1866 / 148 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Unter der Generalität der hannoverschen Truppen sollen

mehrere Veränderungen vorgenommen sein; z. B. soll General | und zum ( i nos y g 9 169; 3 j | ihre Functionen nicht weiter fortsetzen.

v. Ramdohr zur Disposition gestellt sein. Den Oberbefehl soll gegenwärtig v. d. Knesebeck führen. Das Ständehaus, in welhem auch die Königliche Generalkasse sih befindet und das Schaßkollegium seinen Sih hat, ist von preußischem Militär besetzt.

Die außerordentlihen Verhältnisse haben den Magistrat der Residenzstadt genöthigt, eine Anleihe von 500,000 Tblr. zu 5 pCt. auszuschreiben.

Der Civilkommissar von Hardenberg hat gestern folgende Bekanntmachung veröffentlicht :

nen und Requisitionen von Pferden und Wagen direkt von den Einwoh-

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nern gefordert werden würden. Dieses Gerücht wird hiermit für völlig |

unbegründet erklärt, indem alle etwa nöthigen Leistungen für die Armee durch die zuständigen hiesigen Behörden nah dem geseßlich bestehenden Maßstabe vermittelt werden. Für die Beschaffung der für die Armee nöthigen Pferde ist durh Lieferung mit freiem Ankauf gesorgt.

dem hicsigen Bahnhofe ein. Die hohe Frau wurde unter den üblichen militairischen Ebrenbezeugungen von dem General von Falckenstein empfangen und sehte nah kurzem Aufenthalte die Reise nach Rußland fort.

Braunschweig, 22. Juni. (W. T. B.) Die Herzogliche Regierung hat Preußen gegenüber die Zweckmäßigkeit der preußischer-

seits aufgestellten Grundzüge für die Bildung eines neuen Bundes |

anerkannt und \ich bereit erklärt; die nothwendigen Vorbereitungen für die Berufung eines Parlaments zu treffen. Gleichzeitig hat die Herzogliche Regierung sich dahin ausgesprochen, daß sie sich an den militairischen Operationen gegen Preußen durchaus nicht betheiligen werde.

Sachsen. Dresden, 22. Juni. (Dresd. J.) Der Rath fordert auf Befehl des Königlich preußischen Herrn Civilfommissars sämmtliche Jnhaber hiesiger Materialwaarenhan dlungen auf,

schen Truppen dauert bis jeyt ununterbrochen fort. Nur während der Nacht ist Rast gemacht worden.

| meine persönliche Kenntniß ausreicht, die

| Seiten gewachsen sein würden. | unvggweilt entgegen.

Um dieselbe Zeit traf die Großfürstin Marie von Rußland auf Saa» 1

eine Sißung der am sogenannten | gierungen stattfinden.

| erklären, daß der Beschluß vom LUäten d.

| treters der Herzoglichen Re(

sollen die heute Nachmittag einrückenden neuen Truppen als stän- |

dige Garnison hier verbleiben.

Der telegraphische Verkehr ist noch nicht wie- (L. Ztg.)

Westen) zugegangen. der eröffnet. Weimar, 20. Juni.

einer Berathung mit dem Minister von Wahßdorf hier anwesend. bahn in der Nähe der hiesigen Stadt unfahrbar gemacht worden,

hierher begriffen sind, um auf der Werrabahn nah Bayern zu gehen, diesen Weg zu versperren.

21. Juni. (L. Ztg.) coburg - gothaisches Militair von“ Gotha und sodann 2000 Mann preußischer Jnfanterie nebst 1 Schwadron Husaren und 1 Batterie

Stadt einquartiert worden.

hiesiger Eisenbahn - Offizianten ausgeführt worden.

noch mehr preußisches Militair hier erwartet. Gotha, 22. Juni. (Goth. Ztg.)

befindet sih heute früh folgender Anschlag:

Gestern waren die Minister as T E : | : 4 | Sihung ziveiter Kammer wurde der deutsch-italienishe Handelsvertra

iningen, Rudolstadt, Sondershausen und u | TEODO R, : E O von Gotha, Meiningen, Rudolstadt, S haus Gera zu | einstimmig genehmigt. Das nassauische Militair irägt von heute

Eisenach, 20. Juni. Heute Mittag ist der Tunnel der Werra- | statt des gelben schwarzes Lederzeug.

Am hiesigen Posischalter | welche heute in Berlin eingetroffen,

»Der heutige Nachtschnellzug in der Richtung von Berlin ist gar mehrere Spalten füllenden Hirtenbrief des Fürst - Erzbischofs Ioseph

Haltung angerathen haben, die Se. Königliche Hoheit zu unserm Bedauern und zum Schaden des Landes gegen Preußen angenommen hat , können Von dem Wunsche beseelt , die un- vermeidlichen Lasten und Störungen der Occupation dem Kurfürstenthume so weit irgend möglich; zu erleichtern, den Gang der Verwaltung in allen Zweigen ungehemmt und ununterbrochen fortdauern zu lassen , wünsche ih die obere Leitung derselben, welche unter meiner Autorität stehen wird, Männern anzuvertrauen, die das Vertrauen des Landes befizen. «

In Vertretung der eben vertagten Ständeversammiung werden Sie,

| hochgeehrte Herren, am besten im Stande sein, mir diejenigen Männer zu

bezeichnen, denen die Juneigung des Landes die Geschäftsführung erleichtern würde, deren Charakter gleichzeitig Bürgschaft gäbe, daß sie der Lage der

Es hat si das Gerücht verbreitet, daß in nächster Zeit Contributio- | Dinge mit richtigem Urtheil sich fügend, mich aufrichtig zu unterstüßen be-

reit sind. Lebhaft würde ich beklagen, wenn Sie, meine hochgeehrten Herren, mir Jhre Mitwirkung zu diesem wichtigen Schritte versagten. Jh würde dann nah eigenem Ermessen handeln müssen, aber n‘cht sicher sein, ob Männer zu finden, welche der Augenblick fordert und welche den schwierigen Aufgaben desselben nach allen Dem Ergebniß Lassen Sie uns in herzlicher Einigkeit kreu zusammen-

Frankfurt a. M., 22. Juni. (W. T. B.) Heute ird Bundestage versammelten Re- Man erroartet, daß der Vertreter Oldenburgs erklâren werde: Da durch den Austritt Preußens der Bund that- sächlich aufgelöst ist, sei ein ersprießlicher Erfolg nicht weiter zu er- warten, und stelle er daher seine Thätigkeit ein. : Ebenso hat die dessauische Regierung ihren Bevollmächtigten, von Eisendecher, beauftragt, dem österreichischen Gesandten zu wegen Mobilisirung der Truppen - Kontingente, welcher den Krieg gegen Preußen bezwecke, mit den Grundgeseßen des Bundes in Widerspruch stehe. Der Bund habe daher keinen Bestand mehr und das Mandat des Ver- zierung sei als erloschen zu betrachten.

Der Gesandte Bükeburgs, Herr v. Strauß, hat ¿Frankfurt in

ihre Geschäftslofkalitäten offen zu halten, um dem Militair | Aer TUL VRTENA: Gelegenheit zu geben, ihre Bedürfnisse an Tabak u. dgl, zu erkaufen. | U E n j

i Ma ¡gie | Ung beauftragt worden, den Schuß der preußischen Unterthanen, so Die vorgestern Abend begonnene Bewegung unter den YreUNi | wie die preußischen Archive in Frankfurt zu übernehmen, und sind Wie uns mitgetheilt wird, | die leßteren von dem preußischen Gesandten Herrn v. Savigny

Der britische Gesandte, Sir A. Malet, ist von seiner Regie-

übergeben worden. Das Gros des 8. Bundescorps soll am 21. nordwärts vor-

| rücken und 6000 Oesterreiher im Laufe des Tages bei demselben

Gestern Abend sind uns seit drei Tagen zum ersten Male! " eintreffen.

wieder einige auswärtige Zeitungen (aus dem Norden und Landstände in die Forischaffung des Staatsschazes von 174 Millionen

Der Kurfürst von Hessen ist nicht abgereist, weil die

| Gulden nah Hanau nit einwilligten.

: i E | Ges ur ber die A ina um den hannoverschen Truppen, welche, wie man hört, im Anmarsch | Gesegentwurfes über die Aufb gung

nicht, der in der Richtung von Sranffurt a. M. nur ab Eisenach einge- |

troffen. Zeitungen fehlen daher von beiden Richtungen. « Hessen. Kassel, 20, Juni. Eine Ansprache bezw. Mittheilung des Generals v. Beyer in der heutigen Sigung des bleibenden nach sicherer Nachricht wie folgt:

» Hochgeehrte Herren des bleibenden Ausschusses der Ständeversamm- |

lung! Sie kennen die Ereignisse, welche meinen allergnädigsten König und Herrn genöthigt haben, den Befehl zur Occupation des Kurfürstenthums zu eben. Jn meiner Bekanntmachung bei Ueberschreitung der Grenze habe ih ausgesprochen , daß wir nicht als Feinde, sondern als Freunde kommen, die hoffentlich bald durch ein festeres Band, als das des nunmehr aufge- [lösten Bundes war, mit Jhnen verbunden sein werden , durch ein Band, welches Nothwendigkeiten wie die, die mich hierher geführt hat, für alle Zukunft unmöglich machen wird.

Ich freue mich, jene Versiherung Jhnen , den Vertretern der eben ver- tagten Stände, von Angesicht zu Angesicht wiederholen zu können und reiche Jhnen, Herr Vorsißender, als Zeichen der herzlichen und brüderlichen Gesinnung, die mich und meine Truppen für das brave Volk’ der Kurhessen, erfüllt , meine Hand, _ih reiche sie damit dem fkurhessischen Volke. ITch empfange Jhren Handschlag als Unterpfand des Vertrauens, welches mir

hre loyalen Landsleute entgegen bringen. Lassen Sie uns in wecbselseitigem ertrauen zusammenwirken. Die Räthe des Kurfürsten, welehe die feindselige

Nassau. Wiesbaden, 20. Juni. Jn heutiger öffentlicher

Vaden, Karlsruhe, 20. Juni. Nach Genehmigung des der zur Bestreitung des außer-

ordentlichen Militair - Aufwandes nöthigen Mittel begann in der

gestrigen Sigung der zweiten Kammer die Berichterstattung über das

P E | Finanzgesey für 1866 und 1867, Der Antrag auf Genehmigun Gestern sind zuerst 2 Bataillone | desselben und Berathung in abgekürzter A

| Morgen Abend wird die großherzogliche Regierung den Landtag auf

| BES O al j von Erfurt auf der Eisenbahn hier angekommen und mit Aus- | unbestimmte Zeit vertagen.

nahme einer Abtheilung, welche den Bahnhof beseyt hat, in hiesiger | Die Wegnahme der Eisenbahnschienen " Bamberg abgegangen.

im Werrabahntunnel isi durch preußische Pioniere mit Zuziehung | demselben zugetheilt

Es wird heute |

Form wurde angenommen.

Vayerie. Aus München, 20. Juni, wird dem »Fr. J.« telegraphisch gemeldet : Das bayerische Hauptquartier ist heute nach Der österreichishe FML. Graf Huyn ist Die Abgeordneten-Kammer hat das Bank- geseß mit 69 gegen 59 Stimmen angenommen.

Desterreich. Die »Wiener Zeitungen« vom 18. u. 19, Juni, enthalten unter andern einen

Ottmar Cardinal Rauscher, welcher in einem feine8wegs geist-

1 ; lihen Sinne sih über die dermaligen zwischen Preußen und Oester- Die »Hess. Mrgztg.« berichtet: | rei obwaltenden Verhältnisse ausspricht. f l Ve | | lichen Gottesdienste gewidmeten Kirche soll Stände-Ausshchusses lautet dem auf den Empfang desselben zunächstfolgenden Sonn- oder Feier-

| tag verlesen werden

In jeder dem öffent- dies Hirtenschreiben an

die Erläuterungen und Ermahnungen beizu-

fügen, welhe den besonderen Bedürfnissen der versammelten Ge-

| meinde entsprechen, bleibt dem Ermessen des Seelsorgers vorbehalten.

Ferner soll jeder Priester an allen Tagen, mit Ausnahme der Feste erster und zweiter Klasse, an ivelchen die Vorschriften des Ritus es nicht gestatten, bei der h, Messe das für die Zeit des Krieges be- stimmte Gebet verrihten. Jn jeder Pfarrkirche soll täglich nach der Pfarrmesse und bei dem nachmittägigen Gottesdienste vor dem zwei- ten Segen der fünfzigste Psalm sammt den beiden Gebeten gebetet werden. Endlich ist binnen 14 Tagen nach Empfang dieses Hirten- shreibens von jeder Pfarrkirhe aus na cinem Gotteshause, dessen Bestimmung dem Pfarrvorsteher überlassen is ein seierliher Bitt- gang zu halten. Ausgenommen sind die inner den Linien Wiens gelegenen Pfarren, welche zu einem von der Metropolitankirche aus- gehenden Bittgange vereinigt werden sollen. Sonst werden noch folgende Nachrichten mitgetheilt :

Ihrer Berathung sehe ih

| lassen, so baben sie blos eine Pforte für jedes Geschüß. | tonomoh« ist ein neues Schiff, erst legten Herbst fertig geworden |

E gegangen.

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1 Der österreichische Gesandte am sächsischen Hofe, Baron Werner, ist in Prag eingetroffen. Das Oresdener Militairhospital, die Zöglinge der dortigen Artillerie- und Kadettenschule sind gleichfalls hier angekommen. Die sächsische Königsfamilie hat noch feine Anstalten zur Weiterreise getroffen.

Lemberg, 17. Juni. Jn Tarnogrod, einem Städtchen hart an der Zolkiewer Kreisgrenze, ist die Vorhut cines starken russischen, im Gouvernement Lublin formirten Armeecorps angelangt.

Prag, 17. Juni (Nachts).

Großbritannien und Jrland. London, 21. Juni. Jn Folge des Todes des Prinzen Sigismund von Preußen, Enfkels der Königin, ist die Abendgesellschaft Jhrer Majestät, welche nächsten Freitag in Buckingham-Palast statthaben sollte, aufgeschoben vorden. Die Königin nebst der Königlichen ¿Familie Sonnabend in Windsor von Balmoral zurückerwartet.

JTm Schlosse Windsor werden Vorbereitungen getroffen zum Empfange der Kinder des Prinzen und der Prinzessin Ludwig von Hessen-Darmstadt, welche heute oder längstens morgen vom Kontinent dort eintreffen sollen.

wird nächsten

Ein an den Dechant von Westminster gerichtetes Gesuch um | die Erlaubniß, Cobdeus Büste in der Abtei aufzustellen, ist unter |

andern unterzeihnet von Gladstone, Disraeli, Tennyson und Diens.

Die Erlaubniß ist bereits ertheilt. Im Hafen von Queenstown liegen seit ein paar Tagen drei

amerikanische Kriegsschiffe, von denen eins, der Monitor »Mian- |

tonomohs«, durch seinen eigenthümlichen , hierlands gänzlich neuen

Bau Jnteresse und Neugierde des Publikums in hohem Grade an | Der Fremdling is niht nur ohne alles Mast- und |

sch zieht. Tauwerk , sondern erscheint au in geringer Entfernung \o niedrig,

um eben nur über dem Wasser hervorzuragen ; mit seinen Thürmen,

seinem Schlot und Sturmdeck sicht das Schiff einer Baggermaschine |

nicht unähnlich. Dasselbe liegt indessen keineswegs ganz unter dem Wasser, sondern ragt noch immer viertehalb Fuß darüber hervor, was freilih im Verhältniß zu seiner Größe überhaupt sehr unbedeu-

tend erscheinen muß; es ist 268 Fuß lang und 59 Fuß breit. Ueber |

die beiden Thürme ragen eiserne, \{chußfeste Radgchäuse, worin der Capitain, Lootse und Steuermann geshüßt sind, während \sich das Schiff in Action befindet. Die Thürme sind über 8 Fuß hoch, von [1zölligem Eisen und innen 23 Fuß im Durchmesser. Jeder führt ¡wei Kanonen, jede mit der Laffete 42,000 Pfund s{wer, welche Stücffugeln von 480 Pfund werfen; die Ladung ist 35—60 Pfund. Da die Thürme sih durch einen einfachen Mechanismus drehen

und gegenwärtig auf einer Versuchsreise begriffen, deren Ziel Ruß- land ift. Frankreich. Paris, 21. Juni.

die Vertretung der preußischen Jnteressen in Oesterreih durch Frank- reich erhoben.

Italien.

‘außen ist der Eintritt absolut untersagt. | hat den Hafen verlassen , um auf die Fischerbarken und dergleichen

das härfste Auge zu haben. Gleich sirenge Maßregeln sind in den |

übrigen Festungen und längs der Grenze genommen , so daß selbst mit Pässen von Jtalien her Niemand mehr zugelassen wird.

verdächtige Personen ausgewiesen worden. Die Direction der ober-

lalienishen Eisenbahnen macht bekannt, daß alle Güterzüge und die |

Dampfschifffahrten auf dem Garda-See suspendirt sind.

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Schon am 16ten hatten die Oesterreicher, wie der »Allgem. Zeitung« bestätigt wird , die drei Distrikte am rechten | Po-Ufer verlassen und hielten nur noch das Fort Sailetto, das als | Brükenfopf dient. Die in Mantua angekündigten Verstärkungen sind | [nicht angekommen, sondern haben plößlich von Kärnthen aus eine andere | Veisung erhalten. Dagegen ordnete in Peschiera ein am 12. d. aus Vien gekommenes Telegramm sofortige Schließung der Thore an. | Die Einwohner, welche mit ihrer Habe flüchten wollten, wurden zurüd- getrieben und erst Tags darauf wurden die Thore auf zwei Stunden iür diejenigen geöffnet, welche sih nach Jtalien begeben wollten; von | j Die Flotille auf dem See |

Aus | Venedig, Udine und anderen Städten sind noch dieser Tage mehrere ,

Der »Mian- |

Die Reise ist bis jet mit bestem Erfolg von Statten |

(W. T. B.) Gerüchts- | | weise verlautet, der österreichische Botschafter habe Einsprache gegen |

Jn Betreff der Anleihe geht man jeßt mit einem anderen |

Plane um statt 750 Millionen zwangsweise zu beschaffen, wird Zan wahrscheinlich vorziehen, 600 Millionen auf die Klostergüter Mfzunehmen, die dur das neue Geseß den Staatsdomainen zuge- Wiesen werden. Fonscours von 80 nit zu hoch sein. Dem Bedürfniß nach kleinen vankbillets hat Scialoja vorläufig dadurch abgeholfen, daß er ver- zidge seiner außerordentlichen Vollmachten die Wechselstempel von 9 10, 15 und 20 Fr. den Banknoten gleichgesiellt unde denselben ns Ende September einen Zwangscours verliehen hat.

/ New-York, 9. Juni. Die Fenier haben,

Amerika, | F bereits telegraphisch gemeldet wurde, einen ziveiten Einfall in

Mit Nücksiht auf diese Hypothek wird ein Emis- |

| erwartete ;

Canada gemacht. Eine Schaar, deren Stärke versiedentlih au 1500 bis 3000 Mann angegeben wird, von Spear angeführt, ging am 7ten Morgens nahe bei Highgate in Vermont über die Grenze und besegte Pigeon-hill, wo sie, wie es heißt, eine Abtheilung Ka- vallerie in die Flucht {lug und drei Standarten erbeutete. (Die »Times« bemerkt hierzu, daß es gar keine regulaire Kavallerie in Canada gebe.) Nach den legten Nachrichten hatte Spear \sih in St. Armand verschanzt, wo er den Angriff der britischen Truppen seine Schaar soll sehr demoralisirt sein und viele verlassen ihn und gehen über die Grenze zurück. Das von der Unions-Regierung eingeschlagene Verfahren hat große Bestürzung unter den Feniern hervorgerufen und viele begeben sich von der Grenze in's Jnnere zurü, was ihnen denn auch von den Behörden der Union erleichtert wird, während auf der anderen Seite der be- waffnete Zuzug streng verboten worden, Viele Fenierführer zu St. Albans, Malone, Buffalo und an andern Orten sind verhaftet worden; Roberts, welcher freigegeben worden war, ist in Folge eines Befehls von Washington von Neuem in Verhaft genommen, Sweeny is gegen eine Bürgschaft von 20,000 Dollars auf freien Fuß geseßt worden.

Der Senat hat mit 33 gegen 11 Stimmen die Recon- structions - Resolution angenommen mit Amendements, welche die Vertretung im Kongreß auf die stimmberechtigte Bevölkerung grün- den und alle in den Vereinigten Staaten geborene oder naturali- sirte Eimvohner zu Bürgern erklären. Der Paragraph , der den Rebellen das Wahlrecht bis zum Jahre 1870 entziehen sollte, wurde verworfen. Das Reconstructions-Comité hat dem Kongresse ein umfangreihes Schriftstük übersendet, worin erklärt wird, daß die rebellishen Staaten nur durch den Kongreß wieder in die Union aufgenommen werden könnten und daß bis jegt kein Staat außer Tennessee dazu berechtigt sei.

Der Vertheidiger von Jefferson Davis hat, wie es heißt; Anzeige erhalten , daß sein Client in Bälde gegen Ehrenwort oder Bürgschaft freigegeben werden würde.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen - Büreau.

Köln, Sonnabend, 23. Juni. Die »Kölnische Zeitung« mel-

| det, daß Gießen von den mit Oesterreich verbündeten Truppen

besegt ist. Die Bahn zwischen Gießen und Wehlar ist unfahrbar. Gotha, Sonnabend, 23. Juni, Morgens. Es werden hier zwei Bataillone des preußischen 4. Garde-Regiments zu Fuß erwartet.

London, Freitag, 22. Juni, Abends. »Reuter's Office« meldet: New-York, 13. Morgens. Die Fenier, welche unter An- führung des Generals S pear einen feindlichen Einfall in das kana- dische Gebiet gemacht hatten, haben ihren Plan aufgegeben und sind über die Unionsgrenze zurückgegangen.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

In Königsberg i. Pr. hat sich ein Frauen-Comité gebildet welches nachstehenden Aufruf erlassen hat: L e Die preußische Armee ist auf den Ruf ihres Königlichen Kriegsherrn unter die Waffen getreten, um Thron und Vaterland gegen den Feind zu vertheidigen, und harrt des Augenblicks, wo sie ihre Treue zum Könige und ihre Vaterlandsliebe mit dem Blute besiegeln soll. Es sind preußische Landesfkinder, es sind unsere Brüder, welche für Preußens Ehre mit Leib und Leben einzustehen bereit sind. Den Zurübleibenden liegt somit die heilige Verpflichtung ob, in preußischem Patriotismus und in werkthätiger Menschenliebe für das Wohl der ausgerückten Truppen, namentlich der Kranken und Verwundeten, bereitwillig Sorge zu tragen. Mit dieser Fürsorge darf auch nicht bis zum Ausbruche des Krieges gewartet wer- den, es erscheint vielmehr erforderlich, daß schon jegt Sammlungen zum Besten der Königlichen Armee ihren Anfang neh:nen, damit die Unter- stüßung und Hilfe nicht zu spät komme. Insbesondere sind es die Frauen und Töchter, denen solche Werke der Barmherzigkeit zufallen und zur Zierde gereichen; sie werden hierin nicht hinter dem hohen Vorbilde hin- gebender Opferwilligkeit zurükstehen wollen, welches ihnen ihre Mütter zu der Zeit der Befreiungskriege gegeben haben. Jn der Gewißheit , feine Fehlbitte zu thun, wenden wir uns somit an die L evölkerung der Provinz Preußen, die ja auch viele liebe Angehörige in der ausgerückten Armee hat, und fordern sie auf, Gaben zur Unterstügung, Pslege und Erquickung ihrer in den Waffen stehenden Brüder einzureichen. Die geschäftliche Seite des unterzeichneten Comités hat Herr Regierungsrath Scch{lott zu über- nehmen die Güte gehabt, i Aus Marienburg, 19. Juni, wird der »Westpr. Ztg.« geschrie- ben : Ein großer Theil der gegenwärtig vom hiesigen Proviantamt benußten Räumlichkeiten unseres alten Ritterschlosses sieht der Verwendung als Feldlazareth entgegen. Man spricht von mehr als tausend Betten