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Das Zustandekommen eines solheu Werkes, für das auch gegenseit e Opfer A zu sheéuen sind, wird uns am bestèn gegen die kehr 4 trauriger Verhältnisse {ügen. -
durch feine feindlihe Gesinnung herausgefordert zu haben, sondern nur mít “Bkéharrlihktit für das Recht eines deutschen Volksstammes und Fürstenhauses eingetreten zu sein, gehe ih getrost den Wechselfällen des Schicksals entgegen und vertraue auf den Schuß des Allerhöchsten in einer gerechten Sache.
(Dr. J.) Se. Majestät der König hat zum Vicepräsidenten der Ersten Kammer Oberbürgermeister Pfotenhauer, zum Präsi- denten der Zweiten Kammer Abg. Bürgermeister Haberkorn und zum Vicepräsidenten derselben Abg. Ochmichen-Choren wiederum ernannt, i
Oesterreich. Aus Wien, 26. Mai, wird der »Schles. Ztg.« geschrieben: Die Verkehrsstörung nach allen Richtungen dauert fort; auch die gewöhnlihen Sommerzüge der Südbahn sind eingestellt, so daß Villeggiaturen in dieser Richtung erschwert sind. =— Heute hielt der Kaiser eine Revue über die neue Garnison unserer Stadt ab und richtete an das Offiziercorps eine längere An- sprache. — FZM,. Benedek begiebt sich heute Abend in das neue Hauptquartier Olmüy. Auch die Berichterstatter der Journale, deren Anzahl jedo sehr beschränkt wurde, begeben sih heute dorthin. Da- gegen ist den Corpskommandanten die Zulassung von Bericht- erstattern in ihre Hauptquartiere auf das strengste untersagt und diesem Verbote von Benedek ein besonderer Armeebefehl gewid- met worden, in welchem auseinandergeseßt wird, daß eine Kritik der Vorgänge im Lager, so wie der Bewegungen unzulässig sei, für die Verzeihnung ruhmvoller Thaten schon die Geschichte der einzelnen Regimenter sorgen werde, es daher der Zeitungsschreiber nicht bedürfe, welche von dem »reinen Soldatenverbande- fernzu- halten seien.
Brünn, 24. Mai. Von der Kaiserlichen Statthalterei ist eine Bekanntmachung erlassen worden, worin es heißt:
Es wird kundgemacht, daß Se, Majestät die Vornahme einer zweiten Heeres-Ergänzung im ar 1866 anzuordnen geruhten, wozu in Folge Staatsministerial - Erlasses vom 17, Mai 1866 dieselben fünf Altersklassen, welche bei der ersten heurigen Stellung aufgerufen waren, nämlich die in den Solarjahren 1845, 1844, 1843, 1842 und 1841 gebornen Jünglinge aufgerufen werden, und für welche die min- deste Körpergröße auf 59 Zoll Wiener Maß bestimmt wurde. Die Militairbefreiung gegen Erlag der Taxe findet nicht statt, dagegen behal- ten die bei der erstén Stellung des Jahres 1866 ausgesprochenen Militair- befreiungen auch bei dieser zweiten Stellung, so wie auch die gezogenen Loosnummern ihre Gültigkeit.
— Ein ähnlicher Erlaß ist auch im lombardisch-venezia- nishen Königreiche unterm 23. d. M. ergangen. Es werden die oben genannten Altersklassen aufgerufen. Die Zabl der zu Stellenden beträgt nah der »Gazz. di Ven.« 6417 Mann.
Graz, 25. Mai. Die »Grazer Ztg.« meldet, daß es durch Kaiserliche Entschließung vom 20. Mai d. J. gestattet ist, daß lan- desfürstliche Beamte , welche den Wunsch ausdrüen , bei den der- maligen Krieg8bedrohungen in die Reihen der Armee zu treten, auf die Dauer des eventuellen Krieges als Offiziere in dieselbe aufgenom- men werden. Auch soll diesen Beamten der Rang vorbehalten und das Beförderung®drecht in der Art gewahrt bleiben, daß ihre Einthei- lung in die Armee” ihnen in keiner Weise in Beziehung auf ihre Laufbahn im Civilstaatsdienste Nachtheile bringe. Die Länderchefs sind demnach ermächtigt worden, allen Beamten, welche sich für die Dauer des eventuellen Krieges dem Waffendienste zu widmen be- absihtigen, die Bewilligung bierzu mit den zugestandenen Vorbehal- ten bezüglih des Rücktrittes auf ihren Civildienstposten zu ertheilen.
Wie der »Laib. Ztg.« mitgetheilt wird, hat das Staats- ministerium die Aufstellung eines bewaffneten und uniformirten Schügzen-Corps in Laibah zu Bewachungs- und Sicherheits- zwecken der Stadt »für die Kriegsdauer« bewilligt. Einer wei- teren Mittheilung zufolge wurde die Genehmigung zur Errichtung eines permanenten derartigen Corps gleichzeitig in Aus\iht gestellt, sobald die diesfälligen Statuten der höheren Behörde vorgelegt sein werden.
Frankreich. Paris, 27. Mai. Der »Moniteur« veröffent- licht einen vom Kaiser bereits genehmigten Bericht des Kriegs- Ministers über das völlige oder theilweise Eingehen einer Reibe fester Pläye und Werke , die beutzutage dur die Fortschritte im Kriegs- wesen und dur die Entwickelung der Eisenbahnen entbebrlich oder unnüßÿ geworden sind. Die Berichte der Budget-Kommissionen und die Wünsche zahlreicher Bewohnerschaften lassen die Durchführung einer solchen Maßregel als sehr zeitgemäß ersheinen, Es werden mithin im Ganzen für 98 feste Plätze oder einzelne befestigte Werke, die zu diesem Behufe in vier Kategorieen eingetheilt worden sind, Veränderungen eintreten : 1) 18 feste Plägze werden völlig aufgegeben , die betreffenden Grundstücke so wie zum Theil die in denselben befindlichen militairishen Gebäude verkauft ; 2) 9 bôren auf, feste Pläge zu sein, bleiben aber Militair - Domai-
nen ¡ 3) 37 verbleiben als feste Pläye und Werke mit Aufhebung
der Servituten des Festungs-Rayons, und 4) 34 werden einer Ver-
tark durch ‘die Liebe und Treue meines Volkes, in dem Bewußtsein,
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Maßregeln in Vorschlag bringt, unterläßt er niht, die Aufmerk- samkeit des Kaisers auf die Nothwendigkeit hinzulenken, die Werke der Haupt - Grenzfestungen zu erweitern und gegen die zerstörenden Wirkungen der neuen Artillerie sicher zu stellen. Auf diese Arbeiten sollen alle Summen verwandt werden , welche sich aus dem Ver- faufe der Grundstücke und des Materials der zu schleifenden Plätze ergeben werden.
— 298. Mai. Die .identischen Einladungs - Depeschen zur Mi- nister-Konferenz sind beute in Wien, Berlin, Florenz und dem Bundes- tage Übergeben worden. Jn die deutsche Reformfrage, so weit se die Bundesverfassung béètrifft, wird keine Einmischung beabsichtigt. Die Zuziehung des Bundes is aber für erforderlich erachtet, weil dur die venetianische, die Elbherzogthümer- und die Limburger tFrage Kompensationsvorschläge, also Territorialveränderungen diskutirt werden, die den Bund berühren. Die Vertretung des Bundes wird durch Bayern erwartet, da die deutschen Großmächte in Konflikt sind, Die Eröffnung der Konferenz soll durch verzögertes Erscheinen des Bundesbevollmächtigten nicht aufgeschoben werden.
Spanien. Aus Madrid, 26. Mai, wird telegraphirt Ein Rundschreiben des Staats-Ministers an Spaniens Vertreter im Auslande entwickelt die Gründe, aus denen das Bombardement Valparaiso's verfügt worden, und fügt hinzu, daß Spanien stets bereit sei, einen ehrenvollen Frieden zu \{chließen. Der Pariser »France« zufolge würden die Regierungen Frankreichs und Englands von der spanischen vollständigen Ersaß verlangen für den Schaden, den der pflihttreue Admiral Mendez Nunez an dem neutralen Eigenthum angerichtet hat. Die englischen Besiger haben bei dem Bombardement ca. 20 Mill. Piaster Schaden gehabt.
Nußland und Polen. Aus dem Königreich Polen, 24. Mai, wird der »Augsburger Allgemeinen Zeitung« ge- schrieben: Angesichts der ungeheuern Truppenanhäufungen Oester- reichs und Preußens an der österreichisch - preußishen Grenze und daher auch ganz in der Nähe des Königreihs Polen ist von Seite Rußlands allerdings eine sehr strenge Grenzüberwahung vorgenommen worden, um das Ausreißen militairpflihtiger Leute zu verhindern, welche in der gegenwärtigen Erwerblosigkeit gern be- reit sind, in der Weite eine Unterkunft zu suchen. Die sonstigen militairishen Maßnahmen sind noch immer sekundärer Na- tur und beshränken \ich auf das Bezichen des großen Lagers auf dem powonskihen Feld bei Warschau, 1wvo gegenwärtig etwa 40,000 Mann versammelt sind, welche fast täglich größere Exercitien ausführen, wobei sich namentlich die Garde- Kavallerie, Husaren und Ulanen auszeichnen. Diese Lagertruppen sollen nächstens noch bedeutend vermehrt werden, dagegen is von der Errichtung eines Lagers bei Kalisch keine Rede. Der Chef der Truppen des weiten Odessaer Bezirks, General v. Kogyebue, wel- chen die Gerüchte in die Moldau einrücken ließen, weilt noch ruhig in Odessa, und es haben die russischen Divisionen am Duniester und Pruth ibre Stellungen nicht verändert.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Mai. Jm gestrigen Plenum hat der Bürger- und Bauernstand das sog. Weg- Und Wasserbau-Bedenken berathen und in Uebereinstimmung mit dem Adel und dem Priesterstande die vom Aus\{chuß wider- rathene Königliche Proposition wegen eines „Staatsbeitrages zu Kanal- und Schleusen-Anlage zwischen den Seen Oestra- und Westra- Silen genehmigt. |
— In Betreff des gestern gemeldeten Einsturzes des Thurms der neu erbauten katholischen Kirche wird ferner berichtet: »Wie man aus der heutigen polizeilichen Untersuchung vernimmt, bestand der Unterbau aus 4 Pfeilern, welche wahrscheinlich nicht stark genug waren, die mächtige Last zu tragen, Die Arbeiter sagen aus, daß sie hon seit mehreren Tagen an dem südwestlichen Pfeiler einen Riß bemerkt haben , dessen Weite wenige Stunden vor dem Unglück circa 2 Zoll betrug. Außerdem ist bis jetzt festgestellt daß 54 Ar- beiter gerade beim Bau beschäftigt waren, von diesen sind 15 todt, 12 vermißt, 9 verwundet und 18 unbeshädigt.« i ___ Ebristiania, 23. Mai. »Morgenbl.« giebt die Zabl der in diesem Jahre nah Amerika Auswandernden auf 10 bis 15,000 an, eine Anzahl, welche die der früheren Jahre bedeutend Übersteigt, denn außer 1861, wo die Zahl der Auswanderer 8850 betrug, hatten wir seit 1849 jährlich nur ca. 4000. Dennoch wird diese Auswanderung die Volksmenge wenig verringern, da f\îch die Bevölkerung in den legten 10 Jahren um 200,000 Seelen vermehrt hat. Der Umstand, daß die Au®swanderung nicht nur in Norwegen, sondern fast in allen Ländern \o bedeutende Dimensionen annimmt, ist niht aus einer etwaigen Verschlehterung der heimathlihen Qu- stände abzuleiten, sondern, weil in Folge des amerikanischen Krieges der Strom der Auswanderung mehrere Jahre gehemmt war. We- gen des Ausbruchs der Cholera in Liverpool werden die norwegischet Auswanderer jeyt alle über Hamburg gehen.
Asien. Berichte des Pariser »Moniteur« aus Japan reichen
kleinerung ihres Rayons theilhaftig. Indem der Kriegsminister diese | bis zum 29. März c. Der französische Gesandte, begleitet von dem
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Údmical, welcher die französishe Seemacht in den chinesishen und 1§panesischen Gewässern befehligt, hat sich von Jokuhama , der ge-
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wöhnlichen Residenz der fremden Gesandtschaften, nah.Yeddo, dem Keglerenclsigs bs Taikun, begeben. — Die Gorodjos (Minister des Taifun) haben dem Gesandten des Kaisers und dem französischen Admiral den ausgezeichnetsten Empfang bereitet. Der Taikun, ent- fernt von seiner Hauptstadt, residirt zur Zeit in Osakka, am Hofe des Mikado, des obersten Souverains von Japan. — Der Admiral Rose, nah Jokuhama zurückgekehrt, hat diesen Hafen den 24. März mit der Kaiserlichen Fregatte »Guerrière« verlassen, um sih nach China
zu begeben.
Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.
Leipzig, 28. Mai. Jn einer zahlreih besuhten Bürger- versammlung wurde einstimmig eine Petition an den Landtag be- \chlossen, des Jnhalts, derselbe möge die Regierung um Annahme des preußishen Vorshlages der Berufung eines Par- lamentes auf nahen Termin nah dem Reichswahlgesezge von 1849 angehen. Mit allen gegen 23 Stimmen wurde Nichtbewilli- gung der Geldmittel zu Rüstungen verlangt.
Darmstadt, Dienstag, 29, Mai, Mittags. Die Erste Kam- mer lehnte es in ihrer heutigen Sißung aus Gründen mangelnder Opportunität ab, dem Antrage der Zweiten Kammer, betreffend die Einberufung der \chleswig-holsteinshen Stände, beizutreten.
Frankfurta. M, Dienstag, 29. Mai, Mittags. Heute findet eine außerordentliche Bundestagssißzung statt, in welcher das gestern ein- getroffene Einladungsschreiben zur Theilnahme an den Konferenzen zur Vorlage kommt. Zur Vorberathung dieser Angelegenheit wird
in besond 9 ählt werden. Auch soll in der beutigen | geg i j : aeg ee S2 e ein besonderer Aus\{chuß gewählt werder f heutig | diese Münzen einen Courswerth von fünf Kreuzern festzusezen. Es ift nun
Sihung die Wahl des Ausschusses für die Limburger Angelegenheit |
erfolgen. London, Montag, 28. Mai, Abends. Unterhaus: Auf eine
Interpellation Griffith’s erwiederte Layard, die Donaufürsten-
thümer-Konferenz betrachte die Wahl des Prinzen von Hohenzollern |
für illegal, autorisire aber keine Jntervention. In der Abstimmung über ein Amendement zur Reformbill
geblieben.
Kunfst- und wissenschaftlicve Nachrichten,
* Berlin, 27. Mai. Den Afftronomen ifi in den leßten 14 Tagen eine große Ueberraschung dur das plôögliche Aufflammen ein es hellen Sternes in dem Sternbilde der Krone bereitet worden, An einer Stelle dieses Bildes, wo bis dahin dem bloßen Auge kein Stern sichtbar war; wurde etwa am 12. Mai von zwei Liebhabern der Asironomie, Herrn
Courbebaisse in Rochefort und Herrn Birmingham in Jrland, ein Stern | bemerkt, der an Helligkeit mit dem hellsten der Krone, der sogenannten | A ie ; 5 - | tembertagen nicht geändert, die Windesrichtung ist vorherrschend nördlich Seit dem 16, Mai ift dieser Stern von vielen Astronomen der Orts- | :
Perle, roetteiferte.
bestimmung und der Lichtmessung unterworfen worden, und es hat si
berausgestellt, daß derselbe niht ganz neu, sondern s{chon vor etwa 10 Jab- | cen auf der Bonner Sternwarte in dem großen Kartenwerk des Professors |
Argelander aufgenommen worden ist. Bei den mühsamen und ver-
dienstlichen Arbeiten, welche die Grundlage dieser berühmten Karten bildeten, | ist die Helligkeit des jeßt so merkwürdig gewordenen Sternes zweimal zu |
verschiedenen Zeiten aufgezeihnet worden. Derselbe war damals unverän-
derlih und nahe der Grenze der Sichtbarkeit in einem Fernrohr von 34 Linien Objectiv-Oeffnung, also, wie man annimmt, etwa Ier bis 10ter
Größe.
nur noch 2 Größenklassen heller als in seinem früheren Zustande.
Die merkwürdigsten Resultate hat aber bei dieser Gelegenheit die |
Spektral-Analyse des Lichtes geliefert. Die Beobachtungen von | wäst.
Huggins in London zeigen, daß über dem matteren Spektrum des gewöhn-
lichen Sternlichtes zur Zeit des plößlichen Aufleuchtens ein lichteres Spektrum lag, welches nur aus einzelnen lichten Linien zusammengeseßt war und so- | i | der Steenstrup-, Rostirup- und Monftrupper Haiden im Brand gerathen feim | und der herrschende Nordwind das Feuer fo fiar® angefat haden, daß | dasselbe trog aller augewandten Mühe nicht zu dändigen gewesen is devor
mit andeutete, daß die auf jenem Sterne plößlich entflammte Masse aus glühenden Gasen, wahbrscheinlich aus Wasserstoff bestanden hat.
Gewerbe- und Sandels:- Nachrichten.
Seit dem 16. Mai hat nun dieser plöglich aufgeflammie Stern | ziemlich schnell wieder an Helligkeit abgenommen. Nach den in den legten | mon Nächten auf der hiesigen Sternwarte angestellten Beobachtungen ist er jet | zwei Grade unter dem Gefrierpunfte. Der Schaden in dem Gemüjegärten | ift ein ret erbheblicer. Auch für die Obsilese dieses Jahres beginnt man
| man hôrt die Landwirthe fehr klagen. t, i | Vegetation sehr hemmt und daß der Wind und Frost die Eau und Berlin. Bezüglich einer Notiz von der bevorstehenden Arbeitseinstel- | Weizenfelder beschädigt hat. Erbsen und selb#| Gerste haben gelitten, n ganz lung von Kattunfabriken wird von der Dannenbergschen Kattunfabrik die |*
Mittheilung gemacht , daß es ihr troß der trüben Zeitverhältnisse möglich gewesen ist, bisher alle Arbeiter zu behalten, ausgenommen diejenigen, welche zum Militairdienst eingezogen seien.
Köln, 28, Mai. Wir erwähnten. vor einiger Zeit, schreibt die »Köln, Ztg.« daß die Aufnahme und Beseitigung einer durch den Rhein gelegten, etwa 300 Centner {weren Kette, die früher zur Befestigung der aus dem Rhein auf die stehende Brücke verlegten Staats-Telegraphenleitung gedient hat, bevorstehe. Diese s{hwierige, mit Anwendung von Schiffen und Kabel- winden bewirkte Arbeit wurde am vorigen Donnerstag begonnen und vor- gestern zum glücklichen Ende geführt, Mit der beseitigten Kette selbst ist nun auch das Hinderniß gehoben, welches die durch polizeilihes Verbot in- struirten Schiffer abhielt, auf einer gewissen Strecke des Hafens von Köln hre Anker zu werfen.
— Die »Bayrische Ztg«. bringt folgende Mittheilung : Die Regierungen
des süddeutschen Münzvereins haben sich vereinbart, den Courswerth | der österreichischen Sechser mit den Jahreszahlen 1848 und 1849 auf fünf
Kreuzer süddeutsher Währung festzusegen. Hieran knüpft das citirte Blatt eine Erläuterung, der wir folgende Stellen entnehmen: Da der neue Münzfuß in Oesterreich bisher immer nur in der s{chwankenden Papiervaluta sich bewegte, so machten auh die ihm einverleibten Sechser des alten Fußes alle Schwankungen der Valuta mit, und o bald man in Wien mehr als hundert Gulden Papier geben muß, um einen Wechsel von hundert Gulden, zahlbar in süddeutsher Währung, zu erhalten, rentirt die Ausfuhr der Sechser nah Süddeutschland, so lange man daselb diese Münzen zu sechs Kreuzer annimmt. So geschah es, daß vor etlichen Jahren eine Masse solcher Münzen in Süddeutschland eingedrungen war, die man auf fünf bis sechs Millionen Gulden shäßte. Sie gingen nah Oesterreich wieder zurü, als die Valuta sich wieder so gebessert hatte, daß man nun in Sûd-Deutschland mehr als hundert Gulden geben mußte, um einen Wechsel von hundert Gulden auf Oesterreich zu erhalten. Die Regierungen des súddeutshen Münzvereins haben im süddeutschen Münzvertrage vom Jahre 1858 zur Säuberung und Verminderung der Scheidemünzmasse Bestimmungen getroffen, deren Vollzug noch fortdauert und mit großen Opfern verbunden ift, Bayern allein hat seit dem genannten Jahre bei der Einziehung alter, abge- schliffener, geringhaltiger und uncursmäßiger Sechser und Groschen eine Ein- buße von méhr als 300,000 Salben gehabt, und die úübri- gen Vereinsstaaten nach dem Verhältnisse der Bevölkerung. Nach solchen Opfern konnten die Regierungen des süddeutshen Münzvereins un-
| möglich einem neuen Eindringen der österreichischen Sechser unthätig ent-
gegensehen. Sie haben sich geeinigt, dur öffentliche Bekanntmachung für
Sache des Publikums, seinerseits durch Einhaltung dieses Courses mitzuwir- fen zur Fernhaltung einer gemeinschädlihen Beeinträchtigung des mit so großen Opfern gereinigten süddeutshen Scheidemünzwesens. Die Dur(-
| führung des Courses von fünf Kreuzern wird das Zuströôömen dex Sechser
aus Oesterreich aufhalten und die schon eingestrômten zurüdleiten.« St. Petersburg, 21. Mai. (N. Y) Ei Cirkular des Zoll- Departements vom 7. Mai an die Zollämter 1. Klasse für den europäischen
| Handel verordnet, daß die Obligationen der zweiten 5 prez. inneren Prämien- - | anleihe und deren Jnteriméscheine laut des 9. Punfkteé des am 14. Februar ist die Regierung so eben mit 10 Stimmen in der Minorität | d. J, Alerhöchst, bestätigten Reglements für diese Anleihe in derselóexn ; j | Weise wie die Obligationen der 5 proz. inneren Prämienanleiße vom Jahre | 1864 als Unterpfand zur Sicherstellung der Zollgebühren angenommen
werden sollen. Demgemäß wird der Preis für die Annahme dieser Scheine und Billete zu 90 pEt. ihres gegenwärtigen Werthes (1055 R.} oder zu 94 R. 95 K. für 100 R. festgesetzt
Landwirthschaftliche Nachrichten.
Tilsit, 27. Mai. (Osis. Ztg.) Die Witterung bliev den Mat hin-
R A
dur anhaltend falt und trocken mit häufigen Nachtfrösten, so daÿ das zag haft hervortretende junge Laub einiger freistebender Baumsorten frostgerän- dert und verfümmert dasteht. Wind und Wetter hat sich in den: 3 Qua-
und die Witterung trocken geblieben, wenn auch zulezt bei Tage etwas wärmer und man mat sich auf eine vorherrschend ähnliche Witterung und Windesrichtung für die nächsten Monate gefaßt. Die wohlihuende Zurück- haltung und Kräftigung der Wintersaat, welche das Wetter zu Anfang L zeugte, fängt nachgerade an bedenklich zu werden, doch wollen wir. baldigen Regen und mit ihm Ausbildung der Winterung und vermehrte® Hervor- fommen der Sommersaaten und des Graswuchses verhoffen. G Aachen, 26. Mai. Bis zum 12. d. waren in Holland an der Rinder- pest erkrankt 55,826 Rinder, wovon 22,205 gestorben, 10,183 getödtet, 22/350 durhgeseucht und 1100 noch fran? waren. E A — Aus Grün e, 24. Mai, wird der »Elbf. Qtg.« geschrieben: Ju: dem verwichenen Nächten hat es bier, wie ziemlich allgemein in der Mar? ge=- reift; in der Nacht vom 21. auf den 22. d. stand fogar das Thermometer zu fürchten, wenn der eingetretene Regen nicht die Folgen des ¿Frostes ab» 2 Ein Glück war es, daß die Blüthe des Getreides bis dahin noch nirgends zum Vorschein getreten war und dieses dur den Frost also nicht
gelitten hat. | u A, 6 A “ — In Jütland soll, wie die »Köln. Qtg.« berichtet, circa: (F Meile
es die Landstraße erreicht hatte. / r 2 d.) r 7 N B y S H d
Upsala, 23. Mai. Das Wetter bleibt sehr kalt und windig un
Sie sagen, daß das Wetter: die
Upland hberrfht Futtermangel.