1866 / 124 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1740

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Die Enthüllung des Linné-Monumentes in Rushult, dem Ge- burtsorte desselben, wird am 12. Juni stattfinden. Die Festrede wird Prof. J. Agardh halten. Nach der Feier gehen Extrazüge nah Alvestad/ woselbst ein Festessen stattfinden wird.

Qu Baden-Baden starb am 24. Mai, in Folge eines Nieren- | leidens, noh nicht 50 Jahre alt, der badische Medizinal-Rath und Amtsrath Or. Jul. eßlin, früher, bis zum Herbst 1858, vieljähriger Vorstand des Kellengefängnisses zu Bruchsal. Jn ihm verliert die Gefängnißkunde einen ihrer bedeutendsten Vertreter.

Professor Höfler in Prag hat, der »Köln. Ztg.« zufolge, einen höchst interessanten Fund gemacht. Er hat nämlich in einer Privat-Biblio- thek eine beträchtliche Anzahl von Original-Briefen österreichischer G enerale aus Wallensteins Zeit entdeckt, welche interessante Aufschlüsse über die Vor- gänge vor der Katastrophe in Eger geben.

London, 25. Mai. Das zur Berathung darüber, wie die von Herrn Peabody der Hauptstadt erzeigten Wohlthaten am besten anzuerkennen angeseßte Meeting fand gestern beim Lord-Mayor unter zahlreicher Betheili- | gung der Ersten der City statt. Man entschied sich dafür, demselben an einer hervorragenden Stelle der City eine Statue zu errichten, zu welchem Ende eine Subscription eröffnet wurde.

Vom neuen atlantischen Telegraphenkabel sind jeßt ungefähr 900 englische Meilen in den Behältern an Bord des »Great Eastern« wohlbehalten untergebracht; jede 24 Stunden werden gegen 60 Meilen eingelegt. Ungeachtet der ungeheuren Räume des Monstre- \{iffes wird dasselbe, wie man gefunden, nicht im Stande sein, die gewal- tige Masse ganz aufzunehmen und man hat daher den Schraubendampfser Medway« gedungen, um einen Theil des Kabels an Bord zu nehmen, ein zweiter Schraubendampfer, der »Albany«, ist engagirt, um das Unterneh-

men zu unterstüßen, und von der Königlichen Flotte is auch diesmal wieder der » Terrible« zugesagt worden. die Springfluth am 18. Juni benußt werden, um den »Great Eastern« aus dem Hafen hinauszubringen, die Legung des Kabels soll 14 Tage später beginnen.

Gewerbe- und Handels: Nachrichten.

(Ostpr. Ztg.) Aus P illau wird von zuverlässiger Seite mitge theilt, daß die Nachricht von der Einstéllung der Hafenbau- und Bagger- arbeiten unbegründet sei.

Die von der »Bresl. QJtg.« gebrachte Mittheilung über den Wasser- durchbruch auf »Louisenglück« und »Guter-Traugott-Grube« wird von dem Repräsentanten der Louisenglück-Grube, v. Kren sfi, in folgenden Punkten berichtigt: 1) daß die durchgebrochenen Wassermassen nicht 1000, sondern nur 6—700 Kubikfuß pro Minute betragen haben und jeyt schon auf 260 Kubik- fuß zurücgegangen sind, also noch Aussicht vorhanden is, die Gruben in nicht langer Zeit wieder trocken zu legen; 2) (nicht 1100) wobl einige entlassen, aber auf den Nachbargruben unterge- bracht sind und noch kein einziger brotlos geworden ist; Z) daß »Louisen- glück« und »Guter-Traugott-Grube« in 1865 nicht 500,000 Tonnen, son- dern 1,560,000 Tonnen Koblen gefördert haben, die zur Stubenfeuerung und Kesselbeizung in Breslau, Berlin und Wien, aber nicht zur Gasfabri- cation verwendet wurden. Troy des Wasserdurchbruchs fördert »Louisen- glück« und »Gutér Traugott-Grubea noch täglich 2500 Tonnen Kohlen, also ungefähr die Hälfte dessen, was früher gefördert und abgeseßt wurde. Vor- läufig sind » Millionen noch nicht in dieser Grube begraben und der ganze Ort, Kaufleute und Handwerker sind noch nicht erwerblos geworden.« Woher die Wasser gekommen sind, is allerdings mit Bestimmtheit nicht an- zugeben; aus dem »Przemsaflusse« aber sicher nicht, denn dieser liegt eine halbe Meile von beiden Gruben entfernt.

Gladba, 24. Mai. Der eben ausgegebene Jahresbericht der hiesi- gen Handelskammer bemerkt nah Mittheilung der »Köln. Ztg.«. u. A.: »Die Fluctuationen, welchen insbesondere die Groß - Industrie anterliegt, gebieten eine leichtere Bewegung der Arbeiter, und empfiehlt sih deshalb die von einer hohen Staats-Regierung beabsichtigte geseßliche Beseitigung der Einzugs8gelder als eine allen Theilen nüßliche Maßregel. Bei dieser Ge'egenbeit fonstatiren wir mit großer Befriedigung, daß die meisten Ge- meinde - Vertretungen unseres Bezirkes veranlaßt durch eine rich- tigere volkswirthschaftlihe Einsicht in die Interessen des Arbeiter- fiandes und der Jndustrie mit Ende 1865 das Einzug8geld be- reits abgeschafft haben. Lag bei Einführung dieser drückenden Steuer die Absicht vor , dadurch den Zuzug Verarmter zu hindern, einen Schuß des Armen - Budgets zu haben, so erkennen wir im Gegentheile darin nur eine Quelle der Verarmung, welche es dem Arbeiter in hohem Grade erschwerte,

dort Beschäftigung zu erbalten, wo dieselbe überhaupt oder am lohnendsten zu finden war, und dadur sehr häufig die Armenfkassen , anfstatt-zu erleich- tern, nur belastete. Denn jede Besteuerung der Einwanderung erschwert zu- glei die Auswanderung des bei ungünstigen Qeitverhältnissen so leicht ver- armenden Arbeiters. Hoffen wir, daß bald jede Ers{werung der freien Ar- beitéverwerthung allgemein in Wegfall kommen möge, dann erst wird die Verkehréfreibeit in ungleih höherem Grade ihren Segen verbreiten können. «

Mülheim a. d. R., 25. Mai. (Eff. Ztg.) Jn der gestern abgehal- tenen außerordentlihen General - Versammlung der Louisenthaler Actien- Gesellschaft wurde über den vorliegenden Antrag, »das Etablissement zu verkaufen oder zu verpachtenez bei reger Theilnahme Seitens der Actionaire dahin Beschluß gefaßt, daß das Geschäft, troßdem in den lehten zwei Jah- ren der Verlust 198,000 Thlr. betragen habe, in bisheriger Weise fort- geführt werden solle.

London, 25. Mai. Die Kriegsrüstungen auf dem Kontinent habeu cinen Einfluß auf die englische Koblenausfuhr geübt, der bemerkt zu werden verdient. Alle europäischen Großmächte ohne Ausnahme sind gegenwärtig fiarke Kunden, und so groß ist insbesondere die Auéfuhr na Italien für die italienishe Flotte, und es ( t Ò t

fauften Kohlen binnen der fontraktlih festgeseßten Frist zu liefern.

Nach den getroffenen Anordnungen wird |

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daß von den 800 Bergleuten |

daß der Frachtsay bedeutend gestiegen | faum mögli ist, Schiffe genug zu bekommen, um die dorthin ver-

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Eisenbahn- und Telegraphen: Nachrichten.

Hirschberg, 24. Mai. (Schl. Ztg.) Der Bober-Viadukt ist nun- mehr ganz vollendet, der Bahnhof mit allen seinen Anlagen und Bauten

| bis auf einige Kleinigkeiten ebenfalls fertig. Ein 600 Ruthen langer Zaun

umschließt die ganze Anlage, die einen sehr gesälligen Eindruck macht. Der Oberbau i| vom Bahnhofe aus schon bis zum Boberviadukt vollendet; es bleibt nur noch die Strecke von diesem bis nach Ober-Gotschdorf zu beenden, was bis Ende Juni gelingen dürfte, so daß hoffentlih Anfang Juli die Eröffnung der Strecke von Reibniß bis Hirschberg erfolgen wird.

Saarbrüccken, 24. Mai. Am 6. April er. is auf dem Bahnhofe Bingerbrück die unter dem der Königlichen Saarbrücker Eisenbahn zugehöri- gen Kohlenwagen L. Nr. 571 befindliche, in der Fabrik der Maschinenbau- Gesellschaft Carlsruhe zu Carlsruhe gefertigte Achse Nr. 1863 ge- brochen, nachdem dieselbe 3115,46 Meilen durchlaufen hatte

Telegraphisehe Witterungsberichte.

. 1] Baro- |' Lempe=-) : ; Beobachtungszeit. j E Allgemeine 5 ! meter. | ratur. Es S ) De O Wind. Himmiels- Stunde On C H anaicht, ; (Linien. mur.

AUSWArii ge ation el

26. Ma. 8 Mrgs. [Flensburg .| 335,0 | T,s8 [|NO., mässig. |bewölkt. 26 Mal 8 Mrgs. |Paris .….... 335,6 | 410,3 {S8W., müssig. bedeckt. » IBrüssel....| 332,6 (10,60 |(SSW,., schw. bedeckt, Regen. o Pren A 336,9 2,2 180., schwach. bedeckt. » |Helsingfors | 336,7 7,6 |Windstille. heiter, » [Petersburg. | 337,5 12,0 |W., fast still, bedeckt. @ IUIUAA is - e 337,0 11,7 [S WAs8IC, bedeckt. » [Stockholm .| 339,8 9,6 |S., schwach. bedeckt, Maxim. 14,2, Minim. 9,0. » |[Skudesnäs .| 334,8 8,6 |Windstille. bedeckt. » ¡Gröningen .| 333,7 10,0 |8.; fasv sStill, bedeckt, » |Helder..... 333,9 10,5 |W., s. schwach. bedeckt. » [|Bernoesand | 335,5 | 2,1 |ONO., s. schw. |bedeckt. » |Christians..| 334,7 | 8,0 |N0., schwach. |sehbön, Pry euie e Station dn. 27 Mai 6 Mrgs.| Memel... 336,3 | 9,4 |0., sechwach. trübe, 7 » [Königsberg | #36,4 9,8 |SO0., schwach. |trübe. G6.» [Danlo..….. 336,1 7,6 |880,, schwach. |bedeckt. * 4POtBÙSs. 6 1/392,4 10,2 |S0., schwach. wolkig, 7 » [Cöslin ..... 334,5 10,8 |S89., schwach. bewölkt. 0.» Sten «ol: 0008 9,8 |SS0., schwach. |wolkig. » ¡Berlin 330.1 10,2 |SW., mässig. heiter, ck [EONED 333,6 | 10,0 |SS0., mässig. trübe. » ¡[Münster .…..| 332,1 9,6 |S., schwach. heiter. » IOZaU,.«| 901,6 10,0 |S., schwach, heiter. » Breslau. ...| 330,2 8,8 |S0., schwach. bed., regnerisch. » Wn. 08TH 40s S schwW. 4 j bedeekt, » «Ratibor... | 327,6 | 10,0 [S., schwach. Regen. »: [Wrigy e.» 0294 [40,44 [9,, Schwach, | bewölkt. AUSW Ur e ati nen 28. Mai. 8 Mrgs. |Brüssel ...] 335,6 9,6 |S., schwach. schön, » |Haparanda.| 335,6 24 N. bedeckt, Nebel. » [Helsingfors | 335,7 | 10,2 |Windstille, bedeckt. » [Petersburg | 336,9 13,3 |S., schwach. bewölkt. d 1a ee 336,2 | 11,3 |S0,, mässig. bedeckt, Regen. » |Stockholm.!| 333,8 9,7 |S., schwach, halb heiter, gest, Ab. S, still, Max. 14,4, Minim. 3,3. » |Skudesnäs .| 332,7 6,6 |NW., frisch. Regen, » [Gröningen .| 335,5 10,4 |SW., schwach, |bedeekt. » |Helder..... 335; 6 10,3 |W., stark, bewölkt. » |Hernoesand| 333,9 3,0 |0., schwach, bewölkt. » IChristians..| 332,3 8,0 |Windstille. bewölkt. » [Flensburg .| 333,7 8,6 |SW., s8chwach. |wolkig. Preussische Stationen. 28. Mai. 6 Mrgs.| Memel .....| 335,3 | 10,9 [S0., mässig. 7 » [Königsberg | 335,3 | 11,0 |S., stark, trübe. 6 IDuñeig..,.. 335,2 | 10,2 |S., schwach. wolkig, » lPotbus.. 11: 0028 9,0 |SW., mässig. bewölkt. T s TUONIA 334,4 9,7 |SW,, sehwach., |bedeckt, Regen. 6 » 18lelim....s 335,5 | 10,5 |SW,, schwach, |[trübe, Regen, o (Beri... 333,8 | 10,9 |WSW., schw. |[Regen. » [|Posen .…... 333,5 | 11,6 |S8W., schw. |wolkig. » |Münster...| 333,9 9,5 |W., schwach. bedeckt. » lTLorgâ0 ...1 302,9 | 11,0 |9, SChWwach, bed., etwas Reg. » [Breslau ...| 330,5 | 13,0 |SW., schwach. |bed,, schw. Reg. Por OOIA cer eonl 309,8 1.,44,2 1W,y aghwach. schr heiter, » ¡Ratibor ...| 327,9 | 12,3 [S., sehr schwach, |halh heiter. » (Trier... 330,9 | 10,2 |SW,, schwach, |bew., nebelig.

B:

Kéwnigliche Schauspieie.

Dienstag, 29. Mai. Jm Opernbause. (113se Vorstellung). Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von L, von Beethoven Zwischen der ersten und zweiten Abtheilung: Ouvertüre zu Leonore. Leonore: Frl. Santer ¡ Lehtes Auftreten derselben vor ibrem Abgange von der hiesigen Bühne. j

Mittel-Preise.

T41 Im Schauspielhause. Mittwoch, 30. Mai.

Keine Vorstellung. Im Opernhause. Keine Vorstellung. Im Schauspielhause. (133sstte Abonnements-Vorstellung.) Die Komödie der Jrrungen. Lustspiel in Z Akten von Shakespeare, bearbeitet von C. v. Holtei. Vorher: Mitgefangen, mitgehangen! Lustspiel in 1 Aft von W. Br. Warburg. Gewshnliche Preise.

Deffentlicber Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sacheu.

Steck br ite f}

Gegen den unten näher bezeichneten angeblichen Schlossergesellen Karl August Franz Neumann ist die gerichtliche Haft wegen schweren Dieh- stahls aus §. 218 Nr. 3 des Strafgeseybuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung is zwar ausgeführt worden, er is aber aus dem Polizei- Büreau zu Pankow entsprungen, ohne daß man seiner bisher wieder hab- haft werden konnte. Auch in der von ihm angegebenen seitherigen Wohnung ist er nicht aufzufinden gewesen.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des 2c. Neumann Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Aus- landes dienstergebenst ersucht, auf den 2c. Neumann zu achten, ihn im Be- tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß - Jnspection, Hausvoigteiplaß, abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts- willfährigkeit versichert. -

Berlin, den 25. Mai 1866.

Königliches Kreisgericht. I. (Kriminal-) Abtheilung. Der Untersuchungsrichter. 7 Signalement.

Der angebliche Schlossergeselle Karl August Franz Neumann ist 32 Jahr alt, am 17. September 1833 in Berlin geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 7 Zoll groß, hat \{hwarze Haare und kleinen s{warzen Schnurbart, ist von starker Gestalt und spricht die deutsche Sprache.

Bekleidung.

Dunkelbrauner kurzer Düffel - Paletot, hellgraue Drillichhosen, ohne

Kopfbedeckung.

Stedcbries.

Gegen den unten näher bezeichneten Schiffer Franz Blaszkiewiß aus Bienkowko, Kreis Culm, is die gerihtlihe Haft wegen schweren Dieb- stahls aus §. 215, -218, 223 des Strafgeseybuchs beschlossen worden. Die Verhaftung hat nit ausgeführt werden können, weil derselbe das Schiffs- gefäß seines bisherigen Brodherrn , des Schiffseigner Saleschke aus Warnik, hier verlassen hat, und auch sonst hier nicht aufzufinden ist.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Blaszkiewiß Kennt- niß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair - Behörden des Jn - und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den Blaszkiewiß zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß - Jnspection abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen, und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts- willfährigkeit versichert.

Potsdam, den 23: Mai 1866.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung 1. Signalement.

Der Schiffer Franz Blaszkiewiy aus Bienkowko, Kreis Culm, Reg.-Bez. Marienwerder, ist 28 Jahr alt, am 26. August 1837 in Bien- kowko geboren, 5 Fuß 3 Zoll groß, spricht die deutsche und polnische Sprache und hat als besondere Kennzeichen: Plattfüße und stottert.

Bekleidung kann nicht angegeben werden.

Belang tmaMcwun g.

Am 22. März ex. is in Guhrow einem unbekannten Manne eine muthmaßlich gestohlene silberne Spindeluhr mit Messingkette und Uhrschlüssel abgenommen worden, Die Uhr, welche deutsche Ziffern, messingene Zeiger und einen gepreßten Rand hat und mit der Nr. 14,920 versehen is , befin- M 4 nb einer Messingkapsel, deren innere Seiten mit rothen Tuchläppchen

elegt sind.

_ Der Unbekannte, welcher bei seiner Arretur flüchtig geworden , ist 38—40 Jahre alt, 5 Fuß 7 bis 8 Zoll groß, pockennarbig, trägt einen kleinen Schnurrbart und hat eine geduckte Haltung; er war mit einem schwarzen Tuchrok, gelblih aussehenden Bukskinhosen, einer dergleichen Weste und Müye bekleidet.

__ Indem ih den Eigenthümer der Uhr auffordere , sih zu melden und die Uhr in meinem Büreau in Augenschein zu nehmen, ersuche ih gleich- zeitig alle Behörden, auf den Unbekannten zu vigiliren, ihn im Betretungs®- falle zu- verhaften und mich davon schleunigst in Kenntniß zu sehen.

Cottbus, den 18, Mai 1866.

U L R A

Gegen den Einwohnersohn Gottlied Ludwig August Venzke, geboren zu Zuckers am 17. Januar 1843, einen Sohn des im Jahre 1859 von Berg - Sellin nah Rußland ausgewanderten Einwohners Heinrih Venzke, ist von der hiesigen Königlichen Staatsanwaltschaft in Gemäßheit des Gesehes vom 10. März 1856 und des §. 110 des Strafgeseßbuchs An- lage ape i :

weil er ohne Erlaubniß die Königlichen Lande verlassen und dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden r zu s i ZLME hat,

und durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom i i Untersuchung eröffnet Mee 1 5 E

Zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache is ein Termin auf den 24. August d. J., Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Ge- richtsstelle im Sizungssaale anberaumt, zu welchem der Gottlieb Venzke, dessen gegenwärtiger Aufenthaltsort nicht bekannt ist, mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen, die zu seiner Verz ben Geebtie fo Jl E mit zur Stelle zu bringen, oder solche em Gerichte so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß em- selben herbeigeschafft werden können. M90 L j Bei seinem Ausbleiben wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.

Stolp, den 10. April 1866.

Königliches Kreisgericht. L, Abtheilung.

Handels-:-INegister.

In das biesige Firmen-Register ist unter Nr." 316 der Kaufmann Moriß Wolffram zu Brandenburg, Ort der Niederlassung: Brandenburg, Firma: M. Wolffram eingetragen zufolge Verfügung vom 14. Mai 1866 am 17. Mai 1866. Brandenburg, den 18. Mai 1866. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

I, Einzutragen in das Firmen-Register : 1) Laufende Nr. 315, 2) Bezeichnung des Firmen-Jnhabers: Kaufmann Gustav Frengel zu Brück, i: 3) Ort der Niederlassung: Brü, 4) Bezeichnung der Firma: Gustav Frenzel. 5) Eingetragen zufolge Verfügung vom 11. Mai 1866 am Mai 1866. Akten über das Firmen-Register Bd, Il. S. 31, Brandenburg, den 18. Mai 1866. Königliches Kreisgericht. L. Abtheilung.

In unser Gesellschafts-Register ist bei der unter Nr. I eingetragenen Niederlausißer Kredit-Gesellshaft von Zapp u. Comp. und bei der unter Nr. 10 eingetragenen Vorschußkasse zu Finsterwalde, Kommandite der Nie» | derlausißer Kredit-Gesellshaft von Zapp u. Comp., Folgendes eingetragen | worden: :

Laut §. 19 des Gesellschafts-Vertrages vom 6. Februar 1865 muß zur Aufnahme von Hypotheken für die Hauptniederlaffung der Gesellschaft die Genehmigung des Aufsichtsrathes eingeholt werden und laut Notariats-Urkunde vom T7./8. März 1866 bat die Gesellschaft in ihrer General-Versammlung vom T. März 1866 mit Zustimmung der persönlich haftenden Gesellschafter beschlossen : ; 1) eine Zweigniederlassung in Frankfurt a. O. zw er der Firma: Niederlausißer Kreditgesellschaft von Jap pagnie, Kommandite: Frankfurt a. O., ihr Stammkapital von 300,000 Tblrn. u Betrag von 65,000 Thlrn. in Actien à 200 Tblr. zu erhêhen, wovon der an- theilige Kapitalbetrag von 50,000 Thlrn. in Actien à W0 Thir. an die der Zweigniederlassung Frankfurt a. O. deitretenden: Ge» sellshafts-Mitglieder mit der Beschränkung ausgegeben werden fil, daß diese leßteren Gesellschafts-Mitglieder auf die am fie auge» gebenen Actien niht mehr als 25 Prozent de® Nominalbetrages der Actien freiwillig einzablen dürfen, und die YY. L und 42 des Gesellschafts-Verirages com &. Februar 1865 dadin abgeändert:

Die von den in den General-Versaumlungen dec Gefeil» schaft anwesenden Gesellschafts=Mitgliederu gefagten Beschlüsse sollen fortan für die Gesellschast, auc dew Nichter/chienenen gegenübdet verbindliche Kraft haden, wem die Einladung zu den General-Versammlungen nur durch zweimalige Jufertoqn

in die Berlinex Börsenzeitung und zwar dergestalt erfolgt iffh

m den

d.

Ms tr:7 -

2)

3)

Der Staatsanwalt,

daß die Veröffentlichung der Eizladung durch diese Zeitung