1866 / 99 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die » Abendpost« erwähnt \ch{ließlich, daß die italienishe Regie- | rege und seitdem immer stärker geworden sei.

rung mit ihrer ungerechtfertigten Anklage gegen die drohende Hal- tung Oesterreichs nicht einmal im eigenen Lande Glauöven finde. Pesth, 26. April. (W. Ztg.)

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In der heutigen Deputirten“. |

S it ung präsidirt Karl Zeyk, da Präsident Szentivänyi unwohl und |

Graf Andrássy abwesend is. Nach Anmeldung der Einläufe werden die Wahlzettel zur Wabl der drei Kommissionen, zur Regelung des Verhält-

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nisses von Siebenbürgen zu Ungarn, zur Ausarbeitung eines Nationali- tätengesezes und zur Revision der Hausordnung abgegeben. Nach

aufgehoben, weil kein Verhandlungsgegenstand mehr vorlag.

Belgien. Brüssel, 26. April. (Köln. Ztg.) Das Ab- geordnetenhaus, welches in seiner vorgestrigen Sißung den jüngst in

Kreditforderung von 275,000 Fr. zur Kostenbestreitung der Beerdi- gung des Königs Leopold I. berathen. Das Haus, indem es den geforderten Kredit bewilligte, faßte gleichzeitig den Beschluß, die Namen der einzelnen Lieferanten und den Betrag ihrer rep. Forde- rungen der Oeffentlichkeit zu Übergeben. | :

Großbritannien und Irland. London, 26. April. In der gestrigen Sizgung des Unterhauses beantragte Bouverie die Comité - Berathung über die Fellows of Colleges Declaration Bill, Dieser Gesezentwurf bezweckt die Abschaffung einer eidlichen Erklärung für

das Ritual und die Dogmen der englischen Staatsfirche, wodurch bis jeßt | ein Dissenter, wenn er es mit eidlihen Erklärungen genau nimmt, von |

dem einträglichen Posten eines »yFellow« und dem damit verbundenen An- theil an der Verwaltung der Universität ausgeschlossen ist. aber einen andern Revers, den sogenannten Abshwörungseid, fortbestehen, Konvikte )

Kollegien (‘eigentlich

moralischen Werth verlieren. Gründe für die Vill ins Feld. Die Bewegung gegen die alten kirchlichen Scheidewände gehe von den Universitäten selber aus; diese seien für die ganze Nation und nicht für eine Sekte gegründet; und die Vereinigung junger

Männer verschiedener Glaubensbekenntnisse an derselben Hochschule werde et- |

was mebr gegenseitige Duldsamkeit verbreiten, was vielleicht gar nicht schaden

könnte. Nach einer länger fortgeseßten Debatte und nach ei ecapi | [OTAY Del einer Recapitula- | m Aal R : R ces Tre pa | [ung im Jahre 1867 erforderlihe Summe is auf dem Privatwege

tion von Bouverie, der den Gegnern der Bill verspricht, daß die Agita-

tion dafür nit aufbören werde, bis sie gesiegt habe, wird der Antrag auf | e geneg | g A tigkeit dieses Resultat zu verdanken ist, hat nun die Ausfübrung der

) nbeit in die H i f | Angelegenheit in die Hand genommen und eine besondere Kommission

die Comitéberatbung mit 208 gegen 186 Stimmen genehmigt und die aus nur Einem Paragraphen bestehende Bill geht sofort durch das Comité.

__— Mr. Bouverie's Bill zu Gunsten der Dissenters an den Universitäten wurde im Jabre 1864, als sie zum lehten Male vor

dem Unterbause war, mit einer Majorität von 56 Stimmen ver- |

worfen, gestern mit einer Majorität von 22 angenommen. stimmten blos 101, gestern 208 für fie. :

Damals

Frankreich. Paris, 26. April. Was die Vorlagen des geseygebenden Körpers betrifft, so sind zum Gesehprojekte be- trefss des Elementar-Unterrichts mebrere Amendements gestellt worden, welche die Verbesserung der Lage der Elementar-Schullehrer die Unentgeltlichkeit des Unterrichts und dgl. ins Auge fassen. Zum Rekcutengeseß wurden auch mehrere Amendements gestellt. Was das Geseh über die Aufbebung der Körperhaft anbelangt, so sandte die Kommistion es mit einer großen Anzabl von Amendgeznents an den Staatsrath zurü. mission sprachen \ich vier für und fünf gegen das Geseg aus. Es wird in g N wobl nit zur Diskussion fommen. z

__— 24. April. Ju der heutigen Sihung des ges Körpers kündigte E. Ollivier an, x babe id A legenbeit der am nächsten Donnerstag, den 5. Mai, stattfindenden Dis- kussion des Kontingent-Gesehßes Über die allgemeine Situation Europas durch welche die öffentlihe Meinung beschäftigt und beunrubigt werde, zu sprechen ; er wünsche zu erfahren, ob die Regierung ibm geitatten werde, eine gewisse Anzabl von Fragen an sie zu richten Staatsminisier Rouber erwiederte, er werde bierüber Instructionen einholen und am nächsten Donnerstag antworten. L

E Die rumänischen Abgesandten in Paris, Boeresco, p: p Yalcoyano, baben unterm 15. April der Konferenz, die io mit der Donaufürstenthümer - Frage beschäftigt, eine Denkschrift von 25 Folioseiten überreiht und auch der - Köln, Ztg. « ein Exemplar davon zukommen lassen. Diese ersieht daraus, daß es ihnen haupt- sä&lich darum zu thun ist, die Genehmigung Europas zu der Wabl ines fremden Fürsten zu erlangen. Das Recht der Selbstverwal-

V E veider Fürstenthümer und die constitutionelle Re- T ar In den Rumänen bereits gewährleistet; es fehlt nur | 00 »Der frembe, aus einer der regierenden Dynastieen Europa's |

erlesene Fürst mit Thronvererbung«, Es wird auseinander gesetzt wie son 1521, wo die Rumänen das Regiment dec Phanarioten abgeworfen, der Wunsch der Nation nah einem fremden Fürsten

Diese Bill läßt | einen ar D orDen. und {ließt somit die Katholiken von jedem Einfluß auf die Regierung der | R ¿ in Oxford und Cambridge _nach wie | vor aus. Walpole stellte den Verbesserungsantrag, daß die Comité- | beratbung in sechs Monaten (d. h. nicht) stattfinde, und motivirte sein Amen- | dement mit den seit zwanzig oder dreißig Jahren oft gehörten Gründen. | Oxford und Cambridge seien staatsfirhlie Hochschulen ; ‘die Annahme der | Bill würde zu religiöser Verwirrung oder religiösem Jndifferentismus führen |

und’ die Universitätserziebung würde alle kirchliche Grundlage, folglich allen eines früheren Reichstagsbeschlusses hat der Minister des Jnnern bei

Fawcett führte dagegen die liberalen | dem am vorgestrigen Tage hier zusammengetretenen Reichstage die

Von den neun Mitgliedern der Kom- |

| an den Vorfällen in Jassy sich betheiligt hat oder nicht. Lat gehört das, was man ibm zur Last legt, vor das Forum der | Justiz. | meinen anlangt, so beziehe ich mich auf das Zeugniß des Präfekten | von Jassy, der in einer an den Kaiserlich russishen Konsul am Tage | nach dem Zusammenstoße gerichteten und seitdem {on veröffent- | lihten Zuschrift ausdrücklih die friedlihe Haltung hervorgehoben

| mustert werden. ralen, die beim Präsidenten um Begnadigung eingekommen sind,

j je 1 ( zit einenr auf be- stimmte Frist oder auf Lebenszeit gewäblten Regenten könne jetzt nicht mehr experimentirt werden j der erbliche fremde Fürst sei Be- dürfniß des Landes.

Der russishe General-Konsul in Bucharest, Baron v. Offen-

| berg, hat unterm 19. April an den Minister Jon Ghika eine Note | gerichtet, deren Wortlaut sih im »Nord« abgedruckt findet. Es | wird darin auf das Entschiedenste gegen die von Gbifa in einer Zu- Abgabe der Stimmzettel für die Kommissionswablen wurde die Sißung | {rift an das fonsularische Corps ausgesprochene Verdäctigung pro-

* | testirt, daß die Provocationen zur Unruhe in Jassy von Rußland | ausgegangen seien. L | am d August v. R »fremde Einwirkung« thätig gewesen sein und A is it fra Ztalseie und ber SVIdet abäésckchlossenen | hintendrein konnte kein einziger der verhafteten Fremden s{uldig be- Münzvertrag genebmigte, hat heute die bereits früber erwähnte |

Ganz ebenso sollte bei dem Bucharester Krawalle

funden werden.

Veri Der Schluß der Note des Herrn von Offenberg [autet wörtlich:

»Tch weiß nicht, ob der Fürst Constantin Murusi Jeden-

Was die Haltung der russishen Untertbanen im Allge-

hat / welche die russischen Einwobner von Jassy während des ganzen Verlaufs der Unruhen unaufhörlih bewahrt haben.«

_ Nußland und Polen. (W. L. B). Der, Taiserliche durch den Grafen Tolstoy,

St. Petersburg, 27. April. Unterrichtsminister Golownin is Generalprokurator der h. Synode, er- Ein Artikel des »Journal de St. Pétersbourg«, wel- her nah authentischen Ermittelungen den Zustand in Jassy unmit- telbar vor Ausbruch des Aufstandes vom 15. April \ildert, sucht nachzuweisen, daß die moldauische Bevölkerung von fremder Seite her angestachelt worden sei. Z

Dánemark. Kopenhagen, 25, April. Jn Gemäßheit

Jnangriffnahme der Vorarbeiten zu der Anlage êiner Eisenbahn von

| Horsens westlich um Skanderborg herum bis nach der Bra-

ver Station an der Aarhuus - Randersschen Eisenbahn beantragt Die Baukosten sind auf 170,000 Thlr. veranschlagt. Die für die Betheiligung Dänemarks an der Pariser Ausstel-

beschafft worden. Die Direction des Jndustrie-Vereins, deren Thä-

dafür ernannt.

Amerika. New-York, 12. April. Ein weiterer Schub von Ober-Offizieren der Freiwilligen, darunter General Sherman, soll mit Ende des Monats aus dem Dienste der Union ausge- In der Liste von 127 exkonföderirten Gene-

vermißt man den Namen von General Robert E. Lee, Durch e Senatsbeschluß , der nur zwei Stimmen gegen si hatte, wird der Verkauf von Spirituosen innerhalb des Kapitols verboten. Das Reprä- jentantenbaus hat den Präsidenten ermächtigt, dem Freistaat Liberia ein Kanonenboot zu Übermachen. Von den Feniern wird gemeldet daß sie sih in großen Massen in den Grenzstädten Calais, Castine

| und Eastport zusammenschaarten, doch wurde von den Behörden

dieser Orte fein ernsiliher Ausbruck (Fei igkei f

:Di her ) von Feindseligkeiten befürchtet. S Eastport durch wohlfeile Dampferlinien von Boston ub V. and: aus leiht zugänglich ist, so hat eine Menge von Leuten ; die mit dem Fenierthum nichts zu {afen haben, aber dur die Großes

| verfündenden Berichte der Presse angelockt wurden, \sich nach den

ara begeben, um Zeugen zu sein der Dinge, die da kommen Die mexikanischen Angelegenheiten betreffend, enthalten New- Yorker Blâtter die folgenden Mitibeilungen es N den gegenwärtigen Krieg verursahten Störungen konnte die neue Präsidentenwahl noch nicht vorgenommen werden , und hat daher der Kongreß Juarez die Vollmacht ertheilt , seine Präsidentschaft bis dahin fortzusegen, Die Republikaner haben einen Theil ihrer Streitkräfte in Omeolca foncentrirt. Durch die Occupation von Flacotalpan beherrschen sie die Küste von Vera-Cruz und den Orizabadistrikt. Jn Morelia \{chreibt Ronda , einer ihrer Führer E e ea A S de gt während der Kaiserliche Mejia dasselbe Matamoras thut. Letztere Sta ir j f 2 tingesdloisen s ass dt wird von den Republikanern us der Stadt Mexiko sind noch folgende bis zum À gehende Nachrichten eingetroffen : Eine Kaiserliche E WAlkne ves 600 Mann, darunter 150 Franzosen, griff bei Santa Jsabel die Ee Mann starken Juaristen an und erlitt eine vollständige Nie- erlage. Gegen 100 Franzosen und 30—40 Mexikanes blieben auf dem Plaße, und außerdem wurde von den Siegern die Kaiserliche

| Artillerie genommen und eine Anzahl Gefangene gemacht. Major

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Carranco kehrte am 27. Februar mit 16 Juaristischen Gefangenen nach Chbihuahua zurück. Die Franzosen unter Major Billot zogen dort zwei Tage später ein. Jn dem Departement Toluca ist wie- der Rule bergestellt. Der Juaristensührer Corona (oder Corosa ?) ist, wie es heißt, Herr der Provinz Sinaloa , “außer der Stadt Mazatlan. Andere Abtheilungen der Juaristen stehen in Sonora und Unterkalifornien zu Felde. Nach Be- richten aus RZacatecas, die bis zum 15, März reichen, war die Juaristen-Abtheilung von 100 Mann, welche Tlaltenango ‘und Mezquitic beseyt hielt, von den Kaiserlihen zu Paaren getrieben worden. Jhr Anführer Garcia de la Cadena flüchtete in die Sierra Morones. Eine andere 1500 Mann starke Abtheilung: unter Re- gules ist von den Kaiserlichen unter Baron Aymard bei Tenguecho in der Provinz Sonora überfallen und vollständig auseinander- gesprengt worden. Aus den in den mexikanischen Blättern ver- öffentlihten amtlichen Berichten ha®#®man die seit Maximilian's An- funft vorgefallenen Treffen und dabei erlittenen Verluste an Todten und Verwundeten berechnet. Es haben diesem nach in den ersten sieben Monaten von Maximilian's Regierung, d. h. bis Ende De- zember 1864, 122 Gefechte stattgefunden, wobei die Zahl der Ver- wundeten auf nur 1300, die der Getödteten dagegen auf 3277 an- gegeben wird. Jm Jahre 1865 sind 322 Gefechte mit 1279 Ver- wundeten und 5674 Todten offiziell angezeigt worden. Aus der unverhältnißmäßig geringen Anzahl von Verwundeten in diesen Angaben mußte man \chließen, daß fast nie Quartier gegeben wurde.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau. London, Sonnabend, 28. April, Morgens. Unterhaus.

Die zweite Lesung der Reformbill wurde in heutiger Sißung,/ 35 Uhr |

Morgens, mit 318 gegen 313 Stimmen angenommen.

London (via Haag), Sonnabend, 28. April Morgens. (Per Dampfer »Damascus«.) New-York, 14. April, Abends. »Reu- ter's Office« meldet: Der Prozeß Jefferson's Davis wird wahr- \heinlich in zwei Monaten in Richmond stattfinden. Die »City

of Washington- wurde auf See ohne Steuer und Passagiere von der »Propontis« angetroffen.

| Chbeshire, wo sie am ärgsten wüthete, große Noth hervorgerufen.

Lon don, Sonnabend 28. April, Morgens. » Reuter’'s Office« meldet ferner: New - York, 14. April. Sämmtliche Passagiere der -»City of Washington« sind per »Propontis« wohlbehalten hier- selbs eingetroffen.

Das Justiz-Ministerialblatt (Nr. 17 vom 27, April c.) enthält’ nach- stehendes Erkenntniß des Königlichen Ober-Tribunals vom 28. Februar 1866: Enthält eine That die Merkmale verschiedener Straffälle (in idealer Konkurrenz), so ist jeder Thatbestand zum Gegenstande einer besonderen Frage zu machen. Eine Qusammenfassung der Merkmale beider begründet zwar keine Nichtigkeit; es ist dann aber unerläßlih, daß die Geschworenen über das Vorhandensein der Merkmale jedes einzelnen besonders abstimmen

und das Ergebniß dieser Abstimmung in ihrem Spruche angeben. E : ï | Stunde Ort.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Aus Halle a. d. S. wird berichtet, daß der Professor der Theologie | Dr. Germann Hupfeld am 24. d. M. nach eben vollendetem 70. Lebens- | jahre in Folge eines zu der Brustfellentzündung hinzugetretenen Gehirn- |

\hlages gestorben Ut. i : E E London, 26. April. Es ist im Werke, Cruifshank, dem jeßht

73 jährigen, durch ein Ebhrengeschenk die allgemeine Anerkennung zu bezeugen. Bereits zu Anfang des Jahrhunderts wurde derselbe dem Publifum durch sein Talent vortheilhaft bekannt. Unter die vielen Ansprüche, die der Künst- ler auf die öffentliche Achtung hat, ist auch zu rechnen, daß eine Radirung, die ex, nahdem er zufällig von einer Hinrichtung Zeuge gewesen, heraus- gab, viel dazu beigetragen haben soll, daß das Hängen für manche nicht gerade todeswürdige Vergehen abgeschafft wurde.

Statistische Nacbrichten.

London, 26. April. Die Kohlen - Ausfuhr aus den Britischen Häfen hat sih in der leyten Zeit wieder beträchtlich gehoben, Es wurden in dem mit Ende März endigenden Vierteljahre 1,870,818, oder 108,158 Tonnen mehr als in dem vorhergehenden, ausgeführt. Während des leyten Monats betrug die Ausfuhr 779,924 Tonnen oder 47,523 Ton- nen mehr als in dem vorigen Monat. i

Die Gütereinfuhr in Großbritannien und Jrland aus grank- reih hat im verflossenen Jahre eine noch nie vorgekommene Höhe erreicht, Ihr reeller Gesammtbetrag betrug nicht weniger als 315 Mill. Pfd. St., rine Summe, welche die des vorhergeheyden Jahres um mehr als 6 Mill, übersteigt. Die größte Vermehrung findet sih in Weizen und Mebl, in Seide, roher wie verarbeiteter, und in Wein. Vor kaum zehn Jahren betrug der Gesammtwerth der eingeführten französischen Landes- und Jndustrie - Erzeugnisse wenig mehr als 9 ; Millionen, so daß in einem Jahrzehnt eine Steigerung von nahe 250 Prozent stattge- funden hat. Da die detaillirte Liste des leßten “G noch nicht erschienen, fügen wir aus dem vorhergehenden Jahre (1864) einige Angaben über die Werthsummen der wichtigsten Einfuhrartikel hinzu, . Für den bedeutendsten Artikel, Seidenmanufakturen, war der Einfuhrwerth nahezu 6 Mill. Pfd. St. oder ungefähr % Mill. mehr als im J. 1863, sür Weizen und Mehl nahe 2 Mill,, für Handschuhe über 1 Mill, (oder 200,000 Pfd. St. mehr

als 1863), Branntwein nahe 15 Mill, (oder ungefähr 400,000 mehr als 1863 !), Wollenwaaren nicht gänz 1; Mill., Butter 850,000 Pfd. St. (nahe 250,000 Pfd. St. mehr als 1863), Rohbaumwolle 628,000 Pfd. St., Eier 713,000 (oder 150,000 mehr als 1863), Raffinade 455,000 Pfd. St., Schafwolle 399,000 und fünstlihe Blumen 302,000 Pfd. St.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Witten, 24. April. Die Versuche, schreibt die »Ess. Ztg. «/ Arbei- ter aus unserer Gegend durch Vorspiegelung besonderer Vortheile in das Ausland zu locken, scheinen fortgeseßt. werden zu sollen. Kaum hat man gesucht, unsere Bergleute nah Bosnien zu ziehen y und schon erscheint eine andere Persönlichkeit, ein Jude aus Rußland, die es auf die Arbeiter und namentlich auf die Bläser unserer hiesigen Glashütten abgesehen und den Arbeitern doppelt so hohen Lohn wie hier, in Aussicht gestellt hat; went sie sich entshlössen, ihm nah Rußland zu folgen. Wie weit ihm seine Agi- tation geglüt is , wissen wir nicht , wir würden es aber tief beklagen, wenn Einer oder der Andere sich auf seine Propositionen eingelassen haben sollte, ohne vorher sich nach allen Seiten hin gründlich überzeugt zu haben, daß er es mit keinem Schwindel zu thun habe. Die Schicksale unserer vor einigen Jahren nach Rußland ausgewanderten Bergleute stehen noch zu sebhaft in der Erinnerung, als daß sie nicht zur größten Vorsicht rathen lollten.

London, 26. April. Vor den Eisenbahnen, den Repräsentanten der Qukunft, müssen die Berühmtheiten der Vergangenheit weichen. Dieselbe Eisenbahngesellschaft, welche Milt ons Haus in Cripplegate gebraucht, hat jeyt auch die einstmalige Behausung Newtons in Kensington für den Preis von 2110 Pfd. Sterl. käuflich erworben.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

_— Die warme Witterung, berichtet die » Trier. Ztg.«, zeigt eine sehr schnelle Entwielung der Obstbäume. Die beständige Nässe des Winters und Frühlings scheint für die Engerlinge sehr nachtheilig gewesen zu sein, weil bis jeyt die Maikäfer in hiesiger Gegend eine seltene Erscheinung sind. Jn vielen Gärten hiesiger Stadt sieht man schon jeßt sehr entwickelte Reben- knospen, fleines Blattwerk und hervorgetretene Gescheine. Die Räude unter den Schafen hat im Regierungsbezirke Trier und Aachen, so wie im Großherzogthume Luxemburg eine weite Verbreitung gefunden. Das Mittel der Abhülfe wird allerwärts in einer Fsolirung der räudigen Heerden ge- funden. Die Verwaltungsbehörde ordnet deshalb in den betroffenen Ge- genden die Ortssperre an.

London, 26. April. Die » Rinderpest « hat in der Grafschaft

Man hat berechnet, daß in dem Zeitraume von 5 Monaten 65,000 Stück Vieh im Werthe von 900,000 Pfd. St. verloren wurden, abgesehen von dem schweren Verluste, den die Pächter dadurch erlitten, daß sie aus Furcht vor der Seuche viele tausend Stück weit unter dem Werthe verkauften. Man hat eine Subscription eröffnet, um denen aus der ärmeren Klasse, welche den s{wer- sten Verlust erlitten, einige Hülfe zu bringen, und bis jeyt sind 22,000 Pfd. Sterl. gezeichnet worden, indessen wird angenommen, daß, um dem großen Nothstande au nur einigermaßen abzuhelfen, mindestens 100,000 Pfd. St,

erforderlich wären. _

Telegraphische Witterungsberichte.

j Baro- | Tempe- » ' | Beobachtungszeit. | meter. ratur. | Paris. | Réau- Linien. | mur.

27. Ap rid.

331,8 3,4 |W., schwach. 237,5 3,2 |Windstille.

28. Aprik

332,3 | 14,8 |SSW., still. Haparanda. | 328,2 1,1 |S., schwach. Petersburg | 330,7 4,4 |SW,., schwach. Riga 332,5 6,4 |S., stark. Stockholm. | 329,0 5,8 |WSW., mässig. bewölkt,gest. Ab. | WSW.,, sechw.

| 21.Maxim.11,9, Minim. 0,4 Regen, bedeckt, bedeckt, Schnee. trübe, | gest. Gewitter.

Prpreussise he Stationen, 28. April.

332,8 6,1 |S., mässig. 332,9 5,8 |S., schwach. 355,3 2,6 |SS0., schwach. 330,4 |NW., schwach. 334,9 | | Windstille. 333,3 i SW., schwach.

331,8 334,5 330,7

Allgemeine Himmels- ansicht,

Wind.

bewölkt.

.[Skudesnäs . bewölkt,

Christians, .

bewölkt, bedeckt, Schnee, bewölkt. bedeckt,

Brüssel...«

NW, schwach. Windstille. NW,, frisch. SW., schwach,

301,0 326,7 331,1 332,0

Skudesnäs . Hernoesand Christians.. Flensburg .

heiter.

heiter.

heiter.

bewölkt.

ziemlich heiter.

heiter, gest. Abd. Gewitt. u. Reg. bewölkt.

heiter.

heiter, gest. Abd. sft. Höhenrauch.

heiter.

heiter.

ziemlich heiter. heiter.

bedeckt.

Mrgs.| Memel ch.«- » |Königsberg » Danzig. «- o. [Putbus » [Cöslin » | Stettin

7 6 6 T 6

WSW., schw. | ON0., stille. |80., schwach.

Relin wes

Münster ...

330,7 L sehwach. 328,5 f S, sechwach. 331.6 é S0., schwach. 326,4 ), ., mäsSìg, 328.4 sehwach,

Torgau. Breslau... CUIi oan Ratibor. .«» ETICE (o auv