillingen.) Völkers bundsanleihe 108,60, 4 9/9 Galiz. Ludwigsbahn —,—, 4 °/9 Nudolfs- bahn 4,53, 4 9/6 Vorarlberger Bahn —,—, 3 9/9 Staatsbahn 116,20, Türken1ose —,—, Wiener Bankverein 16,90, Oesterr. Kreditanstalt 46,90, Ungar. Kreditbant —,—, Staatsbahnaktien 22,26, Dynamit A. - —,; A: E. G. Union 17,80, Brown Boveri S Siemens - Schucktert 165,60, Brüxer Koblen —,—, Alpine Montan 19,10, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) 186,00, Krupp A-G. —,—, Prager Eisen —,—, Rtimamurany 67,20, Steyr. Werke (Waffen) 2,01, Skodawerke 284,90, Steyrer Papierf. —,— Scheidemandel —,—, Leykam Joftefsthal 3,50, Aprilrente 1,80, Mairente 1,30, Februarrente 1,39, Silberrente 1,30, Kronens

ente 1,271. E 4. Dezember. (W. T. B.) Amslerdamsche Bank

Amsterdam, lerdamsd) 1713/4, Rotterdamihe Bank ——, _ Deutiche Vieihsbanï, neue Amer. Bemberg

Aktien —,—, Amer. Bemberg Certis. A4 —,—, „Bem Certif. B 4,00, Amer. Bemberg Cert. v. Pref. —,— Amerikan, Glarizstoff\ Vorzugs 50,00, Amerikan. _Glanzstoff common —,— Wintershall —,—, MNorddeutsche Wollkämmerei —,—, Montecatini —, Deutsche Bank Aft. - Zert. ——, 7 o _Deutiche MNeich8s anleihe 985/16, 79/0 Stadt Dresden —,—, 6# °/9 Kölner Stadt- anleibe-Zert. —,—, Arbed 105,25, 7 9/9 Rhein-Elbe Union 88,00, 7 %/a Mitteld. Stahlwerke Obl. —,—, 7 °/9 Siemens-Halske Obl. —,—- 79/0 Verein. Stahlwerke 78!/z, Rhein.-Westf. Elektr. Anl. 96,79, 70/6 Deutsche Rentenbank (. v. Obl. —,—, 6 °/a Preuß. Anleihe 1927 —,—, 6% Gelsenkirchen Goldnt. 1934 90,50, 5x 0/9 Deutsch- Neichsanleihe 1965 (Young) 71,00, 7 9/9 Blei-Bergbau —,—-

durch das Agrar- und Ostprogramm gekennzeihnet wurde. folgedessen haben wir au die Notverordnung vom Juli gut- - geheißen. Sie enthielt geseß eberishe Maßnahmen, die den Reichsernährungsminister Schiele in die Lage verseßten, den wirt- schaftlihen“ Verfall der deutshen Landwirtschaft wirksamer als bisher zu bekämpfen. Sie hat ihren Zweck insoweit erreicht, als sie die Preise für landwirtshaftlihe Produkte 1n Deutschland ab- [löste von den Weltmarktpreisen und verhinderte, daß die deutsche Landwirtschaft völlig Hineingerissen wurde in den bei- spiellosen Preiszusammenbruch auf dem internationalen Rohstoff- markt, Die Deutshnationalen, die immer wieder in persönlich zugespißter verleßender Form unter Außerahtlassung der inter- nationalen Wirtschaftslage bei allen Maßnahmen des Reiths- ernährungsministers behaupten, es sei noch nit besser geworden, sollten sich doch einmal überlegen, wohin wir ohne die auf- opferungsvolle Arbeit des Ministers Schiele gekommen wären. Die Notverordnung vom Juli bot auch sonst wichtige Ansäve zur Behebung unserer Finanz- und Wirtschaftskrisis. Wir waren uns allerdings von vornhevein darüber klar, daß es sich nur um die ersten Schritte auf dem Wege der Gesundung handeln konnte. Weitere mußten bald folgen, wenn die Anfangserfolge dex Not- verordnung nicht wirkungslos bleiben sollten. Die Reichstags- auflösung, die gegen unseren Willen in der denkbar ungünstigsten Situation erfolgte und für die vornehmlih die Deutschnationalen die Verantwortung tragen, hat das von Ines geforderte und von der Reichsregierung vorbereitete Rettungs8werk für die Landwirtschaft {wer beeinträchtigt, die Hilfsmaßnahmen für den Osten in wesentlihen Teilen unmöglich gemäacht. Dex Wahl- ausgang vom 14. September ergab ein völlig verändertes poli- tish-parlamentarishes Bild. Wir hätten gewüns{cht, daß der Reichskanzler in Verfolg seinex ursprünglichen politishen Linie dem Rechnung trug. Das Schwergewicht hatte sich nah - rechts verlagert, Es bestand alle Veranlassung, die elementac auf-

302,00 6, Molkereibutter Ta gepackt 304,00 bis 314,00 ,4, Molkerei- butter 1I a in Tonnen 276,00 bis 286,00 Æ, Molkereibutter IT a ge- att 288,00 bis 298,00 M, Auslandsbutter, dänishe, in Tonnen 08,00 bis 314,00 Æ, Auslandsbutter, däni\cbe, gepackt 320,00 bis 326,00 M, Epeck, inl., ger. 8/10—18/24 160,00 bis 200,00 M, Algäuer Stangen 20 9/6 92,00 bis 112,00 4, Tilsiter Käse, vollfett 160,00 bis 184,00 M, echter Holländer 40 9/6 156,00 bis 176,00 M, echter Edamer 40 9% 158,00 bis 180,00 4, echter Emmenthaler, voll- fett 276,00 bis 308,00 Æ‘ Allgâuer Romatour 20 9% 114,00 bis 136,00 4, ungez. Kondenemilh 48/16 per Kiste 22,00 bis 24,00 Æ, gezuck. Kondensmilch 48/14 per Kiste 31,00 bis 38,00 Æ, Speiseöl, ausgewogen 135,00 bis 145,00 M.

niht gedeckt sei. Die Bestimmungen über die Tabaksteuer |

dürften der Abänderung. Fn einer Ausshußberatung müsse

Gelegenheit geboten werden, Aenderungen vorzunehmen. Die Beratung wird darauf für heute abgebrothen.

Verschiedene Anträge auf Einstellung von Strafverfaht gegen eine Reihe von Abgeordneten werden dem Geschäft ordnungsaus\chuß übeuwintes,

__ Der Gesezentwurf über die Festseßungdes Zin sayes für Aufwertungs8hypotheken (7% wird in allen drei Lesungen ohne Debatte genehmigt.

Der Abg. Fri ck (Nat. Soz.) beantragt, am Freitag al! den nationalsozialistishen Antrag auf Verlängerung !? Urheberrechtshußfrist zu beraten. Die Verlängerung sei wendig, weil sonst die Nießsche-Stiftung gefährdet we Dieser Antrag wird jedoch gegen die Stimmen der Deuts! nationalen und der Nationalsozialisten abgelehnt,

Das Haus vertagt fich auf Freitag 10 Uhr: Fortseßl der Aussprache über Haushaltsplan und Notverordnung! Diätenkürzungsgeseß und Ladenschluß am Heiligen Abend,

Schluß 7 Uhr.

12,442

12,39

12,45

100 Kr. 100 Pengö

0 Kr. u. dar. jarische .

ih grundsäßglih zu. Aber ob daraus im einzelnen die richtigen Folgerunden gezogen sind, kann ih noch nicht bestätigen. Selbst wenn sich die Konjunktur im nächsten Fahre bessert, werden die höheren Steuereinnahmen erst im Jahre 1932 zu fließen be- ginnen. Wenn aber wieder ein Fehlbetrag 1931 sich herausstellt, wird das zarte Pflänzchen des Vertrauens wieder gefährdet sein. Die Arbeitslosigkeit bildet immer noh das große X. Wie soll ein Defizit bei der Versicherung vermieden werden, wenn nit bis zum 1. April 1931 die große Reform durchgeführt ist? Wir haben bereits in unseren Anträgen Vorshläge dafür gemacht. Der Finauzminister darf sich in dieser Beziehung nicht auf den Arbeits- minister verlassen. Das Fahr 1931 bleibt offen in seinen Aus- gaben und in seiner Entwicklung. Wenn es nicht gelingt, Kredite in dem vorgesehenen Maße aufzunehmen, kann das den ganzen Etat 1931 über den Haufen werfen. Das Defizit des laufenden Jahres wird etwa 900 Millionen betragen. Kassenmäßig sind 500 gedeckt, für 400 Millionen muß durch Kredite Deckung geschafft werden. Offene Kredite von etwa einer Milliarde heu! grundsäß-

12,382

Berichte von au8wärtigen Warenmärkten.

Lon don, 4. Dezember. (W. T. B.) Bei Fortießung der sechsten Kolonialwollauktions}erte famen heute 9429 Ballen in ausgezeichneter Auswahl zum “Angebot und bei allgemein lebhafter Konfurrenz wurden etwa 8200 Ballen abge]eBßt. Alle feinen Scoured-Qualitäten standen im Vordergrund des Interes)eS, betonders der heimische Handel bekundete hierfür lebhafte Nachtrages Merinos im Schweiß zeigten ziemlich unregelmäßige Preiége]taltung Die hohen Limite führten bäufig dazu, daß Lose zurückgezogen wurden Beste, mittlere Spinner-Qualitäten jowie Kammzugqualitäten und feblerhaste Qualitäten von Merinos im Schweiß lagen unregelmaßtg- Bejte, mittlere und tehlerhatte Scoured-Merino-Kammwollen lauen bei T CS E En MTLREN rest. Beste und mittlere Qualitäten von Scoured-Krempel-Wollen lagen sebr fest. au aute Locks notierten höher. Für geringere Qualitäten von Scoured-Krempel-Wollen war die Preiëgestaltung unregelmäßig. Croßbreds lagen sehr fest und notierten zumeist böber. Für fehlerhaïte feine, mittlere und grobe * Qualitäten voi Croßbreds im Schweiß waren die Preise gut bes hauptet.

Brad ford, 4. Dezember. (W. T. B.) Am Wollmarkt war das Geschäft ruhig. Feine Kammzüge zur baldigen Liekerung tendierten fester, dagegen war spätere Lieferung vernachlä)sigt und shwächer.

London, 3. Dezember. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank n England vom 3. Dezember (in Klammern Zu- und Abnahme Vergleih zum Stande am 26. November) in tausend Pfund erlina: Notenumlaut 359 220 (Zun. 81(0), Depositen der Neatierung L) (Abn. 11 030), andere Depositen: Banken 81 860 (Zun. 25 960), ivate 34 230 (Abn. 2580), Goldbestand der Emissionétabteilung 4 650 (Abn. 1920), Silberbestand der Emissionsabteilung 4460 (Abn. ) Gold- und Silberbeitand der Bankabteilung 980 (Abn. 20), gierungésicherbeifèn 58 970 (Zun. 24370), andere Sicherbeiten: eel und Vorich. 4610 (Abn. 1470), andere Sicherheiten : Wert- iere 21 790 (Abn. 450). Verhältnis der Nejerven zu den Pa!siven 51 gegen 59,54. Clearinghoujeumsay 839 Millionen, gegen die sprechende Woche des Vorjahrs 73 Millionen weniger.

Paris, 4. Dezemkter. (W. T. B.) Ausweis der Bank von anfreich vom 27. November (in Klammern Zu- und Abnahme gegen Vorwoche). In Millionen Franken. Ak t i v a. Goldbestand 51 967 un. 207), Auslandsguthaben 6760 Zun. 209), Devisen in Neport bn. u. Zun. —), Wechiel und Schaßscheine 27 913 (Zun. 1351), on: disfontierte inl. Handelswechsel 8721, diskontierte ausländische indelswed)el 29, zusammen 8750 (Abn. 1359), in Frankreich aufte bö1senfähige Wechsel ‘56, im Ausland gekaufte t örsenfähbige eel 19 107, zusammen 19163 (Abn. 4), Lombarddarlehen 5 (Zun. 20), Bonds der Autonomen Amorti)ationskasse 4 (unverändert). Pa)! iva. Notenumlaut 75 951 (Abn. 1803), alih fällige Verbindl!{keiten 23187 (Zun. 60), davon: elorguthaben 6058 (Abn. 366), Guthaben der Autonomen

Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

Devisen...

Danzig, 4. Dezember. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.) | Noten: Loktonoten 100 Zloty 57,80 G, 97,81 B. Schecks: London 25,004 G, —,— B. Augzahlungen : War1chav 100-Rloty- Auszahlung 57,65 G., 57,66 V.,* London telegraphische Auszahlung 25,002 G, —,— B., New York telegraphische Auszahlung 513,39 G., | 514,65 B. :

"Wie n, 4. Dezember. (W. T. B.) Amsterdam 285,49, Berlin 169,18, Budapeit 124,06, Kopenbagen 189,60, London 34,442, New Mork (09,15, Paris 27,854, Praa 21,03, Zürich 137,37, Marknoten 168,93, Lrenoten 37,(6, Jugonlawi!be Noten 12,493, T ichecbo- ilowatiide Noten 20,998, Polnisde Noten ——, Dollarnoten 706,29. Ungari\he Noten 124,03*), Schwedische Noten —,—, Belgrad 12,943: *) Noten und Devisen für 100 Pengö.

lih nichts Gefährlihes. Aber wir befinden uns heute in einer shweren Krisis, in der eine solche Kreditaufnahme gefährlich iverden fann. Hinzukommt die prekare Lage der Gemeinden. Fm Laufe dieses Winters werden die Gemeinden infolge thres Wohl- fahrtsetats mit mindestens 150 Millionen notleidend werden. Auch für diesen Bedarf muß Deckung geschafft werden, denn für den deutshen Kredit würde es auch katastrophal sein, wenn eine deutsche Stadt ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann. Dle Frage |jpißt sih dahin zu, in welhem Maße wir in den ersten drei Monaten des nächsten Fahres unsere Kreditfähigkeit in der Welt wieder erlangen. Der Weg der Notverordnung muß jedoch verwirtliht werden, troß aller Bedenken im einzelnen damit rechtzeitig die Kreditfähigkeit Deutschlands hergestellt wird. Wir

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Zweiten Beilage.}

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