1887 / 258 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Nov 1887 18:00:01 GMT) scan diff

91 255 800 kg. Gegenwärtig beträgt die Roheisen-Produktion zwischen 11—12 000 t pro Monat, und es darf eine weitere Stei Ann Aussicht genommen werden, sobald die große neue Gebläsemaschine mit ihrer E Leistungsfähigkeit ausgenußt werden kann. Die enormen

ohei envorräthe, welche sich bis gegen Ende Dezember v. J. in Folge Ungenügender Beschäftigung der Walzwerke und der außer- ordentlich niedrigen Roheisenpreise angehäuft hatten, konnten seitdem mit erheblihem Nußen verkauft werden. Das Eisenwerk verhüttete 222 493 400 kg Eisenstein, 62537 400 kg Kalkstein, 99 344 700 kg Cokes, zusammen 384 375 500 kg. Die Cokesproduktion des Eisen- werks belief sich auf nur 84 568 400 kg. Die Hermannshütte produzirte an Stahl- und Eisenfabrikaten nur 67 795 003 kg, dagegen sind im leßten Geschäftsjahr verkauft worden 28 850 000 kg Roheisen, und zwar, wie bemerkt, mit erheblihem Nußen. Das Puddelwerk lieferte 9 415 645 kg Luppeneisen. An Rohstahl wurden erzeugt: Thomas\chmelze 47 989 830 kg, Martinschmelze 30471478 kg, zusammen 78 461 308 kg. Die Gießerei lieferte 5 703 357 kg Eisengußwaaren. Die Eisenstein- Gewinnung der Zeche Hörder Koblenwerk hat gegen das vorige Ge- schäftsjahr noch eine weitere erheblihe Steigerung, und zwar bis zu 121 936 500 kg errcicht. Die Kohlenförderung der Zeche Hörder Kohlenwerk betrug beim Schaht Schleswig 2688 894 Ctr., beim Schacht Holstein 2 781 387 Ctr. zusammen 5470281 Ctr. Die Gesell- schaft zahlte pro 1886/87: an Beiträgen zur Krankenkasse der Hütten- arbeiter, an Krankengeldern, Unfall-Versicherungsbeiträgen, Unter- stüßungen 2c. 2c. in Summa 145 019 #4, an Staatslasten in Summa 21052 f, an Gemeindesteuern 14082 #, an Eisenbahnfrachten für allerlei Betriebsmaterialien 952831 Der Bruttogewinn pro 1886/87 bezifferte \sich auf 1909739 4, welcher Ziffer gegenüber- stehen: Verwaltungskosten 393506 #, Zinsen Und Provisionen 438 116 f, Abschreibungen 603 116 4, so daß ein Reingewinn von 475 000 M. verbleibt. An Aufträgen für das laufende Geschäfts- jahr sind gegenwärtig noch ca. 48 000 t gebuht. : Aus Dresden wird der „B. Börf -Ztg.* gemeldet: Mittelst Cirkulars zeigt die Weimarische Bank an, daß die Weimarische Filialbank in Dresden unterm 31. v. M. an den Dresdner Bank- verein abgetreten worden ist. Der Dresdner Bankverein giebt in dem vorliegenden Cirkular Kenntniß von der erfolgten Uebernahme des gesammten Geschäfts der hiesigen Weimarischen Filialbank. Gleichzeitig ist die Eintragung des mit 2 Millionen Mark Aktien- kapital ausgestatteten Dresdner Bankvereins in das hiesige Handels- register n beil x

Die ittheilung über die Entwickelung der H ibernia u. Shamrodck Bergwerks-Gesellschaft in N in Nr. 255 d. Bl. muß dahin berichtigt werden, daß die an Stelle der gegen Ende Mai d. I. durch Brand vernichteten, neu erbaute Kohlen- wäsche auf Zehe Shamrock bereits Mitte September dem regel- mäßigen Betrieb hat übergeben werden können.

Hiesige Blätter melden: Der General-Konsul der Vereinigten Staaten am hiesigen Playe hat soeben eine Export-Statistik über das am 30. September cr. beendete Quartal und damit gleich- zeitig über das Jahr vom 1. Oktober 1886 bis 30. September 1887 veröffentlicht, der wir Nachstehendes entnehmen: Der Gesammtexport Berlins nach den Vereinigten Staaten betrug in dem genannten Quartale 2257 567 Doll., d. i. 26953 Doll. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Jahresexport stellte sich auf 6240 145 Doll., womit die vorjährige Ziffer um 535 263 Doll. über- troffen wird.

Hamburg, 2. November. (W. T. B.) Die General- versammlung der Hamburg-Amerikanishen Padcketfahrt- Aktiengesellschaft hat heute in zweiter Lesung mit ca. 2000 von 2236 Stimmen die am 6. Oktober in erster Lesung beschlossene Statutenänderung angenommen.

_ Brüssel, 3. November. (W. T. B.) Hier eingelaufenen Nah- richten zufolge haben in Produits-sous-Flénu 584 und in Quaregnon 470 Grubenardbeiter die Arbeit niedergelegt. E E E toe Ns: ew-York, 21. Oktober. (New-Yorker Hdls.-Ztg ) In vielen Branchen hat sih das Geschäft in den leßten Tagen erheblich belebt, und ift die Stimmung allenthalben eine recht zuversichtlihe. Auch an der Fondsbörse ist eine Wandlung zum Bessern eingetreten. Seit dem 23. Juli cr. find aus Europa über 25 Millionen Dollars Gold bier eingetroffen, und dieser Umstand, im Verein mit der von der Regierung dokumentirten Bereitwilligkeit, den sh im Bundes- \hay anhäufenden Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben fo prompt als möglich wieder in die Verkehrskanäle zurück- zuführen, hat den Geldmarkt, nacbdem jeßt der Ansturm auf den- selben für Mobilisirung der Ernten vorüber, abundant mit flüssigem Kopital versehen, das in letzter Zeit auch nicht mehr gar fo ängstlich davor zurücksceut, in etwas Anderem als in Call Loans gegen aller- feinstes Unterpfand Anlage zu finden.

Submissionen im Auslande.

1) 22. Novemb 2 Uhr Madrid G

22. November, r. adrid. eneral-Dircktion für Post und Telegraphen. Bau und Betrieb eines Edemanbentes R Santander.

Kaution 2000 Pesetas.

2) 20. Dezember, 1 Uhr. öffentlihen Arbeiten. Era Ae L

aution proviforisch: 7589,25, definitiv: 37 947 Pesetas.

Näheres an Ort und Stelle. E

Verkehrs - Anstalten.

In der „Weser-Zeitung“ vom 26. Oktober wird in einer Correspon- denz aus Hamburg berichtet, daß kürzlich ein für Schifer e Rheder interessantes Erkenntniß des Reichsgerichts ergangen sei, Ein Schiffer habe an der Elbmündung vor Anker gehen müssen, und, als er den Anker später wieder aufziehen wollte, bemerkt, daß si um denselben eine Trosse geshlungen hatte, welche in Wirklichkeit das Helgolander Telegraphenkabel gewesen sei. Der Kapitän habe nur die Wahl gehabt, den Anker zu kappen oder. das Kabel zu durdschneiden. Er habe, um fein Eigenthum zu sichern, leßteres gethan. Die Hamburg-Helgolander Telegraphen-Gesellschaft E Zu os e E do 0 das Reichégericht aber entshteden, daß der Kapitän in seiner Nothlage berechti 1 fei das i zu É prube ges g l d __ZU dieser Correspondenz wird uns von zuständiger Seite mit- E daß der betreffende Fall sih nicht kürzli, fondern im uli 1880 ereignet hat; das Urtheil des Reichsgerihts trägt das Datum vom 12. Dktober 1881. Sobald der Internationale Vertrag zum Schutz der unterseeischen Telegrapbenkabel vom 14. März 1884 in Kraft getreten sein wird, werden auf Fälle von Beschädigungen der LTelegraphenkabel im offenen Meere die Bestimmungen in den Artt. 2 und 7 des gedahten Vertrages Anwendung zu finden haben. Nah den- selben darf cin Schiffsführer 2c., falls er sich nit strafbar machen will, ein Telegraphenkabel nur dann zerreißen oder beschädigen, wenn er den berechtigten Zweck verfolgt, sein Leben oder dieSicherheit seines Zerretens zu hüten, nahdem er alle Vorkehrungen zur Vermeidung des

r. Madrid. General - Direktion der Bau einer Dampfstraßentahn von Onda nach

erreißens oder der Beschädigung des Kabels getroffen hatte. Hat ein Sciffseigenthümer, um einem untersceishen Kabel keinen Schaden zuzufügen, nacweislih cinen Anker, ein Neß oder ein sonstiges Ge- g even: so ist er von dem Eigenthümer des Kabels s{chadlos alten.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

L Malta.

_ Durch Verfügung der Lokalregierung vom 19, Oktober 1887 ist die Quarantäne gegen die Provenienzen aus Sardinien, Civita- vechia und Süd-Italien, mit Ausnahme derjenigen aus Ca- [abrien von Amantea bis nah Cotrone, aufgehoben worden.

Berlin, 3. November 1887.

In einem Sitzungszimmer des Reichétagsgebäudes wurde heute Vormittag die sech8zehnte Sißungsperiode des Deutschen Land- wirthschaftsraths von dem ständigen Vorsißenden, Ritterschafts- Direktor von_ Wedell-Malchow, mit einem dreifahen Hoh auf Se. Maiestät den Kaiser, die deutshen Bundesfürsten und die freien deutschen Städte eröffnet.

Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Aufhebung des Identitätsnahweises bei der Ausfuhr von Getreide und die Erhöbung der landwirthschaftlihen Zölle.

Der Referent Hr. von Puttkamer-Plauth beantragte: „Der deutsche Landwirthschaftsrath möge bei dem hohen Bundesrath vorstellig werden, daß dem Reichstage so bald als möglich ein Geseßentwurf vorgelegt werde, nah welchem 1) alle gemischten Transitläger auf- gehoben werden, 2) bei Einfuhr von Getreide Zollquittungen aus- gestellt werden, welche bei Ausfuhr einer gleihen Quantität gleich- artigen Getreides oder Mehls (nach dem vom Bundesrath festgeseßz- ten Rendementsverhältniß) binnen 3 Monaten von der Zollbehörde mit ihrem vollen Betrage bonifizirt werden.“

Inzwischen war der Minister für Landwirthschaft 2c. Dr. Lucius erschienen. Derselbe hielt nach Beendigung des Referats etwa folgende Ansprache: Meine Herren! Ich habe die Ehre, Sie im Namen der Königlich preußischen Staatsregierun zu begrüfen. Die Königlich preußishe Staatsregierung, aber au die anderen deutshen Bundesregierungen wünschen, daß Ihre Be- rathungen dazu beitragen werden, die Interessen der Landwirthschaft zu fördern. Die verbündeten Regierungen {enken Ihren Berathungen volle Aufmerksamkeit und werden Ihren Beschlüssen, die ja der Aus- druck der Gesammtvertretung der deutschen Landwirthschaft sind, volle Beahtung schenken. Soweit allerdings die Ansichten kontrovers sind, wird die Negierung die Beschlüsse einer bloßen Prüfung unterziehen. Als die Regierung die neue deutsche S politik inaugurirte, hat fie in erster Linie die wirthschaftlichen

nteressen, ganz besonders die der deutschen Landwirthschaft im Auge gehabt. Es liegt niht im Interesse der deutschen Landwirthschaft, ohne Noth die deutshe Zollpolitik anzugreifen. Allerdings hat das Reich auch fiskalishe Interessen; was aber dem Fiskus zu Gute kommt, das kommt auch den Steuerzahlern zu Gute. Und wenn aus den Zöllen auf landwirthschaftliche Produkte alljährlih 41 Millionen Mark gewonnen werden, \o kommt dies doch auch den Landwirthen, die die Hälfte aller Steuerzahler ausmachen, indirekt zu Gute, Die land- wirthschaftlihen Zölle haben jedenfalls einen Ausgleih in den JIn- lands- und Auslandspreisen bewirkt. Es ist ja bedauerlih, daß die landwirthschaftlihen Zölle bisher keine größeren Erfolge gezeitigt haben, allein die verbündeten Regierungen sind sih bewußt gewesen, daß die Lage der deutschen Landwirthschaft sih nicht mit einem Schlage ändern läßt. Die verbündeten Regierungen werden nah wie vor bemüht sein, Maßnahmen zu treffen, um zur Erleichterung der Lage der deutschen Landwirthschaft beizutragen. Ih gebe mich der Hoffnung hin, daß Ihre Berathungen und Beschlüsse \ih in diesem Sinne bewegen und dazu beitragen werden, A der deutshen Landwirthschaft zu fördern. (Lebhaftes

Der Vorsißende, Abg. von Wedell-Malchow, dankte dem Minister N Ba EO: Gag G daß der Deutsche Landwirth- shaftsrath nicht in die Lage kommen werde, sich mit der Regieru in Widerspruch zu seßen. (Beifall) 9 M

__ Der Deutsche Dffizier-Verein, Berlin NW,, veröffent-

liht seine IV. Pr eis-Liste, ausgegeben im Oktober 1687 E

selbe enthält einen Bericht über die Geschäftsthätigkeit des Deutschen

Offizier-Vereins vom 1. April bis 30. September 1887, dem wir

Golgenbes Amme t abl

8 betrug die Zahl der f\timmberechtigt i 1 Ap S N H ; O n E O 278, am 30. September 1887 E 91 933. Es traten also im Laufe der ersten 6 Monate des vi

Geschäftsjahres hinu. .. Y S : E

i: An M 0 s iee lar wurden

n neu eingetretene außerordentliche itglieder sei

1, April 1887 ausgegeben . s 7 E E 8. 5 des Statuts,

Der Garantiefonds (nah

500 L é.) beträ l S __Davon gegen Abnahme Verpflichtungsscheine zweier

Zeichner zurückgestellt... O h E

1 655.

O Mindestbetrag 1 799 900 M

200 000 ,

: Í i 1599 900 Werthpapiere gemäß §. 8 des Statuts in Verwahrung bei der Reichs- bank und dem Bankhause des Vereins 1133 646,65 M Rv 153 260,90 Spezialreserven. . 93 170,60 Ÿ Gintrittsgelder-Fonds ra E A 72 410/95 4 An scriftlihen Aufträgen die persönlichen Baareinkäufe im Vereinshause ausgeschlossen wurden bearbeitet 18 246 und betrug der Umfaß der vom 1. April bis 30. September 1887 von dem Vereinshause selbst gn Waaren 1240 606,25 #, gegen 990 519,45 Æ im Ja re 1886, und derjenigen Waaren, welche durch Vermittelung des Vereins an die Mitglieder geliefert worden sind, 42 459,50 46 Der Gefammtumsaß der ersten 6 Monate des vierten Aa 1A also: 4 e 065,75 M Don obigem Unsaß entfallen auf den eigenen Werkstattb etrieb 911 319,65 46 In dec Uniform-Werkstätte des Vereins N nach Maß 13 557 Stücke, in der Wäsche-Werkstatt 7590 Hemden ange- s Ó O A a 20 Zuschneider und Zurihter, owie rbeiter. er (Besammtumsayz v i i timeine Rednungen : saß vertheilt fih auf 37277 j a die dem Deutschen Offizier-Verein in den Häusern Dorotheen- straße 77 und 78/79 zu Gebote stehenden Naum litten dem V erweiterten Geschäftsverkehr nah keiner Nichtung mehr genügen und binnen kurzer Frist eine Erweiterung der Geschäftsräume durch Hinzu- miethen der auf beiden Seiten anstoßenden Häuser erforderli ge- worden wäre, hat es die Vereinsleitung vorgezogen, in unmittelbarer Nähe des bisherigen _Geschäftshauses auf den Grundstücken an der Neustädtischen Kirchstraße von der Dorotheenstraße bis ¿ur Mittelstraße ein großes Gebäude für die Geschäfts- zwecke des Vereins errichten zu lassen. Der Umzug in dasselbe findet im August und September 1888 statt. Die Preisliste bringt des Ferneren die von dem Direktorium getroffenen Mea für den Fall einer Mobilmachung und für Sammel- Aufträge, sodann die Geschäftéordnung des Deutschen Offizier- Vereins, ein Verzeichniß von Militär-Uniformen-Lieferanten, welche mit dem Verein in Verbindung stehen, Miittheilungen über den eigenen Werkstattsbetrieb des Vereins Bemerkungen über das Maßnehmen, E Verzeichniß der pa s cines Offiziers der Infanterie u. |\. w. Der Liste liegt ei ein E zu den im April 1887 veröffentlihten Verkehrs- Erleichterungen für die Mitglieder des Deutschen Offizier-Vereins.

ere

=— Hamburg, 2. November. (W, T. B. eute Mittag ist d

Circus Renz vollständig tate O u L A

Stall und das Vorderhaus sind gerettet. Das Feuer ist in dem Feuerungs-

raum des Kastellans ausgebrochen, welcher dasselbe zu löschen versuht

von L A, E 6 N Aar und später besinnungslos rwehrleuten aufgefunden wurde. wei

wurden bei den Löscharbeiten verlegt. De

_ London, 2. November. (W. T. B) Die einst weltberübn gerin Jenny Lind (Frau Goldschmidt) ift M da

Im Residenz-Theater finden nur ‘noch vier Auffü von Ohnet's Schauspiel „Gräfin Sarah“ ftatt, E a Sn

Die aus den ersten Kräfteu des Savoy-Theaters neuorgani Mikado-Gesellishaft eröffnet am 16. d. M. i fre Theater ihr Gastspiel. f n A

Schallende Heiterkeit war die Signatur des gestrigen Premi

Abends im Belle-Alliance- Theater: taten E tr ebotenen Novitäten, harmlos lustiger einaktiger Kleinigkeiten iener Herkunft als über die unwiderstehlihe Komik des Hrn elix Shweighofer. Seine wirklich geniale Charakterisirungs- unst und erstaunlihe Wandlungsfähigkeit für die Darstellun der heterogensten Typen konnte der Gast in den drei vorgeführten neuen Rollen wieder aufs Schlagendste beweisen. Sein „Börsenspekulant Wahl- berg“ in dem E. Mauthner’shen Schwank „Während der Börse“ war eine E, fein ausgearbeitete und s\{charf pointirte Charge, die \chon durh die gewählte, leiht wieder erkennbare porträtgetreue Maske des „Ideals“ ‘eines jeden Börsenspekulanten zur Heiterkeit reizte, Den denkbar größten Gegensay dazu bot die Figur des jungen, leihtlebigen Beamten „Karl Semmelrock“ in dem zweiten Stück, von Julius Rosen: „Kinder um jeden Preis“, einem von dem Gast selbst neu inscenirten Schwank mit unglaublih tollen Verwickelungen. Geradezu meisterhaft aber war die komische Kleinmalerei, welche Hr. Schweighofer als alter Haushofmeister Ignaz in der Posse „Eine Vereinsshwester“, von Anton Langer, ent- faltete. Das war endlich einmal wieder eine wirkli originale Leistung im Stil der alten mimischen Schule, von welcher man heute leider nur noch ein- zelne Spuren bei älteren Schauspielern zu sehen bekommt, da die ghngeren meist o ne ursprüngliche eigene Begabung si mit angelernter Methode und Routine behelsen. Mag man dieses niedere Genre auch natur- gemäß nicht in eine Reihe mit den höheren Aufgaben der Bühne stellen, mag man von possenhafter Uebertreibung sprechen : unter den jeßt lebenden Komikern dürfte es kaum einen zweiten geben, der eine folhe Charge so bis ins Kleinste lebensfähig und annehmbar zu gestalten vermag, noh auch \sih die Mühe gäbe, dies mit solcher selbu- verleugnenden Treue und Sorgfalt zu thun. Und darum verdient der Künstler für diese geniale Leistung ein uneingeshränktes Lob. Daß das Kolorit seiner Auffassung ein spezifish Wienerishes ist erklärlich und thut derselben gewiß keinen Abbruch. Mit einem unübertrefflichen, reih und mannigfaltig nüancirten komi- hen Coupletvortrag weiß Hr. Schweighofer seinen heiteren Rollen noch außerdem einen größeren Reiz zu verleihen, zumal wenn die Couplets so witig und so voll aktueller Anspielungen sind wie die gestrigen. In den beiden leßten Stücken hatte der Gast sih mehrfach durch Einlagen die Gelegenheit verschafft, auch damit zu glänzen, Von den Mitgliedern des Friedrih-Wilhelmstädtischen Theaters wurde Hr. Schweighofer redlich unterstüßt, namentlich durch Frl. Baum- garten und Hrn. Swoboda, den einst so beliebten Operettentenor, der diesmal als grazióser Tänzer excellirte, während Frl. Fanny Link (der Gast vom Deutschen Theater) ihrer so dankbaren Rolle als junge Wittwe befremdliher Weise so gut wie Alles \{uldig blieb. Das höchst animirte Publikum belohnte den Gast wie die anderen Dar- steller durch reihen Applaus und forderte immer neue Coupletstrophen,

Walhalla-Theater. Auf Wuns des Komponisten, Hrn. Hellmesberger, wird in der morgigen (Freitags-) Vorstellung von «Nitkiki“ Hr. Hans Fredy die Partie des Prinzen fingen.

Der von Hrn. Felix Schmidt und Fr. Schmidt-Köhn gestern im Saale der Sing-Akademie veranstaltete Ae abend war sowohl in Bezug auf die Wahl der Kompositionen, als au auf die künstlerische Wiedergabe derselben ein sehr gelungener zu nennen. Fr. Shmidt-Köhne ist mit einer ausgiebigen Sopranstimme von seltenem Reiz begabt, und besißt bei musterhaft deutlicher Aus- sprache zugleih eine große Leichtigkeit in der Ausführung der Koloratur. War auch die Intonation bei Ee in der Höbe anfänglich etwas s{chwankend, so bessérte fi dieselbe doch bald im Laufe des Abends. Herr ._ mit seiner nicht sehr starken, aber höchst wohlklingenden und gut geshulten Barytonstimme stand der Sängerin ebenbürtig zur Seite. Beide brachten die genannten Vorzüge in Duetten von Händel, Fuchs, Henschel und Boildieu vor- trefflih zur Geltung, und bewährten sih noch hesonders in Solo- gelingen von Bach, Schubert und Anderen. Sehr zu loben war der

ortrag der Lieder von Brahms und Moskowski dur Hrn. S. sowie des Wiegenliedes von H. Schmidt durch Fr. S. Der Pianist Hr. Wolff, der die Klavierbegleitung sämmtlicher Gesänge übernommen hatte, trat zugleich mit einigen Soli von Brahms, Chopin und Mendelsfohn hervor und erntete durch sein sauberes und verständnißvolles Spiel reihen Beifall, den das zahlrei ers hienene, sehr gewählte Publikum auch den übrigen Leistungen des Abends zu Theil werden ließ.

Das Philharmonishe Orchester brachte in dem vor- gestrigen Concert Richard Wagner's C-dur-Simphonie, das einzige Werk des Meisters auf diesem musikalischen Gebiet, nahdem dasselbe am Vortage in einem vom Wagner-Verein veranstalteten Concert in Berlin zum ersten Male gespielt worden war, wiederholt zur Auf- führung. Das Tonstück rührt aus den Jugendjahren des Meisters her und läßt die spâtere geniale Schaffenskraft desselben kaum ahnen. Die Simphonie bewegt \ich natürlich aus\chließlich in den fklassishen Formen und überall treten die Einflüsse des Studiums der heroischen Meisterwerke der Vorgänger und namentli) VBeethovens in der Harmonienentwicklung und im Rhythmus hervor ; dabei erscheint für das jugendliche Alter, in welchem der Komponist zur Zeit des Entstehens dieser Arbeit stand, die kontrapunktische Meisterschaft und die eigenartige Instrumentirung staunenswerth. In allen Theilen zeugt das Werk von Gedankentiefe und erinnert gerade dann am meisten an Beethoven; aber bisweilen will es auch \cheinen, so namentlich in dem zweiten Saß (Andante), als zöge durch diese Musik hon ein Hauch jener tiefergreifenden, ge- heimnißvollen Naturtöne, mit denen der geniale Meister auf der Höhe seines Scaffens die ganze musikalische Welt überwand, mit Bewunderung - erfüllte und zur Mit- arbeit an seinen Werken begeisterte. Der Komponist ist später andere Bahnen gegangen, die ihn auf den Gipfel der Künstlershaft hoben ; aber immerhin wird dies simphonishe Werk des Meisters als ein hervorragendes Moment aus seiner Entwickelung für alle Zeit eine kulturelle Bedeutung behalten. Neben dieser erfreu- lihen Gabe brachte das vorgestrige Programm die ,Euryanthe“-Ouver- ture, eine Liszt'she Rhapsodie, ein Largo: von Händel, Brahm's „aka- demische Ouverture“ und andere Stücke, welhe das Orchester unter Kapellmeister Kogel's Leitung ebenso wie die Symphonie mit Genauig- keit und auch im Uebrigen tadellos zu Gehör brachte.

Vom 29. bis 31. Oktober hat hier im Zoologishen Garten eine Versammlungder Direktoren der deutschen Zoologischen Gärten stattgefunden. Es waren sämmtliche, in den Händen von Aktien-Gesellschaften befindlihe Gärten Deutschlands, sieben an der Dahl, vertreten, und zwar Berlin, Breslau, Köln, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg und Hannover. Die Situngen, welche unter dem Vorsitz des Hrn. Dr. Max Schmidt stattfanden, wurden mit Erörterungen über alle möglichen, die Zoologischen Gärten betreffenden Gegenstände aus- gefüllt und boten eine große Menge anregenden Stoffs. Selbstverständ- lih wurde auch eine eingehende Besichtigung des hiesigen Etablisse- ne bali A D L een, in der Folge alljährlich

ne ahnliche Zusammenkunft zu veranstalten, und als Vorort für di nächste Breslau gewählt. S

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 2 nstalt,

Vier Beilagen

Berlin:

8, November, geht die Novität „Unter Curatel“ in Scene.

(einschließlich Börsen-Beilage).

Erste B

cilage

E i T E E

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 3. November

298,

0 oe

1887.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen. 3. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch.

dergl.

Beffentlicher Anzeiger.

6. Berufs-Genofsenschaften.

9. Theater- Anzeigen. 10. Familien-Nachrichten.

7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

l In der Börsen-Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

(37287] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schlossergesellen Josef Otto Rajkowski, geb. am 13. März 1866 în Radomno, Kreis Dt. Cylau, zuleßt in E bei Leipzig, welcher flüchtig ift, soll eine dur Urtheil der Strafkammer des Königlichen Langerichts zu Prenzlau vom 2, Juni 1887 erkannte Gefängniß- strafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Prenzlau abzuliefern, welches um Yollstreckung der Strafe und Nachricht zu den Akten D. 65/85 ersucht wird.

Rajkowski \oll sich nach der Schweiz begeben

aben.

) Strasburg i. U., den 16. Oktober 1887. » Königliches Amtsgericht.

Beschreibung: Alter 21 Jabre, Statur mittel, breitshultrig, Haare blond, Bart nicht vorhanden, Augen blaugrau, Zähne gut, Gesichtszüge finster,

Kleidung: hellgraues JIaquet, dito Hose und Weste, {hwarzer steifer Filzhut, Stiefeletten. [37286] Steckbricf.

(Hegen den Cigarren-Kaufmann Lothar Vero aus Ratibor, geboren daselbst am 14. September 1860, welcher flüchtig geworden ist, ist die Untersuchungs- haft wegen Bankerutts verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das hiesige Gerichts-Gefängniß abzuliefern. ILa. J. 636/87.

Ratibor, den 26, Oktober 1887.

Der Erste Staatsanwalt.

37982] l Der unterm 13. Juni 1883 gegen den Zimmer- mann Constant Hilmar Albin Carl Güuzler aus Böbhlen erlassene Steckbrief wird nochmals erneuert. Rudolstadt, den 26. Oktober 1887. Der Erste Staatsanwalt. (Unterschrift.)

[37285] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Maurer Karl Hahn aus Pots- dam wegen Hehlerei unter dem 14. September 1887 erlassene und unter dem 30. September 1887 er- neuerte Steckbrief wird zurückgenommen.

Potsdam, den 31, Oktober 1887.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht.

[36686]

Der Techniker Julius Wilhelm Klodwig, ge- boren am 2. März 1861 zu Perleberg, jeßiger Auf- enthaltsort unbekannt, wird in der hier wegen Ver-

ehens gegen §. 321 St.-G.-Bchs. wider ihn an- s Untersuhungsfahe zur Hauptverhandlung au den 7. Dezember 1887, Vormittags 9j Uhr, vor die Strafkammer I. des Landgerichts zu Mei- ningen geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben des Angeklagten wird dennoch zur Hauptverhandlung geschritten werden.

Meiuingen, den 28. Oktober 1887.

Der Erste Staatsanwalt.

[34712] x __ Ladung. Der Brennmeister Carl Gottfried Christian Hoff- maun, 31 Jahre alt, geboren in Groß-Poley, Kreis Bernburg, zuleßt in Berlin, Schönhauser Allee 182a wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt is, und wel- chem zur Last gelegt wird, daß er zu Altenberg in der Zeit vom 17. November 1883 bis zum 6. Mai 1884 in 71 Fällen Einmaishungen und Zubereitung von Maische ín anderen Gefäßen als den den Steuer- beamten angesagten vorgenommen habe, und zwar in der Absicht, eine Verkürzung der Steuer eintreten zu lassen, Vergehen gegen Nr. 1 und 5 der Kabinets- ordre vom 10. Januar 1824, 88. 60, 61 der Ord- nung zum Gesetze vom 8. Februar 1819, Geseß vom 24. Inni 1867 und §. 74 des Strafgeseßbuchs, wird auf Donnerstag, den 22. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr,

vor die II. Strafkammer des Königlichen Land- gerichts zu Limburg a. Lahn zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentshuldigtem Ausbleiben wird

zur Hauptverhandlung geschritten werden. Limburg a. d. L., den 18. Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft.

J. A.: O. Bleul.

[37284] Vekanntmachuug. : Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge- bracht, daß wegen Verleßung der Wehrpflicht auf Grund von §. 140 Abs. 1 des St.-G.-B. folgende Personen : 1) Shieferdecker Ernst Karl Hermann Blank, geboren zu Wurzbach, 2) Weber Karl August Pensold, geboren zu Berga a. E., T T Franz Joseph Vüttner, geboren zu riptts, 4) Weber Karl Richard Neundorf, geboren zu Triptis, j 5) Bu(bdrucker Christian Heinrich Schedt, ge- boren zu Tschirma, 6) Friedrih Traugott Franz, geboren zu Shwarz-

a, 7) Schuhmacher Ernst Max Poser, geboren zu Münchenberns dorf, 8) Tischler Karl Hermann Dietzold, geboren zu Markersdorf,

9) Weber Friedrih Ludwig Thormann, geboren

zu Weida,

10) Shuhmacher Otto Karl Rößler, geboren zu

boren zu Kolba, zu Altlöbau,

11) Gerber Karl Franz Rothe, geboren zu Weida, 12) Schreiber Gustav Richard Trommer, ge-

13) Bâcker Oskar Karl Mar Ziemens, geboren

14) Ernst Heinri Gustav Schöler, geboren zu P ippelsdorf, 15) Schmied Karl Gustav Kömer, geboren zu Forstwolfersdorf, / durch Urtheil der Strafkammer II. ‘des gemeîin- schaftlichen Landgerichts zu Gera vom 19. September 1887 Ieder zu einer Le von Mh,

an deren Stelle, wenn dieselbe nicht beigetrieben werden kann, eine Gefängnißstrafe von je 3 Monaten tritt, sowie zu den Kosten verurtheilt worden sind. Gera, am 29. Oktober 1887.

Die Staatsanwaltschaft

bei dem gemeinschaftlichen Landgericht. (Unterschrift.)

2) Zwangsvollstreeungen, Nufgebote, Vorladungen u. dgl.

[37200] Zur Zwangdversteigerung der dem Dachdeckermeister Japel in Röbel gehörigen Grundstücke, nämlich des Wohnhauses Nr. 181, des Wohnhauses Nr. 233, des Wohnhauses Nr. 257 und der Scheune Nr, 274 hieselbst steht nah dem vom Großherzoglichen Amtsgerichte am 12. August d. J. erlassenen Ver- faufsproklame der Ueberbotstermin auf Sonnabend, den 26. November 1887, Vormittags 11 Uhr, an. Derselbe wird vorschriftsmäßig hierdurh öffent- lich in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß in dem am 29. Oktober d. I. stattgefundenen ersten Verkaufstermine sür das Wohnhaus Nr. 181 und die Scheune Nr. 274 kein Bot, für das Wohnhaus Nr. 257 ein Bot von 2000 4 und für das Wohn- haus Nr. 233 ein Bot von 500 # abgegeben worden ist.

Röbel, den 1. November 1887.

C. Garbe, Ger.-Dtr.,

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

[37341]

In Sachen, betreffend die Zwangsver Es deé dem Schlachter Wilh. Kindt seither zugeschriebenen Wohnhauses Nr. 4 in der St. Jürgenstraße hie» selbst, ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Sonnabend, den 19. November 1887, Mittags 12 Uhr, anberaumt, zu welhem der Sequester, die betheiligten Gläubiger und der Schuldner Kindt hierdurch ge- laden werden. Die Rechnung des Sequesters und der Theilungs- plan sind auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt. Tessin, 31. Oktober 1887,

Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Crull, Akt.

[37201] Nusfgebot. Die Erben der am 17. September 1887 zu Berlin verstorbenen Wittwe Emilie Peterson, geborene Wegener, vertreten durh die Rehtsanwälte Ornold und Kaß I. zu Berlin, Leipzigerstraße 103 bezw. Alexanderstraße 2, haben das Aufgebot des angebli verloren gegangenen Depotscheines des Comtoirs der Reichs-Hauptbank zur Aufbewahrung verschlossener Depositen za Berlin vom 5. Juni 1882 Nr. 10 525 über eine verschlossene Kiste mit der Aufschrift „Emilie Peterson“, übergeben von der Frau Emilie Peterson, geb. Wegener, Frankfurter-Allee Nr. 58 hierselbst, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, {pätestens in dem auf den 11. Juni 1888, Vormittags 113 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Neue B 13, Hof, Flügel B,, part., Saal 32, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 25, Oktober 1887.

Das Königliche Amtsgericht T. Abtheilung 49.

[26614] Nachstehendes „Aufgebot“. ; Der Kaufmann Ad. Züllhauer zu Schneidemühl hat das Aufgebot nachstehenden über 1500 4 lauten- den und auf den Grafen von der Golß zu Czaycze gezogenen Blanko-Wechsel-Acceptes :

2 —— den —— Für Mark —- zahlen Sie für diesen Prima Wechsel an die Ordra ———————— die Summe von

R

den Werth —— —— und stellen ihn auf Rechnung ———— Bericht Herr —— Nr E in beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf gefordert, spätestens in dem auf

den 27. April 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, BUERAOUANE die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Lobsens, den 17. August 1887.

hundert Mark.

Prima Wechsel. _ Angenommen _ für Eintausend fünf (gez.) Graf v. d. Goltz.

[26921]

MGaffendurg verstorbenen Königl. Bayer. Haupt- mann M: Stock, hat das Aufgebot- der angeblich

Es zu Frankfurt a. errn unter Nr. 15347 ertheilten Police, nah welher das

i Aufgebot. Die Wittwe und Erbin des am 5. Juni 1878 zu

Herrn Mathias Schels, Margarethe Schels, in erlust gerathenen, von der Providentia, Frankfurter M. dem

auptmann Schels am 27. September 1865

versicherte Kapital von Fl. 500,— am 24. Dezember 1886 gezahlt wird, wenn der am 13. Juni 1865 ge- borene Mathias Richard Stock in Alzei noch am Leben ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. März 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Gr. Korn- markt 12, Zimmer 17, anberaumten Aufgebots- termine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Frankfurt a. M., 23. August 1887. Königliches Amtsgerichts. Abtheilung IV.

[37298] Aufgebot. Der Rentier Wilhelm Bender zu Berlin, der Arbeiter Albert Bender ebenda, die verehelichte Tischlermeister Gustav Hocke, Marie, geborene Bender, zu Biskupiß und der Ober-Krankenwärter Wilhelm Bender zu Wiesbaden haben Behufs Besißttitelberichtigung das Aufgebot des im Grund- buhe von Oranienburg Band 11 E, Blatt 393 ver- 2eihneten Grundstüks (Wiese, Plan 626 an der Trift, Kartenblatt 6, Parzelle Nr. 85, 1,26,60 ha groß) beantragt. Als Eigenthümer steht der Maurer August Ferdinand Neubert eingetragen. Alle, welche das Eigenthum des Grundstücks be- anspruchen, werden aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine am 2. Februar 1888, um 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte bei dem unterzeihneten Gerihte anzumelden und ihr Widerspruhsreht zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit demselben aus- ges{chlofsen und die Antragsteller als Eigenthümer eingetragen werden. Oranienburg, den 21. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht. [37202] Aufgebot. L Der Gutsbesißer Theodor Pahl in Sassenburg hat das Aufgebot des im Grundbuch von Kasimirs- hof Band 11. Blatt Nr. 6 verzeichneten, auf den Namen .des Gutsbesißers Martin Christoph Pahl zu Sassenburg eingetragenen Grundstücks „Der Lanken- See 3 Nr. 59 der Gemarkung Sassenburg“ von 18,52,60 Hektar Größe und 7,26 4 Reinertrag beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, welche Eigenthum daran beanspruchen, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens in dem auf den 20. Mai 1888, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin anzumelden und Bescheinigungen darüber vorzulegen, widrigen- falls die sich nicht Meldenden mit ihren Ansprüchen werden ausgeschlossen werden und der Antragsteller als Eigenthümer in das Grundbuch eingetragen werden wird. Bublitz, den 26. September 1887. Königliches Amtsgericht.

O Ausgebot.

Zum Zwecke der Besittitelberichtigung : 1) des Grundstücks Blatt 183 Schönau, welches aus einem Akerstück von 59 a 50 qm, im Ober- felde zwischen dem Wege nach Leisniß und dem Feld- wege besteht, und als dessen Eigenthümer der ver- storbene Franz Heinrich eingetragen is, für die Gärtner Johann und Theresia geb. Amende Franzke’shen Eheleute in Schönau, haben die Erben derselben, nämlich: 4 a. der großjährige Gärtnersohn Konrad Franz;ke in Schönau, : E b. der Lehrer Emil Franzke in Leisniß, / c, die großilhrige unverehelihte Marie Franzke in Schönau, : E : vertreten durch den Justiz-Rath Kaiser in Leobschüß; 9) des Grundstücks Blatt 72 Leobschüß, Garten, welches aus einer Wiese von 34 a 20 qm Größe im Niederfelde besteht und als dessen Eigenthümer die verstorbene Franziska, geb. Hoffmann, verehelichten Gutsbesitzer 4 eingetragen ist, für den gegen- wärtigen Besitzer, Gemeinde-Vorsteher Josef Natsch in Taumlitz, hat dieser, : 3) das Grundstück Blatt 149 Schönbrunn, be- stehend aus einem Aerstück von 17 a 60 qm Größe, Plan 94a. und gegen Osten an einem Separations- weg und ein Aerstück des Häuslers Franz Josef Behr, gegen Süden an ein Aerstück der Wittwe Niewiadomsky, gegen Westen an einen Separations- weg und gegen Norden an Grundstüke des Michael Krumms{chmidt grenzend, als dessen Eigenthümer die verstorbenen Gärtner Franz und Rosa geb. Riedel Friede’shen Eheleute in Sabshüt ein- etragen sind, für die Erben der verstorbenen Sofefa, verehelichten Auszügler Krummschmidt, geb. Ars in E hat der Miterbe Michael D A N Q N durch den Justiz-Rath Kaiser in Leobs{chübß, 7 das Aufgebot der Grundstücke Blatt 183 Schönau bezw. Blatt 72 Leobshüß Garten bezw. Blatt 149 Scönbrunn beantragt. : : Es werden hiermit alle Eigenthumsprätendenten insbesondere aber, da ihr Aufenthalt unbekannt ift, 1) bezüglih des Grundstücks Blatt 183 Schönau die Erben des Franz Heinrich, nämlich seine Ehefrau Kandidat Heinrich, geb. Münzer und seine Kinder: a. der Häusler Karl Heinrich,

b. die Josefa Heinri, verehelichte Gärtner Arndt,

d. Johann und Ignay Heinrich, e. der Maurer Franz Heinrich, 4 9) bezüglih des Grundstücks Blatt 72 Leobschüß,

Garten die Erben der Frau Franziska Forny, nämlich:

a. der Regierungs-Rath Otto Forny, früher in Breslau, 2 b. der Oberlandesgerihts-Referendar Cäsar Forny

ebenda, c. die Pauline his früher in Glaesen, d. die Natalie Forny, \rüher ebenda, e, die Bertha, verehelichte Rittmeister von König, früher in Ratibor, f, die verehelihte Premier-Lieutenant Schau- insland, früher in Lippstadt in Westfalen, 3) bezüglih des Grundstücks Blatt 149 Schön- brunn der Sohn der Franz und Rosa Friede’ schen Eheleute, Gottfried Friede aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf die betreffenden vorbezeihneten Grundstücke spätestens in dem auf den 24. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 16a, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und ihr vermeintlihes Widerspruhsreht zu bescheinigen, widrigenfalls der Ausschluß aller (bekannten und unbekannten) Eigenthumsprätendenten und die Ein- tragung des Besihtitels dem Antrage der Antrag- steller gemäß erfolgen wird. Leobschütz, den 24. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

[37299] Verichtigung. L

Jn der von Panwitz'shen Aufgebotssache wird die

Bekanntmachung vom 3. Oktober 1887 in

Nr. 237 dahin berichtigt:

Die Theilhypothek, über welhe das aufgebotene

CE lautet, steht auf dem Grundstüde premberg, Häuser Band VII. Blatt 193 Nr. 333

niht Abtheilung II1. Nr. 9, sondern Abtheilung Il.

Nr. 11 eingetragen.

Spremberg, den 1. November 1887.

Königliches Amtsgericht.

[37176] A Der Restaurateur Heinri Krumhöfner hieselbst hat nah Beendigung des durch Erkenntniß des vor- maligen Herzogl. Kreiëgerichts hieselbst vom 31. März 1879 über sein Vermögen eröffneten Konkursver- fahrens beantragt, ihn zur Rehtswohlthat der Güter- abtretung zuzulassen. : Gemäß §. 8 des Gesetzes vom 22, Dezember 1870 Nr. 120 is zur Erklärung der Gläubiger des 2c. Krumhöfner und zur Beibringung ihrer etwaigen Einwendungen, sowie zur Abgabe eines Erkenntnisses Termin auf den 21. November 1887, Morgens 10 Uhr, vor der I. Civilkammer Herzoglichen Landgerichts hieselbst anberaumt, zu welchem die Gläubiger unter der Verwarnung damit vorgeladen werden, daß die Ausbleibenden mit ihren Einwendungen nicht werden gehört werden. Braunschweig, den 25. Oktober 1887. Herzogliches Landgericht, T. Civilkammer. Schömers.

[6442] Auf Antrag der Frau Adolfine Nocke, geb. Graeser, hier, des Schlossers Friß Graeser hier und des E Ludwig Cheilich hier, als General- evollmächtigten des Schlossers Hugo Graeser in New-York, wird die Eröffnung des Aufgebotsver- fahrens beschlossen behufs Ermittelung des Böttchers Hermann Graeser, geboren am 20, Mai 1849 in Gotha, Sohnes des am 93, Februar 1879 daselbst verstorbenen Sclofser- meisters Albert Graeser, Bruders der vorge- nannten Geschwister Graeser, welher um Weih- naten 1866 von Gotha nach Amerika aus8ge- wandert ist und nach eidesftattliher Versiche- rung der Frau Nocke und des Sclofsers Fritz Graeser durch Brief vom 10. Oktober 1874 die leßte Nachricht hierher hat gelangen laffen, bezüglich dessen Erben.

Aufgebotstermin wird auf den

19. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr, anberaumt.

Der Verschollene und dessen Erben werden hiermit aufgefordert, in dem Aufgebotstermin vor dem unter- zeihneten Amtsgericht entweder in Person oder durch einen gehörig legitimirten Vertreter zu erscheinen, ihre Ansprüche spätestens im Termin anzumelden und dieselben zu bescheinigen, widrigenfalls auf Antrag

Aus\{lußurtheil

dahin ertheilt wird, daß der Bötther Hermann Graeser für todt erklärt und sein Vermögen an seine sch legiti- mirenden Erben bez. an den Fiskus werde ab- gewährt, seine Erben aber, welche sih nit ge- meldet haben, mit ihren Erbansprüchen ausge- {lossen werden.

Eiüe iedereinsezung in den vorigen Stand findet gegen dieses Urtheil nicht statt. s

Außerhalb des S wohnhafte Be- theiligte haben am Sitze des hiesigen Gerichts einen Bevollmächtigten zur Annahme künftiger gerichtlicher Ausfertigungen zu bestellen.

Gotha, den 20. April 1887.

Herzogl. A Amtsgericht T. Raf.

Y

[37212]

Da die Verwandten des am 11. April 1811 geborenen abwesenden Johann Kalb von Ransba, nachdem derselbe das jiebenzigste Lebensjahr zurück- gelegt hat, um Verabfolgung seines Nachlaffes an- gestanden haben, soll der vorgenannte Abwesende in

Königliches Amtsgericht.

Weida,

c, die Johanna Heinri, verehelihte Schenk,

dem biermit auf