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Artikel 14.
Da die Zollvereinsstaaten durch den zwischen ihnen vereinbarten neuen Zolltarif die Mehrzahl der Gegenstände, für welche im Artikel 10 des Ver- trages vom 26. Januar 1856 der freien Stadt Bremen die zollfreie Qu- lassung in den Zollverein zugesagt ist, allgemein von Eingangszöllen befreit haben, für die noch zollpflichtig gebliebenen Gegenstände aber eine besondere Befreiung zu Gunsten der freien Hansestadt Bremen nicht fortbestehen kann, so werden die Verabredungen in Artifel 10 des Vertrages vom 26. Ja- nuar 1856 vom 1. Januar 1866 ab außer Kraft geseht.
: Artiltel: 15. Dieser Vertrag soll alsbald zur Ratification sämmtlicher betheiligten
Regierungen vorgelegt und die Auswechselung der Natifications- Urkunden |
mit möglichster Beschleunigung in Berlin bewirkt werden. So geschehen Bremen , den 14. Dezember 1865. Henning. Cammann, Cramer. Meyer. (L. S.) (L. S.) (L. S.) (L. 8.) Kottmeier. Grave. (L. S.) (L. S.)
Vorstehender Vertrag ist ratifizirt worden und der Aust N : tifications-Urkunden hat stattgefunden, "aus bér Ra
Duckwig. (D. S5
Ministerium für andel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
l: Betanutmachung:
Während des Sommer - Semesters werden an der Königlichen Berg - Akademie außer den in der Bekanntmachung vom 15. März D. A; angegebenen Vorlesungen noch die folgenden gehalten werden :
1) Markscheide- und Meßkunst , Montags von 9 bis 10 Uhr
_ De, H. H exper, ;
2) Mineralogische Colloquien unter besonderer Berücksichtigung der für Bergbau - und Hütten - Betrieb wichtigen Mineralien, inte aer von 10 bis 12 Uhr, Dr. Eck.
Die Vorlesungen über Bergrecht werden von dem i Bergrath, Professor Dr. Achen be, gehalten werden. idi
Berlin, den 26. April 1866. i
Der Direktor der Königlichen Berg-Akademie. In Vertretung Hauchecorne,
Ministerium der geistlichen, Uuterricts - 1D Medizinal - Angelegenheiten.
Am Gymnasium in Tilsit ist der ordentliche L ; zum Oberlehrer befördert worden. Ve ehrer Siek opp
Finanz - Ministerium.
__ Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 133. König- licher Klassen-Lotterie fiel 1 Gewinn von -5000 Thlr. A Nr. 37,260 5 Gewinne zu 2000 Tblr. fielen auf Nr. 35,968. 36,081. 39/066.
Haupt - Verwaltung der Staatsschulden.
Detanntma Gun, betreffend die Niederlegung der imJahre 1865 dur die Tilgungsfonds cingelösten Staatsschulden- Dokumente.
Bom 28. März 1866,
| liegt der heutigeg Nummer dieses Blattes bei,
|
Bekanntmachung, betreffend die 17te Verloosung von Niederschles\i#\ch- M ärkischen Eisenbahn - Prioritäts-Actien BER L UUD 11,
L Bei der am l2ten d. M. öffentlich bewirkten Verloosung von Prioritäts-Actien der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn sind die-
jenigen
202 Stüdck Ser. I. à 100 Tblr. und
20 » » 1E 002 Thir gezogen, deren Nummern durch unsere in Nr. 88. dieses Blattes veröffentlichte Bekanntmachung vom 12ten d. Mts. mitgetheilt und den Besigern gekündigt worden sind. |
Wir wiederholen hiermit, daß der Kapitalbetrag gegen Quit-
tung und Rückgabe der Actien nebst den dazu gehörigen, nicht mehr
N und 81,233. Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 359. 903. 360 8821. 9560. 12,521. 12625. 17,267. 20,969. 21,707, 22 84g 29,708. 26,786. 27,611. 27,978. 41,833. 45,111. 49,869. 50111 51,331. 54,614. 56,144. 56,585. 62,258. 64,526. 67,341. 69/394 70,035. 72,872. 75,733. 76,057. 76,784 79,321. 80,859. 83/539. 85916. 85,554. 57,427. 88,570 und 94,564. 6 ; ‘ewinne zu 500 Tblr. auf Nr. 2292. 6259. 6287. 8 N 9076. 12,478. 13,831. 15,329. 17,417. 20,095. 21,301 22/259. 23,023. 25,330. 28548. 28,925. 31,370. 37,984. 38/048. | Sha 38,772. 40,1 11. 42,465. 42,728. 44,564. 48,613. 50,484. | 20/046. 55,691. 59,847. 61,624. 64,037. 64,187. 64,903. 67,668. | Toi Ae, 73,448. 74,384. 76,869. 77,638. 80,922. 83,538. 84,788. | GAI 56/848, 90,129. 92323 und 92,996, N F Gewinne zu 200 Tblr. auf Nr. , 4 | 5166. 6297. 7652. 8149. 8237. 9369. 10,517 11024 1E | 15,904. 17,364. 17,830. 19,578. 22,332. 23/382. 24,756. 25,764. 26,845. 27,34. 29,552. 30,718 32,470. 32,490. 32,751. 33,472. 34,433 34/999. 36,753. 39,249. 40,357. 41,235. 47/031. 47 159. 45,704. 51,913. 53,634. 54,203. 54,490. 55/900. 57,449. 58,594. 62,615. 64,884. 66,526. 6&/138 70,455. 71,500. 73,669. 77,810. 78/384. 79/423. &2 498 §4,093. 84,695. 89,181. 89,310. 92,713 unt 94833 Berlin, den 28. April 1866, ed Königliche General-Lotterie-Direction.
11,974. 23,428. 30,940. 35,268. 47,429, 56,500. 69,642.
15,676. | 24,100. | 31,626. | 36/172. |
v B 70,076. 83,937.
angestellt. Nr. 8, als Führer der Straf-Abtheil. in Stcitin angeslelit.
zahlbaren Zins-Coupons Ser. 111, Nr. 8 und Talons vom 2. Juli d. J. ab in den gewöhnlichen Geschäfte stunden bei der Haupt- Kasse der Niederschlesi\sch- Märkischen Eisenbahn hier- selbs zu erheben ist. E
Die in Rede stehenden Actien werden auch bei den Stations- kassen zu Breslau; Frankfurt a. O. und Liegniß ein, Öf | n P A 5 : nd L j einge es wird jedoch die Zeit , während welcher die Einlösung bei diesen Kassen bewirkt werden kann , von der Könizlichen Direction der Niederslesish-Märkischen Eisenbahn noch näber bestimmt werden.
Der Betrag der etwa fehlenden Sinêcoupons wird vom Ka- pitale gekürzt.
Vom 1. Julí-d. Actien auf.
…_ Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten und noch rüdck- ständigen , auf der Anlage der vorgedachten Bekanntmachung ver- zeichneten Actien wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen daß die Verzinsung derselben bereits mit dem 1. Juli des Jahres ihrer Verloosung aufgebört hat. E j
Berlin, den 28. April 1566.
Haupt-Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Gamet. Löwe.
J-+ ab hört die Verzinsung obiger Prioritäts-
__Verlíin, 28. April. Se. Majestät der König haben Aller- na geruht: dem Kammerherrn Grafen Gustav Otto von E die Erlaubniß zur Anlegung des von des
aijers von Rußland Majestät ihm verlichenen St. Apnen-Or
| Von i i : ncen-Ord zweiter Klasse zu ertheilen. E A E
Personal -Veränderungen. s. An der Armee. Dffiziere, Portevee : Fähnriche 2c. A, Ernennungen, Beförderun B ( gen und Ver Den 1. April, hn gep,
v. Rauch, Rittmeister und Escadrons-Chef vom 2. B i | c i . Brande C Ulanen-Regt. Nr. 11, als Adjutant zum Gen. Kommando des E Berta
Corps fommandirt,
; Den 19, April v. Bülow, v. Zedtwiß, Sec. Lieuts. vom 4. Thüring. Juf. Rea!
Nr. 72, zu Pr. Lieuts., Brüggemann, Zeugfeldwebel vom Ärt. Depot
in Trier, zum Zeug - Lieut, für das Artiulleui : ck h u. « F N E IC 95 3 S) fördert, f ile - Depot in Sonderburg be-
: Sen 21. April, v. Oettinger, Prem. Lieut vom 3. Thüringischen Inf. Regiment,
48,124. | S T1, unter Stellung à la Suite dieses Regts, zum Hauptm. und Comp hef befördert und zum Fürsil. Waldectischen Füs. Bat. kommandirt, |
L Den 24 April Feuerstein, Hauptm zur Disp., früher Pr. Lt. im 6. Rbein. Inf.
|
| Regt. Nr. 68 Zeit c j i é
/ . 0d, zur Beit als Adjut. bei dem 3. Bat (Sie burg) 2 i Landw. Regts. Nr. 28 funzirend, a!s Fühi1er der Sträf- Abthl: in Dosen |
l
Goldammer, Sec. Lt. vom Leib-Gren. Negt. (1, Brandenb.)
Bei der Landwehr. Den 24. April.
v: Goerule, Pr. Lt, vom 1. Aufg. 1. Bats. (Cöln) 2. Rhein. Regts.
Nr. 28 und als Adjutant bei diesem Bat. fungirend, als Führer der Straf- | meldet in offizieller Weise die Ernennung des bisherigen Geh. Finanz- | ratbs, Advokaten und Voisißenden des Direktoriums der Eiseabahn- gesellschaft Gößniß-Gera, Bothe, Major und Abtheilungs - Commdr. in der 4. Art, Brig., | zum stimmführenden Mitgliede des Herzogl. Ministeriums unter Verlei- | hung des Dienstprädikates als Geh. Staatsrath. Derselbe wird, dem Ver-
| nehmen nach, vom 1. k. Mts. ab die Leitung des Departements der Fi-
: j} nanzen übernehmen. Gendarmerie- |
Abtheil. in Neisse angestellt. B. Abschiedsbewilligungen 2c. Den 14 April,
als Ob. Lieut. mit Pension und seiner bisherigen Unif. der Abschied bewilligt. Den 19. April- V, Krieger, Hauptm. zur Disp. zuleßt in der 7. Brigade, der Charakter als Maj. verliehen. v. Kossowski, Hauptmann
die Aussicht auf Anstellung als Plahmaj. ertheilt. Den 21. April.
v. Seydligz-Kurzbach, Maj. und Abtheil. Commdr. in der 2. Art. | He }heun. O L. | Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Karl von Hessen ist gestern
Brig., als Ob. Lt. mit Pens. und der Unif. der Garde-Art. Brig., Hen- ning, Hauptm. und Battr. Chef in der 2. Art. Brig., als Maj. mit Pens. und seiner bisher. Unif. der Abschied bewilligt.
Den 24. Nprili
zu Strohe, Pr. Lt, vom Brandenb. Train-Bat. Nr. Z, als halb- invalide mit Pension ausgeschieden und zu den beurlaubten Offizieren des Trains 2, Aufg, 3. Bats. (Aschersleben) 2. Magdeb. Ldw. Regts, Nr. 27 übergetreten.
Bei der Landwehr. Den 24 April,
v, Wiedebach, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufg. 3. Bats, (Sorau)
2, Brandenb. Regts. Nr. 12, der Abschied mit Pension bewilligt. Militair-Aerzte. Den 21: April,
Dr. Westphal, Ober-Stabs- und Regts. Arzt vom 2. Schles. Gren. Regt. Nr. 11, unter Belassung in seiner gegenwärtigen Stellung mit seinen bisherigen Kompetenzen, zum Gen. Arzt mit Majors-Rang ernannt,
Beamte der Militair- Verwaltung. Durch Verfüguna des Kriegs-Ministeriums. Den 14. April.
Jober, Geh. exped. Secretair und Landbaumstr. vom Kriegs-Ministe-
rium, zum 1. Juli d. J. in den nachgesuchten Ruhestand verseht.
E. Fn der Marine.
Durch Verfügung des Marine-M inisteriums, Den 18. April. Baerth old, Werftschreiber, zum etatsm. Werkstattschreiber ernannt.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 28. April. Jhre Majestät die Königin besuchte gestern Jhre Königliche Hoheit die Kronprinzessin in Potsdam. — Den viermonatlihen Dienst haben die Hofdamen Gräfin Lynar und Gräfin Seckendorf angetreten.
— Laut Telegramms an das General - Post- Amt ist die Post aus England vom 27. d. M. früh in Köln heute früh rückständig gewesen.
Schleswig-Holstein.
fahren von Neuem ein. Ferner meldet dasselbe Blatt:
Se. Majestät der König haben mittelst Allerhöchster Ordre vom | 28, Februar d. J. zu genehmigen geruht, daß aus dem Ueberschuß der |
der vormaligen Lazareth-Kommission in Schleswig seiner Zeit zugeflosse- nen patriotischen Gaben eine Stiftung unter dem Namen »Jnvaliden- fonds der Stadt Schleswig von 18644, hauptsächlih zur Unterstüßung von Invaliden der K. K. österreichischen und Königl. preußischen Armee aus dem schleswig-holsteinischen Kriege von 1864, errichtet werde, und find darauf, in Folge Allerhöchster Ermächtigung, die Statuten dieser Stiftung von Sr. Excellenz dem Gouverneur des Herzogthums Schles- wig unterm 12. d. M. bestätigt worden.
Hannover, 27. April. Die erste Kammer hat heute mit großer Majorität abgelehnt, dem von der zweiten Kammer gefaßten Beschlusse, welcher das Königliche Schreiben, betreffend die Zurü- ziehung der Novelle zum Wahlgeseße, an den Ausschuß für Ver- fassungsangelegenheiten verweist, beizutreten und dagegen beschlossen, das Königliche Schreiben ad acta zu legen.
Mecklenburg. Schwerin, 27. April. (Meckl. Ztg.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat sih gestern Nachmittag Über Friedrihsmoor nach Ludwigslust begeben, um die heute Mittag da- felbst eintrefsende Prinzessin Carl von Hessen-Darmstadt K. H. (Mutter der hochseligen Frau Großherzogin Anna) zu empfangen. “hre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin-Mutter begab sth heute Morgen um 9 Uhr mit dem Bahnzuge ebenfalls nach Ludwigslust. — Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Carl von
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| men nach einige Tage zum Besuch verweilen.
Schleswig, 24. April. Das
heute ausgegebene 26. Stück des »Verordnungsbl. f. d. Herzogth. | Schleswig« bringt u, A. die {on gestern mitgetheilte Bekannt- | machung des Gouverneurs vom . gesirigen Tage, durch welche das | Verbot der Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Schweinen 2c. auch auf | die Einfuhr dieser Gegenstände aus Rußland und Belgien ausge- | dehnt wird. — Eine Bekanntmachung vom 19, d. s{chärft das Ver- | bot der »Winkelschreiberei«, eine andere vom 20. das bei der Ein- | weihung neu aufge- oder umgebauter Kirchen zu beobachtende Ver- |
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Hessen-Darmstadt wird hier im Schlosse absteigen und dem Vernch-
Sachsen. Altenburg, 26. April. Das heutige »Amtsblatt«
K. Th. Sonnenkalb in Ronneburg,
; TNeym Der Geh. Staatsrath Lorenz, welcher bisher in dem Ministerium vorzugsweise die Justiz-Angelegenheiten zu be-
Í i T: | f zati j s ; ; : Se E zur Disposition, zuleßt aggregirt dem á. Garde-Grenadier-Regt., Königin, | R Me U Dauer ines babe, Ats e E E
| worden.
Hessen. Darmstadt, 27. April. (Darmst. Ztg.) Ihre Vormittag zu cinem kürzeren Besuche an den Großherzoglichen Hof nah Schwerin abgereist. Se. Hoheit der Prinz Karl von Hessen gab der Frau Gemahlin das Geleite bis Gießen.
Se. Hoheit der Prinz Alexander von Hessen nebst Frau Gemahlin is heute Vormittag nah Wien abgereist und wird in einigen Tagen wieder hierher zurückehren.
Frankfurt a. M. , 27. April. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssißung vom 26. April lautet: An Stelle
des beurlaubten Kurfürstlih hessisben Bundestagsgesandten , Herrn
| Legations - Rath von Hesberg , is der Kurfürstlice außerordentliche | Gesandte und bevollmächtigte Minister, Herr Staatsrath von Meyer, | zum interimistischen Bundeéëtagsgesandten ernannt, und überceicht | derselbe seine Vollmachten. | men erklären sich bereit, dem Entwurfe einer deutshen Maß- und Gewichtsordnung Gesezeskraft zu verleihen. — Die Regierungen | von Sachsen - Altenburg | ihre Nichtbetheiligung bei der Einführung einer gemeinsamen Phar-
makopoe. —
Die Regierungen von Nassau und Bre-
Erklärungen über
und Lippe geben
Vorträge des Militairausschusses über Bauten im Festungsrayon Landau, so wie über Kosten verschiedener Wacht-
| dienste, werden durch Beschluß erledigt. — Nachdem sodann noch | ein Unterstügungsgesuch genehmigt worden, wird der Aus\{uß für | den Antrag von Preußen in Betreff einer Reform der Bundesver-
fassung durch Wabl ernannt, und fällt die Stimmenmehrheit auf
| die Gesandten von Oesterreich, Preußen, Bayern, Königreih Sachsen, | Hannover, Württemberg, Bäden , Großherzogthum Hessen und den | sächsischen Häusern. | Mecklenburg und Kurhessen aus der Wahl hervor. — Schließlich | nahm die Bundesversammlung einige Privateingaben entgegen.
Als Stellvertreter gehen die Gesandten von
HDesterreich. Wien, 27. April. (W. T. B.) Die »Wie- ner Abendpost« zählt die Nüstungen auf, welche Jtalien fortwährend vornimmt und bemerkt anläßlich derselben :
So auffallend diese Nachrichten auch waren , welche allerdings nur die der Regierung andererseits zugegangenen Angaben bestätigen und in der That als thatsächliche Jülustration der jüngsten Erklärung des Gene- rals Lamarmora in der Kammer, wo er einen Angriff auf Oesterreich für den Fall eines Krieges mit Preußen rüchaltslos in Aussicht gestellt haite, erscheinen mußten, — so konnten sie zuleßt doch nicht ohne Rück- wirkung auf die Entschließungen des Wiener Kabinets bleiben. So unerschütterlih leßteres den Grundsay festhält, der Erhaltung des Friedens jedes Opfer zu bringen, das mit Oesterreichs Ehre verträg- lih ist, so sorgfältig es selbst dem Scheine einer offensiven Stellung gegen Jtalien aus dem Wege gehen will: Den Staat den Eventualitäten eines in übermüthiger Willkür, ohne Rechtêgrund , obne äußere Veran- lassung angedrohten Aggressivkrieges preisgeben , konnte und durfte es nicht. Es hatte zu bedenken , daß Niemand unseren Besig in Jtalien garantirt und Niemand den italienischen Besi bedrobt, daß wir daber zur Vertheidigung in dieser Richtung auf die eigenen Kräfte angewiesen sind. Es muß um so mehr beginnen, an die Sicherung seiner Grenzen zu denken und sich zur Abwehr bereit zu halten, als es zugleich ein auêgedehntes Küsten- gebiet unter shwierigen Communicationsmitteln zu schüßen galt. Bis zu diesem Schuße, und nur so weit, reichen die Entschließungen der öfter- reichischen Regierung ; diese Grenze wird sie nicht überschreiten. Es if ein unwürdiges Spiel, das die italienishe Regierung mit der öffentlichen Meinung Europas treibt, wenn sie sih als bedroht von Oesterreich, und zu Rüstungen gezwungen hinstellt. Bei jeder Gelegenheit ist von der österreichischen Regierung auf das Bestimmteste die Absicht eines Angriffes auf Jtalien in Abrede gestellt worden; fie hat von dem Wunsche, den Frieden zu sichern und zu erhalten, dieser Tage bei Gelegen- heit der Differenzen mit Preußen ein nicht zu verkennendes Zeugniß gegeben, Sie darf sich auf das erhaltende, jede Aggression auëscbließende Spstem ihrer Politik, auf den rein defensiven Charakter ibrer Militairvorkehrungen berufen. Seit Montag dagegen erschallen aus Jtalien die böbniscbsten, herausforderndsten Rufe gegen Oesterreich ; keine Regierung übernabm dort das Staat®Lruder, die nicht die Erwerbung Venedigs® in ibr Programm aufgenommen hätte; feine Partei existirt dort, die aus anderen als höchstens aus Opportunitäts - Rücksichten von einem gewaltsamen An- griffe auf Oesterreih absehen möchte. Wenn ohne zwingenden Grund, ohne Schatten einer Provocation seitens Oesterreichs in Jtalien plöglih zu den umfassendsten Rüstungen geschritten wid, so kann die Welt, so wenig wie die österreichische Regierung, darüber im Zweifel fein, welche Bedeutung dem Schritte der italieniscen Regierung innewohnk, Qur Abwehr aber wird sie Oesterreich bereit und zur Vertheidigung ge rüstet finden.