1887 / 279 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Nov 1887 18:00:01 GMT) scan diff

‘bemerkenswerthe A feines Studiums der alten Meister gegeben.

En 6 Em E ee S E ne h

+

allerdings aus anderen Mitteln bestritten werden müssen und die sich auf Literatur, Geschichte, Geographie, Erperimentalphysik, Zeichnen und Gefang erstreden. Sie werden sowohl von Lehrern als auch von Lehrerinnen zahlreich besucht. Ueber die Zahl der Besucher des Schulmuseums wird berichtet, daß sie in den erwähnten zehn Jahren von 910 auf 3968 si gesteigert habe und ebenso die Zahl der ent- liehenen Bücher von 1017 bis auf 4819 gestiegen sei.

Leipzig, 23. November. (Nat.-Ztg ) Dr. Hans Meyer von hier, Sohn des Inhabers unseres „Bi liographischen Instituts“, ist, wie {hon gemeldet wurde, unlängst von einer erfolgreihen Forschungs- reise nah Deutsch-Ost-Afrika zurüdgekehrt, die u. A. zu einer ersten vollständigen Vesteigung des Kilima-Ndjaro- Gebirges geführt hat. Aus leßterem Anlaß, zum Gedächtniß dieser bedeutenden wissen- schaftlihen That, hat der Vater des jungen Forshungsreisenden ein Kapital von 30000 4 zu einer Kilima-Ndjaro-Stiftung ausgeseßt, aus deren Zinsen Forshungsreisen im deutschen O st- Afrika unterstüßt werden sollen.

Ulm, 23. November. Die Arbeiten am Münsterthurm find nun, wie der M. „Allg. Ztg.“ geschrieben wird, für diese Bau- saison abgeschlossen. Der Achteckaufbau hat damit bei einer erreichten ug L : Höhe von 31è m (gerechnet vom Kranz des - alten Unterbaues) 3 jähriger F, -H. „Zsupan mit 30200 M, „dann folgt des | den Thurm auf die dermalige Höhe von 10123 m gebracht. Königlichen Hauptgestüts Gradiy F.-H. „Hortary mit 29 040 M, Aufzubauen is also jeßt noch cin halber Meter vom Ahteck desseten 4 jähriger br. H. „Hartenfels“ mit 28550 4 und | ga Helm mit 60 m. Das bis jeßt 60 Steinschichten desselben 3 jähriger br. H. „Pumpernickel“ mit 27525 4 Außer umfassende Achteck hat allein gegen 2000 ebm Steine verschlungen. diefen Gewinnen hat das Gradiger Gestüt in Dänemark 24 830 Rechnet man dies nah der Anfuhr, fo wird es etwa 500 Eisenbahn- Kronen und in Oesterreih-Ungarn 8890 Gulden in feinem Gewinn- waggons ausmachen. Die Steine kommen aus dem oberen Neckar- E E ame A der L Ee U E au thal, Gaggenau, Obernkirchen und Haßfurth. An den Gerüsten

er Hengst „Chamant“ obenan mi 27 M, diesem folgt des Grafen ; n ie B weggenommen

d Tidbir'Gfy-Renard's „Flibustier- mit 109 1, und des Harzburger werden den Winter über die Bretterverdeckœungen weggenommen estüts ,Emilius*“ mit 37 197 1, des Grafen v. Hahn- asedow’s „Goo i ; ; ;

Hope“ mit 35 574 #. In der Hinderniß-Rennen-Gewinnliste steht Expedition zum Entsg A e e

Or. von Tepper-Laski an der Spiße mit 53 625 46, O. Oeblfchläger tague Kerr, Vetter des arquis von Lothian, der bereits ein

mit 40811 #, Graf Bismarck mit 33 866 ( und ‘v, Heyden-Linden Werk über feine afrikanischen Reisen verfaßt hat, segelte nah Zanzi-

bar, von wo er dur das Massailand zu dringen und die von Ioseph

mit 30 824 Æ; auf der Liste der einzelnen Pferde steht Fenelon“ mit 27382 M und „Lady Tempest“ mit 17660 4, „Adare“ mit Thomfon vorgeschlagene Route nah Wadelai einzushlagen gedenkt, Nach Auffindung Emin Pascha’'s will Hr.

17 501 a verzeihnet. E E de T Ihre fischen

und den estütépreis 8 ereits geschlossenen assischen hade ; A Rennen sind im Ganzen 144 ferde genannt worden, Ste E E wovon 79 den deutschen Ställen angehören, was eine

Aufbesserung von 10 Pferden gegen das Jahr 1886 ergiebt, Ce dagegen ist die Tbeilnabme der österreihisch-ungarishen Pferde von 80 auf 64 Pferde zurückgegangen, und nur 1 Pferd aus dânischem Besiß gemeldet. Weniger befriedigend ist der Umstand, daß die Zahl der Rennställe vom Jahre 1886, wo von 149 angemeldeten A m verschiedenen Besitzern gehörten, jeßt nur 44 verschiedene esißer aufweist.

Sanitätswesen und Quarantäneweseu.

Gibraltar. : Fufolge Beschlusses des Gesundheitsrath3 zu Gibraltar vom . November 1887 sind die von Malta anlangenden Schiffe einer dreitägigen Beobachtungs-Quarantäne zu unterwerfen, falls dieselben jenen Ort am oder nach dem 15. desselben Monats verlassen haben.

Berlin, 28. November 1887.

Nachdem die Rennen auf deutschen Bahnen für das laufende Jahr ihren Abschluß erreiht haben, ist von den Faorganen die Zusammen- stellung über die Ergebnisse des Rennbetriebes erfolgt und durch den „Sporn* veröffentliht worden. An der Spitze der Gewinn- liste steht das Königlie Hauptgestüt Gradiß mit 153 510 Æ, diesem folgt der Rennstall des Kapt. Joe (Lr. Simon) mit 63 689 A6, Hr. Ulrich (Landrath von Oerßen) mit 60 672 4, O. Dehlschläger mit 98982 Æ, und Mr. Johnson mit 90645 #& Auf der Liste der ein- zelnen Pferde als Gewinner stehen diejenigen der öfterreih-ungarischen Zucht obenan, und zwar Graf T. Festetit's Z3jähriger br. H. »Bulgar“ mit 47500 Æ, des Barons Nath. von othscild's

London, 25, Ne vember.

Der muthige 2 eisende aus eigenen Mitteln.

Im Deutschen Theater findet die nächste Aufführung von „Emilia Galotti“ am Freitag, den 2. Dezember, statt.

Die beiden Novitäten, welhe am Sonnabend im Wallner- heater zum ersten Mal zur Aufführung gelangten: „Ein toller Einfall“, Posse in vier Akten nah dem Französishen von Carl Laufs, und der parodistish-musikalische Scherz, „Der Mizekado“, fanden bei dem Publikum eine sehr freundlihe Aufnahme. Die Laufs’ sche Posse bietet fast eine Ueberfülle von wirksamer Situationskomik dar und errang hierdurch einen Erfolg, gegen welchen man vom Standpunkt des guten Geshmaccks aus heftigen Widerspru erheben muß. Der französishe Ursprung des Werks tritt nur insofern merkbar hervor, als die sittlichen Anschauungen, welche die handelnden Personen be- wegen, weit unter dem Mittelmaß deutscher Anforderungen stehen, während der Bearbeiter es andererseits verstanden hat, im Dialog einen Lokalton anzuschlagen, durch welchen die Vorgänge und äußerlih au die Personen ein spezifish heimishes Gepräge erhalten. Die Handlung des Stücks beruht auf einem in der That „tollen Einfall“ des Dieners oder Faktotums eines nicht mehr ganz jugend- lihen Studenten. Nach dem Vorschlag desselben vermiethet nämlich der werdende Doktor die ihm von seinem Onkel während der Ab- wesenheit der Familie zur Veberwachung anvertraute Wohnung, um sich aus den Etträgen von einer drückenden Wechselshuld zu befreien. Natürlih i es eine possenhaft sonderbare Gesellschaft, welche si nun in der fremden Wohnung heimisch macht; da erscheinen ein nervöser - Musiker, ein verschuldeter Stuter, eine Lieder- sängerin und eine ehrbare Familie aus der Mo auf der Bildflähe. Alle Thüren der verschiedenen „möblirten Zimmer“ führen in einen gemeinsamen Salon, in welchem namentli das wirre Durcheinander der folgenden Scenen sich abspielt. Natürlich wird durch die plößlihe Rückkehr der wahren Besißer der Räume die Verwickelung auf den Höhepunkt, aber au die ganze Handlung zu einer s{hnellen Lösung geführt, bei der ih zwei Liebespaare unter dem Segen der Eltern zusammenfinden, Die Aufführung wurde vom Anfang bis zum Ende stetig von der oft stürmischen Heiterkeit des Publikums begleitet. Die hervor- ragenden Charaktere, wenn man so sagen darf, personifiziren den grenzenlosen Leichtsinn in jeder Gestalt; selbst die nach der Ab- siht des Stückes tugendhaften Personen sind vom Leichtsinn ange- kränkelt und begeben si unüberlegt in die zweifelhaftesten Situationen. Da kann es denn nicht ausbleiben, daß manche Scenen einen pein- lihen und mancher Moment einen geradezu widerwärtigen Eindruck hinterlassen, welchen selbst die geschickte Darstellung nicht ganz zu ver- wischen vermag. Im Vebrigen verdient die Darstellung jedes Lob; Hr. Guthery gab einen alten Don Juan aus der Provinz mit vieler komischer Einfalt, das Saktotum ftattete Hr. Meißner mit einem reichen Maß natürlichen Humors aus; Hr. Alexander trat als nervöser Komponist dur be- merkenswerth individualisirende Charakteristik hervor und Frl. Bender stellte die übermüthige Chansonettesängerin mit Frishe und ohne Uebertreibung dar. Der an zweiter Stelle aufgeführte musikalisch{- E e h ne ebenfalls nd großen M aber iato 4; be 1Ders iz mit der Länge der Parodie trat eine Ermattung ein, welche ni t bis jeßt fertiggestelltes Blatt nah Filippo Lippi's bekanntem Meister- anz S abgestreift werden konnte. Der mit ari werk: „Maria, welche im Walde vor dem am Boden liegenden rocken untermishte Tert war niht immer verständlih gerug, um Chriftusfinde kniet“, ist von Jacoby gestochen. Die keusche An- im großen Publikum Widerhall zu finden. Das Potpourri von muth der noch fast in den Formen Fiesole’s gezeichneten Frauen- bekannten Liedern, welches den Hauptbestandtheil der Musik bildete, gestalt mit ihren findlih reinen Zügen ist in dem Stich vollkommen | war sehr geshickt gewählt. Die Darsteller kopirten in gelungener getroffen. Ebenso das Kind und der Johannisknabe, eine der liebens- Weise ihre englischen Vorbilder; meisterhaft war besonders die Leistung würdigsten Kinderfiguren der Frührenaissance, ferner die mannig- } des Hrn. Worliß\ als „Nanking-Pute“, welcher sein Vorbild mit fahen Einzelheiten, mit welchen der alte Meister den umliegenden überraschender Treue in Maske und Spiel wiedergab.

Wald in der Weise der Landschaftsmaler seiner Zeit überreich aus- eftattet hat. Der Tonwerth der hellen Temperafarben des Gemäldes at in der Arbeit des Grabstichels den rihtigen Ausdruck gefunden, Allerdings fehlen dem Blatt die malerischen Tiefen, mit welchen der moderne Kupferstich sonst zu arbeiten pflegt, Man empfindet, wie der

Stecher im Dienst wissenshaftlicher Treue zu arbeiten bemüht war. Von ferneren Kupferstichen sind begonnen Rubens! „Andromeda“ von Unger; Canaletto's „Ansiht von Pirna“, von Schulz ; Frans Hals „Amme mit dem Kinde“, das Meisterwerk aus der VBlüthezeit des Künstlers, von Krüge; Jan van de Capelle's , stille See“ von Hecht ; ferner eins der beiden Porträts Holbein's aus der Galerie Suer- mondt, von Eilers u. A. Die ersten Hefte des im Verlage von

Grote hierselbst herausgegebenen Werks werden gegen Ostern

nächsten Jahres erscheinen.

(Köln Ztg.) Das städti che Schulmuseum in Berlin, das jetzt zehn Jahre besteht, wird von der Stadt Berlin mit 4000 M4 jährlich unterhalten und dient zur wissenschaftlihen und technischen Fortbitdung der Lehrer und Lehrerinnen. Eine Bibliothek und eine

ehrmittelsammlung sollen zunächst diesen Zweck erreichen lassen. Aus der früheren „Lehrerbibliothek der städtischen Schuldeputation“ (etwa 1400 Tad welche bis dahin einen besonderen B-estandtheil der Magistrats-Bibliothek auêmachte, hervorgegangen, zählt die erstere gegenwärtig 7000 Bände und umfaßt folgende Wissenschaften : Theologie, bilosophie, Geschichte, Geographie, Mathematik und Astronomie,

aturwissenshaften, Sprache und Literatur (deutsche und fremde), Rechts- wissenschaft, Medizin und Hygiene, Pädagogik, Kunst und Kunst- gewerbe u. st w. Die L rmittelsammlung enthält Bilderwerke, Karten, Atlanten, Vorlagenwerke, physikalische und chemische Apparate, naturwissenschaftlihe Sammlungen, Modelle und Wandtafeln und zählt über 300 Nummern. Ferner dienen dem obengedahten Zweck wissenschaftlihe Vorlesungen und tehnishe Lehrgänge, deren Kosten

In der Naht vom 26. zum 27. d, ; meldet, auf S. M. S. „Stein“, Glagg|chiff des Shul- geschwaders im Hafen von Neapel, Feuer in der Offiziers- messe ausgebrohen. Von der Besaßung des Schiffes ist Niemand beschädigt. Das Feuer wurde unter bereitwilligstem Beistande der italienishen Behörden gelöst.

Zum Besten der Archerstiftung und des Sanitätsvereins der Lehrerinnen is gestern im Geschäftshause der Kur- und Neu- märkischen Hauptrittershaftsdirektion am Wilhelmsplaß ein Bazar eröffnet, zu dem auch die Lehrerinnen felbst reihlih beigetragen haben.

M. is, wie ,„W. T. B.“

(Nat. - Ztg.) Die Gemäldegalerien der Köni lihen Mus/ een bereiten bereits seit längerer Zeit ein großes Prachtwerk vor, welches die Perlen der Sammlung in Kupferstihen und Radirungen in mustergültigen Nachbildungen enthalten soll. Das Berliner Museum befolgt mit diesem Schritt ein Beispiel, mit welhem die meisten größeren sowie manche kleine Galerie vorangegangen sind. Allerdings ist die Blüthe der gestohenen Galeriewerke vorüber. Die photographischen Na(hbildungsverfahren arbeiten mit einer Treue, welche Grabstichel und Radirnadel nur selten zu erreihen vermögen. Das ernste kunstgeschihtliGe Studium wird daher stets auf die

hotographie, den Lichtdruck oder die Heliogravüre angewiesen sein.

och der weitere Kreis der Kunstfreunde will in den Abbildungen seiner Lieblingsgemälde nicht blos die wissenschaftlihe Treue in der Wiedergabe der Zeichnung, sondern au zugleich die feineren Reize des graphishen Kunstwerkes sehen. Diesen Anforderungen ist bis jeßt keine der neuen Erfindungen gerecht geworden. Die Bedeutung des Kupferstiches ist in dieser Beziehung noch nicht erschüttert. Die Ver- öffentlihung der Berliner Gemäldegalerie wird daher auf viele Freunde rechnen können. Mit der künstlerishen Leitung des Unter- nehmens ist der Kupfersteher Professor Louis Jacoby beauftragt. Die Wahl gerade dieses Stechers zeigt, daß auf die wissenschaftliche Treue in der Wiedergabe des Stils der einzelnen Meister besonderer Werth gelegt ist. Jacoby hat bereits früher nah dieser Richtung hin sehr

Sein berühmter Stich nah Raffael’'s „Schule von Athen“ hat dieser wissenschaftlichen Treue, welche nit davor zurückscheute, das Fresko selbst in seiner gen Zerstörung wiederzugeben, den selbständigen Reiz der Grabstichelarbeit zum großen Theil geopfert. Um so klarer kommt sowie es in seiner heutigen Gestalt die Stürme der Jahrhunderte überdauert hat, in Jacoby's Stich zum Ausdruck. In ähnlicher Weise {eint auch in den Kupferstichen der Berliner Ge- mâldegalerie die Treue der Wiedergabe besonders betont zu sein. Ein

das Wandgemälde,

Eine etwas ältere minderwerthige Auflage des „Mikado“ kann man mit Fug und Recht die zweiaktige „Burlesk-Oper“ von Gilbert und Sullivan nennen, welche unter dem Titel „Ihrer Majestät Sva Tore am Sonnabend in Kroll's Theater von

apel lief.

Das Werk geißelt den früher herrshenden Nepotismus in der englischen Marine. Josephine, die liebliche Tochter des Pseudo- Kapitäns Corcoran, liebt den Pseudo-Matrosen Ralph Rakstraw, soll aber den „sehr ehrenwerthen“ Admiral Porter, einen vornehm ewordenen EPUvEI ci-devant Laufburshen und Kommis, eirathen. Ein Fluchtversuch der Liebenden wird von dem Kapitän entdeckt und vereitelt. Little-Buttercup (zu deutsch „Butter- blumchen“ cuf dem Zettel aber in poetisher Licenz mit ,„Tausend- \chönchen“ überseßt) cine Schiffshausirerin verräth, daß sie als Amme einst den Kapitän und Ralph in den Windeln vertauscht hat. Ralph wird in Folge dessen , Kapitän, der Kapitän Matrose. Der Admiral verzichtet unter diesen Umständen auf die unstandesgemäße Partie und nimmt seine Nichte. Corcoran heirathet die Butterblume, also der Säugling seine Amme, zu welcher ihn die Stimme der Natur längst hingezogen hatte.

„Man sieht: die Aehnlichkeit mit dem Mikado ist frappant. Die Maid, welche unter ihrem Stande liebt, aber einen alten eitlen Narren heirathen soll, die \chlicßliche Metamorphose des Geliebten hier, wie dort. Dies gilt au von den Posen der Akteurs und Statisten. Gs fehlt nur der Fächer!

Auch die Musik er Operette duftet stark nah der japanischen Schwester und das gereiht ihr zum Vortheil. Der erste Akt ist der musikalisch werthvollere. Die knapp gehaltene Ouverture enthält mehrere hübsche Motive. Die Antrittslieder Ralph's und Josephinens zeugen von zarter und tiefer musikalischer Empfindung. Erfrischend auf Auge und Ohr wirken ferner die Antritts\cenen des Kapitäns

Kerr die Gegend des |

und des Admirals und das Tantesfingle des ersten Akts. zweiten Akt sind hervorzuheben eine lihes Trio des Admirals, Kapitäns und Josephinens.

Von den Darstellern befriedigte am meisten Miß Co reine Intonation und dezentes Spiel. Maske war auch der Admiral des Mr. Muir. produzirte einen weichen ansprechenden Tenor, fonst Seemännishes. Die Rollen des Kapitäns und der g Buttercup fanden angemessene Wiedergabe. des Matrosen Dick wirkte zu abstoßend.

Die mit theil der , Pinafore“ umgewandelte Bühne bot ein kleines werk der Dekorationskunft.

Der vom Auditorium vielfach

Die Eretinartige

ck Megelungen in Sp dul - Herwin (Rai aber twe,

Slaggen und Wimpeln reih ges{chmüdckte, in das

riette der Josephine und cit da

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gespendete Beifall dürfte ihy,

wiegend auf Rechnung der in dem dichtbeseßten Saale Prävalirendy

english and american gentry zu seten sein. 0

Im Belle- Alliance- Theater ging Abend vor ausverkauftem Hause - die dreiaktige Gesan edler Lump“, von Fr. Kaiser, einen außerordentli{en Erfolg. Namentlih war es wieder Schweighofer, welcher dur feine unübertrefflihe vis comie durch seinen brillanten Couplet-Vortrag das Publikum Beifall hinriß. Auch Frl. Baumgarten erntete mit ihrem vorgetragenen Couplet großen Applaus. Leider können

am Mittwoch verabschiedet.

In der Sing-Akademie fand am vergangenen So das erste Concert der Fr. Amalie Joa chi der Hrrn. Willy Rehberg, Alwin Schröder sta:t. einen Schubert-Abend, indem nit nur ihre Gesangsvorträge, auh die von den genannten

Programms aus\{ließlich Schubert’ sche Kompositionen

Aufführungen dieser Posse stattfinden, da Hr. Schweighofer sh he

Herren vorgetragenen Numm

gestern, Sonnt

4 gSposse Ei zum ersten Male in Scene N, N

Hr. Feli

0 ju ftürmiéa

reizen) ivi

nnaben : im unter Mitwirk, Concertmeister Henri Petri und Profes Die Künstlerin bot ihren zahlreichen Berehrey

sonden

ern de

Dat Concert wurde eröffnet mit der Fantasie für Pianoforte un

Violine. Hr. Petri zeigte beim feine Technik in der Behandlung der Violine, bei diskreter Begleitung eine anerkennenêswerthe dem Klavier zeigte. Frau Joachim brate zehn Lieder aus der Winterreise zum Vortrage, später act weitere folgen ließ. Gespaunt hörer den mit bekannter Meisterschaft Es lag bei der großen Anzahl der nah Stoff und wandten Lieder nahe, daß die Aufmerksamkeit des nacließ, do ließ \ich entdecken, der treffliche,

fein nuancirte Vortrag der das Ohr von Anfang bis zu Ende. Gleich Liede „Gute Nacht“ errang sie das leßte, „Der Leiermann, erklungen war,

mische Applaus, wie hochbefriedigt sämmtliche den gebotenen Genuß waren. Nah dem ersten zehn Lieder erfreute Hr. Rehberg durch die ständnißvoll ausgeführten Klavierstücke ; und Impromptu (F-moll). Genüssen so reihen Abends machte das und Violoncello (B-dur), durch dessen

Künstlerin

Vortrage große Gewandtheit und während Hr. Rehber Fertigkeit aj dann zunäs denen sj folgten die Zu ausgeführten Leistung, Form sehr der i 1 i Publikums etw von einer Ermüdung nicht die geringste Shu

fessell

d mit dem erstqy allseitigen Beifall, und ali zeigte der ftir

Zuhörer durd

Vortrag day sauber und wr e: Moment musical (As-dur) Den Beschluß des an fkünstlerisda Trio für Pianoforte, Violin Vortrag si die Herren Reb

berg, Petri und Prof. Schröder, dessen treflihes Cellospiel besonde hervorgehoben zu werden verdient, die volle Anerkennung der auf

merksamen Zuhörer erwarben.

Die diesjährige Saison des Circus abend bei Vorstellung

Renz wurde am

eröffnet. Das abwefelungsreihe

Son

zum Erdrücken vollem Hause mit einer brillanten Galy Programm dei

Cröffnungs- Abends führte sogleih beinahe alle ersten Kräfte des auf

dem Gebiet der höheren

i Reitkunst, Pferdedressur und Gymnastik nod immer unxivaled dastehenden Instituts in die Arena. Eine gun besondere Anziehungskraft aber erhielt dasselbe durch die Mitwir

ung

des Direktors Ernst Ren ¿ selbst, der, im vorigen Jahre dur eir

ersten Mal

Fußleiden am Auftreten gehindert, zum seiner Kunst

in der Manege erschien. Der Altmeister vom Publikum mit dem größten Jubel empfangen. ¿wei prächtige, zierlich gebaute, „Zyszka“ und „Zante* vor, die Breiheit dressirt hatte.

wieder wurde

Er führk arabishe Vollblut-Schimmelhengst, i er in einem ganz eigenen Genre in Dieselben durchliefen nämlich in eleganten,

vielfach wechselnden Windungen sih folgend oder sih kreuzend dit

Oeffnungen eines zu dem Zweck in

der Arena aufgerichteten, rei mit

Flaggen aller Nationen ges{chmüdckten und von einer mächtigen Kron?

überragten, \{chlank\äuligen Tempels:

ein ebenso buntes und glän

des, wie equestrisch höchst anziehendes und unterhaltendes Bild,

Stürmischer Beifall, mehrere große Hervorrufe waren der Lohn für diese anerkennenswerthe Drefssur-Leistung. Hr. Franz

Lorbeerkränze und wiederholte gewiß äußerst mühsame und Renz bewies dur

die Vorführung von 6 vorzüglich dressirten \{chönen, englischen Voll

blut-Springpferden, welche d Hürden mit der

größten

Leichtigkeit und Eleganz nahmen, daß er der berufene Erbe des Namen?

seines Vaters ist. Auch ausgezeihnet. Als vortreffliche

Wagner und Frl. Clotilde Hager Lettere junge

er wurde mit wohlverdientem reichen Applaus Stdulreiterinnen sind Frl, Helen hier bereits vortheilhaft beann, ame, die Tochter des renommirten Sqhulreiters, rit

den {önen {warzbraunen ostpreußishen Hengst „Trepido“ in alla Gangarten und erregte mit dem «„Sophus“, welchen sie, fest in

Sattel sitend,

nd, auf den Hinterfüßen spazieren ließ,

mit

bäumen und so aus der Marezt Recht große Bewunderung und lauten Beifall

Sensation als Joceyreiterin auf ungefatteltem Pferde machte Mi

talentirte Schülerin des sie beinahe alle Kunsftstüe, auf das laufende Pferd,

Miß Rosa Meers bewährte ihren Trabtouren zu Pferde, ausgezeihnete Groteskreiterin und Reifenspringerin. Das ganze

Allen, die

mit großer Gewandheit

bekannten Hrn. Wells, dew sogar den Aufsprung aus der Aren nachmadl sih als vortrefflihe Kunstreiterin i die anmuthige Miß Lillie Meers al

reitend

Damenpersonal (16 Personen) hatte außerdem in einer glänzendet vierfahen Phantasie-Quadrille Gelegenheit, seine Kunst zu zeigen Dit

O kum durch ihr graziôfes Faelfang-

übereinander gespannten Drahtseilen ausführten. Was das

innen Frl. Frida und Elisa Cottrelly unterhielten das Publi und Gloenspiel, welches sie al

Herre

personal betrifft, so bekundeten sich Mr. Pierre und Mr. Alfred ald

vorzügliche Reiter und Voltigeure auf

ungesatteltem Pferde, während

der von früher beliebte Clown Godlewsfy, vom Beifall des Publi

kums empfangen , in trefflihkeit als Luftspringer in

einem komishen Intermezzo seine Unl riesigen Saltomortales dartha

Sehr amüsant waren die musikalischen Clowns Gebr. Revelli sow!

die Clowns Gebr. Dianta und welche in ihren Produktionen Varianten boten. Neu und überrashend war die

Warne mit den fliegenden

Hütcn

ebenso \chwierige wie ergößlih? Araber-Truppe dd

Hady-Omar Ben-Mohammed, bestehend aus 12 kleinen, überaus

wandten Gestalten, welche

sih als ganz außerordentlihe Springt!

zeigten, während ein Mitglied, der junge Hady-Hassan, als „Schlange!

mensh“ fast Unglaubliches Wirbelsäule sehen ließ.

in Verrenkungen und Biegungen d

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch'olz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32,

Vier Beilagen (einshließlih Börsen-Beilage).

Berlin:

und Verlags-Anstalt,

(1582)

; Shuldverschreibungen erfolgt nach Vor

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 28, November

1887.

M 279.

Königreich Preußen.

Privilegium

sfertigung aufden Inhaber lautender Anleihe-

e e Stadt Barmen im Betrage von 4000000 4 vom 9. November 1887.

Vir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen x. Nachdem die Stadtverordneten-Versammlung der Stadtgemeinde

Barmen in ihren Sizungen vom 16, November 1886 und 12. Juli 1887 beslofsen hat, die zur Ausführung von Neubauten, insbesondere von Schulbauten und A Geanlggen des städtischen Kranken- hauses und des Wasserwerks, zur Errichtung eines städtischen Schlacht- und Viehhofes fowie zur Herstellung besserer Wege- und Entwässerungs- verhältnisse erforderlichen Mittel im Wege ejner Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Stadtverordneten-Versammlung, | zu diesem Zweck auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 4 000 000 4 ausftellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des 8. 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen ¡um Betrage von 4 000 000 „4, in Buchstaben: vier Millionen- Mark, welhe in folgenden Abschnitten :

400 Stück à 5000 2 000 000 M,

500 à 2000, 1 000000 ,„

(0, A 1000; 750 000 ,

D A O0, = 250000

Must A P N s dem anliegenden Muster auszufertigen, mi 3s 9% jährlich zu

Mea und nah dem festgestellten Tilgungsplan mittelst Verloosung jährlih vom 1. April 1891 ab mit wenigstens einem Prozent des Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihe- scheinen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrlihe Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlihen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihe- scheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt is, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums

veryflihtet zu sein. i | s vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlih der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der

Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats niht über-

nommen. : s : pöcsteigenhändigen Unterschrift und el.

Urkundlich unter Unserer beigedrucktem Königlichen Insieg Gegeben Berlin, den 9. November 1887. (L. S.) Wilhelm.

von Puttkamer. von Sgholz.

Regierungsbezirk Düsseldorf. Anleiheschein f (Trockener Stempel) (Stadtsiegel)

der Stadt Barmen 8te Ausgabe, Buchstabe i O

über M Reichswährung. e Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlihen Privilegiums „vom 9, November 1887 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düssel- dorf vom . , ten 18. Nr. . . Seite. . und Geseßz-Samm- lung für 18 . , Seite . laufende Nr. .. )

Rheinprovinz.

Auf Grund der von der Königlichen Regierung zu Düsseldorf genehmigten Beschlüsse der Stadtverordneten-Versammlung zu Barmen vom 16, November 1886 und 12. Juli 1887 wegen Aufnahme einer

} Schuld von 4 000 000 (4 bekennen sih der Ober-Bürgermeister und

die Shuldentilgungskommission der Stadt Barmen Namens dieser Stadt dur diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibun zu einer Darlehns\ch{uld von ... . Mark, welhe an die Stadt Baal gezahlt worden und mit drei ein halb Prozent jährlich zu verzinsen ift.

Die Rückzahlung der ganzen S@huld von 4 000 000 (4 erfolgt nah Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittels Verloo- sung der Anleihescheine in den Jahren 1891/92 bis spätestens 1934/35 einschließlich aus einem Tilgungsstock, welcher mit wenig- ens Einem Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Aus- loosung geschieht in dem Monat Juni jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtlihe noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. / ;

. Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben- salls dem Tilgungsstock zu. : : i

Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen foll, öffentlich ekannt gemacht. : :

Diese Bekanntmachung erfolgt ses, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf und dem Barmer amtlichen Kreisblatt. Geht eines dieser Blätter cin, so wird an dessen Statt von der Stadtverordneten-Versammlung mit Genehmigung der Königlichen Regierung zu Düsseldorf ein anderes Blatt bestimmt. „Vis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 1. April und am 1, Oktober, von heute an gerechnet, mit 34 9% jährli verzinst.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziechungs- weise dieses Anleihescheins bei der Stadtkasse zu Barmen und en bekannt zu machenden Einlösungsstellen in Berlin und Köln, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeits- termins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereihten Anleihescheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurüchzuliefern. Für die ehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die geündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Ja ren nah em Rüchahlungstermine niht erhoben werden, sowie die innerhalb fünf Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig worden, niht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. Das Ausgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter

1 {chrift der §8. 838 u. ff. der ilprozeßordnung für das Deutshe Reich vom 30. Sanuar 1877 Rei s-Gesehblatt S. 83), beziehungsweise nah §. 20 des Aus- ührungsgesetzes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (G-S. S 281)

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt Werden, Doch soll Demienigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der fünfjährigen Verjährungsfrist bei der Stadt- getwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiß der Zinsscheine dur

orzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise dar- thut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten

und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung

ausgezahlt werden. A : : i Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum Schluß des Etatsjahres 1900/1 „ausgegeben; die ferneren Zins- scheine werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadt- kasse in Barmen gegen Ablieferung der, der älteren Zinssceinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des An- leihescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ift. x Zur Sicherheit der hierdurh eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt Barmen mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. Barmen, den . . ten O / Der Ober-Bürgermeister. Die Schuldentilgungs-Kommission. Eingetragen im Kontrolbuch Blatt . Der Stadtsekretär. Der Gemeinde-Empfänger.

Anmerkung, Die Anleihescheine sind mit den Unterschriften

des Ober-Bürgermeisters und der Sculdentilgungs-Kommission zu l

versehen.

Regierungsbezirk Düsseldorf. Zinss hein i ._. _„te Reihe zu dem Anleiheschein der Stadt Barmen, 8 te Ausgabe, Buchstabe . üb é zu drei einhalb Prozent Zinsen A B

Rheinprovinz.

Nr. . . . über

Der Inhaber dieses Zinssheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. April (bezw.) 1, Oktober 18 . . ab die Zinsen des vorbenannten Anleihesceins für das Halbjahr vom .. ten bis . . ten mit M... H bei der Stadtkasse zu Barmen, sowie bei den öffentlich bekannt gemackchten Zahlungsstellen in Berlin und Köln.

Barmen, den i i L

Der Ober-Bürgermeifter. Die Sculdentilgungs-Kommission. Eingetragen im Kontrolbuch Blatt N x Der Stadtsekretär. Der Gemeinde-Empfänger.

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit inner- Be fünf Ohren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er-

oben wird.

Anmerkung. Die Namensuntershriften des Ober - Bürger- meisters und der Sculdentilgungs-Kommission können mit Lettern oder Facsimile-Stempeln gedruckt werden, do muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver- sehen werden.

Regierungsbezirk Düsseldorf.

Anweisung zu dem Anleiheschein der Stadt e, Ste La Buchstabe . . r... , Uber M.

Rheinprovinz.

Der Inhaber dieser Anweisung em zu dem obigen Anleiheschein die zehn Jahre vom . . ten

fängt gegen deren Rüdckgabe . e Reihe von Zinsscheinen für die bis . . ten bei der Stadt- kasse zu Barmen und bei den mit der Zinsenzahlung betrauten Stellen in Berlin und Köln, fofern niht rechtzeitig von dem als folhen sich ausweifenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Wider- spruch erhoben wird. Barmen, am (Trockener Stempel.) Der Ober-Bürgermeister. Die Sculdentilgungs-Kommission. . Der Stadtsekretär. Der Gemeinde-Empfänger.

Anmerkung. Die Namensunterschriften des Ober-Bürger- meisters und der Schuldentilgungs-Kommission können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver- sehen werden. : :

Die Anweisung is zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken :

. _. ter Zinsschein. |

._. ter Zinsschein.

Anweisung.

Reichstags- Angelegenheiten.

Bei der Ausführung des neuen Reichstagsgebäudes haben, wie die „B. P. N.“ aus der hierüber dem Reichstage zugegangenen Denkschrift entnehmen, in der dur die Grundrißanordnungen des Baues festgestellten Vertheilung des inneren Raumes im Allgemeinen ge- ringe, erheblichere Aenderungen nur im Untergeshoß vorgenommen werden müssen. Auch ergab si die Nothwendigkeit einer Steigerun ‘der

öhenabmessungen. Noch den jetzigen Feststellungen wird die Höhe, is zur Oberkante des Hauptgesimses gemessen, sih für den eigent- lihen Baukörper auf 26,5 m, d. i. nicht ganz die Höhe des zu 28 m ansteigenden Baukörpers des Berliner Königlichen Schlosses, für die Ecthürme auf 40 m stellen. Mit diesen Festseßungen ist, abgesehen vom Kupypelbau, die Architektur des Gebäudes ge eben, Desgleichen hat man sich über Material und Farbe der äu eren Stein- bekleidung des Baues schlüssig gemacht. Für die Bekleidung des Sodtels ist ein blaugrauer Granit, für die der Fronten im Uebrigen ein hellgrauer Sandstein gewählt und s: Wahl bereits durch Kaiserlichen Erlaß genehmigt worden. Der ockelgranit wurde aus geeigneten Brüchen des Fichtelgebirges, der Sandstein wird aus den leistungsfähigsten der dafür geeigneten Brüche, theils von Schlesien, theils von den Weserbergen, theils von Unterfranken her bezogen.

Als die Ausführung des Reichstagsgebäudes beschlossen war, standen dafür bekanntli 29 617 000 4 zur Verfügung. Davon sind resp. werden aufgewendet: Für die Preisbewerbung um den Bau- plan 119 000 4, für den Grunderwerb 7 222 437,90 (hiervon an den preußischen Fiskus 4175 000 46, an Private 3 047 437,50 A6), für allgemeine Kosten, Umfriedigung des Bauplagzes, Kosten der Grund- steinlegung 2c. 295 000 4, für die Straßenanlagen 400 000 M, für die anshlagsmäßigen Baukosten 17432 950 M, für die Bauausführungen in der Umgebung des Hauses 367 000 M, für Bauleitung und Bauverwaltung 1 100 000 « Der danach noch zur Verfügung bleibende Betrag von rund 2 681 000 4, der durch die Erlöse aus dem noch bevorstehenden Verkauf der dem Reich verblie- benen und zu Reichstagsbauzwecken nit erforderlichen Landparzellen gesteigert werden dürfte, Bi zur Ausschmückung der Innenräume und threr Ausstattung mit Beleuchtungseinrihtungen und Mobilien in Anspruch genommen werden.

Dem Reichstage ist folgender Entwurf cinesGesegzes, betreffend die Unterstüßung von Familien in den Dienst eingetreten er Mannschaften, zugegangen :

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Reichs, nah erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstages, was folgt:

S L Die Familien der Manns{haften der Reserve, Landwehr, Ersfatz- reserve, Seewehr und des Landsturms erhalten, sobald diese Mann- schaften bei Mobilmachungen oder nothwendigen Verstärkungen des Heeres oder der Flotte in den Dienst eintreten, im Falle der Be- dürftigkeit Unterstüßungen nach näherer Bestimmung dieses Celches. Das Gleiche gilt bezüglih der Familien derjenigen Mannscha ten, welche zur Disposition der Truppen- (Marine-) Theile beurlaubt find, sowie derjenigen Mannschaften, welche das wehrpflihtige Alter über-

schritten haben und freiwillig in den Dienst eintreten.

S2

Auf die nah § 1 zu gewährenden Unterstüßungen haben Anspru:

a, die Ehefrau des Eingetretenen und dessen Kinder unter 15 Jahren, fowie ; :

b. dessen Kinder über 15 Jahre, Verwandte in aufsteigender Linie und Geschwister, insofern sie von ihm unterhalten wurden.

Entfernteren Verwandten, geschiedenen Ehefrauen und unehelichen Kindern steht ein solcher Unterstüßungsanspruh nicht zu.

S9:

Die Verpflichtung zur Unterstüßung liegt den na S. 17 des Ge- seßes über die Kriegsleistungen vom 13. Juni 1873 (Reichs-Gefeßbl. S. 129) gebildeten Lieferungsverbänden ob. i

Staaten, in welchen von der Bildung besonderer Lieferungs- verbände Abstand genommen worden ist, haben die Unterstüßungen unter gleihmäßiger Anwendung der nachfolgenden Bestimmungen aus ihren Mitteln zu gewähren.

8. 4.

Zur Unterstüßung ist derjenige Lieferungsverband verpflichtet, innerhalb dessen der Unterstüßungsbedürftige zur Zeit des Beginns des Unterstüßungsanspruhs (88 1, 10 Abs. 3) seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat.

8. 5,

Die Unterstüßungen sollen mindestens betragen :

a. für die Ehefrau im April, Mai, Juni, Juli, August, Sep- tember, Oktober monatli 6 4, in den übrigen Monaten 9 #4;

b. für jedes Kind unter 15 Jahren, sowie für jede der im 8. 2 unter b bezeichneten Personen monatlich 4 M. y

Die Geldunterstüßung kann theilweise durch Lieferung von Brot- korn, Kartoffeln, Brennmaterial 2c. erseßt werden. ï L

Unterstüßungen von Privatvereinen und Privatpersonen dürfen auf die vorbezeichneten Mindestbeträge niht angerechnet werden.

8. 6.

In jedem Lieferungsverbande wird eine Kommission gebildet, welche sowohl über die Unterstüßungsbedürftigkeit der einzelnen Fa- milien, als auh unter Beachtung der Borshriften des S. 5 über den Umfang und die Art der Unterstüßungen endgültig zu entscheiden hat. Es können mehrere Kommissionen für einen Lieferungsverband ein- geseßt werden. f ¿ : E

Die Kommission ist berechtigt, Auskunft über die Verhältnisse der einzelnen Familien von ‘den Gemeindebehörden zu’ erfordern, au die leßteren zu ihren Verhandlungen zuzuziehen.

Sf.

Die Kommission besteht aus einem von der Ländesregierung zu bestellenden Vorsißenden und einer den Verhältnissen angemessenen Anzahl von Mitgliedern. Leßtere werden, falls der Lieferungsverbänd eine korporative Vertretung hat, von dieser aus den Verbands- angehörigen erwählt, anderenfalls von der Landesregierung ernannt. Hat der Verband ein ständiges Verwaltungsorgan, fo kann das leßtere von der Landesregierung mit Wahrnehmung der Geschäfte der Kom- mission betraut werden. : A L

Ciner jeden Kommission wird, soweit die Verhältnisse es ge- statten, cin von dem Landwehr-Bezirkskommando zu bestimmender Offizier beigeordnet.

8. 8. / Die Kommission kann nur beschließen, wenn mehr als die Hâlfte ihrer Mitglieder zugegen ist. Die Beschlüsse werden nah Stimmen- mehrheit gefaßt. Bei Ce entscheidet die Stimme des Vorsißenden. Der beigeordnete Offizier (S. 7), sowie die zugezogene Gemeindebehörde (8. 6) nehmen an der Abstimmung nit Theil.

8. 9, : Hat der Lieferungsverband eine korporative Vertretung nicht, oder ist seine Verfassung nit ausreichend, um die Beschaffung der zur

Gewährung der Unterstüßungen erforderlihen Mittel sicherzustellen, so ist die Landesregierung befugt, die nöthigen Anordnungen für den Verband zu treffen und den Verbandsangehörigen zur Beschaffung jener Mittel Abgaben aufzulegen.

8. 10. |

Die bewilligten Unterstütungsbeträge sind in halbmonatlichen Raten vorauszuzahlen. :

Rückzahlungen der vorausbezahlten Beträge finden auch dann niht statt, wenn der in den Dienst Eingetretene vor Ablauf der halb- monatlichen Periode zurückehrt. f

Für Beginn und Fortdauer der Unterstüßungen kommt au der für Hin- und Rückmarsh zum beziehungsweise vom Truppentheil er- forderlihe Zeitraum in Berechnung. i :

Die Unterstüßungen werden dadur nicht unterbrochen, daß der in den Dienst Eingetretene als krank oder verwundet zeitweilig in die

eimath beurlaubt wird. : v B der in den Dienst Eingetretene vor seiner Rükehr verstirbt oder vermißt wird, so werden die Unterstützungen so lange gewährt, bis die Formation, welcher er angehörte, auf den Friedensfuß zurüdck- geführt oder aufgelöst wird. Insoweit jedo den Hinterbliebenen auf Grund des Geseßes vom 27. Juni 1871 (Reihs-Geseybl. S. 275) Bewilligungen gewährt werden, fallen die dur gegenwärtiges Geseßz geregelten Unterstüßungen fort. S. 11. i Falls Personen, deren Familien nach den Vorschriften dieses Gesetzes Äciceeunea erhalten, nah ihrem Eintritt in den Dienst a. der Fahnenflucht sih schuldi machen, oder b. durch gerichtliches Erkenntniß zu Gefängnißstrafe als fech8monatliher Dauer oder zu einer häârteren urtheilt werden, \ E so wird die Os Unterstüßung bis zum Wiedereintritt in den ienst eingestellt. h a Y Die e n besabtobaber haben in diesen Fällen den betheiligten Unterstüßungs-Kommissionen s{hleunigst Nachricht zu geben. 10

Für die nach vorstehenden Bestimmungen geleisteten Unterstüßungen wird Entschädigung aus Reichsfonds gart, Der Umfang und die Höhe dieser Entschädigung und das Verfahren bei Feststellung der- selben wird dur jedesmaliges Speztialgeseß des Reichs bestimmt.

von längerer Strafe ver-