1908 / 67 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Mar 1908 18:00:01 GMT) scan diff

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s Durä@schnitts- am M e Seid gering i mittel e | gut e Verkaufs- preis Markttage (Spalte 1) j Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner enge weit 1 Doppel- Duris: n Da arer - nitt3- U Tag niedrigster | höchster A höchster | niedrigster | höhster [Doppelzentner jentner - | preis dem pre deu tner Mh M Mb M Mh M Mh Mh i ) m ¿ Gerste. E 17. e A 12,35 12,35 1418 14,18 16,00 16,00 : Ó ¿ ¿ A 15,20 15,50 15,70 16 00 29 453 15,61 15,60 13, 3. ü Î Krotoschin A 14,00 14,00 —_— 16,30 16,30 5 76 15,20 14,60 13. 3. ¿ ü E R 17,60 17,60 17,80 17,80 18,00 18,00 50 890 17,80 17,80 13. 3. s v D E 15,00 15,30 15,40 15,70 15,80 16,00 K É 5 N E Ä 5 .. » : » Braugerste 16,00 16,90 17,00 17,50 Ï ë s s è PreSug S 16,00 16,20 16,30 16,50 16,60 17,00 N 2 ä cas R O N 15,00 15,50 16,00 16,00 16,50 . 17,00 s 7 Neustadt O.-S. e O 16,10 16,20 17,00° 17,10 17,90 18,00 60 1026 17,10 16,70 10. 3. é l E E 15,40 15,60 17,00 18 00 19,00 20,00 ¿ : 4 j i Ï » mden . , ¡ _— 16 00 16,00 16,65 16,65 20 326 16,30 16,25 10. 3. Ï L agen i. W. . , 15,50 15,50 16 00 16,00 16,50 16,50 à z u emmingen . 20,00 20,00 _— _— 3 60 20,00 20,89 10. 3, s Slhwabmünden . 19,00 19,00 3 57 19,00 Ä R 18 80 19,40 81 1549 19,16 19,09 10. 3. o Pfullendorf A 0 Dr R E T T 17,20 17,20 A: M 71 1 221 17,20 18,72 10, 3. . Dafer. 17. t S 14,00 14,00 | 14,60 14,60 15,20 15,20 ; : i Ó ¡ ® B e E |- 15,00 15,30 15,60 15,80 24 371 15,48 15,73 13, 3. é ü Kroioschin E 14,30 14,30 14,90 14,90 15,00 15,00 10 147 14,70 14,70 13. 3. ¿ G Gdnciden. L, 14,50 14 50 15,00 15,09 15,50 15.50 60 900 15,00 15,00 13, 3. L o O 13,50 14,30 14,40 14,90 15,00 15,50 z Ï j f Ö Freiburg i. Sl... 14 50 14,70 14,80 15,00 15,10 15,50 i è # S ae e 13 70 14,20 14,70 14,70 15,20 15,70 ; ë Rogan E Cs —_ 15,40 15,60 15 233 15,53 15,53 13. 3. L s Neustadt O-S. . ., ., 13,40 13,60 14,40 14 60 15,40 15,60 90 1 314 14,60 14,60 10. 3, ¿ L D 15,60 16,00 16,50 16,80 17,00 17,40 í : h Z Emden . . ., _— 15,00 15,50 15,60 16,40 600 9 480 15,80 15,80 13. 3. ë L Hagen LW 16,00 16,00 16,50 16,50 17,00 17,00 ¿ : s i é Nat ale _— 16,50 16,50 1B : 4 B 6 O En 16,63 10. 3. s L U , e 15,80 15,60 16. 3, 15 S E L R 18,00 18,20 18,40 18,60 18,80 19.00 ¿ e i“ Memmingen E N 18 18 80 19,00 19,00 19,30 19 30 157 2983 19,00 19,10 10. 3. : á wabmünthen . f 4 1740 17,40 17,80 17,80 18,20 18,20 116 2 065 17,80 17,80 10. 3. ¿ L E 17,00 17,40 _— 38 652 17,23 17,43 10. 3. H á Peardiee i. Wrttbg. . . é 17,40 17,40 f 18 L S 8 25 uu 17,65 17,63 10, 3. N Ÿ ullendor e A z y , ; 925 17.5 17,34 , 3. e Schwerin_ ce S 14,50 14,60 15,10 15,10 : G 1E N ; - Saargemünd . . . ,, _— 17,00 17,00 17,75 17,75 1100 19 300 17,55 17,50 10. 3. é

Bemerkungen. Die verkaufte Senf wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf

Ein liegender Strih (—) in den S Berlin, den 18. März 1908.

ten für Preise hat

Kaiserliches Stati Amt. i van der Ti

volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Dur&scnittspreis wird aus den un e Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt ( . ) in den leyten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

erundeten Zahlen berehnet.

-— Grofthaudelspreise von Getreide au deutsheu und fremden Riga. DR L E A . « « « | 123,98| 123,05 VBörsenplätzen Roggen, 71 bis 72 kg das I... 156,82 154,09 | Mais | aterilan,, B G 118,59| 116,94 für die Woche vom 9. bis 14. März 1908 Weizen, 75 6 . Lea del 172,956 172,95 La Plata, gelber 120,70 117,41 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. Chicago. 1000 kg in Mark. R gen Paris 134,63 136,50 M E 146,49| 152,00 (Preise für greifbare Ware, soweit niht etivas anderes bemerkt.) Weiren | lieferbare Ware tes laufenden Monats ( 180/38| 184/03 | Weizen, Lieferungsware | Ul aa lg ass Me 14447 / y : | eptember ...…, 4, 139, Woche | Da- Antwerpen. Mais - O ein 107,58 103,87 Mies egen Donau, mittel G. 175,73| 175,19 Neu York. : h ma ¿56 m Q. T s Cie E e E E 1908 | woe | Weizen f Odessa r Z- ia r C iets gén, guter, gefintber, mindestens 712 g dad 1. | 107.08 %01.50 S L T E M O R r , g a . , (4 a a m D: 0, D: ee S 06 1 , 5 S S f f Foggen z y P 66 S ba 1 T 0207| SIAO 1 Mais x S 122,34| 119,27 Hafer, L 5 2 450 g das 1 ,| 161,75| 163,42 wi Amstérdam. H Buenos Aires. f ow D A000. 0 0 D Q 1 . 160,93 zen 38 09 138,98 R de, es ga U Roggen St. F «ei a C és e ) i; 173,00 Mais / Durhscuitioware 4. | 86,42) 1 1, r m S S D R d S , | , e a 0-0/0 0-0-0 00:0 0-000 ° * 1 1,94 Velen fler, russischer, amerik., rumän., mittel , | 233,25| 233,75 | Wetten | amerikanischer Winter: ¿022 | 16898 I Mngoben Regen ae vos. er, bad der, ru/sis@her, mittel E 184,38 184,38 Mais | fan: L E 121,67 G Bemerkungen. a é zer, m Ele Lb N j 20, a s Bit s E Ee Ie e 119,98 1 Imperial Quarter ift für die Weizennotiz an der Lond - Gerfte { rusfis a E 155,00| 155,00 duktenbörse = 504 Pfund Kp Snidiet: für die aus bes leo Wien London. at Prt R GUS S s e n T pelle s D ; m [4 e aze averages sogen, ffter E 191,92 187,70 Weizen { engl. wes (Mark Lane) ...., ( Zas r T 480, Hafer S 812, Gerste 400 Pfund engl angesedt: e n os ba Ls oe h , r ' ' ushe eizen = 60, ushe. ais = 56 Pfund englis; fer, ungaris@er T. 14436] 143,53 | Weizen englishes Getreide, 146,76| 142,84 | 1 Pfund englisch = 453,6 g; 1 = = erste, slovakishe. . . att 0 C) 18180) 161,87 | Hafer | Mittelpreis aus 196 Marktorten | 12885 12764 | 2400, Mais 2000 Le 83 1 Last Roggen = 2100, Weizen A: 124,83| 126,55 erste (Gazette averages) 146,52| 146,99 i Me dee | aeg nung de Preise in Reihswährung sind die aus den einzelnen Tagesangaben im „Reichsanzeiger“ ermittelten Budapest. Liverpool. wöchentlichen Durhscnittsw: selkurse an R Ber iner Börse zu oggen, Mit c O Its russisher . . A C ä i Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, ; 5 G els s cl NONAD SOEO roter Winter- Nr. 2... , , . , „| 162,27| 166,25 | für London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Hafer, Ï eo Co 06 L OORO 139,12 Bieten / Mila C0 | 186,45 | Neu York die Kurse auf Neu York, für Odessa und Riga die Kurse erste, Futter- , G Dies 127,38| 127,40 ela LEPlata E 172,83| 174,71 e St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse Mais, O L A S 115,32|/ 113,04 G E 176,11| 178,46 | auf diese Pläze. Preise in Buenos Aires unter Berücksichtigung der Odessa. Kurrachee #070 0 C. 0 0 00.9 159,68 162,03 Goldpräm Ce o Roggen, 71, bis 72 kg das bl»... . . . „| 148,67| 150,84 | Vafer, englischer, weißer . . s éa) 144,02) 144,02 Berlin, den “L én MW , Uka, 75 bis 76 k L S ' y h A s A J s ailer a 8 Amt. jen, Ulfa g das 172,08] 174,03 | Gerfte, Futter a anse... .....]| van der Borght.

Deutscher Reichstag. 124. Sigung: vom 17. März 1908, Nahmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

eus zweiten Beratung steht der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats Br das Rechnungsjahr 1908, und zwar: „Etat für das Reichs- olonialamt“ in Verbindung mit der ersten Beratung der Bn tetals für die Schugßgebiete.

_ Der Referent der Budgetkommission Abg. Dr. Semler (al.) gibt ein Resümee der ausgedehnten Kommisfionsverhandlungen, die sich bei diesem Titel über die Lage und die Aussihten der deutshen Kolonien, über die Shritte zur wirtschaftlihen- Hebung derselben, über die Verhältnifse der Landgesellshaften, über die Maßnahmen zur methodischen Heranbildung der Kolonialbeamten usw. entsponnen haben. Bei Ostafrika wären nur die Hüttensteuerfrage, die Währungs- frage und die Bahnbauprojekte erörtert worden. Auf die Hecab- minderung ter Koften für die Militärverwaltung, das Schmerzenskind unserer Kolonien , sei in der Kommission allseitig als auf eine driagende Notwendigkeit hingewiesen worden; ein entsprehender An- trag habe zuy die prinzipielle Zustimmung der Verwaltung aefunden. In Südwestasrika ständen noch 4000 Manns; eine erhebliche Reduktion um etwa 25 9% folle erfolgen. Mit zwi Reiterkompagnien folle eine Umwandlung in Eisenbahnkomvagnien, d. h. eine Umwandlung aus unproduktiven in produktive Elemente, vorgenommen werden; diese Umwandlung habe zuglei eine große finanzielle Bedeutung, 500 Mann Ersparung sei eine Ersparnis voa 3 Millionen. Die

Meolenfrage in Swakopmund sei s{ließlich im negativzn Sinne von der Kommission für dieses Jahr entschieden worden,

_ Staatssekretär des Reichskolonialamts, Wirklicher “Ge- heimer Rat Dernburg:

Meine Herren! Aus dem Vortrag des Herrn Referenten haben Sie ersehen, welche Fülle der Gesichte uns in der Budgetkommission beschäftigt hat. Jn nicht weniger als 16 Sigungen sind alle diese Punkte abgehandelt worden, und dabei haben die 3 Etats für Togo, Kamerun, Ostafrika und der kleine Südseeetat nicht weniger als 3 Wochen in Anspruch genommen. Ih werde es mir deshalb au hier versagen, auf alle Einzelheiten einzugehen; es würde dann über- haupt niht mögli sein, einen U-berblick zu gewinnen. Sie werden mich aber bereit finden, bei jeder einzelnen Position oder jedem einzelnen Kapitel dem Hause Rede und Antwort zu stehen, wie ih es für meine Pflicht erahtet habe, in der Kommission zu tun.

Meine Herren, wenn die Beratungen des Kolonialetats auch diet- mal wieder in der Kommission einen so außerordentlichen Umfang angenommen haben, so ist das ein erfceulihes Zeichen dafür, daß das Interesse der deutshen Nation für sämtlihe Fragen des kolonialen Wesens si dauernd in steigender Richtung bewegt und selbst au Kreise auf der äußersten Linken zu ergreifen beginnt, welche si bis- lang zu diesen Dingen vollständig ablehnend verhalten haben. Aber es ist noh etwas anderes, was diese Beratungen beshwerte. Ich habe im vorigen Jahre eine ziemlich umfänglihe Reise nah Ostafrika gemacht; und die Beobachtungen, die ih dort gemacht habe, baben ¡u einigen programmatishen Erklärungen geführt, welche, da sie ja

bereits von dem Herrn Referenten angeschnitten find und au \onft, wie er mit Ret gesagt hat, für die gesamte Politik auch in allen anderen Kolonien von einer gewissen Bedeutung sind, jedenfalls dieses hohe Haus beschäftigen müssen. Nun waren meine Dar- legungen damals so umfänglich, und zudem find fie in der Anlage ¡um mündlichen Bericht der Budgetkommission gedruckt in Ihren Händen, daß ih sie in dieser Ausführlihkeit niht wiederholen will.

Aber ih halte es doch für wihtig, daß ih ohne Eingehen auf die Geshichte und ohne Erwähnung der einzelnen Motive hier noch einmal festzustellen suhe, was denn eigentli diese Politik ist.

Ich möchte hier gleih hervorheben, daß ih von vielen Seiten zu diesen programmatishen Darlegungen eine große Zahl von Zu- stimmungserklärungen erhalten habe. Jh bin darüber um so mehr erfreut, als die Aufgabe der kolonialen Reglerung, diese Fragen der Nation näher zu bringen, und die Aufgabe der Beamten, dort draußen deutshes Wesen und deutsches Empfinden den Schwarzen näher zu briygen, so außerordentlich \{chwierig sind, daß jede Sorte von moralischer Unterstüßung nur auf das dankbarste begrüßt werden muß-

Die programmatishen Säge sind in kurzem die folgenden: An- gestrebt wird eine deutsche Regierung, welche sih das Vertrauen aller in den Kolonien vertretenen Stände und Berufsarten und Rassen zu erwerben hat, die sih den großen Aufgaben vorwiegend wirtschaft- liher Natur, die die Entwicklung der Kolonien mit fih bringt, ge- wachsen zeigt, die sich auch das Ansehen bewahrt, daß ihren Anforde-

rungen unweigerlih Folge geleisiet wird, und die die Kraft hat, sih

durhzuseßen. Daraus folgt, daß es eine Regierung der Gerecktigkeit

und des Wohlwollens gegen Weiße u n d Farbige sein muß, getragen von Perfonen, welhe die notwendige wirtshaftlihe Vorbildung be- sitzen, die fi die notwendige Kenntnis des Landes und der Leute, die sie regieren sollen, und der wirtshaftlihen Zustände, die dort herrshen, angeeignet haben (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen), und eine ruhige und sparsame Verwaltungspraxis durchführen, und die von der Größe und Wi@tigkeit der Aufgabe überzeugt sind, die darin liegt, große, volkreihe Länder materiell zu entwickeln und ibre Bewohner auf dem Wege der matertellen Hebung ihres Wohlstandes und ihrer körperlihen Wohlfahrt einer höheren Gesittung zuzuführen. (Bravo ! links.) Und das alles, meine Herren, ohne Hast und ohne Eifer, langsam, aber zielbewußt, und in der Erkenntnis, daß eine Kolonisation großen Stils niht in einer Generation, niht in mehreren zu Ende gebraht werden kann.

Ich schulde es den Beamten , sowohl der Reichskolontalzentral- verwaltung, als auch denjenigen, die ih in Ostafrika gesehen, und deren Wirken ih sons in den Kolonien habe verfolgen können, be- sonders auch den Offizieren der Schußtruppe, die in dem Ver- waltungskörper der Kolonien ein wichtiges erzieherishes ‘Glied bilden, hier auszusprehen, daß der Geist, in dem sie ihre Aufgabe anfassen, den eben gestellten Anforderungen entspricht, und daß die Liebe und die Hingebung für ihren Beruf an gefahrvoller Stelle in \{wierigen Lagen der höhsten Anerkennung würdig ist. (Bravo! rechts.) Zur

Ausführung dieser Forderungen ist es nötig, daß die neu hinauszufendenden Beamten und Offiziere und solche, welche. aus - einem längeren Heimatsurlaube zurückehren , Gelegen-

heit erhalten und auch unter der Notwendigkeit stehen, ihre wirtschaftlißhe Vorbildung theoretich und praktis mözlichft zu ergänzen, und daß sie insbesondere die Sprache ihter künftigen Schugbefohlenen besser, als es biéher der Fall war, be- herrsGen. Ebenso muß durch geeignete Maßnahmen eine größere Stabilität innerhalb der Verwaltungsbeamten und eine längere Dauer ihrer Amtszeit auf demselben Sitze gesichert werden, weil hierdurch die Kenntnis von Land und Leuten bedingt ist. Das ver- langt die Schaffung - einer Zwischenstufe in den Lokalverwaltungen für die neu herauszushickenden Beamten, die unter der Leitung er- fahrener Leute dort ihre ersten Schritte auf dem s{hwierigen Gebiet afrikanischer Verwaltung tun sollen, und - es verlangt vor allen Dingen eine bessere Sicherung der Kolonialkarriere als heute, eine solche, die gebildeten Leuten jeder Vorbildung eröffnet ist und allen eine gleihe Chance und die Möglichkeit der Erreihung der höchsten Posten eröffnet, besonders auch durch die Ausstattung der Versorgung, daß dadurch die Schaffung eines wirklichen kolonialen Beamtenstandes möglih wird, der fich diesen Aufgaben sein ganzes Leben widmet und dem gegenüber die Heimat auch ihrerseits ihre Pfliht tut.

Ich habe gesagt, meine Herren, daß die Regierung eine deutsche ist und sein- muß, und die Pflege des Deutshtums in allen Kolonien, besonders aber in den Kolonien, in denen Deutsche ih bereits in größerer Anzahl niedergelassen haben, und wo viel deutsches Blut geflossen is, eine Hauptaufgabe ist. Aber auch in den anderen Kolonien, wo heute noch nit fesisteht, ob Deutshe in größerer An- ¿abl ohne Schaden für ihre Gesundheit und Fortpflanzung \ich an- siedeln können, muß der Gesichtépunkt, daß die deutshe Herrschaft auf dem Ansehen der weißen Rasse beruht, und daß eine Verstärkung des weißen Elements eine Verstärkung der Machtstellung bedeutet, betont werden. Diese Frage nötigt zur Aufrechterhaltung einer Rassenjvstiz, und sie nötigt zu Schritten, welhe das Ansehen der weißen Bevölkerung zu erhalten geeignet sind. Dieses Ansehen wird aber am besten erhalten durch eine strafe Selbstzuht der derartig sozial hôher gestellten Weißen, und sie kann von ihnen wesentlih unterstüßt werden durch die Ausmerzung solcher Elemente, welche dieses Ansehen gegenüber den Eingeborenen durch Ungerechtigkeit, Brutalität und Selbstsucht zu untergraben versuhen. (Sehr richtig! in der Mitte.) Einem solhen Bestreben wird die Regierung mit den ihr zur Verfügung stehenden Strafmitteln gern zur Seite stehen. (Erneute Zustimmung.)

Die wirtshaftlichßen Interessen der Weißen sind erheblih. Soll die Kolonie ihre wirtshaftliche Aufgabe, die Heimat mit Rohstoffen zu versehen und einen Markt für die Produkte der Heimat zu ermög- lichen, erfüllen, so muß die Regierung der weißen Bevölkerung, der man gern bestätigen kann, daß nur mit ihrer Mithilfe die Kolonie ershlossen werden kann, auch die nötigen Hilfsmittel verschaffen und erhalten, welcher sie für ihre wirtshaftlihen Aufgaben bedarf, aber dies nur in den Grenzen, welhe die Machtmittel des Deutscken Reiches erlauben und welhe nicht die unveräußerlihen Rechte der Eingeborenen unterdrücken oder deren körperlihe Wohlfahrt und wirtschaftlihe Entfaltung auch auf dem Wege einer Selbstbestimmung unterbinden. (Sehr gut!)

Dahin gehört die Lösung der Arbeiterfrage in Ost- und Westafrika, welhe im Sinne bewährter Vorbilder anderer Nationen versucht wird. Ferner eine Unterstützung des Handels in seinen legitimen Bedürfnissen, wozu in Ostafrika die Erhaltung des indischGen Elements in ver- ständigen Grenzen und unter der notwendigen scharfen Beaufsichtigung gehört, vor allen Dingen aber die Eröffnung von Verkehrswegen, welche die Kräfte, welhe heute in unwirtschaftliher Tätigkeit ge- bunden sind, freimahen und sie einer wirtshaftlichGen Tätigkeit mit Hilfe der Wissenschaft und Technik zuführen.

Die Einschränkung, die ih oben gemacht habe, urd die auf das strilteste aufreht zu erhalten Aufgabe der Regierung i}, hat zu einem Konflikt mit den Anfiedlern in Ostaftika geführt, der in einer Petition, über die in der Kommission berichtet is, Ausdruck gefunden hat. Gleichbiel, wie das hohe Haus sich dieser Petition gegenüber stellen mag: dessen mögen die deutschen Pflanzer in Ostafrika versichert sein: ihr Wohl liegt ter Kolonialverwaltung mindestens ebenso am Herzen wie das der Beamten, der i der Missionare, der Kaufleute, der Farbigen aller Art. er freie Entschluß der Regierung, den Pflanzern in der Arbeiterfrage, soweit mögli, zu helfen, bedeutet sür sie einen großen Fortschritt. Die Regierung muß über allen Parteien stehen und muß sie mit gleiher Fürsorge und Gerechtigkeit behandeln. Sie darf ‘und wird fih auch nicht durch Angriffe ‘von tieser Aufgabe abhalten lassen. Sie erkennt in der Petition der Farmer einen Ausdruck berechtigter Jnter- essen, mit denen sie andere Interessen, die ihr gleichfalls anvertraut sind, zum Ausgleih zu bringen hat. Diesen Ausgleih betrachtet fie als ihre Aufgabe, und fie glaubt, diese Aufgabe ohne Verleßung anderer Juteressen lösen zu können. Sie erkennt auch an, welcher

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wichtige Faktor die gebildeten und verständigen Weißen auc -in ihrer privaten Betätigung für die koloniale Sache sind. Sie vergißt des- halb gern die Beurteilung ihrer Ziele und streck wohlwollend und loyal den Farmern ihre Hand hin. Mögen sie sie ergreifen und mit uns an der großen nationalen Aufgabe mitarbeiten zum Wohle des Reiches! (Bravo!)

Wenn ih nunmehr zu den Aufgaben der Regierung gegenüber den Schwarzen übergehe, so will ich zunähst der Missionen gedenken, welche hierbei eine wihtige Stüte und Hilfe bilden, und ich kann mit Genugtuung konstatieren, daß beide Konfessionen si mit Opfermut und Eifer dieser Aufgabe widmen. Jh habe begründete Hoffnung, daß dur eine Aussendung ärztlich approbierter Missionare die Aufgabe dér Hebung des sittlihen Zustandes der Eingeborenen auf dem Wege der Hebung ihrer körperlihen Wohlfahrt unterstüßt wird und dadur den Missionen zwar neue Aufgaben, aber auch neue Erfolge erwachsen werden.

Ich will mich über den moralischen Zustand der Eingeborenen niht ausführlih verbreiten. Der Kulturstand ist überall und meistens noch sehr niedrig. Die Fähigkeit zu Abstraktionen und Konkretionen ist sehr herabgeseßt, allgemeine und ideelle Begriffe sind vem im Hand- greiflihßen nit ungewandten Denken des Negers nahezu unfaßbar. Er hat ein gewisses Recktsbewußtsein, er kennt die Grenze des Eigentums und erhebt Anspruch auf eine gewisse Selbstbestimmung und sieht verdienten Strafen man * möchte fast sagen, mit einer gewissen Genugtuung entgegen. (Heiterkeit.) Er ist weder dankbar noch un- dankbar, und seine Wahrhaftigkeit is niht weit her. Er hat aber nit nur einen ausgesprohenen Erwerbs\inn, sondern ist geradezu be- gehrlih. Wer die Ackerbaukulturen der Neger im Innern gesehen hat, kann niht daran zweifeln, daß er einer f\elbständigen, regel- mäßigen und sih steigernden Produktion durhaus fähig ist, voraus- geseßt, daß er seine Produkte abseyen kann und für seine Arbeit einen angemessenen Lohn erhält. e

Aus dieser Charakteristik ergeben sich die Aufgaben der

Verwaltung. Der Neger soll zu einem willigen und ge- horsamen Schußbefohlenen gemacht werden, und die Mittel liegen in einer scharfen Strafe gegenüber Unbotmäßigkeit

und einer leidenschaftslosen Rechtspflege gegenüber Shwarzen wie Weißen. Nur so wird er Vertrauen zu der weißen Regierung be- kommen, ohne welde unsere afrikanishen Kolonien nur immer einen unsicheren Besig bilden werden. Das ist um so notwendiger, meine Herren, als die Machtmittel, über die wir verfügen, nur gering {ind, und ein Zwang gegenüber den Eingeborenen sie auf eine sehr harte Probe stellen wird. Da der Neger \sih mit der Heimat, dem deutschen Vaterlande, in die gesamten Lasten des deutshen Schutzgebietes nahezu teilt, muß ihm das Wohlwollen der Regierung immer dadur flargemaht werden, daß er sieht, daß für seine Beisteuer ein Ent- \prehendes für seine Wohlfahrt geleistet wird. Um solches dur{- zuführen, dazu gehört zunähst eine genaue und intime Kenntnis des Negercharakters, seiner Gewohnheiten und eine Achtung der- selben. Weiterhin gebieten ethische wie wirtschaftlißhe Gründe, der Gesundheit, der Fortpflanzung, der Leistungsfähigkeit des Negers die größte Aufmerksamkeit zu {enken und sie dur sanitäre Maßregeln und verständige Einwirkung dauernd zu heben. Der gesunde Neger is für Plantagen wie für, den Eigenbau der bessere und ausgiebigere Produzent. Ebenso aber muß für die materielle Wohlfahrt genügend Fürsorge getroffen wetden, und zwar badurch, daß durch die Erfahrungen der weißen Rasse in bezug auf Ländeskultur, Viehzucht, Bekämpfung von Viehseuchen, Ershließung von Wasser, Schaf- fung von Verkehrswegen ihre Produktion vervielfaht, die Konsumkraft gesteigert wird. Die Produktion der Eingeborenen ist zur Zeit das RNükgrat des ostafrikanishen Wirtshaftslebens und kann dur Plantagenbau nit erseßt werden. Machen Sie den Neger zu einem gerecht behandelten, wohlständigen und gesunden Schußbefohlenen, so werden Sie in der Zukunft manherlei an denjenigen Ausgaben sparen können, welche als unproduktive heute schwer auf dem Neichs- etat lasten. Diese Säße gelten für alle Neger ohne Unterschied, welche unter deutshem Schutze stehen.

Die entsprehenden Vorkehrungen follen zunächst für Ostafrika dur die Einseßung von Eingeborenenkommissaren, eines Landes- kfulturamtes und eines Landesfanitätsamtes getroffen werden und durch die wirtshaftlihe Vorbildung der zu entsendenden Beamten Unter- stüßung erfahren. Diese Politik ist die Politik aller erfolgreihen kTolonisierenden Nationen.

Meine Herren, man hat mir in der Presse: öfter vorgeworfen, ih sei mit meinen Ansichten \{hrof hervorgetreten. Jh meine, diese Sätze sind so einfa und so selbstverständlih, daß ih auf einen Widerspruch gar nicht gefaßt sein konnte. Aber nahdem er aufgetreten war, konnten sie au niht {arf genug ausgesprohen werden. Meines Era@htens liegen sie in der Brust jedes kolonialfreundlihen humanen Menschen wie in Erz geschnitten.

Es ist nun nit uninteressant „und ih führe das zur Unter- stüßung dieser Politik an —, wie \sich die anderen kolonisierenden Nationen gerade diefen Fragen gegenüber verhalten haben, und ih möchte Ihnen ganz kurz nah der „Kreuzzeitung® vorlesen, welches das Referat der Budgetkommission der französishen Kammer in diesem Jahre gewesen ist.

„Den Kolonien mit Ausbeutewirtshaft muß eine Eingeborenen- politik entsprehen. Da sich die meisten unserer Besitzungen in den Tropen befinden, so werden sie auch Ausbeutungskolonien bleiben, d. h. Besißungen, wo der kolonisierende Bestandteil nur einen {wachen Teil der Bevölkerung bildet. Unsere Lage i} sehr klar: allein vermögen wir nihchts. Mit den Eingeborenen können wir alles. Er ist bei sich daheim Herr des Bodens und seiner Neihtümer. Also als Teilhaber und nicht als Unterdrücker müssen wir uns vorstellen. Wir können nicht bei den mühevollen Arbeiten unmittelbarer Be- wirtshaftung an seine Stelle treten, das Klima verbietet es uns. Was wir tun können und müssen, ist, mit ihm arbeiten, indem wir ihn führen und zur Betätigung erziehen. Wir müssen im Austausch der Körperkraft, der Handarbeit, die er uns verschafft, ihm als Ein- lage in die Gesellshaft die Geldmittel, das Wirtschaftsgerät und die neuzeilliGßen Arten seiner Verwertung bieten. Alles drängt uns diese Genossenschaft auf, sowohl der wirtschastliche wie der politische Vorteil. Die Eingeborenen werden unsere Macht erst bon dem Tage an achten und demna verteidigen, an dem ihnen durhch eine folgerihtige und mens{chlihe Politik mehr Ge- rechtigkeit und mehr Wohlfahrt vershafft worden ist, Alles ge- bietet uns sona diese Eingeborenenpolitik : sie ist zu gleicher Zeit

eine Notwendigkeit wie eine Pflicht. Und treffend sind die Namen,

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mit denen man sie bezeichnet hat: Eingeborenenpolitik, Schuzherr- schaft, Rassenpolitik, Genossenschaftspolitik. Dieses Verwaltungs- system hat übrigens seine Probe in dèr Vergangenheit bei uns und bei unseren Nachbarn akgelegt. Die erhaltenen Er bnisse müssen eine Lehre sein. Wenn Englands Kolonial politik Erfolge gehabt hat, so ist dies dem privaten, verständigen und tätigen Selbst- antrieb der Briten zu verdanken. Vom Augenblick seiner Ankunft auf der neuen Erde prüft der englische Ansiedler sein Selbsts vertrauen, er untersucht einfach und praktisch die Sitten, Ein- rihtungen und Ueberlieferungen ihrer Bewohner. Als leßter An- kömmling begreift er sofort, daß nit die neuen Zustände sich ihm Ra haben, fondern daß er si bestreben muß, \ich ihnen zu nähern.“

Gerade dartn ist von uns sehr gefehlt worden. (Lebhafte Rufe :

Hört, hört! und Sehr rihtig! auf allen Seiten.)

Meine Herren, diese Säße nehme ih als eine Bestätigung der- jenigen programmatishen Erklärungen, die ich eben abgegeben habe. Sie enthalten eine volle Wahrheit. Sie sind vielleicht i ¿hrer ganzen Diktion mehr unserem französishen Nachbar angepaßt, und wir würden manches anders ausdrücken. Aber ih nehme daraus die Ueberzeugung, daß wir mit dem, was ih Ihnen. eben vorzutragen die Ehre gehabt habe, uns auf dem rihtigen Wege befinden.

Verbunden, meine Herren, mit der zweiten Lesung des Kolonial- etats ist die erste Beratung über die Eisenbahnvorlagen der Regierung, und ich möchte mir dazu einige einführende Worte gestatten. Wenn die deutshe Nation viele und große Opfer besonders“ in Südwest- afrika gebraht hat und materiell durch eine Entwicklung der Wirt- schaft der Kolonie nicht ganz entshädigt wird, so liegt das neben der geringen Spanne Zeit, in der wir überhaupt kolonisieren, nur daran, daß wir ängstlich in der Schaffung der Verkehrswege gewesen \ind, und daß wir uns von unseren Nachbarn auf allen Seiten hierin haben schlagen lassen. (Sehr rihtig! rechts und bei den National- liberalen.) Als ih vor anderthalb Jahren zum ersten Male vor Ihnen zu erscheinen die Ehre hatte, habe ich Ihnen zwei Denkschriften vor- gelegt, von denen sih die eine damit beschäftigte, festzustellen, welches der Wert unserer Kolonien sei. Die darin ausgedrückte Ansicht ist jeßt derartig Gemeingut geworden, daß ih es niht für notwendig halte, hier darauf zurückzukommen. Ih kann nur aussprechen, nach dem, was ih gesehen und erfahren habe: wir haben im tropischen Afrika fo gute Kolonien, wie sie dort überhaupt erhältlich gewesen sind. (Zurufe und Heiterkeit in der Mitte.) ;

Die zweite Denkschrift befaßt sh mit der Entwicklung der fkolonialen Finañzen und der eigenen Hilfequellen der Kolonien und ging dahin, zu zeigen, daß wir gar nicht so rückständig géblieben sind, wie damals die Meinung war, die allerdings unter dem furhtbaren Eindruck der großen und vielen Opfer gelitten hat, die der südwestafrikanishe Aufstand erfordert hat, von denen wir heute sagen können, daß sie vielleiht zum großen Teil vermeidbar gewesen wären, wenn wir die entspreheriden Vorkehrungen rechtzeitig getroffen hätten. Jh werde Veranlassung haben, auch auf diese Denkschrift noch zurückzuklommen.

Sließlih habe ih Jhnen vor einem Jahre eine sehr ausführ- lihe Denkschrift über die Eisenbahnen Afrikas, Grundlagen und Ge- sihtspunkte für eine afrikanish& Eisenbahnpolitik in Afrika zugehen lassen und habe darin die Resultate zusammengefaßt, welche sich aus der Geschichte des afrikanishen Eisenbahnbaues ergeben. Ih habe sie auf Seite 211 dieser Denkschrift in kurzen Säßen zusammen- gefaßt, und bei der Wichtigkeit des Gegenstandes will ih sie hier ver- lesen :

1) Nahezu alle afrikanishen Eisenbahnen mit sehr verschwindenden Ausnahmen haben bereits von der Eröffnung an oder inner- halb sehr kurzer Frist nahher mindestens ihre eigenen Betriebs- ausgaben eins{chließlich der Unterhaltung zu deen vermockht ; eine größere Anzahl hatte von vornherein eine Rente.

2) Die Wirkungen von Eisenbahnen sind überall gewesen :

2, Eine erheblihe Erhöhung des Import- und Exporthandels und damit eine entsprehende Steigerung der Zolleinnahmen auf Grund einer erhöhten Produktions- und Konsumfähig- keit besonders auch der Eingeborenenbevölkerung und einer Ausdehnung der Handelsbeziehungen.

b. Erhöhung der Steue1kraft überhaupt; wesentliche Sicherung der Verwaltung und damit eine Steigerung der den Ein- geborenen auferlegten Kopf-, Hütten-, Wege- oder Arbeit9- steuer.

Die Steigerung der Einnahmequellen aus a und þ hat fast in allen Fällen dazu hingereiht, die finanzielle Last für Verzinsung und Tilgung der für den Eisenbahnbau aufgewendeten Summen mehr als_ auszugleichen, sodaß sh die Gesamtfinanzen der Kolonien durch den Eisen- bahnbau nit vershlechtert, vielfah aber erheblich ver- bessert haben. °

c. Eine friedliche Ausdehnung der zivilen Gewalt, wo solche noch nicht bestanden hat, die Eindämmung von Aufstands- bewegungen, bezkehungsweise deren vollständige Verhinde- rung und damit eine große Ersparnis in den Ausgaben für Feldzüge und Expeditionen.

d. Dur den Bau von Eisenbahnen ist die sanitäre Hebung der Eingeborenen durch Vermeidung von Seuchen und ikre Erhaltung durch Vermeidung von Hungersnöten und die Verminderung der zerstörenden Einflüsse von Naturgewalten nahezu überall ermögliht worden.

6, Der Eisenbahnbau {haft Arbeitsgelegenheit für die Ein- geborenen und ist ein geeignetes Mittel, sie zur Lätigkeit heranzuziehen, indem durch Eröffnung von Eisenbahnlinien das im tropischen Afrika übliche Transportmittel der Träger- karawanen entbehrlich wird. Dadurch wird eine außer- ordentlihe Anzahl von kräftigen Arbeitern für die ander- weite Entwicklung der Kolonien gewonnen. Die er- leihterte Zufuhr von Lebensmitteln und die Erhöhung des Wertes ihrer Produktion \sihern den Eingeborenen eine verbesseite Lebenshaltung. Der Einzug der Kultur wird erleichtert. Es werden nicht nur den in den Schußzgebieten ansässigen Weißen bcssere Lebensbedingungen geschaffen, ihnen die Gründung bezw. Ueberführung einer Familie er- [eihtert, das heißt die Anfiedlungstätigkeit in den dafür geeigneten Gebieten ermöglicht, sondern es wird auh das Eindringen europäisher Kultur bei den Eingeborenen wesentli gefördert, das Werk der Missionare von einem