1866 / 145 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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rihten aus Frankfurt a. M. läßt das dortige bayerische Militair- Ober-Kommando dort ankommende Briefe eröffnen und Reisende durchsuchen.

Coburg, 17. Juni. Se. Hoheit der Herzog hat sich heute Nachmittag nach Gotha begeben. Einige Stunden nachher ging das biesige, dur die eingerufenen Reserven augmentirte Bataillon, unter Zurücklassung einiger 40 Mann zur polizeilichen Sicherheit der Stadt, wittels Extrazuges nah Gotha ab.

Altenburg, 18. Juni. Das Herzogliche Regiment geht nicht nach Rastadt, sondern hat heute Morgen vorläufig Kantonnements- Quartiere bei Meuselw bezogen.

Hessen. Kassel, 18. Juni. Die neueste hier angekommene » Kasseler Ztg.« meldet folgende Einzelnheiten: Lieutenant von Kitell vom Artillerie-Regiment , der mit 12 Mann den legten Militairtrain nach Hersfeld zu begleiten hatte, ist dem Vernehmen nach in Guntershausen von preußischen Truppen gefangen genom- men worden. Der Königlich preußische Rittmeister, Herr von Legat, Vorstand der hiesigen preußischen Telegraphenstation, ist dem Truppen- corps von Wegtlar als Marsch-Komniissar beigegeben.

Homburg, - Dienitag, 19. Juni. (W. L. B.) . Die hiesige preußische Telegraphenstation ist vorgesiern gegen Abend von 360 darmstädtischen Soldaten unter Führung eines bayerischen Telegraphen- Inspektors aus Frankfurt a. M. beseyt worden.

Frankfurt, 18. Juni. (Köln. Ztg.) Jm Laufe des gestrigen Nachmittags ging den Redactionen sämmtlicher hier erscheinenden Zeitungen nachstehende Verordnung des Polizeiamtes zu: »Die Re- dactionen der hiesigen Zeitungen werden angewiesen, Nachrichten über die Bewegungen der süddeutschen Truppen in ihre Blätter nicht aufzunehmen und das Pflichtexemplar so zeitig einzusenden, daß die Absendung der per Post abgehenden Exemplare eventuell verhindert werden kann.« Die telegraphische Verbindung mit dem Norden wird jeßt « durch die bayerische Leitung vermittelt. Bei dem großen Andrange von Dienst- und Privatdepeschen is} jcdoch an die sonst gewohnte rasche Beförderung nicht zu denken.

Großbritannicn and Jrland. London, 18. Juni. Am Freitage ist auf der Rhede von Spithead die interessante Probe angestellt worden , welche die Marine-Kommission am 2#*sten Juni vorigen Jahres gefordert hat, bevor ein Thurmschiff nach den Plänen des Capitains Cowper Coles gebaut werden könne. E®L handelte sich darum, die Widerstandsfähigkeit eines Thurmes zu er- proben, auf den mit Geshügen von 12 und mehr Tons gefeuert würde. Der mit einem 125 Ton-Geschüh ausgerüstete »Belleropbon« bat nun auf den Thurm des »Royal Sovereign« drei mächtige Schüsse abgegeben, und die »Times« kann heute melden, daß die Probe voll- fommen zu Gunsten des Coles’sben Systems ausgefallen ist, indem die Maschinerie, durch welche der Thurm sih um sich selbs dreht, durch die drei woblgezielten Schüsse durchaus feine Beschädigung er- litten hat, sondern nachher ebenso leicht arbeitete, wie vorber. Beide Schiffe lagen 200 Yards von einauder entfernt. Das Geschü des *Bellerophon« \chleuderte mittest 43 Pfund Pulver aus feinem ge- zogenen, neunzölligen Rohr cin Stahlgeschoß von 250 Pfund mitten durch die Wandungen des Thurms des »Royal Sovereign« ; Und nachdem dics noch zweimai wiederholt worden , drehte sich doch der Thurm mit bewunderungswürdiger Leichtigkeit; er war in feiner Maschinerie ganz unversehrt geblieben.

Der Earl von RNoßlyn (geboren 1802) ist gestorben. Der- selbe war General-Lieutenant und Oberjägermeißter der Königin und

befleidetc, wäbrend Lord Derby's Ministerium, im Jahre 1859 auf |

eine kurze Zeit den Posten cines Unterstaatssecretairs des Krieges.

Prinz Teck, der vor wenigen Tagen Prinzessin Mary von Cambridge beirathete, hat als öôfterreichisber Offizier sich gemeldet, um sich bei seinem Regimente zu stellen, es leidet indessen keinen Qiveifel, daß der Kaiser ihn beurlauben wird.

Aus Gibraltar wird gemeldet; daß die preußische Korvette *-Nvymphe« und Schaluppe » Delphin« die Meerenge passirt und am 7. d. M. in Cadix angekommen feien.

Wie der für das Auslaufen des »Great Eastern« festgeseßte Zeiipunft beranrückt, berrsht die emsigste Thätigkeit an Bord dessel- ben; Tag und Nacht ohne Unterbrehung wird gegenwärtig gearbeitet, um mit der Einbringung des neuen Kabels vor Ende des Monats fertig zu werden. Was das neue Kabel betrifft, so unterscheidet si dies vielfah von dem frübern; seine Schivere beträgt ungefähr das Doppelte, nämlich circa 38 Ctr. per englishen Meile. Von den 2700 Meilen des Kabels wird der den »Great Eastern« begleitende Dampfer *Medway« 400 an Bord nehmen. Zivei weitere Dampfer sind die Expedition zu unterstügen bestimmt und außer diesen wird das Kricgsschiff »Terrible« auch diesmal beigegeben werden, ein zweites Kriegsschifff} dagegen scheint die Admiralität diesen Sommer nicht ablassen zu fönnen.

19. Juni. (W. T, B.) Der hannovershe Finanzminister ist beute mit 5 Packeten Metallgeld per Bremerhafen hier eingetroffen, um dasselbe bei der englishen Bank 211 deponiren.

Paris, 18. Juni. Der Kaiser hat seine

Frankrei.

Reise durch dic Ostprovinzen auf den Besu von Nancy, 1vo dag lothringische Einverleibungsfest begangen werden soll, beschränkt, Ritter Nigra erschien heute im Ministerium des Auswärtigen um demselben amtlih die Anzeige von dem Manifeste Victor Ema- nuels und von der Eröffnung des Feldzugs in Jtalien zu machen.

Portugai. Aus Lissabon, 17. Juni, wird telegraphirt: Der König hat heute die Cortes mit einer kurzen Thronrede geschlossen, in welcher er sagte, daß es mit den Finanzen gut stehe, daß die Grenzfrage mit Spanien freundschaftlich erledigt sei und daß Portugal in den Wirren, die Europa zu ergreifen begon- nen, die strengste Neutralität beobachten werde. [:

Nußland und Polen. St. Petersburg, 17. Juni. Einem ausführlihen Bericht, der von der »Nord. Post« über die Lage der Losfaufsoperation zum 1. Mai d. Js. mitgetheilt wird, entnehmen wir fjolgendes: Dem Haupt-Losfkaufs-Etablisse. ment sind aus den 40 großrussishen Gouvernementé 25,799 Los, kaufskontrafte cingereiht und 24,670 bestätigt worden. Von diesen leyteren waren 16,759 in Folge gegenseitiger Eiuigung zwischen Gutsbesißern und Bauern und 7911 auf Verlangen der Gutsbesißer abgeschlossen. Die Zahl der Revisionsseelen der bei den bestätigten Kontrakten betheiligten Bauern erstreckt sich auf 2,535,971. Das Land, welehes dieselben erhalten baben, mißt im Ganzen %,275,535 Dessjatinen 61 Faden und cs sind darauf 261,005,938 R. 95 K, an Loskaufsdarlehen ausgezahlt worden. Der Seelenantheil beträgt demnach ungefähr 37 Dessj. und ist mit 102 R. 92 K., die Dessja- tine also mit 31 R. 54 K. zu veranschlagen. :

Aus den 9 westlichen Gouvernements sind S064 Loskaufsakte eingegangen und davon 6062 bestätigt worden. Diese letzteren be- ziehen sih auf 515,109 Revisionsseelen, welche 2,004,065 Dessj, 2137 Faden Land und darauf Loskfaufsdarlehen im Betrage von 39,072,491! R. 44% K. erbalten haben. Der Seelenantheil beträgt demnach ungefähr 4 Dessj. und ist mit 69 R. 6 K., die Dessjatine also mit 17 R. 79 K. zu veranschlagen.

Aus Buchara meldet ein Orenburger Telegramm des »Russ, Inv. « vom 14. Juni Folgendes: General-Major RNomanowski hat am 15. Mai die starke bucharische Festung Nau, ohne einen Schuß zu thun, eingenommen. Der Feind floh unter Zurücklassung eines Geschütes, verschiedener Artillerievorräthe u. f. 1.

Von der polnischen Grenze, 17. Juni. Das » Journal de St. Petersbouïg«, das amtliche Organ des russischen Minisic- riums des Auêwärtigen, bespricht in seiner Nr. vom 13. d. M. in einem Leitartifkel die vielen falshen Gerüchte, die von österreichischen und französischen Blättern über russische Verhältnisse verbreitet wer- den. Dasselbe offizielle russische Blatt nimmt Preußen im Streite mit Oesterreih in Schuß gegen* den Vorwurf der Offensive, in- dem. es bemerft: » Wer auch dén Kampf beginnt, die ganze Verantivortlichkeit fällt derjenigen Regierung zur Last, welcwe ihn hervorrxust; denn wenn es unnöthige Kriege giebt, so giebt es auch unvermeidliche. Die Geduld der Staaten wie der cinzelnen Zndi- viduen hat ihre Grenzen, und derjenige, welcher den Schlaç, verscht, ist vom menschlichen Standpunkt aus weniger s{uldig, als derjenige, von dem die Beleidigung ausgeht, vorausgeseßt, daß der Belcidigel und der Belcidigte einander an Kräften gleich stehen.« Auch der offizielle »Dziennik Warsz.« giebt Preußen das Zeugniß, daß es alles gethan habe, um die Annahme des österreichischen Mobilisi- rungs- Antrages beim Deutschen Bunde zu verhindern und den Krieg mit den deutschen Mittelstaaten zu vermeiden.

Amerika. New-York. Seward hat dem Repräfen- tantenhause unlängst eine Mittheilung gemacht, worin über die hin- sichtlih der Freigelassenen in- den verschiedenen Südstaaten ge- troffenen geseßlichen Bestimmungen berichtet wird. Es geht daraus unter Anderem hervor, daß in keinem dieser Staaten das Zeugniß von Negern oder Farbigen augenommen wird, außer wo es. sich um Person oder Eigenthum derselben handelt. Jn Florida und Süd- Carolina is es den Schwarzen verboten; Waffen oder Pulver zu besißen, ohne besondere Erlaubniß dazu eingeholt zu haben. Kinder von Sctwarzen, die von ihren Eltern nicht zur Arbeit angeleitet werden, dürfen die Behörden denselben abnehmen, um sie in die Lehre zu geben. Ju Mississippi darf kein Neger, außer in Städten, Grund- stücke in Pacht nehmen.

Im Staate Arkansas liegen gegenwärtig über 9 Millionen Acker Staatéländereien unangebaut, in Alabama über 6 Millionen, in Louisiana eben so viel, in Florida über eine Million und in Mississippi ungefähr 5 Millionen.

Afien. Aus Bombay, 23. Mai, wird gemeldet: »Jn (Folge der militairischen Fortschritie Rußlands erbaten sich die Häuptlinge von Bhutan , Yarkund und den angrenzenden Ländern neuerdingv britishen Schuß. Jn der Hauptstadt von Birma find 10,000 Hâäufer verbrannt. -

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Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Altona, Mitwoch, 20. Juni. Dem »Altonaer Merkur« ist wegen seiner Haltung gegenüber der jeßigen Regierung eine offizielle Verwarnung ertheilt worden.

Die - Altonaer Nachr. « melden : Das Gerücht des bevorstehenden Abrückens des hamburgischen Militairkontingents nach den Herzogthü- mern wird uns von kompetenter Seite bestätigt. Die Marschbereit- schafts - Ordre datirt von Sonnabend den 16. d. Mts. Hamburg erhält ein klzineres preußisches Besagungs-Corps untec einem preußi- {chen Kommandanten.

Hannover, Dienstag, 19. Juni, Abends. Die Königin und die Prinzessinnen find noch hier, Der größte Theil der Sonntags eingerückten preußishen Truppen is weiter südlih marschirt. Die Befehlshaber uud Truppen machen durch leutseliges Betragen den berubigendsten Eindruck. Der Magistrat hatte für Eingquartirung so großer Truppenmassen nicht hinreihende Vorsorge tressen können- Die Zeitungen konstatiren die Geduld der durch forcirte Märsche er- müdeten Soldaten.

Bremen, Mittwoch; 20. Juni. Die Summe, welche aus dem hannoverschen Staatsschaße von bier nach London geschafft worden is, beträgt nahezu eine Million Thaler. Da das Schiff die bremische Flagge führte, so haben die preußischen Kriegsschiffe von der Anhaltung des ¿Fahrzeuges Abstand genommen.

Bremerhafen, Dienstag, 19. Juni. Die Hannoveraner haben am gestrigen Tage das Fort Wilhelm freiwillig geräumt.

Auf dex Rhede haben die preußischen Kriegsschiffe »Arminius« »Loreley« und »Jade« Anker geworfen.

Eisenach, Mittwoch, 20. Juni. Aus Karlsruhe vom gestri-

gen Tage wird gemeldet: Oesterrei und seine Verbündeten ver-

langen von Baden unbedingte Heeresfolge gegen Preußen und drohen bei Verweigerung derselben mit Zerstückelung des Großherzogthums. |

London, Mittwoch, 20. Juni, Morgens. Man glaubt all- gemein, das Ministerium habe seine Resignation eingereicht; die Tories balten sich zur Uebernabme der Regierung bereit,

Fiorenz, Dienstag, 19, Juni, Abends. Die Deputirten- fammer genehmigte heutiger Sißung mit 179 gegen 45 Skim- men das Gesey Über die Aufhebung der geistlichen Körperschaften. Der Senat nahm die Finanzvorlagen der Regierung mit *6 gegen 14 Stimmen an. Der Finanzminister Scialoja kündigte an, die Zusammenseßung des Kabinets werde morgen mitgetbeilt, und von diesem 1veitere Eröffnungen gemacht werden.

Man liest in mehreren Journalen: Abgesehen von der vencetia- nischen Frage , habe Jtalien ein Lebensinteresse daran, daß Oester, rei nicht die Suprematie in Deutschland besige. Eine solche wäre die Verneinung des Nationalitäts - Prinzipes ; und folglich einc be- Die Rekonstituirung der italienischen

ständige Drohung für Jtalien.

und der deutschen Nationalität erfordert, daß die österreichischz Mo- narchie aus Deutschland wie aus Jtalien vershwinde, wenn nicht Atalien und Preußen mitsammt dem Nationalitäts-Prinzip, welches beide vertreten, vernichtet iverden sollen.

Die Journale weisen die Jnsinuationen der österreichischen Presse über die Eventualität gewisser Abtretangen zurü, welche dem YZu- sammengehen Jtaliens mit Preußen ein Ende machen könnten. Die Wiederherstellung der europäischen Ordnung müsse das Nationali- tätsprinzip und den Sturz des Hauses Habsburg zu Grundlagen

baben

Vereinüthätigkeit für die Armee.

Dic Vateriandsliebe und Opferwilligkeit des preußischen Volkes ift mächtig erregt durch die Ercigunisse der legten Tage. Um unserem Vater- lande möglichst die Drangsale des Kriegsschauplahßes zu ersparen, haben auf Befehl Sr. Majestät des Königs unsere Truppen bereits die feemnde Grenze überschritten. Die gerechte Sache wird siegen, dessen ist jeder Preuße gewiß

aber auch der Sieg wird Opfer kosten! Und ist es nicht jekt unsere beiligste Pfli@t, den für uns blutenden Brüdern Linderung und Heilung zu verschaffen? Reichlich flossen patriotische Gaben im Jahie 1864 un- serer Armee zu; doch da einheitlice Organisation fehlte, so war hier Mangel, dort Ueberfluß. Dur Sr._ Majestät Gnade zum Kommiffarius der freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Gelde ernannt, wende ich mich an alle Vereine und Patrioten mit der ergebenen Bitte , sich den hier näher bezeichneten Vorschlägen und An- ordnungen anschließen zu wollen. 1) Alle Gaben, welche den Verwundeten und Kranfen auf dem Kriegsschauplatze sicher zugeführt werden follen, müssen in die schon bestehenden Haupt - Depots des preußischen Hülfsvereins in: Berlin, Magdeburg und Breslau gesendet werden. Jn Stettin , Königs- berg, Posen, Münster und Cöln, werden ähnliche Depots zu bilden sein, um die Gaben in den Provinzen zu sammeln, zu fortiren, zu veipaccken und dann an die angewiesenen Orte der Armee nachzuscnden. 2) An allen Orten, wo Reserve- oder stehende Kriegslazarethe errichtet werden, is es wünschenswerth wenn sie noch nicht vorhanden daß sich Lokai-Vereine bilden, um die von dem Lazareth-Vorstande gewünschten Gegenstände zu sam- meln. 3) Die Haupt-Depots haben von mir Deligirte in die Reserve- Lazareth-Depots bei der Armce zu senden, welche sie von dem Bedarf der leichten und schweren Feldlazaretbe, sowie der Kriegsßlazarethe 2c. i enachrich- tigen, um diese Wünsche möglichst bald zu realisiren. 4) Die Versendungen auf den Eisenbahnen erfolgen frei bier zu ermäßigten Preisen, ebenso auf der Post später durch Vorspann. Die Haupt-Depotê so wie die Deligirten können dice Telegraphen frei benuyzen. 5) Alle Personen im Dienst der freiwilligen Krankenpflege tragen die weiße Vinde mit dem rothen Kreuz am linfea Arme, wie die Sanitätsbeamten 2c. der Armee. 6) Die zur Krankenpflege bei der Armee Einberufenen und von Unterzeichneten Dele- girten, erhalten von demselben Legitimationsscheine. Mein Bureau befindet sich in der Leipziger Straße Nr. 5.

Berlin, den 18. Juni 1866. E. Graf zu Stolberg.

Berlin, 19. Juni. Jm Hinblick darauf, daß von der Staatsver- waltung die Anlage umfangreicher Reserve - Lazarethe an hiesigem Orte in Aussicht genommen is}, hat sich hier ein unter dem Norsiße der Frau Gräfin von Lüttichau Excellenz ein Frauenverein gebildet, welcher ganz speziell die Pflege der in den Berlinex Reserve-Lazarethen unterge- brachten Verwundeten und Erkrankten im Auge bat, und später, soweit es ihm gelingt, für die Rekonvaleszenten Unterkunst und weitere Pflege in Privathäusern vermitteln will. Der Verein, welchem bereits zahlreiche Damen aus allen Ständen beigetreten find, hat sein Depot Leipzigerstraße Nr. 3, wo Geldbeiträge und Lazarethbedürsnisse cnigegengenotnmen erden.

In Cöln hat sich am 18. d. M. ein Verein zur Untersiüßung der im Felde erkranften und verwundeten Krieger gebildet , von welchem ein patriotischer Aufruf an dice Bewohner des Regierungsbezirks erlassen ist. Der Aufruf ist unterzeichnet von Pauius, Erzbischof von Cöln, von Ammon, Ober - Bürgermeister, Bachem, Dr. Baudri, Broicher, Dr. Claessen, Stadtverordneter, - Deichmann, W DuMont Esser 11, jun. J. M. Farina, Dre. Fischer, Stadtverordneter, von Frankenberg, Freiherr A. v. Fürstenberg, Geiger, Superintendent Jaeger, W. Joest/ Kohlhaas, Stadtverordneter, Dr Kxase, G. Mevissen, von Moeller, Nicolovius, Dr. Rückel, Stadt- verordneter, A. Oppenheim, D. Oppenbeim, E. Peill, Pfiaumec, A. Rautensirauch, W. F. Schulze, Pr. Servaes, J Seydlißh, Stadtverordneter, von Wittgenstein, Stadtverordneter, Graf M. W olff- Metternich, und zeigt an, daß mit der Geschäftsführung ein Comité beauftragt ist, welches aus von Möller, Vorsißenden, Bachem, Stell- vertreter des Vorsigenden, Dr. Claessen, Esser U. jun, Robert Heuser, D. Oppenheim, Ed. Oppenheim, Pflaume, N. Rauten- rauch, Dey. Servaeces, von Weise besteht.

(Westf. M.) Die Cöln-Mindener Bahn befördert, in Folge eincs Directionsbeschlusses, fortan alle zu Gunsten ausgerücter preußischer Truppentheile bestimmten, nicht postzwangspflichtigen Frachtstücke, welche an die Lazareth - Reserve-Depots und die zu bildenden Lokal- und Provinzial- Comités zur Sammlung patriotischer Gaben gerichtet sind, oder von diesen Depots 1p. Comité's abgesandt werden und. mit der Bezeichnung »für ausgerückte preußische Truppen« im Frachtbriefe aufgegeben sind, frachtfret.

Düsseldorf, 13. Juni. (Düss. Z.) Die Congregation der barm- herzigen Shwestern hat dem General-Kommando des 7. Armee-Corps das Ancrbieten machen lassen, sechs barmherzige Schwestern zur Bflege der Kranken zur Verfügung zu siellen, und auch selbst Kranfe in dem eigenen Hospital aufzunehmen.

Duisburg, 18. Juni. (Rh. u. Ruhr-Ztg.) Bon der hiesigen Dig- fonenanstalt sind am vergangenen Freitag Abend mit dem Nach tszuge 3 Diakonen über Berlin nach dem Hauptquartier des Kronprinzen gesandt worden, damit dieselben dort in Oberschlesien den Truppen ins Gefecht fol- gen , die Verwoundeten aufzunehmen und den Verbandplätßen zuzuführen. Jenn keine Gefechte stattfinden, werden sie die Kranken und Verwundeten pflegen. Heute werden sechs andere Diakonen zu gleichem YZweck zur zweiten Armee nach Sathsen abgehen , also dahin, wo das 7. und &. Armeccorps ebt, in welchen unsere Duisburger steben.

Das Anmtsbiati des Königl. Posi - Departements (Nr. 21 vom 16. Juni) enthält: General - Verfügung vom 26, Mai 1866, Ermäßigung des Porto's fúr die Korrespondenz nach den niederländischen Vesizungen in Ost-TJnudien. General - Verfügung vom 31 Mai 1866, Poutoßciheit der Darlehnskassen. General - Verfügung vom 4. Zuni 1866, Portofreiheit der Schriften» und Akten -Sendungen in Staatsdienst-Angelegenheiten zwi-

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