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dem Generai-Sekretair des Gesammt - Ministeriums Geh. Finanzrath
von Seeba hierdurch übertragen.
4) Die Verwaltung in allen Branchen wird unverändert nah den Königlich hannoverschen Geseßen und Bestimmungen fortgeführt und verbleiben hierzu die Beamten -überall in ihren Stellen.
Gehalte, Pensionen und etwaige Unterstügungsgelder werben fort-
ezahlt. ; :
Alle Vergehen gégen die Landesgeseße sind von den betreffenden Be-
hörden selbstständig zu erledigen, soweit deren Machtvollkommenheit
dazu ausreicht. 5 t
Anderweitig tritt mit dem heutigen Tage gegen sämmtliche Einwohner
des Königreichs Hannover, sowie gegen alle sich in demselben aufhal-
haltenden Fremden, welche den preußischen Truppen durch eine ver- rätherische Handlung Gefahr oder Nachtheil bereiten, der in den preu- gischen Gesehen vorgesehene außerordentliche Militairgerichtsstand in
Krieg8zeiten in Kraft. O
Hauptquartier Hannover, am 19, Juni 1866.
Der kommandirende General, v. Falcken stein. Proclamation.
Nach einer Verordnung der hiesigen Behörden haben sich alle beurlaubte Mannschaften unverzüglich zu. ihren resp. Truppentheilen zu begeben.
Diese Verordnung sehe ich hiermit außer Kraft, mit dem Bemerken, daß diejenigen, welche derselben dennoch Folge geben und demnäch}t ergrissen werden sollten, dem in den p1 rgese lichen Militairgerichtsstande in Kriegbzeiten unterworfen find. E
Sie werden demnach als Kriegsgefangene behandelt und in eine preußl- sche Festung abgeführt werden.
Unter dieselben Gesche treten Í welche sih zur Zeit noch hier oder im Lande aufhalten und sche zu ihren Truppentheilen betroffen werden sollten.
Außerdem ift mir mitgetheilt worden ; ers} nete theilungen noch im Lande und sogar unter Mitführung von Geschüyen herumziehen sollen.
Da
|
preußischen Gesegen vorgesehenen außerordent- |
| wordenen Mittheilung des zum Civilkommissar bei
daß versprengte bewaffnete Ab- |
| ments zu Fuß
An diese ergeht hiermit die Aufforderung, sich Angesichts dieses bei der |
Königlich preußischen Kommandantur in Hannover zu melden, dort haben sie ihre Waffen abzuliefern und die Mannschaften demnächst ihre Entlassung in die Heimath zu gewärtigen - während den Offizieren unter Gewährung des Halbsoldes, gegen Ausjtellung eines Neverjes/ während der Dauer der Feindseligkeiten zwischen Preußen und Hannover sich jeder feindseligen Hand- lung gegen Preußen zu enthalten, Urlaub gewährt werden ird.
Dieselben Bestimmungen finden auch auf diejemgen Offiziere Anwen- dung, welche gegen Ausstellung eines derartigen PReverses bereits entlasjen worden sind.
Wer dieser Aujsorderung nachzukommen nahme nach denselben Geseyen, wie die vorgedachten, einer preußischen Festung detinirt werden 5
Hauptquartier Hannover, den 19. Juni 1866.
Der kommandirende General des Königlich preußischen von Falkenstein, General der Jufanterie. Bekanntmachung,
Die Kurhessische Grafschaft Rinteln-Schaumburg wird hiermit von mir in Seguestration genommen, die Ausführung der dazu nöthigen Befehle 1j1 dem Königlich preußischen Civil-Kommissarius für das Königreich Hannover, Freiherrn von Hardenberg, e L E
Hauptquartier Hannover; den 19. Juni 1566.
Der kommandirende General von Falckenstein.
In Bezug auf zwei im »Hildesheimer Neuen Courier« erschie- nene Proclamationen Königs Georg »an Mein getreues Wolf« und die Civil-Dienerschaft erklärt schließlich der fommandirende Ge- neral von Falckenstein : »Selbstverständiiy haben diese Proclama- tionen durch uiceine Bekanntmachung über die Fortführung der Re- gierung ihre Erledigung gesunden.«
Hldenburg, 19. Juni. (Wes. Ztg.) heute Abend ausgegebenen Geseyblatte befindliche Verordnung wird der Landtag des Großherzogthums auf den 27 d. M. auperor- dentlih einberufen. Der zum Tten k. M. festgeseßte Dauer des haft, daß die durch die gegenwärtigen tenen Maßregeln den Gegenstand der und lehtere auch darauf si beschränken sollen. dem Ergebnisse dieser Verhandlungen mit Vertrauen Bedenken entgegen. tage eingehaltenen Politik und in Preußen dargebotenen Hand sich cins mit der Stimme und Jedermann im Lande,
beseelt sein sollte, weiß,
unterläßt, wird bei seiner Fest- behandelt und in
7, Armee-Corps.
Landtages lasse es unzueifel- politischen Verhältnisse gebo-
sich entwickelnden öffentlichen Verhältnisse mit Nothwendigkeit be-
gründet liegen. Bremen, 20. Juni. (Wes. Ztg.)
für die Beförderung Garantie bot, für den gesammteu lassen, doch ist Aussicht vorhanden, Tages der Dienst wieder eröffnet werden fann,
Bremerhaven, 19. Juni, 7 Uhr Abends, (Wes. Ztg.) Die hannoversche Bark » Landwursien « wurde durch » Arminius « und
Durch eine in dem | A Ansprache an die ziemlich aufgeregte Menge, ermahnte zur Ruhe
| und den Viadukt bei Ostrau gesprengt hätten.
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| vorgefundene,
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»Loreley« angehalten und nah Regierungs-Geldern durchsucht. Sie wird “heute freigegeben werden.
Sachsen. Dresden, 19. Juni, Das »Dresd. Journal» meldet: -»Der Einmarsch preußischer Truppen hat gestern von Mittag bis Abend ununterbrochen angedauert j dieselben sind hier theils in Kasernen, theils in Privathäusern einquartirt. Für die der fatholischen Konfession angehörenden Mannschaften wurde heute Mittag in der katholischen Hoffkirhe mit Genehmigung der betreffenden Behörden eine zahlreich besuchte Messe abgehalten. Aus zuverlässiger Quelle erfahren wir , daß der zur Zeit hier an- wesende kommandirende General Herwarth v. Bittenfeld gestern Nachmittag dem Oberbürgermeister Pfotenhauer in einer mit demselben gehabten Unterredung mitgetheilt hat, daß die Königlichen Kassen allerdings nah Kriegsgebrauch in Be- {lag genommen würden , jedes Privateigenthum von Seiten der preußischen Truppen aber respektirt werde; nur was zur Ver- pflegung der Armee erforderlich, werde von den Behörden und Ge- meinen in Anspruch genommen. (Jn Meißen ist auch der dort nit unbedeutende fiskalishe Salzvorrath auf Anord- nung des Oberkommandirenden wieder freigegeben worden.) Weiter fügte der General noch bei, daß die bestehenden biesigen Behörden in ihren Functionen verbleiben würden. Das gestern Abend hier verbreitete Gerücht von einer der Stadt Dresden auferlegten Con- tribution ist völlig aus der Luft gegriffen. Nach einer uns ge- der preußischen
A E | Armee in Sachsen ernannten Herrn v. Wurmb d heu ¿1 auch diejenigen hannoverschen Soldaten, | 4 v W sind beute Morgen
auf dem Mar- | alto Qiporti : : u | Polizei-Direction Wieder freigegeben worden. «
die sämmtlichen Kassen des Königl. Bezirksgerichts und der Königl,
Leipzig, 20. eingerückten Truppen
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Juni. (Leipziger Ztg.) Den gestern hier des 4, Königlich preußischen Garde - Regi- ind bis diesen Mittag keine neuen Truppen weiter gefolgt. — Auf der Leipzig - Oresdner Eisenbahn is heute der Ver- fehr zwischen allen Stationen bis Dresden wieder eröffnet worden. Die desfallsige Bekanntmachung, durch welche das Direktoriuin der Leipzig - Drevdner Eisenbahn - Compagnie das Publikum davon in Kenntniß scht, ist mit unterzeichnet von der » Königlich preußischen Betriebskommission für die im Königreich Sachsen ofkupirten CEisenbahnen«. Auf der Sächsisch - Bayerischen Eisenbahn is gestern Nachmittag 34 Uhr der gewöhnliche Personenzug versuchsweise zur Fahrt nach Quidau abgelassen worden. — Wie das hiesige » Tageblatt« meldet, ist gestern Abead 7 Uhr ein Königlich preußi- her Offizier bei dem Verleger der hier erscheinenden »Leipziger Abendpost- erschienen und hat im Namea des preußischen Stadt- fommandos das fernere Erscheinen der gedachten Zeitung verboten. — Jm Königlichen Telegraphenbüreau erschien im Laufe des gesiri- gen Nachmittags ein preußischer Offizier und forderte von deu Büreauvorstande die Ausstellung eines Reverses. Auf die Vorstel lung, daß hierzu eine Rücksprache mit den übrigen Beamten vot Allem von Nöthen sei, ertheilte der Offizier bis heute Vormittag Frist zu einer bestimmten Erklärung. :
Aus Chemni liegen Nachrichten vom 19. Juni früh vor. Am 18. waren die meisten Eisenbahnzüge nah. Zwicau und Annaberg noch von - dort abgegangen. Aus Waldheim 1var die Kunde eingetroffen, daß die Preußen, nachdem sie Tags vor- her eine Recognoscirung unternommen, am 18. daselbst einge troffen seien, das Telegraphenamt und den Bahnhof übernommen Am Abend 18.) gegen 10 Uhr kamen drei preußische Dragoner nach Chem
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nig herein gesprengt und verfügten sich nach der Hauptwache, 10
sie Erkundigungen einzogen. Herr Bürgermeister Müller hielt eine
und warnte namentlich vor jeder Beleidigung der preußischen Krieger.
nahe Versammlungstermin und die bis | O hernach auf demselben Wege, wo sie gekommen, j | die Siadt. zi
Um Mitternacht rückte eine größere Abtheilung preußl-
| \cher Truppen in Chemniy ein und beseßte den Bahnhof, während
Verhandlungen bilden werden | die Hauptroache noh von der Turner-Feuerwehr beseht blieb.
Die Regierung sieht | und ohne | 2 : dev i VAN U T Derzo . Sie weiß in der auf dem bisherigen Bundes- | P Erlaß, das Bündniß mit dem Königreich Preußen
der Ergreifung der jeyt von treffend, zugleich mit dem Gesinnen zugegangen, diejenigen Kosten zu des Landes, und wer auch nicht von Opferfreudigkeit | daß die Regierung dem Lande uur solche |
Opfer ansinnen wird, die in der Konsequenz der vor Aller Augen " Wohnung des preußischen Telegraphen-Vorstandes die sämmt
Gotha, 20. Juni. (Goth. Ztg.) Dem heute hier zusammen getretenen gemeinschaftlihen Landtag unserer Herzogthümer ist ein
verrwilligen, welche die Mobilmachung und Mobilhaltung unsere: Truppen verlangen wird.
SHessen. Kassel, 19. Juni. (Kassel. Ztg.) Gestern traf eine Abtheilung “ hannoverscher Pioniere hier ein, zerstörte in de
| lihen Apparate und auf dem Bahnhof die hannoverschen Telegra-
Das hiesige preußische | phen, worauf sich der Zug {nell entfernte. Generalkonsulat hat das hannoversche Telegraphenamt hier, weil i | Eriïter des der preußischen Staatsdepeschen nicht die nöthige | A Q Ds ‘
telegraphischen Verkehr schließen | mandanten des 9. Armee - Corps des ehemaligen Bundes und ver
daß noch im Laufe des heutigen | Tagesbefehl, worin es heißt:
Darmstadt, 18. Juní.
E Die hiesige Zeitung meldet dic Prinzen
Alexander von Hessen zum Kou öffentlicht zugleich den ersten von demselben am 18. Juni erlassenen »Vertrauend blicke ih auf Euch —
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| Württemberger, Badener (?), Hessen und Nassauer und heiße mit
Euch die braven österreichischen Kameraden willkommen, die dew- j
nächst in den Verband des Armee-Corps treten sollen. «
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— Aus Fraükfurt a. D, 19. Juni wird über den bereits |
am 15. d. gemeldeten Protestakt, der im Namen der preußischen Regierung bei dem Hauje Rothschild vorgenommen wurde, fol- gendes Nähere berichtet : :
® Auf Requisition des preußischen Minister-Residenten hierselbst hat ein hiesiger Notar am 15. d. Namens und im Auftrage der Königlich preußischen Regierung bei dem Bankhause M. A. von Roth-
\hild und Söhne im Geschäftshause, Fahrgasse Nr. 146, vor |
Zeugen Protest eingelegt »gegen jede Disposition über Gelder des bisherigen deutschen Bundes, zu welcher die Zustimmung der preußi- schen Regierung fehlt, indem lehtere eine solhe Zahlung als nicht geschehen behandeln würde.« Ueber den Akt wurde ein Notariats- Protokoll aufgenommen und sowohl dem preußischen Minister-Resi- denten, als auch dem genannten Bankhause zugefertigt.
(Frankf. P.-Z.) Prinz Friedrich von Hessen, der karhessische Thronfolger, is heute Nachmittag hier eingetroffen. — Wie man vernimmt, haben die Beamten des preußischen Telegraphen mit ihren Familien heute Abend unsere Stadt zu verlassen. — Der Bürger- verein in Sasenhausen erließ eine Aufforderung zu einer Versamm- [ung hiesiger Einwohner auf morgen Abend in der Harmonie, um einen Aus\chuß, aus Männern und Frauen besiehend, niederzuseßzen, welcher Geld, Labungsmittel, Verbandzeug 2c. für die unglücklichen Opfer des Krieges sammeln und ohne Ansehen, ob der Eine oder der Andere auf dieser oder jener Seite gestanden; vertheilen soll.
Baden. Karlsruhe, 18. Juni. Das heute erschienene Regierungsblati Nr. 34 enthält das Gesetz, die Bewilligung eines außerordentlichen Kredits zum Zweek der Mobilmachung des Groß herzoglichen Armee-Corps betreffend j ferner das Gesetz, berufung der Exfkapitulanten betreffend.
Bayera., München, 18. Juni, (Bayer. Z.) Heute Abend werden Se Majestät der König aus Schloß Berg und Jhre Majestät die Königin-Mutter aus Hohenschwangau hier eintreffen, um von Sr. Majestät dem König Ludwig 1. Abschied zu nebmen, der morgen früh die Reise nach Aschaffenburg antritt.
Die »Bayrische Ztg.« bringt heute folgenden Artikel:
Nachdem durch das Vorschreiten der Königlich preußischen Regierung gegen die Regierungen von Hannover, Kurhessen und Königreich Sachsen der Bundesfrieden gebrochen worden is und die Bundesversammlung auf Anrufen der Königlich sächsishen Regierung am 16. d. Mts. beschlossen hat, Bundeshilfe zu gewähren und die Königlich bayerische Regierung zu-
gleich mit der Kaiserlich österreichischen mit der Leitung dersclben beauf- tragt hat, hat sih die Königliche Regierung in die Nothwendigkeit verseßt gesehen, die diplomatischen Verbindungen mit der Königlich preußischen Regierung abzubrechen. Auf Befeh Majestät des Kön igs hat da- her der Königliche Gesandte in Berlin gestern die Weisung erhalten, seine Pässe zu verlangen, welche auch chon vollzogen ist. Der Königlich preu- gischen Gesandtschaft dahier is hiervon mit dem Beifügen Mittheilung gemacht worden, daß ihre Funktionen am hiesigenzKöniglichen Hofe als beendigt betrachtet werden.
Schweiz. Bern, 17. Juni. (Köln. Ztg.) Der Bundes- rath hat so eben in außerordentlicher Sißung den Ober - Komman- danten der Grenzbesegungstruppen im Münsterthale plein pouvoir zum Aufgebot des Landsturmes der dortigen Grenzthäler, und selbst zum Aufgebot der gesammlen bewaffneten Macht des Cantons Grau- bünden ertheilt, wenn es die Ereignisse an jener Grenze verlangen sollten. Ebenso is ein weiteres Bataillon der 23. Brigade , in St. Gallen, Nr. 63, und eine weitere bündener Scharf- hühen - Compagnie unter die Waffen gerufen. Laut Ver- nehmen sind diese Maßregeln auf die im Bundes - Palais eingetroffene Nachricht von einer Vorwärtsbewegung der Gari- baldianer im Veltlin und daß die Oesterreicher neuerdings in Tyrol siarke Truppenmassen zusammengezogen und ihre Vorposten bereits bis nah Tausers vorgeschoben haben, veschlossen worden. Noch sei bemerkt , daß der Bundesrath in der gleichen außerordentlichen Sitzung eine Verordnung, an die Kantone über die Handhabung der Neutralität erließ, welche folgende Punkte enthält : Bewaffnete, welche den Eingang in die Schweiz forciren wollen , sind mit Gewalt zu- rückzuweisen; Waffen - und Kriegsausfuhr in die kfriegführenden Staaten is nicht gestattet; eben so ist die Ansammlung solcher Gegen- stände in der Nähe der Grenze verboten; Flüchtlinge und Deserteure sind zu entwaffnen j der Ankauf von Waffen von Flüchtlingen und
bei dritten Personen mit Beschlag belegt werden; Flüchtlinge und Deserteurs sind zu interniren , Frauen und Kranke ausgenommen, und eydlich: Zuzüglern is der Durchpaß durch die Schweiz nicht erlaubt.
— 18. Juni. Die vorgestern ordnung, betreffend die Handhabung der Neul von den Thurgauer Behörden gegenüber 100 Mann durch selben wurden in Rorschah zurückgewiesen. Oesterreich zeigen sich die St. Galler Behörden. Diese haben so eben sämmtliche in dem Kanton weilenden militairpflichtigen österreichischen Arbeiter aufgefordert, sich nach Dornbirn zu begeben, um ihrer Mis- litairpflicht nachzukommen.
| anlassung des neulichen
die Ein-
vom Bundesrath erlassene Ver- Neutralität, hat bereits | Polen, welche die Schweiz nach Jtalien wollten, Anwendung gefunden. Die-
Niederlaude. Haag, 19. Juni. (W. T. B.) Jn Ver- 1 Beschlusses der österreichishen Coalition vom 16. d. M, daß Oesterreih und Bayern in Sachsen einrücken sollten, hat der Gesandte für Luxemburg und Limburg die Erklärung abge- geben, daß die niéderländishe Regierung \ich bei keinem Akte ferner- hin betheiligen werde, welcher die Anerkennung des Fortbestandes des Bundes in sich \chließe. :
Frankrei. Paris, 19. Juni. Daß Jtalien und Preußen an Oesterreich den Krieg erklärt haven, meldet der »Moniíiteur« mit dem Zusatze, daß das Manifest Victor Emanuel's stündlih erwartet werde. Der italienishe Kommissar für die Ausstellung ist gestern von Paris abgereist, um bei Garibaldi einzutreten. General Türr traf am 15. von Berlin in Paris ein und ging nach Florenz weiter; wo er gestern eintraf.
Jn der heutigen Kammer - Sitzung wurde die längst erwartete Vorlage über die Aufhebung des Mäkler - Privilegiums eingebracht. In dem weiteren Verlaufe der Diskussion handelte es \sih um Alge- rien. Herr Lanjuinais trat als Redner auf. General Allard fand
| sich veranlaßt, mehrere frühere Behauptungen von Lanjuinais , die
er in der Adreß-Diskussion entschieden in Abrede gestellt hatte, nun- mehr als begründet anzusehen.
Italien. Die Verwerfung des Gesezeniwurfs wegen Be- steuerung der Rente erfolgte im Senate fast mit Stimmeneinheit, die Vernichtung der zweiten Wahl Mazzini's dagegen erfolgte im Abgeordnetenhause mit 145 gegen 45 Stimmen. Das italienische Ministerium is definitiv fertig, Ricasoli hat das Prásidium und das Innere übernommen , Depretis die Marine, Cordova den Handel; Visconti-Venosta übernimmt das Auswärtige und befindet si {on unterwegs von Konstantinopel nach Florenz. Der Prinz von Carignan traf am 198. Juni in Florenz ein.
Die Eröffnung der Feindseligkeiten in Jtalien wird gleichzeitig durch die Flotte und durch den Einfall Freiwilliger in Tyrol erfolgen. i
: Die »Sentinella Bresciana« vom 14. Juni erfährt, daß seit dem 10. die in Kärnten stehenden Oesterreicher statt nach Süden nach Böhmen geschafft wurden.
Ein Berner Korrespondent der »Köln. Ztg.« {reibt derselben folgenden dort am 18. Juni eingetroffenen zuverlässigen Bericht aus Jtalien: »Gestern, 17. Juni, Morgens um 2 Uhr, hat Garibaldi auf eine in der Nacht von Florenz eingetrofsene Depesche in Be- gleitung seiner Stabsoffiziere und des Dr, Albanese Como verlassen, um, wie dies wenigstens vou einigen seiner Begleiter versichert wird, sich über Lecco und Bergamo nah Brescia zu begeben. Später (gegen Mittag) erfolgte dann der Abgang der seither in Como ge- legenen Freischaaren auf einem Dampfer den See binauf ebenfalls nach Lecco, wie es hieß.« Ob si Garibaldi mit seinen Freischaaren wirklich nach Brescia begeben, scheint mir zweifelhaft. Von Lecco geht der Weg auch nach dem Ober-Veltlin und dem Stilfser Joch.
Am 18. Juni ging das Gerücht in Bern, Garibaldi sei mit Verleßung von s{chweizer Gebiet în Wälsh-Tyrol eingefallen. Das Gerücht bedarf noch der Bestätigung.
In Rom ist urplößlich eine Minister-Krisis eingetreten. Kar- dinal Antonelli hat seine Entlassung genommen und Kardinal Altieri ist an dessen Stelle getreten. Seit achtzehn Jahren war Antonelli die Seele der römischen Politik, |
Das päpstliche Edikt Betreffs der neuen römischen Münze ist am 18. veröffentlicht worden. Es wird Goldmünzen von 100, von 50, von 20 und von 10 päpstlichen Liren geben, die den französischen Münzen von 100, 50, 20 und 10 Fr. entsprehen. Die Silber- münzen sind von 5, 2, 1 und ck Lire. Die Wechselbüreaus sind aufgehoben. Die Bank ist bis auf Weiteres beauftragt, täglich 6000 Scudi íîn Silber zu wechseln.
Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.
London, Mittwoch, 20. Juni, Abends. »Reuters Office « meldet: New-York, 9. Juni. Der Senat nahm mit 33 gegen
i i E Sti ‘t Nof : è Reconstructions - L j Deserteuren ist ebenfalls nicht gestattet und können dieselben auch | 11 Stimmen die Resolution des Reconstructions - Aus\{husses an
dur welche die Repräsentation auf die stimmberechtigte Bevölkerung basirt wird und alle innerhalb der Vereinigten Staaten geborenen oder naturalisirten Personen Bürger sind.
Unter Anführung des Generals Spear haben zwischen 1500 und 3000 Fenier die kanadische Grenze überschritten und Pigeon- Hill besezt. Einem Gerüchte zufolge haben sie ein britisches Ka- vallerie-Corps geschlagen und 3 Fahnen erbeutet. Zahlreiche fenische
Sehr gefällig gegen | Offiziere wurden von den Bundesbehörden verhaftet.
Eondon, Donnerstag, 21. Juni, Morgens. Wie es heißt, hat die Königin die eingereichte Demission des Kabinets nicht an- genommen. Die Königin fehrt übermorgen von Balmoral nah Windsor zurüd.