1866 / 120 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1654

Bayern. München, 21. Mai. (Vayr. Ztg.) Se. K. Hoheit der Erbgroßherzog von Weimar is Sonnabend Abends hier eingetroffen. Gestern Nachmittags hat sich Jhre Majestät die Königin- Mutter mit Sr. K. Hoheit dem Prinzen Otto und dem Erbprinzen von Weimar zu Sr. Majestät dem König nah Schloß Berg begeben.

22. Mai. Ju. Folge des soeben erschienenen großen Armee- befehls werden alle Feldspitäler und Verpflegungs-Abtheilungen mit Offizieren besezt. Einige hundert Oberoffiziere sind befördert worden j 381 neue Unterlieutenants wurden ernannt.

Hesterreich. Wien, 21. Mai. (Boh.) Fürst Paul Eßterhazy is heute Nacht in Regensburg gestorben. (Fürst Paul Eßterhazy , 11. März 1786 geboren , hatte von Jugend an sich der Diplomatie gewidmet und war Gesandter in Dresden, später durch eine Reihe von Jahren Botschafter in London. Jm Jahre 1848 trat er in das Ministerium Batthyanyi, legte aber sein Portefeuille noch vor dem Bruche mit Oesterreich nieder und lebte seitdem als Privatmann. Jm Jahre 1812 vermäblte er sih mit Therese Prinzessin von Thurn und Taxis und binterläßt einen Sohn, den Prinzen Nikolaus. Er war Ritter des goldnen Vließes.)

Niederlande. Haag, 20. Mai. Zu der schon gemeldeten Demission sämmtlicher Minister gab Anlaß die Annahme eines Amendements zu dem der Zweiten Kammer von dem Kolonial- Minister Franzen van de Putte vorgelegten Geseyentwurf, betre ffs der Organisation des holländischen Ostindien.

Belgien. Brüssel, 21. Mai. Wie die »Köln. Ztg.« aus verläßlicher Quelle erfährt, werden der König und die Königin der Belgier im Laufe des Juni einen Besuch beim französischen Hofe abstatten. Der Prinz von Oranien hat vom Könige das Ver- sprechen eines baldigen Gegenbesuches im Haag empfangen. Der Kabinetscbef Eloin ist nicht nach Mexiko zurückgereist, sondern weilt gegenwärtig noch am biesigen Hofe.

Italien. Florenz, 22. Mai. Bis zu Ende der lehten Woche haben sich 26,000 Freiwillige für Garibaldi einschreiben lassen. Man glaubt, daß die Anzabl der Freiwilligen - Bataillone auf 40 gebracht werden wird.

obne jeden Abzug gezahlt werden. Die Staatskassen nehmen {on jegt die im Juli fälligen Zinsen der Rente für voll in Zahlung an.

Rom, 16. Mai. (Köln. Z.) Der beilige Vater machte gestern früh | einen 18 Miglien weiten Ausflug nach O sia, für dessen Ausgrabungen

er sich mehr als für andere, blos lokale, interessirt , weil es sich

um die Wiederentdeckung einer ganzen und großen antiken Stadt | handelt. Der offizielle Cicerone Commendatore Visconti, der fie leitet, führte den Papst über alle einzelnen Punkte hin, doch nichts interessirte | ibn mehr, als die großen, neulich gesundenen, zu Fußböden dienenden | Mosaiken, welche ein Gymnasium mit Athleten, ihrem Rüstzeug und | Nachmittags kehrte Se. Heiligkeit zur Stadt zu- |

Studien darstellen. rück. Die gewöhnliche Frühlingsvilleggiatur in Castel - Gandolfo

von Plock und des von Juden ermordeten ersten Jnquisitors des Königreichs Aragonien, Pedro de Arbues, ab. Der Aft allgemeines Placet. öffentlihten Allocution soll die Lage des Tages gegenüber nicht unbesprochen geblieben sein.

21. Mai. Das »Giornale di Roma«

zutreten.

Schweden und Norwegen, Stockholm, 18. Mai.

Das Gutachten des Staatsausschusses über die Anträge binsihtlich | ,; D 4 Eta “T L der Eisenbahnbauten is nun dur alle vier Stände passirt. | eA n S ¡Bea e Ns Insel besegt haben, und Die Fortseßung der östlihen Hauptbahn is von 3 Ständen abge- g '

lehnt wordeo, und nur der Bürgerstand hat die beantragten 500,000

ftand im Gegensaß zu der Jnbetrachtnahme des Ausschusses 500,000

des Staatsausschusses einverstanden erklärten.

Lidköping bewilligt.

lung if heute veröffentliht worden.

treten. Während eines Festmarsches, von Franz Berwald komponirt,

begiebt fich der König nah dem Mitteltheile des Palastes und be- |

| men ist. Das Programm zur Einweihung der Jndustrie-Ausftel- | E Am 15. Juni Mittags wird | der König, empfangen vom Prinzen Oskar und den Comitéen der | Kunsi- und Jndustrie- Ausftellungen , das Ausstellungsgebäude be- |

steigt eine Esirade vor der s{wedishen Abtheilung , wo er dann die

Ausstellung für eröffnet erklären wird.

Amerika. New-York, 10. Mai. Das Justiz-Comité des Repräsentantenhauses ist angewiesen worden, über ein Verfassungs. amendement zu Gunsten der Erhebung cines Ausfuhrzolles von Baumwolle Bericht zu erstatten. Das Repräsentantenhaus hat ferner eine Resolution angenommen, wodurch demselben Ausschuß aufgetragen wird, über eine Bill zu berichten, welche die Zulassung eines Territoriums als Staat verbietet, wenn in dem Territorium Farbigen das Stimmrecht verweigert ist, und welche eine derartige Verweigerung überbaupt als verfassungswidrig erklärt. Das vom Reconstructions-Comité vorgeschlagene Amendement zur Verfassung ist im Repräsentantenhause mit 128 gegen 37 Stimmen durchgegangen. Jm Senate ist eine Bill einge- bracht worden, wodurch dem Präsidenten untersagt werden soll, einen unter Mitwirkung des Senats angestellten Beamten, die Mikt- glieder des Kabinets allein ausgenommen, seiner Stelle zu entsehen, Den aus Veranlassung des Attentates auf den Kaiser von Ruß- land vom Repräsentantenhause gefaßten Resolutionen is der Senat beigetreten. Der Präsident wird, wie man allgemein glaubt, gegen die von beiden Häusern beschlossene Erhebung Colorado's zu einem Staate sein Veto einlegen. Derselbe hat die Freilassung des Exsenators Gw in gegen Ehrenwort befohlen. Die Milderung der Haft des Expräsidenten der Conföderirten ist von Minister M'Culloch befürwortet worden, Frau Davis hatte eine lange Zu- menfkunft mit demselben, worin sie ihm die Maßregel ans Herz gelegt haben mag. Wahrscheinlih wird nun auch der Prozeß von Davis nicht lange mehr verzögert werden. Die große Jury von Norfolk (Virginia) wird ivie man glaubt, gegen ihn und die andern Führer der Rebellion eine Anklage-Akte einbringen. Jn einex Ansprache an die Jury hob Richter Underwood die Nothwendigkeit, Verrath zu bestrafen, hervor. Ein schreckliches Ereigniß wird von Fort Goodwin in Urizona berihtet. Das Fort ward von Wilden überrumpelt und die ganze, aus 124 Mann bestehende Besagung niedergemeyzelt. Stephens, der Fenierführer, soll mit einem Dampfer aus Havre eben in New- York angekommen sein. Jm Uebrigen fahren die Fenier fort, durch

| gegenseitige Anschuldigungen sich um den {wachen Rest von Kredit Der im Juli fällige Rentencoupon wird in Frankreih baar s | l

M den ihr ganzes Unternehmen vielleiht noch besißen möchte.

Aus Chile sind folgende Nachrichten eingetroffen: Ein Erlaß der Regierung hat verfügt, daß es fortan neutralen Schiffen die mit dem spanischen Geschwader verkehren, untersagt sein soll, an irgend einem Punkte des Staatsgebiees anzulaufen. Die gesammte spa- nische Flotte ist von Valparaiso abgesegelt, um die nördlichen Häfen einschließlich Callao zu bombardiren. Die Entrüstung gegen den englischen Gesandten hat sich durch Aufkündigung der von ihm ge- mietheten Wohnung kundgegeben, so wie durch die allgemeine Wei- gerung, ibm ein anderes Haus zu überlassen. Durch das Bombarde- ment von Valparaiso sind, wie jeßt konstatirt ist, zwei Menschen ge-

| tödtet und aht verwunder worden; 151 Regierungs N : dürfte dieses Mal in ähnliche Ausflüge in die Campagna zu ge- | e e \chichtlich merkwürdigen Orten verwandelt werden. Jn einem | außerordentlichen, gestern gehaltenen Konsistorium stimmten die Kar- dinäle über die Heiligsprechung des Erzbischofs Josaphat Kuncewicz |

Ausländern angehörigen Gütern, in einem Werthbetrage von über S Millionen Dollars, wurden vernichtet. Eine Note des dänischen Generalkonsule, worin dieser erklärt; daß Däncmark Spanien für den, dänischem Eigenthum zugefügten Schaden verautivortlich mache,

es | hat der spanische Admiral sih anzunehmen geweigert. war ein | In der vom Papste gehaltenen, aber nicht ver- | der Kirche der großen Frage |

___Mio Janéeiro/, 24. April. (Wes. Ztg.). Die Berichte vom Kriegsschauplag am Parana lauten für die Alliirten nihts weniger als günstig. Bis jetzt stehen sie noch immer auf dem südlichen Ufer

__|_des Flusses und die brasilianischen Schisse, welche ihren Uebergang : dementirt, daß | ; päpstlibe Soldaten desertirt seien, um in die italienische Armee ein- | | shwimmenden Batterieen des Feindes, namentlich cine, wie es heißt | von einem Deutschen kommandirte, welche mit ihrem 68-Pfünder

bei Paso de la Patria unterstügen sollten, sind von den Pargguiten hart mitgenommen worden, Den größten Schaden thaten ihnen die

den Panzerschiffen arg zuseßte. Die Brasilianer sollen neuerdings

i Angeblih soll in der Nacht vom 6. April an beiden Punkten gleichzeitig mit etwa §000 Brasilianern

Tblr. bewilligt. Für die Fortsezung der nördlihen Hauptbahn, von und 10,000 Mann unter General Flores die Passage forcirt wer-

Upfala in der Ri - a L 2 L P l Richtung nah Sala, baben Bürger- und Bauern- | weiß man nur, daß es nun ganz über den Uruguay gegangen ift.

bewilligt; während Adels- und Priesterstand sich mit der Ablehnung Das Hauptquartier befand sich ‘am 6. April in San Thomas.

d Alle übrigen Vor- | stellungen des Ausschusses sind von den Ständen genehmigt worden, | außer, daß durch den Beschluß dreier Stände eine Anleihe zur Un- | terstüßung der Eisenbahn zwischen den Dalkarlsbergs - Gruben und | dem Sec Mödckeln abgeschlagen wurde. Der Bürgerstand hat außer- dem 500,000 als Anleihe zu einer Zweigbahn von Häkontorp nah

den. Von dem brasilianischen Corps unter Baron de Porto Allegre

Durch kaiserl. Decret wird der Küstenhandel bis zum 1, Januar 1868 den fremden Schiffen freigegeben.

Asien. Der Pariser »Moniteur« bringt aus Hongkong Näheres über die Convention, welhe am 5. März d. J. über die » Auswanderung« -chinesisher Kuli’s zwischen dem Prinzen Kung und den Vertretern Frankreihs und Englands zu Stande gekom- Wer eine Auswanderungs-Agentur eröffnen will, muß fich durch ein Zeugniß seines Konsuls über scine persönliche Acht- barkeit und seine finanzielle Lage ausweisen. Dann erst erhält erx von den hinesishen Behörden die Ermächtigung, Anwerber in die Dörfer zu \chicken. Jeder, welcher durch Betrug oder Gewalt einen chinesishen Unterthan wider dessen Willen fortführt, wird mit dem Tode bestraft. Die Anwerbungen geschehen auf die Dauer

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von höchstens fünf Jahren und werden in Gegenwart des Agenten und eines chinesischen Jnspektors abgeschlossen. Die Zahl der wöchentlichen Arbeitdtage beträgt sechs, die der täglichen Arbeitsstunden 95. Die ärztliche Verpflegung is unentgeltlich, und wenn die ausbedungene Arbeitszeit von fünf Jahren um ist und

der Kuli sich nicht aufs Neue anwerben lassen will, so muß er nebst |

seiner Familie auf Kosten des Agenten wieder nach Hause gebracht werden. Ueber die Einrichtung der Schiffe, die Nahrung, die Klei-

dung, Verpflegung 2c. auf der Hin- und Herfahrt sind außerdem |

eine Menge näherer Bestimmungen getroffen worden. Troß der mu- thigen und anstrengenden Thätigkeit, welche die englischen Kanonen-

boote entfalten, besteht die Seeräuberei in den chinesishen Gewässern |

immer noch in ausgedehnten Maßstabe fort. Die Küsten sind übri-

gens so ausgedehnt und bieten , eben fo wie die naheliegenden flei- |

nen Tnseln, so unzählige Schlupfwinkel dar, daß die englischen Streit- fráfte allein mit dem besten Willen niht hinreihen, um dem Un- wesen mit Erfolg zu steuern. Es haben deshalb die dort ansässigen Ausländer {hon oft den Wunsch ausgedrückt, daß man zur Ueber- wachung der chinesishen Küsten eine ganz besondere Flotte bilden möge, zu deren Unterhalt die europäischen und amerikanischen Staa- ten, die selber feine Kriegsschiffe stellen können, Beiträge leisten.

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

München, Mittwoh, 23. Mat, Mittags. Prinz Karl is zum Kommandirenden der mobilen Armee, Gene- rallieutenant Freiherr v. Tann zum Chef des Generalstabes der“ selben ernannt worden.

Wien, Mittwoch, 23. Mai, Vormittags. Die hiesigen Morgen- blätter bringen ein Telegramm aus Jassy vom gestrigen Tage, demzufolge russische und türkische Truppen, erstere unter den Befehlen des Generals Koßebue, und leßtere unter dem Kommando Omer Paschas, gestern in die Moldau eingerückt sind.

Paris, Dienstag, 22. Mai, Abends.

mit Drouyn de l’Huys und is heute vom Kaiser empfangen worden. Layard soll die Zustimmung der englischen Regierung zum Kongreßvorschlage überbracht haben.

Bukarest, Dienstag, 22. Mai, Nachmittags A4 Uhr. So eben

fand der Einzug des Prinzen Earl von Hohenzollern ‘unter ;

Kanonendonner und Glockengeläute statt. An der Barriere empfing der Prinz ihm dargereichtes Brod und Salz und fuhr sofort zur Kammer und der Metropolitankirhe. Heute Abend isst allgemeine Illumination.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

London, 21. Mai. Jn Edinburgh wurde am Sonnabend durch den Prinzen Alfred das Museum für Wissenschch aft u nd Kunst eröffnet, zu welchem der erste Stein im Herbste 1861 durch den Prinz - Gemahl ge- legt worden war. Seinen Ursprung hat dieses Museum in der großen Aus- stellung von 1851, die überhaupt den Gedanken zur Gründung von Mujeen/,

um die Kunst in ihrer Anwendung durch die Gewerbe zu fördern und zu |

veranschaulichen , nahe legte. Die erste Geldbewilligung für dasselbe wurde im Jahre 1854 erlangt, doch ist seitdem der Plan beträchtlih erweitert wor- den, Beiträge sind demselben von allen Seiten zugesagt unter anderen

werden und obgleich erst ein Theil des Gebäudes vollendet ist, so ist doch hon fast hinreichend Material vorhanden, um das Ganze, wie es nach dem Plane ausgebaut werden soll, auszufüllen. i

Ueber den gegenwärtig oft erwähnten “Emir von B uchara und dessen Unterthanen theilen die » Nachr. der rus). geograph. Ges. « ¿Folgendes mit: »Der Emir i} keineswegs der unsinnig grausame Despot, als welchen man ihn gewöhnlich darstellt. Er beshügt den Handel und Aerbau, wobei er jedo strenge darauf fieht, daß die Einwohner des Chanats die ursprüngliche Einfachheit ihrer Lebensweise bewahren. Die reiche Klasse darf niht mehr Luxus in der Lebensweise entfalten als die arme. Des- potisch erscheint der Emir nur den im Staatsdienste {stehenden Personen gegenüber. Er is strenge gegen die Verbrecher, hart gegen die Beamten, die sich in unredlicher Weise bereichert haben. Durch dieses Alles “gewinnt er aber Popularität bei den unteren Klassen. Das Besigthum der Verbrecher und in Ungnade Gefallenen wird öffentlich versteigert. Der Emir verwehrt es seinen Unterthanen, besonders den Kausleuten keine8weg8, in das Ausland zu reisen; aber es is ihnen verboten, bei ihrer Rückkehr von dem zu er- zählen, was sie auf ihrer Reise Ungewöhnliches gejehen und gehört haben, Selbst die Abgesandten des Emirs dürfen, wenn hie aus den benachbarten

Nachbarn sprechen. Der Emir walUfahrtet oft zu den heiligen Orten seines Reiched j erglaubt daran, daß seine Hauptstadt unter dem SchußgeBabeddins (einesHeiligen) steht, der Buchara schon einige Jahrhundertehindurch vor auswärtigen Feinden be- wahrt. Die Bevölkerung Bucharas besteht aus allen möglichen asiatischen Stämmen.

| Heer, 2) die

Feldmarschall | 24,560, zusammen 252,400 = 83,9 pCt., Kavallerie, {were und leichte,

| technische Truppen 8370 = 2,8 pCt.

| 4 Unteroffiziere, auf B | das Kriegs - Ministerium: 73 | ral, 60 Stabsoffiziere, 139 Hauptleute und Lieutenants.

Unterstaatssecretair | tanten und Ordonanz - Offiziere des Königs und der Königl. Prinzen:

Layard ist aus London hier eingetroffen, hatte eine Unterredung |

| 37 Kaplane und 5 aggregirte Offiziere.

| und Jrland 5,971,911.

Staaten zurückkehren, ihrem Gebieter nicht von derx Macht und Stärke. der | St. in Cmpsf

| die Notiz dienen, daß am Derby-Tage

Ein Umstand erregt starke Besorgniß. Jedes Jahr rüdt der |

| fliegende Sand der mittelasiatishen Wüsten mehr vor und beginnt bereits,

die Dörfer zu verschütten, welhe Buchara umgeben. Ein furchtbares

Schicksal erwartet die Einwohner, falls die Bäche und Kanäle versanden sollten, welche eine Hauptlebensbedingung in allen mittelasiatischen Oasen sind.

Statistische Nachrichten.

Unter dem Titel: »yDie italienische Armee in ihrer Organi- sation, Stärke, Uniformirung, Ausrüstung und Bewaffnung im Jahre 186b6« ist in der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdrucerei (R. v. Decker} eine 48 Seiten starke Broschüre erschienen, Dieselbe bespricht 1) das eigentliche , Truppen für den Sicherheitsdienst im Lande, 3) die Hesammt- \treitkräfte und ihr Verhältniß zu einander wie zu den Hülfsquellen des Staates und 4) die italienische Kriegsmarine. Ein der Rubrik 3 beigefügter Anhang beschäftigt sich mit Namen und Zusammenseßung der Jnfanterie- Brigaden und Bersaglieri - Regimenter und Benennung der Kaval- lerie - Regimenter. Von den beiden vorhandenen Tabellen gewährt die exste einen Ueberblick| Über die Gesammtstärke der Streitkräfte im Frieden und im Kriege, die zweite über das Marinematerial. Die ita-

| lienische Armee zählt im Friedensstande im Ganzen 195,339 Mann; davon | sind 186,840 Kombattanten.

Die Zahl der Pferde beträgt 26/454, die der Geschüße 320, Jm Kriegbstande erhöht sich diese Zahl auf 456,095 Mann (davon 440,794 Kombattanten) mit 36,197 Pferden und 480) Geschüyen. Es ist, wie der Verfasser bemerkt, in dieser Berehnung die Stärke der Ad-

| ministrationstruppen und Branchen nicht genau nachzuweisen gewesen , da

ihre Aufstellung zum großen Theile nicht organisationsmäßig feststeht. Jn runder Summe ist die Gesammtmacht mit 522,000 Mann zu berechnen; darunter 472,000 Mann Junfanterie, 23,000 Mann Ka- vallerie und 27,000 Mann Artillerie und technishe Truppen. Das Verhältniß der einzelnen Waffengattungen stellt sich nach den Kombattanten- zahlen des Kriegösetats in folgender Weise: Jnf. Linien 227,840, leichte

16,876 = 5,4 pCt., Feld- und Festungs-Artillerie 23,680 = 7,9 pCt., Auf 1000 Kombattanten kommen 1,5 Geschüße, auf 1000 Mann schwere Kavallerie 3,4 Geschüge reitende

| Artillerie. Vei der Jnfanterie kommt auf je 7—8, bei der Kavallerie

auf je 7 Mann 1 Unteroffizier, bei ersterer auf je 43, bei leßterer auf je 29 Mann 1 Offizier; bei der Feld-Artillerie ergeben sich pro Geschüß

12 Geschüße 1 Offizier. Die Generalität um- 65 General-Lieutenants und Y General-Majors; Offiziere; der Generalstab: 1 Genes- Die Adju-

5 Generale,

77 Offiziere; die Kommandostäbe der Territorial-Departements, Divisionen und Bezirke: 465 Offiziere. Die Höhe des Miklitairbvdgets ergiebt sich

| nah dem Voranschlage pro 1866 auf 186,835,000 Frs. (49,4 Mill. Thlr), | welche sich zu der Gesammteinnahme des Staates (ca. 490 Mill. Frs.) wie

1:2,6 (38 pCt.), zur Gesammtausgabe (ca. 700 Mill.) wie 1:3,6 verhalten.

Auf den Kopf der Bevölkerung kommen vom Militairbudget 85 Frs.) wáäh-

rend 1 Mann des Friedensetats (von 1865) im Durchschnitt auf 763 Frs. Kosten kommt. Das Marine - Personal umfaßt zusammen 23,162 Mann, davon für den Seedienst (attive) 19,028 Mann; zur Marine gehörig (non

| attive) Central-Verwaltung, Marine-Jngenieurwesen, General-Kommiffariat 2c. 4,134 Mann.

Der Stab umfaft : 2 Admirale, Z Vice - Admirale, 13 Contre-Admirale, 22 Capitains zur See, 39 Fregatten-Capitains, 154 Lieute» nants zur See, 60 Unter-Lieutenants, 43 grardi marina, 61 Steuerleute, Das Matrine-Material besteht aus 71 Schiffen mit 25,820 Pferdekräften und 1198 Geschützen.

Von diesen Schiffen sind armirt: 32, mit 10,310 Pferdekr. und 478 Gescb

abgerüstet, aber disponibel: 24, mit 9230 Pferdefr. und 513 Ges. und im Bau begriffen: 15, mit 6280 Pferdekr. und 207 Ges. Der Gattung

nah sind 24 Panzerschiffe, 23 Schraubenschiffe und 24 Rad-Dampfer. Das

| allgemeine Geschüg is das gezogene 40pfd. (analog dem preuß. Z0pfè ) und | etwa 11 pCt. sind 80pfd. (analog dem preuß. 68pfd.); an modernen |chw e- | ren Schiffsgeschügen sind nur einzelne vorhanden, z. B. gezogene 300pfd | (Armstrong) und 1 amerikanisches 11zôlliges Dalgreen-GeschÜg.

Die im Regierungsbezirk Düsseldorf vorhandenen gewerd- lichen Unterstüßungsfkassen hatten am 31. Dezember v. Z. etnen

| Bestand von 807,200 Thlr. 5 Sgr. 8 Pf. (gegen Ende 1864 mehr 179,996 Pit, 10S D PN) D ter Hauptsum: 9

soll ibm das naturhistorische Museum der Edinburgher Universität einverleibt | 27 Sgr. 3 -Pf. _auf die Unterstügungskassen für Handwerker und Fabrif- ' i / arbeiter und 537,390 Thlr. 8 Sgr. 5 Pf. auf folche Kassen, die zwar den- | selben Zweck verfolgen, aber nicht auf die beiden genannten Gewerbsflajssen

Von vorbemerkter Hauptsumme fallen 269,809 Thlr.

Was die Antheile der einzelnen Kreise betrifft, so fallen die

beschränkt sind.

| beiden niedrigsten Beträge (2511 Thir. und 3526 Thlr:)--auf- die Kreije

Cleve und beziehungsweise Neuß, die beiden höchfien aber 123,703 Thlr. und 175,158 Thlr.) auf die Kreise Crefeld und Elberfeld. Von den übrigen

| Kreisen waren u. A. an der oben vorbemerkten Haupt - Bestandssumme de-

theiligt: Düsseldorf mit 29,492 Thlr., Kempen mit 36,356 Thir., Gladbach

Wi E

| mit 48,915 Thlr., Lennep mit 78 277 Thlr., Solingen mit 30,239 Thlr | und Essen mit 81,031 Thlr.

London, 21. Mai. Die gegenwärtige Bevölkerung von Broßbritan-

| nien und Jrland wird auf 29,985,404 Köpfe angeschlagen, weiche fich, wie

folgt, vertheilen: England mit Males 21,210,020, Schoitland 3,193,413

T Der Gebrauch, welcher von den Post-Sparka}ssen gemat wre

| ist im verflossenen Jahre um nicht weniger ais dreißig Prozent angewach}en.

Einlagen und Zinsen verschuldete Summe ;

Die an welche Ende 150%

j C) P A De S I t L R E G R A Y VIUES | 4,993,123 Pfd. St. betxug, war nämlich zu Ende 1099, QUf 0,020,400 Pfd.

Während des Jahres: wurden: von der VBost 3,719,017 Pfd. ang genommen und 2,318,610. Pfd. St. ausbezahitz: die Kosten in diesem Zeitraum beliefen sich auf 49,526 Vfd. Sti. E

Qur Veranschaulichung der Ausdehnung, in, welcher die Eisenbahnen dem Bedürfniß des Publikums für Ortsveränderung entgegenfomnmen, mag allein. vou einer: Bahn 45/0/50 ördert worden sind.

St. gestiegen.

Passagiere von hier nach Epsom und zurü bef