1866
Adresse äußerte der Kaiser: Er finde in dem gegenwärtigen ernsten Momente, wo äußere Verwickelungen ihn zur Vertheidigung des Ansehens der Krone und der Juteressen der Monarchie nöthigen dürsten; großen Trost und Stüße in der begeisterten Opferwilligkeit seiner treuen Völker; er nehme die Adresse als neuen Beweis be- währter Treue und Vaterlandsliebe entgegen.
National D: a:n 1. Bekanntmachung.
Nach den Bestimmungen in den §F§. 4 und 5 der unterm 6. Novem- ber 1854 bestätigten Urkunde über die zur fortlaufenden Erinnerung an die Silber-Hochzeitsfeier Jhrer Majestäten des Königs und der Königin gegrün- dete Berliner Special-Jubelfest-Stiftung sollen die Zinsen des Grundkapitals dieser Stiftung am 11. Juni d. Js. Vormittags 14 Uhr, in der evangelischen Kirche des Invalidenhauses in feierlicher Weise an die von dem unterzeichneten NVerwaltungsrathe dazu ausgewählten Veteranen vertheilt werden. : |
Indem wir solches zur öffentlichen Kenntniß bringen, laden wir zugleich alle Wohlthäter und Gönner, nicht blos der gedachten Special- , sondern auch der National-Dank-Stiftung überhaupt, hierdurch ganz ergebenst ein, an diesem Akte der National-Dankbärkeit für unsere Hülfsbedürftigen alten Krieger geneigtest Theil zu nehmen.
Invalidenhaus Berlin, den 2. Juni 1866.
Der Verwaltungsratb der Berliner Special-Jubelfest-Stiftung. von Maliszewski. Hedemann. Krohn. Hemptenmacher. Glaue.
— Oie Annalen der Landwirthschaft (Nr. 23 vom 6. Juni) haben folgenden Hauptinhalt: Statut für die Koppe-Stiftung. Cir- fular des Teltower landwirthschaftlihen Vereins an die Land- wirthe im zweimeiligen Umkreise von Berlin betreffend die Abfuhr der Düngstoffe Berlins. Ueber den Zustand der Landwirthschaft in Italien von Dr. J. Conrad auf Plochoczin bei -Warlubien. Gra s- Mmnäbhemaschine von Samuelson u. Co. in Vanbury. (Mit Abbild.) Die Britannia-Farms in Bedfordshire. (North British Agriculturist.) Fütterungsversuch mit dem Pferde von Dr. Victor Hofmeister. Berichte u. Korrespondenzen aus den Reg. Bez. Königsberg u. Danzig. Literatur: Die Pflanzenernährungslehre mit Einschluß der Dünger- und Ersaßlehre von Carl Maximilian Graf v. Seilern. Notizen. Nachweisung des Gesammt-Cin- und Ausganges an Schlachtvieh in Berlin im Jahre 1865. Bekanntmachung des ‘Königl. Polizei - Präsidiums über cinen Pferdemarkt in Berlin. Vertagung von Versammlungen und Thier- hauen. Vertagung des ö0jährigen Jubiläums der Akademie Tharand, Die Versammlung des Teltower landwirthschaftlichen Vereins am 29. Mai. Eine Berliner Abfuhr-Gesellschaft.
— Das Ministerial- Blatt für die gesammte innere Ver- waltung (Nr. 5 vom 31. Mai e.) theilt Folgendes mit: Cirkular- Erlaß des Finanz-Ministers und des Ministers des Jnnern an sämmtliche Königl. Regierungs-Präsidien, die Zulassung zum theoretisch-prafktischen Kur- sus bei dem Königl. statistischen Büreau betreffend, vom 30. April 1866. — Bescheid an die Königliche Regierung zu N., die zur Bestellung von Amts- und Keitungs-Cautionen verwendbaren inländischen Papiere betreffend, vom 8. März 1866. — Bescheid des Kultus - Ministers und des Ministers des Innern an die Königliche Regierung zu N, die Eintragung: von Todesfällen, welhe an einem andern als dem Begräbnißorte sich ereignen; in die Kirchenbücher betreffend , vom 27, März 1866. — Verfügung des Kultus-Ministers an die Königliche Regierung zu Danzig, die Organisation des Turnwesens an städtischen Schulen betreffend, vom 14. April 1866. — Reglement für die Turnlehrer - Prüfungen, vom 29. März 1866. — Bescheid an den Magistrat zu N., die Kompetenz- Verhältnisse bei. Anstellung und Entlassung von Eiementarlehrern auf Stellen VMrivat - Patronats - betreffend , vom 5. März 1866. — Bescheid an die Königliche Regierung zu N., betreffend die Unzulässigkeit der Zablung eines Staatszuschusses an mit Verwaltung einer Schulstelle beauf- tragte Präparanden, vom 24. März 1866. — Cirkular-Erlaß des Ministers des Innern an die Königlichen Regierungen zu Königsberg, Breslau, Posen, Stettin, Magdeburg , Potsdam, Cöln, Trier, Koblenz, Aachen und an das Königliche Polizei - Präsidium hierselbst, betreffend die Sala- rirung der Strom - Polizeibeamten in Städten, wo die Polizei von ciner Königlichen Behörde verwaltet“ wird, vom 7. April 1866. — Bescheid an den Magistrat zu N., betreffend die Kompetenz zur Abfassung des Resoluts gegen die zur Armen-Unterstüzung Verpflichteten, vom 23sten März 1866. — Cirkular - Erlaß an sämmtliche Königliche Regierungen [auésáließlid der zu Sigmaringen), die polizeiliche Meldung neu anziehendex Personen mit Rücfsiht auf Erwerbung des Wohnsiges und „fünftige Armenpflege betreffend, vom 19. April 1866. — Berfügung an die Königliche Regierung zu N., daß die Kosten dex Beerdi- guna aufgefundener unbekannter Leichen als Kosten der Armenpflege anzu- iehen, vom 26. Wärz 1866, — Cirfular-Erlaß an sämmtlihe König- liche Regierungen und an das Königliche Polizei-Präsidium hieselbst, die im Herzogthum Schleswig zur Ausstellung von Paßkarten vefugien - Behörden betrefsend; vom 7. April 1866. — Cirkular- Grab an sämmilihe Königliche Regierungen und an das König- ‘ie Polizei-Präsidium hieselbst, die im Kagiserthum Oesterreih zur Aus- elung von Pássen, Paßkarten 2c. befugten Behörden betreffend, vom 16. April 1866. — Verfügung des Handelsministers an die Königliche Regierung zu Erfurt und abschriftlich zur Kenntnißnahme und gleich- migen Beochtung an sämmtlihe Übrige Königliche Regierungen und anu vas Königliche Polizei - Präsidium hicrselbst, daß die Ablegung der
Gesellen - Prüfung vor einer hannoverschen Jnnung in Beziehung auf die Ertheilung von Wander - Pässen der Ablegung dieser Prüfung vor einer preußischen Jnnung gleich zu achten sei, vom 27. April 1866. — Cirkular-Erlaß des Ministers des Jnnern an die sämnitlichen Königlichen Regierungen (mit Ausschluß derjenigen zu Danzig, Stralsund, Cöslin, Er- furt und Magdeburg) und an das Königliche Polizei-Präfidium hier, die Anstellung der Bureau-Gehülfen bei den zum Ressort der innern Verwal- tung gehörigen Straf- und Gefangenen-Anstalten betreffend, vom 12. März 1866. — Cirfular-Erlaß an sämmtliche Königliche Regierungen, exkl. derjenigen zu Gumbinnen, Danzig, Cöslin, Stralsund, Erfurt und Magdeburg, und an das Königlihe Polizei - Präsidium hier, die Behandlung der geisteskrank gewordenen Sträflinge betreffend, vom 8. März 1866. Verfügung des Handelsministers an sämmtliche Königl, Eisenbahn-Directio- nen, betreffend die Ausschließung des Nitro-Glycerin von der Beförderung auf den Staats- und unter Staats-Verwaltung stehenden Eisenbahnen, vom 9, Mai 1866. — Cirkular-Verfügung des Finanzministers an sämmtliche Königl. Regierungen exkl. der zu Königsberg, Gumbinnen und Sigmarin- gen, die in den Forst-Etats 2c anzuwen dende Reihenfolge der Forstschutzbezirke, O berförstereien und Forst-Jnspectionsbezirfke betreffend, vom 7. Dezember 1869. — Cirfkular- Erlaß des Kriegsministers und des Ministers des Jnnern an die oberen Königlichen Provinzial-Militair- und Civilbehörden , die Verhältnisse der zum einjährigen freiwilligen Dienst berechtigten jungen Leute betreffend, vom 25. Mai 1866. — Nachrichten für diejenigen Freiwilligen, welche in die Unteroffizier-Schulen zu Potsdam und Jülich eingestellt zu werden wün- hen, vom 17. April 1866.
Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.
— Ueber den Fortbau des Domes zu Köln berichtet der Dom- baumeister Voigtel im neuesten »Domblatt« Folgendes :
Die Fortführung der Verseharbeiten am nördlichen Thurme während der Wintermonate, durch die milde Witterung veranlaßt, hat den Aufbau des nordöstlichen Thurmpfeilers bis zu einer Höhe von 15 Fuß über die erste Verdachung hinaus ermöglicht, nachdem zuvor das dort befindliche und durch Verwitterung baulos gewordene Mauerwerk bis zum Hauptgesimse abgebrochen war. Mit Beseitigung dieses Mauerrestes is der leßte an den traurigen Verfall des Domes erinnernde Bautheil beseitigt wor- den, und im Bereiche des nördlihen Thurmes überall eine neue und solide Anlage für den Fortbau gewonnen worden. Während die Arbeiten in den Bauhütten im Laufe des Winters in unge- siörtem Betriebe verblieben sind, erforderten die Versetzarbeiten die Auf- bringung einer neuen Gerüst - Etage von 25 Fuß Höhe, mit deren Ausfstel- lung im Laufe des Monates März begonnen ist und welche seit dem 20. April e. allseitig vollendet , dem Betriebe Übergeben wurde. Für den Aufbau des nördlichen Thurmes bis zur Höhe des südlichen Thurmes be- darf es nunmehr nur noch der Aufstellung einer Gerüst - Etage von glei- cher Höhe, die ihren Stüßpunkt auf der bestehenden Gerüst - Construction findet, Nachdem die Versetarbeiten bis zum zweiten Hauptgesimse des nörd- lichen Thurms im Laufe des Jahres 1867 gediehen sind, wird das vorhan- dene Baugerüst völlig beseitigt werden, und ein neues Gerüst in einer Höhe von 150 Fuß über dem Fußboden der Domkirche zu construiren sein, daë sih über beide Thürme erstreckt und dessen Unterbau demnächst die Basis für ein Gerüstsystem von 80 Fuß Höhe giebt, welches ausreicht , um die dritte Thurm-Etage auf den beiden Westthürmen zu errichten. Die Versezarbeiten an der Westseite des nördlichen Thurmes sind am 16. April e. wieder in Angriff genommen und wird der Aufbau der Thurmpfeiler über die F zenster- verdahung hinaus gleichmäßig und stetig erfolgen , nachdem in den Bau- hütten während des Winters eine Anzahl von 1300 Steinen fertig bearbeitet ist, die, auf dem Domwerkplayze gelagert, einen erfreulichen Beweis der zu- nehmenden Kunsifertigkeit der Dom - Steinmetzen in der Bearbeitung der zum Theil mit reicher Ornamentik versehenen Dombausteine liefern. Als vorzügliche Leistungen der Steinmehkunst sind die Baldachine über den im Transepte des Domcs aufgestellten vier Evangelisten-Statuen zu bezeichnen, die aus französishem Kalksteine von Caën gefetigt , theils für die Aufnahme von Engelfiguren bestimmt sind, theils mit einer reich verzierten Fialen - Entwicklung abgeschlossen werden. Die Statuen der vier Evangelisten Matthäus, Marcus, Lucas und Johannes, von denen die drei erstgenannten ein Geschenk Sr. Königlichen Hoheit des Fürsten von Hohenzolern-Zigmaringen sind, während die Statue des Evangelisten Johannes ihre Ausführung einer Stiftung der Familie von Geyr verdankt, sind von dem Bildhauer Peter Fuchs hierselbst modellirt und in Stein ausgeführt worden. Nach allseitigem Urtheile ist dem Künst- ler die glücklihe Lösung der s{hwierigen Aufgabe völlig gelungen, und gereichen die nunmehr an die vier Transeptpfcilern aufgestell- ten Statuen dem Dome zur trefflihen Zierde, und veranschau- lichen die günstige Wirkung, welche den Ausführung der sämmt- lihen noch fehlenden Figuren dem JZnnern der Domfkicche verleihen wird. Für die Hejligenfiguren im Transepte, welche nah dem Querschisffe zu aufgestellt werden sollen, sind die Statuen der vier Kirchenlehrer, des heiligen Ambrosius, Hieronymus, Gregorius und Augustinus, bestimmt, und is die Statue des heiligen Hieronymus als Geschenk des Grafen von Sierstorpffff fernerhin in Austrag gegeben, während andere kunstsinnige Geschenkgeber aus den Adelsfamilien Rheinlands und Westfalens ähnliche Stistungen als blei- bendes Denkmal der Kunstliebe und des Frommsinns ihrer Familien in Aus- sicht gestellt haben. Mit Beginn des Frühjahrs sind die Arbeiten an der Domterrasse auf der Nordseite der Domkirche wieder in Angriff genommen und ist zunächst die 90 Fuß breite Freitreppe vor dem Nordportale im Laufe des Monats April vollendet worden. Gleichzeitig ist die Fundamentirung der öst- licben Freitreppe an der Trankgasse und die Fortführung der Futtermauer an der Ostseite des Domes begonnen, so daß nach Fesistellung eines definitiven Bau- projektes für den Umbau der vorhandenen Domsacristei und den Neubau eines Kapitelsaales, die Regulirung der Umgebungen des Domes bis zum Herbste des Jahres 1866 voraussichtlich beendet sein wird. Der Ausbau im Innern des Domes hat durch Restauration der massiven Chorschranken,
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in so weit dieselben durch die Anbringung der Orgel an der beseitigten
Abschlußmauer beschädigt waren, und durch Wiederherstellung der Chorbänke | in der ursprünglichen Anlage einen definitiven Abschluß erhalten, und wurde gleichzeitig an Stelle der an die Abschlußmauer angefügten und mit der- | selben - beseitigten Altäre ein neuer Altar an der Ostwand des südlichen | Querschiffes errichtet, auf dem nach Beschluß des Metropolitan-Dom- Kapitels | zu Côln der kunstreih geschnizté und reich polychromirte Altaraufsay des St. Agilolphus-Altars nach Vollendung der begonnenen durchgreifenden |
Restauration aufgestellt werden soll
Statistiscbe Nachrichten.
Ertrag des Zucferzolles und der Rübenzucer- Steuer im | Zollverein für dieZeitvom1. April 1865 bisEnde März1866. |
Von dem Central-Büreau des Zollvereins wird alljährlich eine Ueber- sicht ‘der Zoll-Cinnahmen von ausländischem Zucker und Syrup, sowie der |
Rübenzucer-Steuer und der für ausgeführten Quker gezahlten Bonificationen
aufgestellt , welche die Zeit vom 1. April des einen bis Ende März des | nächsten Jahres umfaßt. Aus der neuesten derartigen Nachweisung für |
das Jahr 1865 — 66 entnehmen wir Folgendes:
1) An ausländischen Zucker und Syrup sind verzollt worden: |
14,847 Thlr. 9 Sgr. 11 Pf. |
a) Brod- und Hut-, Kandis 2c. Zucker 202 Ctr, 10 De à 15 Thlr. b) Farin- und Rohzucker 378 Ctr. 34 Bd. a 6 Tblr 2,270 c) Rohzucker für inländische Siedereien 220/007 O (3 Do, a 472016 961,807 d) So 104/1121 Cir ¿07 Mo, P 260,304 2) Die Einnahme an Rübenzuckcker- : Steuer hat betragen : für 43,933,429 Ctr. 19 Pfd. rohe Rüben À (2 Sar. Po Cir 10 S0 9 8 2 1 Summe der Einnahme 12,122,987 Thlx. 6 Sgr. hiervon sind abzusezen die gezahiten Aus- i fuhr - Vergütungen : : a) für auêge- führten Kolo- nial-Queker ; 31,471 Thlr. 4 Sgr. — Pf. b) für ausge- führten Rü- n D u SA Q Í ) ben-Queter 416,842 » 9» 11,» ooo S 0 U S2
Bleibt Einnahme 11,674,273 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf. was auf den Kopf der Vevölkerung einen Ertrag von 9,8 Sgx. ergiebt.
Die Einfuhr von Brod-, Hut- und Kandiszucker, sowie von Farin und Rohzucker ist nur unbedeutend gewesen; bei dem hohen Eingangszolle von 74 und 6 Thlr. vom Centner, mit welchem - dieselben belegt sind, is die Konkurrenz mit den gleichartigen inländischen Fabrikaten fast uumöglich geworden.
Von größerer Bedeutung ist die Einfuhr von indishem Rohzucker, welcher für inländische Siedereien zum Raffiniren bestimmt war, gewesen, obgleich dieselbe seit dem Aufblühen der Rübenzucker-Jndustrie im Zollverein von Jahr zu Jahr an Umfang verloren hat; dieselbe betrug
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1862 — 63 457,524 Ctr. 30 Pfd, 1863 — 64 374,330 Ctr. 20 Pfd., |
1864—65 254,639 Ctr. 35 Pfd., 1865—66 226,307 Cir. 73 Pfd.
Die Einfuhr im lehten Jahre is sona gegen 1862—63 um etwas über 50 pCt. zurückgeblieben und hat sich dem entsprechend auch die Zoll- Einnahme von 1,943,478 Thlr. auf 961,808 Thlr. verringert; für 1865— 66
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ergiebt dies auf den Kopf der Bevölkerung 0,8 Sgr. Es besteben übrigens |
im Zollverein nur noch wenige Fabriken, die sih aus\ließlich mit der Ver- arbeitung indischen Rohzuckfers beschäftigen, die Mehrzahl dieser Anstalten rafsinirt hauptsächlich den von den inländischen Rübenzuckerfabriken gewon- nenen Rohzucker. Von dem 1865—6h “eingeführten indischen Rohzucker wurden verzollt: in Preußen 215,934 Ctr. 28 Pfd., in Sachsen 82 Ctr. 35 Pfo., in Hannover 9318 Ctr. 94 Pfd., in Baden 972 Ctr. 16 Pfd,
Die Einfuhr von ausländischem Syrup hat in den lehten Jahren nur geringen Schwankungen unterlegen und sih im Allgemeinen auf der- selben Höbe gehalten ; sie betrug:
1862— 63 99,486 Ctr. 76 Pfd., 1863—64 89,476 Ctr. 64 Pfd., 1864—65 88,330 Ctr. 75 Pfd, 1865 — 66 104,121 Ctr. 87 Pfd.
Die Menge der zur Zukerbereitung versteuerten Runkelrüben ist von Jahr zu Jahr größer geworden; es wurden versteuert: 1862—63 36,282,335 Ctr. 86 Pfd, 1863 - 64 39,667,997 Ctr. 80 Pfd., 1864—65 41,970,384 Ctr. 98 Pfd., 1865— 66 43,533,429 Ctr. 19 Pfd.
Nimmt man an, daß zur Herstellung eines Centners Rohzucker 125 Ctr.
frischer Rüben erforderlich sind, so berechnet sich die Ausbeute an Robzuer für das Jahr 1865 6b auf 3,482,674 Ctr. Die Einnahme an Rüben- |
zucker-Steuer hat im gleihen Zeitraum 10,883,357 Thlr. betragen, so daß also auf den Kopf der Bevölkerung 9,1 Sgr. entfallen. Auf die einzelnen Vereinsstaaten vertheilt fich die versteuerte Rübenmenge folgendermaßen: Preußen 292 Fabrifcn Bayern 5 » T E ck 70 F Sachsen 1 Sans OBDIO. » La. S DADUDOE «x00 2D G df Ao» 101 #5 Württemberg .….... 6 1,317,856 3/03 - P Baden . S A S21400 2 P:0 80 » p Kurf, Hessen 1 36,289 0,a8. 2 Thüringen A 204020 »ck „477 Y L Braunschweig... .. 24 » 4,057,369 » VaL F „n Luxemburg, Großh Hess.n, Oldenburg, Nassau und Franffurt a, M.
| pro Ctr. im Preise zurückgegangen.
| Untersuhungen waren überhaupt an-
R A S A2 O F
36,245,523 A oder 83 26 pt. | Cioilprozesse L A E L: / | Untersuchungen a 17,082] 16/571! ‘16,196 | Lehns sachen G A 920 911] 910 | Fideikommißsachen..............-.. 389 384 | 377
ÖT | findet Rübenzucer-Fabrication nicht statt. Jm Jahre 1864/65 waren ‘im Zollverein nur 270 Fabrifen im Betriebe, die Zahl dersekben hat sich also in 1865/66 um 29 vermehrt. Es sind nämlih neu in Betrieb geseht wor- den: 16 Fabriken in Preußen (1 im Regierungsbezirk Potsdam, Ò im Regie- rungsbezirf Frankfurt, 10 in der Provinz Sachsen), 2 Fabriken im Herzog- thum Anhalt, 2 in Hannover und 6 in Braunschweig, während in Bayern 1 Fabrik weniger als in 1864/65 gearbeitet hat.
Js auch die legte Rübenerndte bezüglich der Quantität und Qualität im Allgemeinen zufriedenstellend gewesen, so soll sih doch das Rübenzucker- geschäft bisher ungünstig gestaltet haben, weil seit Beginn der lehten Cam-
| pagne ein ziemlich erheblicher Preisrücfgang eingetreten ist, Als Haupt-
gründe dafür werden die Theuerung des Geldes, die ungünstigen Berichte von anderen Zukermärkten und der geringe Abzug raffinirter Waare ange- geben ; lehtere is wegen geringer Nachfrage durchschnittlih um £—2 Thlr. Die für ausgeführten Judcker gezahiten Bonificationen haben in den leßten Jahren betragen: für Ko lonial-Zucker für Rübenzucker 1862- 63... 105,485 Thir. 83,625 Thlr. 48,476 » 381,018 » ) 11/649 » 241,694 » 1869 —66 3 A1 » 416,842 »
_Die Ausfuhr von Rübenzufer gegen Bonification hat zugenommen und es ist zu hoffen, daß die leßtere dazu beitragen wird, dem inländischen Pro- dukte in größerem Umfange den ausländischen Markt zu eröffnen und in dieser Weise eine Ueberproduction, die andern Falls leicht eintreten könnte, zu verhüten. :
— Aus statistishen Mittheilungen des Justiz-Ministerial-
| blattes (Nr. 21 vom 1. Juni) über die Geshäftsverwaltung | der Justizbehörden im Jahre 18605) entnehmen wir Folgendes:
Die Zahl der Gerichtseingesessenen beträgt nah den Ergebnissen der am Schlusse des Jahrés 1864 vorgenominenen amtlichen Zählung in \ämmilichen Provinzen der Monarchie 19,255,139 mit Einschluß der Mi- litairpersonen und. decen Familien. An Gerichtsbehörden waren am Schlusse des Jahres 1865 vorhanden: das Ober-Tribunal in Berlin,
| 22 Obergerichte, darunter 18 Appellationsgerichte, und 959 verschiedene, | den Obergerichten untergeordnete Justizbehörden. Ge-
riht8tage wurden an 319 Orte abgehalten. Die größten Be-
zirke hatten nach der Einwohnerzahl von 1864: der “Appellationsge- | richtsbof in Cöln mit 2,911,985, das Kammergericht in Berlin mit
1,644,131, das Appellationsgeriht in Breslau mit 1,505,920 Ein- wohnezn 2, die fleinsten: das Appellationsgerichht in Halberstadt mit 285,115, das in Arnsberg mit 311,474, das in Gréifswald mit 216,935
und der Justiz-Senat in Ehrenbreitenstein mit 170,973 Einwohnern. Das
zu Anfang, des Jahres 1865 vorhandene Beamtenpersona l erreichte eine Zahl von 22,47i ; darunter waren; etatsmäßige Richter 3361, Beamte der
_ Staatsanwaltschaft 228, Assessoren : diätarisch beschäftigte 112, unbesoldete 709, | Referendarien 735, Auskultatoren 538, Subaltern-Beaimte 7230, Lohnschreiber
3543, Unterbeamte 4197 und Rechtsanwalte, Notarien, Advokaten und Advokat-
| anwalte 1817. Am Schlusse des Jahres 1862 betrug die Zahl dieser Be- | amten überhaupt 22,730, — Bei den Gerichten erster Instanz — mit
Ausschluß des Appellationsgerichtshofes in Côln — sind im Ganzen an Civilprozessen und Mandatssachen anhängig gewesen: im Jahre 1865 1,730,570, 1864 1,589,199 und 1863 1,459,192. Die Vagatellsachen
| betrugen in den Jahren 1865 und 1863 mehr als 60 pCt., im Jahre 1864
beinahe 60 pCt. aller Prozesse. Im. Jahre
1865, | 1864, | 1863.
hängig 686,942) 612,810/ 589,037 Vormundschaften waren zu bearbeiten] 991,070| 985,709| 977,761 Nachlaßregulirungen kamen vor.....| 21,049} 21,093] 20,407 Hypothekenfolien waren angelegt... 12,364,718 2,341,339] 2,319,705
Handlungen der freiwilligen Ge- j 312,480| -291,585| 304,292
rich tsbarkeit sind vorgenommen An Journal-Nummern waren im Hy- 4
pothekenbuche zu bearbeiten... ....2.. In das Handels-Register erfolgten: Eintragungen von Handelsfirmen......| 83/118 2,814 4,028 Löschungen » v 1805| 1,5271 4,496 Eintragungen von Prokuren .…..........- 678) 587 | 613 Löschungen » » á07 369 304 Eintragungen von Handelsgesellschaften. 1,185 902; 1,035 Löschungen » » 1E 639 9590| 447 Beendigt wurden von den anhängigen |
Sachen:
Prozess
Untersuchungen.
j E S O0 OALSdO BODALS von: 100.5! 78 T9 79
1 538,441 1'479,350| 458,568
86 87 87
A 78,264| 80,594] T6,67 12,063 12,4311 11,82
von 100 Morin df Arten a
Nachlaßsachen i E Bei den Appellationsgerichten waren |
Î î
anhängig : | 34,903} 34,066) 32,556
Stiftungssachen 3992 320 314
| Beendigt wurden von den anhängigen |
Sachen: | i Bro t I E ee 25,969) 25,6414} - 24,272 Unter tau ata. ocn anen A IOTON 14,024| 13,124
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