1866 / 127 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

i775

Die Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußi- {hen Staaten (Nr. 22 vom 30. Mai) enthalten Folgendes: Bei welchen relativen und absoluten Gewichtsmengen der stickstoffhaltigen und stickstofffreien Nährsto ffe im Futter können Schweine von der Zeit ihres Absehens an bis zu einem Alter von 10 Monaten zur höchsten Fleisch- und Fettbildung mit dem geringsten Aufwand von Nährstoffen gebracht werden? Nach Dr, Julius Lehmann im Auszuge. Die Kanada- oder Mammuthgerste. Vom Lehrer Nordhoff. Die Konkurrenz-Thier- shau in Reichenbach am 11. und 12. Mai. Die Thierschau zu Obornik, Provinz Posen. BerichteundKorrespondenzen: Aus Paris, im Mai. (Zur Enquete. Käsefabrication im Cantal. Wetter.) Aus den Regie- rungsbezirken Marienwerder, Bromberg, Köslin, Stettin, Stralsund und Breslau. Literatur: Theoretishe und prafktishe Ackerbau-Chemie von Dr. Robert Hoffmann. Jahresbericht über die Fortschritte der Agrikultur-Chemie, be- gründet von Dr. R. Hoffmann, fortgeseßt von Dr. Eduard Peters. VII. Jahr-

ang. v. Liebig's Bodenverarmung und die Latrinenfrage von Fr. Thon.

ereins-Versammlungen, Vom 1. bis inkl. 15. Juni. Notizen. Den diesjährigen Wollmarkt in Berlin betreffend. Zur Koppe-Stiftung. Weitere Erfolge mit den aus Japan neu eingeführten Graines. Rinderpest in Holland.

Kunst- uud wissenschaftliche Nachrichten.

Pforta, 20, Mai. (Magd. C.) Am vergangenen Mittwoch fand die feierliche Einführung des neuen ersten Geistlihen und Jnspektors von Schulpforta, Professors Bäßler, bisher geistlichen Jnspektors und Konvikts-

Vorstehers am Kloster U. L. Frauen in Magdeburg , durch den General- |

Superintendenten Dr. Lehnerdt unter Assistenz des Professor Dr. Siegfried und des Pastor Barthold aus Kösen statt. Die durch das Ausscheiden der Professoren Steinhart und Keil erledigten Stellen an der Anstalt sind durch Ascension und durch Berufung zweier Adjunkten, des Dr. Schreyer und Dr. Kramer, wieder beseßt.

London, 29, Mai, Die 35. jährlihe General-Versammlung der geographischen Gesellschaft hat gestern unter dem Vorsiye Sir Roderické Murchisons stattgefunden, Wie aus dem vom Vorstand erstat- teten Jahresbericht zu ersehen, hat die Zahl der Mitglieder im verflossenen Jahre wieder beträchtlich zugenommen. Es wurden nämlich 157 neue Mit-

lieder darunter 151 ordentliche, 1 Ehrenmitglied und 5 korrespondirende Ehrenmitglieder gewählt; dagegen hat die Gesellschaft während derselben Zeit 81 ihrer Mitglieder verloren: 57 starben, 22 resignirten und 2 wurden durch den Vorstand von der Liste gestriczen, Die Liste zählte zu Ende April 2089 ordentliche, 5 Ehren- und 63 korrespondirende Ehrenmitglieder. Das Einkommen der Gesellschaft betrug 1865 4905 Pfd. St. (gegen 4977

im Jahre 1864), die Auësgabe 4307 Pfd. St. (gegen 3647 in 1864); das fundirte Vermögen derselben beläuft sich gegenwär- tig auf: 13500 ‘Psb S4. Die Zunahme in der Ausgabe

erklärt sich daraus, daß während des legten Jahres 800 Pfd. St. auf die &örderung von Entdeckungsreisen verwendet wurden, Von dieser Summe erhielt Dr. Livingstone 500 Pfd. zur Unterstühung seiner Expedition nach den Seen Central-Afrikas, 107 Pfd. St. wurden ausgeseßt für die Bestim- mung des Niveau vom todten Meere, mit 143 Pfd. St. wurde Hr. Walker, der eine Expedition am Gaboon unternommen, unterstüßt, und mit 20 Pfd. St. Hr. G. Nohlfs , der bekanntlich eine Reise zum Sultan von Waday angetreten in der Hoffnung , die Papiere des unglücklichen Vogel wieder zu erlangen. Während des laufenden Jahres ist bereits wieder eine Summe von 250 Pfd. St. auf die Unterstüßung von Entdeckungsfahrten verwendet worden. Nach Verlesung des Jahresberichts schritt der Präsident zur Vertheilung der Königlihen Medaillen, welche alljährlich von der Gesellschaft zur Aufmunterung geographischer Wissenschaft und Ent- deckungen verliehen werden. Es erhielten dieselben Dr. Thomas Thompson für seine Durchforshung des westlichen Himalaya und Tibets und Hr W. Chandles für seine Untersuchung des Flusses Purus, dessen Lauf er von seiner Mündung in den Amazonenstrom bis nahe zur Quelle verfolgte. Ein Geschenk von 100 Pfd. St. wurde Hrn. du Chaillu zuerkannt, #0- wohl um ibn für den Verlust seiner Jnstrumente in Westafrika zu entschä- digen, als zur Anerkennung seiner der Geographie geleisteten Dienste, und eine goldene Uhr erhielt Moola-Abdul-Medjid für die Bereicherung, die das geographische Wissen durch seine waghalsige Reise von Peshavur nach Khofan erfahren hat. Nachdem der Vorsißende über die Zunahme, die das verflossene Jahr der Geographie gebracht, eine Uebersicht gegeben, ward zur neuen Vorstandswahl geschritten und einstimmig Sir Roderick Murchison wieder zum Präsidenten gewählt.

Statistishe Nachrichten.

_— Ueber » die preußische ProvinzSchlesien von W. Jensen«

enthält die »Augsb. Allg. Ztg.« den Anfang eines Artikels, dem wir Folgendes entnehmen: __ Die naifolgenden Zeilen gehen zum größten Theil aus eigener mehr- jähriger Kenntniß Schlesiens, vorzüglich der \{lesis{ch-böhmischen Grenzdistrikte hervor, und haben die Absicht, einen kurzen Einblick in die dort bestehenden Verhältnisse zu gewähren,

Die heutige preußishe Provinz Schlesien ist die zweitgrößte Provinz des preußischen Königreichs und umfaßt auf 742 Quadratmeilen 35 Mil- lionen Einwohner, so daß die Durschnittszahl der Bevölkerung auf die Quadratmeile 4500 Köpfe beträgt. Dieselbe is ziemlih im Verhältniß mit denjenigen der übrigen preußischen Provinzen gewachsen, da sie im Anfang des Jaßrbunderts ungefähr nur die Hälfte erreichte. Die Einwohner find ziemli gleihmäßig vertheilt, eigentliche Übervölkerte Fabrifdistrikte, wie in der Rheinprovinz und Westphalen stellenweise, fehlen. Die höhere Summe des Regierungéêbezirks Breslau bei fast gleichem Flächeninhalt wird durch die Städte Brieg, Schweidniß, Glaÿ und vorzüglich durch die Hauptstadt Bres- lau selbs bewirkt. Jn konfessioneller Beziehung überwiegen die Protestanten tima um 60/000 bis 70,000 Köpfe gegen die Katholiken.

| siebenjährigen Krieg begann.

Erstere bestehen |

| mer, deren Namen und mediatisirte Standesherren sich zum heut erhalten: Breslau, Glogau, Liegnih, Schweidniß , Jauer , Oels,

| Johann von Böhmen 1327 gelang, einzelne

hauptsächlich aus den deutschen, legtere mehr aus den slavischen Elementen der Previnz. Der Katholicismus hat seinen Centralsig in Breslau, wo sich ein Erzbis- thum befindet; dessen Fürstbischof zugleich die Diözesanangelegenheiten für das öster reichishe Schlesien und einen Theil des nördlichen Böhmens verwaitet Außerdem zählt Schlesien gegen 50,000 Juden und verschwindende Bruch- theile anderer Glaubensbefenntnisse.

Jn der Geschichte tauchte dasselbe zuerst als von den Lygiern und Quaden, germanischen Völkerstämmen, bewohnt auf. Im 6. Jahrhundert wurden diese von den Slaven aus dem Osten verdrängt, welche im zehnten Jahrhundert das Christenthum annahmen und das Land an tie polnische Krone brachten, Dann erhielt es eigene Herzoge aus dein Stamme der Piastea, unter denen die altslavishen Namen Wladislaus, Boleslaus, Micislaus u. st. w. auftreten, Die drei genannten Brüder, Söhne des polnischen Königs Boleslaus I1IL, theilten sich gegen das Ende des zwölften „Jahrhunderts in den Besiy und wurden als unabhängige Fürsten aner- kannt. Durch ihre Nachkommen wurden die Antheile immer mehr verklei- nert,, in noch höherem Maße dadurch, daß im Süden ein natürlicher Sohn Ottokars von Böhmen ebenfalls Besißungen inne hatte, welche sich. unter seine Söhne vertheilten. So zerfiel Schlesien, das sich früh in Ober - und Nied erschlesien gespalten, im 14. Jahrhundert bereits in 18 Fürstenthü- Theil bis

Sag an, Brieg, Münsterberg, Teschen, Auschwiß, Kosel, Ratibor, Streh- lig, Galkenberg, Neiße, Lebus, Troppau und Jägerndorf. Unter den Piasten begannen allmälig deutsche Kolonisten das von ihren Vorvätern verlassene Land wieder zu besegen. Zwischen den einzelnen Herzogen seibst herrschte wilde und blutige Zwietracht. Ganze Familien rotteten sih unter einander aus, Gräuelscenen, wie die Geschichte sie in solcher Konsequenz faum wieder kennt, verwüsteten und lähmten das Land, bis es dem König Fürstenthümer, und seinem Sohne, dem Kaiser Karl 1V.,, ganz SUlesene ton ‘Tine 'dercschaft zu bringen und es dem Königreich Böhmen einzuverleiben. Die Herzoge be- hielten ihre Besißungen nur als Lehen des österreichisch - deutschen Kaisers ; wo sie ausstarben ward dasselbe direkt mit der Krone vereinigt. Der legte Piast starb 1675 zu Liegnizg. Die Piasten begünstigten fast sämmtlich die reformatorischen Bestrebungen der Zeit, die mit Huß ihren Anfang nahmen, und Schlesien hing später unter Calvin und Lu- ther völlig dem Protestantismus an. Desto stärker waren die Berfolgun- gen, mit denen Oesterreich in denjenigen Landen, die seiner Botmäßigkeit anheimsielen , den neuen Glauben unterdrückte, Mit den Herrschern aus polnischem Stamm verminderte sich auch die polnisch-slavische Bevöl- ferung, verschwand polnische Sprache und Sitte mehr und 1nehr. Die deutsche Kultur begann Hand in Hand mit dem Protestantismus ihren Einzug zu halten, Gewerbsfleiß und Handel, Künste und Wissenschaften zu blühen, und hätten einen außerordentlichen Aufschwung genommen, wenn Oesterreich das Emporkommen der Evangelischen nicht aufs barba- rischste unterdrückt hätte. Alle evangelischen Kirchen wurden geschlossen, den Protestanten jedes Recht verweigert, das Land mit Jesuiten über- shwemmt, Erst im Anfang des 18. Jahrhunderts ward durch den sch1we- dischen König Karl XI]. eine Besserung ausgewirkt, doch ohne Dauer. Der Tod des obenerwähnten leßten Piasten , Georg Wilhelms , Herzogs von Liegniß, Brieg und Wolau säete den Keim zu den späteren {lesischen Kric- gen Griedrichs IL und der Abtrennung Schlesiens von Oesterreich, ener hatte mit Friedrich Wilhelm, dem »großen Kurfürsten«, eine {hon aus Vor- väterzeiten stammende Erbverbrüderung erneut, vermöge deren seine Herzog- thümer nach seinem ohne Erben erfolgenden Tod an Brandenburg fallen sollten. Trohdem hatte Oesterreich dieselben eingezogen , und der Kurfürst ward nur fkärglih durch Schwiebus entschädigt , das sein Sohn Friedrich k. nach einem schriftlichen Vertrag auch noch an Oesterreich zurückgeben mußte (1635), Deshalb benugte der Enkel des lehteren , Friedrich IL, die Verwicklungen, in die nach dem Tode Kaiser Karl’'s VI,, mit dem der Mannsstamm des Habsburgischen Hauses ausstarb, Oesterreich durch den Erbfolgekrieg gestürzt wurde, um jene alten brandenburgischen Ansprüche auf Brieg, Liegniy und Welau geltend zu machen, und begann den ersten schlesischen Krieg (1740 bis 1742). Die Bedrückungen , welchen die Pro- testanten Schlesiens unter Karl V1. preisgegeben gewesen , erleichterten Griedrich 11. die Eroberung des Landes. Jm &rieden zu Breslau trat die Kaiserin das ganze heutige preußische Schlesien mit der Grafschaft Glaß an Preußen ab. Doch bereits 1744 entspann sich der zweite sch{lesische Krieg, der, mit dem Frieden zu Dresden (1745) endend, den Besigstand un» verändert ließ. Allein der Friede war nur äußerlich geschlossen , der Haß und der Rachedurst Maria Theresia's, von ihrem Minister Kauniß ebenso unausgesezt geshürt , nicht erloschen. Ein diplomatisches Ränkespiel der Wiener Hofburg suchte Preußen erfolgreich mit allen Kabinetten Europa's zu entzweien , und ein ähnliches Verhältniß wie heute fand statt , so daß

| Friedrich 11. 1756 dem Angriff seiner Feinde zuvorkommen zu müssen be-

hauptete, und durch einen Einfall in Sachsen den dritten schlesischen oder Der Friede von Hubertsburg stellte genau den Besihstand vor dem Kriege wieder her, und ließ Schlesien, wie es heute be- steht, bei Preußen.

Das fernere Verhältniß zwischen Preußen und Oesterreich ist im Be- ginn kurz mitgetheilt. Zum Kriegsschauplag ward Schlesien erst wieder im Jahre 1806 nach der Schlacht bei Jena, wo die oberschlesischen &Festungen tapferen Widerstand gegen Napoleon leisteten, sich indeß endlich der Ueber- macht zu ergeben gezwungen waren. Der Tilsiter Friede (1804) {lug einen Theil des nördlichen Schlesiens zum neu gebildeten, Sachsen verlie- henen Herzogthum Warschau; die schlesischen Festungen wurden gegen Be- zahlung einer Contribution von den Franzosen geräumt. Dann erließ. Griedrich Wilhelm Ul, im Beginn der Freiheitskriege 1813 von Breslau aus den bekannten Aufruf an sein Volk, und Schlesien war das erste Land, welches demselben Gehör gab. Die preußische Armee bildete sich dort unter Blücher , rückte nah Sachsen ein, und nahm nach dem ungünstigen Verlauf des Feldzugs wieder ihren Rückzug nah Schweidniz. Auf sie richtete sich, nah dem erfolglosen Friedenskongreß zu Prag, der nächste Angriff Napo- leons, Blücher zog sih hinter die Kahbach zurü, wo ihm das Corps des

1779

Marschalls Macdonald gegenüber blieb und den Gluß überschritt, bis es am 26. August 1813 bei dem Dorfe Wahlstatt über die Kaßbach zurückgeworfen, zum Theil gefangen, Schlesien befreit, und damit die leßte Schlacht auf \chlesishem Boden bis heute geliefert wurde, : : Die Provinz Schlesien erhielt auf dem Wiener Kongreß keine Gebiets- abänderung, und is somit noch heutigen Tages dieselbe, wie sie sh na dem ersten slesishen Kriege (1742) festgestellt. Lang von Nordwesten gegen Südost gestreckt, wird sie im Norden von den Provinzen Brandenburg und Posen begränzt, Jm Osten bilden die Flüsse Prosna und Lizwartha, Neben- flüsse der in die Oder mündenden Wartha, weiter südlih die zur Weichsel \trômende Briniza-Przemsa die Grenze gegen das Königreich Polen, Die augenblicklich bedeutungsvollste Gränze indeß is die südlihe und \üd-

westlihe, die in ihrem ganzen Verlauf von den österreichischen Kron- ländern Galizien, Schlesien, Mähren und Böhmen gebildet wird.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Elbing, 30. Mai. (Elb. Z.). Die bis dahin so überaus rauhe und falte Witterung ist endlih Ende der vorigen Woche milder geworden. Der Schaden, welchen die starken Nachtfröste noch in der Nacht vom Don- nerstag zum Freitag hat es Eis gefroren auf den Feldern angerichtet haben, is noch nicht zu übersehen. Vielfach sind die Kartoffelpflanzen er- froren, für die Oelsaaten fürchtet man sehr; auf den Obsibäumen sind die Blüthen und die bereits angeseßten kleinen Früchte großentheils erfroren, eben so Vieles von Gartengewächsen. Die Zufuhr von Getreide war ganz unbedeutend, Kauflust fehlt aber ebenfalls gänzlich, und die Umsäße waren demzufolge so gering, daß Preise großentheils nur nominell sind.

Görliß, 26. Mai, Der Wollmarkt wird nach einer zweiten Be- kanntmachung des Magistrats niht am 11. Juni, sondern am 9. Juni abgehalten werden.

Aus Neumarkt, 27. Mai, wird der »Prov, Ztg. f. Schles.« ge- schrieben: Unsere fast sichere Hoffnung auf eine brillante Ernte scheint sich leider nicht zu erfüllen; doch wird das inzwischen eingetretene so fruchtbare Wetter noch manchen Schaden heilen. Eine Verzögerung der Ernte um einige Wochen dürfte jedoch wenigstens die Folge der abnormen Witterung in Mitte dieses Monats sein, Die Wolle is in unserer Gegend fast überall geschoren/ die Wäsche ist eine sehr schöne, aber das Gewicht geringer, man kann 10 Prozent weniger als im vorigen Jahre rechnen. Auf solche billige Preise, wie manche Spekulanten glauben, darf nicht gerechnet wer- den, da jeßt schon Käufer aus den Nheinlanden sich einfinden, und die meisten Gutsbesiger wie man hört gesonnen sind, lieber ihre Wolle liegen zu lassen, als 5 pCt, unter dem vorjährigen Preise zu verkaufen.

Eisenbahun- und Telegraphen : Nachrichten.

Aus Pleß, 28. Mai, wird der »Schles. Ztg.« geschrieben: Am 24, und 25. d. Mts. ist die Strecke der Rechte-Oder-Ufer-Bahna von Emanuels-Segen über Pleß nah Dziedzig in Oesterreich, zunächst allerdings nur his an die össterreichische Landesgrenze, und von Paprozan nach Mittel-Lazisk in landespolizeilicher Beziehung bereist worden. Das Resultat war im Wesentlichen ein durchaus befriedigendes ; denn die Jnangriffnahme des Baues auf der genannten Strecke is nunmehr mit Gewißheit in nächste Ausficht gestellt worden. A

Magdeburg, 29, Mai, Der hiesigen Kaufmannschaft ist, der » Magd, Corresp.« zufolge, vom Herrn Handelsminister unterm 27. d, M. folgender Erlaß zugegangen: »Den Herren Aeltesten der Kaufmannschaft zu Magde- burg eröffne ih auf die Eingabe vom 16. März c., daß zur Einführung des permanenten Tag- und Nachtdienstes bei der Staats-Telegraphenstation zu Magdeburg ein genügendes Bedürfniß für jeßt nicht anzuerkennen ift, Es soll indessen versuchsweise eine Ausdehnung des Dienstes bei der ge- dachten Station bis 12 Uhr Nachts eintreten und ist in dieser Beziehung die Königl. Telegraphen-Direction bereits mit Anweisung versehen worden. «

Felegraphische Witterungsberiehte-,

Beobachtungszeit, [E Gem a | Allgemeine L | Paris. | Réau- | Wind. | Himmels- Stunde | Ort. [Li I ; ansieht.

inien.| mur, | ¡ Uur wir ee Sil L 31, Mai.

8 Mrgs, {Brüssel..,.| 333,8! 9,6 |NO0, schwach, [heiter.

» [Haparanda.! 3339| 29 SW., sechw. heiter.

» [Petersburg.| 336,2 9,1 NW,, schwach, [bedeckt.

+ I e... 336,9 9,1 |NW., mässig. bedeekt.

» [Moskau ...] 333,8 | 13,3 |Windstille. heiter.

» [Stockholm .| 337,3 9,1 |W,, schwach. heiter,

Max. 12,8. Min. 6.

» [Skudesnäs .| 338,6 7,2 |N., schw. bedeckt.

» [Gröningen .| 337,0 10,4 ¡0,,. fast still. schön.

» Meder... 330,6 | 10,1 [0., mässig. bedeckt,

» IHernoesand | 334,6 T2 |W., seb wach. heiter.

» |Christians..] 336,7 4,1 |WSW., stark, bed, at; Reg.

» [Flensburg .| 337,0 7,8 |NO0,, schwach, |heiter.

Feu e Dato en 31, Mai.

6 Mrgs.| Memel... 336,9 8,5 |N0., s, schwach,| trübe. T » [Königsberg | 236,9 9,1 ¡N0., schwach, |bedeckt, 6.» [Danziei.... 331,2) 0,7 10 6 SCHWACA, bedeckt,

» [Putbus....| 329,8 71,2 |NO,, Schwach, _|Fasf Beer, Con 336,8 8,4 |N0., mässig. trübe. ¡Steilin 337,8 7,4 ¡N0,, mässig. bedeckt.

D Berlin 339,2 8,6 |N0, s, lebhaft. | trübe,

v Pei ¿0 «1 334,5 9,0 |NNO0., mässig, |bedeckt, Regen. » [Münster ...| 334,5 9,0 |N0., schwach. |trübe, Höhenrauch. Tovgxu, «c 380,0 6,8 |N., schwach. anz trübe, Ls reslau. «..| 300.0 12,6 |SO0,, schwach, Ae gest. Abd, Regen, Com. 333,1 | 11,2 |NO0,, schwach., |bezogen. RAaHbor,. 32/0 16.9 |W,, schwach. wolkig, TYTICE ¿i 330,0 | 9,9 |N., sehwach. bewölkt.

Kónigliche Schanspiele,

Greitag, 1. Juni. Abonnements - Vorstellung.) Antigone.

Uebersezung von Donner.

Anfang 7 Uhr.

Im Opernhause.

(134ste Schauspielhaus- Tragödie von Sophokles.

Musik von F. Mendelssohn-Bartholdy.

Gewöhnliche Schauspielhaus-Preifse.

Im Schauspielhause: Keine Vorstellung. Sonnabend, 2. Juni. Jm Opernhause. Preciosa.

Abonnements-Vorstellung.)

Tanz in 4 Abtheilungen von P. A. Wolf. Ballet von P. Taglioni. Gewöhnliche Shauspielhaus-Preise.

Weber.

Im Schauspielhause.

Keine Vorstellung.

(135ste Schauspielhaus- Schauspiel mit Gesang und Musik von C. M. von

Heffentlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sacheu,

S eb L Lf, ; e

Gegen die, zwanzig und einige Jahre alte, unverehelihte Marie R icht er aus Groß-Mühlingen im Herzogthum Anhalt, welche eines zum Nachtheile des Einwohners Christian Herwig hierselbst in der Nacht vom 1. zum 2, Mai d, J. verübten Gelddiebstahls verdächtig ist, haben wir heute Haftbefehl erlassen und ersuchen demgemäß alle verehrlichen Civil- und Militairbehörden ergebenst, auf die Richter zu vigiliren und sie im Be- tretungsfalle hierher zu transportiren. Jeder, welcher ‘von ihrem Aufent- halte Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglich der nächsten Ge- richts- oder Polizeibehörde Anzeige zu machen.

Aschersleben, am 26. Mai 1866. :

Königliche Kreisgerichts-Deputation.

STLEPti e EL1L oi ans. j Der unterm 9. Mai 1866 binter den Kellnec Friedri ch Wilhelm Janisch von hier erlassene Steckbrief is durch dessen Ergreifung erledigt. Potsdam,aden 28. Mai 1866. Königliches Kreisgericht. Abtheilung 1,

Nachstehende Vorladung 7 i Auf den Antrag der Königl. Staatsanwaltschast vom 21, März e. ist gegen nachstehend genannte Personen:

1) den Arbeiter Herrmann Graschke aus Rostersdorf, geboren den 6ten

Mai 1832,

2) den Schmied Karl Friedrih Furchner aus Zedliß, geboren den 27ften

Februar 1827,

3) den Arbeiter Gottlieb Blümel aus Georgendorf, geboren den Wsten

Oftober 1827,

4) den Arbeiter Johann Karl Schmidt aus Großendorf;, geboren den

3. April 1830;

5) den Müller August Beutel aus Nistiz, geboren den 17. April 1828, 6) den Knecht Ernst Dehmel aus Gaffron, geboren am 1. April 1827, 7) den Sattler Gustav Weber aus Geißendorf, geboren den 21, März

1832,

3) den Schmied Adolph Klische aus Läskau, geboren den 17. Septem-

ber 1833,

9) den Arbeiter August Münzer aus Guhren, geboren den 15. Mai

1831, 10)

11)

1828, den H

den 20, Oktober 1831, Í weil sie als Landwehrmänner ohne Erlaubniß ausgewandert sind, um sich

dadurch der Wiedereinstellung in den Dienst des stehenden

den Schmied Wilhelm Wagner aus Steinau, geboren den 8. August

andlungsdiener Heinrih Marots{ke aus Pronzendorf, geboren

eeres, sowie

der militairischen Controlle zu entziehen, in Gemäßheit des Gesehes vom